Vorbemerkung: Die letzen Tage wurde ich als "Seit-vielen Jahren- Passiv-leser" vom Forum (nur als Beispeil @goodbutcher,@Petermann,@Karsten,@wib...) angenehmst überrascht, deshalb mal ne Kein-Fussball-Geschichte von mir (weil Urlaub und Sauwetter in Langgöns):
1981, ich war 16 und durfte seit einem halben Jahr allein ins Waldstadion. Dies war eine ca. 1,5 std’ige Reise von Dietzenbach mit dem FVV Linie 957, glaube ich, über diverse Umwege nach Neu-Isenburg, meist ein roter Rumpelbus mit roten Ledersitzen, die mit Edding vollgekrickelt waren (heute: Graffiti) und von dort mit der Straßenbahn direkt zum Stadion.
Na ja, Bus bin ich gefahren an jenem Tag am 14.11.1981, allerdings schon um 8 Uhr morgens in Richtung Wiesbaden. Mit dabei war, der Grund, Silke aus der Parallelklasse. Durch sie wurden meine damaligen politischen Ansichten erst richtig aktiviert...
Statt meiner Kutte (mmmh, war ne abgeschnittene Jeansjacke Marke Schirmer, hinten mit einem großen Adleraufnäher und vorne mit 2-3 kleinen Adleraufnähern – danke Oma! - sobald Fransen an dieser entstanden, hat Mutti sie abgeschnitten, akkurat gebügelt wurde sie wahrscheinlich auch...) zog ich meinen grünen Parker ohne Innenfutter an (verziert mit den 2 obligatorischen Sonne-mit-Faust-Ansteckern, einem riesengroßen gelbroten Anstecker mit „Startbahn West nein danke“ und weiteren Anstecken mit ähnlichem Inhalt), weiterhin natürlich das Palästinensertuch und – heimlich – bester Rotwein im Pappkarton (heute: Tetrapak). Auch die Frisur saß an jenem Morgen (jeder Bobtail wäre stolz auf mich gewesen, damals hatte ich mehr Angst vor dem Friseur als vor dem Zahnarzt).
Im Bus saßen lauter illustre Gestalten, Silke neben mir, und es ging los wie auf einer Auswärtsfahrt. Es wurden Lieder angestimmt („Hopp, hopp hopp, Startbahn stopp“, „Sonne statt Reagan“ von Joseph Beuys und natürlich Bots: „ Was wollen wir trinken 7 Tage lang“, „Das stehte Wasser höhlt den Stein“ oder so und „Holger du A...“ – Dachlattenholger Börner, damaliger Ministerpräsident, der später als Vize einen grünen Umweltminister mit Turnschuhen aus Frankfurt bekommen sollte...) der Wein war lecker und auch die diversen selbstgedrehten Zigaretten wohl ganz gut (hab mich nicht getraut, richtig zu inhalieren).
Zur Demo selbst kann ich nicht mehr viel sagen, es waren über 100.000, ein Herr Schubart hat neben anderen geredet und es wurde viel gesungen (Bots aus tausend Kassettenrekordern – heute: ipod), Silke hatte ich immer eingehakt. Gegen Nachmittag war ich trotz Silke unruhig, nur, 100.000 Leute, keiner hört hr1 (damals auch Sport und Musik, nur mit viel weiger Musik), Handys gabs noch nicht, und Telefonzellen nicht in der Nähe (aber wen hätt ich auch anrufen können, meine Freunde waren im Waldstadion –ohne Handy– und Mutti hörte kein hr 1).
Irgendwann Heimfahrt (Bots & Co, klar, lalala-Singen mit Rotwein und selbstgedrehten keine-Ahnung-was und danach ging es auf eine Feier (heute: Party) in Dietzenbach. Auch hier niemand, der nur im entferntesten so aussah, als würde er sich für Fußball interessieren, aber Silke war ja da (dafür kein Fernseher (heute: TV) , mit dem ich heimlich Das aktuelle Sportstudio (heute: Das aktuelle Sportstudio) hätte sehen können, Teletext gab es noch nicht).
Irgendwann am Sonntag nach der Predigt (von Mutti und nicht sehr christlich) hab ich dann das Ergebnis mitgekriegt, das Spiel selbst hab ich bis heute nie gesehen (wir hatten ARD, ZDF, hr 3, BR 3 und bei gutem Wetter SWR 3) und keinen Videorekorder (heute: DVD-Recorder, PC, oder Festplattenrecorder; damals begann die Sportschau glaub ich um 18:00 und es gab keine Werbeunterbrechungen, aber auch keine Monika Lierhaus), vielleicht gab es den Videorekorder 1981 auch noch gar nicht.
P.S.: Das besagte Fußballspiel war gegen Werder Bremen und ging 9:2 (Halbzeit 4:1) aus, es war wohl der höchste Sieg in der 1. Bundesliga, seit ich, und leider wohl auch solange ich „Eintracht“ sagen kann.
P.P.S: Silke hatte die Woche danach so’n langhaariges A... aus der 13. Klasse als Freund.
P.P.P.S: Bots fand ich schon damals zum k....
P.P.P.P.S: dieses Fussballspiel wird wohl das einzige der Eintracht gewesen sein, bei dem keiner während oder nach dem Spiel über die Taktik, die Aufstellung oder den Trainer gelästert hat.
P.P.P.P.P.S: die Startbahn West wurde 1984 offiziell eingeweiht, Silke hat ich da schon vergessen, die Eintracht blieb in meinem Herzen (Petra, merk dir das...)
P.S.: Das besagte Fußballspiel war gegen Werder Bremen und ging 9:2 (Halbzeit 4:1) aus, es war wohl der höchste Sieg in der 1. Bundesliga, seit ich, und leider wohl auch solange ich „Eintracht“ sagen kann.
