Sehe ich etwas anders. In China ist während des vergangenen Jahrzehnts mehr in Bewegung geraten als all die Jahrzehnte davor. Die Wirtschaft war Wegbereiter, jetzt müssen und werden andere Parameter nachfolgen. Man darf sicherlich zugestehen, dass die Steuerung dieses Prozesses, in dem das Riesenland sich befindet, nicht ganz einfach ist. Insofern halte ich eine Position grundsätzlichen und kritischen Verständnisses für diese Schwierigkeiten für angemessen. Was natürlich nicht heißen kann, dass eklatante Verletzungen von Menschenrechten, wie etwa in Tibet oder gegenüber den Uiguren, von der Weltöffentlichkeit geduldet werden sollen. Nur halte ich bloßes An-den-Pranger-Stellen oder Isolation nicht für geeignete Mittel. Es muss alles versucht werden, um im Gespräch zu bleiben, da man nur über das Gespräch Einfluss wahren kann.
Sicherlich geht es dort bergauf...aber wie?...viele haben nichts davon...die Landbevölkerung lebt in totaler Armut...was ist mit den Millionen von Wanderarbeitern...jährlich werden Hunderte an Menschen hingerichtet ect...ich verstehe deine Antworten...stehe dem ganzen halt sehr viel kritischer gegenüber...und ja richtig...Olympia wär die Chance für China gewesen...aber sie haben bevor die Spiele begonnen diese schon kläglich vertan...und wie u.a. das dt. IOK sich verhält ist einfach nur Megapeinlich...sorry anderes Thema...
Aus den norwegischen Nachrichten habe ich zusaetzlich noch, dass auslaendische Journalisten das Beiwohnen der Gerichtsverhandlung verwehrt worden sei, da nicht genuegen Stuehle vorhanden gewesen sind
Schneider schrieb: "Die Weltgesellschaft hat in den letzten Jahrzehnten keine guten Erfahrungen mit Religionsführern gemacht, die sich als Repräsentanten gesellschaftlicher Opposition in die Politik gedrängt haben. Ich erinnere zum Beispiel an Chomeini."
Jain, man muss bei so Ländern immer zwischen Regierungsforum(Parteisoldaten und Polizei) und der normalen Bevölkerung unterscheiden. Ich war vor Jahren (1993) mal in Vietnam (1 Woche Saigon, 1 Woche Hanoi), da musste man auch aufpassen was man sagt und die Leute hatten teilweise Angst sich zu bestimmten Sachen zu äussern. Jetzt ist Vietnam lange nicht so drauf wie die in China, aber trotzdem merkte man das bei der Bevölkerung wenn man mit denen ins Gespräch kam.
Ich habe auch nur die Formulierung aufgegriffen die sich auf das Land bezog. China als atemberaubend schönes und spannendes Land zu sehen heißt für mich mit Sicherheit nicht die Politik gutzuheißen. Zumal war ich vor ca. 15 Jahren dort, da waren die Verhältnisse nochmal ganz andere als heute.
So so, jetzt soll Tibet also durch Massenprozesse auf Teufel komm raus wieder toristenfreundlich hergerichtet werden. Damit, verehrte chinesische Freunde, kommt Ihr nicht durch. No pasaran!
MASSENPROZESSE China stellt mehr als tausend Tibeter vor Gericht Mit einer Prozesslawine will China die Proteste in Tibet stoppen: Mehr als tausend Tibeter sollen noch in diesem Monat vor Gericht gestellt werden - damit rechtzeitig vor dem Olympischen Spielen wieder Ruhe herrscht. Die Unruheprovinz soll ab Mai wieder für Touristen zugänglich sein.
Wenn China keinen außenpolitischen Druck bekommt, wird sich rein garnichts ändern. Wegen der wirtschaftlichen Abhängigkeit von China wird, meiner Meinung nach, keiner den Mut haben, diesen Schritt zu gehen. Man führe sich mal vor Augen wieviele Milliarden der Besuch des Dalai Lama in Deutschland die deutsche Wirtschaft gekostet hat.
