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Hoffnung für Ostafrika und für unsere Moral?

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Ich habe am Wochenende zum ersten mal von der Hugersnot in Ostafrika gehört. Heute morgen nun von dieser traurigen Statistik gehört: Alle 6 Minuten stirbt in Somalia ein Kind.

Insgesamt sind wohl über 10 Millionen Menschen von der Hungersnot betroffen.

Aber wen interessierts?

Bild? Offensichtlich nicht. Kein einziger Beitrag auf der Startseite. Da ist das neue Vokuhila-Kleid doch viel wichtiger.

Spiegel? Fehlanzeige.

Focus? Auch hier nichts auf der Startseite zu finden.

Afrika, wen interessierts? Da gibt es doch schon immer Hungertote. Wieso jetzt Aufmerksamkeit schenken?
Dürre? Gab es doch schon immer. Hoffnungslos!
Doch was unternehmen wir, bevor wir die Hoffnung aufgeben.

Bereits am 15. Juli schrieb Greenpeace:

"Deutschland stellt nach Auskunft der Vereinten Nationen aktuell weit weniger Geld für die von einer katastrophalen Dürre betroffenen Menschen am Horn von Afrika bereit als andere Länder. Insgesamt habe die Bundesregierung dem WFP (World Food Programme) in diesem Jahr bisher nur 1,4 Millionen US-Dollar (knapp eine Million Euro) für Hilfsoperationen in der Region zugesagt, teilte die Organisation am Freitag mit."

Am 16. Juli war bereits klar, dass dies die schlimmste Dürre und damit Hungersnot in Afrika seit 20 Jahren sein wird:
http://www.tagesschau.de/ausland/somalia330.html

Vor 5 Tagen dann die Prognose: Schlimmste Hungersnot seit 50 Jahren.

Doch was tut Deutschland?

"Auch die Hilfsorganisation Oxfam forderte die internationale Gemeinschaft zu schneller Hilfe auf. In einigen Regionen des Landes seien bis zu 90 Prozent der Viehherden wegen der Dürre verendet. Oxfam erklärte, von der benötigten eine Milliarde Dollar (700 Millionen Euro) zur Bekämpfung der Hungersnot seien bislang erst 200 Millionen Dollar (rund 140 Millionen Euro) bereitgestellt worden.

In den vergangenen zwei Wochen hatte Großbritannien 145 Millionen Dollar zugesagt, Spanien zehn Millionen Dollar, Deutschland 8,5 Millionen Dollar und die EU rund acht Millionen Dollar."

Für das Fass ohne Boden Griechenland hatte man hingegen schnell eine hübsche Summe zusammen. Den Anteil Deutschlands, konnte ich in der Kürze der Zeit nicht finden, dürfte aber einige Milliarden Euro betragen:

"Die Regierungschefs der EU-Staaten haben in Brüssel ein zweites Rettungspaket für Griechenland beschlossen: Bis 2020 werden 109 Milliarden Euro bereitgestellt."
http://www.faz.net/artikel/S30638/zweites-rettungspaket-wie-griechenland-abermals-gerettet-werden-soll-30471045.html

Auch Großbrittanien stellt fest: «Wir haben bisher einige lächerliche Angebote von reichen europäischen Regierungen gesehen», sagte der britische Minister für internationale Entwicklung, Andrew Mitchell, am Wochenende in Nairobi.
http://www.news.de/gesellschaft/855204311/grossbritannien-fordert-mehr-spenden/1/

Westerwelle und Niebel setzen dagegen auf private Spenden: "Sie appellierten zugleich an die Deutschen, den betroffenen Menschen durch private Spenden zu helfen. In diesem Jahr habe das Auswärtige Amt bereits 3,6 Millionen Euro an humanitären Hilfen am Horn von Afrika geleistet, hieß es."
http://www.news.de/gesellschaft/855204311/grossbritannien-fordert-mehr-spenden/1/



„Wenn wir im 21. Jahrhundert eine Hungersnot ausrufen müssen, dann sollten wir das als etwas Unmoralisches betrachten“, sagte die Leiterin der FAO-Nothilfeprogramme in Afrika.
(focus.de)

Doch wieso ist die Bereitschaft so gering? Weil es in Somalia keine Ölfelder gibt? Weil dort sowieso nicht vernünftig Getreide angebaut werden kann und es eigentlich zu viele Afrikaner gibt? Weil die es Banken und letztendlich die europäische WIrtschaft einen feuchten Dreck interessiert?