P.P.P.S: Bots fand ich schon damals zum k....
PS: Sag doch sowas nicht! Ich - und ich bin älter als Du - will noch so ein 9:2 sehen. War damals auch nicht da war, aber an der Startbahn war ich an diesem Tag definitiv auch nicht.
PPPS: Ich fand die Bots toll. Ist total abgeleihert meine Platte.
Und: dickes Lob von mir für Deinen Bericht. Siehste ich sagt´s ja, Du musst unbedingt auch hier schreiben. wib
Herrje, ich liebe solche Fanhistorien. Sind immer wieder schön zu lesen, ich sollte auch mal wieder eines schreiben. Aber es muss schon ein besonderes Erlebnis für einem gewesen sein, denn das merkt man meist beim Lesen... der Funke der überspringt.
gereizt schrieb: Vorbemerkung: Die letzen Tage wurde ich als "Seit-vielen Jahren- Passiv-leser" vom Forum (nur als Beispeil @goodbutcher,@Petermann,@Karsten,@wib...) angenehmst überrascht, deshalb mal ne Kein-Fussball-Geschichte von mir (weil Urlaub und Sauwetter in Langgöns):
1981, ich war 16 und durfte seit einem halben Jahr allein ins Waldstadion. Dies war eine ca. 1,5 std’ige Reise von Dietzenbach mit dem FVV Linie 957, glaube ich, über diverse Umwege nach Neu-Isenburg, meist ein roter Rumpelbus mit roten Ledersitzen, die mit Edding vollgekrickelt waren (heute: Graffiti) und von dort mit der Straßenbahn direkt zum Stadion.
Na ja, Bus bin ich gefahren an jenem Tag am 14.11.1981, allerdings schon um 8 Uhr morgens in Richtung Wiesbaden. Mit dabei war, der Grund, Silke aus der Parallelklasse. Durch sie wurden meine damaligen politischen Ansichten erst richtig aktiviert...
Statt meiner Kutte (mmmh, war ne abgeschnittene Jeansjacke Marke Schirmer, hinten mit einem großen Adleraufnäher und vorne mit 2-3 kleinen Adleraufnähern – danke Oma! - sobald Fransen an dieser entstanden, hat Mutti sie abgeschnitten, akkurat gebügelt wurde sie wahrscheinlich auch...) zog ich meinen grünen Parker ohne Innenfutter an (verziert mit den 2 obligatorischen Sonne-mit-Faust-Ansteckern, einem riesengroßen gelbroten Anstecker mit „Startbahn West nein danke“ und weiteren Anstecken mit ähnlichem Inhalt), weiterhin natürlich das Palästinensertuch und – heimlich – bester Rotwein im Pappkarton (heute: Tetrapak). Auch die Frisur saß an jenem Morgen (jeder Bobtail wäre stolz auf mich gewesen, damals hatte ich mehr Angst vor dem Friseur als vor dem Zahnarzt).
Im Bus saßen lauter illustre Gestalten, Silke neben mir, und es ging los wie auf einer Auswärtsfahrt. Es wurden Lieder angestimmt („Hopp, hopp hopp, Startbahn stopp“, „Sonne statt Reagan“ von Joseph Beuys und natürlich Bots: „ Was wollen wir trinken 7 Tage lang“, „Das stehte Wasser höhlt den Stein“ oder so und „Holger du A...“ – Dachlattenholger Börner, damaliger Ministerpräsident, der später als Vize einen grünen Umweltminister mit Turnschuhen aus Frankfurt bekommen sollte...) der Wein war lecker und auch die diversen selbstgedrehten Zigaretten wohl ganz gut (hab mich nicht getraut, richtig zu inhalieren).
Zur Demo selbst kann ich nicht mehr viel sagen, es waren über 100.000, ein Herr Schubart hat neben anderen geredet und es wurde viel gesungen (Bots aus tausend Kassettenrekordern – heute: ipod), Silke hatte ich immer eingehakt. Gegen Nachmittag war ich trotz Silke unruhig, nur, 100.000 Leute, keiner hört hr1 (damals auch Sport und Musik, nur mit viel weiger Musik), Handys gabs noch nicht, und Telefonzellen nicht in der Nähe (aber wen hätt ich auch anrufen können, meine Freunde waren im Waldstadion –ohne Handy– und Mutti hörte kein hr 1).
Irgendwann Heimfahrt (Bots & Co, klar, lalala-Singen mit Rotwein und selbstgedrehten keine-Ahnung-was und danach ging es auf eine Feier (heute: Party) in Dietzenbach. Auch hier niemand, der nur im entferntesten so aussah, als würde er sich für Fußball interessieren, aber Silke war ja da (dafür kein Fernseher (heute: TV) , mit dem ich heimlich Das aktuelle Sportstudio (heute: Das aktuelle Sportstudio) hätte sehen können, Teletext gab es noch nicht).
Irgendwann am Sonntag nach der Predigt (von Mutti und nicht sehr christlich) hab ich dann das Ergebnis mitgekriegt, das Spiel selbst hab ich bis heute nie gesehen (wir hatten ARD, ZDF, hr 3, BR 3 und bei gutem Wetter SWR 3) und keinen Videorekorder (heute: DVD-Recorder, PC, oder Festplattenrecorder; damals begann die Sportschau glaub ich um 18:00 und es gab keine Werbeunterbrechungen, aber auch keine Monika Lierhaus), vielleicht gab es den Videorekorder 1981 auch noch gar nicht.
P.S.: Das besagte Fußballspiel war gegen Werder Bremen und ging 9:2 (Halbzeit 4:1) aus, es war wohl der höchste Sieg in der 1. Bundesliga, seit ich, und leider wohl auch solange ich „Eintracht“ sagen kann.
