dawiede schrieb: Und sie gehen als Anhaenger Mussawis auf die Strasse? Sehr pulverisierend ja....
dawiede schrieb: das kommt aufs gleiche raus. Zumindest fuer die, die wirklich Veraenderungen wollen
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, auf was du hinaus willst. Unter "Potential" verstehe ich zunächst einmal wissenschaftliches, technologisches, entwicklungspolitisches Potetial. Der Iran könnte in kurzer Zeit eine rasante wirtschaftliche Entwicklung hinlegen - übrigens auch und gerade mit den Mullahs, die in dieser Beziehung gar nicht konservativ sind. Die Entwicklungen im Bereich Kernforschung sind da nur ein kleiner Teilbereich, aber ein prominentes Beispiel.
Auf der anderen Seite steht die gesellschaftliche Entwicklung. Hier sollte man nicht unbedingt immer unser System als Non-Plus-Ultra definieren. Die Jugend Irans hat nicht als ultimatives Ziel, endlich Subways und MCDoof in Teheran zu haben. Viele streben einen modernen, aufgeklärten Islam an, ein System, dass es so eigentlich noch nirgends gab. Könnte eine spannende Sache werden, wenn man sie ließe.
Mussawi stellt sich dumm: "Wir haben in Teheran einen Friedhof, auf dem polnische Zuwanderer ruhen. Sie sind vor den damaligen Ungerechtigkeiten zu uns geflüchtet - es muss da irgendetwas vor sich gegangen sein."
Ich sehe den grossen Unterschied nicht - ausser das der eine schweigt bzw nicht weiter danach befragt wird
dawiede schrieb: Und sie gehen als Anhaenger Mussawis auf die Strasse? Sehr pulverisierend ja....
dawiede schrieb: das kommt aufs gleiche raus. Zumindest fuer die, die wirklich Veraenderungen wollen
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, auf was du hinaus willst. Unter "Potential" verstehe ich zunächst einmal wissenschaftliches, technologisches, entwicklungspolitisches Potetial. Der Iran könnte in kurzer Zeit eine rasante wirtschaftliche Entwicklung hinlegen - übrigens auch und gerade mit den Mullahs, die in dieser Beziehung gar nicht konservativ sind. Die Entwicklungen im Bereich Kernforschung sind da nur ein kleiner Teilbereich, aber ein prominentes Beispiel.
Auf der anderen Seite steht die gesellschaftliche Entwicklung. Hier sollte man nicht unbedingt immer unser System als Non-Plus-Ultra definieren. Die Jugend Irans hat nicht als ultimatives Ziel, endlich Subways und MCDoof in Teheran zu haben. Viele streben einen modernen, aufgeklärten Islam an, ein System, dass es so eigentlich noch nirgends gab. Könnte eine spannende Sache werden, wenn man sie ließe.
Dann haben wir aneinander vorbei diskutiert. Mir ging es um eine menschenrechtsanerkennendes System weg von einer Diktatur. Und da sehe ich derzeit keinen Lichtblick.
dawiede schrieb: Ich sehe den grossen Unterschied nicht - ausser das der eine schweigt bzw nicht weiter danach befragt wird
Nochmal: Was erwartest du? Dass Mussawi eine westliche Demokratie ausruft? Allein die angekündigte Abschaffung der Religionswächter wäre für die Iraner eine unglaubliche Erleichterung.
dawiede schrieb: Ich sehe den grossen Unterschied nicht - ausser das der eine schweigt bzw nicht weiter danach befragt wird
Glaubst du mir gefällt das, was Mussawi sagt? Der ist mir keineswegs sympathisch. Aber wegen Ahmadinedschads Rhetorik könnte der Iran bald ins Mittelalter zurückgebombt werden. Worte sind oft wichtiger als das was irgendeiner denkt. Das kann man durchaus auch mal pragmatisch sehen.
Ihr zwo: da waren wir doch am Anfang. Ich habe lediglich gesagt, dass ich keinen Unterschied zw den beiden seh - so kamen wir auf Proteste und Veraenderungen und Potenziale usw.
dawiede schrieb: Ich habe lediglich gesagt, dass ich keinen Unterschied zw den beiden seh.
Und da liegt eben immer noch der Fehler. Frag mal einen heutigen Iraner, ob es einen Unterschied macht, ob ein Religionswächter neben ihm steht oder nicht. Auch Chatami hat seinerzeit den Iran nicht auf den Kopf gestellt. Trotzdem waren es erheblich bessere Verhältnisse, im inneren wie in der Außenpolitik.
dawiede schrieb: Ich habe lediglich gesagt, dass ich keinen Unterschied zw den beiden seh.
Und da liegt eben immer noch der Fehler. Frag mal einen heutigen Iraner, ob es einen Unterschied macht, ob ein Religionswächter neben ihm steht oder nicht. Auch Chatami hat seinerzeit den Iran nicht auf den Kopf gestellt. Trotzdem waren es erheblich bessere Verhältnisse, im inneren wie in der Außenpolitik.
was willst du sagen? Das Mussawi die Religionswaechter abschafft?
