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Krankenkassen erhöhen Beiträge

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Habe gerade erfahren, dass meine Krankenkasse den Beitrag von 12,9 auf 13,8 Prozent erhöhen will. Mir reicht’s. Ich wechsle mal wieder. Wie sieht’s bei Euch aus?
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Meine Kasse wird nicht erhöhen.
Ich habe aber grundsätzlich ein großes problem, wenn krankenkassen ihre beiträge erhöhen, ihre leistungen aber seit jahren konstant nachlassen.

man könnte denken, das die führungsriege einer krankenkasse damit nur ihre neuen autos bezahlen.

ich wollte eigentlich noch einen netten artikel zu diesem thema posten, allerdings habe ich ihn nicht mehr gefunden. suche mal weiter.
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Mal abwarten was kommt, wechseln ist immer eine Option, die Leistungen sind eh fast überall gleich.

Die Krankenkassenmanager sind sicher Abzocker und ich frage mich warum wir unbedingt 350 Krankenkassen brauchen, Wettbewerb ist ja mal Fehlanzeige.
Übel wird mir aber wenn ich daran denke das unser Gesundheitssystem nicht reformiert, sondern gewurschtelt wird.
Hauptsache Probleme aufschieben.  
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Eintracht-Laie schrieb:
Mal abwarten was kommt, wechseln ist immer eine Option, die Leistungen sind eh fast überall gleich.

Die Krankenkassenmanager sind sicher Abzocker und ich frage mich warum wir unbedingt 350 Krankenkassen brauchen, Wettbewerb ist ja mal Fehlanzeige.
Übel wird mir aber wenn ich daran denke das unser Gesundheitssystem nicht reformiert, sondern gewurschtelt wird.
Hauptsache Probleme aufschieben.    



Ja das "gewurschtelte" Gesundheitssystem macht mir auch sorgen. Aber wenn ich jetz alles erwähnen würde, womit mir die Regierung sorgen macht, denn würde ich mit meinem Text wohl den Server der Eintracht auslasten.
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Auch wieder wahr, sorry wollte den thread nicht zerstören...
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Das war doch vollkommen klar das es Erhöhungen gibt, schliesslich hatten wir eine Reform und das heisst immer das dem Bürger noch mehr Geld aus der Tasche gezogen wird. Leider ist das bei der Gesundheit noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, das wird noch viel schlimmer und teurer werden. [Ironiean] Aber wenigstens bereichert sich der Wasserkopf jeder Krankenkasse richtig schön von unseren Geldern, da haben wenigstens ein paar Leute was davon. [Ironieaus]
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yeboahszeuge schrieb:
Habe gerade erfahren, dass meine Krankenkasse den Beitrag von 12,9 auf 13,8 Prozent erhöhen will. Mir reicht’s. Ich wechsle mal wieder. Wie sieht’s bei Euch aus?  


bin bei der ikk direkt. die hält nach aussagen auf ihrer website die 12%.

peter
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@yz
TAUNUS BKK?
So lange es den Risikostrukturausgleich (RSA) in der bekannten Form gibt, muss allerdings eine Kasse an einer Beitragssatzerhöhung nicht einmal "schuld" sein.
Im nächsten Jahr steigt der Ausgleichsbedarfssatz - das ist so eine Art durchschnittlicher Beitragssatz aller Krankenkassen für alle gesetzlich vorgeschriebenen Leistungsausgaben - im RSA schätzungsweise um 0,7 Prozent auf 13,7 Prozent. Mit anderen Worten und sehr grob erklärt - was sich beim Thema RSA eigentlich verbietet:  
Ohne dass die Leistungsausgaben bei deiner Kasse steigen, muss diese also unter Umständen den Beitragssatz erhöhen, weil sich ihre Ausgleichszahlungen in den RSA erhöhen.
(Nein, ich bin weder bei der TAUNUS BKK versichert oder beschäftigt.)