P.P.S: Silke hatte die Woche danach so’n langhaariges A... aus der 13. Klasse als Freund.
P.P.P.S: Bots fand ich schon damals zum k....
P.P.P.P.S: dieses Fussballspiel wird wohl das einzige der Eintracht gewesen sein, bei dem keiner während oder nach dem Spiel über die Taktik, die Aufstellung oder den Trainer gelästert hat.
P.P.P.P.P.S: die Startbahn West wurde 1984 offiziell eingeweiht, Silke hat ich da schon vergessen, die Eintracht blieb in meinem Herzen (Petra, merk dir das...)
unfassbar. ich kann zwar schnell schreiben, aber so schnell nicht. das habe ich heute mittag angefangen, jetzt schmeiß ich es deinem beitrag hinterher obwohl es völlig unfertg ist.
Wenn ich ganz ehrlich bin:
Ich weiß nicht mehr genau wie alles anfing. Es gab keinen Jetzt ist es passiert - Effekt, der mich zu dem gemacht hat was ich heute bin: Ein menschliches Wesen, das vom Erfolg einer Fußballmannschaft innerlich zutiefst erschüttert werden kann. Oder in eine fast schon kaum zu ertragende Euphorie geschleudert wird. Also, der Reihe nach, ohne Anspruch darauf alles komplett im Gedächtnis zu haben und nicht auch falschen Erinnerungen aufzusitzen.
Ich habe es schon als kleines Kind geliebt Fußball „zu spielen“. Wenn etwas rund war, dann musste auch dagegen getreten werden. Und das wird man dann sein Leben lang nicht mehr los. Ich hatte das Glück in eine fußballbegeisterte Familie hineingeboren zu werden, mehr als das, mein Onkel Herrmann hatte in den 50er Jahren selbst das Trikot mit dem Adler auf der Brust getragen. Also war es das selbstverständlichste von der Welt mit Eintracht Frankfurt aufzuwachsen. Und beim Bolzen auf dem Spielplatz in die Rolle von Eintrachtspielern zu wechseln. Wer ich nicht alles war, in meiner Jugend.
Samstags war es ein festes Ritual. Mein Vater ging ins Stadion und ich saß vor dem Radio. Ich verfolgte alle Spiele aufmerksam, konnte die kompletten Spieler aller Fußballmannschaften auswendig aufsagen und drehte bei jedem Tor der Eintracht auf, als hätte mich jemand mit Speed abgefüllt. Mein Berufsziel war klar. Fußballer oder zumindest Radiomoderator. Ich ließ mir von meinen Eltern einen kleinen Casettenrecorder mit Mikrofon zum Geburtstag schenken, loste die Paarungen des Spieltages aus und los ging es. Es wird hier niemanden überraschen, dass die Eintracht in meinen „Radioübertragungen“ gar nicht anders konnte als „Ewig deutscher Meister sein“.
Meine Mutter musste mir immer neue Schwarz-rote Schaals stricken.
Das Dumme an der Sache war: Mein Vater nahm mich nie mit ins Stadion. Und von Fechenheim aus alleine dorthin, das war mit meiner Mutter nicht zu machen.
An mein erstes Spiel im Stadion kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich kann nicht einmal mehr genau sagen wann es gewesen ist. Ich würde mal schätzen 1973. Aber ab dem ersten Mal gab es kein Halten mehr. Es muss um diese Zeit gewesen sein, denn ich war mehrmals in einem anderen Stadion als dem Waldstadion und dieses andere Stadion war von Fechenheim aus sehr einfach zu erreichen. Das waren meine ersten „Auswärtsfahrten“.
Meine eigenen sportlichen Ambitionen endeten zu dem Zeitpunkt an dem ich meine erste Freundin kennen lernte. Ein Freund hatte sie mitgebracht – in den G-Block – und sie war zum ersten Mal im Stadion. Ich weiß noch, dass es ein Sieg war, erst das Spiel, dann bei dem Mädchen und die Beziehung hielt immerhin vier Jahre. Nun war ich ein glücklicher Mensch. Ich hatte die Eintracht, eine Freundin und mittlerweile meine Begeisterung für Musik entdeckt. Und dann begann das mit den Pokalsiegen. Erst national und dann auch noch der UEFA-Cup.
Am 10.11.1981 beging ich einen dummen Fehler. Eine Freundin hatte mich gebeten sie in Coventry zu besuchen. Ich bin spontan losgetrampt und verbrachte ein paar nette Tage in England. Am 14.11.1981 trampte ich zurück und erreichte in den frühen Morgenstunden Ostende. Dort warteten ein paar Deutsche Touristen auf ihre Fähre und ich fragte die, wie denn die Eintracht gegen Bremen gespielt habe. Ich war sicher, dass die mich verarsch..n wollten und glaubte ihnen kein Wort. Erst später musste ich begreifen, dass sie die Wahrheit gesagt hatten. 9:2 und ich in England. Es war unfassbar. Ich habe niemals auch nur eine einzige Szene dieses Spiels zu Gesicht bekommen. Noch heute wird mir schlecht wenn ich daran denke.
So langsam brachen nun die schlechteren Zeiten an. Völlig fassungslos musste ich die erste Relegation erleiden. Das konnte doch nicht wahr sein. Eintracht Frankfurt und Abstieg? Niemals!!! Gegen Duisburg ging alles gut und ich dachte das schlimmste überstanden zu haben. Zumal Die Mannschaft wieder einmal den DFB-Pokal holen konnte. Trotzdem ging die Mannschaft im direkten Anschluss wieder in die Relegation. Dieses mal gegen Saarbrücken. Und wieder ging es gut, wenn auch nur knapp. Aber in diesen Spielen funkelte bereits eine Sternschnuppe am Horizont die sich zu einem Kometen entwickelte wie ihn die Eintracht nur selten erleben durfte. Bei Saarbrücken spielte ein Mann mit Namen Antony Yeboah und dieser Name steht für eine Epoche die jeder, der sie erlebt hat, niemals wieder vergessen wird. Fußball 2000 lag in seinen Geburtswehen und entwickelte sich zu einem prachtvollen Wesen.
so weit war ich. breites grinsen an "gereizt".
gegenlesen werde ich das jetzt nicht mehr. ich bitte fehler zu entschuldigen.
dein Beitrag wäre auf jeden Fall einen eigenen Fred wert gewesen!
