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Es kotzt mich an ( Teil I)

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whiteeagle schrieb:
Luzbert schrieb:
Dortelweil-Adler schrieb:

bla


blubb


Nur ne Frage: habt ihr selbst Kinder?  


Dorti zwei Mädels, ich zwei Jungs, warum?
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peter schrieb:
HeinzGründel schrieb:
kreuzbuerger schrieb:
vorschlag: den alten mann mit rauschebart mal im himmel lassen und über irdische moral babbeln.

wenn mehr leute an kant glauben würden, würde es ja auch schon langen. aber es ist ja schon recht lange verdammt uncool, mit moral zu argumentieren...


Ja sehe ich auch so. Ich würde es mal vorsichtig " Werteverlust" nennen. Wobei es meines Erachtens erst mal egal ist öb ich jetzt christliche ,islamische oder sozialistische oder Kantsche  Werte etc. nehme.
Ich glaube bei manchen Menschen besteht   diesbezüglich  wirklich ein Vakuum um zu beurteilen  was " richtig oder falsch " ist. ( Ich hoffe das kommt jetzt richtig rüber am PC)

Stattdessen gibt es für das sogenannte Prekariat  Dauerberieselung a la Vera  am Mittag und Oettinger Bier. Alles einhergehend mit einer totalen Enttabuisierung. Die Gesellschaft schafft es einfach nicht mehr einen " Common Sense" zu vermitteln.  


meine bescheidene überlegung: im gegensatz zu anderen ländern hat deutschland immer versucht sich den anschein zu geben keine klassengesellschaft zu sein. was natürlich nie gestimmt hat.


Da muß ich widersprechen. Es hat diese Anstrengung gegeben. Deutschland ist nach dem Zweiten Weltkrieg einen Sonderweg gegangen - den des Rheinischen Kapitalismus. Innerhalb der sogenannten Deutschland AG zogen Unternehmer, Angestellte und Gewerkschaften zusammen mit der Politik an einem Strang. Das war nicht zum Schein, sondern aus reinem Selbsterhalt. Man hatte ja mit der DDR ein Beispiel, wie es nicht laufen sollte. Und trotzdem wurde von den Amerikanern der Rheinische Kapitalismus als quasi-sozialistisches Teufelszeug belächelt. [/quote]


plötzlich ist aber konsum geil, seit den neunzigern können sich die menschen den ganzen tag aktienkurs im tv anschauen (das finde ich fast einen tick perverser als vera am mittag)


Gut beobachtet! Genauer seit Anfang der 90er. Mit der Wiedererlangung der vollen Souveränität Deutschlands kam praktisch gleichzeitig die EU. Diese wurde vor allem deshalb geschaffen, um Deutschland politisch unter Kontrolle zu halten. Und man wollte eine Währungsgemeinschaft, weil Deutschland nicht mit dem Realzinsvorteil die Wiedervereinigung auf dem Rücken Europas finanzieren sollte, so die französische Vorstellung.

Bevor allerdings der Euro kam, gab es ein paar Jahre Umbruch. Mannesmann wurde übernommen, zum teuersten Preis in der Wirtschaftsgeschichte. -> Fusionen kamen ins Rollen. Etwas, was zu Zeiten der Deutschland AG undenkbar schien.

Es setzte eine Unternehmergründungsmentalität durch das Internet ein. Firmen wie AOL wurden plötzlich an der Börse teurer und teurer. Es kam zu einer Hausse, an die sich noch heute jeder erinnern kann. T-Aktien ("wenn die Telekom an die Börse geht, geh ich mit") wurden als Volksaktie unter die Leute gebracht. Wieder ein Novum, das es so früher nicht gab. Plötzlich war die Illusion des schnellen Reichwerdens da. Wer allerdings Ahnung von Geschichte hatte, der wußte, wann es Zeit war, die überbewerteten Papiere zu verkaufen. Denn einen solchen Boom hat es schon mal gegeben - 1929, nach den Roaring Twenties.

Wir haben also in den letzten Jahren einen Wandel durchgemacht, wo einige Elemente der Sozialen Marktwirtschaft ins Wanken geraten sind.

