Armin66 schrieb: Beim Durchlesen des Kodex gestern dachte ich noch bei mir, naja - viel Blabla und viele Banalitäten - den Punkt Pyrotechnik mal ausgeklammert (da im wahrsten Sinne des Wortes ein heisses Thema). Beim durchlesen heute stösst mir das Ding richtig sauer auf. Was bitte schön ist denn ein "Störer", wann fang ich an zu stören?. Ein Störer kann doch alles und jeder sein, selbst wenn nur einer schief guckt. Randalierer - auch ein sehr dehnbarer Begriff. Unstrittig ist für mich nur ein Gewalttäter, wobei der Kodex den Eindruck vermittelt, Gewalt geht immer und ausschliesslich von Fans aus. Im Kodex extra erwähnt, dem Ordnungsdienst ist folge zu leisten, vom Prinzip her prima, nur leider völlig verdrängt, dass auch verschiedene Ordnungsdienste sich nicht immer mit Ruhm bekleckert haben, um es freundlich auszudrücken. Alles in allem, meine Unterschrift hätte das Teil nicht bekommen, nicht in der Form.
was alles als gewalttäter bezeichnet wird sieht man doch an der entsprechenden zentralen datei dazu...
Mag also sein, dass selbst der Begriff Gewalttäter schwammig ist, ohne jetzt nachzusehen. Ich meinte auch eher, ich für mich kann mit dem Begriff etwas anfangen und hab für mich eine Art Definition dafür. Worauf ich eigentlich hinaus wollte, selbst wenn sich jemand nicht in das Schema Gewalttäter pressen lässt, vielleicht nichtmal ein Randalierer ist, spätestens als Störer bekommt man sie alle...
@ NX01K Ein Rockkonzert hat keine Reichweite von 20-40 Mio Deutsche, wie es der Fußball hat, sondern vllt einige Zehntausend, vllt. Hunderttausend. Solange da keiner stirbt, juckt das niemanden. Fußball ist einfach zu gesellschaftsrelevant geworden und wir haben mit unserem Verhalten als Fans in den letzten 15-20 Jahren genug selbst dazu beigetragen, dass es so wird. Und die Leute, die sich am lautesten beschweren, dass Fußball Einheitsbrei geworden sind, singen und supporten Einheitsbrei. Vllt. wird es Zeit für Unmuts-Aktionen, die außerhalb von Bengalos und Scheiss-DFB-Rufen sind und wenn es nur das tausenfache Zeigen nackter Hintern in die Kameras ist.
Also das ist super, vorhin hast du gefordert, dass man dann auf andere Rücksicht nehmen muss, wenn man deren "Rechte" eingrenzt. Jetzt ist die Argumentation, dass es weniger schlimm ist, wenn weniger Leute zuschauen. Ich finde die Fans tragen wesentlich weniger negative Vorfälle bei als noch vor einigen Jahren bei. Was wächst ist die Empörung.
NX01K schrieb: Ich finde die Fans tragen wesentlich weniger negative Vorfälle bei als noch vor einigen Jahren bei. Was wächst ist die Empörung.
Ob es wesentlich weniger sind aktuell als noch vor 3, 4, 5 Jahren, wage ich zu bezweifeln, dass es weniger sind als vor 20 ist vermutlich sonnenklar.
Ansonsten haste natürlich recht m.E. , aber das ist ein logischer medialer Effekt, irgendwann ist das Fass so voll, dass selbst bei weniger Zufluss der Pegel steigt, weil viel weniger verdunstet als früher. Um es mal bildlich auszudrücken. Kurzum, eigentlich müssten die Fans fast schon engelsgleich gar nichts Verbotenes mehr tun, damit die Empörung sinkt. Und ich bleibe dabei, dass die Fans eine gewisse Mitschuld haben, diese Entwicklung nicht rechtzeitig erkannt und gegengesteuert zu haben. Man hat etwas gewollt (z.B. Legalisierung Pyro) und hat am Ende noch weniger in den Händen als je zuvor.
NX01K schrieb: Ich finde die Fans tragen wesentlich weniger negative Vorfälle bei als noch vor einigen Jahren bei. Was wächst ist die Empörung.
Ob es wesentlich weniger sind aktuell als noch vor 3, 4, 5 Jahren, wage ich zu bezweifeln, dass es weniger sind als vor 20 ist vermutlich sonnenklar.
