Ich habe den Tag des GAU in Tschernobyl (jetzt Weißrussland) mit sehr zwiespältigen Gefühlen in Australien mit bekommen. Einerseits war ich froh, so weit weg zu sein, andererseits sorgte ich mich sehr um meine Lieben zu Hause Die Berichterstattung im dortigen TV unterschied sich doch sehr von den Beschwichtigungen, wie sie in unseren Medien zu sehen war.
Im Gegensatz von der Nachricht vom Tod von Lady Di (war gerade mit dem Auto in Berlin Schöneberg unterwegs) und dem Fall der Mauer (war gerade am Brandenburger Tor auf der Mauer ), kann ich mich bei Tschernobyl wirklich an nichts mehr erinnern. Im Zweifel irgendwann in der Tagesschau oder den Tagesthemen mitbekommen, weil mich ja per Handy niemand anrufen konnte, um mir davon zu berichten... Und wenns kein Samstag war, war ich nicht mal bei der Eintracht.
In einem russischen Atomkraftwerk hat es einen Störfall gegeben ... In einem russischen Atomkraftwerk hat es einen grösseren ... Das Aussmaß des Störfalles scheint grösser als bisher ... näheres ist bisher nicht ... . . . Katastrophale Situation in Tschernobyl ... Kernschmelze im Bereich des möglichen ... Auswirkungen durch Fallout offensichtlich grössser als ...
. . . usw
Schlechte nachrichten überbringt man eben auf diese Weise.
Ich erinnere mich dunkel an Tagesschau und Tagesthemen an dem Tag. Mehr aber daran, dass wir nicht wußten, ob wir Pilze essen, Tee trinken konnten usw. Und wie die Meldungen immer katastrophaler wurden. Es war eh eine schreckliche Zeit damals. Gab es nicht auch unscharfe und wacklige Bilder des brennenden Reaktors, die aussahen wie von einem anderen Planeten?
es hat damals ziemlich lange gedauert, bis bis bei mir angekommen war wie sehr die erste kurze meldung in keiner relation zu den tatsächlichen geschenissen stehen würde.
die udssr war nicht daran interessiert das an die öffentlichkeit dringen zu lassen, die medien waren langsamer als heute, ich schätze es hat drei bis vier tage gedauert, bis einigermaßen klar war, dass da etwas dramatisches passiert ist.
meine intensivste erinnerung ist eine schlagzeile der fr am abend (die gab es damals) und die reaktion eines mir damals bekannten physikproffs, der in einer kneipe sagte, dass er darauf wette, dass es demnächst die ersten lebensmittelwarnungen in deutschland geben würde.
reggaetyp schrieb: Ich erinnere mich dunkel an Tagesschau und Tagesthemen an dem Tag. Mehr aber daran, dass wir nicht wußten, ob wir Pilze essen, Tee trinken konnten usw. Und wie die Meldungen immer katastrophaler wurden. Es war eh eine schreckliche Zeit damals. Gab es nicht auch unscharfe und wacklige Bilder des brennenden Reaktors, die aussahen wie von einem anderen Planeten?
yap, gab es. allerdings erst später. ich glaube der stern hatte die damals als erster im heft.
fromgg schrieb: War ja zu Beginn keine grossangelegte Meldung ...
In einem russischen Atomkraftwerk hat es einen Störfall gegeben ... In einem russischen Atomkraftwerk hat es einen grösseren ... Das Aussmaß des Störfalles scheint grösser als bisher ... näheres ist bisher nicht ... . . . Katastrophale Situation in Tschernobyl ... Kernschmelze im Bereich des möglichen ... Auswirkungen durch Fallout offensichtlich grössser als ...
. . . usw
Schlechte nachrichten überbringt man eben auf diese Weise.
Was man 1986 durchaus auch auf die restriktive Informationspolitik der UdSSR zurückführen könnte. Der eiserne Vorhang war ja noch ziemlich dicht zu der Zeit.
Wo ich exakt am 24.04. war, weiß ich nicht mehr. Das exakte Datum ist ja auch ziemlich egal. Da ist "zwar was passiert", aber was genau wusste ja keiner. Das ganze Ausmaß der Katastrophe wurde erst im Verlauf einiger Tage deutlich (siehe oben).
Ich weiß nur noch, daß wir trotzdem kurze Zeit später zu Pfingsten ins Zeltlager gefahren sind. Später haben wir noch die Leute veräppelt und haben - mit einer Regenkombi + GasABC-Schutzmaske verkleidet und einen Voltmeter(!) in der Hand - wehrlose Passanten auf der Straße in Angst und Schrecken versetzt...
Wer wissen will, wie es heute in Tschernoby aussieht, dem sei diese Seite empfohlen. Äußerst interessanter Bericht und sehr interessante Fotos!
die udssr war nicht daran interessiert das an die öffentlichkeit dringen zu lassen, die medien waren langsamer als heute, ich schätze es hat drei bis vier tage gedauert, bis einigermaßen klar war, dass da etwas dramatisches passiert ist.
Das Ausmaß kam auch bei mir sehr spät an. Ich erinnere mich aber noch an Bekannte, die ihre Kinder mit Betreuungspersonen im Kleinbus nach Portugal (!) schickten. Und daran, wie beim ersten Regen danach alles von der Straße flitzte.
Was ich genau an dem Tag gemacht habe, weiss ich natürlich nicht mehr. Der Informationsfluss war damals ein ganz anderer als heute, deshalb weiss ich noch nicht mal mehr genau, wann ich das überhaupt mitbekam. Ich kann mich aber lebhaft dran erinnern, dass in der Folge einige Wochen lang die Fussballspiele (zumindest in der Jugend) abgesagt wurden. Wir gingen in der Schule mit Geigerzählern auf dem Schulhof umher, Wolf Maahn hat ein ziemlich geiles Lied drüber geschrieben...
