Die Linkspartei hat sich etabliert, dürfte bundesweit sogar die drittstärkste Partei sein.
Ungeachtet der Diskussion warum diese Partei so zugelegt hat und der Frage wie man zu dieser Partei steht, interessieren mich vielmehr Eure Meinungen / Einschätzungen zu den sich daraus noch ergebenden Auswirkungen.
Wir haben bundesweit eine linke Mehrheit, werden aber von einer CDU Kanzlerin regiert. Schwächungen der " Grünen" , insbesondere aber der SPD. Wobei in Hessen sogar 200000 ehemalige CDU-Wähler die Linkspartei gewählt haben sollen. Halten die tradierten Parteien bundesweit die Mißachtung der Linkspartei als mutmaßlicher Koalitionspartner durch?Oder wird dies gar nicht möglich sein? Sozialere Gesetzgebung der regierenden Parteien aus Angst, daß die Linkspartei sonst noch stärker wird? Zumindest ist es offensichtlich, daß die Parteienlandschaft sehr beunruhigt ist durch diese - so drücken sie sich gerne aus- " sogenannte Linkspartei".
Ich persönlich habe nur insoweit eine Meinung, als daß ich sicher bin, daß die übrigen Parteien sich wegen der Linkspartei doch deutlich mehr bemühen werden.zumindest soziale Versprechungen zu machen.
Ich würde sagen, zunächst führt der Einzug der Linkspartei in die zahlreichen Landtage erstmal zu dem Problem, dass sich keine Regierungsmehrheit finden lässt, wenn es nicht eine absolut stärkste Partei gibt (siehe Hessen und in Hamburg wird es wohl auch so werden).
Dies wiederum bedeutet: Entweder Große Koaltionen oder Dreierbündnisse (die klassische 1-2 Parteienregierung, mit einer großen Volkspartei, ist wohl nach den meisten Landtagswahlen nicht mehr möglich). Für diese Dreierbündnisse müssen die Parteien selbst jedoch über ihren Schatten springen. Entweder müssen sich die großen Parteien mit der Linkspartei auseinandersetzen und diese in die Regierung einbeziehen oder aber die kleinen Parteien wie Grüne und FDP müssen von ihren "Stammkoalitionen" Rot-Grün/Schwarz-Gelb abweichen.
Ich persönlich hab eher das Gefühl, dass es auf die vermehrte Bildung von Großen Kolationen hinausläuft, was wiederum zu einer Blokadepolitik führt und den kleinen Parteien mehr Stimmen bei der nächsten Wahl bringt.
Zu einer sozialeren Gesetzgebung wird es in nächster Zeit wohl nicht kommen, denn dafür sind die regierenden Parteien viel zu sehr in ihrem Profil festgefahren.
Viel mehr könnte ich mir vorstellen, dass die anderen Parteien über kurz oder lang ihr eigenes Parteiprofil in die ein oder andere Richtung verschärfen werden müssen, um überhaupt noch "ordentlich" regieren zu können.
Die FR hat mal einen Vergleich zu der damals neuen und ungeliebten Partei die Grünen angestellt. Keine der traditionellen Parteien wollte damals was mit ihnen zu tun haben. Als dann 1985 in Hessen auch Neuwahlen keine regierungsfähige Mehrheit brachten, gab es erstmals Rot-Grün( mit Joschka Fischer ).
Ich denke der Vergleich der FR hinkt insofern gewaltig, als die Berührungsängste zur Linkspartei doch gewaltig größer sind. Die deutliche Abgrenzung zu den Grünen- die damals primär für Umweltpolitik standen- ermöglichte diesen Schritt eher und leichter. Muß nur im Hinblick auf die Entwicklung schmunzeln . Heute-also gut 20 Jahre später-sind für CDU und FDP die Grünen ein möglicher Partner. Damals undenkbar.
Die Grünen hatten auch niemand in ihren Reihen die sich einen neuen Staatsicherdienst wünschen oder sich über Mauertote lustig machen.. Sie waren zwar Bürgerschrecks, aber nicht alle. Das war ein wirklich bunter Haufen. Die Anfänge der grünen Bewegung waren auch eher " wertkonservativ. Herbert Gruhl schützt Natur und Heimat etc. Später kamen dann noch die Lilalatzhosernträgerinnen , männliche Häkelgruppen und abgehalfterte KBWler hinzu. Die letzgenannten haben es aufgrund ihrer klaren Kaderstrukturen auch am weitesten nach oben geschafft. Naja ,man gewöhnt sich an alles.
