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Die Bildzeitungskampagne und "Wir sind Helden"

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Xaver08 schrieb:
Jo-Gi schrieb:
Xaver08 schrieb:
Jo-Gi schrieb:
Ganz schön dreist!
Die Bild schaltet diese Anzeige nicht, um Werbung für sich zu machen, sondern lediglich, um Judith Holofernes eins auszuwischen und um die TAZ-Leser zu verarschen, die wohl kollektiv den Brief gefeiert hatten. Und die TAZ gibt sich dafür her und erzählt was von Transparenz, die hergestellt werden muss, damit jeder den gesamten Sachverhalt vor Augen geführt bekomme und sich seine eigene Meinung herleiten könne. Echt hart.    


unterschätze die tazleser nicht.... so leicht lassen die sich nicht verarschen....


Naja, wenn die Bildzeitung denen eine einseitige Werbung unter Nase reibt. Sozusagen, als würde der OFC Werbung für seinen Fanshop bei uns im Stadion machen. Reine Provokation.


naja... um bei der analogie zu bleiben, müsste die anzeige des ofc bei uns dann lauten:


"wir sind kickers, assoziale kickers....."
Euer OFC...

und wenn wir dafür auch noch geld bekommen... könnte ich damit leben.


Naja, du siehst ja, was bei rum kommt, wenn man sich entsprechende Leserkommentare bei der TAZ anschaut. Die Bild hat dadurch ihre Ziele erreicht. Sie hat JH eins ausgewischt, hat die TAZ-Leser gegen die Zeitung aufgebracht und die Zeitung, die als links und kritisch gilt, als käuflich enttarnt. Dass ein paar Intellektuelle, die sowieso schon wussten, was die Bild für ein Medium ist, sich darin bestätigt fühlen, juckt die doch nicht. Marketingtechnisch ist das leider nicht dumm.
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r.adler schrieb:
Ffm60ziger schrieb:
Sehr treffende Ausführungen  Glückwunsch Frau Holofernes von mir.
Die "Bild" ist mir schon mindestens seit 1979 "Vampir von Sachsenhausn" als kotz... unangenehm (sehr)aufgefallen


Das ist der Hammer, das weisst du noch???

War das nicht ein Schüler der schillerschule in Sachsenhausen, der angeblich zu Hause Blut gesammelt hat, das er dann angeblich getrunken hat?

Später ist dann dieser Drecks Bild Artikel in sich zu sammen gefallen, weil dieser Junge einfach nur Blut für seinen Bio Unterricht aufbewahrt hat, um irgendwelche Bio - Versuche zu machen?

Die Bild - Drecks - Zeitung hat daraus den Vampir von Sachsenhausen gemacht, der angeblich Blut von sich und seinen Mitschülern gesammelt und getrunken hat.

Gut gebrüllt, Frau Holofernes!

Scheiss Bild Zeitung!



Es war nicht die Schillerschule, sondern die Hesse-Schule. Der Fall wurde sehr ausführlich in "Zeugen der Anklage" beschrieben, dem zweiten Wallraff-Buch über die Praktiken der Bild.

Der Schüler wurde wegen des Verdachts, gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen zu haben, festgenommen. In seiner Wohnung fand man Ampullen mit Blut sowie Spritzen. Später fiel der Verdacht jedoch in sich zusammen.

Daraufhin erscheint in der Bild der Aufmacher "Deutscher Schüler trank Mädchenblut", daneben ein Bild des Jungen. In der Folge erschien eine ganze Serie über den "Vampir von Sachsenhausen" - jedes Mal mit Fotos, die nicht unkenntlich gemacht wurden. Der Schüler wurde zitiert: "Als ich Metzgerlehrling war, trank ich Ochsenblut, seit dem ich aufs Gymnasium gehe, musste ich mich auf Menschenblut umstellen" und "Ich habe Menschenblut getrunken, weil ich gelesen habe, dass man davon groß und stark wird". Tatsächlich hatte nie ein Bild-Reporter mit dem Schüler gesprochen.  

Die Serie wurde von Ausgabe zu Ausgabe gesteigert. Laut Bild hätte der Schüler gestanden "mit einer Spritze minderjährigen Mädchen Blut aus den Adern gesaugt" zu haben. "Mit Drogen und in Cola aufgelösten Betäubungsmitteln" habe er Mädchen gefügig gemacht, "mit Haschisch willenlos, um sie zu verführen". Wahrscheinlich erfundene Psychologen lässt die Bild per Ferndiagnose "Sadismus" diagnostizieren. Auch der Tod der Mutter des Schülers wird thematisiert, ein "Trauma" vermutet, "das die sexuellen Abweichungen noch weiter verstärkt hat". Bild schaffte also eine wissenschaftliche Grundlage. Der "Blutsauger" wird mit dem 24fachen-Mörder Fritz Haarmann verglichen, der seine Opfer mit Bissen tötete.

