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Kapitalismus - Eine Liebesgeschichte (der neue Film von Michael Moore)

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Hat den Film vielleicht auch jemand gesehen gestern Abend im ZDF?

Man will ja von Michael Moore halten was man will, aber da waren schon ein paar richtig heftige Szenarien/Bilder/Details dabei, die mir vorher so nicht bewusst waren. Auch wenn er gerne zu Polemik und "einseitiger", polarisierender Berichterstattung neigt (ist ja klar: Feed the trolls) denke ich doch, dass es einige Szenen im Film gibt, die durchaus mal zum Nachdenken anregen sollten.

Leider bin ich im Thema Finanzwesen nicht so bewandert, dass ich mir dazu wirklich eine fundierte Meinung bilden könnte.

Deswegen dachte ich mir, dass es doch nicht schlecht sei, hier mal unter uns Forumsexperten darüber zu diskutieren   .

!!!ACHTUNG SPOILER!!!



Hier mal ein paar Stichpunkte:


- "dead peasants":
Unternehmen schließen Lebensversicherungen für ihre Mitarbeiter ohne deren Wissen ab, um sich anschließend an deren Tod zu bereichern

- Piloten verdienen als Einstiegsgehalt 16.000$ BRUTTO/Jahr!!!

- Selbstverwaltete Unternehmen, deren Mitarbeiter gleichzeitig die Eigentümer sind (mittleres Einkommen: 65.000$/Jahr)

- "geheime" Dossiers der Citibank in welchen das Wahlrecht (1 Mensch, 1 Stimme) in Frage gestellt wird

Mehr fällt mir gerade nicht ein, is noch früh und war schon spät  ,-)


Btw: Gerade das Ende und die dortige Glorifizierung Obamas schwächen bei mir den Eindruck der Objektivität dieses Films enorm (betrachtet man die folgende Entwicklung nach der Wahl)

Ich freue mich auf eure Antworten
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Ich habe nichts dergleichen per SuFu gefunden. Falls es bereits einen entsprechenden gibt, mea culpa
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Feiermeyer schrieb:
Btw: Gerade das Ende und die dortige Glorifizierung Obamas schwächen bei mir den Eindruck der Objektivität dieses Films enorm (betrachtet man die folgende Entwicklung nach der Wahl)

Ich freue mich auf eure Antworten


Die Linken, also auch Michael Moore, waren große Befürworter von Obama damals, da Hillary u. a. auch für den Irak Krieg gestimmt hatte. Du kannst dir aber sicher sein, dass Obama mittlerweile jeglichen Kredit bei denen verspielt hat. Wenn Michael Moore jetzt wieder einen Film machen würde, dann würde Obama ganz schlecht bei ihm wegkommen. Da Romney auch keine wirklich Hassfigur der Demokraten darstellt, wird Obama seine linke Basis bei der nächsten Wahl kaum noch mobilisieren können, so dass es für ihn bei einem kurzen Intermezzo bleiben wird...

Zum Film kann ich aber gar nix sagen, muss mir den mal anschauen..
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Moore hat es bei mir verschissen, seit er einen schon von Alzheimer gezeichneten Charlton Heston vorführte...

Auf der einen Seite Menschlichkeit predigen, aber dann einen alten kranken Mann zum eigenen Vorteil missbrauchen, ekelhaft.

Und das meine ich obwohl die NRA und Hestons Engagemant dort wahrlich nicht auf meiner I-Like-Liste stehen.
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SemperFi schrieb:
Moore hat es bei mir verschissen, seit er einen schon von Alzheimer gezeichneten Charlton Heston vorführte...

Auf der einen Seite Menschlichkeit predigen, aber dann einen alten kranken Mann zum eigenen Vorteil missbrauchen, ekelhaft.

Und das meine ich obwohl die NRA und Hestons Engagemant dort wahrlich nicht auf meiner I-Like-Liste stehen.


Deswegen meinte ich "was man auch immer von MM halten will"

Evtl. kann man die Diskussion mehr um die Inhalte, als den Macher kreisen lassen.

PS: Kennt jemand von South Park Rob Reiner?
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SemperFi schrieb:
Moore hat es bei mir verschissen, seit er einen schon von Alzheimer gezeichneten Charlton Heston vorführte...

Auf der einen Seite Menschlichkeit predigen, aber dann einen alten kranken Mann zum eigenen Vorteil missbrauchen, ekelhaft.

Und das meine ich obwohl die NRA und Hestons Engagemant dort wahrlich nicht auf meiner I-Like-Liste stehen.


Naja, auf der anderen Seite hat die NRA Hestons Dienste auch gerne in Anspruch genommen, ohne Rücksicht auf seinen gesundheitlichen Zustand...
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Troubadix schrieb:
SemperFi schrieb:
Moore hat es bei mir verschissen, seit er einen schon von Alzheimer gezeichneten Charlton Heston vorführte...