@Peter
Ein Ausgleichsbedarfssatz im RSA von 13,7 Prozent und die IKK direkt hält 12 Prozent? Fragt sich nur, wie lange. Ich überlege gerade, ob ich Wetten annehmen soll...  
Zum 1. April wird wohl die eine oder andere Kasse noch nachziehen (müssen), schätze ich. Kein Problem: Es gibt ja ein Sonderkündigungsrecht.

@Der-Hesse
Teurere Dienstwagen? Das könnte man denken. Wenn meine Informationen stimmen, entspricht eine Milliarde in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ca. 0,1 Beitragssatzpunkten. Bei einer durchschnittlichen Beitragssatzerhöhung von 0,5 – 0,7 Prozent – also etwa 5 bis 7 Milliarden Mehrausgaben – kaufen die Damen und Herren Vorstände sich aber richtig teure Autos...  
Im Ernst, interessant ist folgende Rechnung:
Selbst, wenn es nur noch eine Krankenkasse geben würde und man über 350 Vorstände (einige Kassen haben ja bis zu drei Vorstände) mit Dienstwagen und Gehalt „sparen“ könnte, würde man den durchschnittlichen Beitragsatz in der GKV nicht senken können, nicht einmal um 0,1 Prozent.
Die Vorstandsbezüge dürften sich aktuell zwischen 60.000 und 300.000 Euro pro Jahr bewegen. Aber selbst wenn alle Vorstände der Kassen 300.000 Euro verdienen würden, kommt man „nur“ auf etwas über 100 Millionen. Für eine Beitragssatzsenkung um 0,1 GKV-weit braucht man aber eine Entlastung von einer Milliarde, also 10 mal soviel...
Damit sind wir dann auch bei dem nächsten Thema nach den Vorstandsbezügen: Die Verwaltungskosten.

@propain
Ironie hin oder her:
Es gibt den § 4 Abs. 4 SGB V, der seit dem Jahr 2003 die Verwaltungskosten der Kassen auf dem Niveau des Jahres 2002 festgeschrieben hat bzw. budgetiert. Für die Jahre 2004 bis 2007 durften bzw. dürfen die Verwaltungskosten nicht stärker steigen als die beitragspflichtigen Einnahmen der Mitglieder der GKV. Diese Veränderungsraten werden vom Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung festgelegt:
§71 Abs. 3:
Bekanntgabe vom 13.09.03 für 2004-Bund:    + 0,17%
Bekanntgabe vom 13.09.04 für 2005-Bund:    + 0,38%
§71 Abs. 3a:
Bekanntgabe vom 26.04.06 für 2006-Bund:    + 0,63%
Bekanntgabe vom 08.09.06 für 2007-Bund:    + 0,40%

Übrigens: Dieses Gesetz hat in meinen Augen den größten Schwachpunkt in der Festschreibung der jeweiligen Kasse auf ihr Niveau von 2002. Im Klartext: Hatte eine Kasse 2002 einen Netto-Verwaltungskostenanteil von ca. 3 Prozent (jaja, solche Kassen gibt es), wird sie von der Aufsicht bei der Haushaltsplanung und Jahresrechnung auf diese 3 Prozent (zzgl. jährliche Veränderungsrate) geprüft, hatte eine Kasse dagegen 6 Prozent oder mehr (auch die gibt es) bleibt sie auf diesem Niveau (plus jährliche Veränderungsrate)...

Beliebt ist ja die These, dass weniger – ergo größere Krankenkasse – auch weniger Verwaltungskosten verursachen. Hört sich ja auch erst einmal logisch an. Würde das stimmen, müssten die größten Krankenkassen die geringsten Netto-Verwaltungskosten haben. Dem ist aber nicht so, wenn man sich die Zahlen der AOK, Barmer, DAK usw. anschaut. Dagegen kenne ich beispielsweise eine BKK mit etwa 7.500 Versicherten, die seit Jahren einen Netto-Verwaltungskostenanteil von etwa 3,5 Prozent hat...