Wohlmöglich.  
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Die Aussage, dass das Thema kein öffentliches Interesse in Deutschland findet halte ich für Blödsinn.
Vielleicht solltest du dich ein wenig über die "Regierungsverhältnisse" in Somalia informieren ....
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Ich hätte wohl doch Korrektur lesen sollen...
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Aspekte schrieb:
Die Aussage, dass das Thema kein öffentliches Interesse in Deutschland findet halte ich für Blödsinn.
Vielleicht solltest du dich ein wenig über die "Regierungsverhältnisse" in Somalia informieren ....


Die Aussage habe ich auch nicht getroffen.
Ich bin mir über die politischen Verhältnisse durchaus bewusst. Das interessiert mich aber einen Scheißdreck, wenn es um das unnötige Sterben von so vielen Menschen geht.
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Ich verweise nur mal kurz auf folgende Artikel.

Das war auch schon Theama in meinen eigenen Schulunterricht
1974–1975 die Hungersnot in Somalia
http://de.wikipedia.org/wiki/Hungersnot_in_Somalia_1974%E2%80%931975



Hungersnot in Somalia (1990er)
http://de.wikipedia.org/wiki/Hungersnot_in_Somalia_%281990er%29


Es gibt scheinbar für all das dort und anderswo keine Lösung, leider.
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Tuess schrieb:
Aspekte schrieb:
Die Aussage, dass das Thema kein öffentliches Interesse in Deutschland findet halte ich für Blödsinn.
Vielleicht solltest du dich ein wenig über die "Regierungsverhältnisse" in Somalia informieren ....


Die Aussage habe ich auch nicht getroffen.
Ich bin mir über die politischen Verhältnisse durchaus bewusst. Das interessiert mich aber einen Scheißdreck, wenn es um das unnötige Sterben von so vielen Menschen geht.


So irrelevant sind die politischen Verhältnisse für das "unnötige Sterben" der Menschen dort aber nunmal nicht, als das man sie einfach vernachlässigen könnte.

btw. aktueller Artikel auf der Startseite von Spiegel-Online
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,776376,00.html
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Tuess schrieb:
Ich habe am Wochenende zum ersten mal von der Hugersnot in Ostafrika gehört. Heute morgen nun von dieser traurigen Statistik gehört: Alle 6 Minuten stirbt in Somalia ein Kind.

Insgesamt sind wohl über 10 Millionen Menschen von der Hungersnot betroffen.

Aber wen interessierts?

Bild? Offensichtlich nicht. Kein einziger Beitrag auf der Startseite. Da ist das neue Vokuhila-Kleid doch viel wichtiger.

Spiegel? Fehlanzeige.

Focus? Auch hier nichts auf der Startseite zu finden.

Afrika, wen interessierts? Da gibt es doch schon immer Hungertote. Wieso jetzt Aufmerksamkeit schenken?
Dürre? Gab es doch schon immer. Hoffnungslos!
Doch was unternehmen wir, bevor wir die Hoffnung aufgeben.

Bereits am 15. Juli schrieb Greenpeace:

"Deutschland stellt nach Auskunft der Vereinten Nationen aktuell weit weniger Geld für die von einer katastrophalen Dürre betroffenen Menschen am Horn von Afrika bereit als andere Länder. Insgesamt habe die Bundesregierung dem WFP (World Food Programme) in diesem Jahr bisher nur 1,4 Millionen US-Dollar (knapp eine Million Euro) für Hilfsoperationen in der Region zugesagt, teilte die Organisation am Freitag mit."

Am 16. Juli war bereits klar, dass dies die schlimmste Dürre und damit Hungersnot in Afrika seit 20 Jahren sein wird:
http://www.tagesschau.de/ausland/somalia330.html

Vor 5 Tagen dann die Prognose: Schlimmste Hungersnot seit 50 Jahren.

Doch was tut Deutschland?

"Auch die Hilfsorganisation Oxfam forderte die internationale Gemeinschaft zu schneller Hilfe auf. In einigen Regionen des Landes seien bis zu 90 Prozent der Viehherden wegen der Dürre verendet. Oxfam erklärte, von der benötigten eine Milliarde Dollar (700 Millionen Euro) zur Bekämpfung der Hungersnot seien bislang erst 200 Millionen Dollar (rund 140 Millionen Euro) bereitgestellt worden.