Bei der Linkspartei sieht das meines Erachtens etwas anders aus. Eine ganze Reihe dieser Herren und Damen haben meiner Ansicht nach Kreide gefressen. Und zwar ne menge Kreide. Und das sind nicht nur die alten Ostkader. Wenn ich mir die Karriere von Herrn Dehm anschaue wird mir schlecht. Man kann ja mal Wolf Biermann fragen was er von ihm hält.Ich traue diesen Menschen nicht über den Weg. Allerdings liegen die Positionen einiger Spd Verbände ( z.B Hessen-Süd) sehr nahe an denen der Linkspartei.
Ypsilanti war ja schließlich zusammen mit Otmar Schreiner und einer Handvoll anderer SPD-Bundestagsabgeordneter 2003/2004 kurz davor zu Lafontaine überzulaufen. Ich finde, Frau Ypsilanti ist sehr konsequent und einfach nur ihren Grundsätzen treu geblieben. Inhaltlich passt zwischen ihr und der Lafontaine-Truppe vielleicht zwei Blatt Papier.
Zu deiner Frage. Ich halte die Entwicklung hin zu einem 5 Parteien Parlament nicht für wünschenswert. Bin halt alter Bundesrepublikaner. Klare politische Entscheidungen in die eine oder andere Richtung werden nicht einfacher.
Die SPD wir jetzt von 2 Seiten angenagt. Die SPD muß wahnsinnig aufpassen dass sie nicht auf dem persönlichen Rachefeldzug von Oskar Lafontaine komplett ausblutet. Momentan erscheint mir diese Partei als von den Linken getriebene. Die Linke gibt die Themen vor , ohne jemals zu verraten wie man etwas finanzieren will,und die gute alte Tante hechelt hinterher.Als die mit Abstand älteste demokratische Partei in Deutschland hat die SPD so etwas eigentlich nicht nötig.
Dirty-Harry schrieb: Die Linkspartei hat sich etabliert, dürfte bundesweit sogar die drittstärkste Partei sein.
Das wäre mir neu
Klar verschieben sich Themen wenn eine neue Partei Erfolg hat, besonders bei den Parteien die Stimmen an den Neuling verlieren. Allerdings wäre der Trend auch ohne Linkspartei da, überbieten sich doch CDU und SPD auch so immer wieder in Sachen Füllhorn über die Wähler ausschütten.
Konkret wird die Linkspartei wohl dazu führen das wir in Hessen eine Ministerpräsidentin bekommen und in ein paar Monaten dann erneut wählen. Denn daraus folgenden Glaubwürdigkeitsverlust der SPD und das noch bessere Abschneiden der Linken darf man aber nicht den Linken selbst zuschreiben. Das schafft die SPD ganz allein
HeinzGründel schrieb: Ich halte die Entwicklung hin zu einem 5 Parteien Parlament nicht für wünschenswert. Bin halt alter Bundesrepublikaner. Klare politische Entscheidungen in die eine oder andere Richtung werden nicht einfacher.
Wenn die FDP endlich rausfällt, ist man doch wieder zu viert
HeinzGründel schrieb: Die SPD wir jetzt von 2 Seiten angenagt. Die SPD muß wahnsinnig aufpassen dass sie nicht auf dem persönlichen Rachefeldzug von Oskar Lafontaine komplett ausblutet. Momentan erscheint mir diese Partei als von den Linken getriebene. Die Linke gibt die Themen vor , ohne jemals zu verraten wie man etwas finanzieren will,und die gute alte Tante hechelt hinterher.Als die mit Abstand älteste demokratische Partei in Deutschland hat die SPD so etwas eigentlich nicht nötig.
Ich finde es etwas billig, die WASG als Oskars Rachefeldzug abzutun. Die SPD hat sich ihre Probleme doch selbst zuzuschreiben. Mit einem Kanzler Schröder, der noch Neo-Liberaler noch als Tony Blair sein wollte, mit Ministern wie Clement oder Steinbrück, mit Experten wie Hartz und Rürupp hat sich die SPD so weit von ihren Stammwählern entfernt, dass der gute Willy wahrscheinlich wie ein Ventilator im Grab rotiert. Und jetzt wundern sie sich, dass Ypsilanti die erfolgreichste SPD-Kandidatin seit Jahren ist.
