Hat Euch in den letzten Tagen auch diese komische Werbung mit den Zeitzeugen - Zeitungen gewundert? Naja jetzt sind die wohl verboten worden, da da u.a. Artikel aus "der Angriff" und anderen NS - Zeitungen abgedruckt waren und ein Strafantrag ist gegen den Herausgeber eingeleitet worden.
Das finde ich eine ziemliche Sauerei was die Bayern sich da herausnehmen, mag das auch juristisch noch so einwandfrei sein aufgrund irgendwelcher angeblicher Urheberrechte! Faksimiles aus dieser Zeit gab es schon lange, allerdings eher im Buchhandel oder Bibliotheken, ich kann nur jedem raten der sich für Geschichte und Politik interessiert, sich einmal mit diesen Dokumenten auseinanderzusetzen! Aber manche scheinen Geschichtsunterricht im Stile eines Guido Knopp oder Tom Cruise zu bevorzugen
Bauknecht schrieb: Das finde ich eine ziemliche Sauerei was die Bayern sich da herausnehmen, mag das auch juristisch noch so einwandfrei sein aufgrund irgendwelcher angeblicher Urheberrechte! Faksimiles aus dieser Zeit gab es schon lange, allerdings eher im Buchhandel oder Bibliotheken, ich kann nur jedem raten der sich für Geschichte und Politik interessiert, sich einmal mit diesen Dokumenten auseinanderzusetzen! Aber manche scheinen Geschichtsunterricht im Stile eines Guido Knopp oder Tom Cruise zu bevorzugen
Die "Zeitungszeugen" präsentieren z.T. sehr starken Tobak aus einer rohen Zeit. Welchen Nutzen soll es z.B. haben den "Stürmer" mit Goebbels antisemitischer Hetze und mangelhaftem Kommentar zu lesen? Entweder man kennt die NS-Propaganda aus der Schule (wie es eigentlich in jedem Fall sein sollte) - dann braucht es das nicht in der Buchhandlung - oder man hat keinen Schimmer davon - dann ist diese Loseblattsammlung vollkommen unzureichend.
Zu dem Thema kann man online bei der FAZ einen dezidierten Artikel lesen, der die Sache gut zusammenfasst. Bayern handelt richtig (juristisch gibt es sowieso nichts zu mäkeln) und wer wirklich an Originalausgaben von Zeitungen interessiert ist findet auch Zugang zu diesen (in etlichen Uni- und anderen Bibliotheken).
Der Seitenhieb auf Tom Cruise ist insofern unpassend, Bauknecht, als daß "sein" in Teilen unhistorischer Thriller ja genau das erreicht, was Du Dir scheinbar für die "Zeitungszeugen" wünschst: Er bringt ein historisches Thema Menschen näher, die davon bisher unberührt waren. Nur im Gegensatz zu seinen Vorläufern tut er das weltweit.
Guido Knopp ist unter Historikern sicher nicht wirklich beliebt, aber viele Bilder, die er mit seinem Team auffindet und populärwissenschaftlich ausschlachtet blieben doch ohne sein Tun in der Versenkung, da man an diese nicht so leicht herankommt wie an historische Zeitungen.
Die "Zeitungszeugen" präsentieren z.T. sehr starken Tobak aus einer rohen Zeit. Welchen Nutzen soll es z.B. haben den "Stürmer" mit Goebbels antisemitischer Hetze und mangelhaftem Kommentar zu lesen? Entweder man kennt die NS-Propaganda aus der Schule (wie es eigentlich in jedem Fall sein sollte) - dann braucht es das nicht in der Buchhandlung - oder man hat keinen Schimmer davon - dann ist diese Loseblattsammlung vollkommen unzureichend.
