Also ich kann den Film jedem ans Herz legen. Ich habe selbst als Statist bei den Gerichtsszenen mitwirken dürfen und es war wirklich eine spannende Zeit mit wirklichen netten Menschen. Sowohl Regisseur, als auch Schauspieler und die ganzen Menschen, die so einen Filmdreh erst möglich machen. Hab mir extra vor Kinostart auch nochmal das ganze Buch durchgelesen, damit ich letztendlich kritisch beurteilen kann, wie gut der Film gemacht ist. Freue mich schon unheimlich, auch wenn er bei uns in Finnland erst im Oktober anläuft!
HeinzGründel schrieb: Wir waren damals live dabei, ca 120 Meter Luftlinie von meinem Elternhaus wurden Holger Meins und Andreas Baader festgenommen. Aus dem Klofenster meines besten Freudes wurde sogar geschossen. Und das alles am heiligen Sonntagmorgen.
Nöö, Prada-Meinhof als Kinohelden brauch ich nicht.
Habs auch erlebt. die Oma hat ca. 300m entfernt gewohnt.
Es gibt sehr viele gute Berichte und Dokumentationen über dieses thema. Auch im Fernehen habe ich sehr spannende Dokus gesehen.
Der Film kann keine zusätzl. Informationen bringen. Aus Neugierde würde ich ihn trotzdem gerne sehen.Aber die ganze Vermarktung ist mir schon zu viel. Besteht schon indirekt so ein " muß mer doch gesehe habe" Effekt wie bei titanic oder auch der Untergang. Mal sehn. Ich glaub eher nein.
HeinzGründel schrieb: Wir waren damals live dabei, ca 120 Meter Luftlinie von meinem Elternhaus wurden Holger Meins und Andreas Baader festgenommen. Aus dem Klofenster meines besten Freudes wurde sogar geschossen. Und das alles am heiligen Sonntagmorgen.
Nöö, Prada-Meinhof als Kinohelden brauch ich nicht.
Habs auch erlebt. die Oma hat ca. 300m entfernt gewohnt.
Es gibt sehr viele gute Berichte und Dokumentationen über dieses thema. Auch im Fernehen habe ich sehr spannende Dokus gesehen.
Der Film kann keine zusätzl. Informationen bringen. Aus Neugierde würde ich ihn trotzdem gerne sehen.Aber die ganze Vermarktung ist mir schon zu viel. Besteht schon indirekt so ein " muß mer doch gesehe habe" Effekt wie bei titanic oder auch der Untergang. Mal sehn. Ich glaub eher nein.
auf phoenix lief vor ein paar tagen ne gute doku, danach gabs ein gespräch mit dem aust
ich war gestern in dem Film gewesen. Zwar bin ich erst ein paar Jahre danach geboren aber durch den Film kann man das alles viel besser nachvollziehen was damals passiert ist.
Klar ist die RAF ein heisses Thema, aber seht doch mal wieviele Filme es über das dritte Reich gibt.
Due Schauspieler sind perfekt ausgewählt, nicht nur optisch, sonder spielen ihr Rolle echt geil.
Ich habe mir den Film am Mittwoch in einer Preview angesehen und war, nachdem ich das Buch gelesen und im letzten Jahr auch die Spiegel-Serie über die RAF mit großem Interesse verfolgt hatte, sehr gespannt auf den Film. Ich bin Jahrgang 1980 und habe dementsprechend die damaligen Geschehnisse nicht miterlebt. Mir hat der Film sehr gut gefallen, ich musste die teilweise doch recht heftigen Bilder aber erstmal verdauen. Einiges hätte ich mir ausführlicher gewünscht, da kratzt der Film im Vergleich zum Buch halt doch nur an der Oberfläche. Beispielsweise geht es am Anfang Schlag auf Schlag, erst der Schah-Besuch, dann die Schüsse auf Dutschke, dann bereiten Baader und Gudrun Ensslin die Brandanschläge auf die Frankfurter Kaufhäuser vor. Am Ende wird die Entführung Schleyers und der "Landshut" für meinen Geschmack auch etwas schnell abgehandelt. Nicht jeder Kinobesucher besitzt sicherlich das Hintergrundwissen, um bei allen Szenen sofort durchzublicken. Aber gut, wenn man noch mehr Details in den Film gepackt hätte, wäre er nicht zwei-, sondern viereinhalb Stunden lang geworden. Für diejenigen, gerade auch die jüngere Generation, die sich mit der Thematik bisher noch nicht so befasst haben, kann der Film sicherlich ein Anreiz sein, sich weiteres Wissen anzueignen. Für mich, die ich damals noch nicht gelebt habe, hat er die Bilder zu dem, was ich gelesen habe, geliefert. Insgesamt fand ich das Ganze sehr gut umgesetzt und auch von den schauspielerischen Leistungen her wirklich klasse.
