Das war eine wirklich gute Sendung, aber ich bin entsetzt: Dafür wird im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nicht mehr als eine volle dreiviertel Stunde eingeräumt? Das ist, mit Verrlaub, eine Unverschämtheit.
Aber ja. Sämtliche Teilnehmer waren wirklich interessiert, über die Diskussion zu einer Erkenntnis zu gelangen. Da sie wirklich Ahnung von ihrem Fachgebiet hatten, waren die Beiträge tatsächlich erhellend. Besonders interessant fand ich den Richter an einem hessischen Sozialgericht, Herrn Borchert. Bei der Diskussion über das bedingungslose Grundeinkommen war ich völlig abweichender Meinung, würde aber gerne mit diesen engagierten Menschen darüber streiten. Viel zu kurz, Schande, aber angenehm unterschiedlich von Will, Beckmann und Konsorten.
stefank schrieb: Das war eine wirklich gute Sendung, aber ich bin entsetzt: Dafür wird im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nicht mehr als eine volle dreiviertel Stunde eingeräumt? Das ist, mit Verrlaub, eine Unverschämtheit.
Bei einer Einschaltquote von 2 kann man das doch als Gebührenvernichtung bezeichnen.
Zum Grundeinkommen: Ein bedingungsloses Grundeinkommen berücksichtigt eine Sache nicht, die in der Natur des Menschn fest verankert ist: Trägheit und Faulheit. Also wenn ich vom Ende der Schulzeit an ein bedingungsloses Grundeinkommen hätte beziehen können, hätte ich weder studiert noch irgendwann einen Beruf ergriffen und würde schlicht und ergreifend der Gesellschaft auf der Tasche liegen.
Grundeinkommen für jeden ab der Geburt. Ohne Auflagen. Über die Höhe wurde nicht diskutiert; die Diskussion war zum Glück nicht so angelegt, sich über 3,50 € zu zanken.
Insgesamt gucke ich den Scobel immer wieder gerne.
Das bedingungslose Grundeinkommen war für ca. fünf Minuten ein Thema, alle drei Diskutanten haben es abgelehnt. Ähnliceh Argumente wie von Goyschak. Glaubt ihr aber nicht, das diese Argumentation zu fest im Bestehenden verhaftet ist? Goyschak, würdest du nicht vielleicht auch eine Tätigkeit in deinem Fachgebiet ausüben, von deren Nutzen und Notwendigkeit du absolut überzeugt wärst, ohne Einkommen, wenn deine Grundversorgung sichergestellt wäre? Oder würdest du wirklich lieber bei selbem Einkommen zuhause vor der Glotze Bier trinken?
Im Ernst? Dein ganzer Wissensdurst, dein ganzes Bemühen, deine ganze Tätigeit war nur vom Erwerbstrieb bestimmt? Das vermag ich, soweit ich dich hier aus deinen Beiträgen kenne, nicht zu glauben. Wieviel bekommst du eigentlich für jeden Post hier? Und warum machst du es dann, wenn doch eine unentgeltliche Tätigkeit nach deiner Argumentation nicht motiviert?
Es gibt ja solche Diskussionsrunden, wo bereits die Auswahl der Diskutanten signalisieren soll: obacht Leute, hier werden die Extreme aufeinander losgelassen - so eine Art Kampfhundecharme. Und so scheint (!) es denn auch zu kommen: die Leute fallen pflichtgemäß und publikumswirksam übereinander hereinander sowie einander beständig und langandauernd ins Wort, man/schaf versteht garnix, und die Botschaft ist: seht her, so liberal sind wir, blablabla. Nichts von dem stimmt. Die Kombattanten sind freilich alte Spezies, da passt in Wirklichkeit kein Blatt Papier zwischen. Der Streit ist Show.
Anders Scobel. Das ist eine der letzten Bastionen seriöser und aufklärerischer Medienarbeit. Die Gäste: ganz unspektakulär einfach gute Leute auf ihrem Gebiet. Kein Hauen & Stechen. Dafür klare Diskussionsbeiträge, gestützt von gut gemachten, knappen und informativen Background-Berichten.
Speziell die heutige Sendung war schon einigermaßen erschreckend, was die vermittelten Fakten anbelangt.
So unrecht hat er aber nicht. Wievielen Leuten macht die Erwerbsarbeit wirklich Spaß? Viele ohne Familie und nicht allzu großen Ansprüchen an die persönliche Lebensführung würden eben keinen Strich mehr arbeiten sondern sich konsequent den wirklichen persönlichen einkomenslosen Interessen widmen und sich von den anderen alimentieren lassen. Und das wären dann nur die Leute, welche sich die Zeit mit mehr oder minder sinnvollen aber erwerbseinkommenslosen Dingen vertreiben. Die notorischen Faulpelze sind da noch gar nicht mitgerechnet.
Das schürt dann Abneigung derer die für diese Leute höhere Abgaben entrichten müssen und führt dann wiederum zu Ausstieg aus dem Erwerbsleben ( ich bin doch nicht blöd und schaff mir den Rücken krumm für diese Nixtuer ....)
