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Der Bahnhofsfaktor [Marketing und Außendarstellung der Eintracht]

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Ich kenne auch sehr viele Gladbach Fans hier aus der Umgebung. Allerdings sind das alles größtenteils Rentner, die sitzen dann alle im Kreis und erzählen einem wie schön es damals war und schimpfen auf die Eintracht, wenn sie die mal mit 4:0 abknallt.  

Gladbach war in den 70ern ungefähr das, was heute Bremen ist. Oder der HSV, BVB, S04 etc.

Die Fanbasis lebt immer noch.  
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Meiner Meinung nach bringt uns nur ein dauerhaftes
Spielen in der EL mehr Resonanz und mehr Ansehen
außerhalb Hessens.. Klar können wir hier und da noch
was im Merchandising besser machen.. aber das ist nicht der Hauptpunkt...

Klar, hätte uns auch ´92 eine Meisterschaft einen
enormen Aufschwung gebracht.. Aber das alles ist
Vergangenheit.. Es sollte nicht sein.. Wir können
dieser Zeit aber nicht ständig hinterher weinen,
sondern müssen sehen, wie wir es aktuell trotzdem schaffen können,
die Marke Eintracht noch bekannter zu machen...
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ich habe kein aktuelles trokot und kaufe mir keins, weil es mir einfach nicht gefällt. ich bin kein markenfreak, also hat das damit nix zu tun. dennoch behaupte ich, dass eine große marke in designfragen kompetenter und konsequenter ist. von vorn ist das trikot sehr gut. aber von hinten find ichs provinziell. die schwarzen, glänzenden Nummern und Namen gehen gar nicht. bin mir fast sicher, dass ein entwurf einer großen marke, wenn schon der Fraport Schriftzug weiß ist, konsequenterweise die rückenbeschriftung ebnfalls in weiß gehalten hätte. dazu noch weiße hoden, wie gegen aachen und die spieler machen was her.
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petko schrieb:
dazu noch weiße hoden, wie gegen aachen und die spieler machen was her.


Klasse Idee!  ,-)
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ups  das wäre natürlich ein weiteres verkaufsargument...
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petko schrieb:
dazu noch weiße hoden, wie gegen aachen und die spieler machen was her.


ich glaube da hätten die spieler etwas dagegen  

mal ehrlich: ein anderes trikot bringt sicherlich keinen großen aufschwung in der bekanntheit. und mit sicherheit gibt es dadurch auch nicht mehr eintracht-fans  
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WuerzburgerAdler schrieb:
Mainhattan00 schrieb:
Letztens traf ich einen Oberfranken, der meinte, dass es dort doch einige Eintracht-Fans gibt.  


Und das Leben ist nicht leicht für die Club-Legionäre in den befestigten Lagern Babaorum, Aquariem, Laudanum und Kleinbonum!    


stimmt... wir halten uns tapfer
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In unserer Fanszene sind eben Eintracht-T-Shirts oder Pullis beliebter als Trikots. Je nachdem, wo die gekauft sind, kommen die Einnahmen aber auch bei der Eintracht an, da ist es wurscht, ob Trikot oder nicht. Stattdessen kauf ich eben andere Artikel.

Und mit weißen Hosen haben wir schon in Rostock und jetzt in Aachen verloren. Vielleicht haben wir so auch wichtige Spiele gewonnen, für mich sind weiße Hosen aber ein schlechtes Omen (natürlich in Verbindung mit einem rot-schwarzen Trikot, nicht weiß-weiß).
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Mir sind es fast zuviele Fans. Offen gestanden, ich trauere manchmal den Zeiten hinterher, in denen ich mich um 14 Uhr entschloß ins Stadion zu gehen- wie eigentlich jeden Samstag _ und freie Platzwahl hatte.
Nein eigentlich nicht.

Der Hype kam merkwürdigerweise erst nach dem ersten Abstieg. Wirklich sehr seltsam wie so ein Trauerfall die Familie zusammenschweißen kann.


