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Der Bahnhofsfaktor [Marketing und Außendarstellung der Eintracht]

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Ernie77 schrieb:
Nachdem ich nun schon seit einigen Jahren im Prinzip jede Mittagspause nutze, um mich im Forum über alle Neuigkeiten rund um die Eintracht zu informieren und jede Menge dazugehörigen Klatsch und Tratsch zu lesen, ist es heute soweit: Mein erster Beitrag im Forum!

Der Bahnhofsfaktor:
Wir alle machen uns Gedanken, warum die Eintracht wirtschaftlich mit anderen Vereinen nicht oder nur bedingt mithalten kann. Es kommen immer die selben Phrasen bzw. Argumente. "Alles Zement - HB steht der weiteren Entwicklung im Weg, weil er auf der Kasse sitzt...", "In der Bankenstadt Frankfurt muss es doch möglich sein, mehr Gelder zu generieren...", "Das Stadion ist immer voll, das bringt doch Kohle ohne Ende...".

Meiner Meinung nach gibt es gerade zu Vereinen wie Schalke, Dortmund, Bremen, HSV, aber auch zu Köln oder Gladbach einen gravierenden Unterschied: Ich nenne es den Bahnhofsfaktor.

Ich reise zu allen Heimspielen von Fulda aus mit dem Zug an. Hier kann man schon am Bahnsteig erkennen, das diese o.g. Vereine eine riesige Fanbase - in ganz Deutschland - haben.

Die Bayern habe ich mal bewusst heraus gelassen, die laufen sowieso ausser Konkurrenz. Bei Dortmund, Bremen und Schalke hat sich jeder der drei in den letzten Jahren mal kürzer oder länger ein Duell mit den Bayern geliefert, was sicherlich für viele neue Fans gesorgt hat. Dortmund hat zusätzlich durch den CL-Sieg und Schalke durch den UEFA-Cup-Sieg auch international für Furore gesorgt. Was aber wirklich weh tut, ist der Bahnhofsfaktor bei Köln und Gladbach. Ich würde es ja verstehen, das es hier in Osthessen - genauso wie wahrscheinlich bundesweit - viele ältere Fans dieser beiden Vereine, aufgrund der goldenen Zeiten in den 70er und 80er Jahre, gibt. Aber weit gefehlt: Die Jungs die da am Bahnsteig stehen, sind 20 Jahre alt oder so. Die haben also statt Pokalsiegen und Meisterschaften auch eher Auf- und Abstiege erlebt. Was treibt also einen 20jährigen, sagen wir mal aus der Rhön dazu, mit einem Trikot mit einer Ziege darauf umher zu laufen?

Und genau deswegen klemmt es meiner Meinung nach auch teilweise in finanzieller Hinsicht. Die Eintracht hat einfach im Umland - noch - zu wenige Fans. Es gibt zu wenige Kinder, die sich ein Eintracht-Trikot unterm Weihnachtsbaum gewünscht haben, stattdessen laufen die beim nächsten F-Jugend-Training wahrscheinlich mit einem Barios oder Raul-Trikot auf. Ich bin mir sicher, das in Frankfurt direkt die Kids natürlich eher mit der Eintracht verwurzelt sind, ich glaube aber kaum, das es sagen wir in NRW viele Kinder gibt, die im Sportunterricht oder beim Training ein SGE-Trikot anhaben.Vor kurzem erschien ein Zeitungsbericht in dem stand, das das meistverkaufte Eintracht-Trikot das von Maik Franz mit nur 750 (!) verkauften Stück war.

Als wir im letzten Jahr auf Schalke waren ist es mir ganz extrem aufgefallen. Wir waren mit dem Auto dort und mussten nach dem Spiel einmal komplett um die Turnhalle herum, um zu unserem Parkplatz zu kommen. Da kamen mir gefühlte 50.000 Trikots entgegen. Wie sieht es denn bei uns aus? Ich schätze bei einem Heimspiel tragen höchstens 30 % ein Eintracht-Trikot. Das ist einfach Geld, was in der Kasse fehlt. Und da brauch mir auch keiner ankommen und sagen "Das liegt an Jako, wenn wir Nike hätten..."