Die NS-Propaganda kennt heutzutage kaum ein Schüler mehr. Wenn man vor 15 oder 20 Jahren zur Schule gegangen ist, dann ist dieses Thema noch ausreichend im Unterricht behandelt worden, heute definitiv nicht mehr. Viele Schüler oder Schulabgänger können noch nicht mal sagen, ob der 2. Weltkrieg vor 70 oder vor 150 Jahren stattfand.
Ich habe mir die erste Ausgabe von Zeitungszeugen vor 2 Wochen gekauft. Sie lag völlig unscheinbar in einem neutralen umschlag verhüllt in einem der unteren Regale eines Zeitschriftenladens. Wer sich nicht für Geschichte interessiert wird dieses Heft niemals finden und kaufen, geschweige denn 4 Euro dafür ausgeben.
Ich interessiere mich sehr für Geschichte und Politik und fand das erste Heft sehr lesenswert. Man kann die gesellschaftliche Grundstimmung der damaligen Zeit sehr gut nachempfinden und sich somit kritisch mit der Rhetorik und Hetze der damaligen Zeit auseinandersetzen.
Es wird in diesem Heft übrigens sehr wohl ausreichend erklärt und kommentiert. Ich finde nichts schlimmes an diesem Projekt.
Die "Zeitungszeugen" präsentieren z.T. sehr starken Tobak aus einer rohen Zeit. Welchen Nutzen soll es z.B. haben den "Stürmer" mit Goebbels antisemitischer Hetze und mangelhaftem Kommentar zu lesen? Entweder man kennt die NS-Propaganda aus der Schule (wie es eigentlich in jedem Fall sein sollte) - dann braucht es das nicht in der Buchhandlung - oder man hat keinen Schimmer davon - dann ist diese Loseblattsammlung vollkommen unzureichend.
Die NS-Propaganda kennt heutzutage kaum ein Schüler mehr. Wenn man vor 15 oder 20 Jahren zur Schule gegangen ist, dann ist dieses Thema noch ausreichend im Unterricht behandelt worden, heute definitiv nicht mehr. Viele Schüler oder Schulabgänger können noch nicht mal sagen, ob der 2. Weltkrieg vor 70 oder vor 150 Jahren stattfand.
Ich habe mir die erste Ausgabe von Zeitungszeugen vor 2 Wochen gekauft. Sie lag völlig unscheinbar in einem neutralen umschlag verhüllt in einem der unteren Regale eines Zeitschriftenladens. Wer sich nicht für Geschichte interessiert wird dieses Heft niemals finden und kaufen, geschweige denn 4 Euro dafür ausgeben.
Ich interessiere mich sehr für Geschichte und Politik und fand das erste Heft sehr lesenswert. Man kann die gesellschaftliche Grundstimmung der damaligen Zeit sehr gut nachempfinden und sich somit kritisch mit der Rhetorik und Hetze der damaligen Zeit auseinandersetzen.
Es wird in diesem Heft übrigens sehr wohl ausreichend erklärt und kommentiert. Ich finde nichts schlimmes an diesem Projekt.
Ich weiß zwar nicht auf welcher Schule du warst, aber ich bin zurzeit in der 13. Klasse und wir nehmen sehr wohl die NS-Propaganda durch. (Seien es irgendwelche Hitlerreden, Auszüge aus mein Kampf oder andere Propaganda-Texte) Vielleicht steht NS-Propaganda in Hessen nicht auf dem Lehrplan, in Bayern aber sehr wohl.
Ich weiß zwar nicht auf welcher Schule du warst, aber ich bin zurzeit in der 13. Klasse und wir nehmen sehr wohl die NS-Propaganda durch. (Seien es irgendwelche Hitlerreden, Auszüge aus mein Kampf oder andere Propaganda-Texte) Vielleicht steht NS-Propaganda in Hessen nicht auf dem Lehrplan, in Bayern aber sehr wohl.
Deshalb schrieb ich ja auch "kaum ein Schüler".
Ich finde es jedenfalls gut, dass sich Deine Schule und Du mit einem der wichtigsten und dunkelsten Kapitel unserer Geschichte auseinandersetzt!