Wir sind halt derzeit eine regionale Marke. Da hat Herr Bruchhagen schon recht. Überregionale Bedeutung erlangt man nur durch schönen Fußball ( einfach mal Mario Gomez fragen ) oder durch Titel
Immerhin die erste Alt. ist wieder in Sicht.
Find ich gut.
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Das Marketing-Geld tragen wohl auch Erfolgsfans in die Kasse, denn aus psychologischen Gründen schliessen sich viele Leute gerne Leadern an.

Der Spiegel beschreibt die Erstliga Marketing-Einnahmen 2008 bei durchschnittlich 6 Millionen Euro pro Verein (entsprechend 5-10% der Gesamteinnahmen - bei den Bayern hingegen 30 Millionen aus Marketing, 15% der Gesamteinahmen).

...Ein entscheidender Faktor dabei ist sportlicher Erfolg, so Rohlmann: "Etwa die Teilnahme an europäischen Wettbewerben eröffnet zusätzliche Fanartikel-Chancen, sowohl national als auch international, während uninteressante Mittelfeldplätze die Kaufbereitschaft der Fans nicht unbedingt fördern."
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,542958,00.html

2009 erzielten die Erst-und Zweitliga-Vereine 137 Millionen Euro aus Marketing (im Vorjahr 142 Millionen).
http://www.pr-marketing.org/print.php?page=64

Die von Bruchhagen konstatierte und bei jeder Gelegenheit verbreitete Zementierung der Bundesliga (auch marketingtechnisch ungeschickt) hält sich damit nicht nur aus UEFA-Cash und TV-Geldern, sondern auch aus Marketing-Einnahmen aufrecht.

Für die gute Strategie des Erfolgs via schrittweiser Verbesserung gibt's mit den kontinuierlichen Verstärkungen, dem neuen Riederwald und guten Trainern nun riesig verbesserte Bedingungen, die durch eine Optimierung des Scoutings und - prophylaktisch - einer Nulltoleranz-Politik beim Sportwetten-Problem begleitet werden muss.
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Wie bereits bekannt sein dürfte stamme ja auch ich aus dem schönen Oberfranken. Und ja, es gibt hier auffällig viele SGE´ler. MAn wird zwar von den Nürbergen und BAuernfans etwas belächelt aber es gibt doch ne relativ großzügige Eintracht-szene. Nur leider keinen, mir bekannten Fanclub,..... wollte mich da schon mal dran machen.
Wie ich damals zur Eintracht gekommen bin? Fragt mich was leichteres. War schöner Fußball damals mit Stein, Bein, Yeboah, Ansgar, JayJay, Bindewald, usw....
Hab irgendwann mal ein Spiel im TV gesehen und mir hat der Spielstyl gefallen. Und seitdem bin ich verfallen

BTT: Wie man den "Bahnhofsfaktor" anheben könnte bleibt mir auch ein Rätsel. Aber wie hier geschrieben denke ich auch das die Eintracht im Fußball eher als "graue Maus" zählt. Kennt zwar jeder aber keiner weis was drüber....
Zu unspektakulär, zu erfolglos.... Und vielleicht bleibe ich der Diva genau deswegen treu. Man weis vor einem Spiel NIE was einen erwartet
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Und noch was Ernie.

Komischerweise hängt das zusammen.

Das Erstarken der Frankfurter Fanszene und der Niedergang der  Eintracht in der öffentlichen Wahrnehmung.  1996 war die Eintracht tot.

So tot wie nur irgendwas.

Es gab keine Bruchhagens, keine Fischers,kein Octagon es gab niemanden mehr.
Außer den Fans.

Man bekam auf der Frankfurter Zeil im sogenannten  " Sportpalast" oder in anderen Geschäften einfach keine Fanartikel mehr.
Stattdessen gab es diese neongelbe Shice- die man heute ja auch wieder so genial findet- und jede Menge Bayern Artikel.

Bitter, bitter.

Und doch.

