Hat der Mann recht? In der Zeit gibt es einen interessanten Artikel über die Charaktereigenschaften von Menschen Er glaubt , dass der Charakter von Menschen unter allen Systemen ungefähr gleich bleibt.
http://www.zeit.de/2009/34/Martenstein-34 " Er kommt zu folgendem Ergebniss " Unsere politische und kulturelle Elite würde, wenn heute die NSDAP oder die SED regieren würde, zu mindestens 50 Prozent aus den denselben Leuten bestehen."
Er kommt zu folgendem Ergebniss " Unsere politische und kulturelle Elite würde, wenn heute die NSDAP oder die SED regieren würde, zu mindestens 50 Prozent aus den denselben Leuten bestehen."
Ja. Und ich würde den Anteil auf über 80% hoch schrauben. Ich denke das hat er nur nicht geschrieben um sich nicht vollends die Finger zu verbrennen.
"... und deswegen neige ich dazu, politische Außenseiter, auch wenn ich ihre Ansichten nicht teile, wegen ihres Nonkonformismus mit einem gewissen Grundrespekt zu betrachten."
Diesen Satz teile ich zu 100%. Auf unser Forum übertragen bedeutet dass für mich, dass ich es schade finde wie junge Menschen, die noch Ideale und Visionen haben, teilweise dafür belächelt werden.
Allerdings finde ich es hier komisch von Charakter zu sprechen wenn jemand "ehrgeizig ist und dafür, wie jeder, bei Bedarf schleimt, lügt oder Zugeständnisse macht".
Das ist dann eher Berechnung und hat mit dem eigentlichen Charakter der Menschen nicht viel zu tun, außer das man ihn, wenn man es sehr negativ formuliert, als schwach bezeichnen kann. Denn eher tun sie vielmehr das, was getan werden muss um etwas Bestimmtes zu erreichen; ein Anwenden von Taktiken. Sie sind mehr oder weniger gezwungen es zu tun - weil alle anderen es auch tun. Sie sehen dort keinen Ausweg. Sie stehen vor den Entscheidung den ebenen oder hügeligen Weg zu nehmen.
Den wahren Charakter zeigen viele doch nur noch in ihrer Freizeit.
Endless schrieb: Denn eher tun sie vielmehr das, was getan werden muss um etwas Bestimmtes zu erreichen; ein Anwenden von Taktiken. Sie sind mehr oder weniger gezwungen es zu tun - weil alle anderen es auch tun.
Herrlich, wie einfach es doch ist, sein Gewissen zu beruhigen. Man kann halt nicht anders, ist gezwungen, so zu handeln. Auch, weil die Anderen es auch so tun. Da klingt es mir in den Ohren von den Mitläufern des dritten Reiches ("Was hätten wir denn tun sollen, wir mussten so handeln, um keinen Ärger zu bekommen, sonst wären wir auch dran gewesen...") Genau diese Einstellung ist es, die Kriege und Umweltzerstörung nach sich zieht, eine zerstörte Welt schafft, in der die Generationen nach uns leben müssen. Zivilcourage braucht nunmal Mut, und die wenigsten haben Cochones
Ich denke , daß viele von uns entsprechende Erfahrungswerte gesammelt haben . Die wenigsten in der Politik und in einer Partei, sehr wohl aber im Beruf.
Habt ihr mal beobachtet, daß bei einem Wechsel in der obersten Chefetage die nachgeordneten " Leistungsträger" sich doch sehr schnell an den Neuen "schmeißen".Auch wenn der ganz andere Ziele und Vorgaben haben sollte.
Wenn ich mir viele politiker so ansehe, suggeriert mir mein Bauchgefühl, daß 50% eher zu wenig sind.
Von wem werden wir regiert fragt Heinz. Ich möchte diesen Typ Menschpauschal jetzt nicht charakterisieren.
Propain mach Du es bitte ,-) . Keiner kann dies besser als er
"Gib einem Menschen Macht und du erkennst seinen wahren Charakter."
