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Bericht vom Tagestraining in Abu Dhabi, 10.1.2013

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Gude aus Dhabi,

nix persischer VW-Golf – in Abu Dhabi wird mit edelsten Luxuskarossen das Super-Benzin (Einkaufspreis pro Liter unter dem Gegenwert einer halben Boulevardzeitung) in die Atmosphäre verblasen. Kein Wunder, wenn die Tränke behaglich unter dem Allerwertesten schwappt. Und ein Traum nicht nur für Hardcore-Abonnenten des D&W-Magazins. Zu Ehren der Zweitwagen der Emirati eröffnete übrigens im Jahr 2010 auf Yas Island, gleich neben dem vorgestern besichtigten Yas Marina Circuit, der Freizeitpark „Ferrari World“ - Jamerlappen Alonso hatte beim Opening Rotz und Wasser vor Rührung geheult. Eine der Hauptattraktionen ist die Achterbahn Formula Rossa, die mit 240 K, M und H als die schnellste Achterbahn der Welt gilt. Glück gehabt, Scheichtum, dass in dem M1- und Rote-Teufel-verseuchten Emirat westlich von Hessen der Nürburgring virtuos versemmelt wurde. Doch braucht Psycho-Thomas nicht zusammen mit Fernando zu taschentucheln: Immerhin bleibt dem Ringcoaster in der Eifel-Pampa der Titel „Beinahe schnellste Achterbahn der Welt, die nie gefahren ist“. Ist doch auch was. Darauf schnell einen Kartoffelchip.

Freitag ist in Abu Dhabi Samstag, also ist am Donnerstag Freitag - und da arbeitet auch der gemeine Bundesligaprofi nach erfolgreich mit etwa 13 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich bestanzter Stechkarte nur halbtags. Entgegen vorheriger Ankündigungen (von manchem Groschenblatt als "hartes Durchgreifen" dramatisiert) hat der barmherzige Bruder Arminho wohl auch angesichts der bisherigen Trainingseindrücke seinen Schützlingen heute einen fußballfreien Nahost-Nachmittag in Aussicht gestellt. Das hebt die Stimmung in etwa so wie bei einer Galeerenbesatzung, die soeben von dem Mann an der Trommel darüber in Kenntnis gesetzt wurde, dass ein gewisser Nicolaus August Otto einen Verbrennungsmotor erfunden hat. Aber nicht nur die professionellen Adlerträger genießen die Aussicht auf Entschleunigung, auch die zahlreichen Trainingsbegleiter dürfen endlich einmal ohne Zeitdruck so tun, als hätten sie ausschließlich touristische Erwägungen zu einer Reise in die Vereinigten Staaten von Arabien veranlasst.

Viertel vor zehn, Emirates Palace Football Pitch, Rob Friend kommt mit Handy am Ohr angeschlappt. Gespräch mit seinem Berater, für wieviel Kohle er gehen würde? Neue Order einer Magnumflasche Ahornsirup? Man weiß es nicht. Eindeutig dagegen die Gesten von Armin Veh, als Bamba angewackelt kommt. 25 Jahre kung wird unser Brasi. Der knorrige Allgäuer knuddelt ihn und wünscht unserem IV alles Gude fürs neue Lebensjahr. Wir auch.

Keine No-Shows um 10 Uhr, das ist echt ein erfreulicher Trend während dieses sommerlichen Wintertrainingslagers. In der Vergangenheit mussten wir öfters mehr als eine Hand abzählen, um die Patienten aufzulisten. Irritation kurz nach aufwärmenden Trainingsbeginn, als plötzlich ein offiziös ausschauender Mann Richtung Tor marschiert und es mit Maßband ganz genau vermisst. Hoffen wir, dass die amtliche Höhe von 2,44 Meter eingehalten wurde und das Wüstencamp nicht für ungültig erklärt wird.

Bei den Feldspielern kommt an diesem Morgen nach ein wenig Gymnastik der Ball ins Spiel, ein paar Pässe sollten doch schon bei der Zielperson ankommen. Die Goalies um Meister Moppes müssen sich nach der Platzbesetzung am gestrigen Nachmittag in eine Torwartecke des Feldes verdrücken.

Um 10.20 Uhr kreiselts wieder ein bisschen. Oka und Schwäbe machen mit, Trapp aber hält Privataudienz bei Moppes, Geburtstagkind Bamba setzt am Rand aus. Aus einem Kreis ist ein beständiges Röhren zu hören. Das ist keine männliche Gazelle während der Brunft, sondern Oka, der in der Mitte hin- und hergescheucht wird. Interessant: Ein Kreis ist ausschließlich international besetzt, mit Friend, Matmour, Occean, Inui, Celozzi, Kouemaha, Inui und Djakpa. Der Ivorer ist auf Duracell und dreht wie so häufig völlig am Rad, hat er doch schon den Weg vom Hotel zum Trainingsplatz verzückt tanzend und singend bewältigt. Linke Verteidiger haben halt einen an der Klatsche

Gut eine halbe Stunde nach Trainingsbeginn wechselt Rode ablösefrei zum FC Reha Fabacher, welcher bereits die Verpflichtung von Bamba verkünden konnte. Der große Rest trifft sich zum Turnier auf große Tore und Drittelfeld, fünf Minuten pro Match, maximal drei Ballkontakte hintereinander pro Feldspieler sind erlaubt, sonst gibts nen Anschiss vom Veh.

Team Gelb: Schwäbe, Russ, Zambrano, Jung, Oczipka, Schwegler, Meier, Occean.