Das alles lässt meiner Meinung nach nur einen Schluss zu: Den Bahnhofsfaktor steigern und ab nach Europa! ,-)





Hab jetzt nicht alles gelesen...ich kann nur für mich sprechen: Ich bedauer jeden Fan, der nicht solche Momente mit seinem Verein durchgemacht hat. Der gesunde Menschenverstand muss einem doch sagen, das die Eintracht etwas ganz besonderes ist. Was heisst das nun aber im Umkehrschluss?  

http://www.youtube.com/watch?v=nd-rTCOk2dY&feature=related
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Hyundaii30 schrieb:
Und trotzdem gibt es genug Fans die wir in Hessen an andere Vereine verloren haben.
Die sind zu 1860, Dortmund oder Schalke gewechselt.


Nein. Es gibt nicht viele Fans, die wir in den letzten 5 Jahren verloren haben. Die hatten wir nie gewonnen. Das ist ein Unterschied.

Ansonsten meintest du wohl eher Bayern und wohl kaum 1860. Warum sollte jemand ausgerechnet...?
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peter schrieb:


aber ein teil meiner bedenken bleibt. und zwar der bezüglich der bezahlbarkeit. ich denke auch heute wird es beim stadionbesuch einen jungen und noch nicht geprägten zuschauer wegblasen, bestimmt noch mehr als zu grabi-zeiten. wir spielen einen feinen fußball und die stimmung ist über weite strecken toll, gerade auch von der west. an guten tagen wirklich spektakulär.

aber die zeiten sind vorbei, an denen man sich das erlebnis waldstadion als jugendlicher, ohne steh-dauerkarte, tatsächlich leisten konnte. es gibt einen gewaltigen altersunterschied zwschen der west und der gegentribüne. und auf die west kommst du nicht ohne dauerkarte.




Ganz so einfach war es früher auch wieder nicht: Als Zuschauer aus dem Umland musste ich zu Schülerzeiten zusätzlich zur Eintrittskarte (die schloss den öffentlichen Nahverkehr damals nicht mit ein) immer noch einen FVV-Fahrschein nach Frankfurt lösen und am Bhf. "Sportfeld" dann in einer Warteschlange vor einem Blechcontainer stehen, um den Rückfahrschein für den Heimweg schon mal vor dem Spiel zu kaufen. Das waren natürlich Kostenfaktoren für einen Schüler und leider konnte ich viele Spiele deshalb nur am Radio hören. Ich höre heute noch Joachim Böttcher, Erwin Dittberner und Heinz Eil und wie sie alle hießen vor meinem "geistigen Ohr"..., sie haben das großartig rübergebracht und - neben den Live-Spielen im Stadion - meine Liebe zur Eintracht gefestigt, mit ihren Berichten aus dem Stadion, die sie in "kritischer Solidarität" zur Eintracht gesprochen haben.

Es war schön, Joachim Böttcher im Metropolis-Kino 2006 vor dem Pokalendspiel bei dem Kino-Nachmittag über die vergangenen Cup-Endspiele zu treffen, da war er als Conferencier zugange. Und ich konnte mich bei ihm ganz herzlich mit Handschlag bedanken für seine Radioberichte der Vergangenheit und er guckte mich fragend an, wer ich denn sei und ich antwortete ihm, "ich war einer Ihrer treuen HR-Zuhörer" und da sagte er nachdenklich: "Es hat damals auch immer sehr viel Spass gemacht...!"
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StullenAndi schrieb:


Die Faktoren sind wohl überall die gleichen, jedoch lokal anders gewichtet bzw. ausgeprägt. Insofern ist der lokale Faktor wirklich der entscheidende. Da gebe ich dir Recht. In der Region Rhein/Ruhr hat der Erfolg sicherlich einen größeren Einfluss als in Franken.  


Vielleicht nicht größer, aber auf ein paar mehr Adressaten treffend.  
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Dann sollten wir doch mal vor unserer eigenen Haustüre anfangen, um den "Bahnhofsfaktor" zu erhöhen.


Frankfurt-Hbf

Gibt es hier die Möglichkeit, Eintracht-Artikel zu kaufen? Meines Wissens nicht!

Schlimm genug!

Frankfurt-Flughafen

Gibt es hier die Möglichkeit, Eintracht-Artikel zu kaufen? Meines Wissens nicht.