Ansonsten haste natürlich recht m.E. , aber das ist ein logischer medialer Effekt, irgendwann ist das Fass so voll, dass selbst bei weniger Zufluss der Pegel steigt, weil viel weniger verdunstet als früher. Um es mal bildlich auszudrücken. Kurzum, eigentlich müssten die Fans fast schon engelsgleich gar nichts Verbotenes mehr tun, damit die Empörung sinkt. Und ich bleibe dabei, dass die Fans eine gewisse Mitschuld haben, diese Entwicklung nicht rechtzeitig erkannt und gegengesteuert zu haben. Man hat etwas gewollt (z.B. Legalisierung Pyro) und hat am Ende noch weniger in den Händen als je zuvor.
Die Frage wie es soweit kommen konnte ist nur halb so spannend wie die Frage "wem nützt es"? Wer schlägt Kapital (und das im wahrsten Sinne des Wortes) daraus? Aus den Antworten auf diese Fragen ergibt sich auch die Antwort auf die Frage wie es "so weit kommen konnte". Was hier passiert hat sehr viel weniger mit dem eigentlichen Sport zu tun als mit Interessen, Politik und Geld. Es geht um Ausgrenzung von Personengruppen, um Interpretationshoheit von "Moral" und um den Begriff der Toleranz.
"Sport muss nicht nur Geschäft sein: Der ehemalige Fußballstar Eric Cantona erzählt von fünf Profikickern, die ihre Prominenz nutzten, um gegen das politische Regime ihres Landes zu protestieren oder sich für eine gute Sache einzusetzen, und die zu Galionsfiguren für politischen Widerstand und gesellschaftliche Auflehnung jenseits sportlicher Leistungen wurden."
"Später, 1972, sollte Stanley Cohen in seinem Buch "Folk Devils und Moral Panic" den Begriff für diese auch heute noch verbreitete Sitte prägen, gesellschaftliche Phänomene wie beispielsweise Subkulturen derart zu "beschreiben", dass sich die "moralische Panik" der Medienkonsumenten gegen scheinbar außerhalb der Gesellschaft stehende "folk devils" richtet, auch wenn diese durchaus aus der Mitte der Gesellschaft stammen und in ihr selbst bestehende Konflikte aufzeichnen. Es ist den jeweils Mächtigen aber immer lieber, wenn sich die Entrüstung der Mehrheit gegen marginalisierte "Andere" richtet (seien dies Hexen oder Ultràs), als gegen eigene Mißstände – immer unter dem Motto "mit der Gesellschaft an sich ist alles in Ordnung, wären da nicht diese Rowdies"."
"Später, 1972, sollte Stanley Cohen in seinem Buch "Folk Devils und Moral Panic" den Begriff für diese auch heute noch verbreitete Sitte prägen, gesellschaftliche Phänomene wie beispielsweise Subkulturen derart zu "beschreiben", dass sich die "moralische Panik" der Medienkonsumenten gegen scheinbar außerhalb der Gesellschaft stehende "folk devils" richtet, auch wenn diese durchaus aus der Mitte der Gesellschaft stammen und in ihr selbst bestehende Konflikte aufzeichnen. Es ist den jeweils Mächtigen aber immer lieber, wenn sich die Entrüstung der Mehrheit gegen marginalisierte "Andere" richtet (seien dies Hexen oder Ultràs), als gegen eigene Mißstände – immer unter dem Motto "mit der Gesellschaft an sich ist alles in Ordnung, wären da nicht diese Rowdies"."
Da viele der an der Diskussion teilnehmenden sich ihre Meinung aus der Presse bilden, bzw. sich davon beeinflussen lassen hier nochmals ein Interview, das zur Thematik passt:
"In welche Interessen haben sich hier die Journalisten einspannen lassen?
Mal ist es die Profilierungssucht eines Behördenleiters. Oder er braucht wegen einer anderen Fehlleistung einen Erfolgsnachweis. Oder der Innenpolitiker braucht für die nächsten Wahlen einen spektakulären Auftritt, nach dem Motto: Die tun was!"
Auch wenn es hier nicht um Fans geht, versteht denke ich jeder den Zusammenhang.
Wenn es dann in ein paar Jahren eben nur noch Sitzplatzstadien gibt, in denen das billigste Ticket 50-60 € und mehr kostet, dann darf sich der ein oder andere mal fragen, ob es das wert war.