Auswirkungen der Linken als etablierte Partei? Für den hiesigen Landtag heißt das jetzt erst einmal: Die Mauer ist zurück! Aber nicht der antifaschistische Schutzwall des SED-Staates gegen die Bedrohung aus dem kapitalistischen Westen. Nein es ist die Mauer des demokratischen Schweigens und Nichtbeachtung der 5. Größe im Parlament. Niemand spricht mit den Schmuddelkindern, man bleibt in der 'Oberstadt'. Ja, ja ein Déjà vu in Richtung Grüne in den 80ern, selbst wenn einige hier das nicht so sehen. Die Grünen provozierten dazu noch durch Mätzchen im Parlament, gleiches ist von den Linken nicht zu erwarten. Aber eine neue Mauer und die Stasi á la Wegner werden jetzt aufgebauscht - da ist er wieder der böse Kommunist, gar Bolschewist. Da fällt mir das alte Wahlplakat der CDU von 1953 wieder ein:
Ich wünsche mir etwas mehr Gelassenheit in dieser Situation. Hessen hat 1966 die NPD mit 7,8 % und 8 Sitzen in den Landtag gewählt - und überlebt. Wir werden auch die Linke für 5 Jahre verkraften. Gut, mit 51 % (bestes Ergebnis) konnte die SPD gemütlich alleine regieren und die Nazis wurden nicht zur Regierungsbildung benötigt. Aber es sind ja noch 4 andere Parteien, die zusammen über 90 % der Sitze wärmen und......tatkräftig taktieren. Die Linken sind nicht das Problem - es sind vielmehr die anderen. Gruß aus der Hauptstadt Peter
HeinzGründel schrieb: Und das sind nicht nur die alten Ostkader. Wenn ich mir die Karriere von Herrn Dehm anschaue wird mir schlecht. Man kann ja mal Wolf Biermann fragen was er von ihm hält.Ich traue diesen Menschen nicht über den Weg. Allerdings liegen die Positionen einiger Spd Verbände ( z.B Hessen-Süd) sehr nahe an denen der Linkspartei.
das ist eine interessante aussage. dehm ist auf meiner (dieses wort würde jetzt sofort ausgexxx) -liste ganz weit vorne. und aus diesen gründen ist die linke für mich auch nicht wählbar. offen bleibt in deinem beitrag allerdings die frage, ob einige positionen deshalb trotzdem nicht überlegenswert sind (natürlich nicht alle). müssen wir uns der tatsache, dass der kapitalismus gewonnen hat tatsächlich demütig unterwerfen?
die grünen sind eine bürgerliche partei geworden, inklusive zustimmung zu militärischen einsätzen im ausland etc, etc...
die spd ist für mich unter schröder nicht mehr von der cdu unterscheidbar gewesen. endet linke politik bei hartz IV oder ist da nicht durchaus bedarf nach einer politik die sich ein bißchen mehr soziale gerechtigkeit auf die fahnen schreibt?
mir ist eine spd mit ypsilanti näher als eine unter schröder. wofür die stand demonstriert herr clement in den letzten wochen ziemlich eindrucksvoll und zu gazprom muß ich hier nichts schreiben, glaube ich.
danke an beide Peterles aus Noch-Schweinchen-Stadt
die Hysterie hinsichtlich des Einzugs der Linken nervt nur noch,
ich wünschte mir manchmal mehr Entrüstung über das Gebaren und vor allem den Erfolg der Rechten(wobei Schäuble mit seiner Paranoia ja spursicher in deren (4)Fallstricken äh -strecken fährt,clever eigentlich.)
Sicher hat "die Linke"mit Erbballast zu kämpfen,auch dort gibt es Unbelehrbare,ja Untragbare... diese Kasper und Kasperinnen werden aussortiert und ich bin positiv überrrasch.
was mich an diesem unserem Lande stört,ist die Tatsache,dass verbale Entgleisungen oder gar handfeste Verfehlungen(siehe Schweinchen Babe) für Politiker der etablierten Parteien nixkommanullnada Konsequenzen haben.
DIES stört mich ganz vehement an meinem Land.
Links(ganz links!),sorry HG,ich bin nicht im Entferntesten bei Dir,deiner Denkweise und Deiner Gehaltsgruppe und arbeite mir trotzdem den ***** weg) wählen gehört für mich solange zu meinem guten Ton,wie sich dies nicht auch nur ansatzweise bessert.
Dirty-Harry schrieb: Die Linkspartei hat sich etabliert, dürfte bundesweit sogar die drittstärkste Partei sein.
Ungeachtet der Diskussion warum diese Partei so zugelegt hat und der Frage wie man zu dieser Partei steht, interessieren mich vielmehr Eure Meinungen / Einschätzungen zu den sich daraus noch ergebenden Auswirkungen.
Wir haben bundesweit eine linke Mehrheit, werden aber von einer CDU Kanzlerin regiert. Schwächungen der " Grünen" , insbesondere aber der SPD. Wobei in Hessen sogar 200000 ehemalige CDU-Wähler die Linkspartei gewählt haben sollen. Halten die tradierten Parteien bundesweit die Mißachtung der Linkspartei als mutmaßlicher Koalitionspartner durch?Oder wird dies gar nicht möglich sein? Sozialere Gesetzgebung der regierenden Parteien aus Angst, daß die Linkspartei sonst noch stärker wird? Zumindest ist es offensichtlich, daß die Parteienlandschaft sehr beunruhigt ist durch diese - so drücken sie sich gerne aus- " sogenannte Linkspartei".