Daran hakt letztendlich das Modell bzw. ja eigentlich die Modelle der bedingungslosen Grundeinkommen. Selbst wenn es durch Wegfall der verschiedenen staatlichen Transferleistungen und Bürokratieabbau ( Achtung: Arbeitsplätze fallen da in erheblichem Maß weg, da wird VERDI schon gegenhalten) aufkommensneutral sein sollte sind die psychologischen Verwerfungen in der Gesellschaft und die Auswirkungen des Zusammenlebens Sollbruchstellen an diesen Modellen.
Angesichts von verhungernden Kindern in großen Teilen Afrikas ist es ein Hohn zu behaupten in Deutschland müssten Menschen unter menschenunwürdigen Verhältnissen leben.
An der globalen Armut sind wir aber alle Schuld, alle wie wir hier daheim sitzen und uns alle 2 Jahre ein neues Handy zulegen, oder andere Dinge die noch wunderbar funktionieren aber nicht mehr "hübsch" aussehen oder nicht mehr "In" sind. Mit unserem Konsum heizen wir die wirtschafltiche Ausbeutung in anderen Ländern an!
adler1807 schrieb: Angesichts von verhungernden Kindern in großen Teilen Afrikas ist es ein Hohn zu behaupten in Deutschland müssten Menschen unter menschenunwürdigen Verhältnissen leben.
An der globalen Armut sind wir aber alle Schuld, alle wie wir hier daheim sitzen und uns alle 2 Jahre ein neues Handy zulegen, oder andere Dinge die noch wunderbar funktionieren aber nicht mehr "hübsch" aussehen oder nicht mehr "In" sind. Mit unserem Konsum heizen wir die wirtschafltiche Ausbeutung in anderen Ländern an!
In der Sendung wird doch der Unterschied zwischen relativer und absoluter Armut erläutert. Und die zweite Theorie stellt eine Kausalität her, die selbst im Sinne der Adäquanzteorie (Alle Ursachen sind kausal, wenn sie nicht hinweggedacht werden können, ohne dass der Erfolg entfällt) kaum trägt. Selbst bei vollständigem Konsumverzicht würde die Ausbeutung nicht an Qualität, sondern nur an Quantität verlieren, da weiterhin die Befriedigung der Grundbedürfnisse in kapitalistischer Produktionsweise erfolgen würde.
goyschak schrieb: Zum Grundeinkommen: Ein bedingungsloses Grundeinkommen berücksichtigt eine Sache nicht, die in der Natur des Menschn fest verankert ist: Trägheit und Faulheit. Also wenn ich vom Ende der Schulzeit an ein bedingungsloses Grundeinkommen hätte beziehen können, hätte ich weder studiert noch irgendwann einen Beruf ergriffen und würde schlicht und ergreifend der Gesellschaft auf der Tasche liegen.
Das glaube ich Dir einfach nicht, denn eine bedingunsloses Grundeinkommen beinhaltet weder Luxus noch bessere Lebensumstände sondern ausschließlich die Sicherheit nicht verhungern zu müssen und ein Dach über dem Kopf zu haben, sofern das Grundeinkommen dafür ausreichen würde, was gar nicht klar ist. Und auch immer mit der Angst, dass diese Grundvorsorgung bei Änderung der Verhältnisse von heute auf morgen abgeschafft werden kann.
Hinzu kommt für mich allerdings noch ein viel wichtigerer Faktor als das rein pekunäre Denken. Der Wissensdurst, Spaß an einer Arbeit und das Erreichen von persönlichen Zielen ist eine ganz erheblich wichtige Eigentschaft des Menschen. Ich gehe mal davon aus, dass ein Großteil der Menschen in Deutschland natürlich des Geldes wegen arbeitet aber jeder sucht sich ja den Bereich aus der ihn am meisten interessiert und wo er etwas erreichen möchte und das sehr oft unabhängig von der Höhe des Gehalts bzw. mit weniger Gehalt als er in anderen Sparten erreichen könnte und trotzdem seinen Weg geht. Wie sonst wären z.B. ie Berufe der Kranken- oder AltenpflegerInnen, Polizei oder auch die Rechtsanwälte zu erklären.
Also ich glaube nicht daran, dass die Faulheit der Menschen überwiegende Eigenschaft ist, im Gegenteil.
Viel zu viel Wortbeitrag, oft länger als einszwanzig, Diskussionsteilnehmer können ausreden, zu langsame Schnittfolge, keine "Experten".
Langweilig.
Ernsthaft: Interessante Sendung.
Mir fehlen auch die Parteienvertreter, die sagen: "Aber Sie haben doch neunzehnhundertleipzig, als Sie an der Regierung waren..."
Gabs interessante Ansätze?
Aber ja. Sämtliche Teilnehmer waren wirklich interessiert, über die Diskussion zu einer Erkenntnis zu gelangen. Da sie wirklich Ahnung von ihrem Fachgebiet hatten, waren die Beiträge tatsächlich erhellend. Besonders interessant fand ich den Richter an einem hessischen Sozialgericht, Herrn Borchert. Bei der Diskussion über das bedingungslose Grundeinkommen war ich völlig abweichender Meinung, würde aber gerne mit diesen engagierten Menschen darüber streiten. Viel zu kurz, Schande, aber angenehm unterschiedlich von Will, Beckmann und Konsorten.