(Ich frage mich im Hinblick auf andere Kinobesucher am Mittwochabend nur, ob man in einen solchen Film wirklich mit dem Mega-Popcorn-Eimer marschieren muss... Aber damals bei "Schindlers Liste" saßen ja auch Leute mit der Chipstüte neben mir... *seufz*)
schlusskonferenz schrieb: Eichinger hat wieder zugeschlagen!
Ich bin damals in den "Untergang" gegangen, nur, um mich davon zu überzeugen, dass ich ihn schlecht finden werde. Das ist gelungen. Noch einmal brauche ich diesen Selbstversuch nicht.
das ist auf jeden fall die eine scharfe klinge des zweischneidigen schwerts :neutral-face
eichinger bekommt ja wirklich fast jeden stoff kaputt gemacht, wenn nicht gerade die münchner schickeria durchs rossini watschelt. zuletzt hat mir der mann "das parfüm" vermiest, den untergang habsch mir auch nicht erst angetan...
andererseits freu ich mich auf die schauspielerriege. mir erscheint das ding ziemlich gut gecasted zu sein. alleine stipe erceg als holger meins wird mir den film zum "genuss" werden lassen.
und was du (@schluko) an last exit to brooklyn nicht verdaut hast, würde mich ja noch interessieren. gerade der hat doch gezeigt, wie psychologisch dicht der mann an seinen figuren bleibt - also ne gute voraussetzung für den RAF-film...
grinch schrieb: Ich werd's mir anschauen und mich überraschen lassen, also mich nicht sonderlich groß vorher drüber informieren. Die Thematik war ja noch vor meiner Zeit, habe also nicht sehr viel davon mitbekommen. Hoffentlich stellt der Film die Vorgänge gut da. Schließlich haben ja auch im Rhein-Main-Gebiet RAF-Anschläge stattgefunden.
Nen Kinofilm zu nutzen in der Hoffnung die "Vorgänge gut dargestellt" zu bekommen und verstehen um was es geht ist meiner Meinung nach der völlig falsche Weg. Schnapp dir lieber eins der vielen Sachbücher zu dem Thema oder schau dir ne Dokumentation an, da erfährst du wenigstens auch etwas über die zahlreichen Opfer und bekommst keine Terroristen als Helden dargestellt.
Ne, das sind zwei paar Schuhe... Ich wollte auch nicht zur Off-Topic Diskussion anregen, fand's gestern nur grad passend (fast wie Werbung für den Film, zumindest bleibt das Thema aktuell. Denn auch hier ist ja das Täterbild interessant: was bewegt eine Journalistin Terroristin zu werden - was bewegt einen Saarländer Islamist zu werden?) Hab ma einen Extra-Thread aufgemacht http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11151642/
Ich weiss noch nicht, ob ich mir den Film ansehe. Die Vorschau war gar net mein Ding. Wirkte auf mich wie ne überdrehte Hollywood Produktion. Da lese ich lieber das Buch.
kreuzbuerger schrieb: und was du (@schluko) an last exit to brooklyn nicht verdaut hast, würde mich ja noch interessieren.
Ich geb's zu: Ich weiß nicht mehr, was ich als unverdaulich empfand (ist ca. 20 Jahre her), mir ist nur eben dieses Gefühl der Unverdaulichkeit geblieben.
