ein mal im leben guter mensch sein reicht völlig, stelle ich gerade fest.
ich bin gerade in der seltenen verlegenheit, stammzellenspender für einen leukämiekranken patienten zu sein. als vorbereitung hierfür muss ich mir jetzt 5 tage lang ein medikament spritzen, was erst seit 13 jahren auf dem markt ist (= keine langzeitstudie vorhanden). nebenwirkungen? grippeähnliche sympthome, kopf-, gliederschmerzen, übelkeit, fieber, blablabla - ich lass mich überraschen ...
ich hab keine angst davor, dass mir jemand blut abnimmt. aber sich selbst spritzen? oh weia. die überwindung hierzu hat mich einiges gekostet - mir war schlecht, hatte zittrige knie und auch jetzt, 1 1/2 std. danach, is mir noch ordentlich flau im magen. das ganze muss ich jetzt noch 8 x durchziehen, jeweils morgens und abends, bevor ich am montag 4-5 std. an eine art blutwäsche-maschine gehängt werde, wo meine stammzellen gefiltert werden.
wie ist eure meinung? würdet ihr sowas (wenn ihr als spender in frage kommen würdet) ohne zu zögern auch machen? trotz des aufwandes? oder ist die angst vor spritzen bzw. nebenwirkungen so groß, dass ihr euch an solch eine sache nicht rantraut?
Ui, ich wusste gar nicht, dass das Prozedere so aufwendig ist. Ich dachte bisher immer, es wäre mit einer spezielleren Blutentnahme (Rückenmark) getan - man lernt nie aus.
Dass Dir das Ganze Sorgen bereitet, kann ich gut verstehen. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich das für einen mir unbekannten Dritten machen sollte - vermutlich Zähne zusammenbeissen und durch...
Ich wünsche Dir jedenfalls viel Kraft für diese Tortour! Und genieße das gute Gefühl, wenn Du das Ganze hinter Dir und womöglich tatsächlich dadurch jemandem das Leben gerettet hast! Meine Respekt hast Du schon jetzt!
Mir hat mal ein Krebsforscher, der mich beim trampen mitgenommen hat, dass er niemals spenden wuerde...ihm sei das zu gefaehrlich (allerdings auch schon wieder 10 Jahre her)
also ich finde es sehr wichtig, das es leute wie dich gibt, die sich typisieren lassen, bei meiner frau wurde im mai 2007 leukämie diaknostiziert und im dezember ist sie leider verstorben. es war unheimlich schwer für meine kinder und mich sie so langsam sterben zu sehen, leider hatte sie nicht die chance eine knochenmarksspende zu erhalten. deshalb ist es total wichtig sich typisieren zu lassen, wenn man dafür einen menschen helfen kann.
Die Angst vor den Spritzen kann ich gut nachvollziehen, da ich meiner Frau die letzten vier Wochen selbst welche gesetzt habe. Hatte tierisch Muffe dabei und hätte sie mir sogar selbst lieber reingehauen, aber meine Chefin hat das gut überstanden. Die 8 mal gehen vorbei, genau wie der Montag, doch dann hast du was wirklich schönes und wichtiges gemacht! Respekt!!
ich hab mir damals bei der registrierung gar keine gedanken über irgendwas gemacht, weil ich dachte, die chance mal als spender in frage zu kommen, is eh so gering ...
jetzt habe ich es anfangen und ziehe es auch durch - denn sobald ich zusage, wird der patient ja ebenfalls auf die stammzellentransplantation vorbereitet ... und ein rückzieher meinerseits wäre für ihn wohl tödlich! irgendwie ist mir noch nicht so ganz bewusst, was diese spende für ihn/sie bedeuten könnte - ich bekomme auch erst nach 2 jahren gesagt, ob der patient damit seine krankheit hat besiegen können.
hoffe jetzt einfach nur, dass alles gut läuft. denn wenn ich nicht genug stammzellen produziere (über das mittel), muss ich doch noch unter's messer zwecks entnahme von knochenmark aus dem beckenknochen ...
Auch ich bin schon Jahre registiert, daß man aber drankommt, damit rechnen wohl die wenigsten, und das ist auch gut so. (Je weniger Bedarf um so besser)
Auch war mir das mit dem "Selbstspritzen" nicht bewusst. Das ist wohl eine Überwindungssache.
By the way: Ich habe mal eine Doku über John Belushi (Blues Brothers) gesehen. Er ist ja bekanntlich im März 1982 an einer Überdosis Speedball verstorben. Und das, obwohl er angeblich eine panische Angst vor Spritzen hatte. Wie gesagt, alles eine Frage der Überwindung...
Ich mußte im Bekanntenkreis ebenfalls miterleben, wie ein lieber Mensch an Leukämie erkrankt war - keine schöne Sache. Zum Glück konnten hier die Angehörigen helfen.
Und ja, ich denke ich würde in Deinem Falle genau so handeln.