Auf der einen Seite Menschlichkeit predigen, aber dann einen alten kranken Mann zum eigenen Vorteil missbrauchen, ekelhaft.

Und das meine ich obwohl die NRA und Hestons Engagemant dort wahrlich nicht auf meiner I-Like-Liste stehen.


Naja, auf der anderen Seite hat die NRA Hestons Dienste auch gerne in Anspruch genommen, ohne Rücksicht auf seinen gesundheitlichen Zustand...


Ich sag doch, die NRA steht auch nicht gerade auf meiner Liste respektierter Organisationen.

Ich verprügel ja auch niemanden, um an dessen Verletzungen zu zeigen wie falsch Gewalt ist.

Aber genau das ist Moores MO.

Aber der TE wollte abseits der Person Moore diskutieren, deswegen bin ich jetzt still
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naja, als michael moore charlton heston in seinem film gezeigt hat, war es sicherlich nicht die sternstunde journalistisch einwandfreier arbeit. trotzdem hat die szene absolut in den film gehört. heston hat selbst "aus freien stücken" in diesem gesundheitlichen zustand noch pro-waffen-reden gehalten und die amerikaner zu waffen überredet und damit direkt mitmenschen zum totschlag bewegt, sei es aus notwehr oder aus irgendwelchen anderen gründen... siehe die tötung des kindes in der stadt in der heston war.

ich kenne die szene und moore hat heston in den ersten minuten sehr respektvoll behandelt, bis er ihm anschließend ein paar fragen gestellt hat auf die heston keine antwort mehr wußte. ob man ihm noch das foto des toten kindes unter die nase halten muss, sei mal dahingestellt. das fand ich auch übertrieben. aber den tod des kindes mit dem besuch von heston in der selben stadt in verbindung zu bringen ist absolut richtig und sowas muss auch gesagt werden und in irgendeiner form journalistisch aufgearbeitet werden dürfen.

das heston im film von moore gelandet ist finde ich nicht verwerflich. ich finde es viel eher verwerflich werbung für waffen zu machen. hier ist jeder mensch frei sich eine eigene meinung zu bilden. aber moore wegen einer szene zu verunglimpfen ist lächerlich. in amerika wo sich die medien teilweise benimmregeln zu unterwerfen haben ist moore meiner meinung nach eine erfrischende und demokratiefördernde institution geworden. linke/sozialistische meinungen dürfen ja nicht wirklich geäußert werden.

amerika ist keine richtige demokratie, auch wenn die immer so tun als ob sie das erfunden hätten.
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Ich muss immer lachen wenn die das behaupten
     
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Wie schön das die falsche Demokratie uns die richtige  Demokratie gebracht hat. An Deutschem Wesen soll die Welt genesen.
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HeinzGründel schrieb:
Wie schön das die falsche Demokratie uns die richtige  Demokratie gebracht hat. An Deutschem Wesen soll die Welt genesen.


Bitte: Definiere "richtige Demokratie"!
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double_pi schrieb:

amerika ist keine richtige demokratie, auch wenn die immer so tun als ob sie das erfunden hätten.

Genauso viel oder wenig wie hier in Deutschland auch, in beiden Ländern bestimmen die Pfeffersäcke die Politik.
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HeinzGründel schrieb:
Wie schön das die falsche Demokratie uns die richtige  Demokratie gebracht hat. An Deutschem Wesen soll die Welt genesen.


da müsste man sich erst einmal darauf einigen, was demokratie eigentlich bedeutet und wie sie funktionieren sollte.

und dann landet man automatisch bei der frage, warum es in deutschland keine themenbezogenen volksabstimmungen gibt.

im prinzip wälst du mit deiner stimme die katze im sack. und erteilst dieser eine "catte blanche" für zumeist vier jahre. that´s it. mehr ist es nicht.

als normaler mensch und selbst als ortsbeirat der sich politisch engagiert, du kannst nur erstaunt zusehen was passiert. wie eine volksbefragung zur senkung des mehrwertsteuersatzes ausfallen würde wissen wir beide.

und wenn die politische karrier nicht mehr funzt oder ausläuft, dann wechselt ma in die wirtschaft. sei es gazprom, bilfinger & berger, rwe oder weiß der teufel wohin.

meinem demokratieverständnis entspricht das nicht, wenn man plötzlich auf die seite derjenigen wechselt für die man politische entscheidungen getroffen hat.

jeder einzelne lobbyist im bundestag, mit taschen, prall gefüllt mit geldscheinen, hat mehr einfluß als alle wähler zusammen.

mit der ursprünglichen idee von demokratie hat das in meinen augen so gar nichts zu tun.

