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Das erste? DAX-Unternehmen entlässt!

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Wie war aus dem Kreise der DAX-family vor kurzem noch zu entnehmen, man werde keine Entlassungen vornehmen und nun? Ja man spricht nicht direkt davon sondern nur von:
"Der Jobabbau soll soweit wie möglich durch das Nichtbesetzen freiwerdender Stellen erfolgen."

aber man braucht nur zwischen den Zeilen zu lesen: "Metro hatte allerdings bereits in der Vergangenheit klar gemacht, dass er sich von einer Reihe von Real-Märkten trennen will." und "Wer die internen Renditevorgaben nicht erreiche, werde "konsequent restrukturiert oder abgegeben", so das Management."

Und wer freut sich über das ganze...yeap der Aktionär, die Aktie ist bis dato der heutige Tagessieger mit einem Plus von 3,24% ( es waren am Vorm. schon über 6% )

Metro plant radikalen Jobabbau
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Bei BMW tut sich auch was, allerdings "nur" in Sachen Kurzarbeit.
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ElStefano schrieb:
Wie war aus dem Kreise der DAX-family vor kurzem noch zu entnehmen, man werde keine Entlassungen vornehmen

Das war doch klar das des net stimmt, die lügen doch schon wenn die nur den Mund aufmachen.
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konsequent restrukturiert is ja wohl mal dreckig...
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Ganz normaler Vorgang, ich verstehe die Aufregung nicht so ganz?

Diese ganzen Absichtserklärungen sind doch echt für die Füsse!
Wie sagte mal ein Unternehmer: "Wenn der Staat mir die Aufträge garantiert, dann garantiere ich auch die Arbeitsplätze!"
Kann und sollte der Staat nicht, also soll die Wirtschaft auch diese schwachsinnigen Absichtserklärungen lassen.
Wobei ich vermute das ElStefano da was falsch verstanden hat, siehe Link:
http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Jobgarantie-Dax-Versprechen-mit-Hintert%FCrchen/458923.html

Betriebsbedingte Kündigungen ist eben nicht identisch mit Nichtbesetzung freiwerdender Stellen.
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nee gelogen hat da keiner, man muss sich die Formulierung, die auch von merkel gebraucht wurde schon genau durchlesen: BETRIEBSBEDINGTE Kündigungen soll es nicht geben.
Jeder der sich ein bischen mit Arbeitsrecht auskennt, weiß wie schweirig es sowieso ist betriebsbedingte Kündigungen durchzusetzten, weshalb sichbei diesem versprechen keiner ein Bein ausgerissen hat. Heutzutage werden Anpasssungen der Beschäftigungszahlen an die Nachfrage über Kurzarbeit,  Frühverrentung, Zeitarbeitern und Nicht-Besetzung der freiwerdenen Stellen gemacht.

Witzigerweise ist dort ein Sysemimmanenter Konflikt zu sehen: Auf GRUND der Schwierigkeiten, in Deutschland Arbeitnehmer in Krisenzeiten zu entlassen, (und das machen die Firmen im übrigen nicht aus Jux und Dollerei) gibt es immer mehr Zeitarbeit und ähnliche semi-soziale Beschäftigungsformen. Die Unternhemen  wollen natürlich das Risiko einer unbefristeten Vollanstellung, die in DE praktischn unkündbar ist, im Interesse der geschäftstätigkeit nicht tragen. Daher ist es in meinen Augen sehr kontraproduktiv, die Abreitsschutzgesetzte zu verstärken, da sowas nur zur Auslagerung in Zeitarbeit und geringfügigen Beschäftigungen führt und auf der anderen Seite mittelständige Unternehmen in Krisenzeiten schnell an den Rande des Ruins bringen.
Daher könnte in der Deregulierung des Arbeitsschutzes in meinen Augen ein besserer Weg sein, als nach neuer staatlicher regulierung zu schreien, wie es in Deutschland bei jedem Problem zur großen MOde geworden ist.
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069er schrieb:
Bei BMW tut sich auch was, allerdings "nur" in Sachen Kurzarbeit.