Dafür gibt es den unsäglichen Nike-Shop, in dem Ware der "Traditionsvereine" Hertha, Freiburg und Mainz angeboten wird. Und das, obwohl Fraport unser Hauptsponsor ist. Für mich ein absolutes No-Go!


Eintracht-Shop Riederwald
Eintracht-Shop Stadion

Gibt es hier die Möglichkeit, Eintracht- Artikel zwischen den Jahren zu kaufen? Meines Wissens nicht. Da findet die aljährliche Inventur statt.

Nur zur Erinnerung- es handelt sich hier nach Aussage des Einzelhandelsverbandes um die umsatzstärkste Woche des Jahres. Ohne Worte!  

Angesichts dieser Fakten brauchen wir uns nicht zu wundern, dass selbst ein ehemaliger Zweitligist wie St. Pauli mehr Trikots verkauft als wir.
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ghostinthemachine schrieb:
Hyundaii30 schrieb:
Und trotzdem gibt es genug Fans die wir in Hessen an andere Vereine verloren haben.
Die sind zu 1860, Dortmund oder Schalke gewechselt.


Nein. Es gibt nicht viele Fans, die wir in den letzten 5 Jahren verloren haben. Die hatten wir nie gewonnen. Das ist ein Unterschied.

Ansonsten meintest du wohl eher Bayern und wohl kaum 1860. Warum sollte jemand ausgerechnet...?



Nein das war richtig mit 1860.
Weiß noch vor einigen Jahren sind viele Bekannte von mir aus Hessen die angeblich Eintrachtfan waren, plötzlich zu 1860
gewechselt.
Allerdings haben einige auch gemerkt das das ein Fehler war und stehen jetzt wieder zur Eintracht.

Das war wo 1860 in die BL aufstieg und kurz danach.
Weiß nicht was die an diesem Klub fanden.
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Ca-Jo schrieb:
Dann sollten wir doch mal vor unserer eigenen Haustüre anfangen, um den "Bahnhofsfaktor" zu erhöhen.


Frankfurt-Hbf

Gibt es hier die Möglichkeit, Eintracht-Artikel zu kaufen? Meines Wissens nicht!

Schlimm genug!

Frankfurt-Flughafen

Gibt es hier die Möglichkeit, Eintracht-Artikel zu kaufen? Meines Wissens nicht.



Abgesehen von den Kosten für einen Kiosk oder Ähnliches: gute Idee!  

Am Flughafen gibt es schließlich auch einen Frankfurt-Souvenirshop. Ein Eintrachtshop würde da sicherlich nicht nur gut passen, sondern auch Eingang in die Gehirne Millionen Reisender finden.

Wer sagts Fraport? (Ich kenn da keinen)
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Für den Anfang würde bereits ein "Shop-in-Shop"-Prinzip reichen, da reicht eine Ecke in bestehenden Ladengeschäften aus, die jedoch regelmäßig von dem zuständigen Eintrachtmitarbeiter gepflegt werden muss, dass dort immer alles ordentlich präsentiert und nachgefüllt wird. Dieser Mitarbeiter muss eben mit voller Verantwortung reihum seine Tour machen und das Thema auch ernst nehmen, sonst wird das nix.
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Handkäs_mit_musik schrieb:

Hab jetzt nicht alles gelesen...ich kann nur für mich sprechen: Ich bedauer jeden Fan, der nicht solche Momente mit seinem Verein durchgemacht hat. Der gesunde Menschenverstand muss einem doch sagen, das die Eintracht etwas ganz besonderes ist. Was heisst das nun aber im Umkehrschluss?  
http://www.youtube.com/watch?v=nd-rTCOk2dY&feature=related


Solltest aber mal alles lesen...ein wundervoller Thread!

Und der Zusammenschnit der beiden "Fußballwunder" ist gelungen. Zigmal gehört und gesehen, aber jedesmal feuchte Augen bekommend.....