In den vergangenen zwei Wochen hatte Großbritannien 145 Millionen Dollar zugesagt, Spanien zehn Millionen Dollar, Deutschland 8,5 Millionen Dollar und die EU rund acht Millionen Dollar."

Für das Fass ohne Boden Griechenland hatte man hingegen schnell eine hübsche Summe zusammen. Den Anteil Deutschlands, konnte ich in der Kürze der Zeit nicht finden, dürfte aber einige Milliarden Euro betragen:

"Die Regierungschefs der EU-Staaten haben in Brüssel ein zweites Rettungspaket für Griechenland beschlossen: Bis 2020 werden 109 Milliarden Euro bereitgestellt."
http://www.faz.net/artikel/S30638/zweites-rettungspaket-wie-griechenland-abermals-gerettet-werden-soll-30471045.html

Auch Großbrittanien stellt fest: «Wir haben bisher einige lächerliche Angebote von reichen europäischen Regierungen gesehen», sagte der britische Minister für internationale Entwicklung, Andrew Mitchell, am Wochenende in Nairobi.
http://www.news.de/gesellschaft/855204311/grossbritannien-fordert-mehr-spenden/1/

Westerwelle und Niebel setzen dagegen auf private Spenden: "Sie appellierten zugleich an die Deutschen, den betroffenen Menschen durch private Spenden zu helfen. In diesem Jahr habe das Auswärtige Amt bereits 3,6 Millionen Euro an humanitären Hilfen am Horn von Afrika geleistet, hieß es."
http://www.news.de/gesellschaft/855204311/grossbritannien-fordert-mehr-spenden/1/



„Wenn wir im 21. Jahrhundert eine Hungersnot ausrufen müssen, dann sollten wir das als etwas Unmoralisches betrachten“, sagte die Leiterin der FAO-Nothilfeprogramme in Afrika.
(focus.de)

Doch wieso ist die Bereitschaft so gering? Weil es in Somalia keine Ölfelder gibt? Weil dort sowieso nicht vernünftig Getreide angebaut werden kann und es eigentlich zu viele Afrikaner gibt? Weil die es Banken und letztendlich die europäische WIrtschaft einen feuchten Dreck interessiert?

Wohlmöglich.  



ich gebs zu ich bin manchmal auf bild.de und die letzten 2 Tage gabs da nur 2Themen auf der Startseite Norwegen und Afrika...selbst vor ca einer woche hatte das bild auf seine titelseite und etliche Berichte darüber ,-)  
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Selbst wenn man helfen wollte, ist schon mehr als zweifelhaft, ob die Hilfe wirklich dort ankommen würde, wo sie benötigt wird.

Dennoch ist es schon irgendwie pervers, dass ein bankrotter Staat die Milliarden ins Fass ohne Boden geworfen bekommt, während woanders auf der Welt tausende Menschen mit vergleichweise wenig Mitteln vorm Hungertod gerettet werden könnten.

Aber man darf nicht versuchen, alles verstehen zu wollen. Was am Wochenende in Norwegen passiert ist, wird man auch nie verstehen können.
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Creepa schrieb:
Tuess schrieb:
Ich habe am Wochenende zum ersten mal von der Hugersnot in Ostafrika gehört. Heute morgen nun von dieser traurigen Statistik gehört: Alle 6 Minuten stirbt in Somalia ein Kind.

Insgesamt sind wohl über 10 Millionen Menschen von der Hungersnot betroffen.

Aber wen interessierts?

Bild? Offensichtlich nicht. Kein einziger Beitrag auf der Startseite. Da ist das neue Vokuhila-Kleid doch viel wichtiger.

Spiegel? Fehlanzeige.

Focus? Auch hier nichts auf der Startseite zu finden.

Afrika, wen interessierts? Da gibt es doch schon immer Hungertote. Wieso jetzt Aufmerksamkeit schenken?
Dürre? Gab es doch schon immer. Hoffnungslos!
Doch was unternehmen wir, bevor wir die Hoffnung aufgeben.