Dafür sind die Kurzarbeiter ja auch Kurzarbeiter.
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marcelninho85 schrieb:
Witzigerweise ist dort ein Sysemimmanenter Konflikt zu sehen: Auf GRUND der Schwierigkeiten, in Deutschland Arbeitnehmer in Krisenzeiten zu entlassen, (und das machen die Firmen im übrigen nicht aus Jux und Dollerei) gibt es immer mehr Zeitarbeit und ähnliche semi-soziale Beschäftigungsformen. Die Unternhemen  wollen natürlich das Risiko einer unbefristeten Vollanstellung, die in DE praktischn unkündbar ist, im Interesse der geschäftstätigkeit nicht tragen. Daher ist es in meinen Augen sehr kontraproduktiv, die Abreitsschutzgesetzte zu verstärken, da sowas nur zur Auslagerung in Zeitarbeit und geringfügigen Beschäftigungen führt und auf der anderen Seite mittelständige Unternehmen in Krisenzeiten schnell an den Rande des Ruins bringen.
Daher könnte in der Deregulierung des Arbeitsschutzes in meinen Augen ein besserer Weg sein, als nach neuer staatlicher regulierung zu schreien, wie es in Deutschland bei jedem Problem zur großen MOde geworden ist.



Es ist sicherlich eines der vorrangigsten Ziele eines Unternehmers, die Gewinne einzustecken, und das unternehmerische Risiko zu fast 100% an die Belegschaft weiterzugeben.
Du hast aus der momentanen Krise auch gar nichts gelernt, oder?
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ich dachte jetzt, da koch wiedergewählt ist, sind die arbeitsplätze sicher...  
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Das hat ja wohl wenig mit Koch zu tun.
Worüber kaum was bekannt ist: Schon zum Jahresende wurden mehr als 150.000 Zeitarbeitnehmer zurück zu ihren Betrieben geschickt und erhielten da unter teilweise "fragwürdigen" Bedingungen vor Weihnachten ihre Kündigung. Das sollte jeder wissen, der sich auch bei einer Firma bewirbt, die im Stadion für "Personalvermittlung" Werbung macht......

Zeitkonten nicht oder nur teilweise ausgezahlt. Dort wo man sich rühmt mit dem DGB Vertrag zu arbeiten wurde gerade bei Großkunden wie BMW und Co. der sogenannte "christliche Tarifvertrag" angewandt, um die Margen zu halten. Alles auf Kosten der (Zeit)Arbeitnehmer.

Da ist Kurzarbeit noch harmlos dagegen und wirkt wie in Watte gepackt.
Nur: Darüber redet und schreibt ja Niemand.....
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Stoppdenbus schrieb:
marcelninho85 schrieb:
....



Es ist sicherlich eines der vorrangigsten Ziele eines Unternehmers, die Gewinne einzustecken, und das unternehmerische Risiko zu fast 100% an die Belegschaft weiterzugeben.
Du hast aus der momentanen Krise auch gar nichts gelernt, oder?



Naja, zum einen muss man da auch schon zwischen normalen deutschen Mittelständlern oder Großkonzernen und dem Finanzsektor unterscheiden. Im Finanzsektor war es in der Tat so, dass Risiko und Gewinnmöglichkeiten, die  normalerweise korrelieren sollten, durch die Verschachtelung über 1000 absicherungen nicht mehr korrelierten. So schienen Gewinne ohne Risiko möglich, was natürlich zum zocken verleitet und zum Absturz einer ganzen Branche geführt hat, die jetzt größtenteils die Steuerzahler ausbaden müssen.

Ich spreche jetzt hier aber von "normalen" Konzernen und die dort engagierten Arbeiter. In meinen Augen ist es nämlich so, dass fest Angestellte in Deutschland eben NICHT am Unternehmensrisiko partizipieren, denn falls es dem Unternehmen schlecht geht, muss man in Deutschland erstmal in keinem Fall um seinen Job fürchten und kann sich im Ernstfall über riesen-Abfindungen usw freuen. Dies führt dazu, dass die Unternehmen, die natürlich ihre Risiken so gering wie möglich halten wollen, das Risiko abgeben in dem sie Leiharbeiter usw. einstellen.

So wird auf der einen Seite der Sozialstaat unterminiert und auf der anderen Seite gibt es viel weniger klassische Vollzeitarbeitsplätze als in einem liberaleren Modell möglich wären. Meine Schlussfolgerung: Würden die Arbeitnhemer mehr am Unternehmensrisiko partizipieren (erfolgsabhängioge Vergütung, Kündigungsgefahr bei Rezession), würden sie auch ein größeres Stück vom Kuchen erhalten und viele die derzeit in unwürdigen Zeitarbeitsfirmen untergebracht sind, würden normal beschäftigt sein
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marcelninho85 schrieb:
Ich spreche jetzt hier aber von "normalen" Konzernen und die dort engagierten Arbeiter. In meinen Augen ist es nämlich so, dass fest Angestellte in Deutschland eben NICHT am Unternehmensrisiko partizipieren, denn falls es dem Unternehmen schlecht geht, muss man in Deutschland erstmal in keinem Fall um seinen Job fürchten und kann sich im Ernstfall über riesen-Abfindungen usw freuen.  