Das Thor Steinar Verbot in Stadien bleibt aber richtig? Wo zieht man die Grenze und wo läßt man die "Auseinandersetzung" zu?
Der Zugang zu diesen Publikationen war und ist ja sowieso nicht verbaut, aber, daß jemand Geld damit verdienen will, obwohl er scheinbar nicht im Besitz der Urheberrechte ist und das dann als historische Aufklärungsarbeit deklariert, ist auch diskutabel.
In der Zeitschriftenstelle der Staatsbibliothek zu Berlin bei mir um die Ecke kann man jede verfügbare Zeitung und Zeitschrift aus allen Epochen einsehen und für Forschung und Lehre kopieren. Solche Stellen gibt es im ganzen Land. Und der Jahresbeitrag ist im Grunde billiger als das Abo von "Zeitungszeugen" - also wozu diese Serie?
Lustig ist auch der hier wieder deutlich werdende "Feuilleton-Krieg" der SZ gegen die FAZ.
Weil nicht jeder die Zeithat, in die Uni Bibliothek zu gehen.
Ich bevorzuge jedenfalls das Weltbild eines mündigen Bürgers . Ich nehme für mich in Anspruch selbst zu beurteilen wie ich einen geschichtlichen Vorgang einordne . Dazu brauch ich eigentlich das bayerische Finanzministerium nicht.
Sind wir als Deutsche unmündiger oder verführbarer als unsere europäischen Nachbarn?. Ich glaube nicht.
Es ist doch absurd zu behaupten Neonazis könnten sich dies Abbildungen zu nutze machen. Die können die Frakturschrift wahrscheinlich nicht mal lesen.
Ich fand die Gegenüberstellung der Vosschen Zeitung, des Vorwärts,und des VB zum Thema Reichstagsbrand, ganz spannend.
HeinzGründel schrieb: Weil nicht jeder die Zeithat, in die Uni Bibliothek zu gehen.
Ich bevorzuge jedenfalls das Weltbild eines mündigen Bürgers . Ich nehme für mich in Anspruch selbst zu beurteilen wie ich einen geschichtlichen Vorgang einordne . Dazu brauch ich eigentlich das bayerische Finanzministerium nicht.
Stimmt
HeinzGründel schrieb: Sind wir als Deutsche unmündiger oder verführbarer als unsere europäischen Nachbarn?. Ich glaube nicht.
Nein, wir sind panischer. Nationalismus und Patriotismus sind in anderen Laendern salonfaehiger und man darf viel mehr in abendlichen Politdiskussionen gegen Auslaender polarisieren
HeinzGründel schrieb: Weil nicht jeder die Zeithat, in die Uni Bibliothek zu gehen. ...
Das Stündchen Zeit, was einem die "Zeitungszeugen" bei der Recherche abnehmen, würde ja sonst der Forenzeit abgezwackt. Lösung: iphone. ,-)
Es gibt Regale voll von Literatur zu den Themen. Historisch, politologisch und publizistisch durchleuchtet und kommentiert bis ins kleinste Detail. Kann man kaufen, zwar nicht an jedem Bahnhof, aber doch zentral.
Ich will niemandem diese neue, bequeme Variante verwehren, nur für nötig oder gar lobenswert halte ich diese Publikationsreihe nicht.
Außerdem haben Guido Knopp und "Operation Wallküre" daneben zumindest die gleiche Daseinsberechtigung.
Ach, ich kann den Völkischen Beobachter per Iphone lesen? Her mit dem Teil - brauch auch so einen T-Online Vertrag!
Ernsthaft. Ich sehe es wie HG. Auch wenn mich das nicht sonderliche interessiert und daher auch nicht zu den Käufern gehöre, finde ich grundsätzlich die Idee von Zeitungszeugen nicht schlecht. Wen's interessiert, soll's eben kaufen. Wenn bei manchen Leser der IQ und die politische Bildung dafür nicht ausreicht, liegt das Problem eh grundsätzlich woanders.