Rio.Charles schrieb: Wenn China keinen außenpolitischen Druck bekommt, wird sich rein garnichts ändern. Wegen der wirtschaftlichen Abhängigkeit von China wird, meiner Meinung nach, keiner den Mut haben, diesen Schritt zu gehen. Man führe sich mal vor Augen wieviele Milliarden der Besuch des Dalai Lama in Deutschland die deutsche Wirtschaft gekostet hat.
In diesem Interview sagt Wang Guangze, ein chinesischer Dissident: "Ich glaube, dass die internationale Kritik an China noch nicht groß genug ist. Es darf keine blinde Toleranz geben. Ansonsten gerät man leicht in eine Position der falschen Neutralität, so wie es bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin der Fall war. Deshalb hoffe ich, dass der Druck auf China zunimmt. Allerdings muss die internationale Gemeinschaft dann auch den Druck aushalten können, den China rückwirkend auf sie ausübt. Nachdem Angela Merkel den Dalai Lama empfangen hatte, hat Peking viele Treffen und Dialoge abgesagt. Aber vor so etwas sollte das Ausland keine Angst haben. "
Meiner Meinung nach sollte die Olympiade und wie darüber in den Medien berichtet wird, dazu genutzt werden, mehr über China zu erfahren und Schwarz-Weiss-Kategorien aufzulösen, wie sie z.B. in Bezug auf den Tibet-China-Konflikt bestehen. Vielleicht kann die Olympiade ja sogar zu Änderungen beitragen.
Wang: "Schon jetzt finden jährlich in China mehrere Zehntausend Proteste statt. Falls sich die Führung noch einmal einer nationalen Protestbewegung wie 1989 gegenübersieht, wird es ihr schwer fallen ihre Einheit und damit ein gemeinsames Herrschaftsinteresse zu wahren. Wenn eine solche Bewegung stark und organisiert genug ist, dann könnte sie ausreichendend Druck auf die Parteizentrale ausüben, um diese zu einer politischen Öffnung zu bewegen. "
Meiner Meinung nach sollte die Olympiade und wie darüber in den Medien berichtet wird, dazu genutzt werden, mehr über China zu erfahren und Schwarz-Weiss-Kategorien aufzulösen, wie sie z.B. in Bezug auf den Tibet-China-Konflikt bestehen. Vielleicht kann die Olympiade ja sogar zu Änderungen beitragen.
Zuerst einmal: Wow, ein Chinese (?) kritisiert China in aller Öffentlichkeit. Respekt! Und er ist noch nicht inhaftiert bzw lebt noch?
Klar ist, dass der Druk auf China weiter wachsen muss und dies kann eben nur durch ein größeres Bündnis geschehen, doch vor allem sollte man nicht die wirtschaftlichen Interessen im Kopf haben.
Man sollte China mit Respekt, aber auch, was die offensichtliche Missachtung von Menschenrechten anbelangt, mit nicht nachlassender Kritik begegnen. Auch sind die eignen wirtschaftlichen Interessen in der Tat zurückzustellen, wenn es darum geht, den Finger in die Wunde zu legen.
Vor dem Mut von Chinesen, die die eigene Führung öffentlich kritisieren, kann man nur allergrößte Hochachtung haben. Wer von uns hätte den Mut dazu? Was bleibt, ist die - nicht unbegründete - Hoffnung, dass sich unter der zur Zeit jüngeren chinesischen Generation manches zum Positiven wenden wird. Es gibt konkrete Anzeichen dafür.
adlerkadabra schrieb: Man sollte China mit Respekt, aber auch, was die offensichtliche Missachtung von Menschenrechten anbelangt, mit nicht nachlassender Kritik begegnen. Auch sind die eignen wirtschaftlichen Interessen in der Tat zurückzustellen, wenn es darum geht, den Finger in die Wunde zu legen.