Das Problem ist, dass daran einzig und allein die "da oben" dann daran schuld sind. Das denken viele in der Fanszene und stimmt sogar auch! Denn letztlich sind die Politik, der Verband, die Vereine, Medien etc. die Schuldigen, die diese zumeist unnützen populistischen Maßnahmen mittragen. Nur einige in der Fanszene haben es in den letzten Jahren diesen Leuten "da oben" mehr als einfach gemacht, scheinbare Argumente zu finden. Was wir uns von denen da oben wünschen, ist eine gewisse Toleranz, ein gewisses Verständnis dessen, was Fans sind, wie Fans denken, wie Fans agieren sowie eine gewisse Verhältnismäßigkeit. Das Dumme ist: Für die da oben sind Toleranz, Verständnis und Verhältnismäßigkeit Begriffe, die in ihrer Prioritätenliste irgendwo ganz am Ende stehen. Indem wir unverhältnismäßige, in deren Augen nicht zu tolerierende Protestaktionen machen, erreichen wir... Nichts.
Die scheissen auf uns. Die brauchen keine Stehplätze, die brauchen keine Ultras, die brauchen keine 4000 Auswärtsfahrer. Die brauchen nur das Prinzip "Brot und Spiele" mit einem vollen Stadion, notfalls auf Sitzplätzen und mit Beschallung aus Lautsprechern für den gemeinen TV-Zuschauer. Und in dieser emotionalen Oase des kommerziellen Fußballs, in der sich die Leute von den Alltagsproblemen ablenken, sind Dinge außerhalb der Norm nicht zu tolerieren, dazu hat der Fußball fast schon eine genauso hohe nationale Bedeutung wie elementare Dinge a la Arbeitsmarktlage.
Der Kommerz schwemmt immer die Individualität weg. Sei es bei den Bierbrauereien, die alle den selben Mist nun brauen und wo kleine Marken verschwinden oder beim Fußball, wo nur noch der WM2006-Eventie hip ist bzw. auch Fans, die schöne Choreos machen, aber bloß keine negativen Emotionen zeigen.
Diese Entwicklung ist m.E. nicht mehr zu stoppen, die aktiven Fans, die sich beschweren... die sind auch schon Teil dieses Kommerzes geworden. Vielen geht es eben nicht mehr um Fankultur, um den Fußball, sondern um die Außenwirkung dessen, was sie tun. "Boooh war das ne geile Choreo, was ein geiler Support, geil, wir haben 90 Minuten durch supportet".
Jeder nimmt sich wichtig und doch darf er nicht wichtiger sein, als das Produkt, das die da oben pflegen, die Marke "kommerzieller Fußball". Und wenn die da oben das Gefühl haben, dass es außerhalb ihrer eigenen Norm ist, dann drängen sie uns diese Norm auf. Mit aller nötigen Gewalt.
Es geht nicht mehr darum, wie die sind, die die Macht haben, sondern auch darum, wie wir sind, was wir sind und wie wir handeln. Wir müssen m.E. auch an uns arbeiten, bevor wir stehts nur verlangen, dass die verbohrten Innenminister und Verbandsfunktionäre dieser Republik das selbige tun. Warum sollten sie es tun, wenn wir Wasser auf Ihre selbst angeworfenen Mühlen gießen? Für die sind wir nur ein lästiges Geschwür, das rausgeschnitten werden muss.
Just my two emotional cents. Ein trauriger Werner.
P.S. Die wahren Werte des Fußballs und der Fankultur können nur außerhalb des nationalen Interesses (also außerhalb der TV-Reichweite) weiter verfolgt werden. Es wird wieder Zeit, zur U23 zu gehen. :neutral-face
Der Kommerz ist ohnehin nicht aufzuhalten, denn wir sind nun mal eine kapitalistische Gesellschaft, was auch nichts Falsches ist.
Da möchte ich Dir widersprechen. Ohne Kommunist zu sein behaupte ich, dass eine kapitalistische Gesellschaft Falsch ist.
Den Vorschlag Aramak zu boykottieren, finde ich übrigens gut. Auch die Idee mit "alle in Orange" oder Ähnliches.
@Skyline: stimme Dir voll zu. Nur bin ich der Meinung, dass die elitären Kasten längst dabei sind, ein Land, eine Gesellschaft zu schaffen, in dem/in der es ein selbstbestimmtes Leben, Individualität, Solidarität und Menschlichkeit nicht mehr gibt/geben wird. Was noch fehlt und das wird kommen ist der Aufstand derjenigen, die sich nicht mehr verarschen lassen wollen, denen man eh schon alles, was lebens- und liebenswert ist, genommen hat.