Ich finde es ganz interessant, über was sich in Deutschland gestritten wird.
Als ich von dem Projekt Zeitzeugen hörte, dachte ich mir:" Klingt ganz interessant, wenn du mal eine siehst, kannst du sie dir ja kaufen." So in die Richtung und das war alles was ich mir dazu gedacht habe. Ich verstehe wirklich nicht wie so eine Kleinigkeit so hohe politische und oder gesellschaftliche Kreise ziehen kann oder unterschätze ich wie immer einfach die Sache`?!
Ich frage mich auch warum wir als Gesellschaft Angst davor haben sollten, dass jemand 70 Jahre alte (z.T. Propaganda-)Zeitungen als Faksimile in einem populärwissenschaftlichen "Mantel" (der übrigens m.E. viel besser ausfallen könnte) veröffentlicht.
Ich kannte viele der Zeitungsartikel und auch die beiden Wahlplakate noch aus dem Geschichtsunterricht (Geschichte Leistung), wo mich die Quellentexte eigentlich immer am meisten interessiert haben. Daher finde ich das "Studium" der kompletten Originalausgaben recht interessant. Ich habe nicht vor mir alle Ausgaben zu kaufen, aber einzelne Ereignisse hätten mich schon interessiert. Sicherlich habe ich auch Zugang zu diesen Zeitungen in der Uni-Bibliothek : aber da kann ich meine Zeit leider nicht mit der Recherche nach Ur-alten Zeitungen verbringen.
Es wird ja nicht der "Stürmer" abgedruckt, wie jemand hier behauptet hat, ich denke, den "Angriff" und "Der Völkischen Beobachter" wird man in dieser Form und in der Gegenüberstellung zu den konservativen, liberalen, kommunistischen und sozialdemokratischen Zeitungen, ertragen können.
Die Zeitungen an sich fand ich zwar interessant, aber in keiner Weise so "spektakulär", dass ich wirklich glaube kann, dass diese Nachdrucke als Neo-Nazi Devotionalien taugen. Ein NSDAP-Wahlplakat zum Herausnehmen (Ausgabe 2) war aber wirklich etwas grenzwertig. Das sollten sie lassen.
sacki schrieb: Ich frage mich auch warum wir als Gesellschaft Angst davor haben sollten, dass jemand 70 Jahre alte (z.T. Propaganda-)Zeitungen als Faksimile in einem populärwissenschaftlichen "Mantel" (der übrigens m.E. viel besser ausfallen könnte) veröffentlicht.
Wichtiger Punkt, den ja auch die FAZ bemängelte. Ich denke eine bessere, vor allem ausführlichere Kommentierung würde der Kritik viel Wind aus den Segeln nehmen.
sacki schrieb: Es wird ja nicht der "Stürmer" abgedruckt, wie jemand hier behauptet hat, ich denke, den "Angriff" und "Der Völkischen Beobachter" wird man in dieser Form und in der Gegenüberstellung zu den konservativen, liberalen, kommunistischen und sozialdemokratischen Zeitungen, ertragen können.
Mea culpa. Ich hatte "Stürmer" und "Angriff" verwechselt (einfach zu viel Fußball im Kopp ,-)). Aber so besonders viel nehmen sich die beiden teilweise nicht. Ertragen kann ich das alles und bin keineswegs in Panik. Ich frage mich nur, ob es das für einen Massenmarkt braucht - aber meinetwegen.
sacki schrieb: Ein NSDAP-Wahlplakat zum Herausnehmen (Ausgabe 2) war aber wirklich etwas grenzwertig. Das sollten sie lassen.