@Eintracht-Laie
Ich weiß auch nicht, ob 350 Krankenkassen „gebraucht“ werden. Entscheiden sollte das aber der „Markt“, also die Versicherten und nicht die Politik.
Die Politik ist dann mein nächstes Stichwort, da du – nicht zu Unrecht – schreibst: „Wettbewerb ist ja mal Fehlanzeige.“
Diese Reform, die zum 1. April 2007 in Kraft treten soll, trägt nämlich den Namen „Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung“ (GKV-WSG). Goldig, nicht?
Mit Wettbewerb hat das Dingen natürlich nur am Rande zu tun. In erster Linie geht es den Groß-Koalitionären darum, sich mit dieser Reform den Weg in die Bürgerversicherung (SPD) auf der einen und in die solidarische Bürgerprämie (jaja, die CDU lernt...) auf der anderen Seite für die Zeit nach der nächsten Wahl nicht zu verbauen.

Zumindest resultieren die steigenden Beitragssätze auch aus finanziellen Engpässen des Bundes. 2007 werden im Bereich der Arzneimittel die Ausgaben durch die Mehrwertsteuererhöhung um etwa 900 Millionen Euro steigen, während der Zuschuss an die Kassen aus der Tabaksteuer von 4,2 Milliarden auf 2,5 Milliarden gesenkt wird (eigentlich sollte er sogar auf 1,5 Milliarden gesenkt werden, aber angesichts der Steuermehreinnahmen hat man sich in den letzten Wochen entschieden eine Milliarde draufzulegen – Gesundheitspolitik nach Haushaltslage.)  
Die ursprünglich zur Finanzierung der versicherungsfremden Leistungen der Krankenversicherung erhöhte Tabaksteuer bleibt dagegen natürlich unverändert und der Finanzminister freut sich über die Entlastung seines Haushaltes. 2008 wird dieser Steuerzuschuss für die versicherungsfremden Leistungen an die Krankenkassen komplett wegfallen.
Ach ja, an dieser Stelle kommt übrigens der höchst umstrittene Gesundheitsfonds ins Spiel: Diesen braucht man angeblich, um den neuen Steuerzuschuss für die beitragsfreie Versicherung der Kinder unter den Kassen verteilen zu können. Angeblich...
Seltsam nur, dass man in diesem Jahr 4,2 Milliarden an Steuermittel unter den Krankenkasse ohne Gesundheitsfonds verteilt hat.
Seltsam auch, dass der ab 2008 geplante neue Steuerzuschuss für die „Kinderversicherung“ nur  1,5 Milliarden betragen soll.
Und seltsam, das keiner der beteiligten Politiker in der Lage ist, heute schon zu verraten, woher die insgesamt 15 Milliarden Steuerzuschuss, die man für die beitragsfreie Versicherung der Kinder benötigt, kommen sollen...

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, heißt es unter den Fußballern. Nach der Reform ist in diesem Fall vor der Reform, denn die nächste „Reform“ kommt bestimmt.

Letzte Bemerkung (Wer hat überhaupt bis hierhin durchgehalten?):    
Im Zuge der Agenda 2010 und der damaligen Gesundheitsreform hat die damalige Ministerin, sinkende Beitragssätze versprochen – im Schnitt auf 12,15 Prozent, sagte sie.
Im nächsten Jahr durchbrechen wir nun vielleicht die 15 Prozent-Marke, wobei durch den zum 1. Juli 2005 eingeführten Zusatzbeitrag 0,9 Prozent von den Mitgliedern alleine getragen werden. (Zur Entlastung der Arbeitgeber eine Mehrbelastung der Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen um 4,5 Milliarden jährlich.)
Habe ich damalige Ministerin geschrieben? Ich glaube, die Dame ist immer noch im Amt. Also, irgendetwas muss sie richtig machen...
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Alles was mit "GEsundheit" zu tun hat ist Abzocke vom feinsten   ...ob es sich um Ärzte oder Apotheker handelt...die Pharmaindustrie oder die Krankenkassen oder der gemein hin unnötigste Verein die Kassenärtzliche Vereinigung...hier wird der "Patient Kunde" kräftigst ABGEZOCKT!!!    