Und die EU trifft immer mehr Entscheidungen, die die Errungenschaften der Sozialen Marktwirtschaft torpediert und abschafft. Ein gutes Beispiel ist der Glücksspielstaatsvertrag oder meinetwegen auch die 50%+1-Regel bei Fußballvereinen. Die deutschen staatlichen Regelungen sollen bestimmte unsoziale Entwicklung vermeiden helfen. Für die EU ist dagegen allein der freie Kapitalverkehr von Bedeutung.

solidarität ist nicht mehr gefragt, da sie keinen sozialen status mehr schafft. ich vermute all diejenigen, die auf ehrenamtliche hilfe angewiesen sind werden das bestätigen.


Auch da muß ich widersprechen. Das Bedürfnis nach Solidarität ist schon da, aber es gibt dafür keine einheitliche Bewegung. Es fehlt an dem Ideal. Das war zu Hoch-Zeiten der Deutschland AG anders. Wie hier schon im Thread erwähnt, kriegen die Leute erst dann ihren ***** hoch, wenn es sie selbst betrifft.

kästner hat mal geschrieben: es gibt nichts gutes, außer man tut es.

heute geht es eher darum: was springt dabei für mich heraus. zum verhalten von herrn zumwinkel kann man von vielen seiten hören: das hätte ich auch gemacht. der tollste hecht in unserer zeit ist derjenige, der die anderen am besten abzockt. der erntet den meisten respekt.

peter


Jein. Ich glaube nicht, daß ein Abzocker gesellschaftlich wirklich Respekt erntet. Die allermeisten verurteilen es, Erfolg unlauter zu erlangen. Aber wie gesagt, sind die meisten einfach zu bequem, zu obrigkeitshörig, oder sonstwas.

Die Bahn soll privatisiert werden? Die meisten sind dagegen. Aber wenn es darum geht, aktiven Widerstand dagegen zu organisieren, gucken die meisten, was sich irgendwo an Demos usw. tut und hoffen das Beste. Und wenn in ländlichen Regionen dann die ersten Bahnhöfe mit Brettern vernagelt sind und ein "Geschlossen"-Schild dranhängt, dann gibt es vielleicht noch ein paar Leserbriefe im Internet/an die Tageszeitung und mit einem Resignationsgefühl lehnt man sich enttäuscht zurück und redet sich ein: Kann man nix gegen machen.

Grohe wird von Hedgefonds aufgekauft, mit Schulden beladen und ins Ausland verkauft? Empört bis auf die Grohe-Eigner fast jeden. Hand aufs Herz: Wieviele würden bei einer Grohe-Demo mitmarschieren? Oder noch besser: Wieviele richten ihre Kaufentscheidung aktiv danach, welche Geschäftspraktiken der Eigentümer an den Tag legt? Man muß das ja nicht bis zum Exzeß treiben, aber ein paar Schlagzeilen aus den Nachrichten sich zu merken, reicht schon aus, um z.B. zu wissen, daß man sich keine BenQ (Acer)-Produkte mehr holt.
Aber dafür sind sich die meisten wieder zu bequem. Die bekommen ihren Hintern erst dann in die Höhe, wenn der Hedge-Fonds-Hund den eigenen Arbeitsplatz in den ***** beißt.

afrigaaner schrieb:

Ich glaube HG hat es richtige zusammengefasst. Viele Menschen haben keine Werte mehr.


Ich würde sagen, wenige haben keine Werte mehr und die vielen, die sich ihr Wertebewußtsein bewahren, sind sich zu bequem, die Werte auch zu verteidigen oder verlassen sich darauf, daß es andere schon richten.

Es gibt Engagement-Möglichkeiten, mit dem sich gegen bestimmte Zustände was tun läßt. Die Sache von Pfalzadler mit den Kamerateams gefällt mir z.B. super.  
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Moin,

ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber wenn ich solche Meldungen höre, ich habe auch zwei Kinder - Zwillinge - kriege ich auch immer das "kalte Grausen", dann schaue ich die beiden an und denke wie kann eine Mutter oder ein Vater so etwas machen.

Ich muss gleich vorwegschicken, ich kann gar nicht nachvollziehen warum jemand sein Kind tötet, wie jemand zu so etwas in der Lage ist, es handelt sich um ein Wesen, das sich noch nicht einmal wären könnte wenn ein Erwachsener es angreift, es kann nichts machen wenn man es verhungern oder verdursten lässt und das ist glaube ich ein Punkt der unter anderem diese Morde veranlasst, nämlich das Bewusstsein, das man einmal in seinem Leben "Macht" über andere hat und ausüben kann und dies in ganz extremer und kranker Form. Hier spannt sich dann auch der Bogen zu den vielfach angesprochenen Argumenten bezgl dem Einzelkämpfertum, aber auch zu einem noh wichtigerem Thema nämlich der Famile.