Das sollten sie allerdings lassen. Das ist gut als Devotionalie verwendbar. Historische Plakate kann man sich nun wirklich (sogar ohne Zeitverlust) online anschauen. Z.B. www.dhm.de
Wie umfassend sind denn die Nachdrucke? Sind das nur die Titelseiten oder geht das bis (etwas ueberspitzt) zu den Kleinanzeigen?
Man koennte ja, wenn man sich mit dem Thema auseinander setzen will auch nur einzelne Artikel einfach direkt in dem Heft drucken und dann kommentieren. Dann ist natuerlich das Zeitungsfeeling weg, aber die Diskussion bleibt.
Aus der Vossischen Zeitung kann man erfahren das die Eintracht an diesem Tage 5:0 gewonnen hat.
ich finde den Komplettabdruck besser, man bekommt einen ganz guten Eindruck was die Leute so bewegt hat.
Interessant auch die Kleinanzeigen ( ohne TelNr.) und die Lebensmittelpreise.
Die scheinen erst mal gar nicht so unterschiedlich verglichen mit heute. Bis man dann im Vorwärts liest, dasd der durchschnittliche Stundenlohn 36 Pfennige beträgt.
Quelle
Faksimiles aus dieser Zeit gab es schon lange, allerdings eher im Buchhandel oder Bibliotheken, ich kann nur jedem raten der sich für Geschichte und Politik interessiert, sich einmal mit diesen Dokumenten auseinanderzusetzen!
Aber manche scheinen Geschichtsunterricht im Stile eines Guido Knopp oder Tom Cruise zu bevorzugen
Die "Zeitungszeugen" präsentieren z.T. sehr starken Tobak aus einer rohen Zeit. Welchen Nutzen soll es z.B. haben den "Stürmer" mit Goebbels antisemitischer Hetze und mangelhaftem Kommentar zu lesen? Entweder man kennt die NS-Propaganda aus der Schule (wie es eigentlich in jedem Fall sein sollte) - dann braucht es das nicht in der Buchhandlung - oder man hat keinen Schimmer davon - dann ist diese Loseblattsammlung vollkommen unzureichend.
Zu dem Thema kann man online bei der FAZ einen dezidierten Artikel lesen, der die Sache gut zusammenfasst. Bayern handelt richtig (juristisch gibt es sowieso nichts zu mäkeln) und wer wirklich an Originalausgaben von Zeitungen interessiert ist findet auch Zugang zu diesen (in etlichen Uni- und anderen Bibliotheken).
Der Seitenhieb auf Tom Cruise ist insofern unpassend, Bauknecht, als daß "sein" in Teilen unhistorischer Thriller ja genau das erreicht, was Du Dir scheinbar für die "Zeitungszeugen" wünschst: Er bringt ein historisches Thema Menschen näher, die davon bisher unberührt waren. Nur im Gegensatz zu seinen Vorläufern tut er das weltweit.
Guido Knopp ist unter Historikern sicher nicht wirklich beliebt, aber viele Bilder, die er mit seinem Team auffindet und populärwissenschaftlich ausschlachtet blieben doch ohne sein Tun in der Versenkung, da man an diese nicht so leicht herankommt wie an historische Zeitungen.
Die NS-Propaganda kennt heutzutage kaum ein Schüler mehr. Wenn man vor 15 oder 20 Jahren zur Schule gegangen ist, dann ist dieses Thema noch ausreichend im Unterricht behandelt worden, heute definitiv nicht mehr. Viele Schüler oder Schulabgänger können noch nicht mal sagen, ob der 2. Weltkrieg vor 70 oder vor 150 Jahren stattfand.
Ich habe mir die erste Ausgabe von Zeitungszeugen vor 2 Wochen gekauft. Sie lag völlig unscheinbar in einem neutralen umschlag verhüllt in einem der unteren Regale eines Zeitschriftenladens. Wer sich nicht für Geschichte interessiert wird dieses Heft niemals finden und kaufen, geschweige denn 4 Euro dafür ausgeben.