Welches Deutschland meinst du? Dieses kann es nicht sein!

Oder meinst du die Führungsetage, wenn du von "Riesenabfindungen" sprichst? Wen meinst du, der "in keinem Fall um seinen Job fürchten" muss?

Sagt dir Nokia was? BenQ?  Siemens VDO? BMW? Neben dutzender anderer Firmen. Massiver Stellenabbau überall.

Wo lebst du?
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Dir ist aber schon klar, dass die Arbeitslosenquote mit 7,1 % zur Zeit eigentlich ziemlich gering ist oder? Bei dir hört sichs ja an, als würden in Deutschland mutwillig die Leute rausgeschmissen und müssten auf der straße am Hungertuch nagen. In meinen Augen ist das Problem nicht, dass es in Deutschland zu wenig Arbeit geben würde, sondern dass die Gesetzeslage die Unternehmen in zunehmender Zahl dazu animiert, auf zeitarbeit usw. zu bauen. Aber wenn du meinst, dass zB. ein Verbot der Zeitarbeit und ein  Kündigungsverbot zu mehr sicheren Arbeitsplätzen führen würden, dann glaube ruhig diese naheliegende Lösung, aber leider ist es Volkswirtschaftlich unvorstellbar...
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Die Arbeitsagentur gibt für 2007 10,1% an, nach 12 und 13% in den Vorjahren.

Um die vier Millionen Menschen.
Schon mal den Begriff HartzIV gehört?
Wachsende Kinderarmut?
Suppenküchen/Tafeln überall?
Massivem Ausbau des Billiglohnsektors?
Löhne unter dem Existenzminimum?

marcelninho85 schrieb:
Aber wenn du meinst, dass zB. ein Verbot der Zeitarbeit und ein  Kündigungsverbot zu mehr sicheren Arbeitsplätzen führen würden, dann glaube ruhig diese naheliegende Lösung, aber leider ist es Volkswirtschaftlich unvorstellbar...


Ja meine ich. Ist auch Volkswirtschaftlich vorstellbar. Die Unternehmen haben auch was davon, wenn die Bevölkerung Geld zum Ausgeben hat, sich z.B Autos kauft.

Wirkt halt etwas längerfristiger, aber nachhaltiger.
Wer nur auf kurzfristige Gewinne schaut, den interessiert das nicht, mag sein.
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Stoppdenbus schrieb:
Die Arbeitsagentur gibt für 2007 10,1% an, nach 12 und 13% in den Vorjahren.

Um die vier Millionen Menschen.
Schon mal den Begriff HartzIV gehört?
Wachsende Kinderarmut?
Suppenküchen/Tafeln überall?
Massivem Ausbau des Billiglohnsektors?
Löhne unter dem Existenzminimum?

marcelninho85 schrieb:
Aber wenn du meinst, dass zB. ein Verbot der Zeitarbeit und ein  Kündigungsverbot zu mehr sicheren Arbeitsplätzen führen würden, dann glaube ruhig diese naheliegende Lösung, aber leider ist es Volkswirtschaftlich unvorstellbar...


Ja meine ich. Ist auch Volkswirtschaftlich vorstellbar. Die Unternehmen haben auch was davon, wenn die Bevölkerung Geld zum Ausgeben hat, sich z.B Autos kauft.

Wirkt halt etwas längerfristiger, aber nachhaltiger.
Wer nur auf kurzfristige Gewinne schaut, den interessiert das nicht, mag sein.