Ich war in diesen Zeiten schon nach Thüringen gezogen und nur noch selten im Stadion. Das Spiel gegen Kaiserslautern erlebte ich im Auto meines besten Kumpels (ebenfalls SGE-Fan aus meinem Geburtsort in Nordosthessen, nach Oberwiesenthal beruflicherseits umgezogen) bis zum 1:1. Er machte gerade eine "Rundfahrt" für mich, um mir seine neue Heimat vorzustellen. Bei einer Pause in dem Hotel eines bekannten Skispringers (Weispflog) tranken wir einen Kaffee. Das Radio dort spielte leise im Hintergrund gegen 17:25 und faselte etwas von den 3 Absteigern, war schwer zu verstehen. Meine SGE konnte ich nicht vernehmen, war mir aber nicht sicher. Ich fragte die Bedienung nach den genannten Mannschaften, bekam aber nur einen verständnisslosen Blick als Antwort. Ich trieb meinen Kumpel zum Aufbruch Richtung Wohnsitz und TV, eine fahrtbegleitende Aufklärung per Radio ließ uns im Jubel ausbrechen. Dem Wagen drohte das gleiche Schicksal, wir kamen jedoch wohlbehalten an. Die entscheidenden Szenen im TV (u.a. Pfostenschuß von Nürnberg!) kommentierte mein Kumpel nur mit "Dasgibtsdochnichtdasgibtsdochnicht".

Das 6:3 gegen Reutlingen verfolgte ich auch im Radio bis zum 3:3. Danach konnte ich nicht mehr und ging beten (mein Herz!). Kurz nach Spielende schaltete ich den Videotext ein und traute meinen Augen nicht. Ich laß immer und immer wieder das Ergebniss, schaltete auf die Textseiten von diversen Sendern um mich der Realität zu vergewissern und flippte aus. Von meinen Nachbarn zuvor und danach als ruhiger und besonnener Eigenheimbesitzer bekannt, der brav den Rasen im Sommer mäht, seinen Straßenabschnitt kehrt und im Winter Schnee schippt, schnappte ich mir meine XXL-SGE-Fahne und stürzte unter lautem Geschrei auf die Gass, einmal rauf und runter und ums Häuschen herum. Sie haben mir verziehen. Mit meinem direkten Nachbarn (Jena-Fan, siege Foto unter "meine Bilder") verbindet mich seitdem eine innige Freundschaft.

Was ich damit sagen will? ich war bei keinem dieser Spiele im Stadion (hätte ich wahrscheinlich nicht überlebt). Zudem bin ich zu feige gewesen, die betreffenden Spiele live bis zum Ende zu verfolgen. Also für manche ein Erfolgsfan. Sei's drum.  

Meine Erlebnisse kann mir trotzdem keiner nehmen, auch wenn sie fern vom Stadion waren!
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Ca-Jo schrieb:
Dann sollten wir doch mal vor unserer eigenen Haustüre anfangen, .....
Eintracht-Shop Riederwald
Eintracht-Shop Stadion

Gibt es hier die Möglichkeit, Eintracht- Artikel zwischen den Jahren zu kaufen? Meines Wissens nicht. Da findet die aljährliche Inventur statt.

Nur zur Erinnerung- es handelt sich hier nach Aussage des Einzelhandelsverbandes um die umsatzstärkste Woche des Jahres. Ohne Worte!  

Angesichts dieser Fakten brauchen wir uns nicht zu wundern, dass selbst ein ehemaliger Zweitligist wie St. Pauli mehr Trikots verkauft als wir.


In Friedberg gibt es solche Shops auch(Kaufhaus und Schuhgeschäft haben eine gute Sortierung ganzjährig). Ich war da, 2 Wochen vor Weihnachten.

Die Eintracht hat dort einen eigenen  Tisch. Nur, der war leer. Aussage des Verkäufers:
"Wir haben viele Anfragen, aber die Eintracht kommt wie immer mit der Lieferung nicht nach. Dieses Jahr kommt auch nichts mehr"

Natürlich kann ich den Wahrheitsgehalt der Aussage nicht prüfen, aber die Häufigkeit in der mir in den vergangenen Jahrzehnten derlei Ärgernisse über den Weg gelaufen sind, lassen den Schluß durchaus zu, daß auch die Eintracht einen Gutteil Schuld an der Misere trägt. Es ist alles ein bisserl besser geworden, Luft nach oben ist aber noch reichlich da, dünkt mir.


