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Fahrenheit 9-11

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Habe mir heute mal diesen Film angeschaut. Find ihn richtig gut ausgearbeitet und humorvoll, aber trotzdem ernst. Aber iwie kann ich nicht ganz glauben, dass alles was in dem Film erzählt wird wahr ist. Kennt von euch jemand den Film und vielleicht auch die Stellen, an denen etwas geflunkert wird?
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ich habe mir fahrenheit 9/11 ein paar mal angeguckt und finde ihn auch nicht schlecht gemacht - allerdings sind da ein paar sachen nicht richtig, z. b. soll Hamid Karzai (afgh. präsident) angeblich für die firma "unocal" ( energie-unternehmen) gearbeitet haben, und bush habe ihn nur eingesetzt, damit er ein pipeline vom kaspischen meer durch afghanistan bis zum arabischen golf bauen könne - die sache mit dem pipeline stimmt, dass kennen wir vom herrn bush allzugut, aber dass karazi für die firma "unocal" gearbeitet haben soll, ist falsch.....
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Michael Moore ist ein Populist höchster klasse. Ich kann dir nicht sagen, ob all seine Aussagen 100% der Wahrheit entsprechen. Ich tippe eher darauf, dass es seine eigene Wahrheit ist. Denn was ist überhaupt die Wahrheit? Michael Moore zieht aus den von ihm genannten "Fakten" abstruse Schlüsse, die nicht gerade von einem differenzierten Weltbild zeugen.

Ich erinnere Mich an die Sinngemäße Aussage, dass Saudiarabien so viel Kapital in den USA geparkt hätte, dass wenn sie dies aus der Amerikanischen Volkswirtschaft abziehen würden, die geamte US Wirtschaft kolabieren würde bla, bla, bla. Und daraus strickt er dann wieder eine Verschwörungstheorie nach der anderen. Irgendwie alles sehr weit her geholt.

Michael Moore verfolgt, wie in seinen übrigen Filmen auch - jedenfalls die, die ich kenne -, einzig und allein das Ziel Herrn Bush zu diskreditieren, was ihm übrigens sehr gut gelingt. Sehe das, was Herr Moore mit diesem Fim aussagt als seine Interpretation der damaligen Situation an.

Grüße
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Fahrenheit 451 ist der wesentlich bessere Film.
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PhilMohr schrieb:
[...]
Michael Moore verfolgt, wie in seinen übrigen Filmen auch - jedenfalls die, die ich kenne -, einzig und allein das Ziel Herrn Bush zu diskreditieren, was ihm übrigens sehr gut gelingt. Sehe das, was Herr Moore mit diesem Fim aussagt als seine Interpretation der damaligen Situation an.
[...]

Das Moore gerne bunt darstellt sehe ich ja durchaus auch, aber du willst mit diesem Satz doch nicht andeuten das der arme Herr Bush gänzlich ungerechtfertig kritisiert wird?
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eagle schrieb:
[...]diesem Satz doch nicht andeuten das der arme Herr Bush gänzlich ungerechtfertig kritisiert wird?


Nö, möchte ich nicht. Viele seiner Thesen gehen mir einfach zu weit. Aber wahrscheinlich braucht die Welt eine solche Form der "Berichterstattung" als Denkanstoß, um die Ernsthaftigkeit der Thematik zu erfassen. Eine Gefahr sehe ich nur darin, dass manch einer nicht den nötigen Intellekt besitzt um Michael Moores Aussagen richtig einzuordnen. Oder aber dessen Darstellungen absolut unkritisch annimmt, da sie super ins eigene Weltbild passen. Einen jungen Fanatiker bestärkt solch ein Film nur in seinem Denkschema. Um mich auf die Ebene von Michael Moore zu begeben muss ich nur die Frage in den Raum stellen, ob er desshalb am Tod von vielen Zivilisten, die Anschlägen zum Opfer gefallen sind, verantwotlich ist?
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Ein sehr gute Seite mit hunderten von Zeitungsartikeln und Aussagen zu 911 (also zur Vertiefung oder Überprüfung von Fahrenheit 911) ist: http://www.cooperativeresearch.org/project.jsp?project=911_project

Interessant u.a. auch die Artikelserie von Telepolis zu 911
http://www.heise.de/tp/r4/special/wtc.html
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Leon de Winter hat recht.