Vor dem Mut von Chinesen, die die eigene Führung öffentlich kritisieren, kann man nur allergrößte Hochachtung haben. Wer von uns hätte den Mut dazu? Was bleibt, ist die - nicht unbegründete - Hoffnung, dass sich unter der zur Zeit jüngeren chinesischen Generation manches zum Positiven wenden wird. Es gibt konkrete Anzeichen dafür.
Du hast mir aus dem Herzen gesprochen. Besser konnte es man nicht ausdrücken.
adlerkadabra schrieb: Was bleibt, ist die - nicht unbegründete - Hoffnung, dass sich unter der zur Zeit jüngeren chinesischen Generation manches zum Positiven wenden wird. Es gibt konkrete Anzeichen dafür.
Wie soll das geschehen, wenn der Konflikt von den Chinesen gezielt ausgeblendet wird.
adlerkadabra schrieb: Was bleibt, ist die - nicht unbegründete - Hoffnung, dass sich unter der zur Zeit jüngeren chinesischen Generation manches zum Positiven wenden wird. Es gibt konkrete Anzeichen dafür.
Wie soll das geschehen, wenn der Konflikt von den Chinesen gezielt ausgeblendet wird.
"Wenn CNN und BBC über Tibet berichten, schalten die Zensoren den Bildschirm schwarz."
Du hast recht, zur Zeit ist es tatsächlich so, dass die chinesische Bevölkerung die westliche Kritik - so sie überhaupt davon erfährt - als ungerecht empfindet, da sie von der eigenen politischen Führung desinformiert und gezielt unmündig gehalten wird.
Das ändert aber nichts an dem oben von mir Gesagten: 1. die Notwendigkeit von Kritik und konsequentem Handeln gemäß den eigenen Wertvorstellungen (nötigenfalls vorerst auch zum eigenen wirtschaftlichen Nachteil); und 2. die Hoffnung auf die kommende Generation - verschiedene persönliche Kontakte lassen mich da vorsichtig optimistisch sein.
adlerkadabra schrieb: Das ändert aber nichts an dem oben von mir Gesagten: 1. die Notwendigkeit von Kritik und konsequentem Handeln gemäß den eigenen Wertvorstellungen (nötigenfalls vorerst auch zum eigenen wirtschaftlichen Nachteil); und 2. die Hoffnung auf die kommende Generation - verschiedene persönliche Kontakte lassen mich da vorsichtig optimistisch sein.
Hab ich ja auch keinesfalls anzuzweifeln. Ich vertrete da exakt die selbe Meinung.
Doch im Ernst, glaubst du wirklich, dass ein einziges Land od. eine kleineres Bündnis wirklich den Mut hat bzw. es sich erlauben kann, knallharte Kritik an China zu üben? Man darf nicht vergessen, dass die VR China eine Weltmacht ist und somit bräuchte man zwingend die Unterstützung der UN od. der USA, denn gemeinsam kann man geschlossen agieren und somit wäre der Effekt durchaus größer.
Kläre mich über deine Kontakte auf, die dich so optimistisch stimmen. ;o)
Bezüglich der jüngeren Generation bin ich doch ein wenig skeptisch. Viele junge Chinesen die ich (gut) kennen gelernt habe, waren doch überzeugte Nationalisten (den Begriff bitte nicht überbewerten) und zudem nicht gerade von der rücksichtsvollen Sorte. Da wächst eher eine richtige Egogeneration heran die zu allererst an sich selbst denkt. Sicherlich eine Folge des Turbokapitalismus dort. Dass ausgerechnet das die Grundlage für einen anderen Umgang mit Tibet darstellt kann ich mir nicht so richtig vorstellen.