Damit meine ich nicht nur "Mutter, Vater, Kind", sondern ich speche hier von Großfamilien, diese gab und gibt es nicht nur auf dem Land, sondern das gab es auch in der Stadt und zwar verstärkt in den Arbeiterfamilien bis hinein in die 80er Jahre.
Ein Großfamilie hat enge Strukturen, ja, sie hat aber auch Vorteile, meist wird man getragen, bekommt Rat und "Blut ist immer dicker als Wasser", das zumindest ist meine Erfahrung.
Meine Mutter hatte 3 Geschwister und mein Vater ebenfalls 3 Brüder, ich bin also in einer riesigen Famile sozialisiert worden, man hat und achtet sich immer noch gegenseitig in Bezug auf das selbst gestaltete Leben, Religion , sexuelle Präferenzen usw, ich sage das deshalb, weil ein Teil meiner Familie streng katolisch und der andere Teil protestantisch ist, hier dann auch der Bezug zu Afrigaaners Gott - Religion, da muss mann unterscheiden.

Ich will damit sagen, daß die Familien heutzutage nicht mehr so exsistent sind, wie sie das mal waren und die Familien sind nun mal eine der Stützfeiler einer intakten Gesellschaft, es ist ein Unterschied ob man in einer Familien aufwächst in der sich mit den Kindern beschäftigt wird, in der ihre Stärken erkannt über ihre Schwächen geredet wird, in der reden und zuhören und niht das "schlagende Argument" gilt, in der sich der Vater oder Mutter auch nach getaner Arbeit die Zeit nimmt um zuzuhören, den Tag Revue passieren zu lassen, in der Vorbehaltlos Rückendeckung gegeben wird, in der die Wahrheiten auf den Tisch kommen auch unangenehme, weil man weiss man hat nichts zu befürchten, sondern es wird gemeinsam an einer Lösung gesucht.

Bekommt man nichts von alledem, ebenfalls keine Bildung oder die Chance dazu, dann ist eine gewisse "Lebenskarriere" vorgezeichnet, die zwar nicht immer so enden muss wie im Falle der Kindstötungen, aber ein schönes, erfülltes Leben incl. der Nächstenliebe wird das nie geben und weil das durch die Eltern nie erlernt und gelebt wurde kann dies auch nicht weiter gereicht werden an die Kinder, das setzt sich fort, dafür gibt es genügend Beispiele.

Zum Schluss muss ich noch sagen, das ich mir nicht darüber im Klaren bin ob mir solche Menschen Leid tun sollen, obwohl ich so erzogen wurde, das man immer beide Seiten sehen muss um sich ein Urteil zu bilden, das fällt hier aber verdammt schwer, weil es ein eindeutiges Verbrechen ist, wobei wie oben angeführt dies bei manchen menschen vorhersehbar ist, hier ist nur noch die Intensivität der ausschlaggebende Punkt.
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Re: Zumwinkel

Was willst Du denn auch von diesen McKinsey-Typen erwarten?
Gute Schule, möglichst privat, gute Uni, möglichst elitär, direkt, ohne je einen Stratz "gearbeitet" zu haben, von McKinsey verpflichtet beraten sie durchaus renommierte Firmen, werden dann abgeworben, und kaum 40-jährig leiten sie Konzerne wie Telekom, Post, Postbank, Commerzbank. Und tun hauptsächlich das, was auch ein dressierter Affe könnte: Leute rausschmeißen. Ich bezweifle, dass auch nur einer von denen mit einem einzigen armen oder arbeitslosen Menschen befreundet ist.

DA
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eintrachtfrankfurt2005 schrieb:
peter schrieb:
HeinzGründel schrieb:
kreuzbuerger schrieb:
vorschlag: den alten mann mit rauschebart mal im himmel lassen und über irdische moral babbeln.

wenn mehr leute an kant glauben würden, würde es ja auch schon langen. aber es ist ja schon recht lange verdammt uncool, mit moral zu argumentieren...