und die usa:

erst wird der vater präsident, dann der sohn. erst wird clinton präsident, dann seine frau aussenministerin. zwei famillien teilen sich die wichtigsten positionen auf. das nannte man früher feudalismus.
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peter schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Wie schön das die falsche Demokratie uns die richtige  Demokratie gebracht hat. An Deutschem Wesen soll die Welt genesen.


da müsste man sich erst einmal darauf einigen, was demokratie eigentlich bedeutet und wie sie funktionieren sollte.

und dann landet man automatisch bei der frage, warum es in deutschland keine themenbezogenen volksabstimmungen gibt.

im prinzip wälst du mit deiner stimme die katze im sack. und erteilst dieser eine "catte blanche" für zumeist vier jahre. that´s it. mehr ist es nicht.

als normaler mensch und selbst als ortsbeirat der sich politisch engagiert, du kannst nur erstaunt zusehen was passiert. wie eine volksbefragung zur senkung des mehrwertsteuersatzes ausfallen würde wissen wir beide.

und wenn die politische karrier nicht mehr funzt oder ausläuft, dann wechselt ma in die wirtschaft. sei es gazprom, bilfinger & berger, rwe oder weiß der teufel wohin.

meinem demokratieverständnis entspricht das nicht, wenn man plötzlich auf die seite derjenigen wechselt für die man politische entscheidungen getroffen hat.

jeder einzelne lobbyist im bundestag, mit taschen, prall gefüllt mit geldscheinen, hat mehr einfluß als alle wähler zusammen.

mit der ursprünglichen idee von demokratie hat das in meinen augen so gar nichts zu tun.

und die usa:

erst wird der vater präsident, dann der sohn. erst wird clinton präsident, dann seine frau aussenministerin. zwei famillien teilen sich die wichtigsten positionen auf. das nannte man früher feudalismus.


Könnte es vielleicht sein, dass die Tatsache, dass die Demokratie aus dem Vergleich mit Diktatur, Monarchie und der besten Lösung, nämlich meiner Alleinherrschaft, immer als Sieger hervorgeht, euch den Blick auf die immanenten Mängel der Demokratie verstellt? Und man deshalb immer dazu neigt, diese Mängel mit "das ist dann eben nicht die richtige Demokratie" abzuwiegeln?
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stefank schrieb:
peter schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Wie schön das die falsche Demokratie uns die richtige  Demokratie gebracht hat. An Deutschem Wesen soll die Welt genesen.


da müsste man sich erst einmal darauf einigen, was demokratie eigentlich bedeutet und wie sie funktionieren sollte.

und dann landet man automatisch bei der frage, warum es in deutschland keine themenbezogenen volksabstimmungen gibt.

im prinzip wälst du mit deiner stimme die katze im sack. und erteilst dieser eine "catte blanche" für zumeist vier jahre. that´s it. mehr ist es nicht.

als normaler mensch und selbst als ortsbeirat der sich politisch engagiert, du kannst nur erstaunt zusehen was passiert. wie eine volksbefragung zur senkung des mehrwertsteuersatzes ausfallen würde wissen wir beide.

und wenn die politische karrier nicht mehr funzt oder ausläuft, dann wechselt ma in die wirtschaft. sei es gazprom, bilfinger & berger, rwe oder weiß der teufel wohin.

meinem demokratieverständnis entspricht das nicht, wenn man plötzlich auf die seite derjenigen wechselt für die man politische entscheidungen getroffen hat.

jeder einzelne lobbyist im bundestag, mit taschen, prall gefüllt mit geldscheinen, hat mehr einfluß als alle wähler zusammen.

mit der ursprünglichen idee von demokratie hat das in meinen augen so gar nichts zu tun.

und die usa:

erst wird der vater präsident, dann der sohn. erst wird clinton präsident, dann seine frau aussenministerin. zwei famillien teilen sich die wichtigsten positionen auf. das nannte man früher feudalismus.


Könnte es vielleicht sein, dass die Tatsache, dass die Demokratie aus dem Vergleich mit Diktatur, Monarchie und der besten Lösung, nämlich meiner Alleinherrschaft, immer als Sieger hervorgeht, euch den Blick auf die immanenten Mängel der Demokratie verstellt? Und man deshalb immer dazu neigt, diese Mängel mit "das ist dann eben nicht die richtige Demokratie" abzuwiegeln?


wie ich mit meinem eingangssatz bereits angesprochen habe: dazu müsste man erst einmal klären, was demokratie eigentlich sein sollte. die analogie demokratie = kapitalismus fuktioniert jedenfalls nicht.

liebe grüße an die damen und herren aus dem aktien-thread.
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peter schrieb:

(..) wie ich mit meinem eingangssatz bereits angesprochen habe: dazu müsste man erst einmal klären, was demokratie eigentlich sein sollte. die analogie demokratie = kapitalismus fuktioniert jedenfalls nicht. (...)