nur ein Beispiel...im Durchschnitt verdiente jeder Apotheker vor Steuern jährlich um die 85.000 €   und trotzdem jammern sie auf sehr sehr sehr hohem Niveau  
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yeboahszeuge schrieb:
Habe gerade erfahren, dass meine Krankenkasse den Beitrag von 12,9 auf 13,8 Prozent erhöhen will. Mir reicht’s. Ich wechsle mal wieder. Wie sieht’s bei Euch aus?  


Ich mach seit Jahren Krankenkassen-Hopping, die Regelleistungen sind ja gesetzlich vorgeschrieben, also bei allen gleich.    
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ElStefano schrieb:

nur ein Beispiel...im Durchschnitt verdiente jeder Apotheker vor Steuern jährlich um die 85.000 €   und trotzdem jammern sie auf sehr sehr sehr hohem Niveau    


Sorry, das ist Quatsch...es mag Leute geben die ne Menge abzocken, unter Apothekern wie Ärzten.
Aber immer diese Beispiele vom Oberarzt mit vergoldeter Rosette, dumm nur das Assiärzte Schichtdient incl. Bereitschaft für einen Appel und ein Ei machen.
Und die Apotheker sollen jetzt nach dem Willen der Frau Schmidt rezeptpflichtige Arzneimittel ohne Gewinn abgeben.....tolle Idee.  
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Eintracht-Laie schrieb:
ElStefano schrieb:

nur ein Beispiel...im Durchschnitt verdiente jeder Apotheker vor Steuern jährlich um die 85.000 €   und trotzdem jammern sie auf sehr sehr sehr hohem Niveau    


Sorry, das ist Quatsch...es mag Leute geben die ne Menge abzocken, unter Apothekern wie Ärzten.
Aber immer diese Beispiele vom Oberarzt mit vergoldeter Rosette, dumm nur das Assiärzte Schichtdient incl. Bereitschaft für einen Appel und ein Ei machen.
Und die Apotheker sollen jetzt nach dem Willen der Frau Schmidt rezeptpflichtige Arzneimittel ohne Gewinn abgeben.....tolle Idee.    

So Sorry...aber das ist absoluter Quatsch u.a. bei rezeptpflichtigen Arzeinmittel kann es zu keiner Zuzahlung kommen wenn z. Bsp. Generika verschrieben werden ausserdem werden die Arzneimittelpreise auf "Höchstpreise" umgestellt d.h. Apotheken können so durch eine Ermässigung Arzneimittel preiswerter verkaufen. In allen Fällen werden sie trotzdem einen Gewinn erwirtschaften auch wenn vereinzelt nicht mehr so horrend!! Daher ist es SUPER das dcomorris ne Filliale in Saarbrücken eröffnet hat und Weitere folgen sollen! Ebenso SUPER das für freiverkäufliche Arzneimittel jetzt sogar Discountapotheken aufmachen. Die Sapnnen der Apothken waren bisher exorbitant hoch, die Zeit das sie wie die Maden im Speck hausten sind hoffentlich bald vorbei. Es gibt in germany mehr Apotheken als Lebensmitteleinzelhandelsgeschäfte....soviel zu den OberAbzockern!!!!!!!!!!!!
Was die Docs angeht...da stimme ich dir zu...36 Std.-Schicht ist schon der Hammer...ich hätte hier schreiben sollen Oberärzte e.c.t. die sitzen Fett im Sattel oder die Fachärzte!!!
Natürlich könnte man das alles erweitern um Beamte e.c.t. oder Fussballprofis  