HeinzGründel schrieb: Was ist denn ein moderater und aufgeklärter Islam ?
Musst du Leute wie eben Mohammad Chatami fragen, der als schiitischer Geistlicher für Demokratie und Gleichberechtigung eintrat.
Gerade unter der iranischen Geistlichkeit gibt es da so einige Ideen, die vorbildlich für die gesamte muslimische Welt sein könnten. Möglicherweise ist das die einzige Chance, die Gegensätze halbwegs in den Griff zu bekommen.
HeinzGründel schrieb: Was ist denn ein moderater und aufgeklärter Islam ?
Hmmm, da hab ich aber schon so einige Leute kennen lernen dürfen, die genau so einen Islam leben. Und vor Luther hätte man das ja auch genauso beim Christentum fragen können. Zumindest gibt es für mich genug "lebende" Beispiele, die mir zeigen dass der Islam nicht zwangsläufig intolerant und extremistisch sein muss. Aber diese Diskussion führt wohl zu nichts, bin ich doch dann gleich wieder der "Gutmensch" hier.
HeinzGründel schrieb: Was ist denn ein moderater und aufgeklärter Islam ?
Hmmm, da hab ich aber schon so einige Leute kennen lernen dürfen, die genau so einen Islam leben. Und vor Luther hätte man das ja auch genauso beim Christentum fragen können. Zumindest gibt es für mich genug "lebende" Beispiele, die mir zeigen dass der Islam nicht zwangsläufig intolerant und extremistisch sein muss. Aber diese Diskussion führt wohl zu nichts, bin ich doch dann gleich wieder der "Gutmensch" hier.
recht hast du dennoch Aber ich vermute, dass Heinzi nicht das meinte
HeinzGründel schrieb: Was ist denn ein moderater und aufgeklärter Islam ?
Hmmm, da hab ich aber schon so einige Leute kennen lernen dürfen, die genau so einen Islam leben. Und vor Luther hätte man das ja auch genauso beim Christentum fragen können. Zumindest gibt es für mich genug "lebende" Beispiele, die mir zeigen dass der Islam nicht zwangsläufig intolerant und extremistisch sein muss. Aber diese Diskussion führt wohl zu nichts, bin ich doch dann gleich wieder der "Gutmensch" hier.
Keine Sorge ,Tosh. Ich werde diese Diskussion nicht vertiefen Zudem hat SDB ja schon darauf hingewiesen, dass es dieses Modell ( bis jetzt) noch nicht gibt.
Nach etwas Nachdenken, kann ich die Frage aber dann doch beantworten: Ein Islam, der sich aus Politik und Rechtsprechung zurückzieht. In der Türkei kann man doch sehen, dass es mehr oder weniger funktionieren kann. Allerdings ist mir dieser Staat schon zu säkular (Kopftuchverbot). Ein etwas toleranteres Modell, in dem die Religion trotzdem noch einen großen Stellenwert besitzt, könnte ich mir jedenfalls für kein anderes Land in der Region so gut vorstellen wie für den Iran.
yeboah1981 schrieb: Nach etwas Nachdenken, kann ich die Frage aber dann doch beantworten: Ein Islam, der sich aus Politik und Rechtsprechung zurückzieht. In der Türkei kann man doch sehen, dass es mehr oder weniger funktionieren kann. Allerdings ist mir dieser Staat schon zu säkular (Kopftuchverbot). Ein etwas toleranteres Modell, in dem die Religion trotzdem noch einen großen Stellenwert besitzt, könnte ich mir jedenfalls für kein anderes Land in der Region so gut vorstellen wie für den Iran.
Es kommt immer drauf an wie sehr du es schaffst die Politik von der Religion zu trennen - so wie in Deutschland, so wie in der Tuerkei. Ein religioese politisches System ist, m.m, niemals akzeptabel
yeboah1981 schrieb: Ein etwas toleranteres Modell, in dem die Religion trotzdem noch einen großen Stellenwert besitzt, könnte ich mir jedenfalls für kein anderes Land in der Region so gut vorstellen wie für den Iran.
Wobei der Westen so etwas auch mal anerkennen und unterstützen müsste, anstatt den Iran trotz Reformansätzen weiter zu den Schurkenstaaten zu zählen und direkt in die Arme der Hardliner zu treiben. gerade zwischen 1997 und 2005 wäre eine Annäherung an den Iran möglich und wichtig gewesen. Dann sähe die Welt heute vielleicht schon ein wenig anders aus. Aber so ein Weltbild mit einer Achse des Bösen ist halt viel einfacher zu handhaben.