Wahrscheinlich gerade weil das so war, hat sich hier etwas entwickelt, was  herausragt in Fußballdeutschland.  Man hat sich auf die eigene Kreativität besonnen , selbst denken, selbst handeln war angesagt.
Etwas worauf man mit Fug und Recht Stolz sein kann.

Lieber ein paar Leute weniger und dafür die richtigen.
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HeinzGründel schrieb:


Lieber ein paar Leute weniger und dafür die richtigen.


So ganz folgen kann ich Dir jetzt nicht. Du redest von Visionen, hältst sogar den Schalker Weg für gangbar. HB istfür Dich ein  ein Wüstenrot Vertreter und dann möchtest Du deine Träume mit weniger Fans erfüllen?
Klar hatte die Fanszene in der 2. Liga was. Dann muss man sich aber auch damit abfinden dass man dort spielt. Das möchte ich nicht und ich glaube, Du auch nicht.

Hier in Nordhessen (alles andere als klassisches Eintrachtland) sieht man die veränderte Wahrnehmung der Eintracht duchaus. Vor ein paar Jahren hast Du auf den Sportplätzen und Schulsporthallen bei den Kids keine Eintrachttrikots gesehen, heute sind sie mit den Bauern durchaus ebenbürtig.
Wir müssen diesen Weg konsequent weitergehen. Das ist auch Akquisition- und Überzeugungsarbeit von uns Fans, nicht von Bausparvertretern.
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Glückwunsch zum 1. Beitrag und dann gleich ein gelungener. Das schaffen hier manche nach paar Jahren nicht.  

Zum Inhalt selber... stimmt. Auch hier in Oberhessen (zwischen Marburg und Frankenberg) fällt es auf das es sehr viele "nicht SGE" Fans gibt. Darunter natürlich ein großteil von FCB Fans aber auch ein sehr großer Anteil von BVB Anhängern. Jetzt kann man sich fragen warum es hier soviele Dortmund Fans gibt (und es sind wirklich viele wenn man sich mal die ganzen Grafittis und Aufkleber anschaut) aber das hat der HG schon treffend erklärt. Ein großteil der BVB Anhänger die ich kenne sind alle zwischen 1996 und 2001 "Dortmunder" geworden. Wo Dortmund in der Zeit stand (3 mal Deutscher Meister, CL gewonnen, Weltpokalsieger) und wir (2 mal abgestiegen, 2 Jahre 2. Liga) ist schon ein klares Indiz dafür warum hier soviele BVBler sind. Und das hier eher einer im Barios Trikot als in Dortmund im Gekas Trikot rumläuft ist für mich nicht unbedingt was überraschendes. Je erfolgreicher der Verein desto größer ist auch seine Anhängerschaft in Deutschland. Und wir waren die letzten 20 Jahre nur bedingt erfolgreich. Unser Vorteil ist aber das wir Anhänger haben die wirklich hinter dem verein/der Region stehen und nicht hier rum turnen weil wir zum 5 mal Deutscher Meister geworden sind oder weil wir seit 30 Jahren um die ersten 5 Plätze mit spielen.

Und natürlich gibts hier auch Fans vom 1. FC Köln und BMG... aber die kann man an 2 Händen abzählen... ich denke mal das ist auch in der Rhön nicht anderst.  ,-)
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HeinzGründel schrieb:

Wir sind halt derzeit eine regionale Marke. Da hat Herr Bruchhagen schon recht.  


Womit er noch recht hat: das regional" bezieht sich schon auf einen Umkreis vom 100 km. Hier in Wü gibt es jede Menge Eintrachtfans. Gut, sie laufen jetzt nicht in Eintrachttrikots rum, und Adlerautoaufkleber sind auch recht selten. Aber nach Frankfurt zum Fußball fahren sie öfter als man denkt und in nicht geringer Zahl.