feliz navidad and happy new year  
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KidKlappergass schrieb:
@yz
TAUNUS BKK?
So lange es den Risikostrukturausgleich (RSA) in der bekannten Form gibt, muss allerdings eine Kasse an einer Beitragssatzerhöhung nicht einmal "schuld" sein.
Im nächsten Jahr steigt der Ausgleichsbedarfssatz - das ist so eine Art durchschnittlicher Beitragssatz aller Krankenkassen für alle gesetzlich vorgeschriebenen Leistungsausgaben - im RSA schätzungsweise um 0,7 Prozent auf 13,7 Prozent. Mit anderen Worten und sehr grob erklärt - was sich beim Thema RSA eigentlich verbietet:  
Ohne dass die Leistungsausgaben bei deiner Kasse steigen, muss diese also unter Umständen den Beitragssatz erhöhen, weil sich ihre Ausgleichszahlungen in den RSA erhöhen.
(Nein, ich bin weder bei der TAUNUS BKK versichert oder beschäftigt.)

@Peter
Ein Ausgleichsbedarfssatz im RSA von 13,7 Prozent und die IKK direkt hält 12 Prozent? Fragt sich nur, wie lange. Ich überlege gerade, ob ich Wetten annehmen soll...  
Zum 1. April wird wohl die eine oder andere Kasse noch nachziehen (müssen), schätze ich. Kein Problem: Es gibt ja ein Sonderkündigungsrecht.

@Der-Hesse
Teurere Dienstwagen? Das könnte man denken. Wenn meine Informationen stimmen, entspricht eine Milliarde in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ca. 0,1 Beitragssatzpunkten. Bei einer durchschnittlichen Beitragssatzerhöhung von 0,5 – 0,7 Prozent – also etwa 5 bis 7 Milliarden Mehrausgaben – kaufen die Damen und Herren Vorstände sich aber richtig teure Autos...  
Im Ernst, interessant ist folgende Rechnung:
Selbst, wenn es nur noch eine Krankenkasse geben würde und man über 350 Vorstände (einige Kassen haben ja bis zu drei Vorstände) mit Dienstwagen und Gehalt „sparen“ könnte, würde man den durchschnittlichen Beitragsatz in der GKV nicht senken können, nicht einmal um 0,1 Prozent.
Die Vorstandsbezüge dürften sich aktuell zwischen 60.000 und 300.000 Euro pro Jahr bewegen. Aber selbst wenn alle Vorstände der Kassen 300.000 Euro verdienen würden, kommt man „nur“ auf etwas über 100 Millionen. Für eine Beitragssatzsenkung um 0,1 GKV-weit braucht man aber eine Entlastung von einer Milliarde, also 10 mal soviel...
Damit sind wir dann auch bei dem nächsten Thema nach den Vorstandsbezügen: Die Verwaltungskosten.

@propain
Ironie hin oder her:
Es gibt den § 4 Abs. 4 SGB V, der seit dem Jahr 2003 die Verwaltungskosten der Kassen auf dem Niveau des Jahres 2002 festgeschrieben hat bzw. budgetiert. Für die Jahre 2004 bis 2007 durften bzw. dürfen die Verwaltungskosten nicht stärker steigen als die beitragspflichtigen Einnahmen der Mitglieder der GKV. Diese Veränderungsraten werden vom Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung festgelegt:
§71 Abs. 3:
Bekanntgabe vom 13.09.03 für 2004-Bund:    + 0,17%
Bekanntgabe vom 13.09.04 für 2005-Bund:    + 0,38%
§71 Abs. 3a:
Bekanntgabe vom 26.04.06 für 2006-Bund:    + 0,63%
Bekanntgabe vom 08.09.06 für 2007-Bund:    + 0,40%