Jeden Tag ein neuer Aufmacher: "Die Freundin des Vampirs: Statt Blumen schenkte er Blut", "Wenn ein Mädchen nicht mit ihm schlafen wollte, trank er Zyankali mit Essig", "Blut-Tee: Vampir wollte groß und stark werden".
Als die Vampir-Geschichte abzuflachen droht, schiebt ihn Bild in die linke Terror-Ecke: "Militant war sein Äußeres" (Anmerkung: Er hatte lange Haare und trug einen Bart und trug "Drillich-Kleidung"), "an seinen Wänden hingen Fotomontagen, auf denen der Schah von Persien von Polizisten verprügelt wird und der Spruch: Gehirnwäsche tut Not über dem Foto des erschossenen Hanns Martin Schleyer"

Was danach geschah: Von den vielen Litern Blut in seiner Wohnung entpuppte sich der Großteil als vergammelte rote Lackfarbe. Übrig blieb lediglich ein kleines Flächen mit haltbargemachtem Eigenblut zur Bestimmung der Blutgruppe. Der Schüler interessierte sich für Medizin und Lebensmittelchemie.
Er hatte nie eine Metzgerlehre gemacht, hatte nie Ochsenblut getrunken. Der "nur 1,63m" kleine Junge wollte nicht "groß und stark werden", er war in Wirklichkeit 1,83m groß. Eine Anklage wegen Körperverletzung ("Blutabzapfen willenlos gemachter Opfer") gab es natürlich nie. Die "unschuldigen" Mädchen, die ihm hörig gewesen sein sollen, und zu denen er "irrsinnig zärtlich" gewesen sein soll, hatten nie etwas mit dem Jungen. Die "linksradikalen" Fotomontagen waren frei erfunden.

Bis hierhin war der Fall also nicht besonderes und nur eine gewöhnliche Bild-Geschichten. Was den Fall außergewöhnlich machte: Die Staatsanwaltschaft durchsuchte die Redaktionsräume der Bild Frankfurt, leitete gegen 14 Bild-Verantwortliche Strafverfahren ein. Hausfriedensbruch, schwerer Diebstahl, Verletzung von Persönlichkeitsrechten, Rufmord, Verleumdung... Zwei Redakteure hatten die Order bekommen, in die Wohnung des Schülers einzubrechen und "Material" zu beschaffen. Sie und ein weiterer Bild-Fotograf waren mehrfach eingebrochen und hatten haufenweise Fotos und teils sehr persönliche Dinge entwendet.  Bei einem erneuten Einbruchsversuch wurden die beiden Bild-Redakteure festgenommen. In der Redaktion fand man persönliche Dinge aus dem Besitz des Schülers und ein Gedächtnisprotokoll des ersten Einbruchs, der anschließend mit Sektumtrunk in der Redaktion gefeiert wurde. In den Taschen des einen Bild-Einbrechers fand die Polizei Fotos des Schülers und fremde Ausweispapiere, an dessen Herkunft sich der Bild-Mann nicht erinnern konnte. Sie gehörten einem Mann, der in Frankfurt ermordet wurde.

Es folgte ein schmutziges und verfilztes Hin- und Her, bei dem ein Skandal den nächsten jagte. Der zu vermutende Einfluss der Bild war immens. So weigerten sich Hamburger Kripo und Staatsanwaltschaft zum Beispiel, einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss aus Frankfurt im Hamburger Verlagshaus der Bild zu vollstrecken. Dort sollte Beweismaterial sichergestellt werden. Einem allzu hartnäckigen Frankfurter Staatsanwalt, der nicht locker lassen wollte, wurde der Fall aus der Hand genommen.
Es gab ein paar Bauernopfer und eine Menge eingestellter Verfahren. Der Staatsanwalt hatte jedoch vorgehabt neben den ausführenden Instanzen auch die Auftraggeber und Nutznießer vor Gericht zu stellen.
Für den Schüler hat es sich jedenfalls voll gelohnt: Er bekam 15.000 DM Schmerzensgeld zugesprochen.
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Xaver08 schrieb:

im brief von holofernes steht nun wirklich keine sensationell neue kritik an der bildzeitung, sondern eigentlich nur punkte, über die sich die zielgruppe dieses briefs (bildkritiker) sowieso schon einig sind. oder hat euch die werbekampagne der bildzeitung mit prominenten vor dem brandbrief der holofernes gefallen?