Frankfurt hat schon eine ganz besondere Stellung. Da ist zum Einen die Struktur der Banken/Versicherungen/Investmentunternehmen. Die sind allesamt in der Spitze durch Menschen besetzt, welche nicht aus Hessen kommen, nur Wandervolk darstellen und Ihre Geschäfte an den internationalen Märkten machen. Identifikation und Zielgruppe 0. Wenn dann ein Verein wie die Eintracht international und in den Medien keine gehobene Rolle spielt, sind alle möglichen Faktoren für finanzielle Unterstützung schlicht nicht vorhanden (Identifikation, Zielgruppe, Medienpräsenz).

Dann haben wir noch die Fankultur in Frankfurt. Trikot z.B. ist Kundentum - pfui. Kommerz ist blöd. Hier bin ich immer zwiegespalten. Unstrittig für mich ist jedoch, daß wir eine Menge Geld durch dieses Denken verlieren, auf der anderen Seite jedoch unsere (eingeschränkte) Exclusivität wahren, die nicht zuletzt verantwortlich ist, das sich 1.000e Schnittchenfresser auf die Haupttribüne hocken um den tobenden Mob zu bestaunen.

Die Entwicklung im Bereich Marketing und Merchandising hat in Riesenschritten aufgeholt, ohne Frage. Die Früchte zu ernten, welche damit gesät wurden, geht aber leider nicht in 2-5 Jahren. Dies ist eine Entwicklung die durch unzählige Faktoren beeinflusst wird, nicht zuletzt durch Erfolge. Ob Torschützenkönig, internationaler Wettbewerb, vielleicht ein einziges ganz besonderes Spiel, so etwas braucht es um aus dem Schatten heraus gen Sonne zu treten.  
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Anders als bei vielen anderen Usern hier, wurde mir die Leidenschaft zur Eintracht nicht von den Eltern in die Wiege gelegt. Bei meinem Vater war es auch eher so, obwohl fußballinteressiert und die samstägliche Sportschau früher hoch und heilig war, hatte er keinen Lieblingsverein. Ihn interessierte die Bundesliga allgemein. Die Eintracht sah er jedoch kritisch (Thema Skandale, Schönwetterfußballer usw.).

Ich habe eigentlich früher auch immer nur zu der Mannschaft gehalten, die gegen Bayern spielte. Bis wir eines Tages mal mit der Jugend des hiesigen Schützenvereins einen Ausflug nach Frankfurt ins Stadion machten. Frankfurt - Dortmund 3:0. Und wir Kids plus zwei Betreuer im G-Block! Damit war es um mich geschehen. Im Nachhinein unvorstellbar, das man mit einer Gruppe Kinder bzw. Jugendliche das Spiel im G-Block verfolgte. Aber es war gut so und so schlägt mein Herz seitdem in schwarz-weiß-rot.

Ich bin seitdem dann mit einem Freund meines Vaters regelmäßig zu den Heimspielen gefahren, habe tolle Spiele im Jahr 91/92 gesehen und kann mich noch genau erinnern, als wir beim Heimspiel gegen Werder auf einer der untersten Reihen der Hauptribüne saßen und sahen wie die Eintracht versuchte die glatzköpfigen Bremern irgendwie zu bezwingen. Und der Freund meines Vaters rief die ganze Zeit nur: "Das gibt´s doch nicht die sind doch alle noch besoffen und wir gewinnen nicht..." Die Woche darauf durfte ich dann mit nach Rostock - was für eine Fahrt mit dem Auto, was für ein sch... danach. Geheult wie ein Schlosshund.

Der Rest ist dann recht schnell erzählt. Zuerst bin ich dann mit 17 - 18 Jahren mit einem Kumpel häufig nach Frankfurt gefahren, ehe ich dann in den Fanclub eingetreten bin.

Endlich mal normale Leute...
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Ernie77 schrieb:
Anders als bei vielen anderen Usern hier, wurde mir die Leidenschaft zur Eintracht nicht von den Eltern in die Wiege gelegt. Bei meinem Vater war es auch eher so, obwohl fußballinteressiert und die samstägliche Sportschau früher hoch und heilig war, hatte er keinen Lieblingsverein. Ihn interessierte die Bundesliga allgemein. Die Eintracht sah er jedoch kritisch (Thema Skandale, Schönwetterfußballer usw.).