Ja sehe ich auch so. Ich würde es mal vorsichtig " Werteverlust" nennen. Wobei es meines Erachtens erst mal egal ist öb ich jetzt christliche ,islamische oder sozialistische oder Kantsche  Werte etc. nehme.
Ich glaube bei manchen Menschen besteht   diesbezüglich  wirklich ein Vakuum um zu beurteilen  was " richtig oder falsch " ist. ( Ich hoffe das kommt jetzt richtig rüber am PC)

Stattdessen gibt es für das sogenannte Prekariat  Dauerberieselung a la Vera  am Mittag und Oettinger Bier. Alles einhergehend mit einer totalen Enttabuisierung. Die Gesellschaft schafft es einfach nicht mehr einen " Common Sense" zu vermitteln.  


meine bescheidene überlegung: im gegensatz zu anderen ländern hat deutschland immer versucht sich den anschein zu geben keine klassengesellschaft zu sein. was natürlich nie gestimmt hat.


Da muß ich widersprechen. Es hat diese Anstrengung gegeben. Deutschland ist nach dem Zweiten Weltkrieg einen Sonderweg gegangen - den des Rheinischen Kapitalismus. Innerhalb der sogenannten Deutschland AG zogen Unternehmer, Angestellte und Gewerkschaften zusammen mit der Politik an einem Strang. Das war nicht zum Schein, sondern aus reinem Selbsterhalt. Man hatte ja mit der DDR ein Beispiel, wie es nicht laufen sollte. Und trotzdem wurde von den Amerikanern der Rheinische Kapitalismus als quasi-sozialistisches Teufelszeug belächelt.



plötzlich ist aber konsum geil, seit den neunzigern können sich die menschen den ganzen tag aktienkurs im tv anschauen (das finde ich fast einen tick perverser als vera am mittag)


Gut beobachtet! Genauer seit Anfang der 90er. Mit der Wiedererlangung der vollen Souveränität Deutschlands kam praktisch gleichzeitig die EU. Diese wurde vor allem deshalb geschaffen, um Deutschland politisch unter Kontrolle zu halten. Und man wollte eine Währungsgemeinschaft, weil Deutschland nicht mit dem Realzinsvorteil die Wiedervereinigung auf dem Rücken Europas finanzieren sollte, so die französische Vorstellung.

Bevor allerdings der Euro kam, gab es ein paar Jahre Umbruch. Mannesmann wurde übernommen, zum teuersten Preis in der Wirtschaftsgeschichte. -> Fusionen kamen ins Rollen. Etwas, was zu Zeiten der Deutschland AG undenkbar schien.

Es setzte eine Unternehmergründungsmentalität durch das Internet ein. Firmen wie AOL wurden plötzlich an der Börse teurer und teurer. Es kam zu einer Hausse, an die sich noch heute jeder erinnern kann. T-Aktien ("wenn die Telekom an die Börse geht, geh ich mit") wurden als Volksaktie unter die Leute gebracht. Wieder ein Novum, das es so früher nicht gab. Plötzlich war die Illusion des schnellen Reichwerdens da. Wer allerdings Ahnung von Geschichte hatte, der wußte, wann es Zeit war, die überbewerteten Papiere zu verkaufen. Denn einen solchen Boom hat es schon mal gegeben - 1929, nach den Roaring Twenties.

Wir haben also in den letzten Jahren einen Wandel durchgemacht, wo einige Elemente der Sozialen Marktwirtschaft ins Wanken geraten sind.

Und die EU trifft immer mehr Entscheidungen, die die Errungenschaften der Sozialen Marktwirtschaft torpediert und abschafft. Ein gutes Beispiel ist der Glücksspielstaatsvertrag oder meinetwegen auch die 50%+1-Regel bei Fußballvereinen. Die deutschen staatlichen Regelungen sollen bestimmte unsoziale Entwicklung vermeiden helfen. Für die EU ist dagegen allein der freie Kapitalverkehr von Bedeutung.

solidarität ist nicht mehr gefragt, da sie keinen sozialen status mehr schafft. ich vermute all diejenigen, die auf ehrenamtliche hilfe angewiesen sind werden das bestätigen.