Bei einer Einschaltquote von 2 kann man das doch als Gebührenvernichtung bezeichnen.
Zum Grundeinkommen: Ein bedingungsloses Grundeinkommen berücksichtigt eine Sache nicht, die in der Natur des Menschn fest verankert ist: Trägheit und Faulheit. Also wenn ich vom Ende der Schulzeit an ein bedingungsloses Grundeinkommen hätte beziehen können, hätte ich weder studiert noch irgendwann einen Beruf ergriffen und würde schlicht und ergreifend der Gesellschaft auf der Tasche liegen.
Grundeinkommen für welchen Personenkreis ohne Bedingungen?Renter oder alle Personen?Wie hoch...
Insgesamt gucke ich den Scobel immer wieder gerne.
Nein, weil der Mensch (auch) faul ist. Ist eben Teil meines Menschenbildes, daher auch nicht diskutabel.
Wie ich oben bereits schrieb, ich hätte dann gar kein Fachgebiet.
Ja. Vielleicht ab und an mal ein Buch.
Anders Scobel. Das ist eine der letzten Bastionen seriöser und aufklärerischer Medienarbeit. Die Gäste: ganz unspektakulär einfach gute Leute auf ihrem Gebiet. Kein Hauen & Stechen. Dafür klare Diskussionsbeiträge, gestützt von gut gemachten, knappen und informativen Background-Berichten.
Speziell die heutige Sendung war schon einigermaßen erschreckend, was die vermittelten Fakten anbelangt.
Das schürt dann Abneigung derer die für diese Leute höhere Abgaben entrichten müssen und führt dann wiederum zu Ausstieg aus dem Erwerbsleben ( ich bin doch nicht blöd und schaff mir den Rücken krumm für diese Nixtuer ....)
Daran hakt letztendlich das Modell bzw. ja eigentlich die Modelle der bedingungslosen Grundeinkommen. Selbst wenn es durch Wegfall der verschiedenen staatlichen Transferleistungen und Bürokratieabbau ( Achtung: Arbeitsplätze fallen da in erheblichem Maß weg, da wird VERDI schon gegenhalten) aufkommensneutral sein sollte sind die psychologischen Verwerfungen in der Gesellschaft und die Auswirkungen des Zusammenlebens Sollbruchstellen an diesen Modellen.
An der globalen Armut sind wir aber alle Schuld, alle wie wir hier daheim sitzen und uns alle 2 Jahre ein neues Handy zulegen, oder andere Dinge die noch wunderbar funktionieren aber nicht mehr "hübsch" aussehen oder nicht mehr "In" sind. Mit unserem Konsum heizen wir die wirtschafltiche Ausbeutung in anderen Ländern an!
In der Sendung wird doch der Unterschied zwischen relativer und absoluter Armut erläutert. Und die zweite Theorie stellt eine Kausalität her, die selbst im Sinne der Adäquanzteorie (Alle Ursachen sind kausal, wenn sie nicht hinweggedacht werden können, ohne dass der Erfolg entfällt) kaum trägt. Selbst bei vollständigem Konsumverzicht würde die Ausbeutung nicht an Qualität, sondern nur an Quantität verlieren, da weiterhin die Befriedigung der Grundbedürfnisse in kapitalistischer Produktionsweise erfolgen würde.
Das glaube ich Dir einfach nicht, denn eine bedingunsloses Grundeinkommen beinhaltet weder Luxus noch bessere Lebensumstände sondern ausschließlich die Sicherheit nicht verhungern zu müssen und ein Dach über dem Kopf zu haben, sofern das Grundeinkommen dafür ausreichen würde, was gar nicht klar ist. Und auch immer mit der Angst, dass diese Grundvorsorgung bei Änderung der Verhältnisse von heute auf morgen abgeschafft werden kann.
Hinzu kommt für mich allerdings noch ein viel wichtigerer Faktor als das rein pekunäre Denken. Der Wissensdurst, Spaß an einer Arbeit und das Erreichen von persönlichen Zielen ist eine ganz erheblich wichtige Eigentschaft des Menschen. Ich gehe mal davon aus, dass ein Großteil der Menschen in Deutschland natürlich des Geldes wegen arbeitet aber jeder sucht sich ja den Bereich aus der ihn am meisten interessiert und wo er etwas erreichen möchte und das sehr oft unabhängig von der Höhe des Gehalts bzw. mit weniger Gehalt als er in anderen Sparten erreichen könnte und trotzdem seinen Weg geht. Wie sonst wären z.B. ie Berufe der Kranken- oder AltenpflegerInnen, Polizei oder auch die Rechtsanwälte zu erklären.
Also ich glaube nicht daran, dass die Faulheit der Menschen überwiegende Eigenschaft ist, im Gegenteil.
Gruß,
tobago