Grundsätzlich würde ich es sehr begrüssen, wenn alle Fans in D die Zündelei mal lassen würden (auch wenn `s schön aussieht). Stattdessen bin ich für einen bundesweiten kreativen und gewaltlosen Protest gegen die Obrigkeit, die uns kaputt machen will. Vorschläge dazu vielleicht in einem separaten Fred?
Was haltet Ihr von der Idee eines von Fans und Fanvertretungen ins Leben gerufenen "Gegengipfel"?
hijackthis schrieb: @Skyline: stimme Dir voll zu. Nur bin ich der Meinung, dass die elitären Kasten längst dabei sind, ein Land, eine Gesellschaft zu schaffen, in dem/in der es ein selbstbestimmtes Leben, Individualität, Solidarität und Menschlichkeit nicht mehr gibt/geben wird. Was noch fehlt und das wird kommen ist der Aufstand derjenigen, die sich nicht mehr verarschen lassen wollen, denen man eh schon alles, was lebens- und liebenswert ist, genommen hat.
Grundsätzlich würde ich es sehr begrüssen, wenn alle Fans in D die Zündelei mal lassen würden (auch wenn `s schön aussieht). Stattdessen bin ich für einen bundesweiten kreativen und gewaltlosen Protest gegen die Obrigkeit, die uns kaputt machen will. Vorschläge dazu vielleicht in einem separaten Fred?
Was haltet Ihr von der Idee eines von Fans und Fanvertretungen ins Leben gerufenen "Gegengipfel"?
"Im Januar dieses Jahres machten deutsche Fußballfans ein Angebot. Sie wollten in Berlin mit Verbands- und Vereinsvertretern, ja, sogar mit der Polizei über den Status quo und die Zukunft der Fankultur sprechen. Dafür hatten sie ein Kongresszentrum angemietet, sie hatten renommierte Fanforscher, Anwälte oder Journalisten eingeladen. Sie hielten Vorträge und gaben Literatur an Infoständen aus. Von Vereinsseite erschien: Hannovers Präsident Martin Kind. Vom Verband: DFB-Sicherheitschef Hendrik Große-Lefert. Einige Polizisten ließen sich später auch blicken – allerdings als verdeckte Ermittler. Ein breiter Dialog auf Augenhöhe fand nicht statt.
Am Dienstag saßen die Fans wieder in einem Berliner Hotel und warteten. Sie hatten vorher eine Pressemitteilung verschickt und darin erneut das Angebot gemacht, sich hier, im Palace Berlin, Raum Burgund III, auszutauschen."
3 Mal darfst du raten wieviele Leute vom DFB aufgetaucht sind....keiner.
Was glaubst du, was sich Leute über Jahre hinweg den Mund fusselig geredet haben nur um festzustellen, dass es nichts bringt. Warum denkst du, warum sich die Gruppe Ultras Frankfurt nicht direkt an den Pyrotechnik Gesprächen mit dem DFB nicht beteiligt hat? Weil man seine Zeit auch schöner verschwenden kann und man am Ende eh der Dumme ist - so oder so. Die Entscheidungen werden nicht im so genannten Dialog sondern in irgendwelchen Hinterzimmern getroffen, die unsereins nie zu Gesicht bekommt. Wer denkt, was bei der FIFA passiert, gäbe es beim ordentlichen deutschen DFB nicht, der sollte sich nicht zu sicher sein.
"In der Parallelgesellschaft DFB wusste man nicht mal souverän mit der Schein-Kandidatur des Berliner Journalisten Andreas Rüttenauer umzugehen. Auch wenn Rüttenauers Offerte mäßig originell gewesen ist, so hat er doch erneut die fürchterlichen Demokratiedefizite des angeblich mitgliederstärksten Einzelsportverbands der Welt bloß gestellt. Nein, die Entwicklungen im DFB bis hin zur Krönung des neuen Präsidenten, haben absolut nichts mit “moderner Sportpolitik” oder moderner Unternehmensführung zu tun. Hier offenbart sich vielmehr ein Demokratieverständnis aus dem dem alten Jahrtausend." http://www.jensweinreich.de/2008/11/15/das-lugengebilde-des-dfb/
"Die gestrige Email des DFB-Generalsekretärs Wolfgang Niersbach an mehr als 100 Entscheidungsträger aus Politik und Sport sowie Journalisten (und das ist nur der Verteiler, der mir momentan vorliegt, ich weiß nicht, wie viele Emails mit ähnlich großem Verteiler noch verschickt wurden) und die vom DFB-Pressechef Harald Stenger verfasste, über den DFB-Verteiler an alle Journalisten verschickte und auf der DFB-Homepage verfügbare „Pressemitteilung” sind gespickt mit Lügen, Unwahrheiten, Wahrheitsbeugungen, falschen Angaben, unzutreffenden Sachverhalten, irreführenden Aussagen. Ich zähle: 18 Lügenkomplexe, denen ich vorerst 62 Wahrheiten entgegen stelle."
