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Erdbeben auf Haiti

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Ich höre gerade in der Tagesschau: Die Hilfsorganisationen wären froh, mit Bundeswehrmaschinen einfliegen zu können. Die Bundeswehr sagt, es läge keine Anfrage des Auswärtigen Amtes vor. Das Auswärtige Amt sagt, es sei zu teuer, mit Bundeswehrmaschinen einzufliegen??????????  

Wenn das so stimmt, dann sollten die Verantwortlichen vor Scham im Boden versinken.
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Das muss erstmal den Dienstweg gehen, Stefan, weißt du doch. Mitte Februar werden dann schon die Rettungsteams in Haiti eintreffen.  
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Der neue Hilfe-Koordinator hat sich ja schon durch sein ausgezeichnetes Krisenmanagement während der Tsunami-Katastrophe und nach Katrina verdient gemacht.
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Basaltkopp schrieb:
schwarzer_geier schrieb:
Endless schrieb:

Denn dass er nichts damit zu tun hat gilt nur so lange, bis es widerlegt ist.
Ich gehe davon aus, dass der Mensch sehr wohl einiges damit zu tun hat. Ich denke da passiert so einiges, was jenseits unserer Vorstellungskraft ist.


Plattentektonik ist menschgemacht? Steile These.  
in welchem hochseriösen Eso-Magazin für übersinnliche Vorstellungskraft kann man sowas nachlesen?


Klar doch! Erdwärmebohrungen und Tiefgaragenbau sind die Ursachen  


Saucool, echt witzige Sache was?
Wieso kann ich nicht mitlachen?

Scheint ja ein unterhaltsamer thread zu werden.....viel Spaß noch Leute!
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Es ist tatsächlich eine Frage der Überbevölkerung und der mangelnden Vorsorge,auch bezüglich bekannter Katastrophenszenarien.
Und das nicht nur in sogenannten Entwicklungsländern.
Beispiel : Italien.Der Grossraum Neapel dürfte niemals auf diese weise besiedelt werden.Jeder weiss dass der Vesuv hochgefährlich sein kann.Eine Evakuierung drartiger Menschenmassen dürfte kaum möglich sein,sollte das Ding wenig Zeit lassen.
Stichwort Tsunami : Man weiss,dass durchschnittlich mehrere grosse innerhalb eines Jahrhunderts auftreten.Das Mittelmeer ist durchaus gefährdet,wie dieser hier beweisst :

http://www.reisenzeigen.de/index.html?section=Berichte&art_id=1201

http://abenteuerwissen.zdf.de/ZDFde/inhalt/22/0,1872,2250806,00.html?dr=1

Da ist garnichts zu machen,das wird,auch wenn es tragisch ist,immer wieder vorkommen.
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Eintracht-Laie schrieb:

Saucool, echt witzige Sache was?
Wieso kann ich nicht mitlachen?

Scheint ja ein unterhaltsamer thread zu werden.....viel Spaß noch Leute!



Dass Du nach #29 noch eine dicke Lippe riskierst...  
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@fromgg:
Hier dreht es sich doch "nur" um mögliche Opfer. Wenn im Stadtgebiet von Neapel 876 Mio Menschen leben würden, dann würde der Vesuv auch nicht eher ausbrechen, nur die Opferzahl würde entsprechend steigen.

Wenn man so wollte, müsste auch die Eifel unbesiedelt bleiben.
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So meinte ich das nicht.

Es ist eine Risikoabschätzung vorzunehmen.Die würde ergeben,dass der Vesuv eine signifikant höhere Ausbruchswarscheinlichkeit als ein Eifelvulkan besitzt.
Es müssen also die gefährlichsten Gebiete um den Berg unbewohnt bleiben.Ich halte es für eine gefährliche Fahrlässigkeit,wenn Besiedelung an den Hängen aktiver Vulkane stattfindet.Wirtschaftliche Nutzung ist jedoch möglich.Weiterhin müssen funktionierende Evakuierungspläne ausgearbeitet werden.Ich bin nicht sicher,ob es sowas gibt.
Wie sowas aussehen kann,zeigen die Japaner.Da wurde einiges unternommen.