Bereits am 15. Juli schrieb Greenpeace:

"Deutschland stellt nach Auskunft der Vereinten Nationen aktuell weit weniger Geld für die von einer katastrophalen Dürre betroffenen Menschen am Horn von Afrika bereit als andere Länder. Insgesamt habe die Bundesregierung dem WFP (World Food Programme) in diesem Jahr bisher nur 1,4 Millionen US-Dollar (knapp eine Million Euro) für Hilfsoperationen in der Region zugesagt, teilte die Organisation am Freitag mit."

Am 16. Juli war bereits klar, dass dies die schlimmste Dürre und damit Hungersnot in Afrika seit 20 Jahren sein wird:
http://www.tagesschau.de/ausland/somalia330.html

Vor 5 Tagen dann die Prognose: Schlimmste Hungersnot seit 50 Jahren.

Doch was tut Deutschland?

"Auch die Hilfsorganisation Oxfam forderte die internationale Gemeinschaft zu schneller Hilfe auf. In einigen Regionen des Landes seien bis zu 90 Prozent der Viehherden wegen der Dürre verendet. Oxfam erklärte, von der benötigten eine Milliarde Dollar (700 Millionen Euro) zur Bekämpfung der Hungersnot seien bislang erst 200 Millionen Dollar (rund 140 Millionen Euro) bereitgestellt worden.

In den vergangenen zwei Wochen hatte Großbritannien 145 Millionen Dollar zugesagt, Spanien zehn Millionen Dollar, Deutschland 8,5 Millionen Dollar und die EU rund acht Millionen Dollar."

Für das Fass ohne Boden Griechenland hatte man hingegen schnell eine hübsche Summe zusammen. Den Anteil Deutschlands, konnte ich in der Kürze der Zeit nicht finden, dürfte aber einige Milliarden Euro betragen:

"Die Regierungschefs der EU-Staaten haben in Brüssel ein zweites Rettungspaket für Griechenland beschlossen: Bis 2020 werden 109 Milliarden Euro bereitgestellt."
http://www.faz.net/artikel/S30638/zweites-rettungspaket-wie-griechenland-abermals-gerettet-werden-soll-30471045.html

Auch Großbrittanien stellt fest: «Wir haben bisher einige lächerliche Angebote von reichen europäischen Regierungen gesehen», sagte der britische Minister für internationale Entwicklung, Andrew Mitchell, am Wochenende in Nairobi.
http://www.news.de/gesellschaft/855204311/grossbritannien-fordert-mehr-spenden/1/

Westerwelle und Niebel setzen dagegen auf private Spenden: "Sie appellierten zugleich an die Deutschen, den betroffenen Menschen durch private Spenden zu helfen. In diesem Jahr habe das Auswärtige Amt bereits 3,6 Millionen Euro an humanitären Hilfen am Horn von Afrika geleistet, hieß es."
http://www.news.de/gesellschaft/855204311/grossbritannien-fordert-mehr-spenden/1/



„Wenn wir im 21. Jahrhundert eine Hungersnot ausrufen müssen, dann sollten wir das als etwas Unmoralisches betrachten“, sagte die Leiterin der FAO-Nothilfeprogramme in Afrika.
(focus.de)

Doch wieso ist die Bereitschaft so gering? Weil es in Somalia keine Ölfelder gibt? Weil dort sowieso nicht vernünftig Getreide angebaut werden kann und es eigentlich zu viele Afrikaner gibt? Weil die es Banken und letztendlich die europäische WIrtschaft einen feuchten Dreck interessiert?

Wohlmöglich.  



ich gebs zu ich bin manchmal auf bild.de und die letzten 2 Tage gabs da nur 2Themen auf der Startseite Norwegen und Afrika...selbst vor ca einer woche hatte das bild auf seine titelseite und etliche Berichte darüber ,-)    


Ok, dann lese ich anscheinend zu wenig Bild.  
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Aspekte schrieb:
Tuess schrieb:
Aspekte schrieb:
Die Aussage, dass das Thema kein öffentliches Interesse in Deutschland findet halte ich für Blödsinn.
Vielleicht solltest du dich ein wenig über die "Regierungsverhältnisse" in Somalia informieren ....


Die Aussage habe ich auch nicht getroffen.
Ich bin mir über die politischen Verhältnisse durchaus bewusst. Das interessiert mich aber einen Scheißdreck, wenn es um das unnötige Sterben von so vielen Menschen geht.