Beitrag 1 verfährt durchgehend nach dem bewährten rhetorischen Muster: baue einen Popanz auf (z.B. die Shangrila-Romantiker) und demontiere ihn dann publikumswirksam - eine argumentative Junggesellenmaschine. An Dummheit und Bösartigkeit schwerlich zu übertreffen. Und, nein, ich begründe dies hier ausnahmsweise nicht weiter. Dazu ist mir das Ding zu dreckig und v.a. zu lang.
Beitrag 2 - soso, jeder Staat wird also der Abspaltung von Landesteilen entgegenwirken? Weiter oben habe ich auf einen Beitrag von Dir, PG, ausgeführt, auf welche Weise Tibet zum Landesteil von China geworden ist. Deine Entgegnung darauf steht noch aus. Herrgott, es gibt genügend Bücher und Publikationen von vertrauenswürdigen Autoren: wir reden hier von staatlich sanktioniertem Mord, Zwangsdeportationen, Zwangssterilisationen, Kindesentführungen, massenhafter Folter und und und ... Ich sag jetzt liber nix mehr.
Beitrag 1 verfährt durchgehend nach dem bewährten rhetorischen Muster: baue einen Popanz auf (z.B. die Shangrila-Romantiker) und demontiere ihn dann publikumswirksam - eine argumentative Junggesellenmaschine. An Dummheit und Bösartigkeit schwerlich zu übertreffen. Und, nein, ich begründe dies hier ausnahmsweise nicht weiter. Dazu ist mir das Ding zu dreckig und v.a. zu lang.
Beitrag 2 - soso, jeder Staat wird also der Abspaltung von Landesteilen entgegenwirken? Weiter oben habe ich auf einen Beitrag von Dir, PG, ausgeführt, auf welche Weise Tibet zum Landesteil von China geworden ist. Deine Entgegnung darauf steht noch aus. Herrgott, es gibt genügend Bücher und Publikationen von vertrauenswürdigen Autoren: wir reden hier von staatlich sanktioniertem Mord, Zwangsdeportationen, Zwangssterilisationen, Kindesentführungen, massenhafter Folter und und und ... Ich sag jetzt liber nix mehr.
Ich bin alles andere als ein Experte bzgl. dieses Themas. Aber um böswillige Kolportage, wie du es darstellst, handelt es sich bei dem Beitrag 1 meines Erachtens nicht. Es handelt sich dabei weder um chinesische Propaganda noch bei dem Verfasser um einen Unterstützer der chinesischen Regierung. Es ist die - zugegeben ausführliche, aber angesichts der Komplexität des Problems in dieser Breite angebrachte - Darstellung eines - selbstredend noch umfangreicheren - Buches zum Thema, dessen Autor du für mich zu kurzerhand für nicht vertrauenswürdig abstempelst, allerdings mit dem Hinweis, daß dir die Lektüre zu lange dauert. Für letzteres habe ich Verständnis, für den Stempel nicht. Dies schon deshalb nicht, weil der Beitrag auch ausführlich zur "Sinisierung" Stellung nimmt, zu welcher du eine Stellungnahme meinerseits erwartest. Ich fände es gut, wenn du diesen Beitrag schon mal liest und dann begründend urteilst.
Menschenrechler zu 3,5 Jahren verurteilt
Hier steht ein bissi mehr
Aus den norwegischen Nachrichten habe ich zusaetzlich noch, dass auslaendische Journalisten das Beiwohnen der Gerichtsverhandlung verwehrt worden sei, da nicht genuegen Stuehle vorhanden gewesen sind
Linken-Abgeordnete vergleicht Dalai Lama mit Chomeini
Jain, man muss bei so Ländern immer zwischen Regierungsforum(Parteisoldaten und Polizei) und der normalen Bevölkerung unterscheiden. Ich war vor Jahren (1993) mal in Vietnam (1 Woche Saigon, 1 Woche Hanoi), da musste man auch aufpassen was man sagt und die Leute hatten teilweise Angst sich zu bestimmten Sachen zu äussern. Jetzt ist Vietnam lange nicht so drauf wie die in China, aber trotzdem merkte man das bei der Bevölkerung wenn man mit denen ins Gespräch kam.