Die nächste gewaltige Katastrophe wird kommen.Es ist keine Frage ob sie kommt,sondern wann.
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Zum Zusammenhang zwischen Armut, erdbebenunsicherer und unerlaubter Bebauung, den Einflüssen der USA auf die bisherige politische und wirtschaftliche Entwicklungsgeschichte Haitis und der weiteren Abhängigkeit, in die Haiti nach der (nach dem Desaster der "Hilfe" für New Orleans und die Opfer von Katrina wieder nur schleppend vorankommenden) US-Hilfe geraten könnte, ein Kommentar von Naomi Klein, der Autorin von "Die Schock-Strategie: Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus":

But as I write about in The Shock Doctrine, crises are often used now as the pretext for pushing through policies that you cannot push through under times of stability. Countries in periods of extreme crisis are desperate for any kind of aid, any kind of money, and are not in a position to negotiate fairly the terms of that exchange.

     And I just want to pause for a second and read you something, which is pretty extraordinary. I just put this up on my website. The headline is “Haiti: Stop Them Before They Shock Again.” This went up a few hours ago, three hours ago, I believe, on the Heritage Foundation website.

     “Amidst the Suffering, Crisis in Haiti Offers Opportunities to the U.S. In addition to providing immediate humanitarian assistance, the U.S. response to the tragic earthquake in Haiti earthquake offers opportunities to re-shape Haiti’s long-dysfunctional government and economy as well as to improve the image of the United States in the region.” And then goes on.

     Now, I don’t know whether things are improving or not, because it took the Heritage Foundation thirteen days before they issued thirty-two free market solutions for Hurricane Katrina. We put that document up on our website, as well. It was close down the housing projects, turn the Gulf Coast into a tax-free free enterprise zone, get rid of the labor laws that forces contractors to pay a living wage. Yeah, so it took them thirteen days before they did that in the case of Katrina. In the case of Haiti, they didn’t even wait twenty-four hours.

     Now, why I say I don’t know whether it’s improving or not is that two hours ago they took this down. So somebody told them that it wasn’t couth. And then they put up something that was much more delicate. Fortunately, the investigative reporters at Democracy Now! managed to find that earlier document in a Google cache. But what you’ll find now is a much gentler “Things to Remember While Helping Haiti.” And buried down there, it says, “Long-term reforms for Haitian democracy and its economy are also badly overdue.”

     But the point is, we need to make sure that the aid that goes to Haiti is, one, grants, not loans. This is absolutely crucial. This is an already heavily indebted country. This is a disaster that, as Amy said, on the one hand is nature, is, you know, an earthquake; on the other hand is the creation, is worsened by the poverty that our governments have been so complicit in deepening. Crises—natural disasters are so much worse in countries like Haiti, because you have soil erosion because the poverty means people are building in very, very precarious ways, so houses just slide down because they are built in places where they shouldn’t be built. All of this is interconnected. But we have to be absolutely clear that this tragedy, which is part natural, part unnatural, must, under no circumstances, be used to, one, further indebt Haiti, and, two, to push through unpopular corporatist policies in the interests of our corporations. And this is not a conspiracy theory. They have done it again and again.


Ich übersetze mal auszugsweise:

Wenn ich von der Schock-Doktrin spreche, meine ich, daß Krisen häufig als Vorwand herhalten, um Vorhaben durchzuführen, die man in Zeiten der Stabilität nicht durchführen kann. Krisengeschüttelte Länder sind für jede Art der Hilfe, jede Art der finanziellen Zuwendung dankbar und sind nicht in der Lage, Bedingungen für die Gegenleistungen zu verhandeln...