Team Rot: Oka, Kempf, Butscher, Köhler, Kittel, Aigner, Inui, Matmour.

Team Blau: Trapp, Djakpa, Celozzi, Lanig, Stendera, Hoffer, Friend, Kouemaha.


Gelb 3:2 Blau

1:0 Meier
2:0 Jung
3:0 Russ
3:1 Kouemaha
3:2 Hoffer


Gelb 3:0 Rot

1:0 Meier, nachdem Oka unter Schwegler-Ecke durchgetaucht ist
2:0 Occean nach Oczi-Ecke, hat danach noch Pfosten- und Lattenschuss
3:0 Russ


Blau 6:0 Rot

1:0 Eigentor Kempf
2:0 Kouemaha
3:0 Friend
4:0 Friend
5:0 Hoffer
6:0 Hoffer


Blau 3:1 Gelb

1:0 Hoffer
2:0 Friend
3:0 Hoffer
3:1 Meier


Rot 0:0 Gelb

Köhler senst Jung um, verletzt sich dabei selbst am rechten Knie. Nach Behandlungspause gehts weiter für Benni. Torloses Remis, das war Angsthasenfußball von beiden Teams.


Rot 0:2 Blau

0:1 Kouemaha
0:2 Hoffer


Abschlusstabelle:

1. Blau 9 Punkte 13:4 Tore
2. Gelb 7 Punkte 7:5 Tore
3. Rot 1 Punkt 0:11 Tore


Das nominell schwächste Team Blau gewinnt das Turnier, Glückwunsch dazu. Vor allem Hoffer traf und servierte nach Belieben, da war fast jeder Schuss ein Treffer - und das dazu auch noch extrem sehenswert. Völlig eingegangen ist Mannschaft Rot, obwohl mit Aigner und Inui zwei absolute Stammkräfte im Kader standen. Vor allem unser Japaner zeigte eine Grottenleistung, er wirkte geistig irgendwie beim Zoll. Und Butscher und Kempf hatten zum Tag der offenen Tür eingeladen, da war nur wenig Gegenwehr zu sehen.

Um Kurz nach elf ist Schluss mit einem Abschuss durch Zambrano, der den hinter dem Tor auf einem Energydrink-Fass sitzenden Fabacher voll erwischt. Karamba, Karacho, Zambrano! Er eilt zum Reha-Coach und beteuert, nix gemacht zu haben. Is klar, unser Peru-Zampe ist halt die Unschuld in Person. Die Uhr zeigt 11.11 Uhr, die Mainzer Kasper würden jetzt Fasching feiern. Bei der SGE wird stattdessen professionell ausgelaufen.

Morgen früh um 10 Uhr findet ein weiteres Training statt, ehe um 19 Uhr Ortszeit in Dubai das Match gegen Mönchengladbach ansteht. Da wir schon gegen 13 Uhr nach Dubai aufbrechen, gibt es daher maximal einen Minimal-Trainingsbericht. Und vom Testspiel werden wir ausnahmsweise mal nicht tickern, da die interessierte Anhängerschaft mit Sicherheit ein paar Livestreams finden wird, die das Spiel in Bild und Ton im Netz übertragen. Fühlt sich für uns an wie Urlaub  

Ma’a salama aus Abu Dhabi,
Enkhaamer & Exil-Bischemer
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Unfassbar leider geil.  
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Na also, da sind sie ja wieder. Und wie immer ein großes DANKESCHÖN!
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Danke.  
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Danke danke danke  
Ihr seiD hammer! Vielen herzlichen Dank dafür!
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Fanschobbe schrieb:
Danke danke danke  
Ihr seiD hammer! Vielen herzlichen Dank dafür!


Dass sie hammer sinD?  
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WuerzburgerAdler schrieb:
Fanschobbe schrieb:
Danke danke danke  
Ihr seiD hammer! Vielen herzlichen Dank dafür!


Dass sie hammer sinD?    


Die kommen aus Hamm?
DaZke!
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dazke!
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WuerzburgerAdler schrieb:
Fanschobbe schrieb:
Danke danke danke  
Ihr seiD hammer! Vielen herzlichen Dank dafür!


Dass sie hammer sinD?    


Nein, das war auf den BerichD bezogen  
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Mit eurer Abreise stellt sich die Frage nach dem Sinn des Lebens.
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JohanCruyff schrieb:
Mit eurer Abreise stellt sich die Frage nach dem Sinn des Lebens.  


Inhaltslos. Leer. Sinnfrei und vergeblich. Und vollkommen verpfuscht.  
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Danke Euch für diesen, wie immer, geilen Bericht!  
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Tausend Dank für den Bericht.  
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Danke, echt gut geschrieben Jungs.
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.. und auch heute wieder, danke!

Abu Dhabi ohne Euch wär wie Weihnachten ohne Lametta.


Gruß

littlcrow
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DaZke!!  ,-)
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GENIAL wie immer.
Bei NO SHOW muss ich immer an meine Arbeit hier im Hotel denken.

einfach GENIALER BERICHT!

Vielen dank.
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Wieder einmal at its best.

Klasse und danke.

Vor allem für den Jimmy freuts mich, dass er mal explodiert ist.
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großes kino
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Wäre ich nicht so eine harte Sau, würden mir jetzt Tränen der Rührung in den Augen stehen.
Möge Euch beiden Bekloppten niemals die Lust an Eintracht-Trainingslagern vergehen. Ihr seid Eintracht!

DaZke!


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