Dass man einem Film fast alles vergibt, wenn nur ein geschätzter Schauspieler mitwirkt, kann ich gut nachvollziehen. Und auch den Schemrz, ihn im "falschen Film" zu sehen
Werde mir den Film die Woche jedenfalls anschauen. Buch habe ich nicht gelesen. Wäre vermutlich nicht mal auf die Idee gekommen. Aber der Kinobesuch ist Pflicht, alleine die Besetzung ist das Who is Who der deutschen Darsteller. Außerdem interessiert mich, wie das Kaufhaus Schneider (digital?) rüberkommt.
juherbst schrieb: Das dürfte ein Problem bei jedem Film sein, der sich mit gesellschaftpolitischen Thematiken befasst.
Naja, als gesellschaftspolitisches Thema würde ich die Geschichte der RAF nicht bezeichnen. Das würde die erste RAF-Generation um den verzogenen Münchner Dandy (Baader) und die verwirrte Pfarrerstochter aus dem Schwabenland (Ensslin) irgendwie moralisch aufwerten, denn letztendlich gründete der RAF-Terrorismus auf jeder Menge krimineller Energie. Von dieser Warte aus betrachtet, handelt es sich um einen Gangsterfilm mit realem Vorbild.
Ich werde mir den Film auf jeden Fall anschaun, weil ich mich RAF-Geschichte brennend interessiert. Hat wohl damit zu tun, dass ich das Terrorjahr 1977 als Zwölfjähriger bewusst erlebte: die Morde an Ponto und Buback sowie dann der unsägliche Deutsche Herbst mit der Entführung Schleyers und der Lufthansa-Maschine „Landshut“, deren Insassen von der GSG9 befreit wurden, ein Staat mit starkem Bundeskanzler, der sich nicht in die Knie zwingen ließ.
Bin gespannt, auf welche Weise die Opfer der Mörderbande gewürdigt werden. Da braucht es viel Feingefühl. Und die Gefahr, dass die Baader-Ensslin-Gruppe gewissermaßen indirekt heroisiert wird, ist groß.
Ich hatte vor ein paar Jahren die Möglichkeit, mich mit dem Co-Piloten und einer Passagierin der „Landshut“-Maschine zu unterhalten und konnte mir ein detailliertes Bild von der Todesangst dieser schutzlos ausgelieferten Opfer und der unglaublichsen Brutalität der Kidnapper machen. Wer diese Todesangst, dieses unbedingte Ausgeliefertsein geschildert bekommt, hat einen klareren Blick auf das Handeln der Täter. In diesem Zusammenhang irritiert mich immer noch die milde Strafe, mit der die einzig überlebende Entführerin Souhaila Andrawes davon kam: zwölf Jahre Haft. Insgesamt saß sie nur sieben, acht Jahre – zweieinhalb davon unmittelbar nach der Tat in Somalia. Meine o.g. Gesprächspartner schilderten diese Palästinenserin als besonders fanatisch und brutal.
Wer sich ein detailliertes Bild von Ensslin und Baader machen möchte, dem kann ich übrigens das Büchlein des exzellenten Autors Gerd Koenen (Vesper, Ensslin, Baader) ans Herz legen. Koenen zeichnet ein sehr, sehr hintergründiges Bild der Vorgeschichte und Gründungsphase der RAF.
HeinzGründel schrieb: Wir waren damals live dabei, ca 120 Meter Luftlinie von meinem Elternhaus wurden Holger Meins und Andreas Baader festgenommen. Aus dem Klofenster meines besten Freudes wurde sogar geschossen. Und das alles am heiligen Sonntagmorgen. Nöö, Prada-Meinhof als Kinohelden brauch ich nicht.
Diese Episode wirft auch ein schönes Licht auf Andreas Baader. Der hatte ja damals das zweifelhafte Vergnügen, der meistgesuchte Mann in der Republik zu sein, und der Depp hatte nichts Besseres zu tun, als mit seinem Porsche verkehrtrum in eine Einbahnstraße zu fahren – total unauffällig.
Und das in einer Strasse ,der man üblicherweise Ford Taunus 17m, Opel Rekord 1900 L, oder VW 1600 TL fuhr. An den 911 erinner ich mich noch sehr gut. Da stand 240 auf dem Tacho, sensationell damals.
Der entscheidende Hinweis kam ja dann auch von einem Pensionär aus unserer Gegend.