Vielleicht ist es ja tatsächlich egal, welcher Deckel (pol. System) auf dem Topf sitzt, es wird immer die Herrschenden und Beherrschten geben...ganz gleich, wie diese in ihre Stellung kommen.
Ist auch schon lange meine These....wir huepfen von System zu System mit nur klitzekleinen Schwierigkeiten und die bei den wenigsten. Der Mensch ist Systemunabhaengig.
Das Thema gefällt mir. Und ich finde schon, dass der Mann recht hat. Ich denke, dass der Mensch in jungen Jahren von seinem Umfeld politisch geprägt wird, und nicht vom Umfeld der aktuell herrschenden Partei bzw. des herrschenden politischen Systems, wenn er bereits seine persönliche Entwicklung abgeschlossen hat.
Ich denke auch vielmehr, dass ein eher in radikal ausgerichteten Gemeinschaften erzogener Mensch diese sich angeeigneten Grundzüge auch später in einem radikalen politischen System ausgeprägter nach Außen Preis gibt. In nicht radikalen Systemen dürften meiner Meinung nach solche radikal erzogenen Menschen eher als Revoluzzer durchgehen.
Aber genauso dürfte es sich anders herum verhalten. Wobei der "demokratisch" erzogene Mensch in einem radikalen System eher als Revoluzzer durchgehen würde...
Ich schlussfolgere daraus, dass eine Nazi- oder SED-Diktatur in Deutschland bzw. in der angeblichen freien Welt aufgrund der indoktrinierten demokratischen Erziehung der Bevölkerung nicht mehr möglich sein könnte. Und das beruhigt mich enorm.
Die Frage, die sich aber jeder stellen muss ist, leben wir wirklich in einem demokratischen System ?
Fragt man sich doch einfach mal wieviele NSDAP - Funktionäre nahtlos in das System der SED übergegangen sind?? Allein das Komitee Freies Deutschland, das mal eben - sicherlich weil ihnen die Augen geöffnet worden sind - die Seite gewechselt hat. Mit der aufgestellten These kann man zu 100% übereinstimmen
FredSchaub schrieb: Fragt man sich doch einfach mal wieviele NSDAP - Funktionäre nahtlos in das System der SED übergegangen sind?? Allein das Komitee Freies Deutschland, das mal eben - sicherlich weil ihnen die Augen geöffnet worden sind - die Seite gewechselt hat. Mit der aufgestellten These kann man zu 100% übereinstimmen
FredSchaub schrieb: Fragt man sich doch einfach mal wieviele NSDAP - Funktionäre nahtlos in das System der SED übergegangen sind?? Allein das Komitee Freies Deutschland, das mal eben - sicherlich weil ihnen die Augen geöffnet worden sind - die Seite gewechselt hat. Mit der aufgestellten These kann man zu 100% übereinstimmen
War das nach 45 hier soviel anders?
nein, aber es passt nicht in unser selbstbild: aus einem bøsen mach ein bøses und ein gutes......die Gewinner schreiben immer die Geschichte
Böll ging schon in Ansichten eines Clowns wohl schon von ähnlichem aus, wenn es auch hier eher um die Erhaltung der gesellschaftlichen Position nach einem Systemwechsel als um deren Erreichen in verschiedenen Systemen ging. Die obige These ist auch für mich sehr gut nachvollziehbar.
Maabootsche schrieb: Böll ging schon in Ansichten eines Clowns wohl schon von ähnlichem aus, wenn es auch hier eher um die Erhaltung der gesellschaftlichen Position nach einem Systemwechsel als um deren Erreichen in verschiedenen Systemen ging. Die obige These ist auch für mich sehr gut nachvollziehbar.
Der Böll hat sich aber auch begeistert unter den Nazis in Frankreich bedient....