Im Prinzip hat man sich heute selbst auf die Schultern gekloppft und das ganze so öffentlich gemacht, dass der 0815 Interessierte denkt, es würde etwas unternommen worden.
Das diktierte Ergebnis - gestern Abend an alle Vereine gefaxt - ist ein Spiegelbild der herrschende Politikergesellschaft in unserm Land.
Die Verschärfung von Verordnungen und Gesetzen nimmt allerdings auch außerhalb des Sports hilflose Züge an: Alkoholverbote in S-Bahnen, Ausgehverbote von Jugendlichen, Promillegrenze für Radfahrer, Einschränkungen beim Alkoholverkauf in Geschäften. Zigaretten ab 18 usw. Gebracht hat alles nichts, den 0815-Bürger beruhig es aber. 10 Jahre SV kommt einem lebenslänglichem SV schon sehr nahe. Könnte zur Regelverurteilung werden, weil ja "besonders schwerer" Fall. Kranke Welt und alle - auch die Eintracht - machen mit. Des Geldes und Kommerz wegen
...und das Beschneiden wollen die uns auch noch verbieten! Gut, dass jetzt die Kanzlerin auf den Tisch haut. Wir sind schließlich keine Komiker-Nation!
Die zentrale Frage die sich stellt ist doch was kann man gegen diese entwicklung tun. Wie erreicht man die breiten Massen um Ihnen zu zeigen was passieren könnte? Bzw. die Frage die sich für mcihs tellt gelingt es in diesem Fall Feindschaften zu ignorieren und für ein gemeinsames Ziel bei allen Vereinen Zusammenzuarbeiten.
Ich kann mir gut vorstellen das die Verwirrung groß ist wenn zu einer Konferenz in den ersten 10 Minuten sogut wie alle sitzen und einfach schweigen. Ob es was bringt weiß ich nicht aber ich meine zu wissen das dieses Problem nicht auf Vereinebene zu lösen ist sondern nur mit Zusammenarbeit selbst wenn das heisst ich muss mich im schlimmsten Fall mit Offenbachern solidariesieren. Hier greift der alte Spruch: Der Feind meines Feindes ist mein Freund.
Habt ihr mitbekommen, dass man am NWK-Stand zur Saisoneröffnung seine Stimme für die "Goldene Presseente" abgeben kann? Prämiert werden soll damit der "schlechteste Presseartikel" rund um die Eintracht aus der letzten Saison. Tolle Sache!
Wundert mich, dass hierauf bisher keiner eingegangen ist. Woher hast du das?
sogenannte-fans.de schrieb: Die Gutachten, die von DFB und der Legalisierungs-Kampagne in Auftrag gegeben wurden, haben eindeutig bewiesen, dass Pyrotechnik im Rahmen von Fußballspielen unter Einhaltung der deutschen Gesetze und Sicherung der Gesundheit aller Beteiligten legal abgebrannt werden kann.
Gestern in der einst so seriösen FAZ einen Kommentar im lokalen Teil gelesen, darin tauchten solche Wörter wie "Randale im Waldstadion" resp. CBA, auf. Das einst so seriöes Blatt scheint da Leute an den Schreib-Computer zu lassen, die noch nie ein Fussballstadion, geschweige denn eine Stehplatzkurve, von innen gesehen haben...
Seriöse Recherche setzt voraus, dass man auch mal vor Ort recherchiert und mit den unmittelbar Betroffenen spricht, auch wenn "nur" über das Wetter oder über Fussball im Allgemeinen. Daran krankt unser Presse- und Medienwesen derzeit ungemein.