Hab mir extra vor Kinostart auch nochmal das ganze Buch durchgelesen, damit ich letztendlich kritisch beurteilen kann, wie gut der Film gemacht ist. Freue mich schon unheimlich, auch wenn er bei uns in Finnland erst im Oktober anläuft!
Habs auch erlebt. die Oma hat ca. 300m entfernt gewohnt.
Es gibt sehr viele gute Berichte und Dokumentationen über dieses thema.
Auch im Fernehen habe ich sehr spannende Dokus gesehen.
Der Film kann keine zusätzl. Informationen bringen.
Aus Neugierde würde ich ihn trotzdem gerne sehen.Aber die ganze Vermarktung ist mir schon zu viel.
Besteht schon indirekt so ein " muß mer doch gesehe habe" Effekt wie bei titanic oder auch der Untergang.
Mal sehn. Ich glaub eher nein.
auf phoenix lief vor ein paar tagen ne gute doku, danach gabs ein gespräch mit dem aust
ich war gestern in dem Film gewesen. Zwar bin ich erst ein paar Jahre danach geboren aber durch den Film kann man das alles viel besser nachvollziehen was damals passiert ist.
Klar ist die RAF ein heisses Thema, aber seht doch mal wieviele Filme es über das dritte Reich gibt.
Due Schauspieler sind perfekt ausgewählt, nicht nur optisch, sonder spielen ihr Rolle echt geil.
Finde, der Film geht gefühlte 3 Stunden.
Aber auf jedenfall sehenswert !
MFG
Mir hat der Film sehr gut gefallen, ich musste die teilweise doch recht heftigen Bilder aber erstmal verdauen. Einiges hätte ich mir ausführlicher gewünscht, da kratzt der Film im Vergleich zum Buch halt doch nur an der Oberfläche. Beispielsweise geht es am Anfang Schlag auf Schlag, erst der Schah-Besuch, dann die Schüsse auf Dutschke, dann bereiten Baader und Gudrun Ensslin die Brandanschläge auf die Frankfurter Kaufhäuser vor. Am Ende wird die Entführung Schleyers und der "Landshut" für meinen Geschmack auch etwas schnell abgehandelt. Nicht jeder Kinobesucher besitzt sicherlich das Hintergrundwissen, um bei allen Szenen sofort durchzublicken. Aber gut, wenn man noch mehr Details in den Film gepackt hätte, wäre er nicht zwei-, sondern viereinhalb Stunden lang geworden.
Für diejenigen, gerade auch die jüngere Generation, die sich mit der Thematik bisher noch nicht so befasst haben, kann der Film sicherlich ein Anreiz sein, sich weiteres Wissen anzueignen. Für mich, die ich damals noch nicht gelebt habe, hat er die Bilder zu dem, was ich gelesen habe, geliefert. Insgesamt fand ich das Ganze sehr gut umgesetzt und auch von den schauspielerischen Leistungen her wirklich klasse.
(Ich frage mich im Hinblick auf andere Kinobesucher am Mittwochabend nur, ob man in einen solchen Film wirklich mit dem Mega-Popcorn-Eimer marschieren muss... Aber damals bei "Schindlers Liste" saßen ja auch Leute mit der Chipstüte neben mir... *seufz*)
das ist auf jeden fall die eine scharfe klinge des zweischneidigen schwerts :neutral-face
eichinger bekommt ja wirklich fast jeden stoff kaputt gemacht, wenn nicht gerade die münchner schickeria durchs rossini watschelt. zuletzt hat mir der mann "das parfüm" vermiest, den untergang habsch mir auch nicht erst angetan...
andererseits freu ich mich auf die schauspielerriege. mir erscheint das ding ziemlich gut gecasted zu sein. alleine stipe erceg als holger meins wird mir den film zum "genuss" werden lassen.
und was du (@schluko) an last exit to brooklyn nicht verdaut hast, würde mich ja noch interessieren. gerade der hat doch gezeigt, wie psychologisch dicht der mann an seinen figuren bleibt - also ne gute voraussetzung für den RAF-film...
Nen Kinofilm zu nutzen in der Hoffnung die "Vorgänge gut dargestellt" zu bekommen und verstehen um was es geht ist meiner Meinung nach der völlig falsche Weg.