Auch da muß ich widersprechen. Das Bedürfnis nach Solidarität ist schon da, aber es gibt dafür keine einheitliche Bewegung. Es fehlt an dem Ideal. Das war zu Hoch-Zeiten der Deutschland AG anders. Wie hier schon im Thread erwähnt, kriegen die Leute erst dann ihren ***** hoch, wenn es sie selbst betrifft.

kästner hat mal geschrieben: es gibt nichts gutes, außer man tut es.

heute geht es eher darum: was springt dabei für mich heraus. zum verhalten von herrn zumwinkel kann man von vielen seiten hören: das hätte ich auch gemacht. der tollste hecht in unserer zeit ist derjenige, der die anderen am besten abzockt. der erntet den meisten respekt.

peter


Jein. Ich glaube nicht, daß ein Abzocker gesellschaftlich wirklich Respekt erntet. Die allermeisten verurteilen es, Erfolg unlauter zu erlangen. Aber wie gesagt, sind die meisten einfach zu bequem, zu obrigkeitshörig, oder sonstwas.

Die Bahn soll privatisiert werden? Die meisten sind dagegen. Aber wenn es darum geht, aktiven Widerstand dagegen zu organisieren, gucken die meisten, was sich irgendwo an Demos usw. tut und hoffen das Beste. Und wenn in ländlichen Regionen dann die ersten Bahnhöfe mit Brettern vernagelt sind und ein "Geschlossen"-Schild dranhängt, dann gibt es vielleicht noch ein paar Leserbriefe im Internet/an die Tageszeitung und mit einem Resignationsgefühl lehnt man sich enttäuscht zurück und redet sich ein: Kann man nix gegen machen.

Grohe wird von Hedgefonds aufgekauft, mit Schulden beladen und ins Ausland verkauft? Empört bis auf die Grohe-Eigner fast jeden. Hand aufs Herz: Wieviele würden bei einer Grohe-Demo mitmarschieren? Oder noch besser: Wieviele richten ihre Kaufentscheidung aktiv danach, welche Geschäftspraktiken der Eigentümer an den Tag legt? Man muß das ja nicht bis zum Exzeß treiben, aber ein paar Schlagzeilen aus den Nachrichten sich zu merken, reicht schon aus, um z.B. zu wissen, daß man sich keine BenQ (Acer)-Produkte mehr holt.
Aber dafür sind sich die meisten wieder zu bequem. Die bekommen ihren Hintern erst dann in die Höhe, wenn der Hedge-Fonds-Hund den eigenen Arbeitsplatz in den ***** beißt.

afrigaaner schrieb:

Ich glaube HG hat es richtige zusammengefasst. Viele Menschen haben keine Werte mehr.


Ich würde sagen, wenige haben keine Werte mehr und die vielen, die sich ihr Wertebewußtsein bewahren, sind sich zu bequem, die Werte auch zu verteidigen oder verlassen sich darauf, daß es andere schon richten.

Es gibt Engagement-Möglichkeiten, mit dem sich gegen bestimmte Zustände was tun läßt. Die Sache von Pfalzadler mit den Kamerateams gefällt mir z.B. super.  

[/quote]

Erstmal der Thread, ist echt super. Bevor ich auf deine Auesserungen eingehe, noch was zur Klarstellung.

Ich sage nicht, dass Menschen die nicht an Gott glauben, kann ich bedingt nachvollziehen, schlechter Menschen sind und diese eher zu Gewalttaten neigen.

Ich gebe zu, dass ich mich nicht immer so geschickt ausdruecke. Was ich meine, dass bei Einigen, die letzte Hemmschwelle (in unserer "christlichen" Gesellschaft, Gott, weggefallen ist.

Dies trifft alles nicht auf den 5fachen Mord zu, war nur mein Argument zur Situation in Deutschland. Also ein Faktor unter vielen.

@Eintrachtfrankfurt2005 Deine Worte sprechen sicher ein allgemeines Problem an. Jeder kaempft fuer sich. Und die Menschen resignieren, da sie wirklich nicht viel bewegen koennen. Ich koennte mir vorstellen, dass Menschen in Laender in denen es Volksentscheide gibt, sich mehr fuer Politik und die Umsetzung ihrer Ideale einsetzen.

Die Gewerkschaften haben fuer mich auf der ganze Linie versagt. Gewerksachaftsbosse in Aufsichtsraeten und Vorstaenden. Und in gewerkschaftseigenen Betrieben, geht es meist unsozialer zu (wurde mir berichtet) als in anderen Betrieben.