P.S.: Ohne jetzt klug-a-a machen zu wollen, aber Tschernobyl liegt nicht in Weissrussland, sondern in der Ukraine.
DBecki schrieb: Was ich genau an dem Tag gemacht habe, weiss ich natürlich nicht mehr. Der Informationsfluss war damals ein ganz anderer als heute, deshalb weiss ich noch nicht mal mehr genau, wann ich das überhaupt mitbekam. Ich kann mich aber lebhaft dran erinnern, dass in der Folge einige Wochen lang die Fussballspiele (zumindest in der Jugend) abgesagt wurden. Wir gingen in der Schule mit Geigerzählern auf dem Schulhof umher, Wolf Maahn hat ein ziemlich geiles Lied drüber geschrieben...
P.S.: Ohne jetzt klug-a-a machen zu wollen, aber Tschernobyl liegt nicht in Weissrussland, sondern in der Ukraine.
Wir waren Skifahren in Südtirol....meine Mutter hatte zwei Tage vorher noch Geburtstag...ich glaub wir haben Radio gehört und uns auf dem Parkplatz umgezogen um wieder ins Hotel zu fahren...weiß auch nicht warum ich das noch so gut weiß...
Also ich habe dass erst ende April durch die Zeitung auf Sizilien erfahren. Aber so richtig was drunter vorstellen konnte ich mir es dann erst in Deutschland ab der 2ten Mai Woche, da dies den Sizilianern irgendwie am Allerwertesten vorbei ging.
Brady schrieb: Wir waren Skifahren in Südtirol....meine Mutter hatte zwei Tage vorher noch Geburtstag...ich glaub wir haben Radio gehört und uns auf dem Parkplatz umgezogen um wieder ins Hotel zu fahren...weiß auch nicht warum ich das noch so gut weiß...
Dann hat die ja auch am 24.04. Geburtstag ist auch Stier. Gruess deine Mutter von mir.
In einem russischen Atomkraftwerk hat es einen Störfall gegeben ...
In einem russischen Atomkraftwerk hat es einen grösseren ...
Das Aussmaß des Störfalles scheint grösser als bisher ... näheres ist bisher nicht ...
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Katastrophale Situation in Tschernobyl ...
Kernschmelze im Bereich des möglichen ...
Auswirkungen durch Fallout offensichtlich grössser als ...
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Schlechte nachrichten überbringt man eben auf diese Weise.
Und wie die Meldungen immer katastrophaler wurden.
Es war eh eine schreckliche Zeit damals.
Gab es nicht auch unscharfe und wacklige Bilder des brennenden Reaktors, die aussahen wie von einem anderen Planeten?
die udssr war nicht daran interessiert das an die öffentlichkeit dringen zu lassen, die medien waren langsamer als heute, ich schätze es hat drei bis vier tage gedauert, bis einigermaßen klar war, dass da etwas dramatisches passiert ist.
meine intensivste erinnerung ist eine schlagzeile der fr am abend (die gab es damals) und die reaktion eines mir damals bekannten physikproffs, der in einer kneipe sagte, dass er darauf wette, dass es demnächst die ersten lebensmittelwarnungen in deutschland geben würde.
so war es dann auch.
yap, gab es. allerdings erst später. ich glaube der stern hatte die damals als erster im heft.
Was man 1986 durchaus auch auf die restriktive Informationspolitik der UdSSR zurückführen könnte. Der eiserne Vorhang war ja noch ziemlich dicht zu der Zeit.
Wo ich exakt am 24.04. war, weiß ich nicht mehr. Das exakte Datum ist ja auch ziemlich egal. Da ist "zwar was passiert", aber was genau wusste ja keiner. Das ganze Ausmaß der Katastrophe wurde erst im Verlauf einiger Tage deutlich (siehe oben).
Ich weiß nur noch, daß wir trotzdem kurze Zeit später zu Pfingsten ins Zeltlager gefahren sind. Später haben wir noch die Leute veräppelt und haben - mit einer Regenkombi +
GasABC-Schutzmaske verkleidet und einen Voltmeter(!) in der Hand - wehrlose Passanten auf der Straße in Angst und Schrecken versetzt...Wer wissen will, wie es heute in Tschernoby aussieht, dem sei diese Seite empfohlen. Äußerst interessanter Bericht und sehr interessante Fotos!
Erklärt aber einiges bei mir.
http://www.youtube.com/watch?v=Hv9L53DiQTs
Hat jemand noch Videos von der Aktuellen Kamera und Bilder von den ganzen Weintrauben, die plötzlich in der ersten Maiwoche in den Konsum´s waren?
Das Ausmaß kam auch bei mir sehr spät an. Ich erinnere mich aber noch an Bekannte, die ihre Kinder mit Betreuungspersonen im Kleinbus nach Portugal (!) schickten. Und daran, wie beim ersten Regen danach alles von der Straße flitzte.
http://mediathek.daserste.de/daserste/servlet/content/4262374
P.S.: Ohne jetzt klug-a-a machen zu wollen, aber Tschernobyl liegt nicht in Weissrussland, sondern in der Ukraine.
Ja logisch. Asche auf mein Haupt!
Hab das ganze nicht wirklich mitbekommen, bzw begriffen..
Aber so richtig was drunter vorstellen konnte ich mir es dann erst in Deutschland ab der 2ten Mai Woche, da dies den Sizilianern irgendwie am Allerwertesten vorbei ging.
Gruß Afrigaaner
http://eintracht-archiv.de/1985/1986-04-26st.html
:neutral-face
Dann hat die ja auch am 24.04. Geburtstag ist auch Stier. Gruess deine Mutter von mir.