Eintracht ist und bleibt etwas gaaaanz besonderes und trotz oder gerade wegen der 58.487 registrierten User, deren Beiträge mal hektisch, mal plump, mal doof, oft genial, manchmal hintergründig oder gar merkenswert sind und Zeitgeist, Presse und „moderner Fussball“ zum Trotze... jetzt ist mir der Faden gerissen, weil Eintracht halt, ich probiers morgen noch einmal!
Völlig un“gereizte grüsse“ Noch mal P.S.: kid komm zurück ins Forum!!
Den 14.11.1981 haben wir hier im Forum schon ab und an mal besprochen. Ich habe den Fehler meines Lebens begangen und war in Wiesbaden auf der Demo. Dann auch noch 9:2 gegen die Bremer. Der höchste Sieg war es natürlich nicht, aber allzuoft werden wir wohl keine 9 Tore mehr in einem Spiel der ersten Liga unserer Eintracht sehen. Naja, damals habe ich es für wichtiger erachtet, die Startbahn West zu verhindern. War aber schon beeindruckend 150000 Menschen durch Wiesbaden laufen zu sehen. Abschlusskundgebung auf dem Elsässer Platz, Alexander Schubart hatte nach seiner Rede auf einmal Berufsverbot. Die Demo war friedlich, ich war Beamter und durfte in die Katakomben unserer Hauptpost. Dort versteckt waren ganze Hundertschaften von Polizei und Gerätschaften, incl. Wasserwerfer etc.
Heute würde ich vermutlich eher ins Waldstadion gehen. So ändern sich eben die Zeiten... ,-) ,-)
ps: Die bots fand ich damals wie heute krass fett geil! Erst viel später konnte ich Holländer nicht mehr ganz so gut leiden. Eben alles Vorurteile! Seit Arie bei uns komme ich auch mit denen wieder ganz gut hin.
Was woll´n wir trinken 7 Tage lang.... weiches Wasser bricht den Stein....
war eine bewegte Zeit. Unglücklich verliebt war ich auch ständig und am Sontag nach dem 14.11.1981 war ich auch auf der A3 und habe den Flughafen mit besichtigt. Leider war es dort nicht mehr so lustig wie auf der Großdemo in Wiesbaden... das ist aber eine ander Geschichte.
Tja, der 14.11.1981, auch für mich ein einschneidendes Ereignis. Wir sind mit eine großen Gruppe Jugendlicher aus unserer Schule nach Wiesbaden auf diese Demo gefahren, ich war glaube ich, der einzige Eintracht fan aus unserer Klasse, damals war das nicht so "in" wie heute. Trotzdem war es Ehrensache auch für mich, den drohenden Flughafenusbau wie auch immer zu verhindern.
Manchmal wünsch ich mir, die nachfolgende Generation würde ähnliches Engagement gegen die Umweltzerstörungen an den Tag legen, wie wir das damals taten.
Wie auch immer, die Demo war geil, stimmungsvoll, die von mir damals schon mit Grausen gehörten "Bots" aus Holland (!!!) mit dem unsäglichen Lied "Opstaan" war allgegenwärtig, und als A. Schubart (hieß der Aschu?)am Ende der Veranstaltung die Blockade des Flughafen ankündigte, war die Euphorie gigantisch und für uns war klar, daß am nächsten Tag der Airport komplett lahmgelegt werden muß.
Tja, und dann die Rückfahrt in der S-Bahn, da hatte doch einer ein "Transistorradio" dabei (wer weiß noch, was das ist?), es lief die Sendung "Sport und Musik", die Bundesligaergebnisse wurden durchgegeben, der Sprecher (Jürgen-Diether Rehhahn???) verkündete das unglaubliche Endergebnis zwischen Eintracht Frankfurt und SV Werder Bremen mit 9:2! Kaum zu glauben, der ganze Zug gröhlte, obwohl ich damals eigentlich glaubte, daß die "Demonstranten" allesamt uninteressiert an sportlichen (kommerziellen) Veranstaltungen war.
Nächster Tag, die angekündigte Blockade: Nun legt sich der Mantel des Schweigens über meine kleine Ausführung!
das thema hatten wir hier schon öfter...ich muss dann immer hoch schauen, den hinter dem monitor hängt ein gerahmtes Eintrachtplakat das ich bei unserem einzug hier auf dem dachboden gefunden habe. eintracht frankfurt - werder bremen, 14 november 1981, sitzplatz für kriegsversehrte 8.- + 12.- dm, stehplätze zwischen 3 - 9 dm. zu erwerben an der eintracht geschäftstelle am oederweg 37. oder wie ein aufkleber auf dem plakat sagt: in c770, zimmer 34.
ich war natürlich in wiesbaden, die abwägung zwischen stadion und fussball war für mich damals kein problem. politik war wichtiger. eintreten für eine sache die mir richtig erschien war fussball ganz klar vor zu ziehen. ich hab das ergebniss in hofheim in der pizzeria riccione erfahren und meine entscheidung geriet das erstemal in ein kritisches hinterfragen. ich hab seit 1976 sicher einige hundert eintrachtspiele gesehen...auch große. das 9:2, das 9:0 gegen lodz und der europapokalsieg waren leider nicht dabei... ein bißchen schade finde ich es dennoch das heute sicher keine 100000 menschen mehr zusammen gegen eine startbahn demonstieren würden oder sich jeden tag (monatelang) um 17:00 am paulsplatz zur demo treffen. engagement für dinge die ausserhalb von fun, event und action anzusiedeln sind sehe ich sehr wenig...das war damals anders....
b.t.w. erinnert sich eigentlich noch jemand an das 7:2 gegen waldhof.mannheim ?