Darüber solltet ihr euch Gedanken machen

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,524420,00.html
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HeinzGründel schrieb:
Leon de Winter hat recht.

Darüber solltet ihr euch Gedanken machen

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,524420,00.html


Ohne den Artikel nochmal gelesen zu haben gehe ich mal davon aus das du die Hochzeit meinst. Klar ist das nicht gut, aber verändere mal eine über Jahrtausende gewachsene Traditionen über Nacht. Das benötigt vermutlich Generationen. Die Zeit muss man einem Volk auch geben.

Ausserdem passiert sowas auch im ach so aufgeklärten Westen. Ich erinnere mich dunkel an einen christlichen Fundamentalisten aus den USA der vor kurzem verurteilt wurde, weil er mit den Kindern seiner Schäfchen sexuellen Mißbrauch betrieben hat. Details bringe ich leider nicht mehr zusammen und von seiner Gemeinde gedeckt wurde...
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HeinzGründel schrieb:
Leon de Winter hat recht.

Darüber solltet ihr euch Gedanken machen

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,524420,00.html


Hat Leon de Winter recht?

Ich finde seinen Artikel arrogant und verlogen. Aus Sicht eines reichen, westlichen Journalisten hat er vielleicht wirklich "Recht".

Die Situation ist aber doch wesentlich komplizierter. In nahezu keinem Land der "Dritten Welt" gibt es so etwas wie Liebesheiraten. Dort existiert keine Gesellschaft, die das ausleben der individuellen Wünsche ihrer Bürger möglich machen würde - so etwas können nur wir uns leisten.

Wir können diese Gesellschaften barbarisch nennen - aber sie funktionieren. Weder das abgebildete Mädchen, noch seine Eltern werden ihr Essen auf der Müllkippe suchen müssen. Und das ist zunächst einmal das Wichtigere.

Dass Herr de Winter den abgebildeten Muslim, den er nicht im geringsten kennt, als primitiven Barbaren abzustempeln versucht, ist mies und vor allem arrogant.
Wenn er dann noch versucht, mit diesem Bild Militäreinsätze in Afghanistan zu rechfertigen, wird es gänzlich absurd. Es ist kein Zufall, dass die Taliban derzeit wieder erheblich an Einfluss gewinnt. Die Besatzungsmacht USA und ihre Marionettenregierung unternimmt nichts, um die sozialen Probleme in den Griff zu bekommen, die unteren Gesellschaftsschichten verarmen immer mehr, die Oberschicht lebt in Saus und Braus.
Nicht zufällig ist das Foto nicht aus der Talibanzeit, sondern aus dem heutigen Afghanistan.
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HeinzGründel schrieb:
Leon de Winter hat recht.

Darüber solltet ihr euch Gedanken machen

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,524420,00.html


das ist mir, ehrlich gesagt, zu einfach und zu einseitig. natürlich ist das bild dazu angetan würgreiz auszulösen. auf der anderen seite ist es ziemlich bigott eine andere kultur an der eigenen zu messen, dazu haben wir einfach selbst zu viele leichen im keller.

nahe liegende beispiele: die produktionsbedingungen unter denen unsere luxusgüter in der dritten welt hergestellt werde. die dezimierung afrikanischer landstriche durch aids während der papst empfängnisverhütung "im namen gottes" verbietet. usw...usw...

die annahme, dass unsere kultur anderen überlegen ist, weil wir anders mit menschenrechten umgehen, ist zwar erst einmal richtig. letztendlich akzeptieren wir menschenrechtsverletzung aber auch mal ganz gerne wenn es uns wirtschaftliche vorteile verschafft.

insofern, und ich weiß, dass die frage zynisch ist:

schadet die beziehung dieses mädchens ihr mehr als der kontakt mit einer streubombe, bei deren vertrieb wir deutschen exportweltmeister sind und die auch in afghanistan eingesetzt werden?

wie am anfang geschrieben, mir ist diese reduktion auf "cultural clash" zu einfach.

peter
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Ich glaube es ist wahr weil ich gehört habe das er nur 100% Wahre geschichten veröffentlicht.Und wieso sonst hat die amerikanische Regierung diesen Film in der USA verboten?
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TheFreshPrinceOfBelAir schrieb:
Schwachsinn


Denkst Du auch gelegentlich nach, bevor Du schreibst??  
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TheFreshPrinceOfBelAir schrieb:
Ich glaube es ist wahr weil ich gehört habe das er nur 100% Wahre geschichten veröffentlicht.Und wieso sonst hat die amerikanische Regierung diesen Film in der USA verboten?  