FredSchaub schrieb: Fragt man sich doch einfach mal wieviele NSDAP - Funktionäre nahtlos in das System der SED übergegangen sind?? Allein das Komitee Freies Deutschland, das mal eben - sicherlich weil ihnen die Augen geöffnet worden sind - die Seite gewechselt hat. Mit der aufgestellten These kann man zu 100% übereinstimmen
War das nach 45 hier soviel anders?
nein, aber es passt nicht in unser selbstbild: aus einem bøsen mach ein bøses und ein gutes......die Gewinner schreiben immer die Geschichte
Das ist korrekt und auch legitim. Wer weiß, was aus der Welt geworden wäre, hätten die Nazis damals den Krieg für sich entscheiden können !! Ich will gar nicht daran denken...
Das ist korrekt und auch legitim. Wer weiß, was aus der Welt geworden wäre, hätten die Nazis damals den Krieg für sich entscheiden können !! Ich will gar nicht daran denken...
FredSchaub schrieb: Fragt man sich doch einfach mal wieviele NSDAP - Funktionäre nahtlos in das System der SED übergegangen sind?? Allein das Komitee Freies Deutschland, das mal eben - sicherlich weil ihnen die Augen geöffnet worden sind - die Seite gewechselt hat. Mit der aufgestellten These kann man zu 100% übereinstimmen
War das nach 45 hier soviel anders?
das hab ich gar nicht in Frage gestellt...Filbinger als Beispiel, aber es ging numal explizit um die DDR
"Radfahrertum" nennt man das auch: Egal, wer oben ist, dem werden die Stiefel geleckt. Um die eigene Karriere zu fördern , um selbst Vorteile herauszuholen...
Moralische Aspekte werden dann gerne mal in den Hintergrund geschoben, "zur Not" auch mal Menschenrechte.
Ein schönes Beispiel sind die deutschen Raketenbauer: Unter Hitler in Peenemünde, KZ-Sklaven durften in unterirdischen Stollen zum Schutz vor alliierten Luftangriffen an den Rakten bauen. Die Karrieren der Raketenbauer gingen unter den Amis bei der NASA bzw. unter den Russen in der Sowjetunion weiter. Das Endziel und das Endergebnis war der Flug zum Mond.
In der Zeit gibt es einen interessanten Artikel über die Charaktereigenschaften von Menschen Er glaubt , dass der Charakter von Menschen unter allen Systemen ungefähr gleich bleibt.
http://www.zeit.de/2009/34/Martenstein-34
"
Er kommt zu folgendem Ergebniss " Unsere politische und kulturelle Elite würde, wenn heute die NSDAP oder die SED regieren würde, zu mindestens 50 Prozent aus den denselben Leuten bestehen."
Wenn das so ist, wer regiert uns dann?
Ja. Und ich würde den Anteil auf über 80% hoch schrauben. Ich denke das hat er nur nicht geschrieben um sich nicht vollends die Finger zu verbrennen.
"... und deswegen neige ich dazu, politische Außenseiter, auch wenn ich ihre Ansichten nicht teile, wegen ihres Nonkonformismus mit einem gewissen Grundrespekt zu betrachten."
Diesen Satz teile ich zu 100%.
Auf unser Forum übertragen bedeutet dass für mich, dass ich es schade finde wie junge Menschen, die noch Ideale und Visionen haben, teilweise dafür belächelt werden.
Allerdings finde ich es hier komisch von Charakter zu sprechen wenn jemand "ehrgeizig ist und dafür, wie jeder, bei Bedarf schleimt, lügt oder Zugeständnisse macht".
Das ist dann eher Berechnung und hat mit dem eigentlichen Charakter der Menschen nicht viel zu tun, außer das man ihn, wenn man es sehr negativ formuliert, als schwach bezeichnen kann. Denn eher tun sie vielmehr das, was getan werden muss um etwas Bestimmtes zu erreichen; ein Anwenden von Taktiken.
Sie sind mehr oder weniger gezwungen es zu tun - weil alle anderen es auch tun. Sie sehen dort keinen Ausweg. Sie stehen vor den Entscheidung den ebenen oder hügeligen Weg zu nehmen.