Ich persönlich habe nur insoweit eine Meinung, als daß ich sicher bin, daß die übrigen Parteien sich wegen der Linkspartei doch deutlich mehr bemühen werden.zumindest soziale Versprechungen zu machen.
Wie seht Ihr die Entwicklung?
Auf Länderebene wird es immer mehr rot-rot-grüne Regierungen geben, außer in 4-5 Ländern. Auf Bundesebene wird das noch etwas dauern, aber auch dort wird es passieren. Die SPD leugnet es zwar noch, aber wieviel man diesen verlogenen Politikern glauben darf ist ja bekannt. Die SPD wird aber schon noch merken dass sie sich ihre eigenes Grab schaufelt, wenn sie mit diesen Kommunisten zusammenschafft.
Die verschwinden ganz schnell wieder. Ich denke, es ist gut, dass es sie gibt, damit die SPD wieder das wir was sie mal war eine Partei fuer den Arbeiter und Angestellten (das sag ich als Unternehmer).
Es schrieb hier schonmal jemand, man konnte keinen Unterschied mehr sehen zwischen CDU und SPD.
Lieber HG natuerlich hast du recht, dass in der Partei Mitglieder sind, die alles andere als das demokratische Gedankengut denken. Ich moechte aber nicht wissen wieviel davon auch in anderen Parteien sitzen.
Die verschwinden ganz schnell wieder. Ich denke, es ist gut, dass es sie gibt, damit die SPD wieder das wir was sie mal war eine Partei fuer den Arbeiter und Angestellten (das sag ich als Unternehmer).
Es schrieb hier schonmal jemand, man konnte keinen Unterschied mehr sehen zwischen CDU und SPD.
Lieber HG natuerlich hast du recht, dass in der Partei Mitglieder sind, die alles andere als das demokratische Gedankengut denken. Ich moechte aber nicht wissen wieviel davon auch in anderen Parteien sitzen.
Gruss Afrigaaner
sehe ich auch so Wenn sich die SPD wieder um das kümmert wofür sie eigentlich steht, die Interessen des kleinen Mannes zu vertreten, wird die Linke ganz schnell wieder aufs Normalmass zurückschrumpfen und sich bei ca. 5 % einpendeln.
Die verschwinden ganz schnell wieder. Ich denke, es ist gut, dass es sie gibt, damit die SPD wieder das wir was sie mal war eine Partei fuer den Arbeiter und Angestellten (das sag ich als Unternehmer).
Es schrieb hier schonmal jemand, man konnte keinen Unterschied mehr sehen zwischen CDU und SPD.
Lieber HG natuerlich hast du recht, dass in der Partei Mitglieder sind, die alles andere als das demokratische Gedankengut denken. Ich moechte aber nicht wissen wieviel davon auch in anderen Parteien sitzen.
Gruss Afrigaaner
Nein, die sollten nicht mitregieren.
Wolf Biermann hat am Damstag morgen im DLF ein bemerkenswertes Interview gegeben. Karl Marx hätte einmal gesagt "nach der Tragödie kommt die Farce" Bezogen war dies auf die derzeitigen Ereignisse. Biermann beklagte das die Partei die schon einmal von den Kommunisten gefressen worden ist, sich diesen nunmehr anbiedert. Ohne jegliches historisches Bewußtsein und ohne Stolz.
Anbei noch ein Originalzitat des von mir "unheimlich geschätzten " Dieter Dehm seines Zeichens Landesvorsitzender und Bundestagsabgeordneter der sogenannten Linken.
„eine allzu gedankenlose Distanzierung vom Mauerbau könnte in Zukunft das Verständnis dahin dogmatisch versperren, wo eine ökonomisch unterentwickelte Region – um mehr Demokratie, mehr Ökologie, mehr Kulturausgaben, mehr Soziales zu wagen – sich abschottet oder etwa die Abwerbung der vom Monopolkapital bevorzugten Kräftigen, Jungen, teuer Ausgebildeten verhindern wollte“.
Geschrieben in der Zeitschschrift "Utopia" im Jahre des Herrn 2001 elf Jahre nach dem Fall der Mauer.
Nein .niemand hat die Absicht einen Mauer zu bauen. Diese Denke will ich weder aktiv noch passiv in der Regierungsverantwortung sehen.
Die verschwinden ganz schnell wieder. Ich denke, es ist gut, dass es sie gibt, damit die SPD wieder das wir was sie mal war eine Partei fuer den Arbeiter und Angestellten (das sag ich als Unternehmer).