Hut ab vor Dir!!!! Bin selbst auch seit 25.3.2006 in der DKMS registriert. Wenn Du bedenkst dass Du damit jemandem das Leben rettest erscheint Dir der Aufwand bestimmt gleich weniger schlimm. Gruß Stefan +++ PS: Für Louisa wurde ein Spender gefunden! Dank vorbildlicher Mitmenschen wie Dir! KLASSE!!! ,-)
Ich würde es auch sofort machen, meine Tante ist an Leukämie erkrankt, dass ist für die ganze Familie schlimm, da sich innerhalb der Familie kein Spender fand. Wir hoffen jetzt alle, dass sich ein anderer Spender findet. Wenn ich anderen helfen könnte, dass sie in so einer Situation wieder Hoffnung schöpfen könnten, würde ich das auch machen, jedenfalls solange mein Leben dadurch nicht direkt gefährdet wäre. Respekt also an dich, dass du dich dazu entschieden hast deine eigene Gesundheit für einige Zeit zu opfern um einem anderen Menschen (hoffentlich) langfristig zu helfen.
das mit louisa hab ich gelesen und freue mich riesig, dass ein passender spender für die kleine gefunden wurde.
was mich zum grübeln bringt sind aussagen, dass manche nur verwandten/bekannten helfen würden - aber nicht einem fremden.
warum IST das so? die "chance", dass ein naher verwandter mal an leukämie erkrankt, dem man dann helfen könnte/wollen würde, ist doch so gering (und man hofft ja auch, dass dieser fall NIE eintritt) - aber da draußen gibt es millionen fremde, die tagtäglich auf hilfe hoffen und warten ... warum macht man da für sich diese krasse einschränkung?
der aufwand ist sowas von bescheiden, wenn man bedenkt, was es für jemand anderen bedeuten könnte ... egal ob er nun verwandt, bekannt oder fremd ist.
Wie muss man sich das denn spritzen? Muskulär, venös oder einfach in den Bauchspeck wie bei einer Thrombosespritze? Darin habe ich leider Übung ...
Ich bin bereit das zu machen, ich war mir des Ablaufs auch voll bewusst, als ich mich habe registrieren lassen.
Apropos Registrierung: Es heißt immer, die Typisierung kostet 50 Eur . Das bedeutet aber nicht dass man außer seinem Blut auch noch 50 Eur mitbringen muss. Die DKMS nimmt erst mal jeden. Und wenn sie genug Spenden hat, typisiert sie sie auch alles, was sie an Blut hat. Es gibt also keinen Hinderungsgrund, auch nicht für Schüler, Studenten oder Hartz4-Empfänger
ich bin gerade in der seltenen verlegenheit, stammzellenspender für einen leukämiekranken patienten zu sein. als vorbereitung hierfür muss ich mir jetzt 5 tage lang ein medikament spritzen, was erst seit 13 jahren auf dem markt ist (= keine langzeitstudie vorhanden). nebenwirkungen? grippeähnliche sympthome, kopf-, gliederschmerzen, übelkeit, fieber, blablabla - ich lass mich überraschen ...
ich hab keine angst davor, dass mir jemand blut abnimmt. aber sich selbst spritzen? oh weia. die überwindung hierzu hat mich einiges gekostet - mir war schlecht, hatte zittrige knie und auch jetzt, 1 1/2 std. danach, is mir noch ordentlich flau im magen. das ganze muss ich jetzt noch 8 x durchziehen, jeweils morgens und abends, bevor ich am montag 4-5 std. an eine art blutwäsche-maschine gehängt werde, wo meine stammzellen gefiltert werden.
wie ist eure meinung? würdet ihr sowas (wenn ihr als spender in frage kommen würdet) ohne zu zögern auch machen? trotz des aufwandes? oder ist die angst vor spritzen bzw. nebenwirkungen so groß, dass ihr euch an solch eine sache nicht rantraut?
schöne grüße,
m.
Aber sonst... Gute Frage, kann ich so auch nicht sagen, ob ich es dann machen würde.
Es braucht auch niemand zu kommen und zu erzählen das würde ihm alles nichts ausmachen.
Aber ich denke und hoffe, das Gefühl, einem Menschen das Leben retten zu können gibt Dir die Kraft für die nächsten Tage.
Mein Neffe hat als Kleinkind eine Leukämieerkrankung überstanden, schon deshalb bin ich natürlich in der Knochenspenderdatei registriert
http://www.dkms.de/choose.html.
In die "Verlegenheit", als Spender ausgewählt worden zu sein bin ich noch nicht gekommen, finde deine Ängste aber völlig normal und nachvollziehbar.
bin ebenso als spender erfasst, doch bin bislang "verschont" geblieben.
eine organspende jedoch, käme bei mir nur in betracht, wenn es sich um verwandte/freunde handelt.
augen zu und durch...bin da, wenn du was brauchst!
Dass Dir das Ganze Sorgen bereitet, kann ich gut verstehen. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich das für einen mir unbekannten Dritten machen sollte - vermutlich Zähne zusammenbeissen und durch...