China als atemberaubend schönes und spannendes Land zu sehen heißt für mich mit Sicherheit nicht die Politik gutzuheißen.
Zumal war ich vor ca. 15 Jahren dort, da waren die Verhältnisse nochmal ganz andere als heute.
MASSENPROZESSE
China stellt mehr als tausend Tibeter vor Gericht
Mit einer Prozesslawine will China die Proteste in Tibet stoppen: Mehr als tausend Tibeter sollen noch in diesem Monat vor Gericht gestellt werden - damit rechtzeitig vor dem Olympischen Spielen wieder Ruhe herrscht. Die Unruheprovinz soll ab Mai wieder für Touristen zugänglich sein.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,545175,00.html
http://www.zeit.de/online/2008/09/interview-china-olympia
In diesem Interview sagt Wang Guangze, ein chinesischer Dissident: "Ich glaube, dass die internationale Kritik an China noch nicht groß genug ist. Es darf keine blinde Toleranz geben. Ansonsten gerät man leicht in eine Position der falschen Neutralität, so wie es bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin der Fall war. Deshalb hoffe ich, dass der Druck auf China zunimmt. Allerdings muss die internationale Gemeinschaft dann auch den Druck aushalten können, den China rückwirkend auf sie ausübt. Nachdem Angela Merkel den Dalai Lama empfangen hatte, hat Peking viele Treffen und Dialoge abgesagt. Aber vor so etwas sollte das Ausland keine Angst haben. "
Meiner Meinung nach sollte die Olympiade und wie darüber in den Medien berichtet wird, dazu genutzt werden, mehr über China zu erfahren und Schwarz-Weiss-Kategorien aufzulösen, wie sie z.B. in Bezug auf den Tibet-China-Konflikt bestehen. Vielleicht kann die Olympiade ja sogar zu Änderungen beitragen.
Wang: "Schon jetzt finden jährlich in China mehrere Zehntausend Proteste statt. Falls sich die Führung noch einmal einer nationalen Protestbewegung wie 1989 gegenübersieht, wird es ihr schwer fallen ihre Einheit und damit ein gemeinsames Herrschaftsinteresse zu wahren. Wenn eine solche Bewegung stark und organisiert genug ist, dann könnte sie ausreichendend Druck auf die Parteizentrale ausüben, um diese zu einer politischen Öffnung zu bewegen. "
Zuerst einmal: Wow, ein Chinese (?) kritisiert China in aller Öffentlichkeit. Respekt! Und er ist noch nicht inhaftiert bzw lebt noch?
Klar ist, dass der Druk auf China weiter wachsen muss und dies kann eben nur durch ein größeres Bündnis geschehen, doch vor allem sollte man nicht die wirtschaftlichen Interessen im Kopf haben.
Vor dem Mut von Chinesen, die die eigene Führung öffentlich kritisieren, kann man nur allergrößte Hochachtung haben. Wer von uns hätte den Mut dazu? Was bleibt, ist die - nicht unbegründete - Hoffnung, dass sich unter der zur Zeit jüngeren chinesischen Generation manches zum Positiven wenden wird. Es gibt konkrete Anzeichen dafür.
Du hast mir aus dem Herzen gesprochen. Besser konnte es man nicht ausdrücken.
Wie soll das geschehen, wenn der Konflikt von den Chinesen gezielt ausgeblendet wird.
Hier etwas passendes zum Thema:
FR: Die Tibet-Lügen wirken
"Wenn CNN und BBC über Tibet berichten, schalten die Zensoren den Bildschirm schwarz."
Du hast recht, zur Zeit ist es tatsächlich so, dass die chinesische Bevölkerung die westliche Kritik - so sie überhaupt davon erfährt - als ungerecht empfindet, da sie von der eigenen politischen Führung desinformiert und gezielt unmündig gehalten wird.