Es wäre schön, wenn die Eintracht den Pressefuzzis auch mal ein paar Freikarten für die Stehplatzblöcke spendieren würde - und nicht Freikarten nur für die Kuchen- und Proseccoblöcke.
hijackthis schrieb: ...Was noch fehlt und das wird kommen ist der Aufstand derjenigen, die sich nicht mehr verarschen lassen wollen, denen man eh schon alles, was lebens- und liebenswert ist, genommen hat...
Sorry, das sehe ich nicht so. Wo waren denn in den vergangenen Jahren die Millionen Hartz4'ler, um für eine menschenwürdigere Behandlung aufzustehen? Wo gab es in unserem Land den Aufstand gegen das aus dem Ruder laufende Finanzsystem (abgesehen von den wenigen Occupy-Leutchen, die dafür auch noch verhöhnt werden). Wo sind denn die vielen Hunderttausend aktiven Fussballfans, um gegen Repressionen, Sippenhaft und fehlende Differenzierung zu protestieren?
Nur in iNet-Foren, Blogs und in den Kneipen herrscht ein Aufschrei. Dabei müsste es auf Deutschlands Strassen längst brennen vor Empörung.
Das haben 'die Eliten' in den vergangenen Jahren schon fein hingekriegt. Sobald Protest laut wird, wird kriminalisiert (am Beispiel Fussballfans = Chaoten ist das doch am besten zu beobachten). Dann duckt sich der deutsche Michel und es kann weitergehen wie gehabt...
Mag also sein, dass selbst der Begriff Gewalttäter schwammig ist, ohne jetzt nachzusehen. Ich meinte auch eher, ich für mich kann mit dem Begriff etwas anfangen und hab für mich eine Art Definition dafür. Worauf ich eigentlich hinaus wollte, selbst wenn sich jemand nicht in das Schema Gewalttäter pressen lässt, vielleicht nichtmal ein Randalierer ist, spätestens als Störer bekommt man sie alle...
Also das ist super, vorhin hast du gefordert, dass man dann auf andere Rücksicht nehmen muss, wenn man deren "Rechte" eingrenzt.
Jetzt ist die Argumentation, dass es weniger schlimm ist, wenn weniger Leute zuschauen.
Ich finde die Fans tragen wesentlich weniger negative Vorfälle bei als noch vor einigen Jahren bei. Was wächst ist die Empörung.
Ob es wesentlich weniger sind aktuell als noch vor 3, 4, 5 Jahren, wage ich zu bezweifeln, dass es weniger sind als vor 20 ist vermutlich sonnenklar.
Ansonsten haste natürlich recht m.E. , aber das ist ein logischer medialer Effekt, irgendwann ist das Fass so voll, dass selbst bei weniger Zufluss der Pegel steigt, weil viel weniger verdunstet als früher. Um es mal bildlich auszudrücken. Kurzum, eigentlich müssten die Fans fast schon engelsgleich gar nichts Verbotenes mehr tun, damit die Empörung sinkt. Und ich bleibe dabei, dass die Fans eine gewisse Mitschuld haben, diese Entwicklung nicht rechtzeitig erkannt und gegengesteuert zu haben. Man hat etwas gewollt (z.B. Legalisierung Pyro) und hat am Ende noch weniger in den Händen als je zuvor.
Die Frage wie es soweit kommen konnte ist nur halb so spannend wie die Frage "wem nützt es"? Wer schlägt Kapital (und das im wahrsten Sinne des Wortes) daraus? Aus den Antworten auf diese Fragen ergibt sich auch die Antwort auf die Frage wie es "so weit kommen konnte". Was hier passiert hat sehr viel weniger mit dem eigentlichen Sport zu tun als mit Interessen, Politik und Geld. Es geht um Ausgrenzung von Personengruppen, um Interpretationshoheit von "Moral" und um den Begriff der Toleranz.
