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Wäre die Welt ohne Religionen friedlicher ?

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Sinngemäße Frage in einer kürzlich ausgestrahlten TV-Abendsendung :

Würde es ohne die Lehren der Weltreligionen (Christentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus und Judentum) und ohne jeden vorgeschichtlichen, teilweise noch existierenden Götzen- oder Götterkult auf unserer Erde friedlicher wie auch zufriedener zugehen?

Eine Frage, auf die ich noch keine Antwort gefunden habe, zumal aus Glaubensgründen zweifelsfrei vielen Menschen großes Unheil zugefügt wird und wurde.

Ist aber andererseits ein Leben ohne jeden Glauben an etwas „Überirdischem“ überhaupt möglich und wie würde es sich gestalten?
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Nein ( wird noch ausgeführt)
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Schon mal in kürze.

Das letzte Jahrhundert war wohl das gottverlassenste , dass die Menschheit erdulden mußte. Zwei absolut menschenverachtende Ideologien haben versucht Gott ( oder vielleicht besser das göttliche Prinzip) aus den Herzen und Köpfen der Menschen zu tilgen.
Als Ergebnis blieben die rauchenden Krematorien von Auschwitz, die eisigen Gulags von Workuta,  die Millionen Toten in China,  die erschlagenen Khmer auf den " Killing Fields  zurück".
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Es ist ja nicht abzustreiten, dass viele Kriege einen religiösen Hintergrund haben. Religionen sind nunmal Gruppierungen von Menschen, die sich durch ihre Einstellung von anderen Gruppierungen unterscheiden. Zwischen solchen Gruppen gibt es immer Diskriminierung, wie z. B. auch zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen oder aber auch Fußballfans.

Man kann davon ausgehen, dass es ohne Religion andere Arten von Zusammenschlüssen von Menschen geben würde, die sich dann bekriegen würden, denn Gruppenbildung erzeugt immer Potential für Diskriminierung.
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Das Land und das Vieh des Nachbarn war schon immer verlockend. Nur ist eine Invasion (et al.) aus reiner Habgier und Neid moralisch schwerer zu begründen, als durch altruistische Missionierung und Heilsbringung.
"Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt."
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Ja ( ohne weitere Ausführung ).
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Ich glaube nicht, da die Religion ja eigentlich nur als Vorwand benutzt wird. Im Grund geht es nämlich um andere Dinge. Und zwar heute, wie vor tausend Jahren.

Wenn jeder seine Religion leben würde - DANN wäre die Welt friedlicher!
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Keinesfalls.

Ausführung: Allenfalls unbequemer, denn dann müsste man sich andere Vorwände suchen.
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adlerkadabra schrieb:


Ausführung: Allenfalls unbequemer, denn dann müsste man sich andere Vorwände suchen.



Das denke ich auch. Religionen entstehen nicht, um Krieg zu führen, sondern um Fragen zu beantworten und dem Unbegreiflichen eine Gestalt oder einen Sinn zu geben.

Sie lassen sich  instrumentalisieren (ebenso wie Zugehörigkeit zu einer Volksgruppe), um in ihrem Namen Verbrechen zu begehen. Dies bedeutet aber nicht, dass sie die Ursache dafür sind. Die Ursachen liegen im Wesen des Menschen selbst.
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Religionen sind schon seit eh und je Auslöser für feindliche Auseinandersetzungen.
Wenn man sich jedoch mal etwas hintergründiger mit dem Thema befasst und nicht nur so oberflächlich wie heutzutage üblich, wird man feststellen, dass die Religion nicht direkt der Auslöser für diese Auseinandersetzungen ist, sondern vielmehr als Vorwand genommen wird.

Ob nun zu sagen kann ob eine Welt ohne Religion friedlicher wäre oder nicht, sollte man sich vielelicht mal Gedanken darüber machen was eine Religion überhaupt ist:


Nach Cicero (1. Jh. v. Chr.) geht religio auf relegere zurück, was wörtlich „wieder auflesen, wieder aufsammeln, wieder aufwickeln“, im übertragenen Sinn „bedenken, Acht geben“ bedeutet. Cicero dachte dabei an den Tempelkult, den es sorgsam zu beachten galt. Dieser religio (gewissenhafte Einhaltung überlieferter Regeln) stellte er superstitio (nach der ursprünglichen Bedeutung Ekstase) als eine übertriebene Form von Religiosität (tagelanges Beten und Opfern) gegenüber


und:

Wesentliche Unterscheidungsmerkmale der einzelnen Religionen sind die Art der Anschauung Gottes, des Göttlichen beziehungsweise der »letzten« Wirklichkeit, personifiziert, die Anzahl der verehrten Götter und die historische Entwicklung einzelner Religionen. Grundformen des religiösen Lebens sind das Gebet, der Gottesdienst (Kultus) und das Opfer.