Das ändert aber nichts an dem oben von mir Gesagten: 1. die Notwendigkeit von Kritik und konsequentem Handeln gemäß den eigenen Wertvorstellungen (nötigenfalls vorerst auch zum eigenen wirtschaftlichen Nachteil); und 2. die Hoffnung auf die kommende Generation - verschiedene persönliche Kontakte lassen mich da vorsichtig optimistisch sein.
Hab ich ja auch keinesfalls anzuzweifeln. Ich vertrete da exakt die selbe Meinung.
Doch im Ernst, glaubst du wirklich, dass ein einziges Land od. eine kleineres Bündnis wirklich den Mut hat bzw. es sich erlauben kann, knallharte Kritik an China zu üben? Man darf nicht vergessen, dass die VR China eine Weltmacht ist und somit bräuchte man zwingend die Unterstützung der UN od. der USA, denn gemeinsam kann man geschlossen agieren und somit wäre der Effekt durchaus größer.
Kläre mich über deine Kontakte auf, die dich so optimistisch stimmen. ;o)
Zu 2. kommt ne PN.
Viele junge Chinesen die ich (gut) kennen gelernt habe, waren doch überzeugte Nationalisten (den Begriff bitte nicht überbewerten) und zudem nicht gerade von der rücksichtsvollen Sorte. Da wächst eher eine richtige Egogeneration heran die zu allererst an sich selbst denkt. Sicherlich eine Folge des Turbokapitalismus dort.
Dass ausgerechnet das die Grundlage für einen anderen Umgang mit Tibet darstellt kann ich mir nicht so richtig vorstellen.
http://www.chinaweb.de/china_forum/archive/index.php?t-2931.html
http://buerger4812.blog.volksfreund.de/ihr-habt-es-doch-gewusst.html
Beitrag 1 verfährt durchgehend nach dem bewährten rhetorischen Muster: baue einen Popanz auf (z.B. die Shangrila-Romantiker) und demontiere ihn dann publikumswirksam - eine argumentative Junggesellenmaschine. An Dummheit und Bösartigkeit schwerlich zu übertreffen. Und, nein, ich begründe dies hier ausnahmsweise nicht weiter. Dazu ist mir das Ding zu dreckig und v.a. zu lang.
Beitrag 2 - soso, jeder Staat wird also der Abspaltung von Landesteilen entgegenwirken? Weiter oben habe ich auf einen Beitrag von Dir, PG, ausgeführt, auf welche Weise Tibet zum Landesteil von China geworden ist. Deine Entgegnung darauf steht noch aus. Herrgott, es gibt genügend Bücher und Publikationen von vertrauenswürdigen Autoren: wir reden hier von staatlich sanktioniertem Mord, Zwangsdeportationen, Zwangssterilisationen, Kindesentführungen, massenhafter Folter und und und ... Ich sag jetzt liber nix mehr.
Ich bin alles andere als ein Experte bzgl. dieses Themas. Aber um böswillige Kolportage, wie du es darstellst, handelt es sich bei dem Beitrag 1 meines Erachtens nicht. Es handelt sich dabei weder um chinesische Propaganda noch bei dem Verfasser um einen Unterstützer der chinesischen Regierung. Es ist die - zugegeben ausführliche, aber angesichts der Komplexität des Problems in dieser Breite angebrachte - Darstellung eines - selbstredend noch umfangreicheren - Buches zum Thema, dessen Autor du für mich zu kurzerhand für nicht vertrauenswürdig abstempelst, allerdings mit dem Hinweis, daß dir die Lektüre zu lange dauert. Für letzteres habe ich Verständnis, für den Stempel nicht. Dies schon deshalb nicht, weil der Beitrag auch ausführlich zur "Sinisierung" Stellung nimmt, zu welcher du eine Stellungnahme meinerseits erwartest. Ich fände es gut, wenn du diesen Beitrag schon mal liest und dann begründend urteilst.