kein bildzeitungsleser oder potentieller bildzeitungsleser wird sich von der tirade der holofernes überzeugen lassen, das blatt nicht zu kaufen (wahrscheinlich hapert es schon am verständnis).

der tonfall des briefs war motzig, beleidigt und
ihr interview in der taz fand ich dazu noch reichlich naiv.
als eine wirkliche leistung empfinde ich es nicht und das wo sie doch ein paar semester werbung studiert hat

die taz macht mit der veröffentlichung der anzeige mal wieder das, was sie am besten kann --> realsatire.... großartig!

und bei allem abscheu, den ich der bildzeitung gegenüber empfinde, kann ich ihr nur für die reaktion gratulieren

Das empfinde ich nicht so. Wer weiß, wieviele Prominente stillschweigend die Anfragen der Agentur ablehnen. Ich hatte zuvor nur den Kopf geschüttelt über Leute wie Eva Padberg, die sich auf die selten dämlichen Plakate "begeben hatten". Nun weiß ich, wie billig sie sich wirklich verkauft haben.

Dass das ganze für Wir sind Helden auch in ihrem Sinne PR ist, auch weil die "rotzige" Art der Beantwortung Fans ansprechen dürfte, ist doch ein perfekter Zug. Ich habe schon lange nichts mehr von Wir sind Helden gehört. Jetzt weiß ich, dass es sie noch gibt.

Dennoch bin ich dankbar für Judiths Reaktion: Ohne diese öffentliche Antwort hätte ich nicht erfahren, wie die Anfrage gestrickt war. Abgesehen davon dürfte sich nun der ein oder andere Prominente, der etwas auf seinen Intellekt hält, fragen, warum er sich für die Kampagne hergegeben hat. Und wer sich nun dennoch dafür hergibt, sollte sich fragen, ob das wirklich richtig ist.

Für mich geht es weniger um die Leser als um die Promis selbst. Und um die Veröffentlichung der selten dämlichen Anfrage selbst, die mit der lächerlich pseudowohltätigen Pointe besonders schmierig wirkt.
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Die BILD wirbt in der taz? WTF?
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Danke Judith. Schade, dass es nicht so einfach ist, die gesamte Scheisszeitung irgendwo zu versenken. Am besten mit Hyundai 30 zusammen. Und dann wieder Tore schießen und siegen. Die Welt könnte so viel besser sein.
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Morphium schrieb:
Die BILD wirbt in der taz? WTF?


da isser wieder der Spruch:

>Ich kann gar nicht soviel essen, ...<

Obwohl, jedenfalls hat sich meine, ohnehin nicht allzu positive Meinung zur TAZ, nochmal deutlich verschlechtert

Noch`n Spruch der mir dazu einfällt:

Wes Brot ich fress`, des Lied ich sing`.

Und die TaZ macht dann sogar noch einen auf Tranzparenz herstellen wollen - widerlich.
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judith holofernes gehört schon lange zu  meinen helden - jetzt noch mehr!

gruß
marco

der bild-konter ist doch eine self-fulfilling prophecy, somit ein eigentor - eher 2:0 für Holfernes, wir sollten sie verpflichten!
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Prinzipiell ist es natürlich richtig, nicht mit der BILD zusammen zu arbeiten, zwei Dinge stören mich allerdings massiv.

1. Hätte eine stille bzw. heimliche Antwort keinerlei Werbung für die Bild ermöglicht, im Gegensatz zu dem, wie es jetzt gelaufen ist. Hart formuliert könnte man sagen, dass keine Werbung für die Bild eben auch null Werbung für die WSH bedeutet hätte. Und das war dann wohl doch nicht so wichtig, dass man das ganze einfach unter den Tisch fallen lassen konnte. Ein Schelm, der nach einem massiv gefloppten Album hierbei böses denkt.

2. Ist die TAZ vielleicht interlektuell anspruchsvoller, politsch aber nicht weniger parteiisch. TAZ wie Bild liefern keine Nachrichten und Fakten, sondern politisch eingefärbte Meinungen.
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Der_Mitleser schrieb:

Noch`n Spruch der mir dazu einfällt:

Wes Brot ich fress`, des Lied ich sing`.