Es schrieb hier schonmal jemand, man konnte keinen Unterschied mehr sehen zwischen CDU und SPD.
Lieber HG natuerlich hast du recht, dass in der Partei Mitglieder sind, die alles andere als das demokratische Gedankengut denken. Ich moechte aber nicht wissen wieviel davon auch in anderen Parteien sitzen.
Gruss Afrigaaner
Nein, die sollten nicht mitregieren.
Wolf Biermann hat am Damstag morgen im DLF ein bemerkenswertes Interview gegeben. Karl Marx hätte einmal gesagt "nach der Tragödie kommt die Farce" Bezogen war dies auf die derzeitigen Ereignisse. Biermann beklagte das die Partei die schon einmal von den Kommunisten gefressen worden ist, sich diesen nunmehr anbiedert. Ohne jegliches historisches Bewußtsein und ohne Stolz.
Anbei noch ein Originalzitat des von mir "unheimlich geschätzten " Dieter Dehm seines Zeichens Landesvorsitzender und Bundestagsabgeordneter der sogenannten Linken.
„eine allzu gedankenlose Distanzierung vom Mauerbau könnte in Zukunft das Verständnis dahin dogmatisch versperren, wo eine ökonomisch unterentwickelte Region – um mehr Demokratie, mehr Ökologie, mehr Kulturausgaben, mehr Soziales zu wagen – sich abschottet oder etwa die Abwerbung der vom Monopolkapital bevorzugten Kräftigen, Jungen, teuer Ausgebildeten verhindern wollte“.
Geschrieben in der Zeitschschrift "Utopia" im Jahre des Herrn 2001 elf Jahre nach dem Fall der Mauer.
Nein .niemand hat die Absicht einen Mauer zu bauen. Diese Denke will ich weder aktiv noch passiv in der Regierungsverantwortung sehen.
Ich bezog meine Aussage darauf, dass die Versprechen der Linken sehr schnell entzaubert sein werden.
Ich befuerchtet, dass sie in der Oposition noch staerker wird. Weil fordern und Ideen haben, wie's besser wird ist das eine das Umsetzen das Andere.
(Eigentlich koennten wir 2 mit unserem Aussehen und Karisma auch ne Partei gruenden. Versprechen den arbeitsfreien Donnerstag, Mindestlohn von 20 Euro fuer jeden, die Rentner erhalten 70% ihres letzten Bruttos und die Energiekosten werden bei -25% von heutigen Nievau eingefroren, bevor ich's vergessen in 2Jahren haben wir Vollbeschaeftigung)
die Hysterie hinsichtlich des Einzugs der Linken nervt nur noch, ich wünschte mir manchmal mehr Entrüstung über das Gebaren und vor allem den Erfolg der Rechten(wobei Schäuble mit seiner Paranoia ja spursicher in deren (4)Fallstricken äh -strecken fährt,clever eigentlich.) Sicher hat "die Linke"mit Erbballast zu kämpfen,auch dort gibt es Unbelehrbare,ja Untragbare... diese Kasper und Kasperinnen werden aussortiert und ich bin positiv überrrasch.
Wir haben bundesweit eine linke Mehrheit, werden aber von einer CDU Kanzlerin regiert.
Ist das wirklich so? Ich denke, nein. Dazu gibt es sowohl bei der SPD als auch bei den Grünen noch bzw. inzwischen zu viele Leute im "rechten Mittelfeld", was für die SPD schwierig ist, aber - hoffentlich - dazu führen wird, dass sich die rot-rot-grün-Idee nicht durchsetzen wird.
Ungeachtet der Diskussion warum diese Partei so zugelegt hat und der Frage wie man zu dieser Partei steht, interessieren mich vielmehr Eure Meinungen / Einschätzungen zu den sich daraus noch ergebenden Auswirkungen.
Wir haben bundesweit eine linke Mehrheit, werden aber von einer CDU Kanzlerin regiert.
Schwächungen der " Grünen" , insbesondere aber der SPD. Wobei in Hessen sogar 200000 ehemalige CDU-Wähler die Linkspartei gewählt haben sollen.
Halten die tradierten Parteien bundesweit die Mißachtung der Linkspartei als mutmaßlicher Koalitionspartner durch?Oder wird dies gar nicht möglich sein?
Sozialere Gesetzgebung der regierenden Parteien aus Angst, daß die Linkspartei sonst noch stärker wird? Zumindest ist es offensichtlich, daß die Parteienlandschaft sehr beunruhigt ist durch diese - so drücken sie sich gerne aus-
" sogenannte Linkspartei".
