Bekenntnis eines Bruchhagen-Jüngers

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Ich liebe Heribert Bruchhagen! ,-)
Nicht so, wie man eine Frau, einen Familienangehörigen oder einen sehr guten Freund liebt. Auch nicht so sehr wie die Eintracht. Aber immerhin so, wie einige von Euch Ama, Taka, Sotos, Pröll oder Oka lieben.

Warum?

Ich möchte jetzt nicht den ganzen wundersamen Aufstieg runterbeten, den unsere Eintracht in den letzten drei Jahren erklommen hat, weiß ja eh jeder (und bestimmt würde ich mich im Detail irren). Aber so ein paar Besonderheiten würde ich schon gerne aufführen.

Erstmal: HB lügt nicht. Zumindest könnte ich mich nicht erinnern, dass ihn jemals einer der Unwahrheit geziehen hätte (wenn ich da so an den angeblich besten deutschen Fußballmanager denke ...)

Da ist z. B. die gängige Meinung, HB sei ein knallharter Manager. Hoffentlich stimmt das. Aber wenn er (letztes Jahr in Abstiegsgefahr) sagt, die Entlassung einer Sekretärin falle ihm viel schwerer als der Rausschmiss eines Profis, wird mir klar, HB hat mehr im Sinn als eine schnöde Fußballmannschaft. Er trägt die Verantwortung für unsere Eintracht, dieses Gebilde aus einigen populären jungen Männern und vielen Menschen mehr, die kaum einer von uns kennt. Und ich bin mir gewiss, er geht damit sorgsam um. Gleich zu Anfang z.B., als er uns vor dem Knebel-Stadionmietvertrag bewahrte.

Auch beeindruckend fand ich seine Begründung, warum wir nicht Für eine Handvoll Euro mehr unseren Ausrüster wechseln. Verkürzt: Dankbarkeit und Freundschaft. Vielleicht ökonomisch geringfügig suboptimal. Aber verständlich für jedermann, der in seinem Fußballvokabular das Wort "Söldner" führt.

HB gilt als stur. Dies stimmt jedenfalls bei so einigen Spielern, an die er immer geglaubt hat und die er gegen mancherlei Widerstände geholt oder behalten hat. Die "Söldner" Ama und Preuß, den Chancentod Takahara, den "Problemjungen" Chris. Oder wie er (erfolglos) lange um Skela gekämpft hat. Auch wenn jetzt weiter unten hämische Posts mit anderen Spielernamen auftauchen werden - Bruchhagens Treue in seine Überzeugungen fasziniert mich immer wieder. Und die Trefferquote seiner richtigen Entscheidungen ist sicherlich "des ersten Tabellendrittels" würdig.

HB macht Fehler. Die meisten (und größten) kennen wir bestimmt gar nicht. Einer z.B. - von dem ich nichts neues mehr gehört habe - war, dass er alte und verdiente Eintrachtrecken ins Stadion einlud, was zu einer Mietnachforderung durch die Stadt führte. Ein sympathischer Fehler, finde ich. Andererseits wollte er auch Rangnick holen ...

Und dann heulte der Kerl nach dem Bayernspiel. Ich hatte auch geheult, warum genau kann ich nicht sagen. Aber ich bin mir sicher, Bruchhagen hatte den gleichen Grund wie ich. Na ja, er hatte ein bisschen mehr davon, denn es war SEIN Preuß, der dieses unglaubliche Tor schoss. Kann sich jemand Uli Hoeness mit anderen Tränen als aus Wut vorstellen?

Heribert Bruchhagen hat einen tollen Job: Er darf den ganzen Tag rund um die Uhr in Sachen Eintracht tätig sein. Kein Mensch hat soviel relevante Informationen wie er. Mit diesen Informationen, seinem Sachverstand und seinem Gefühl entscheidet er, was er für richtig hält.
"Wie es geht" und "Ganz klar, was da falsch läuft" wussten schon einige vor ihm. Sie endeten immer damit, dass wir kurz vor der Pleite standen und wir uns einige Jahre konsolidieren mussten.
Ich weiß nicht, ob Bruchhagens künftige Entscheidungen richtig sein werden. Er weiß es übrigens auch nicht. Aber wenn ich Geld auf Entscheidungen setzen sollte, ich würde seine wählen. Auch wenn ich selbst ganz anders entschieden hätte.

Ich vertraue ihm, Bruchhagen-Jünger halt.

Bekenntnis eines Bruchhagen-Jüngers

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