Und die TaZ macht dann sogar noch einen auf Tranzparenz herstellen wollen - widerlich.


nochmal zum mitschreiben:

die bild bezahlt die taz, damit sie den bildkritischen brief der holofernes veröffentlicht (den ja alle gut finden).
untendrunter steht: danke judith, die bild.

und jetzt lässt sich nach deiner meinung die taz von der bildzeitung beeinflussen??


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f1r3 schrieb:
Tomasch schrieb:
HessiP schrieb:
Bild kontert mit einer Anzeige in der TAZ und in gleicher Ausgabe ine Interview mit Holofernes.

http://blogs.taz.de/hausblog/2011/02/27/bild-zeitung_wirbt_mit_holofernes-absage/


Holofernes - Bild: 1:1

...Die Bild zieht damit also wieder nur auf ihre ihr ureigene Leserschaft ab. Der "Treffer" wirkt, aber nur bei denjenigen, die Holofernes Geschreibsel nicht verstanden haben (ich sage damit nicht, dass Du dazugehörst, Tomasch)....


Das Problem ist dabei ja: Es sind so viele. Die Bild dreht diese ganze Geschichte in eine Promotion-Aktion für sie selbst. Und das mit einfachen, aber effektiven Mitteln. Ich stehe zu 100% auf der Seite von J.H., empfinde das aber als einen Kampf gegen Windmühlen - leider.
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Tomasch schrieb:
Das Problem ist dabei ja: Es sind so viele. Die Bild dreht diese ganze Geschichte in eine Promotion-Aktion für sie selbst. Und das mit einfachen, aber effektiven Mitteln. Ich stehe zu 100% auf der Seite von J.H., empfinde das aber als einen Kampf gegen Windmühlen - leider.

Ich weiß, was Du meinst, aus meiner Perspektive ist der Bild-Konter aber nicht gelungen. Natürlich ist es schwer, einen Kampf gegen die Bild zu gewinnen. Aber wenigstens wird wieder mal publik, wie subtil die Bild beziehungsweise ihre Werbekampagnen gestaltet sind. Vielleicht sagt ja doch der ein oder andere Promi aufgrund dieser Geschichte nein, wenn ihm eine ähnliche Anfrage zugestellt wird. Ganz sinnlos ist es alleine deshalb nicht, weil darüber diskutiert wird. Awareness, sozusagen.
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f1r3 schrieb:
Tomasch schrieb:
Das Problem ist dabei ja: Es sind so viele. Die Bild dreht diese ganze Geschichte in eine Promotion-Aktion für sie selbst. Und das mit einfachen, aber effektiven Mitteln. Ich stehe zu 100% auf der Seite von J.H., empfinde das aber als einen Kampf gegen Windmühlen - leider.

Ich weiß, was Du meinst, aus meiner Perspektive ist der Bild-Konter aber nicht gelungen. Natürlich ist es schwer, einen Kampf gegen die Bild zu gewinnen. Aber wenigstens wird wieder mal publik, wie subtil die Bild beziehungsweise ihre Werbekampagnen gestaltet sind. Vielleicht sagt ja doch der ein oder andere Promi aufgrund dieser Geschichte nein, wenn ihm eine ähnliche Anfrage zugestellt wird. Ganz sinnlos ist es alleine deshalb nicht, weil darüber diskutiert wird. Awareness, sozusagen.


Ich glaube, wir haben beide die selbe Meinung, aber drücken sie unterschiedlich aus. Ich sehe es so, dass schlechte Publicity (dummerweise) eben auch Publicity ist. Das macht sich die Bild mit ihrer Anzeige zum Vorteil. Dass sie damit den "einfach gestrickten" Leser auf ihre Seite gewinnen wollen, ist klar. Eine moralisch äußerst zweifelhafte Methode, aber effektiv (was erwartet man auch...). Dass darüber diskutiert wird, ist doch leider schon wieder optimal für dieses Blatt.

Mal ganz nebenbei bekommt Holofernes durch diese Geschichte auch sicherlich mehr Aufmerksamkeit, als wenn sie an dieser Aktion teilgenommen hätte...ohne ihr etwas unterstellen zu wollen.
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Diese Pseudo-Intelektuelle hat sich mal wieder selbst ins Knie geschossen. Aber wer nur hochtrabend, moralisch perfekt und das die ganze Zeit rumblubbert, kommt halt nicht zum denken.