Den wahren Charakter zeigen viele doch nur noch in ihrer Freizeit.
Herrlich, wie einfach es doch ist, sein Gewissen zu beruhigen. Man kann halt nicht anders, ist gezwungen, so zu handeln. Auch, weil die Anderen es auch so tun. Da klingt es mir in den Ohren von den Mitläufern des dritten Reiches ("Was hätten wir denn tun sollen, wir mussten so handeln, um keinen Ärger zu bekommen, sonst wären wir auch dran gewesen...") Genau diese Einstellung ist es, die Kriege und Umweltzerstörung nach sich zieht, eine zerstörte Welt schafft, in der die Generationen nach uns leben müssen.
Zivilcourage braucht nunmal Mut, und die wenigsten haben Cochones
Habt ihr mal beobachtet, daß bei einem Wechsel in der obersten Chefetage
die nachgeordneten " Leistungsträger" sich doch sehr schnell an den Neuen "schmeißen".Auch wenn der ganz andere Ziele und Vorgaben haben sollte.
Wenn ich mir viele politiker so ansehe, suggeriert mir mein Bauchgefühl, daß 50% eher zu wenig sind.
Von wem werden wir regiert fragt Heinz. Ich möchte diesen Typ Menschpauschal jetzt nicht charakterisieren.
Propain mach Du es bitte ,-) . Keiner kann dies besser als er
"Gib einem Menschen Macht und du erkennst seinen wahren Charakter."
Vielleicht ist es ja tatsächlich egal, welcher Deckel (pol. System) auf dem Topf sitzt, es wird immer die Herrschenden und Beherrschten geben...ganz gleich, wie diese in ihre Stellung kommen.
Ich denke auch vielmehr, dass ein eher in radikal ausgerichteten Gemeinschaften erzogener Mensch diese sich angeeigneten Grundzüge auch später in einem radikalen politischen System ausgeprägter nach Außen Preis gibt. In nicht radikalen Systemen dürften meiner Meinung nach solche radikal erzogenen Menschen eher als Revoluzzer durchgehen.
Aber genauso dürfte es sich anders herum verhalten. Wobei der "demokratisch" erzogene Mensch in einem radikalen System eher als Revoluzzer durchgehen würde...
Ich schlussfolgere daraus, dass eine Nazi- oder SED-Diktatur in Deutschland bzw. in der angeblichen freien Welt aufgrund der indoktrinierten demokratischen Erziehung der Bevölkerung nicht mehr möglich sein könnte. Und das beruhigt mich enorm.
Die Frage, die sich aber jeder stellen muss ist, leben wir wirklich in einem demokratischen System ?
War das nach 45 hier soviel anders?
nein, aber es passt nicht in unser selbstbild: aus einem bøsen mach ein bøses und ein gutes......die Gewinner schreiben immer die Geschichte
Die obige These ist auch für mich sehr gut nachvollziehbar.
Der Böll hat sich aber auch begeistert unter den Nazis in Frankreich bedient....
Das ist korrekt und auch legitim. Wer weiß, was aus der Welt geworden wäre, hätten die Nazis damals den Krieg für sich entscheiden können !! Ich will gar nicht daran denken...
Guckst du...
das hab ich gar nicht in Frage gestellt...Filbinger als Beispiel, aber es ging numal explizit um die DDR
Moralische Aspekte werden dann gerne mal in den Hintergrund geschoben, "zur Not" auch mal Menschenrechte.
Ein schönes Beispiel sind die deutschen Raketenbauer: Unter Hitler in Peenemünde, KZ-Sklaven durften in unterirdischen Stollen zum Schutz vor alliierten Luftangriffen an den Rakten bauen. Die Karrieren der Raketenbauer gingen unter den Amis bei der NASA bzw. unter den Russen in der Sowjetunion weiter. Das Endziel und das Endergebnis war der Flug zum Mond.