Alexander Schubart hat in seiner Rede nicht zur Flughafenblockade aufgerufen! Er sagte, wir inspizieren den Flughafen. Kein Aufruf zur Gewalt und trotzdem bekam der Beamte des höheren Dienstes aufgrund dieser Rede Berufsverbot. Aber damals wurden auch bei uns Briefträger mit Berufsverboten belegt, weil sie Mitglied der DKP waren.
Auf der A3 habe ich eine nie gekannte Brutalität erlebt. Allerdings nicht durch die Demonstranten. Damals war das Parkhaus am Sheraton noch im Rohbau und auf einmal ist ein Transporthubschrauber mitten unter uns gelandet. Ich dachte echt, die "Amis" kommen. War aber "nur" ein Sonderkommando des BGS. Danach wurde es herb.....
[quote=erwin stein][/quein bißchen schade finde ich es dennoch das heute sicher keine 100000 menschen mehr zusammen gegen eine startbahn demonstieren würden oder sich jeden tag (monatelang) um 17:00 am paulsplatz zur demo treffen. engagement für dinge die ausserhalb von fun, event und action anzusiedeln sind sehe ich sehr wenig...das war damals anders....
ote]
jo, so siehts aus! Schade, daß das nicht mehr möglich ist! " ja, ja, die Jugend von heute!!!"
Dafür waren damals bei Heimspielen maximal 15 000 Zuschauer, mein erstes Eintrachtspiel durfte ich 1977 mit 7999 andern Leuten beiwohnen. Auch nicht so schön.
erwin stein schrieb: ach ja ... die bots hab ich bestimmt 10 mal live gesehen...höhepunkte : elzer hof und das "festival der jugend" in dortmund.
wenn meine töchte heute mit sowas ankommen würden würde mich das sicher eine menge nerven kosten....
So so, der Erwin kennt das Festival der Jugend. Du outest Dich doch nicht etwa? Ich habe auf jeden Fall dazugehört. Ja, ich war in der SDAJ. Zum Glück kennt das heute niemand mehr, sonst bekäme ich bestimmt Forumshiebe. ,-)
Super Beitrag!! Die Sache die mich darin zum schmunzeln gebracht hat ist folgende. Ich war 1981 wie du 16 Jahre alt . Wohnte in Wiesbaden und bin von dort aus an besagtem Samstag nicht zur Demo gegangen,sondern mit der S-Bahn in Richtung Frankfurt Sportfeld gefahren.Ich habe an diesem Nachmittag eines der besten Eintrachtspiele überhaupt gesehen.Die Torschützen zum 9:2 waren Borchers 3,Nachtweih 2, Cha 2 und Nickel ebenfalls
Danke nochmal für diesen schönen Beitrag Gruß SGESid
erwin stein schrieb: ach ja ... die bots hab ich bestimmt 10 mal live gesehen...höhepunkte : elzer hof und das "festival der jugend" in dortmund.
wenn meine töchte heute mit sowas ankommen würden würde mich das sicher eine menge nerven kosten....
gegen die startbahn war damals so ziemlich jeder. ich war bei der bahnhofsbesetzung dabei und in der rohrbachstrasse. letzteres gehört zu meinen krassesten erinnerungen an diese zeit.
musikalisch waren die bots, bap und konsorten damals meine "feinde". alles weicheier. punk ruled!!! und zwar vor den mode-irokesen.
erwin stein schrieb: ach ja ... die bots hab ich bestimmt 10 mal live gesehen...höhepunkte : elzer hof und das "festival der jugend" in dortmund.
wenn meine töchte heute mit sowas ankommen würden würde mich das sicher eine menge nerven kosten....
So so, der Erwin kennt das Festival der Jugend. Du outest Dich doch nicht etwa? Ich habe auf jeden Fall dazugehört. Ja, ich war in der SDAJ. Zum Glück kennt das heute niemand mehr, sonst bekäme ich bestimmt Forumshiebe. ,-)
Ärg, na klar kenne ich die noch, die Spalter!! Moskautreu, und wenns zur Sache ging, hamse den Schwanz eingezogen und uns den Bu.... verraten!
In der Rohrbachstraße ist damals der Günter Saré vom Wasserwerfer 10 totgefahren worden. Zum Glück war ich da nicht dabei. Aber bei seiner Beerdigung in Ffm-Höchst mit an die 5000 Trauergästen.
1981, ich war 16 und durfte seit einem halben Jahr allein ins Waldstadion. Dies war eine ca. 1,5 std’ige Reise von Dietzenbach mit dem FVV Linie 957, glaube ich, über diverse Umwege nach Neu-Isenburg, meist ein roter Rumpelbus mit roten Ledersitzen, die mit Edding vollgekrickelt waren (heute: Graffiti) und von dort mit der Straßenbahn direkt zum Stadion.
Na ja, Bus bin ich gefahren an jenem Tag am 14.11.1981, allerdings schon um 8 Uhr morgens in Richtung Wiesbaden. Mit dabei war, der Grund, Silke aus der Parallelklasse. Durch sie wurden meine damaligen politischen Ansichten erst richtig aktiviert...