So irrelevant sind die politischen Verhältnisse für das "unnötige Sterben" der Menschen dort aber nunmal nicht, als das man sie einfach vernachlässigen könnte.

btw. aktueller Artikel auf der Startseite von Spiegel-Online
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,776376,00.html



Ich will es auch nicht vernachlässigen. Dennoch muss es auch da eine Lösung geben.
Deutschland labert immer was von Menschenrechtsverletungen in Russland, China intervenieren etc.. Was ist mit Afrika?
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Basaltkopp schrieb:

Dennoch ist es schon irgendwie pervers, dass ein bankrotter Staat die Milliarden ins Fass ohne Boden geworfen bekommt, während woanders auf der Welt tausende Menschen mit vergleichweise wenig Mitteln vorm Hungertod gerettet werden könnten.


Eben, genau das habe ich versucht darzustellen.
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Tuess schrieb:
Basaltkopp schrieb:

Dennoch ist es schon irgendwie pervers, dass ein bankrotter Staat die Milliarden ins Fass ohne Boden geworfen bekommt, während woanders auf der Welt tausende Menschen mit vergleichweise wenig Mitteln vorm Hungertod gerettet werden könnten.


Eben, genau das habe ich versucht darzustellen.



Aber das hast du in vielen Bereichen, nicht nur in der Entwicklungshilfe. Bildungswesen, Frühkindliche Förderung etc...Würde eine ausführlicherer mediale Betrachtung was helfen? Wenn zum hundersten Mal Kinder mit dicken Bäuchen und Fliegen am Auge ausgeschlachet werden?

Zudem das bereits angesprochene Problem, vor allem auch für mich als Privatperson: Kommt es bei den Menschen an? Und Somalia dürfte einer der "Staaten" (wenn man es denn so nennen will) sein, wo dies am Fragwürdigsten ist.
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aufgrund der nicht in allen landesteilen anerkannten "übergangsregierung", sowie den bestrebungen puntlands und somalilands unabhängig zu werden, wird jegliche hilfe irgendwo versickern... wenn nicht sogar wieder für waffen ausgegeben...

selbst die hilfsoganisationen wissen mit der derzeitigen lage nichts umzusetzen, geschweige denn bei den richtigen menschen die hilfe ankommen zu lassen..
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zappzerrapp schrieb:
Tuess schrieb:
Basaltkopp schrieb:

Dennoch ist es schon irgendwie pervers, dass ein bankrotter Staat die Milliarden ins Fass ohne Boden geworfen bekommt, während woanders auf der Welt tausende Menschen mit vergleichweise wenig Mitteln vorm Hungertod gerettet werden könnten.


Eben, genau das habe ich versucht darzustellen.



Aber das hast du in vielen Bereichen, nicht nur in der Entwicklungshilfe. Bildungswesen, Frühkindliche Förderung etc...Würde eine ausführlicherer mediale Betrachtung was helfen? Wenn zum hundersten Mal Kinder mit dicken Bäuchen und Fliegen am Auge ausgeschlachet werden?

Zudem das bereits angesprochene Problem, vor allem auch für mich als Privatperson: Kommt es bei den Menschen an? Und Somalia dürfte einer der "Staaten" (wenn man es denn so nennen will) sein, wo dies am Fragwürdigsten ist.  


Die private Scheu kann ich irgendwie nachvollziehen. Aber Staaten, der EU, UNO, etc. muss es doch möglich sein, die humanen Projekte, die vor Ort schon am laufen sind, zu unterstützen. Wieso soll das nicht funktionieren? Man hat so viel Geld in so viel Mist investiert. Jetzt ist die Hungersnot schon so lange bekannt. Hinzu kommt, dass es die schlimmste seit 20 Jahren ist. Und die Bundesregierung quält sich nun nach über einer Woche dazu mal langsam die Hilfe aufzustocken.
Das ist lächerlich.
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Die Flüchtlingslager in Kenia sollten natürlich unterstützt werden. Da fließt in der Tat zu wenig Geld.
Aber das wäre nur ein Bruchteil der Leute. Um die Hilfe ins Innere von Somalia zu kriegen, muss ein humanitärer, militärischer Einsatz her. Wollen wir das?
Dass es da kein Öl gibt, das soll der Grund sein für das fehlende Engagement. Das halte ich für etwas sehr gewagt. In Darfur hat auch keiner eingegriffen, obwohl der Sudan voll mit Öl ist.
Es ist leider einfach viel zu gefährlich. Im Interview mit einem Vertreter der Übergangsregierung habe ich gehört, dass sich nun mal auch die Hilfsorganisationen, die sich jetzt bei den Regierungen beklagen, sich nicht dort hin trauen.
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Überall werden die Milliarden locker flockig aus dem Fenster geworfen, aber wenn es mal um 2-3 Milliarden geht, um allen Angestellten im öffentlichen Dienst mal eine angemessenen Gehaltserhöhung zukommen zu lassen, dann fehlt das Geld! Zumal diese Kohle ja auch wieder in Umlauf käme und die Kaufkraft stärken würde.