Ich interessiere mich sehr für Geschichte und Politik und fand das erste Heft sehr lesenswert. Man kann die gesellschaftliche Grundstimmung der damaligen Zeit sehr gut nachempfinden und sich somit kritisch mit der Rhetorik und Hetze der damaligen Zeit auseinandersetzen.
Es wird in diesem Heft übrigens sehr wohl ausreichend erklärt und kommentiert. Ich finde nichts schlimmes an diesem Projekt.
Ich weiß zwar nicht auf welcher Schule du warst, aber ich bin zurzeit in der 13. Klasse und wir nehmen sehr wohl die NS-Propaganda durch. (Seien es irgendwelche Hitlerreden, Auszüge aus mein Kampf oder andere Propaganda-Texte)
Vielleicht steht NS-Propaganda in Hessen nicht auf dem Lehrplan, in Bayern aber sehr wohl.
Deshalb schrieb ich ja auch "kaum ein Schüler".
Ich finde es jedenfalls gut, dass sich Deine Schule und Du mit einem der wichtigsten und dunkelsten Kapitel unserer Geschichte auseinandersetzt!
http://www.sueddeutsche.de/kultur/324/455995/text/
Das Thor Steinar Verbot in Stadien bleibt aber richtig? Wo zieht man die Grenze und wo läßt man die "Auseinandersetzung" zu?
Der Zugang zu diesen Publikationen war und ist ja sowieso nicht verbaut, aber, daß jemand Geld damit verdienen will, obwohl er scheinbar nicht im Besitz der Urheberrechte ist und das dann als historische Aufklärungsarbeit deklariert, ist auch diskutabel.
In der Zeitschriftenstelle der Staatsbibliothek zu Berlin bei mir um die Ecke kann man jede verfügbare Zeitung und Zeitschrift aus allen Epochen einsehen und für Forschung und Lehre kopieren. Solche Stellen gibt es im ganzen Land. Und der Jahresbeitrag ist im Grunde billiger als das Abo von "Zeitungszeugen" - also wozu diese Serie?
Lustig ist auch der hier wieder deutlich werdende "Feuilleton-Krieg" der SZ gegen die FAZ.
Ich bevorzuge jedenfalls das Weltbild eines mündigen Bürgers . Ich nehme für mich in Anspruch selbst zu beurteilen wie ich einen geschichtlichen Vorgang einordne . Dazu brauch ich eigentlich das bayerische Finanzministerium nicht.
Sind wir als Deutsche unmündiger oder verführbarer als unsere europäischen Nachbarn?. Ich glaube nicht.
Es ist doch absurd zu behaupten Neonazis könnten sich dies Abbildungen zu nutze machen. Die können die Frakturschrift wahrscheinlich nicht mal lesen.
Ich fand die Gegenüberstellung der Vosschen Zeitung, des Vorwärts,und des VB zum Thema Reichstagsbrand, ganz spannend.
Stimmt
Nein, wir sind panischer. Nationalismus und Patriotismus sind in anderen Laendern salonfaehiger und man darf viel mehr in abendlichen Politdiskussionen gegen Auslaender polarisieren
Das Stündchen Zeit, was einem die "Zeitungszeugen" bei der Recherche abnehmen, würde ja sonst der Forenzeit abgezwackt. Lösung: iphone. ,-)
Es gibt Regale voll von Literatur zu den Themen. Historisch, politologisch und publizistisch durchleuchtet und kommentiert bis ins kleinste Detail. Kann man kaufen, zwar nicht an jedem Bahnhof, aber doch zentral.
Ich will niemandem diese neue, bequeme Variante verwehren, nur für nötig oder gar lobenswert halte ich diese Publikationsreihe nicht.
Außerdem haben Guido Knopp und "Operation Wallküre" daneben zumindest die gleiche Daseinsberechtigung.