Eine Debatte, eine Debatte!
Ich halte es für den falschen Ansatz, quasi eine Idealform der Demokratie gedanklich zu konstruieren und dann die jeweiligen Demokratieformen in den einzelnen Ländern mit "ungenügend" an diesem Maßstab zu messen.
Vielmehr lässt sich aus den real existierenden Demokratien doch prima analysieren, was es mit dieser Herrschaftsform so auf sich hat.
Und dass sich Demokratie ohne Kapitalismus denken lässt, ist wahr. Aber wahr ist auch, dass die Herrschaftsform Demokratie dem Kapitalismus keinesfalls schadet, sondern ihm vielmehr die Weltherrschaft eingebracht hat.
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stefank schrieb:
peter schrieb:

(..) wie ich mit meinem eingangssatz bereits angesprochen habe: dazu müsste man erst einmal klären, was demokratie eigentlich sein sollte. die analogie demokratie = kapitalismus fuktioniert jedenfalls nicht. (...)



Eine Debatte, eine Debatte!
Ich halte es für den falschen Ansatz, quasi eine Idealform der Demokratie gedanklich zu konstruieren und dann die jeweiligen Demokratieformen in den einzelnen Ländern mit "ungenügend" an diesem Maßstab zu messen.
Vielmehr lässt sich aus den real existierenden Demokratien doch prima analysieren, was es mit dieser Herrschaftsform so auf sich hat.
Und dass sich Demokratie ohne Kapitalismus denken lässt, ist wahr. Aber wahr ist auch, dass die Herrschaftsform Demokratie dem Kapitalismus keinesfalls schadet, sondern ihm vielmehr die Weltherrschaft eingebracht hat.


da endet die debatte dann auch schon wieder. denn da sind wir uns einig.
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peter schrieb:
stefank schrieb:
peter schrieb:

(..) wie ich mit meinem eingangssatz bereits angesprochen habe: dazu müsste man erst einmal klären, was demokratie eigentlich sein sollte. die analogie demokratie = kapitalismus fuktioniert jedenfalls nicht. (...)



Eine Debatte, eine Debatte!
Ich halte es für den falschen Ansatz, quasi eine Idealform der Demokratie gedanklich zu konstruieren und dann die jeweiligen Demokratieformen in den einzelnen Ländern mit "ungenügend" an diesem Maßstab zu messen.
Vielmehr lässt sich aus den real existierenden Demokratien doch prima analysieren, was es mit dieser Herrschaftsform so auf sich hat.
Und dass sich Demokratie ohne Kapitalismus denken lässt, ist wahr. Aber wahr ist auch, dass die Herrschaftsform Demokratie dem Kapitalismus keinesfalls schadet, sondern ihm vielmehr die Weltherrschaft eingebracht hat.


da endet die debatte dann auch schon wieder. denn da sind wir uns einig.


Och Menno...
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peter schrieb:
... und dann landet man automatisch bei der frage, warum es in deutschland keine themenbezogenen volksabstimmungen gibt. ...
Weil dann die Blöd die Ergebnisse diktieren würde. Wenn ich mich so umschaue, bin ich ganz froh, dass 'das Volk' eben nicht ständig mitredet.
peter schrieb:
...  wie eine volksbefragung zur senkung des mehrwertsteuersatzes ausfallen würde wissen wir beide. ...

Und ich habe sogar eine Ahnung, wie eine zu einem Minarettverbot ausgehen würde.
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Bigbamboo schrieb:
peter schrieb:
... und dann landet man automatisch bei der frage, warum es in deutschland keine themenbezogenen volksabstimmungen gibt. ...
Weil dann die Blöd die Ergebnisse diktieren würde. Wenn ich mich so umschaue, bin ich ganz froh, dass 'das Volk' eben nicht ständig mitredet.
peter schrieb:
...  wie eine volksbefragung zur senkung des mehrwertsteuersatzes ausfallen würde wissen wir beide. ...

Und ich habe sogar eine Ahnung, wie eine zu einem Minarettverbot ausgehen würde.  


da bist du pessimistischer als ich.

ich glaube nicht, dass die meinung der bildleser die dominierende in deutschzland ist, sie ist lediglich die mit dem lautesten sprachrohr.

bei der mehrwertsteuer hatte ich übrigens verschusselt "für hotelbetriebe" hinzu zu fügen.

es gibt dinge, die sind verfassungsrechtlich festgelegt. dazu gehört auch die freiheit der religionsausübung. bei anderen dingen fände ich es durchaus in ordnung die bürger selbst entscheiden zu lassen.


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