Während Haiti leidet, bietet die Krise Möglichkeiten für die USA. Zusätzlich zur unmittelbaren humanitären Hilfe bietet die amerikanische Reaktion auf das tragische Erdbeben im Erdbeben von Haiti die Möglichkeit, Haitis lange Regierungslosigkeit und Wirtschaft neu zu formen sowie das Image der Vereinigten Staaten im Gebiet zu verbessern."


     Aber der Punkt ist, wir müssen sicherstellen, dass die Hilfe, die nach Haiti geht, eine Zuwendung ist und kein Darlehen. Das ist absolut entscheidend. Das ist ein bereits schwer verschuldetes Land. Das ist eine Naturkatastrophe, ein Erdbeben; gleichzeitig ist es ein Ergebnis, welches durch die Armut verschlimmert wird, die unsere Regierungen gezielt vergrößerten. Naturkatastrophen sind in Ländern wie Haiti so viel schlimmer, weil sie Boden-Erosion haben, weil die Armut bedingt, dass Leute in sehr, sehr unsicheren Gebieten bauen, so gleiten die Häuser eben herunter, weil sie auf Plätzen gebaut werden, wo sie nicht gebaut werden sollten. All dies steht im Zusammenhang. Aber wir müssen erreichen, dass diese Tragödie, die teils natürlich, teils gemacht ist, keinesfalls zumeinen genutzt wird, um Haiti weiter herunterzubringen, und zum zweiten ausgenutzt wird, um gegen den Willen der Bevölkerung Vorhaben durchzudrücken, die in den Interessen unserer großen wirtschaftlichen Vereinigungen liegen. Und das ist keine Verschwörungs-Theorie. Sie haben es immer wieder so gemacht.
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Erneutes Beben der Stärke 6,1. Zentrum 60 km von Port-au-Prince entfernt.

Quelle: FFH
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112.000 Tote....und der letzte Beitrag vom 20.Januar...komisch, bei nem Terroranschlag wäre bei weitaus weniger Toten mehr Betrieb gewesen.Verrückte Welt.Aber was solls,ist dermaßen heuchlerisch das Ganze. Wir haben uns nie für Haiti interessiert ,werden wir auch in Zukunft nicht.Denen gehts seit Jahrzehnten schlecht da unten ,die haben seit Jahrzenhten nichts.Und erst jetzt,wo sie noch weniger haben als nichts,spenden wir.Hofentlich kommt auch wenigstens was an von dem Geld...aber ja,das ist unsere Welt,erst wenn du komplett am Ende bist,gibts Beachtung und Hilfe.Aber um Afghanistan kümmern wir uns.Wieso helfen wir nicht den Nordkoreanern? Oder Somalia? Tschad? Denen gehts doch auch richtig mies...das alles ist verdammt traurig...
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Warum wir Somalia und insbesondere Nordkorea nicht helfen, sollte aber klar sein.

Es gibt ein Problem gegenüber z.B. der Tsunami-Katastrophe. Zu wenig deutsche Opfer. Das erklärt auch den Grad der Anteilnahme.

Ich interessiere mich trotzdem immer noch für Nachrichten aus Haiti, aber dazu schreiben tu ich ned permanent. Es bringt ja auch nix, was soll man noch schreiben außer Nachrichten? Und nen Newsticker-Thread soll es ja hier ned geben. Es gibt bei so Katastrophen kaum etwas zu "diskutieren". Es macht sprachlos.
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SGE_Werner schrieb:
Warum wir Somalia und insbesondere Nordkorea nicht helfen, sollte aber klar sein.