Ein religioese politisches System ist, m.m, niemals akzeptabel
Na dann sind aber einige Staaten auf der Welt von dir nicht anerkannt. Wieso kann denn ein religöses-politisches System nicht akzeptiert werden? Man muss doch nicht gleich alles mit Fundamentalismus (das ist religionsübergreifend gemeint) und einer Diktatur gleichsetzen. Lass doch die Menschen leben wie sie möchten. Nur weil wir westlich geprägten Leute uns nicht in andere reinversetzen können, ist nicht gleich alles schlecht.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, auf was du hinaus willst. Unter "Potential" verstehe ich zunächst einmal wissenschaftliches, technologisches, entwicklungspolitisches Potetial. Der Iran könnte in kurzer Zeit eine rasante wirtschaftliche Entwicklung hinlegen - übrigens auch und gerade mit den Mullahs, die in dieser Beziehung gar nicht konservativ sind.
Die Entwicklungen im Bereich Kernforschung sind da nur ein kleiner Teilbereich, aber ein prominentes Beispiel.
Auf der anderen Seite steht die gesellschaftliche Entwicklung. Hier sollte man nicht unbedingt immer unser System als Non-Plus-Ultra definieren. Die Jugend Irans hat nicht als ultimatives Ziel, endlich Subways und MCDoof in Teheran zu haben. Viele streben einen modernen, aufgeklärten Islam an, ein System, dass es so eigentlich noch nirgends gab.
Könnte eine spannende Sache werden, wenn man sie ließe.
Mussawi stellt sich dumm: "Wir haben in Teheran einen Friedhof, auf dem polnische Zuwanderer ruhen. Sie sind vor den damaligen Ungerechtigkeiten zu uns geflüchtet - es muss da irgendetwas vor sich gegangen sein."
Ich sehe den grossen Unterschied nicht - ausser das der eine schweigt bzw nicht weiter danach befragt wird
Dann haben wir aneinander vorbei diskutiert.
Mir ging es um eine menschenrechtsanerkennendes System weg von einer Diktatur. Und da sehe ich derzeit keinen Lichtblick.
Nochmal: Was erwartest du? Dass Mussawi eine westliche Demokratie ausruft?
Allein die angekündigte Abschaffung der Religionswächter wäre für die Iraner eine unglaubliche Erleichterung.
da waren wir doch am Anfang. Ich habe lediglich gesagt, dass ich keinen Unterschied zw den beiden seh - so kamen wir auf Proteste und Veraenderungen und Potenziale usw.
Und da liegt eben immer noch der Fehler. Frag mal einen heutigen Iraner, ob es einen Unterschied macht, ob ein Religionswächter neben ihm steht oder nicht. Auch Chatami hat seinerzeit den Iran nicht auf den Kopf gestellt.
Trotzdem waren es erheblich bessere Verhältnisse, im inneren wie in der Außenpolitik.
was willst du sagen? Das Mussawi die Religionswaechter abschafft?
Musst du Leute wie eben Mohammad Chatami fragen, der als schiitischer Geistlicher für Demokratie und Gleichberechtigung eintrat.
Gerade unter der iranischen Geistlichkeit gibt es da so einige Ideen, die vorbildlich für die gesamte muslimische Welt sein könnten.
Möglicherweise ist das die einzige Chance, die Gegensätze halbwegs in den Griff zu bekommen.
Mussawi hat angekündigt, die Sittenploizei ganz abzuschaffen und das wirken der Religionswächter einzuschränken.
Interessantes Wort.
recht hast du dennoch
Aber ich vermute, dass Heinzi nicht das meinte
Keine Sorge ,Tosh. Ich werde diese Diskussion nicht vertiefen
Zudem hat SDB ja schon darauf hingewiesen, dass es dieses Modell ( bis jetzt) noch nicht gibt.
NfU
Wobei wie gesagt Chatami 1997-2005 ein guter Anfang war. Hätte man dies fortgesetzt....
Es kommt immer drauf an wie sehr du es schaffst die Politik von der Religion zu trennen - so wie in Deutschland, so wie in der Tuerkei.
Ein religioese politisches System ist, m.m, niemals akzeptabel
Wobei der Westen so etwas auch mal anerkennen und unterstützen müsste, anstatt den Iran trotz Reformansätzen weiter zu den Schurkenstaaten zu zählen und direkt in die Arme der Hardliner zu treiben. gerade zwischen 1997 und 2005 wäre eine Annäherung an den Iran möglich und wichtig gewesen. Dann sähe die Welt heute vielleicht schon ein wenig anders aus.
Aber so ein Weltbild mit einer Achse des Bösen ist halt viel einfacher zu handhaben.
Na dann sind aber einige Staaten auf der Welt von dir nicht anerkannt. Wieso kann denn ein religöses-politisches System nicht akzeptiert werden? Man muss doch nicht gleich alles mit Fundamentalismus (das ist religionsübergreifend gemeint) und einer Diktatur gleichsetzen. Lass doch die Menschen leben wie sie möchten. Nur weil wir westlich geprägten Leute uns nicht in andere reinversetzen können, ist nicht gleich alles schlecht.
tobago