Vielleicht ein wenig offtopic, aber doch passend in dem Zusammenhang:
http://videos.arte.tv/de/videos/rebellen_am_ball-6798972.html
"Sport muss nicht nur Geschäft sein: Der ehemalige Fußballstar Eric Cantona erzählt von fünf Profikickern, die ihre Prominenz nutzten, um gegen das politische Regime ihres Landes zu protestieren oder sich für eine gute Sache einzusetzen, und die zu Galionsfiguren für politischen Widerstand und gesellschaftliche Auflehnung jenseits sportlicher Leistungen wurden."
http://www.altravita.com/eine-kleine-genealogie-der-gewalt.php
"Später, 1972, sollte Stanley Cohen in seinem Buch "Folk Devils und Moral Panic" den Begriff für diese auch heute noch verbreitete Sitte prägen, gesellschaftliche Phänomene wie beispielsweise Subkulturen derart zu "beschreiben", dass sich die "moralische Panik" der Medienkonsumenten gegen scheinbar außerhalb der Gesellschaft stehende "folk devils" richtet, auch wenn diese durchaus aus der Mitte der Gesellschaft stammen und in ihr selbst bestehende Konflikte aufzeichnen. Es ist den jeweils Mächtigen aber immer lieber, wenn sich die Entrüstung der Mehrheit gegen marginalisierte "Andere" richtet (seien dies Hexen oder Ultràs), als gegen eigene Mißstände – immer unter dem Motto "mit der Gesellschaft an sich ist alles in Ordnung, wären da nicht diese Rowdies"."
Sehr schöne Studie, danke für den Link.
http://www.message-online.com/123/haller.html
"In welche Interessen haben sich hier die Journalisten einspannen lassen?
Mal ist es die Profilierungssucht eines Behördenleiters. Oder er braucht wegen einer anderen Fehlleistung einen Erfolgsnachweis. Oder der Innenpolitiker braucht für die nächsten Wahlen einen spektakulären Auftritt, nach dem Motto: Die tun was!"
Auch wenn es hier nicht um Fans geht, versteht denke ich jeder den Zusammenhang.
Da möchte ich Dir widersprechen. Ohne Kommunist zu sein behaupte ich, dass eine kapitalistische Gesellschaft Falsch ist.
Den Vorschlag Aramak zu boykottieren, finde ich übrigens gut. Auch die Idee mit "alle in Orange" oder Ähnliches.
Grundsätzlich würde ich es sehr begrüssen, wenn alle Fans in D die Zündelei mal lassen würden (auch wenn `s schön aussieht). Stattdessen bin ich für einen bundesweiten kreativen und gewaltlosen Protest gegen die Obrigkeit, die uns kaputt machen will. Vorschläge dazu vielleicht in einem separaten Fred?
Was haltet Ihr von der Idee eines von Fans und Fanvertretungen ins Leben gerufenen "Gegengipfel"?
Den Gegengipfel gabs doch schon:
http://www.11freunde.de/artikel/wie-dfb-und-politiker-eine-drohkulisse-schaffen
"Im Januar dieses Jahres machten deutsche Fußballfans ein Angebot. Sie wollten in Berlin mit Verbands- und Vereinsvertretern, ja, sogar mit der Polizei über den Status quo und die Zukunft der Fankultur sprechen. Dafür hatten sie ein Kongresszentrum angemietet, sie hatten renommierte Fanforscher, Anwälte oder Journalisten eingeladen. Sie hielten Vorträge und gaben Literatur an Infoständen aus. Von Vereinsseite erschien: Hannovers Präsident Martin Kind. Vom Verband: DFB-Sicherheitschef Hendrik Große-Lefert. Einige Polizisten ließen sich später auch blicken – allerdings als verdeckte Ermittler. Ein breiter Dialog auf Augenhöhe fand nicht statt.
Am Dienstag saßen die Fans wieder in einem Berliner Hotel und warteten. Sie hatten vorher eine Pressemitteilung verschickt und darin erneut das Angebot gemacht, sich hier, im Palace Berlin, Raum Burgund III, auszutauschen."
3 Mal darfst du raten wieviele Leute vom DFB aufgetaucht sind....keiner.
Was glaubst du, was sich Leute über Jahre hinweg den Mund fusselig geredet haben nur um festzustellen, dass es nichts bringt. Warum denkst du, warum sich die Gruppe Ultras Frankfurt nicht direkt an den Pyrotechnik Gesprächen
mit dem DFB nicht beteiligt hat? Weil man seine Zeit auch schöner verschwenden kann und man am Ende eh der Dumme ist - so oder so.
Die Entscheidungen werden nicht im so genannten Dialog sondern in irgendwelchen Hinterzimmern getroffen, die unsereins nie zu Gesicht bekommt. Wer denkt, was bei der FIFA passiert, gäbe es beim ordentlichen deutschen DFB nicht, der sollte sich nicht zu sicher sein.