Statt meiner Kutte (mmmh, war ne abgeschnittene Jeansjacke Marke Schirmer, hinten mit einem großen Adleraufnäher und vorne mit 2-3 kleinen Adleraufnähern – danke Oma! - sobald Fransen an dieser entstanden, hat Mutti sie abgeschnitten, akkurat gebügelt wurde sie wahrscheinlich auch...) zog ich meinen grünen Parker ohne Innenfutter an (verziert mit den 2 obligatorischen Sonne-mit-Faust-Ansteckern, einem riesengroßen gelbroten Anstecker mit „Startbahn West nein danke“ und weiteren Anstecken mit ähnlichem Inhalt), weiterhin natürlich das Palästinensertuch und – heimlich – bester Rotwein im Pappkarton (heute: Tetrapak). Auch die Frisur saß an jenem Morgen (jeder Bobtail wäre stolz auf mich gewesen, damals hatte ich mehr Angst vor dem Friseur als vor dem Zahnarzt).
Im Bus saßen lauter illustre Gestalten, Silke neben mir, und es ging los wie auf einer Auswärtsfahrt. Es wurden Lieder angestimmt („Hopp, hopp hopp, Startbahn stopp“, „Sonne statt Reagan“ von Joseph Beuys und natürlich Bots: „ Was wollen wir trinken 7 Tage lang“, „Das stehte Wasser höhlt den Stein“ oder so und „Holger du A...“ – Dachlattenholger Börner, damaliger Ministerpräsident, der später als Vize einen grünen Umweltminister mit Turnschuhen aus Frankfurt bekommen sollte...) der Wein war lecker und auch die diversen selbstgedrehten Zigaretten wohl ganz gut (hab mich nicht getraut, richtig zu inhalieren).
Zur Demo selbst kann ich nicht mehr viel sagen, es waren über 100.000, ein Herr Schubart hat neben anderen geredet und es wurde viel gesungen (Bots aus tausend Kassettenrekordern – heute: ipod), Silke hatte ich immer eingehakt. Gegen Nachmittag war ich trotz Silke unruhig, nur, 100.000 Leute, keiner hört hr1 (damals auch Sport und Musik, nur mit viel weiger Musik), Handys gabs noch nicht, und Telefonzellen nicht in der Nähe (aber wen hätt ich auch anrufen können, meine Freunde waren im Waldstadion –ohne Handy– und Mutti hörte kein hr 1).
Irgendwann Heimfahrt (Bots & Co, klar, lalala-Singen mit Rotwein und selbstgedrehten keine-Ahnung-was und danach ging es auf eine Feier (heute: Party) in Dietzenbach. Auch hier niemand, der nur im entferntesten so aussah, als würde er sich für Fußball interessieren, aber Silke war ja da (dafür kein Fernseher (heute: TV) , mit dem ich heimlich Das aktuelle Sportstudio (heute: Das aktuelle Sportstudio) hätte sehen können, Teletext gab es noch nicht).
Irgendwann am Sonntag nach der Predigt (von Mutti und nicht sehr christlich) hab ich dann das Ergebnis mitgekriegt, das Spiel selbst hab ich bis heute nie gesehen (wir hatten ARD, ZDF, hr 3, BR 3 und bei gutem Wetter SWR 3) und keinen Videorekorder (heute: DVD-Recorder, PC, oder Festplattenrecorder; damals begann die Sportschau glaub ich um 18:00 und es gab keine Werbeunterbrechungen, aber auch keine Monika Lierhaus), vielleicht gab es den Videorekorder 1981 auch noch gar nicht.
P.S.: Das besagte Fußballspiel war gegen Werder Bremen und ging 9:2 (Halbzeit 4:1) aus, es war wohl der höchste Sieg in der 1. Bundesliga, seit ich, und leider wohl auch solange ich „Eintracht“ sagen kann.
P.P.S: Silke hatte die Woche danach so’n langhaariges A... aus der 13. Klasse als Freund.
P.P.P.S: Bots fand ich schon damals zum k....
P.P.P.P.S: dieses Fussballspiel wird wohl das einzige der Eintracht gewesen sein, bei dem keiner während oder nach dem Spiel über die Taktik, die Aufstellung oder den Trainer gelästert hat.
P.P.P.P.P.S: die Startbahn West wurde 1984 offiziell eingeweiht, Silke hat ich da schon vergessen, die Eintracht blieb in meinem Herzen (Petra, merk dir das...)
PS: Sag doch sowas nicht!
Ich - und ich bin älter als Du - will noch so ein 9:2 sehen. War damals auch nicht da war, aber an der Startbahn war ich an diesem Tag definitiv auch nicht.
PPPS: Ich fand die Bots toll. Ist total abgeleihert meine Platte.
Und: dickes Lob von mir für Deinen Bericht.
Siehste ich sagt´s ja, Du musst unbedingt auch hier schreiben.
wib
Danke für den schönen Bericht!
unfassbar. ich kann zwar schnell schreiben, aber so schnell nicht. das habe ich heute mittag angefangen, jetzt schmeiß ich es deinem beitrag hinterher obwohl es völlig unfertg ist.
Wenn ich ganz ehrlich bin:
Ich weiß nicht mehr genau wie alles anfing. Es gab keinen Jetzt ist es passiert - Effekt, der mich zu dem gemacht hat was ich heute bin: Ein menschliches Wesen, das vom Erfolg einer Fußballmannschaft innerlich zutiefst erschüttert werden kann. Oder in eine fast schon kaum zu ertragende Euphorie geschleudert wird. Also, der Reihe nach, ohne Anspruch darauf alles komplett im Gedächtnis zu haben und nicht auch falschen Erinnerungen aufzusitzen.