Ich persönlich habe nur insoweit eine Meinung, als daß ich sicher bin, daß die übrigen Parteien sich wegen der Linkspartei doch deutlich mehr bemühen werden.zumindest soziale Versprechungen zu machen.
Wie seht Ihr die Entwicklung?
Dies wiederum bedeutet: Entweder Große Koaltionen oder Dreierbündnisse (die klassische 1-2 Parteienregierung, mit einer großen Volkspartei, ist wohl nach den meisten Landtagswahlen nicht mehr möglich).
Für diese Dreierbündnisse müssen die Parteien selbst jedoch über ihren Schatten springen. Entweder müssen sich die großen Parteien mit der Linkspartei auseinandersetzen und diese in die Regierung einbeziehen oder aber die kleinen Parteien wie Grüne und FDP müssen von ihren "Stammkoalitionen" Rot-Grün/Schwarz-Gelb abweichen.
Ich persönlich hab eher das Gefühl, dass es auf die vermehrte Bildung von Großen Kolationen hinausläuft, was wiederum zu einer Blokadepolitik führt und den kleinen Parteien mehr Stimmen bei der nächsten Wahl bringt.
Zu einer sozialeren Gesetzgebung wird es in nächster Zeit wohl nicht kommen, denn dafür sind die regierenden Parteien viel zu sehr in ihrem Profil festgefahren.
Viel mehr könnte ich mir vorstellen, dass die anderen Parteien über kurz oder lang ihr eigenes Parteiprofil in die ein oder andere Richtung verschärfen werden müssen, um überhaupt noch "ordentlich" regieren zu können.
Ich denke der Vergleich der FR hinkt insofern gewaltig, als die Berührungsängste zur Linkspartei doch gewaltig größer sind. Die deutliche Abgrenzung zu den Grünen- die damals primär für Umweltpolitik standen- ermöglichte diesen Schritt eher und leichter.
Muß nur im Hinblick auf die Entwicklung schmunzeln . Heute-also gut 20 Jahre später-sind für CDU und FDP die Grünen ein möglicher Partner. Damals undenkbar.
Die Grünen hatten auch niemand in ihren Reihen die sich einen neuen Staatsicherdienst wünschen oder sich über Mauertote lustig machen.. Sie waren zwar Bürgerschrecks, aber nicht alle. Das war ein wirklich bunter Haufen. Die Anfänge der grünen Bewegung waren auch eher " wertkonservativ. Herbert Gruhl schützt Natur und Heimat etc.
Später kamen dann noch die Lilalatzhosernträgerinnen , männliche Häkelgruppen und abgehalfterte KBWler hinzu. Die letzgenannten haben es aufgrund ihrer klaren Kaderstrukturen auch am weitesten nach oben geschafft. Naja ,man gewöhnt sich an alles.
Bei der Linkspartei sieht das meines Erachtens etwas anders aus. Eine ganze Reihe dieser Herren und Damen haben meiner Ansicht nach Kreide gefressen. Und zwar ne menge Kreide. Und das sind nicht nur die alten Ostkader. Wenn ich mir die Karriere von Herrn Dehm anschaue wird mir schlecht. Man kann ja mal Wolf Biermann fragen was er von ihm hält.Ich traue diesen Menschen nicht über den Weg.
Allerdings liegen die Positionen einiger Spd Verbände ( z.B Hessen-Süd) sehr nahe an denen der Linkspartei.
Ypsilanti war ja schließlich zusammen mit Otmar Schreiner und einer Handvoll anderer SPD-Bundestagsabgeordneter 2003/2004 kurz davor zu Lafontaine überzulaufen. Ich finde, Frau Ypsilanti ist sehr konsequent und einfach nur ihren Grundsätzen treu geblieben. Inhaltlich passt zwischen ihr und der Lafontaine-Truppe vielleicht zwei Blatt Papier.
Zu deiner Frage.
Ich halte die Entwicklung hin zu einem 5 Parteien Parlament nicht für wünschenswert. Bin halt alter Bundesrepublikaner. Klare politische Entscheidungen in die eine oder andere Richtung werden nicht einfacher.
Die SPD wir jetzt von 2 Seiten angenagt. Die SPD muß wahnsinnig aufpassen dass sie nicht auf dem persönlichen Rachefeldzug von Oskar Lafontaine komplett ausblutet. Momentan erscheint mir diese Partei als von den Linken getriebene. Die Linke gibt die Themen vor , ohne jemals zu verraten wie man etwas finanzieren will,und die gute alte Tante hechelt hinterher.Als die mit Abstand älteste demokratische Partei in Deutschland hat die SPD so etwas eigentlich nicht nötig.
Das wäre mir neu
Klar verschieben sich Themen wenn eine neue Partei Erfolg hat, besonders bei den Parteien die Stimmen an den Neuling verlieren.