Ein paar Infos über lupenreine Sportsdemokraten wie Herrn Niersbach gefällig?
http://www.jensweinreich.de/2012/03/05/mr-100-prozent/
"In der Parallelgesellschaft DFB wusste man nicht mal souverän mit der Schein-Kandidatur des Berliner Journalisten Andreas Rüttenauer umzugehen. Auch wenn Rüttenauers Offerte mäßig originell gewesen ist, so hat er doch erneut die fürchterlichen Demokratiedefizite des angeblich mitgliederstärksten Einzelsportverbands der Welt bloß gestellt. Nein, die Entwicklungen im DFB bis hin zur Krönung des neuen Präsidenten, haben absolut nichts mit “moderner Sportpolitik” oder moderner Unternehmensführung zu tun. Hier offenbart sich vielmehr ein Demokratieverständnis aus dem dem alten Jahrtausend."
http://www.jensweinreich.de/2008/11/15/das-lugengebilde-des-dfb/
"Die gestrige Email des DFB-Generalsekretärs Wolfgang Niersbach an mehr als 100 Entscheidungsträger aus Politik und Sport sowie Journalisten (und das ist nur der Verteiler, der mir momentan vorliegt, ich weiß nicht, wie viele Emails mit ähnlich großem Verteiler noch verschickt wurden) und die vom DFB-Pressechef Harald Stenger verfasste, über den DFB-Verteiler an alle Journalisten verschickte und auf der DFB-Homepage verfügbare „Pressemitteilung” sind gespickt mit Lügen, Unwahrheiten, Wahrheitsbeugungen, falschen Angaben, unzutreffenden Sachverhalten, irreführenden Aussagen.
Ich zähle: 18 Lügenkomplexe, denen ich vorerst 62 Wahrheiten entgegen stelle."
...und das Beschneiden wollen die uns auch noch verbieten! Gut, dass jetzt die Kanzlerin auf den Tisch haut. Wir sind schließlich keine Komiker-Nation!
Bzw. die Frage die sich für mcihs tellt gelingt es in diesem Fall Feindschaften zu ignorieren und für ein gemeinsames Ziel bei allen Vereinen Zusammenzuarbeiten.
Ich kann mir gut vorstellen das die Verwirrung groß ist wenn zu einer Konferenz in den ersten 10 Minuten sogut wie alle sitzen und einfach schweigen. Ob es was bringt weiß ich nicht aber ich meine zu wissen das dieses Problem nicht auf Vereinebene zu lösen ist sondern nur mit Zusammenarbeit selbst wenn das heisst ich muss mich im schlimmsten Fall mit Offenbachern solidariesieren. Hier greift der alte Spruch: Der Feind meines Feindes ist mein Freund.
Wundert mich, dass hierauf bisher keiner eingegangen ist. Woher hast du das?
Aha, danke für die Info.
http://www.sogenannte-fans.de/index.php?Section=Dies_und_Das&Id=30
muss man immer und immer wieder betonen.
Seriöse Recherche setzt voraus, dass man auch mal vor Ort recherchiert und mit den unmittelbar Betroffenen spricht, auch wenn "nur" über das Wetter oder über Fussball im Allgemeinen. Daran krankt unser Presse- und Medienwesen derzeit ungemein.
Es wäre schön, wenn die Eintracht den Pressefuzzis auch mal ein paar Freikarten für die Stehplatzblöcke spendieren würde - und nicht Freikarten nur für die Kuchen- und Proseccoblöcke.
Sorry, das sehe ich nicht so. Wo waren denn in den vergangenen Jahren die Millionen Hartz4'ler, um für eine menschenwürdigere Behandlung aufzustehen? Wo gab es in unserem Land den Aufstand gegen das aus dem Ruder laufende Finanzsystem (abgesehen von den wenigen Occupy-Leutchen, die dafür auch noch verhöhnt werden). Wo sind denn die vielen Hunderttausend aktiven Fussballfans, um gegen Repressionen, Sippenhaft und fehlende Differenzierung zu protestieren?
Nur in iNet-Foren, Blogs und in den Kneipen herrscht ein Aufschrei. Dabei müsste es auf Deutschlands Strassen längst brennen vor Empörung.
Das haben 'die Eliten' in den vergangenen Jahren schon fein hingekriegt. Sobald Protest laut wird, wird kriminalisiert (am Beispiel Fussballfans = Chaoten ist das doch am besten zu beobachten). Dann duckt sich der deutsche Michel und es kann weitergehen wie gehabt...