Übrigens: Dieses Gesetz hat in meinen Augen den größten Schwachpunkt in der Festschreibung der jeweiligen Kasse auf ihr Niveau von 2002. Im Klartext: Hatte eine Kasse 2002 einen Netto-Verwaltungskostenanteil von ca. 3 Prozent (jaja, solche Kassen gibt es), wird sie von der Aufsicht bei der Haushaltsplanung und Jahresrechnung auf diese 3 Prozent (zzgl. jährliche Veränderungsrate) geprüft, hatte eine Kasse dagegen 6 Prozent oder mehr (auch die gibt es) bleibt sie auf diesem Niveau (plus jährliche Veränderungsrate)...

Beliebt ist ja die These, dass weniger – ergo größere Krankenkasse – auch weniger Verwaltungskosten verursachen. Hört sich ja auch erst einmal logisch an. Würde das stimmen, müssten die größten Krankenkassen die geringsten Netto-Verwaltungskosten haben. Dem ist aber nicht so, wenn man sich die Zahlen der AOK, Barmer, DAK usw. anschaut. Dagegen kenne ich beispielsweise eine BKK mit etwa 7.500 Versicherten, die seit Jahren einen Netto-Verwaltungskostenanteil von etwa 3,5 Prozent hat...

@Eintracht-Laie
Ich weiß auch nicht, ob 350 Krankenkassen „gebraucht“ werden. Entscheiden sollte das aber der „Markt“, also die Versicherten und nicht die Politik.
Die Politik ist dann mein nächstes Stichwort, da du – nicht zu Unrecht – schreibst: „Wettbewerb ist ja mal Fehlanzeige.“
Diese Reform, die zum 1. April 2007 in Kraft treten soll, trägt nämlich den Namen „Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung“ (GKV-WSG). Goldig, nicht?
Mit Wettbewerb hat das Dingen natürlich nur am Rande zu tun. In erster Linie geht es den Groß-Koalitionären darum, sich mit dieser Reform den Weg in die Bürgerversicherung (SPD) auf der einen und in die solidarische Bürgerprämie (jaja, die CDU lernt...) auf der anderen Seite für die Zeit nach der nächsten Wahl nicht zu verbauen.

Zumindest resultieren die steigenden Beitragssätze auch aus finanziellen Engpässen des Bundes. 2007 werden im Bereich der Arzneimittel die Ausgaben durch die Mehrwertsteuererhöhung um etwa 900 Millionen Euro steigen, während der Zuschuss an die Kassen aus der Tabaksteuer von 4,2 Milliarden auf 2,5 Milliarden gesenkt wird (eigentlich sollte er sogar auf 1,5 Milliarden gesenkt werden, aber angesichts der Steuermehreinnahmen hat man sich in den letzten Wochen entschieden eine Milliarde draufzulegen – Gesundheitspolitik nach Haushaltslage.)  
Die ursprünglich zur Finanzierung der versicherungsfremden Leistungen der Krankenversicherung erhöhte Tabaksteuer bleibt dagegen natürlich unverändert und der Finanzminister freut sich über die Entlastung seines Haushaltes. 2008 wird dieser Steuerzuschuss für die versicherungsfremden Leistungen an die Krankenkassen komplett wegfallen.
Ach ja, an dieser Stelle kommt übrigens der höchst umstrittene Gesundheitsfonds ins Spiel: Diesen braucht man angeblich, um den neuen Steuerzuschuss für die beitragsfreie Versicherung der Kinder unter den Kassen verteilen zu können. Angeblich...
Seltsam nur, dass man in diesem Jahr 4,2 Milliarden an Steuermittel unter den Krankenkasse ohne Gesundheitsfonds verteilt hat.
Seltsam auch, dass der ab 2008 geplante neue Steuerzuschuss für die „Kinderversicherung“ nur  1,5 Milliarden betragen soll.
Und seltsam, das keiner der beteiligten Politiker in der Lage ist, heute schon zu verraten, woher die insgesamt 15 Milliarden Steuerzuschuss, die man für die beitragsfreie Versicherung der Kinder benötigt, kommen sollen...