Sind halt stille Gnießer, die Unterfranken.  
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Zum Thema, dass es so viele jüngere Gladbacher gibt kann ich vielleicht etwas beisteuern,da ich ne ganze Zeit lang am Niederrhein gewohnt habe.
Es ist bei Gladbach ganz stark so (und in der Konsequenz hab ich das wirklich nur bei Gladbach gesehen), dass die Söhne von den Vatern quasi als Gladbachfan erzogen werden. Ergo sind die Leute, die jetzt mit ihren 20Lenzen zur Borussia fahren die Söhne der Fans aus den 80ger und 90ern
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also im bereich koblenz, gibt es schon einige eintracht fans.
aber bayern, dortmund, schalke, köln und gladbach sind deutlich häufiger vertreten. wobei nur köln (ca 100km ) etwas näher an koblenz liegt als ffm (ca 120km ) !
und wirklich interessant ist mmn, das fast alle eintracht fans zwischen mitte 20 und anfang 30 jahre alt sind, und nicht wie bei den og vereinen in allen altersstufen vertreten !!!
das stützt mmn eindeutig die these bezüglich des sportlichen erfolgs und vor allem der art und weise fussball zu spielen da die eintracht fans hier nicht regional mit der eintracht verbunden sind und ihre prägezeit wohl alle anfang der 90^s
hatten.
mfg
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ein teil ist doch schon dadurch zu erklären, dass es in nrw eine ganz andere bevölkerungsdichte gibt als in unserem umland. und dazu kommt noch, dass von den ca. 680.000 frankfurtern eine ganze menge zugezogene sind, aus beruflichen oder privaten gründen.

bei mir in der firma teilt sich das (bei 30 leuten) so auf:

2 eintrachtfans, geborene frankfurter
1 gladbachfan, der kommt aus bonn
1 bielefeldfan, der kommt aus bielefeld
1 stuttgartfan, der kommt aus stuttgart.
1 bayernfan, der kommt aus dem frankfurter umland (und von da kommen viele bayernfans)
1ne mainzfännin, die kommt aus mainz

in nrw leben fast 18 millionen menschen, da ist es fast selbstverständlich warum die sich so üppig auf die lokalen vereine aufteilen. und warum es da eine emotionalität gibt, die bedingt, dass man sich zu einm verein bekennt und nachbarn schice findet.

wenn darmstadt, kassel und offenbach in der bundesliga spielen würden gäbe es mit sicherheit einen schub für die eintracht. regionale rivalität ist ein guter antrieb in diesen tagen und man sieht ja wie viele sich das feindbild mainz aufbauen, begründet in der regionalen konkurenz um "die macht am main".

wenn man die bayern mal ruas nimmt und die pfälzer, die ja ansonsten in ihrer region ausser alkoholika und famillienangehörigen nichts haben, dann ist der vergleich mit beiswielspeise berlin, hamburg oder stuttgart eher angebracht. und da haben wir in den letzten jahren deutlich etwas dagegen gesetzt. wir haben beeindruckende zuschauerzahlen (wenn man es mit unseren besten sportlichen zeiten vergleicht) wir haben einen sponsor, der angesicht unserer sportlichen letzten jahre verläßlich und nicht knausrig ist und wenn wir 10.000 mehr plätze im stadion hätten, dann wäre es wahrscheinlich trotzdem ab und an ausverkauft und das nicht nur wenn die bayern kommen.

ich glaube einen neuen schub würde es nur dann geben, wenn es einen großen sportlichen erfolg gäbe, der sich mittelfristig bestätigt. das könnte die kids an die eintracht binden.

aber, wie sollen die dann überhaupt live-fußball im waldstadion erleben? die west besteht aus dauerkartenbesitzern, das ist vom prinzip her auch in ordnung. andere karten dürften, so die eltern da nicht mitspielen oder mitspielen können, das taschengeld eines ganzen monats in die knie zwingen.

wenn die eltern sich nicht für fußball interessieren und der (unsinnigen) meinung sind, dass stadion zu gefährlich ist, was dann?