Wie du meinst...vielleicht schafft ihrs ja die Linke an die macht zu bekommen und dann würde ich gerne mal die AQ und die Staatsverschuldung am Ende ihrer Machenschaft sehen. Ich bleibe dabei: Weniger Zeitarbeit ist nur durch die lockerung des Kündigungssschutzes zu erreichen. achja deine provozierenden Fragen kannste dir selber beantworten....
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Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es in der heutigen globalisierten Wirtschaftswelt ohne Kündigungsschutz aussehen würde.
In der heutigen Zeit fehlt es vor allem am verantwortungsvollem Unternehmertum. Es ist leider schon so, dass die maximale Gewinnmaximierung absolut im Focus steht. Und da ist es der Arbeitnehmer, der die Kosten in die Höhe treibt und dem maximalen Gewinn im Wege steht. So lange das so ist, halte ich die Abschaffung des Kündigungsschutzes und den weiteren Verfall der Arbeitnehmerrechte für äusserst gefährlich. Ich denke, die Spirale nach unten würde sich noch verschärfen.
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Ich weiß ja nicht was Du unter Unternehmensführung verstehst. Die mittelständischen Unternehmer die ich arbeitsrechtlich berate  ( zwischen 20000 und 400 Mitarbeitern) machen sich sehr wohl Gedanken um das Wohlergehen ihrer Arbeitnehmer.
Niemand wird aus bloßem Profitstreben gekündigt.  Zumindest waren das meine Erfahrungen die ich in den letzten 19 Jahren gemacht habe.


Im übrigen teile ich die Auffassung das die Durchsetzung einer betriebsbedingten Kündigung vor dem Arbeitsgericht quasi unmöglich ist. Das funktioniert nur wenn ein Betrieb schließt , aus welchem Grund auch immer.

Die meisten Arbeitnehmer lassen sich ihren Arbeitsplatz eben abkaufen.
Das ist halt kurzsichtig aber menschlich verständlich.


Die Zahlen klingen ja ganz nett. Dennoch sollte nicht vergessen werden das noch nie so viele Arbeitsplätze in Deutschland  vorhanden waren wie zur Zeit.
Wahrscheinlich wird sich das bald ändern.
Wir sehen wohl erst die Spitze des Eisberges.


Du sprichst die Löhne unter dem Existenzminimum an. Wohl wahr. Da sollten sich manche Gewerkschaften mal an die eigene Nase packen. Tarifverträge mit einem Stundenlohn unter 4 Euro sind für mich nicht nachvollziehbar.
. Wohlgemerkt abgeschlossen durch sogenannte Arbeitnehmervertreter.


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Kerchehesse schrieb:
Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es in der heutigen globalisierten Wirtschaftswelt ohne Kündigungsschutz aussehen würde.
In der heutigen Zeit fehlt es vor allem am verantwortungsvollem  

Schon mal das Kündigunsschutzgesetz der Amerikaner gesehen?
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Amerika ist kein gutes Beispiel. Nicht mal unter dem Messias.

Man kann ja mal nach Dänemark schauen. Das funktioniert so gut, das die in SH deutsche Arbeitnehmer anwerben.

http://www.ambberlin.um.dk/de/menu/%c3%9cber+D%c3%a4nemark/Arbeitsmarkt+-+Leben+und+Arbeiten+in+D%c3%a4nemark/Das+d%c3%a4nische+Flexicurity-Modell/

http://www.ambberlin.um.dk/NR/exeres/D99FA949-F5A3-4240-9DD8-5823B0C989F6,frameless.htm?NRMODE=Published
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HeinzGründel schrieb:
I

Im übrigen teile ich die Auffassung das die Durchsetzung einer betriebsbedingten Kündigung vor dem Arbeitsgericht quasi unmöglich ist. Das funktioniert nur wenn ein Betrieb schließt , aus welchem Grund auch immer.


 


Vielen Dank für diesen fundierten Beitrag. Ich interpretiere aus dieser Tatsache, dass unternehmer, die nicht wissen ob die zu vergebende Stelle auch in 2 jahren noch benötigt wird, durch den Kündigungsschutz gezwungen wird in diesem Fall auf die Zeitarbeitsfirma zurückzugreifen. Dann werden evt. 20Euro pro Stunde an die Firma bezahlt, der arme Beschäftige bekommt 5 davon8siehe Suppenküche, Kinderarmu,usw...). 15 Euro sind die prämie, damit das Unternehmen ihn wieder gehen lassen kann, wenn der bedarf nach dem Arbeitplatz nicht mehr gedeckt ist.

WENN es jhedoch möglich wäre, den Arbeitnehmer wieder zu entlassen, könnte das Unternehmen ihn jedoch zu 15 euro/stunde einstellen. Alle würden gewinnen...



(aber SDB ist ja sowieso fest davon überzeugt, dass die unternehmensführungen sich jeden tag zusammensetzten und beratschlagen wie sich die Sklavenmasse an Arbeitern weiter Ausbeuten lässt und dass nur die Einführung von Arbeiter-/ soldatenräten dieses Imperialistische pack vom Hofe jagen könnte auf das blühende Landschaften...) (nur um mal zu zeigen, dass ich auch provozieren könnte)


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