Könnte nicht auch ein geringerer Wahrheitsgehalt für diese schädlich sein?
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Ich glaube nicht das Moore in seinen Filmen vorsätzlich Lügt!

Er nutzt jedoch schon die Bilder, die Szenen, die Kommentare etc. um den Zuschauer einwenig zu manipulieren bzw. auf seine Seite zu ziehen und biegt sich vielleicht das ein oder andere etwas zurecht. Finde es aber auch total legetim!, da er genau das tut was Politiker, Medien etc. schon immer machen. Wahrheitsverdrehung, Manipulation, Etwas weglassen, Etwas hinzugedichtet usw usw. Moore tut dies meiner Meinung nach jedoch für eine absolut gute Sache - Er wirkt dem ganzen Lügenapperat mit dessen eigenen Waffen entgegen.
Einfach nur Top!

Ich empfehle sich auch mal:
" The awful truth "
von M. Moore anzusehen. Weiterhin hat er auch einige gute Bücher geschrieben "Stupid White Man" usw.
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drughi schrieb:
Ich glaube nicht das Moore in seinen Filmen vorsätzlich Lügt!


Das tut er schon, aber wohl nicht in den Kernbereichen seiner Aussagen, so undifferenziert und pauschal sie häufig sein mögen. Unterhaltsam sind seine Filme allemal, allerdings muss man sie schon als das sehen, was sie sind: ein politischer Kreuzzug gegen die Republikaner und zu einem großen Teil die Bühne auf der er sich selbst produziert. Als Basis für sachgerechte Argumentationen taugen seine Filme daher nicht, als Munition für politische Schlachten halt schon.

Näheres zu seinen Methoden hier:

http://www.zeit.de/online/2007/16/michael-moore-manufacturing-dissent?page=all
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drughi schrieb:
Ich glaube nicht das Moore in seinen Filmen vorsätzlich Lügt!

Er nutzt jedoch schon die Bilder, die Szenen, die Kommentare etc. um den Zuschauer einwenig zu manipulieren bzw. auf seine Seite zu ziehen und biegt sich vielleicht das ein oder andere etwas zurecht. Finde es aber auch total legetim!, da er genau das tut was Politiker, Medien etc. schon immer machen. Wahrheitsverdrehung, Manipulation, Etwas weglassen, Etwas hinzugedichtet usw usw. Moore tut dies meiner Meinung nach jedoch für eine absolut gute Sache - Er wirkt dem ganzen Lügenapperat mit dessen eigenen Waffen entgegen.Einfach nur Top!



Ob man das nun lügen nennen soll, Unterschlagung der Wahrheit oder Zurechtbiegen der Fakten.....all dies sind Dinge die auch Politiker machen.
Und das ist es was die Leute ankotzt, es wird sich immer nur gewunden vor klaren Aussagen.

Jetzt kommt jemand und prangert das an, mit denselben Mitteln!
Wie glaubwürdig, wie seriös ist das bitte?

Klar ist das top, klar ist das unterhaltsam.....genau deswegen machen es die Politiker doch auch. Show wirkt, schmeichelt das Ego, bei Moore wie bei Politikern.
Die einen jubeln Politikern zu und lassen sich verarschen, andere nehmen alles von M.Moore für bare Münze....dummes Volk halt  

Um auf die Frage "War es eine Lüge?" zurückzukommen, wer soviel Zeit für die Recherche aufwendet, und dann "zufälligerweise" Schlüsselinfos unterschlägt, das ist dann kein Zufall mehr, sorry.
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drughi schrieb:
Ich glaube nicht das Moore in seinen Filmen vorsätzlich Lügt!

....


Doch, tut er:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrenheit_9/11

Unterpunkt 'Kritik'

PS: Eigentlich solltest Du es ja mehr mit Fakten haben - bei deinem souveränen Gewinn des Hinrunden Tipspiels..  ,-) Glückwunsch dazu!


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