Ernsthaft. Ich sehe es wie HG. Auch wenn mich das nicht sonderliche interessiert und daher auch nicht zu den Käufern gehöre, finde ich grundsätzlich die Idee von Zeitungszeugen nicht schlecht. Wen's interessiert, soll's eben kaufen. Wenn bei manchen Leser der IQ und die politische Bildung dafür nicht ausreicht, liegt das Problem eh grundsätzlich woanders.
Wie auch, wenn man 24 Stunden im Forum rumhängt
tobago
Ei, der Tag hat halt nur 24 Stunden
Als ich von dem Projekt Zeitzeugen hörte, dachte ich mir:" Klingt ganz interessant, wenn du mal eine siehst, kannst du sie dir ja kaufen." So in die Richtung und das war alles was ich mir dazu gedacht habe. Ich verstehe wirklich nicht wie so eine Kleinigkeit so hohe politische und oder gesellschaftliche Kreise ziehen kann oder unterschätze ich wie immer einfach die Sache`?!
Ich kannte viele der Zeitungsartikel und auch die beiden Wahlplakate noch aus dem Geschichtsunterricht (Geschichte Leistung), wo mich die Quellentexte eigentlich immer am meisten interessiert haben. Daher finde ich das "Studium" der kompletten Originalausgaben recht interessant.
Ich habe nicht vor mir alle Ausgaben zu kaufen, aber einzelne Ereignisse hätten mich schon interessiert.
Sicherlich habe ich auch Zugang zu diesen Zeitungen in der Uni-Bibliothek : aber da kann ich meine Zeit leider nicht mit der Recherche nach Ur-alten Zeitungen verbringen.
Es wird ja nicht der "Stürmer" abgedruckt, wie jemand hier behauptet hat, ich denke, den "Angriff" und "Der Völkischen Beobachter" wird man in dieser Form und in der Gegenüberstellung zu den konservativen, liberalen, kommunistischen und sozialdemokratischen Zeitungen, ertragen können.
Die Zeitungen an sich fand ich zwar interessant, aber in keiner Weise so "spektakulär", dass ich wirklich glaube kann, dass diese Nachdrucke als Neo-Nazi Devotionalien taugen.
Ein NSDAP-Wahlplakat zum Herausnehmen (Ausgabe 2) war aber wirklich etwas grenzwertig. Das sollten sie lassen.
Wichtiger Punkt, den ja auch die FAZ bemängelte. Ich denke eine bessere, vor allem ausführlichere Kommentierung würde der Kritik viel Wind aus den Segeln nehmen.
Mea culpa. Ich hatte "Stürmer" und "Angriff" verwechselt (einfach zu viel Fußball im Kopp ,-)). Aber so besonders viel nehmen sich die beiden teilweise nicht. Ertragen kann ich das alles und bin keineswegs in Panik. Ich frage mich nur, ob es das für einen Massenmarkt braucht - aber meinetwegen.
Das sollten sie allerdings lassen. Das ist gut als Devotionalie verwendbar. Historische Plakate kann man sich nun wirklich (sogar ohne Zeitverlust) online anschauen. Z.B. www.dhm.de
Man koennte ja, wenn man sich mit dem Thema auseinander setzen will auch nur einzelne Artikel einfach direkt in dem Heft drucken und dann kommentieren. Dann ist natuerlich das Zeitungsfeeling weg, aber die Diskussion bleibt.
Komplette Zeitung.
Aus der Vossischen Zeitung kann man erfahren das die Eintracht an diesem Tage 5:0 gewonnen hat.
ich finde den Komplettabdruck besser, man bekommt einen ganz guten Eindruck was die Leute so bewegt hat.
Interessant auch die Kleinanzeigen ( ohne TelNr.) und die Lebensmittelpreise.
Die scheinen erst mal gar nicht so unterschiedlich verglichen mit heute.
Bis man dann im Vorwärts liest, dasd der durchschnittliche Stundenlohn 36 Pfennige beträgt.