Natürlich sind 50 € mehr oder weniger für einen Angestellten im ÖD nicht so tragisch wie verhundernde Kinder in Somalia, aber ich wollte damit mal zeigen, dass für so viele unnütze Dinge Geld da ist, nur nicht für wirklich wichtige Sachen.
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yeboah1981 schrieb:
Die Flüchtlingslager in Kenia sollten natürlich unterstützt werden. Da fließt in der Tat zu wenig Geld.
Aber das wäre nur ein Bruchteil der Leute. Um die Hilfe ins Innere von Somalia zu kriegen, muss ein humanitärer, militärischer Einsatz her. Wollen wir das?
Dass es da kein Öl gibt, das soll der Grund sein für das fehlende Engagement. Das halte ich für etwas sehr gewagt. In Darfur hat auch keiner eingegriffen, obwohl der Sudan voll mit Öl ist.
Es ist leider einfach viel zu gefährlich. Im Interview mit einem Vertreter der Übergangsregierung habe ich gehört, dass sich nun mal auch die Hilfsorganisationen, die sich jetzt bei den Regierungen beklagen, sich nicht dort hin trauen.


So ist es leider. Es ist natürlich eine grausame Katastrophe, die dort geschieht und wohl für einen hier im sicheren und wohlgenährten Europa sitzenden Menschen schwer zu fassen (für mich jedenfalls), aber zu rufen" Da MUSS man doch helfen!" bringt nichts, wenn man nicht berücksichtigt, OB man überhaupt helfen kann. Und die Antwort ist hier leider: Nein.
Für die Mehrzahl der Menschen wird es keine Hilfe geben. Es werden hunderte, tausende elendig verhungern. Aber daran ist nicht "der Westen" schuld und am allerwenigsten die hungernden Menschen dort selbst. Schuld sind die Militärs, Milizen, Seperatisten, etc., kurz die brutalen Verhältnisse dort. Man kann mit Nahrung, Medizin, etc. in den benachbarten Flüchtlingslagern helfen und tut es ja auch (wenn auch noch nicht genug!), aber man kann dort nicht flächendeckend helfen, weil erstens niemand so selbstmörderisch ist dort zum helfen hin zu gehen und zweitens die materielle Hilfe niemals ankommen würde, sondern nur in den Händen von Warlords, korrupten Regierungsangestellten und Milizen landen würde, die damit dann Geld für neue Waffen einnehmen können.
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Naja, tutzt, ich will jetzt keine große Debatte vom Zaun brechen und in dem konkreten Fall, in der konkreten Situation hast du auch Recht. Aber die Strukturen, dass es überhaupt zu so etwas kommt, da kann man schon was machen. Stichwort Agrarsubventionen!
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Tragisch, dass diese Verhältnismäßigkeit in unserer Welt herrscht, wie die Vorredner schon erwähnt haben.

Allerdings ist Somalia wohl mit das schwierigste Land der Erde für humanitäre Hilfsorganisationen.

Sieher hier: http://www.amnesty.de/jahresbericht/2011/somalia

Für mich persönlich ist es unmöglich mir da eine abschließende Meinung zu bilden. Ich bin schlich überfragt, wie man damit umgehen kann/soll/muss...
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Tragisch, dass diese Verhältnismäßigkeit in unserer Welt herrscht, wie die Vorredner schon erwähnt haben.

Allerdings ist Somalia wohl mit das schwierigste Land der Erde für humanitäre Hilfsorganisationen.

Sieher hier: http://www.amnesty.de/jahresbericht/2011/somalia

Für mich persönlich ist es unmöglich mir da eine abschließende Meinung zu bilden. Ich bin schlich überfragt, wie man damit umgehen kann/soll/muss...


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