Schnapp dir lieber eins der vielen Sachbücher zu dem Thema oder schau dir ne Dokumentation an, da erfährst du wenigstens auch etwas über die zahlreichen Opfer und bekommst keine Terroristen als Helden dargestellt.
Jetzt haben sie ihn geschnappt:
SEK nimmt Terrorverdächtige im Flugzeug fest
Hier nochmal der link, da der vorher net funktionierte:
http://nachrichten.t-online.de/c/16/31/75/92/16317592.html
Ne, das sind zwei paar Schuhe...
Ich wollte auch nicht zur Off-Topic Diskussion anregen, fand's gestern nur grad passend (fast wie Werbung für den Film, zumindest bleibt das Thema aktuell. Denn auch hier ist ja das Täterbild interessant: was bewegt eine Journalistin Terroristin zu werden - was bewegt einen Saarländer Islamist zu werden?)
Hab ma einen Extra-Thread aufgemacht
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11151642/
Dass man einem Film fast alles vergibt, wenn nur ein geschätzter Schauspieler mitwirkt, kann ich gut nachvollziehen. Und auch den Schemrz, ihn im "falschen Film" zu sehen
danke dir!
Naja, als gesellschaftspolitisches Thema würde ich die Geschichte der RAF nicht bezeichnen. Das würde die erste RAF-Generation um den verzogenen Münchner Dandy (Baader) und die verwirrte Pfarrerstochter aus dem Schwabenland (Ensslin) irgendwie moralisch aufwerten, denn letztendlich gründete der RAF-Terrorismus auf jeder Menge krimineller Energie. Von dieser Warte aus betrachtet, handelt es sich um einen Gangsterfilm mit realem Vorbild.
Ich werde mir den Film auf jeden Fall anschaun, weil ich mich RAF-Geschichte brennend interessiert. Hat wohl damit zu tun, dass ich das Terrorjahr 1977 als Zwölfjähriger bewusst erlebte: die Morde an Ponto und Buback sowie dann der unsägliche Deutsche Herbst mit der Entführung Schleyers und der Lufthansa-Maschine „Landshut“, deren Insassen von der GSG9 befreit wurden, ein Staat mit starkem Bundeskanzler, der sich nicht in die Knie zwingen ließ.
Bin gespannt, auf welche Weise die Opfer der Mörderbande gewürdigt werden. Da braucht es viel Feingefühl. Und die Gefahr, dass die Baader-Ensslin-Gruppe gewissermaßen indirekt heroisiert wird, ist groß.
Ich hatte vor ein paar Jahren die Möglichkeit, mich mit dem Co-Piloten und einer Passagierin der „Landshut“-Maschine zu unterhalten und konnte mir ein detailliertes Bild von der Todesangst dieser schutzlos ausgelieferten Opfer und der unglaublichsen Brutalität der Kidnapper machen. Wer diese Todesangst, dieses unbedingte Ausgeliefertsein geschildert bekommt, hat einen klareren Blick auf das Handeln der Täter. In diesem Zusammenhang irritiert mich immer noch die milde Strafe, mit der die einzig überlebende Entführerin Souhaila Andrawes davon kam: zwölf Jahre Haft. Insgesamt saß sie nur sieben, acht Jahre – zweieinhalb davon unmittelbar nach der Tat in Somalia. Meine o.g. Gesprächspartner schilderten diese Palästinenserin als besonders fanatisch und brutal.
Wer sich ein detailliertes Bild von Ensslin und Baader machen möchte, dem kann ich übrigens das Büchlein des exzellenten Autors Gerd Koenen (Vesper, Ensslin, Baader) ans Herz legen. Koenen zeichnet ein sehr, sehr hintergründiges Bild der Vorgeschichte und Gründungsphase der RAF.
Diese Episode wirft auch ein schönes Licht auf Andreas Baader. Der hatte ja damals das zweifelhafte Vergnügen, der meistgesuchte Mann in der Republik zu sein, und der Depp hatte nichts Besseres zu tun, als mit seinem Porsche verkehrtrum in eine Einbahnstraße zu fahren – total unauffällig.
YZ
Der entscheidende Hinweis kam ja dann auch von einem Pensionär aus unserer Gegend.
Schöner Beitrag YZ
der hatte ne 50-er Teilung.