ich sehe da in der aktuellen situation schon ein wenig das ende der fahnenstange. allerdings möchte ich an dieser stelledenjenigen, die das stadion geplant haben auch mal eine lanze brechen. zu zeiten der planung war die kapazität eher überdimensioniert. noch nie gab es so viele zuschauer wie in den letzten jahren. nicht einmal in zeiten in denen wir um die meisterschaft mitgespielt haben.

regionale marke oder überregionale marke halte ich daher für eine scheindiskussion. als wir in den ausgehenden fünfziger jahren sensationelle zeiten hingelegt haben, da hatten wir in in nrw wahrscheinlich nur unwesentlich mehr fans als heute. wenn überhaupt. da hatten lediglich die anderen mehr respekt.

und als wir fußball 2000 gespielt haben waren deutlich weniger zuschauer im stadion als heute.
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HeinzGründel schrieb:


Komischerweise hängt das zusammen.

Das Erstarken der Frankfurter Fanszene und der Niedergang der  Eintracht in der öffentlichen Wahrnehmung.  1996 war die Eintracht tot.

So tot wie nur irgendwas.



Gehört nicht ganz hier her, doch es passt in die Jahreszeit:

Am 7.12.1996 verlor die Eintracht zu Hause gegen den VfB Oldenburg 2:3, wohlgemerkt war das ein Punktspiel der 2. Bundesliga. Danach wurde Trainer Stepanovic entlassen, wegen unmittelbar drohendem Abstieg aus der 2. Liga. Die Lizenzierung für 1997/98 war zu diesem Zeitpunkt mehr als fraglich und ich schrieb an Präsident Rolf Heller einen Brief mit ein paar Überlegungen, was man im finanziellen Bereich vielleicht in die Wege leiten könnte...

In den Tagen vor Heiligabend 1996 klingelte bei mir zu Hause das Telefon: "Hier ist Rolf Heller von der Eintracht. Ich sitze hier mit Herrn Lötzbeier am Riederwald und wir beantworten gerade die Fanpost. Machen Sie sich keine Sorgen, alles wird gut...!" So ähnlich klang es - hier verkürzt wiedergegeben - aus dem Hörer, es war das erste und einzige Mal in meinem Leben, dass mich persönlich ein Eintrachtpräsident anrief.

Es war der gleiche Mann, der wenig später - sinngemäß - sagte: "Wenn wir finanziell jetzt noch einen einzigen Fehler machen, dann kicken wir im Ostpark in der A-Klasse Frankfurt/Ost gegen Seckbach."

Not lässt die Familie eben zusammenrücken. Das ist es, was "die Eintracht" ausmacht: Die Menschen, die mit ihr zu tun haben. Es ist schön, dass Herr Lötzbeier, der damals vor Weihnachten mit Rolf Heller am Riederwald saß, heute noch im Präsidium und im Vorstand der AG mitwirken kann. Mit solchen Menschen ist unsere Eintracht gut aufgestellt!
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peter schrieb:
ein teil ist doch schon dadurch zu erklären, dass es in nrw eine ganz andere bevölkerungsdichte gibt als in unserem umland. und dazu kommt noch, dass von den ca. 680.000 frankfurtern eine ganze menge zugezogene sind, aus beruflichen oder privaten gründen.

bei mir in der firma teilt sich das (bei 30 leuten) so auf:

2 eintrachtfans, geborene frankfurter
1 gladbachfan, der kommt aus bonn
1 bielefeldfan, der kommt aus bielefeld
1 stuttgartfan, der kommt aus stuttgart.
1 bayernfan, der kommt aus dem frankfurter umland (und von da kommen viele bayernfans)
1ne mainzfännin, die kommt aus mainz

in nrw leben fast 18 millionen menschen, da ist es fast selbstverständlich warum die sich so üppig auf die lokalen vereine aufteilen. und warum es da eine emotionalität gibt, die bedingt, dass man sich zu einm verein bekennt und nachbarn schice findet.

wenn darmstadt, kassel und offenbach in der bundesliga spielen würden gäbe es mit sicherheit einen schub für die eintracht. regionale rivalität ist ein guter antrieb in diesen tagen und man sieht ja wie viele sich das feindbild mainz aufbauen, begründet in der regionalen konkurenz um "die macht am main".