Ja, warum sollte man Somalia auch helfen?
Ist es doch viel einträglicher die westlichen Fangflotten vor deren Küsten alles leerfischen zu lassen und sich hinterher darüber zu wundern, warum die somalischen Fischer, ihrer Lebensgrundlage beraubt, sich nun effektiveren Möglichkeiten der Kapitalakkumulation zuwenden.
Was aber mittlerweile positive Auswirkungen zeigt: die Piraten haben die Monster-Fischerboote der EU abgeschreckt und jetzt erholen sich die Fischbestände vor Ostafrika, die Preise sinken und die Somalis können sich weider Fisch leisten.
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2359832
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sgeheilbronn1899 schrieb:
112.000 Tote....und der letzte Beitrag vom 20.Januar...komisch, bei nem Terroranschlag wäre bei weitaus weniger Toten mehr Betrieb gewesen.Verrückte Welt.Aber was solls,ist dermaßen heuchlerisch das Ganze. Wir haben uns nie für Haiti interessiert ,werden wir auch in Zukunft nicht.Denen gehts seit Jahrzehnten schlecht da unten ,die haben seit Jahrzenhten nichts.Und erst jetzt,wo sie noch weniger haben als nichts,spenden wir.Hofentlich kommt auch wenigstens was an von dem Geld...aber ja,das ist unsere Welt,erst wenn du komplett am Ende bist,gibts Beachtung und Hilfe.Aber um Afghanistan kümmern wir uns.Wieso helfen wir nicht den Nordkoreanern? Oder Somalia? Tschad? Denen gehts doch auch richtig mies...das alles ist verdammt traurig...  

"Wir" haben über 80 Millionen Euro gespendet....
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@ geier

Gude. Ich meinte damit eher, dass das Geld in Somalia angesichts der innenpolitischen Lage vermutlich in korrupten Taschen versickert.

Dass die Fischgründe leer gefischt wurden, habe ich bereits mal vor gut einem Jahr gesehen bei ner TV-Doku wegen eben den Hintergründen der Piraterie.

Für so ein vom Bürgerkrieg gezeichneten Land sollte eher eine ganzheitliche Lösung gefunden werden und nicht die einzelnen Machtinteressen, wie z.B. der EU oder der USA, die die Regierung ja unterstützt, im Vordergrund stehen.
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Brady schrieb:
sgeheilbronn1899 schrieb:
112.000 Tote....und der letzte Beitrag vom 20.Januar...komisch, bei nem Terroranschlag wäre bei weitaus weniger Toten mehr Betrieb gewesen.Verrückte Welt.Aber was solls,ist dermaßen heuchlerisch das Ganze. Wir haben uns nie für Haiti interessiert ,werden wir auch in Zukunft nicht.Denen gehts seit Jahrzehnten schlecht da unten ,die haben seit Jahrzenhten nichts.Und erst jetzt,wo sie noch weniger haben als nichts,spenden wir.Hofentlich kommt auch wenigstens was an von dem Geld...aber ja,das ist unsere Welt,erst wenn du komplett am Ende bist,gibts Beachtung und Hilfe.Aber um Afghanistan kümmern wir uns.Wieso helfen wir nicht den Nordkoreanern? Oder Somalia? Tschad? Denen gehts doch auch richtig mies...das alles ist verdammt traurig...  

"Wir" haben über 80 Millionen Euro gespendet....


Und hier weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll:
http://www.shortnews.de/start.cfm?id=811866
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Missionieren ist halt wichtig, egal ob Scientologen oder evangelikale Spinner
http://www.news-adhoc.com/us-christen-senden-erdbebenopfern-von-haiti-solarbetriebene-bibeln-idna2010011977199/
Das brauchen die da jetzt sicher dringend....
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Knapp ein Jahr ist das grosse Erdbeben von Haiti her - ein Update vom Tagesspiegel:

Ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben ist Haiti noch immer eine Trümmerlandschaft. Gelder kommen nicht an, die internationale Hilfe ist chaotisch – und die politische Lage kurz vor der Explosion

http://www.tagesspiegel.de/politik/haiti-von-allem-zu-viel-und-von-allem-zu-wenig/3697122.html
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Schon wieder hat es Haiti erwischt

https://www.n-tv.de/panorama/Schweres-Erdbeben-erschuettert-Haiti-article22743443.html

Man kann nur hoffen, dass es diesmal nicht allzu viel Opfer gibt, das Land ist schon gebeutelt genug.


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