Ich habe es schon als kleines Kind geliebt Fußball „zu spielen“. Wenn etwas rund war, dann musste auch dagegen getreten werden. Und das wird man dann sein Leben lang nicht mehr los. Ich hatte das Glück in eine fußballbegeisterte Familie hineingeboren zu werden, mehr als das, mein Onkel Herrmann hatte in den 50er Jahren selbst das Trikot mit dem Adler auf der Brust getragen. Also war es das selbstverständlichste von der Welt mit Eintracht Frankfurt aufzuwachsen. Und beim Bolzen auf dem Spielplatz in die Rolle von Eintrachtspielern zu wechseln. Wer ich nicht alles war, in meiner Jugend.
Samstags war es ein festes Ritual. Mein Vater ging ins Stadion und ich saß vor dem Radio. Ich verfolgte alle Spiele aufmerksam, konnte die kompletten Spieler aller Fußballmannschaften auswendig aufsagen und drehte bei jedem Tor der Eintracht auf, als hätte mich jemand mit Speed abgefüllt. Mein Berufsziel war klar. Fußballer oder zumindest Radiomoderator. Ich ließ mir von meinen Eltern einen kleinen Casettenrecorder mit Mikrofon zum Geburtstag schenken, loste die Paarungen des Spieltages aus und los ging es. Es wird hier niemanden überraschen, dass die Eintracht in meinen „Radioübertragungen“ gar nicht anders konnte als „Ewig deutscher Meister sein“.
Meine Mutter musste mir immer neue Schwarz-rote Schaals stricken.
Das Dumme an der Sache war: Mein Vater nahm mich nie mit ins Stadion. Und von Fechenheim aus alleine dorthin, das war mit meiner Mutter nicht zu machen.
An mein erstes Spiel im Stadion kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich kann nicht einmal mehr genau sagen wann es gewesen ist. Ich würde mal schätzen 1973. Aber ab dem ersten Mal gab es kein Halten mehr. Es muss um diese Zeit gewesen sein, denn ich war mehrmals in einem anderen Stadion als dem Waldstadion und dieses andere Stadion war von Fechenheim aus sehr einfach zu erreichen. Das waren meine ersten „Auswärtsfahrten“.
Meine eigenen sportlichen Ambitionen endeten zu dem Zeitpunkt an dem ich meine erste Freundin kennen lernte. Ein Freund hatte sie mitgebracht – in den G-Block – und sie war zum ersten Mal im Stadion. Ich weiß noch, dass es ein Sieg war, erst das Spiel, dann bei dem Mädchen und die Beziehung hielt immerhin vier Jahre. Nun war ich ein glücklicher Mensch. Ich hatte die Eintracht, eine Freundin und mittlerweile meine Begeisterung für Musik entdeckt. Und dann begann das mit den Pokalsiegen. Erst national und dann auch noch der UEFA-Cup.
Am 10.11.1981 beging ich einen dummen Fehler. Eine Freundin hatte mich gebeten sie in Coventry zu besuchen. Ich bin spontan losgetrampt und verbrachte ein paar nette Tage in England. Am 14.11.1981 trampte ich zurück und erreichte in den frühen Morgenstunden Ostende. Dort warteten ein paar Deutsche Touristen auf ihre Fähre und ich fragte die, wie denn die Eintracht gegen Bremen gespielt habe. Ich war sicher, dass die mich verarsch..n wollten und glaubte ihnen kein Wort. Erst später musste ich begreifen, dass sie die Wahrheit gesagt hatten. 9:2 und ich in England. Es war unfassbar. Ich habe niemals auch nur eine einzige Szene dieses Spiels zu Gesicht bekommen. Noch heute wird mir schlecht wenn ich daran denke.
So langsam brachen nun die schlechteren Zeiten an. Völlig fassungslos musste ich die erste Relegation erleiden. Das konnte doch nicht wahr sein. Eintracht Frankfurt und Abstieg? Niemals!!! Gegen Duisburg ging alles gut und ich dachte das schlimmste überstanden zu haben. Zumal Die Mannschaft wieder einmal den DFB-Pokal holen konnte. Trotzdem ging die Mannschaft im direkten Anschluss wieder in die Relegation. Dieses mal gegen Saarbrücken. Und wieder ging es gut, wenn auch nur knapp. Aber in diesen Spielen funkelte bereits eine Sternschnuppe am Horizont die sich zu einem Kometen entwickelte wie ihn die Eintracht nur selten erleben durfte. Bei Saarbrücken spielte ein Mann mit Namen Antony Yeboah und dieser Name steht für eine Epoche die jeder, der sie erlebt hat, niemals wieder vergessen wird. Fußball 2000 lag in seinen Geburtswehen und entwickelte sich zu einem prachtvollen Wesen.
so weit war ich. breites grinsen an "gereizt".
gegenlesen werde ich das jetzt nicht mehr. ich bitte fehler zu entschuldigen.
peter
ps. inspiriert beim GoodButcher
dein Beitrag wäre auf jeden Fall einen eigenen Fred wert gewesen!
Eintracht ist und bleibt etwas gaaaanz besonderes und trotz oder gerade wegen der 58.487 registrierten User, deren Beiträge mal hektisch, mal plump, mal doof, oft genial, manchmal hintergründig oder gar merkenswert sind und Zeitgeist, Presse und „moderner Fussball“ zum Trotze...
jetzt ist mir der Faden gerissen, weil Eintracht halt, ich probiers morgen noch einmal!
Völlig un“gereizte grüsse“
Noch mal P.S.: kid komm zurück ins Forum!!
peter
Heute würde ich vermutlich eher ins Waldstadion gehen. So ändern sich eben die Zeiten... ,-) ,-)
Was woll´n wir trinken 7 Tage lang.... weiches Wasser bricht den Stein....
war eine bewegte Zeit. Unglücklich verliebt war ich auch ständig und am Sontag nach dem 14.11.1981 war ich auch auf der A3 und habe den Flughafen mit besichtigt. Leider war es dort nicht mehr so lustig wie auf der Großdemo in Wiesbaden... das ist aber eine ander Geschichte.