Gratulation an die Bild.
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dawiede schrieb:
Diese Pseudo-Intelektuelle hat sich mal wieder selbst ins Knie geschossen. Aber wer nur hochtrabend, moralisch perfekt und das die ganze Zeit rumblubbert, kommt halt nicht zum denken.

Gratulation an die Bild.  


man darf halt alles machen nur niemals die Bild-Macher für dumm halten
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Der_Maulwurf schrieb:

2. Ist die TAZ vielleicht interlektuell anspruchsvoller, politsch aber nicht weniger parteiisch. TAZ wie Bild liefern keine Nachrichten und Fakten, sondern politisch eingefärbte Meinungen.  

Finde ich nicht schlimm. Muss man ja nicht lesen.
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3zu7 schrieb:
Der_Maulwurf schrieb:

2. Ist die TAZ vielleicht interlektuell anspruchsvoller, politsch aber nicht weniger parteiisch. TAZ wie Bild liefern keine Nachrichten und Fakten, sondern politisch eingefärbte Meinungen.  

Finde ich nicht schlimm. Muss man ja nicht lesen.


zum Glück gibt unsere Medienlandschaft für jeden Geschmack etwas her
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FredSchaub schrieb:
die BILD-Zeitung und nachtreten...niemals

die hatten mal ne Reihe mit Volks-Büchern (widerlicher Bild-Bindestrich) deutscher Literaturnobelpreisträger: Hauptmann, Grass usw. - alle mit ihrem Hauptwerk vertreten.

Nur einer war "vergessen" worden: Heinrich Böll für seine indirekte Kritik an der Bild mit "die verlorene Ehre der Katharina Blum", das Nachtreten hat bei denen als auch ne höhere und lang zurückreichende Basis


Die Kritik von Böll war doch nicht "indirekt"! Selbst im Vorwort nennt Böll die BILD beim Namen: „Personen und Handlung dieser Erzählung sind frei erfunden. Sollten sich bei der Schilderung gewisser journalistischer Praktiken Ähnlichkeiten mit den Praktiken der Bild-Zeitung ergeben haben, so sind diese Ähnlichkeiten weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich.“
"Die verlorene Ehre der Katharina Blum" war ja gerade u.a. eine Reaktion darauf, wie die BILD ihn selbst zum RAF-Sympahtisanten geschrieben hat.
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Rio schrieb:
FredSchaub schrieb:
die BILD-Zeitung und nachtreten...niemals

die hatten mal ne Reihe mit Volks-Büchern (widerlicher Bild-Bindestrich) deutscher Literaturnobelpreisträger: Hauptmann, Grass usw. - alle mit ihrem Hauptwerk vertreten.

Nur einer war "vergessen" worden: Heinrich Böll für seine indirekte Kritik an der Bild mit "die verlorene Ehre der Katharina Blum", das Nachtreten hat bei denen als auch ne höhere und lang zurückreichende Basis


Die Kritik von Böll war doch nicht "indirekt"! Selbst im Vorwort nennt Böll die BILD beim Namen: „Personen und Handlung dieser Erzählung sind frei erfunden. Sollten sich bei der Schilderung gewisser journalistischer Praktiken Ähnlichkeiten mit den Praktiken der Bild-Zeitung ergeben haben, so sind diese Ähnlichkeiten weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich.“
"Die verlorene Ehre der Katharina Blum" war ja gerade u.a. eine Reaktion darauf, wie die BILD ihn selbst zum RAF-Sympahtisanten geschrieben hat.  


Oh, ja stimmt - hatte das Vorwort nicht mehr im Blick - die Kritik ist also direkt.

Danke für den Hinweis
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3zu7 schrieb:
So, so, die Bild wirbt in der Taz. Ich komme mit dem Zeitgeist nicht mehr klar.


Schon seit "Jahrzehnten" bezeichnet Hermann Ludwig Gremliza die TAZ als: Kinder-Faz.
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FredSchaub schrieb:
3zu7 schrieb:
Der_Maulwurf schrieb:

2. Ist die TAZ vielleicht interlektuell anspruchsvoller, politsch aber nicht weniger parteiisch. TAZ wie Bild liefern keine Nachrichten und Fakten, sondern politisch eingefärbte Meinungen.  

Finde ich nicht schlimm. Muss man ja nicht lesen.


zum Glück gibt unsere Medienlandschaft für jeden Geschmack etwas her


Dito.

Die FR z.B. ist ein wenig sozialdemokratisch, ein Grund u.a. warum ich sie lese.


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