wenn man die bayern mal ruas nimmt und die pfälzer, die ja ansonsten in ihrer region ausser alkoholika und famillienangehörigen nichts haben, dann ist der vergleich mit beiswielspeise berlin, hamburg oder stuttgart eher angebracht. und da haben wir in den letzten jahren deutlich etwas dagegen gesetzt. wir haben beeindruckende zuschauerzahlen (wenn man es mit unseren besten sportlichen zeiten vergleicht) wir haben einen sponsor, der angesicht unserer sportlichen letzten jahre verläßlich und nicht knausrig ist und wenn wir 10.000 mehr plätze im stadion hätten, dann wäre es wahrscheinlich trotzdem ab und an ausverkauft und das nicht nur wenn die bayern kommen.

ich glaube einen neuen schub würde es nur dann geben, wenn es einen großen sportlichen erfolg gäbe, der sich mittelfristig bestätigt. das könnte die kids an die eintracht binden.

aber, wie sollen die dann überhaupt live-fußball im waldstadion erleben? die west besteht aus dauerkartenbesitzern, das ist vom prinzip her auch in ordnung. andere karten dürften, so die eltern da nicht mitspielen oder mitspielen können, das taschengeld eines ganzen monats in die knie zwingen.

wenn die eltern sich nicht für fußball interessieren und der (unsinnigen) meinung sind, dass stadion zu gefährlich ist, was dann?

ich sehe da in der aktuellen situation schon ein wenig das ende der fahnenstange. allerdings möchte ich an dieser stelledenjenigen, die das stadion geplant haben auch mal eine lanze brechen. zu zeiten der planung war die kapazität eher überdimensioniert. noch nie gab es so viele zuschauer wie in den letzten jahren. nicht einmal in zeiten in denen wir um die meisterschaft mitgespielt haben.

regionale marke oder überregionale marke halte ich daher für eine scheindiskussion. als wir in den ausgehenden fünfziger jahren sensationelle zeiten hingelegt haben, da hatten wir in in nrw wahrscheinlich nur unwesentlich mehr fans als heute. wenn überhaupt. da hatten lediglich die anderen mehr respekt.

und als wir fußball 2000 gespielt haben waren deutlich weniger zuschauer im stadion als heute.



@ peter

Das stimmt alles, was du schreibst. Insbesondere die fehlende Lokalrivalität möchte ich hier unterstreichen.

Der TE wollte gerne wissen, wie man den "Bahnhofsfaktor" anheben kann. Und unter Bahnhofsfaktor, verstehe ich den TE richtig, versteht er "Fans aus der nicht unmittelbaren Region". Nun, da kann ich mitreden.

Und da ist es eindeutig so, dass das Stichwort "Ansehen" heißt. Zu den Octagon- und Watschn-auf-der-HV-Zeiten haben sich hier viele von der Eintracht abgewendet. Zu einer Skandalnudel, über die das ganze Land lacht oder den Kopf schüttelt, wollte man nicht mehr dazugehören.

Zurückgekommen sind diese - ich nenne sie mal "Eintrachtsympathisanten" - durch die seriöse Art des "Wiederaufbaus", die unmittelbar mit dem Namen Bruchhagen verbunden ist. Respekt nötigte die lange Zeit von Funkel als Trainer ab, sowie die stete Fortentwicklung in den sportlichen Belangen - dazu gehört auch der in vielen Augen sinnvolle Wechsel von Funkel zu Skibbe. Höhepunkt dieser Entwicklung - und die ist hier in der "Diaspora" deutlich zu spüren - ist die Tatsache, dass es auf einmal in Frankfurt wieder attraktive Spiele, vor allem natürlich von Eintrachtseite, zu sehen gibt.

Hält diese Entwicklung an (sportlich und wirtschaftlich seriös), dürfte auch unser TE bald mehr Fans in rotschwarzen Trikots auf den Bahnhöfen der Republik bewundern können.


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