Was fuer mich aber das groesste Problem ist, ist das Resume was viele draus ziehen. Schaue ich weg, habe ich keine Problem. Ich schaue auch weg, weil ich denke, dass der andere mir ja auch nicht helfen wuerde.

Jetzt komme ich wieder kurz auf die Bibel zurueck. Besser auf Jesu. Die goldene Regel.

Was du willst, dass dir ein anderer tut, dass tue ihm zuvor.

Also nicht, wenn der "lieb" zu mir ist, koennte ich auch "lieb" zu ihm sein. Sondern, ich bin "lieb" zu ihm, weil ich es auch schaetzen wuerde, waere er es zu mir. Also aktivers positives Handeln.

Ein weiteres Problem warum so viele Menschen resignieren, man kann das Unrecht nicht mehr richtig einordnen.

Da wird nicht mehr gelogen, hach wie ordinaer, nein da wird nicht ganz die Wahrheit gesprochen, missverstaendlich formuliert usw.

Da wird nicht mehr gestohlen, wir sind doch zivilisiert, da hat man ganz clever und legal, ein paar Millioenchen in die eigene Tasche gewirtschaftet.

Und du als normalsterblicher stehst da, und weisst das ist Unrecht, doch du kannst es nicht wirklich benennen. Und du tust dir schwer deinen Kindern diese Werte beizubringen, weil diese auch bedingt durch die Medien lernen, Unrecht zahlt sich aus. Man darf sich halt nur nicht erwischen lassen.

Ja aber wer soll sie auch erwischen. Die Buerger sehen weg, haben teilweise sogar verstaendnis. Die Polizei, Behoerden unterbesetzt und auch ein Teil der Gesellschaft.

Als die Stadtbahn West gebaut wurde, war ich als junger Mensch im Frankfurter Hauptbahnhof. Dort standen 100 bewaffnete Polizisten rum. Ich kam mit einem ins Gespraech ueber Sinn und Unsinn der Startbahn, der Wasserwerfen, der Polizeigewalt. Irgendwann sagte er mir, wenn ich keine Uniform anhaette, dann waere ich auf der anderen Seite, vielleicht muss ich ja meine Freundin wegtragen. Ich moechte damit sagen, viele tun ihren Dienst halt, haben aber ein ganz anderes Verstaendnis fuer die Sache.

Eigenstaendig denken ist im Berufleben und im Behoerdenleben nicht angesagt. Hast du deine eigene Meinung wirst du als Revolutzer gekennzeichnet. Diese gleichen Menschen, sollen aber ausserhalb des Berufslebens, ploetzlich aktiv sein. Sollen gegn rechts vorgehen, sollen erkennen, dass da ein Kind gequaelt wird. Und dann stellen wir uns zur Kroenung noch vor, falscher Alarm.

Unsere Gesellschaft sol sich ploetzlich radikal aendern. Dabei ist man nichtmal in kleinen Bereichen dazu bereit. Fragen wir uns dochmal selber.

a) Wann hab ich dass letztemal, bitte gesagt und danke?
b) Kann ich noch entschuldige sagen, und meine Fehler eingestehen?
c) Einer aelteren Person einen Platz angeboten?

Das sind fuer mich die ersten, keine aufregenden, Schritte zu mehr Menschlichkeit.

Gruss Afrigaaner
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Tja ,wenn man jetzt ganz zynisch wäre ,könnte man meinen Herr Zumwinkel hat sich über die grausame Nachricht gefreut. Er ist ganz schnell aus den Schlagzeilen verschwunden.
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weiß nicht obs zum Thema passt...

http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=news&itemid=10001&detailid=389844

und noch ein Link zu einem Thema, das mich vor einigen Wochen sehr beschäftigt hat und mich immer noch nicht los gelassen hat:

http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=news&itemid=10490&detailid=389906
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Bonner23 schrieb:
weiß nicht obs zum Thema passt...

http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=news&itemid=10001&detailid=389844

und noch ein Link zu einem Thema, das mich vor einigen Wochen sehr beschäftigt hat und mich immer noch nicht los gelassen hat:

http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=news&itemid=10490&detailid=389906



Ich habe den zweiten Fall auch verfolgt.  Man kann nur den Kopf schütteln über die brutale Tat.
Als Vater zweier Töchter im Alter von 15 und 13 Jahren wäre ich nicht in der Lage so jemanden zu verteidigen. Berufsethos hin oder her.
Gruß nach Bonn


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