Allerdings wäre der Trend auch ohne Linkspartei da, überbieten sich doch CDU und SPD auch so immer wieder in Sachen Füllhorn über die Wähler ausschütten.
Konkret wird die Linkspartei wohl dazu führen das wir in Hessen eine Ministerpräsidentin bekommen und in ein paar Monaten dann erneut wählen.
Denn daraus folgenden Glaubwürdigkeitsverlust der SPD und das noch bessere Abschneiden der Linken darf man aber nicht den Linken selbst zuschreiben. Das schafft die SPD ganz allein
Wenn die FDP endlich rausfällt, ist man doch wieder zu viert
Ich finde es etwas billig, die WASG als Oskars Rachefeldzug abzutun. Die SPD hat sich ihre Probleme doch selbst zuzuschreiben. Mit einem Kanzler Schröder, der noch Neo-Liberaler noch als Tony Blair sein wollte, mit Ministern wie Clement oder Steinbrück, mit Experten wie Hartz und Rürupp hat sich die SPD so weit von ihren Stammwählern entfernt, dass der gute Willy wahrscheinlich wie ein Ventilator im Grab rotiert.
Und jetzt wundern sie sich, dass Ypsilanti die erfolgreichste SPD-Kandidatin seit Jahren ist.
Für den hiesigen Landtag heißt das jetzt erst einmal:
Die Mauer ist zurück!
Aber nicht der antifaschistische Schutzwall des SED-Staates gegen die Bedrohung aus dem kapitalistischen Westen. Nein es ist die Mauer des demokratischen Schweigens und Nichtbeachtung der 5. Größe im Parlament. Niemand spricht mit den Schmuddelkindern, man bleibt in der 'Oberstadt'. Ja, ja ein Déjà vu in Richtung Grüne in den 80ern, selbst wenn einige hier das nicht so sehen. Die Grünen provozierten dazu noch durch Mätzchen im Parlament, gleiches ist von den Linken nicht zu erwarten. Aber eine neue Mauer und die Stasi á la Wegner werden jetzt aufgebauscht - da ist er wieder der böse Kommunist, gar Bolschewist. Da fällt mir das alte Wahlplakat der CDU von 1953 wieder ein:
Ich wünsche mir etwas mehr Gelassenheit in dieser Situation. Hessen hat 1966 die NPD mit 7,8 % und 8 Sitzen in den Landtag gewählt - und überlebt. Wir werden auch die Linke für 5 Jahre verkraften. Gut, mit 51 % (bestes Ergebnis) konnte die SPD gemütlich alleine regieren und die Nazis wurden nicht zur Regierungsbildung benötigt. Aber es sind ja noch 4 andere Parteien, die zusammen über 90 % der Sitze wärmen und......tatkräftig taktieren.
Die Linken sind nicht das Problem - es sind vielmehr die anderen.
Gruß aus der Hauptstadt
Peter
das ist eine interessante aussage. dehm ist auf meiner (dieses wort würde jetzt sofort ausgexxx) -liste ganz weit vorne. und aus diesen gründen ist die linke für mich auch nicht wählbar. offen bleibt in deinem beitrag allerdings die frage, ob einige positionen deshalb trotzdem nicht überlegenswert sind (natürlich nicht alle). müssen wir uns der tatsache, dass der kapitalismus gewonnen hat tatsächlich demütig unterwerfen?
die grünen sind eine bürgerliche partei geworden, inklusive zustimmung zu militärischen einsätzen im ausland etc, etc...
die spd ist für mich unter schröder nicht mehr von der cdu unterscheidbar gewesen. endet linke politik bei hartz IV oder ist da nicht durchaus bedarf nach einer politik die sich ein bißchen mehr soziale gerechtigkeit auf die fahnen schreibt?
mir ist eine spd mit ypsilanti näher als eine unter schröder. wofür die stand demonstriert herr clement in den letzten wochen ziemlich eindrucksvoll und zu gazprom muß ich hier nichts schreiben, glaube ich.
peter
die Hysterie hinsichtlich des Einzugs der Linken nervt nur noch,
ich wünschte mir manchmal mehr Entrüstung über das Gebaren und vor allem den Erfolg der Rechten(wobei Schäuble mit seiner Paranoia ja spursicher in deren (4)Fallstricken äh -strecken fährt,clever eigentlich.)
Sicher hat "die Linke"mit Erbballast zu kämpfen,auch dort gibt es Unbelehrbare,ja Untragbare...
diese Kasper und Kasperinnen werden aussortiert und ich bin positiv überrrasch.
was mich an diesem unserem Lande stört,ist die Tatsache,dass verbale Entgleisungen oder gar handfeste Verfehlungen(siehe Schweinchen Babe) für Politiker der etablierten Parteien nixkommanullnada Konsequenzen haben.