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, heißt es unter den Fußballern. Nach der Reform ist in diesem Fall vor der Reform, denn die nächste „Reform“ kommt bestimmt.

Letzte Bemerkung (Wer hat überhaupt bis hierhin durchgehalten?):    
Im Zuge der Agenda 2010 und der damaligen Gesundheitsreform hat die damalige Ministerin, sinkende Beitragssätze versprochen – im Schnitt auf 12,15 Prozent, sagte sie.
Im nächsten Jahr durchbrechen wir nun vielleicht die 15 Prozent-Marke, wobei durch den zum 1. Juli 2005 eingeführten Zusatzbeitrag 0,9 Prozent von den Mitgliedern alleine getragen werden. (Zur Entlastung der Arbeitgeber eine Mehrbelastung der Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen um 4,5 Milliarden jährlich.)
Habe ich damalige Ministerin geschrieben? Ich glaube, die Dame ist immer noch im Amt. Also, irgendetwas muss sie richtig machen...  


Soweit es die Beitragssenkung bei einer Einheitsversicherung/ Bürgerversicherung betrifft sehe ich die Situation weitaus positiver für die Bevölkerungie vor Jahren vorgenommene " Werbung durch die gestzliche KV"
- eine Regelung , die mir die Haare zu Berge stehen läßt-möchte ich nur Beispielhaft als eine Facette für wesentlich weitreichendere Beitragssenkungen anführen.

Wir wurden mit der jetzigen Gesungheitsreform wieder massiv verarscht!!!
Wo bleiben eigentlich jetzt die zusätlichen finanz. Mittel aus der Zigarettenverteuerung. Nämlich die zusätzlichen Gelder des "Rauchens" fliessen auf einmal nicht mehr in die gesetzl. KV.

Wer diese 4 traditionellen Parteien: FDP, CDU/CSU, SPD und Grüne derzeit noch wählt ist selbst Schuld!!!
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Dirty-Harry schrieb:
..Soweit es die Beitragssenkung bei einer Einheitsversicherung/ Bürgerversicherung betrifft sehe ich die Situation weitaus positiver für die Bevölkerung:
Die vor Jahren vorgenommene " Werbung durch die gestzliche KV" - eine Regelung, die mir die Haare zu Berge stehen läßt - möchte ich nur Beispielhaft als eine Facette für wesentlich weitreichendere Beitragssenkungen anführen.

Hallo Dirty-Harry,
diese Sätze verstehe ich nicht bzw. weiß ich nicht, was du meinst:
Glaubst du, dass es bei einer Bürgerversicherung zu einer Beitragssenkung kommen wird? Wenn ja, warum glaubst du das?
Was meinst du mit der Regelung "Werbung durch die gesetzliche KV" und wie hängt diese mit wesentlich weitreichenderen Beitragssenkungen zusammen?
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Meine Empfehlung an alle hier lesenden Eintrachtfans: Sucht Euch die billigste gestzliche Krankenkasse aus und wechselt. Solange es noch geht. Irgendwann kommt ja dann der ein heitliche KV_ Beitrag. Lächerlich, warum dann nicht gleich die Einheitsversicherung.

Bis dahin könnt Ihr mit einem Kassenwechsel noch Geld sparen. Der Leistungsumfang ist bei den gesetzl. Krankenkassen gleich!!!!!!!!!!!!!!