Manchmal wünsch ich mir, die nachfolgende Generation würde ähnliches Engagement gegen die Umweltzerstörungen an den Tag legen, wie wir das damals taten.
Wie auch immer, die Demo war geil, stimmungsvoll, die von mir damals schon mit Grausen gehörten "Bots" aus Holland (!!!) mit dem unsäglichen Lied "Opstaan" war allgegenwärtig, und als A. Schubart (hieß der Aschu?)am Ende der Veranstaltung die Blockade des Flughafen ankündigte, war die Euphorie gigantisch und für uns war klar, daß am nächsten Tag der Airport komplett lahmgelegt werden muß.
Tja, und dann die Rückfahrt in der S-Bahn, da hatte doch einer ein "Transistorradio" dabei (wer weiß noch, was das ist?), es lief die Sendung "Sport und Musik", die Bundesligaergebnisse wurden durchgegeben, der Sprecher (Jürgen-Diether Rehhahn???) verkündete das unglaubliche Endergebnis zwischen Eintracht Frankfurt und SV Werder Bremen mit 9:2! Kaum zu glauben, der ganze Zug gröhlte, obwohl ich damals eigentlich glaubte, daß die "Demonstranten" allesamt uninteressiert an sportlichen (kommerziellen) Veranstaltungen war.
Nächster Tag, die angekündigte Blockade: Nun legt sich der Mantel des Schweigens über meine kleine Ausführung!
as
eintracht frankfurt - werder bremen, 14 november 1981, sitzplatz für kriegsversehrte 8.- + 12.- dm, stehplätze zwischen 3 - 9 dm. zu erwerben an der eintracht geschäftstelle am oederweg 37.
oder wie ein aufkleber auf dem plakat sagt: in c770, zimmer 34.
ich war natürlich in wiesbaden, die abwägung zwischen stadion und fussball war für mich damals kein problem. politik war wichtiger. eintreten für eine sache die mir richtig erschien war fussball ganz klar vor zu ziehen.
ich hab das ergebniss in hofheim in der pizzeria riccione erfahren und meine entscheidung geriet das erstemal in ein kritisches hinterfragen.
ich hab seit 1976 sicher einige hundert eintrachtspiele gesehen...auch große. das 9:2, das 9:0 gegen lodz und der europapokalsieg waren leider nicht dabei...
ein bißchen schade finde ich es dennoch das heute sicher keine 100000 menschen mehr zusammen gegen eine startbahn demonstieren würden oder sich jeden tag (monatelang) um 17:00 am paulsplatz zur demo treffen.
engagement für dinge die ausserhalb von fun, event und action anzusiedeln sind sehe ich sehr wenig...das war damals anders....
b.t.w. erinnert sich eigentlich noch jemand an das 7:2 gegen waldhof.mannheim ?
wenn meine töchte heute mit sowas ankommen würden würde mich das sicher eine menge nerven kosten....
Auf der A3 habe ich eine nie gekannte Brutalität erlebt. Allerdings nicht durch die Demonstranten. Damals war das Parkhaus am Sheraton noch im Rohbau und auf einmal ist ein Transporthubschrauber mitten unter uns gelandet. Ich dachte echt, die "Amis" kommen. War aber "nur" ein Sonderkommando des BGS. Danach wurde es herb.....
engagement für dinge die ausserhalb von fun, event und action anzusiedeln sind sehe ich sehr wenig...das war damals anders....
ote]
jo, so siehts aus! Schade, daß das nicht mehr möglich ist! " ja, ja, die Jugend von heute!!!"
Dafür waren damals bei Heimspielen maximal 15 000 Zuschauer, mein erstes Eintrachtspiel durfte ich 1977 mit 7999 andern Leuten beiwohnen. Auch nicht so schön.
So so, der Erwin kennt das Festival der Jugend. Du outest Dich doch nicht etwa? Ich habe auf jeden Fall dazugehört. Ja, ich war in der SDAJ. Zum Glück kennt das heute niemand mehr, sonst bekäme ich bestimmt Forumshiebe. ,-)
Die Sache die mich darin zum schmunzeln gebracht hat ist folgende.
Ich war 1981 wie du 16 Jahre alt .
Wohnte in Wiesbaden und bin von dort aus an besagtem Samstag
nicht zur Demo gegangen,sondern mit der S-Bahn in Richtung Frankfurt Sportfeld
gefahren.Ich habe an diesem Nachmittag eines der besten Eintrachtspiele
überhaupt gesehen.Die Torschützen zum 9:2 waren Borchers 3,Nachtweih 2,
Cha 2 und Nickel ebenfalls
Danke nochmal für diesen schönen Beitrag
Gruß SGESid
gegen die startbahn war damals so ziemlich jeder. ich war bei der bahnhofsbesetzung dabei und in der rohrbachstrasse. letzteres gehört zu meinen krassesten erinnerungen an diese zeit.
musikalisch waren die bots, bap und konsorten damals meine "feinde". alles weicheier. punk ruled!!! und zwar vor den mode-irokesen.
peter
Ärg, na klar kenne ich die noch, die Spalter!! Moskautreu, und wenns zur Sache ging, hamse den Schwanz eingezogen und uns den Bu.... verraten!
Ähem, Schluß jetzt!
Klar war ich auch in Wiesbaden.
Dachte die Demo wäre im Wald gewesen, da war ich nämlich nur einmal.
Aber hier durch Frankfurt gelatscht bin ich mal eine ganze Woche lang jeden Tag.
Und ich erinnere mich wie das ganze Waldstadion *zumindest Teile der Zuschauer* rief: "Keine Starbahhn West".
Und "Grüne raus oder so ähnlich".