Ich wünsche Dir jedenfalls viel Kraft für diese Tortour! Und genieße das gute Gefühl, wenn Du das Ganze hinter Dir und womöglich tatsächlich dadurch jemandem das Leben gerettet hast! Meine Respekt hast Du schon jetzt!
bei meiner frau wurde im mai 2007 leukämie diaknostiziert und im dezember ist sie leider verstorben. es war unheimlich schwer für meine kinder und mich sie so langsam sterben zu sehen, leider hatte sie nicht die chance eine knochenmarksspende zu erhalten.
deshalb ist es total wichtig sich typisieren zu lassen, wenn man dafür einen menschen helfen kann.
gruß
jjm
Die Angst vor den Spritzen kann ich gut nachvollziehen, da ich meiner Frau die letzten vier Wochen selbst welche gesetzt habe. Hatte tierisch Muffe dabei und hätte sie mir sogar selbst lieber reingehauen, aber meine Chefin hat das gut überstanden. Die 8 mal gehen vorbei, genau wie der Montag, doch dann hast du was wirklich schönes und wichtiges gemacht! Respekt!!
ich hab mir damals bei der registrierung gar keine gedanken über irgendwas gemacht, weil ich dachte, die chance mal als spender in frage zu kommen, is eh so gering ...
jetzt habe ich es anfangen und ziehe es auch durch - denn sobald ich zusage, wird der patient ja ebenfalls auf die stammzellentransplantation vorbereitet ... und ein rückzieher meinerseits wäre für ihn wohl tödlich! irgendwie ist mir noch nicht so ganz bewusst, was diese spende für ihn/sie bedeuten könnte - ich bekomme auch erst nach 2 jahren gesagt, ob der patient damit seine krankheit hat besiegen können.
hoffe jetzt einfach nur, dass alles gut läuft. denn wenn ich nicht genug stammzellen produziere (über das mittel), muss ich doch noch unter's messer zwecks entnahme von knochenmark aus dem beckenknochen ...
drückt mal die däumchen!
für einen Freund jederzeit aber für einen mir Unbekannten? Ich kann Deine weichen Knie gut nachvollziehen, klasse dass Du soviel Mumm hast.
Gruß
concordia-eagle
Tolle Aktion.
Lass dich von deinen Selbstzweifeln jetzt nicht runterziehen.
Die Menschen die das Glück haben Gesund zu sein, sollten helfen, damit es anderen besser geht.
Auch war mir das mit dem "Selbstspritzen" nicht bewusst. Das ist wohl eine Überwindungssache.
By the way: Ich habe mal eine Doku über John Belushi (Blues Brothers) gesehen. Er ist ja bekanntlich im März 1982 an einer Überdosis Speedball verstorben. Und das, obwohl er angeblich eine panische Angst vor Spritzen hatte. Wie gesagt, alles eine Frage der Überwindung...
Ich mußte im Bekanntenkreis ebenfalls miterleben, wie ein lieber Mensch an Leukämie erkrankt war - keine schöne Sache. Zum Glück konnten hier die Angehörigen helfen.
Und ja, ich denke ich würde in Deinem Falle genau so handeln.
Kann mich nur den Worten anschliessen...RESPEKT.
,-)
Wenn ich anderen helfen könnte, dass sie in so einer Situation wieder Hoffnung schöpfen könnten, würde ich das auch machen, jedenfalls solange mein Leben dadurch nicht direkt gefährdet wäre.
Respekt also an dich, dass du dich dazu entschieden hast deine eigene Gesundheit für einige Zeit zu opfern um einem anderen Menschen (hoffentlich) langfristig zu helfen.
was mich zum grübeln bringt sind aussagen, dass manche nur verwandten/bekannten helfen würden - aber nicht einem fremden.
warum IST das so? die "chance", dass ein naher verwandter mal an leukämie erkrankt, dem man dann helfen könnte/wollen würde, ist doch so gering (und man hofft ja auch, dass dieser fall NIE eintritt) - aber da draußen gibt es millionen fremde, die tagtäglich auf hilfe hoffen und warten ... warum macht man da für sich diese krasse einschränkung?
der aufwand ist sowas von bescheiden, wenn man bedenkt, was es für jemand anderen bedeuten könnte ... egal ob er nun verwandt, bekannt oder fremd ist.
bin gespannt auf eure meinungen dazu!
m.
Ich bin bereit das zu machen, ich war mir des Ablaufs auch voll bewusst, als ich mich habe registrieren lassen.
Apropos Registrierung: Es heißt immer, die Typisierung kostet 50 Eur . Das bedeutet aber nicht dass man außer seinem Blut auch noch 50 Eur mitbringen muss. Die DKMS nimmt erst mal jeden. Und wenn sie genug Spenden hat, typisiert sie sie auch alles, was sie an Blut hat. Es gibt also keinen Hinderungsgrund, auch nicht für Schüler, Studenten oder Hartz4-Empfänger
DA