Meiner Meinung nach sind nicht die verschiedenen, bzw. generell die Existenz von Religionen die Ursache der vielen kriegerischen Übergriffen, sondern viel mehr die Art und Weise wie manche Leute eben diese Religionen deuten. Somit wird sie zu einem Instrument.
Würde es aber keine Religion geben, würde sich der Mensch andere "Instrumente" suchen.
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Gäbe es keine Religionen, gäbe es wegen irgendwelchen Ideologien Kriege und Grausamkeiten... so wie es ja wie von HG erwähnt auch schon passiert ist... unnötige Frage
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Gründe, kriege zu führen, finden sich immer.
Wenn den Amis das Öl ausgeht, knallts - Religion hin oder her
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Die Frage lässt sich so pauschal nicht beantworten.

Da der Mensch denken kann, glaubt er auch automatisch an etwas.
Was er nicht versteht oder nicht genau weiß, malt er sich aus - er glaubt zu wissen. Und was "falscher Glaube" sowohl im Alltag als auch auf staatlicher Ebene anrichten kann wissen wir nicht erst seit heute...

Die Religionen sind ein Dach für viele viele Menschen, die an das selbe glauben. Der Glaube ist so alt wie die Menschheitsgeschichte und ein fester Bestandteil des Menschen. Dummerweise lässt sich Glaube manipulieren. Die Frage ist hierbei immer: In wie weit hinterfragt der Mensch das gesprochene Wort des Glaubens nach Recht und Unrecht gegenüber Andersgläubigen?

Die Saat des Krieges wird von einer Minderheit (gar Einzelpersonen) gestreut, bis sie in der Gesellschaft - auch durch Manipulation - aufgeht. Wenn eine Gesellschaft nicht kritisch hinterfragt, dann ist das Übel kaum aufzuhalten. Dabei ist es dann auch egal ob die Religion als Saat dient oder ein anderer Grund herhalten muss.

Unbestritten aber bleibt: Solange der Glaube dem Menschen den richtigen Umgang mit Recht und Unrecht lehrt, dann ist der Glaube etwas gutes. Lehrt er diesen Umgang aber nicht, dann kann das fatale Folgen haben!

Nur wer sagt, was Recht und was Unrecht ist, wenn sich Menschen darüber nicht einigen können (wollen)...?



// Glaube muss nicht gleichbedeutend mit Gottglaube sein //
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Ewigtreuer schrieb:
Gründe, kriege zu führen, finden sich immer.
Wenn den Amis das Öl ausgeht, knallts - Religion hin oder her


Aber es würden weniger Kriege geben, wenn die Glaubenskriege wegfallen!
Gedisst!      
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Enigma schrieb:
Re: Wäre die Welt ohne Religionen friedlicher ?


Wie definierst du Religion?

Der "Glaube an die Selbstheilungskräfte des Marktes" hat sich doch auch zur Religion entwickelt, mit Propheten wie Josef Ackermann.

Der bedingungslose Fortschrittsglaube der 60-er hält sich nach wie vor, wie auch 10000-e Varianten esotherischer Glaubensrichtungen.

Von daher: Es gibt keine Welt ohne Religionen, also ist die Frage hinfällig.
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Schau Dir an was ein Pol Pot innerhalb weniger Jahre angerichtet hat, oder welches Unrecht während Jahrzehnten in der UDSSR passierte. Da wurde über lange Zeit jegliche Religion unterdrückt und verleugnet...."genutzt" hat es mal garnichts.

Religion ist keine Garantie für Frieden, keine Religion aber scheinbar noch weniger.
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Pro:
-wichtige soziale Werte sind erst durch Reiligion festgehalten worden
Contra:
-Religionskriege/er
...nur ein kleiner denk anstoß!

Die beste Religion ist immer noch der Glaube an das gute im Menschen.
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Ich denk schon. Bin selbst net getauft oder sonst was und mir gehts gut.
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hm in meinen Augen sind nicht unbedingt Religionen an sich das Problem, sondern der Fanatismus. Der Fanatiker wird zum Werkzeug seiner Idee, für ihn spielen gesellschaftlicher Konsens, Moral und Menschlichkeit keine Rolle.
Ich finde, dass der aufgeklärte Mensch der sich nicht von Ideologien instrumentalisieren lässt und sich als aktiver Teil der Gesellschaft versteht an sich ein Pazifist ist, während Fundamentalisten meist herzlose Kriegstreiber sind.

Ob der Fanatismus nun einer Religion oder einer anderen Idee gilt ist nicht von Belang. Da die Religionen allerdings eine sehr große und deterministische Idee vertreten, sind sie an sich fundamentalistisch geprägt. Religionen funktionieren nur ohne Fundamentalimus in einer freiheitlich aufgeklärten Gesellschaft, falls sie nicht wie der Budhissmus an sich antifundamentalistisch eingestellt sind. Deshalb gingen von den großen Religionen wohl 90% der Kriege der vergangenen 500 Jahre aus und das die religiöse Idee meist nur ein Kriegsvorwand ist, zählt für mich nicht als Argument für die Relgionen: Ob die Religion selbst den Krieg predigt oder von ihren Vertretern zur Kriegsbegründung verwendet wir ist im Endeffekt das selbe....

Also, lasst alle Menschen in Freiheit leben und die Kriege werden aufhören...

A
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religion is halt ne sache der auslegung...und ohne religion gäbe es ein streitpunkt weniger


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