Ich habe eigentlich früher auch immer nur zu der Mannschaft gehalten, die gegen Bayern spielte. Bis wir eines Tages mal mit der Jugend des hiesigen Schützenvereins einen Ausflug nach Frankfurt ins Stadion machten. Frankfurt - Dortmund 3:0. Und wir Kids plus zwei Betreuer im G-Block! Damit war es um mich geschehen. Im Nachhinein unvorstellbar, das man mit einer Gruppe Kinder bzw. Jugendliche das Spiel im G-Block verfolgte. Aber es war gut so und so schlägt mein Herz seitdem in schwarz-weiß-rot.

Ich bin seitdem dann mit einem Freund meines Vaters regelmäßig zu den Heimspielen gefahren, habe tolle Spiele im Jahr 91/92 gesehen und kann mich noch genau erinnern, als wir beim Heimspiel gegen Werder auf einer der untersten Reihen der Hauptribüne saßen und sahen wie die Eintracht versuchte die glatzköpfigen Bremern irgendwie zu bezwingen. Und der Freund meines Vaters rief die ganze Zeit nur: "Das gibt´s doch nicht die sind doch alle noch besoffen und wir gewinnen nicht..." Die Woche darauf durfte ich dann mit nach Rostock - was für eine Fahrt mit dem Auto, was für ein sch... danach. Geheult wie ein Schlosshund.

Der Rest ist dann recht schnell erzählt. Zuerst bin ich dann mit 17 - 18 Jahren mit einem Kumpel häufig nach Frankfurt gefahren, ehe ich dann in den Fanclub eingetreten bin.

Endlich mal normale Leute...


Verrückt - ich hab zu dieser Zeit wahrlich nicht jedes Heimspiel gesehen - aber ausgerechnet bei diesen beiden Spielen war ich im Stadion!
Was sagt uns das?  ,-)
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Zum Thema Kommerz:

Nach dem BVB-Spiel kam ich zufällig mit einem BVB-Fan mittleren Alters "in zivil" ins Gespräch: Der Mann entpuppte sich als Australier, er lebt und arbeitet in Norwegen (muß es im Winter in Norwegen an Wochenende langweilig sein ...!) und ist seit Kindesbeinen BVB-Fan, da sein Vater (Kanadier) als Soldat bei den kanadischen NATO-Truppen damals Nähe Dortmund mit der Familie gewohnt hat.

Er hatte für 50 € (nominal € 35 zuzüglich "Schwarzmarktzu-schlag") eine Karte fürs Waldstadion erstanden gehabt. In England, wo er gerne Arsenal sieht, hatte er hingegen 200 € zu bezahlen gehabt.

Da er die Eintracht gegen den BVB "vergleichsweise billig" sehen konnte, fuhr er sonntags noch weiter nach Stuttgart, um sich VfB - Bayern anzusehen.

"Englische Verhältnisse" sind schlecht, doch das Beispiel zeigt, dass es einige Leute gibt, die auch in Deutschland durchaus mehr zu zahlen in der Lage wären. Und die nicht unbedingt im "Kuchen-Block" sitzen wollen.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Verrückt - ich hab zu dieser Zeit wahrlich nicht jedes Heimspiel gesehen - aber ausgerechnet bei diesen beiden Spielen war ich im Stadion!
Was sagt uns das?  ,-)  


Brüder im Geiste...

Aber ich denke, solche Erinnerungen, bzw. Erlebnisse machen es einfach aus, Fan zu sein. Und vor allem Fan zu bleiben - egal was kommt. Egal ob Trikot oder nicht...

Aber das Forum arbeitet ja schon an weiteren umsatzsteigernden Maßnahmen (siehe Shop-in-Shop-Idee)...
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Oz84 schrieb:
ausgenommen ein unregelmäßiger Spielerverkauf, der hohe Erträge bringt.  


Ja, aber die Einnahmen aus dem Spielerverkauf ham wir nicht, so dass man Reinvestieren könnte und Identifikationsfiguren, welche diese auch ausserhalb der Region darstellen, verpflichten könnte....jeder andere verkauft irgendwann mal einen seiner sogenannten Rohdiamanten (Podolski Köln > Bayern, Jansen Galdbach > Bayern, Marin Gladbach > Bremen) oder nen Leistungsträger (Diego Bremen > Juve, Bance Mainz > Emirat, Schürrle Mainz > Lev., Özil Schalke > Bremen > Real, Gomez Stuttgart > Bayern, Khedira Stuttgart > Real) zu nem gescheiten Preis.