DIES stört mich ganz vehement an meinem Land.
Links(ganz links!),sorry HG,ich bin nicht im Entferntesten bei Dir,deiner Denkweise und Deiner Gehaltsgruppe und arbeite mir trotzdem den ***** weg) wählen gehört für mich solange zu meinem guten Ton,wie sich dies nicht auch nur ansatzweise bessert.
Habischkeinproblemmit ,-)
Bewahre dir deine Empörung. Sie ist ( leider) notwendig.
LG Uli
Bei dem Dünnschiss, den die zwei von sich geben, kann man nur hoffen, dass die SPD Wort hält...
natürlich Paul Leo Giani und van Ooyen..
Auf Länderebene wird es immer mehr rot-rot-grüne Regierungen geben, außer in 4-5 Ländern. Auf Bundesebene wird das noch etwas dauern, aber auch dort wird es passieren. Die SPD leugnet es zwar noch, aber wieviel man diesen verlogenen Politikern glauben darf ist ja bekannt. Die SPD wird aber schon noch merken dass sie sich ihre eigenes Grab schaufelt, wenn sie mit diesen Kommunisten zusammenschafft.
Die verschwinden ganz schnell wieder. Ich denke, es ist gut, dass es sie gibt, damit die SPD wieder das wir was sie mal war eine Partei fuer den Arbeiter und Angestellten (das sag ich als Unternehmer).
Es schrieb hier schonmal jemand, man konnte keinen Unterschied mehr sehen zwischen CDU und SPD.
Lieber HG natuerlich hast du recht, dass in der Partei Mitglieder sind, die alles andere als das demokratische Gedankengut denken. Ich moechte aber nicht wissen wieviel davon auch in anderen Parteien sitzen.
Gruss Afrigaaner
sehe ich auch so
Wenn sich die SPD wieder um das kümmert wofür sie eigentlich steht, die Interessen des kleinen Mannes zu vertreten, wird die Linke ganz schnell wieder aufs Normalmass zurückschrumpfen und sich bei ca. 5 % einpendeln.
Nein, die sollten nicht mitregieren.
Wolf Biermann hat am Damstag morgen im DLF ein bemerkenswertes Interview gegeben. Karl Marx hätte einmal gesagt "nach der Tragödie kommt die Farce" Bezogen war dies auf die derzeitigen Ereignisse. Biermann beklagte das die Partei die schon einmal von den Kommunisten gefressen worden ist, sich diesen nunmehr anbiedert. Ohne jegliches historisches Bewußtsein und ohne Stolz.
Anbei noch ein Originalzitat des von mir "unheimlich geschätzten " Dieter Dehm seines Zeichens Landesvorsitzender und Bundestagsabgeordneter der sogenannten Linken.
„eine allzu gedankenlose Distanzierung vom Mauerbau könnte in Zukunft das Verständnis dahin dogmatisch versperren, wo eine ökonomisch unterentwickelte Region – um mehr Demokratie, mehr Ökologie, mehr Kulturausgaben, mehr Soziales zu wagen – sich abschottet oder etwa die Abwerbung der vom Monopolkapital bevorzugten Kräftigen, Jungen, teuer Ausgebildeten verhindern wollte“.
Geschrieben in der Zeitschschrift "Utopia" im Jahre des Herrn 2001 elf Jahre nach dem Fall der Mauer.
Nein .niemand hat die Absicht einen Mauer zu bauen.
Diese Denke will ich weder aktiv noch passiv in der Regierungsverantwortung sehen.
Ich bezog meine Aussage darauf, dass die Versprechen der Linken sehr schnell entzaubert sein werden.
Ich befuerchtet, dass sie in der Oposition noch staerker wird. Weil fordern und Ideen haben, wie's besser wird ist das eine das Umsetzen das Andere.
(Eigentlich koennten wir 2 mit unserem Aussehen und Karisma auch ne Partei gruenden. Versprechen den arbeitsfreien Donnerstag, Mindestlohn von 20 Euro fuer jeden, die Rentner erhalten 70% ihres letzten Bruttos und die Energiekosten werden bei -25% von heutigen Nievau eingefroren, bevor ich's vergessen in 2Jahren haben wir Vollbeschaeftigung)
Gruss Afrigaaner
Ist das wirklich so? Ich denke, nein. Dazu gibt es sowohl bei der SPD als auch bei den Grünen noch bzw. inzwischen zu viele Leute im "rechten Mittelfeld", was für die SPD schwierig ist, aber - hoffentlich - dazu führen wird, dass sich die rot-rot-grün-Idee nicht durchsetzen wird.