Ich war in meinem 1. Beruf Dipl.-Verwaltungswirt -Fachrichtung Krankenversicherung. Glaubt mir: Kassenwechsel bedeutet keine Nachteile. Leistungen sind bei jeder gestzl. Krankenkasse gleich!!
Meine persönliche Erfahrung:Gerade die günstigen BKK `s sind bezüglich des Umgans mit den Versicherten weitaus besser und großzügiger.
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@ElStefano
Ich reden nicht von Zuzahlungen.....naja egal.
Nur ein kurzes Wort zu DocMorris Versand. Klar ich kann verstehen dass man da bei chronisch Kranken Geld sparen kann...aber was ist mit Notfällen?
Was ist mit Rezepturen, d.h. speziell angerührte Cremes?
Wenn Du immer wiederkehrende Medikamente hast, die kannst Du rechtzeitig bestellen, aber wenn Du sofort mit einer Antibiotikakur anfangen mußt? Fax nach Holland und dann einen Werktag warten?
Nunja....

Klar verdienen die Apotheken Geld, auf der anderen Seite gibt es ne Notdienstgebühr von €2...dafür geht kein Klempner nachts ans Telefon. Salben werden 20 Minuten zubereitet und die Krankenkasse honoriert dies mit €5,-Gesehen wird natürlich nur der "Riesengewinn".

Was solls, ist eine komplizierte Sache und viel Polemik und Unwissen im Spiel.
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KidKlappergass schrieb:
Dirty-Harry schrieb:
..Soweit es die Beitragssenkung bei einer Einheitsversicherung/ Bürgerversicherung betrifft sehe ich die Situation weitaus positiver für die Bevölkerung:
Die vor Jahren vorgenommene " Werbung durch die gestzliche KV" - eine Regelung, die mir die Haare zu Berge stehen läßt - möchte ich nur Beispielhaft als eine Facette für wesentlich weitreichendere Beitragssenkungen anführen.

Hallo Dirty-Harry,
diese Sätze verstehe ich nicht bzw. weiß ich nicht, was du meinst:
Glaubst du, dass es bei einer Bürgerversicherung zu einer Beitragssenkung kommen wird? Wenn ja, warum glaubst du das?
Was meinst du mit der Regelung "Werbung durch die gesetzliche KV" und wie hängt diese mit wesentlich weitreichenderen Beitragssenkungen zusammen?


Hallo , habe Dir eben einen ausfuhlichen Beitrag geschrieben, den der PC nicht genommen hat-dem gefällt dieses unbefriedigende Thema auch nicht- Freundin steht neben mir und tobt: Muß weg wegen Erledigungen, schreibe später noch mal.
Bis dann!!
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Ganz ehrlich - was bin ich froh, dass ich in der privaten KV bin. Die haben mir jetzt zwar auch die Beiträge erhöht (+25,00 € im Monat!!) aber egal, dafür erhalte ich auch einen exzellenten Leistungsanspruch ohne mir große Sorgen machen zu müssen. Wenn ich sehe, dass Leute, die weniger verdienen als ich aber mehr KV-Beiträge monatlich abdrücken müssen, und auf der anderen Seite auch noch weniger Leistung in Anspruch nehmen dürfen, dann stimmt hier etwas nicht. Das gesamte System ist total krank. Bin gespannt wie lange es noch dauern wird, bis man das gesamte marode System endlich durch ein faireres, dem Markt angepassten KV-System ersetzen wird?!

Dieses Land ist wirklich total marode. Es wird Zeit, dass eine neue Generation das Ruder übernimmt und dieses Land endlich modernisiert.

Einträchtliche Grüße
Max_Merkel
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Max_Merkel schrieb:
Das gesamte System ist total krank.  


Das System ist nicht total krank, sondern in einer Schieflage, u. a. weil es so etwas wie Privatkrankenkassen gibt. Entweder Solidarsystem oder nicht.
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yeboahszeuge schrieb:

Das System ist nicht total krank, sondern in einer Schieflage, u. a. weil es so etwas wie Privatkrankenkassen gibt. Entweder Solidarsystem oder nicht.


Lieber kein Solidarsystem als so ein Murks!
Das ist keine Schieflage die man beheben kann, da stimmt grundsätzlich etwas nicht.


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