Und was passiert bei uns? Da gibts nicht mal Interessenten für diejenigen, die mehr oder weniger ablösefrei zu haben sind. Ich glaub die letzte Ablöse die wir eingenommen haben war der Wechsel von Streit zu Schalke......oder? Da kommt einfach zu wenig bei rum
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sotirios005 schrieb:
Für den Anfang würde bereits ein "Shop-in-Shop"-Prinzip reichen, da reicht eine Ecke in bestehenden Ladengeschäften aus, die jedoch regelmäßig von dem zuständigen Eintrachtmitarbeiter gepflegt werden muss, dass dort immer alles ordentlich präsentiert und nachgefüllt wird. Dieser Mitarbeiter muss eben mit voller Verantwortung reihum seine Tour machen und das Thema auch ernst nehmen, sonst wird das nix.


Ist ja eigentlich auch ein Unding das es sowas am Flughafen nicht gibt. In dem besagten Frankfurt-Souveniershop wäre doch bestimmt ein Fleckchen frei wo man mal 15 Eintracht Trikots in den gängigen Größen hinhängt und dazu paar Schals, Wimpel, Tassen, Feuerzeuge, Kalender etc. pp so klein Geramsche. Es ginge ja nicht darum da das geschäft seines Lebens zu machen sondern um einfach präsent zusein.
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Ein sehr gut zum Thread passender Artikel über die zwei Eintrachtfans in Elmshorn (einer davon SGE_Loddo)

Mit einem Taxi durch Elmshorn
http://www.shz.de/nachrichten/lokales/elmshorner-nachrichten/artikeldetails/article//mit-einem-taxi-durch-elmshorn.html
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lt.commander schrieb:
Ca-Jo schrieb:
Dann sollten wir doch mal vor unserer eigenen Haustüre anfangen, .....
Eintracht-Shop Riederwald
Eintracht-Shop Stadion

Gibt es hier die Möglichkeit, Eintracht- Artikel zwischen den Jahren zu kaufen? Meines Wissens nicht. Da findet die aljährliche Inventur statt.

Nur zur Erinnerung- es handelt sich hier nach Aussage des Einzelhandelsverbandes um die umsatzstärkste Woche des Jahres. Ohne Worte!  

Angesichts dieser Fakten brauchen wir uns nicht zu wundern, dass selbst ein ehemaliger Zweitligist wie St. Pauli mehr Trikots verkauft als wir.


In Friedberg gibt es solche Shops auch(Kaufhaus und Schuhgeschäft haben eine gute Sortierung ganzjährig). Ich war da, 2 Wochen vor Weihnachten.

Die Eintracht hat dort einen eigenen  Tisch. Nur, der war leer. Aussage des Verkäufers:
"Wir haben viele Anfragen, aber die Eintracht kommt wie immer mit der Lieferung nicht nach. Dieses Jahr kommt auch nichts mehr"

Natürlich kann ich den Wahrheitsgehalt der Aussage nicht prüfen, aber die Häufigkeit in der mir in den vergangenen Jahrzehnten derlei Ärgernisse über den Weg gelaufen sind, lassen den Schluß durchaus zu, daß auch die Eintracht einen Gutteil Schuld an der Misere trägt. Es ist alles ein bisserl besser geworden, Luft nach oben ist aber noch reichlich da, dünkt mir.  



Über den Wahrheitsgehalt brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich hatte bis vor kurzem nach dem Streifenkalender 2011 gefragt. (Es ist ja nicht so, dass man Anfang Dezember damit die Händler überfordern würde). Antwort: "Die kommen erst zur Weihnachtsfeier raus!"

Nun hätte ich ja vermutet, dass man den jetzt bei der Weihnachtsfeier im Stadion hätte kaufen können, aber weit gefehlt! Es sollte noch ein paar Tage dauern, bis dieser Artikel dann endlich zum Verkauf in den Shops eingetroffen war.

Nur ein Beispiel, aber sicher nicht das einzige. Und, wie gesagt- die beste Woche wird einfach verschenkt, um ein paar Artikel eine Woche lang zu zählen. Sowas sollte man eigentlich am Silverstervormittag hinkriegen. Aushilfen gäbe es bestimmt genug.
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vonNachtmahr1982 schrieb:
sotirios005 schrieb:
Für den Anfang würde bereits ein "Shop-in-Shop"-Prinzip reichen, da reicht eine Ecke in bestehenden Ladengeschäften aus, die jedoch regelmäßig von dem zuständigen Eintrachtmitarbeiter gepflegt werden muss, dass dort immer alles ordentlich präsentiert und nachgefüllt wird. Dieser Mitarbeiter muss eben mit voller Verantwortung reihum seine Tour machen und das Thema auch ernst nehmen, sonst wird das nix.


Ist ja eigentlich auch ein Unding das es sowas am Flughafen nicht gibt. In dem besagten Frankfurt-Souveniershop wäre doch bestimmt ein Fleckchen frei wo man mal 15 Eintracht Trikots in den gängigen Größen hinhängt und dazu paar Schals, Wimpel, Tassen, Feuerzeuge, Kalender etc. pp so klein Geramsche. Es ginge ja nicht darum da das geschäft seines Lebens zu machen sondern um einfach präsent zusein.


Auch da müßte die Initiative von der Eintracht ausgehen. In dem Laden werden ja auch Deutschland-Trikots verkauft. Aber, wie gesagt, am meisten ärgert mich der Nike-Shop mit seiner grenzwertigen "Auslegware".  
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Guter Thread!

Die F-Jugend-Story zu Beginn kann ich bestätigen.

Ich selbst trainiere und betreue unsere hiesige F- und G-Jugend. Rund 30 Kinder sind da am Start. Ganze 2 davon sind ausgewiesene Eintracht-Fans (einer davon ist mein Kleiner  ,-) )

Der Rest der Truppe läuft mit Trikots von Bayern, Dortmund, DFB-Elf, Spanien, Barca, Real rum. Mainz habe ich (noch) nicht gesehen. Ein Glück, dann hätte ich das arme Kind nämlich nach Hause schicken müssen...

Erzählen wollte ich allerdings, dass ich mit aller Kraft versuche, den Kindern die Eintracht näher zu bringen.

Leider hat die Eintracht auch hier m.E. Nachholebedarf. Ich habe mehrfach versucht, für hiesige Kinderturniere Aufkleber, Schlüsselbänder o.ä. von der Eintracht gesponsort zu bekommen - leider vergebens...

Auf eigene Kappe habe ich dann bei den Ultras günstige Aufkleber geschossen und an die Kinder verteilt (nur die jugendfreien!   ).

Die meisten Kinder entscheiden selbst, was und wen sie gut finden - lassen sich natürlich hierbei beeinflussen, durch Erlebnisse, Kontakt und auch durch die Eltern. Wobei ich festgestellt habe, dass die Mehrheit der Eltern keinen Verein präferieren. Somit ist hier der Eintracht "Tür und Tor zum Herzen der Kinder geöffnet"!

Nur muss diese Chance auch genutzt werden.

Ich habe beispielsweise für die Rückrunde einen Bus zu einem Heimspiel ins Waldstadion organisiert (inkl. Grillen am GD, Museum, Fanshop, Spiel). Die Plätze waren ruckzuck weg, hätte auch 2 Busse voll bekommen - Interesse und Wille bei Kindern und Eltern ist somit da.
Wir müssen nur für das unvergessliche Erlebnis sorgen. Und mit ein bisschen Glück bleiben ein paar neue kleine Adler "hängen"...

Im Mai 2011 haben wir hier ein 3tägiges Fussball-Camp in Planung. Rund 100 Kinder aller Altersgruppen werden teilnehmen. Wieder eine gute Gelegenheit, um "Feuer zu entfachen" - mal schauen, ob es mir diesmal gelingt, die Eintracht irgendwie "zu beteiligen". Wenn alle Stricke reißen, wird auf eigene Faust der Attila gebucht - immerhin das weltweit beste Maskottchen und in natura (nicht nur für Kinder) sehr beeindruckend!!

So oder so ähnlich bauen wir unseren Bahnhofsfaktor (hoffentlich) aus....

T.


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