DeeDERADLERDee schrieb: ach, was ich mir heute von einem freund aus meiner "heimatstadt" (bin da 16 jahre aufgewachsen) ist auch ganz interessant, es geht um einen zeitungsartikel der die stasi akte meines alten sportlehrers behandelt...darin steht unter anderem das eine lehrerin, ein arzt und ein hoher sportfunktionär, die alle noch tätig in ihrem beruf sind, damals als IM im auftrag der stasi unterwegs waren
So schlimm das ist, so denke ich, dass das Thema "Stasi" ein ganz hochbrisantes Thema ist, das man hier im Forum in seinen schieren Ausmaßen und Ausuferungen nicht behandeln kann/sollte. Was hättest Du getan, wenn man dir angedroht hätte, dass man deine Kinder ins Heim schickt, wenn du nicht fortan ab und an einen Bericht über XY ablieferst? (Rhetorische Frage)
DeeDERADLERDee schrieb: ach, was ich mir heute von einem freund aus meiner "heimatstadt" (bin da 16 jahre aufgewachsen) ist auch ganz interessant, es geht um einen zeitungsartikel der die stasi akte meines alten sportlehrers behandelt...darin steht unter anderem das eine lehrerin, ein arzt und ein hoher sportfunktionär, die alle noch tätig in ihrem beruf sind, damals als IM im auftrag der stasi unterwegs waren
So schlimm das ist, so denke ich, dass das Thema "Stasi" ein ganz hochbrisantes Thema ist, das man hier im Forum in seinen schieren Ausmaßen und Ausuferungen nicht behandeln kann/sollte. Was hättest Du getan, wenn man dir angedroht hätte, dass man deine Kinder ins Heim schickt, wenn du nicht fortan ab und an einen Bericht über XY ablieferst? (Rhetorische Frage)
Ich hätte, in so einer Situation, versucht meine Familie zu schützen. ABER, ich hätte auch die Eier gehabt, mich nach der Wende zu Outen und die Situation geklärt.
Ich hab auch nichts gegen Leute die für die Stasi, gegen ihren willen, gearbeitet haben. Aber wenn ein Arzt, ohne die Androhung von folgen wenn er es nicht tut, als IM ermittelte und damit seinen Beruf missbrauchte, kann ich es nicht verantworten so eine Person weiterhin als Arzt arbeiten zu lassen. Die Straße auf der ich wohnte soll umbenannt werden weil sie nach einem Funktionär der SED benannt ist und er dreck am Stecken hatte und was wieder eine Menge Steuergelder verschlingt, aber ein Arzt der das Vertrauen seiner Patienten missbraucht darf weiter arbeiten, das kann und will ich nicht akzeptieren.
DeeDERADLERDee schrieb: vor knapp 2 jahren hab ich in berlin gearbeitet, das büro war ganz in der nähe des checkpoint charlie. irgendwann bin ich in der mittagspause mal den weg meiner mutter gegangen und habe den osten in richtung westen über den checkpoint charlie verlassen. war schon ein ziemlich geiles gefühl.
hätte der cousin meiner mutter ihr damals nicht nen gefälschten ausweis besorgt, ihr westmark zugesteckt und in einen flieger nach frankfurt gesetzt dann wäre ich heute NICHT auf der welt und kein eintracht fan.
sorry, sollte heißen: "...dann wäre ich heute NICHT auf der welt..."
Nicht auf der Welt zu sein, ist noch lange kein Grund, kein Eintracht-Fan zu sein!
Bin zu jung um die Mauer/ den Mauerfall bewusst miterlebt zu haben. Aber ohne den Mauerfall wäre ich heute nicht stolzer Familienvater.
DeeDERADLERDee schrieb: vor knapp 2 jahren hab ich in berlin gearbeitet, das büro war ganz in der nähe des checkpoint charlie. irgendwann bin ich in der mittagspause mal den weg meiner mutter gegangen und habe den osten in richtung westen über den checkpoint charlie verlassen. war schon ein ziemlich geiles gefühl.
hätte der cousin meiner mutter ihr damals nicht nen gefälschten ausweis besorgt, ihr westmark zugesteckt und in einen flieger nach frankfurt gesetzt dann wäre ich heute NICHT auf der welt und kein eintracht fan.
sorry, sollte heißen: "...dann wäre ich heute NICHT auf der welt..."
Nicht auf der Welt zu sein, ist noch lange kein Grund, kein Eintracht-Fan zu sein!
Bin zu jung um die Mauer/ den Mauerfall bewusst miterlebt zu haben. Aber ohne den Mauerfall wäre ich heute nicht stolzer Familienvater.
Und das ist schön und sehr sehr gut so
Du bist entscheidend jünger als ich. Ich hab mein o.g. Beispiel mit der Beziehung ganz bewußt gebracht.
Menschen, die dagegen bis ins Erwachsenenalter dort sozialisiert worden sind, hatten und haben teilw.ihr ganzes Leben lang nicht nur die Freiheit gewonnen,sondern auch leider etwas ihre Wurzeln verloren.
Sie haben z.T. eine hohe Bildung und berufl. Qualifakitation mitgebracht,partizipieren uneingeschränkt wirtschaftl. davon und fühlen sich zeitlebens im Westsystem nicht wirklich wohl.
Die Sozialisation im Osten war eben zu heftig .
Für mich auch ein Übel einer Mauer und eines nur einseitigen Systems ,was nicht wirklich Spielräume gelassen hat.
Natürlich ist dies in der nächsten Generation schon verschwunden.
3zu7 schrieb: Ich war beim Mauerfall am Brandenburger Tor und Übergang Invalidenstr. live dabei und hatte dadurch den Eintracht-Sieg in Homburg/Saar oder so verpasst...
Glückspilz
Dirty-Harry schrieb:
Spannend ist insoweit polit., wie schwer sich die Linkspartei mit ihrer Erklärung dazu doch tut.
ein Thema, bei dem sie sich nur verstecken und hoffen kann, dass das Gedenken schnellstens durch andere Themen überlagert wird.
Da ohne Zweifel Einigkeit darüber herrscht, dass kein Grund dazu berechtigt, die eigene Bevölkerung einzusperren, und von nun an einen düsteren Kriegssozialismus aufzuziehen, kann man sich ja mal die Gründe aus Sicht der DDR-Führung anschauen. Es war bekanntlich zum einen der Abfluss an Menschen, zum anderen aber auch Abfluss von Waren und Schwächung der Währung. Was also hätte die DDR alternativ zum Mauerbau tun können? Eine mir vernünftig erscheinende Lösung heißt verblüffenderweise Planwirtschaft. Es wäre doch durchaus möglich gewesen, diese Faktoren in den Plan einzubeziehen, statt die Bedingungen gewaltsam so herzustellen, dass sie zum Plan passen. Schwächung der Währung z.B. ist nur solange relevant, wie man einen Plan macht, der auf eine starke Währung angewiesen ist. Auch die DDR war dadurch ein Global Player auf dem Finanzmarkt, allerdings einer mit nur Luschen auf der Hand. Auf kapitalistische Spiele darf man sich nicht einlassen, wenn man Sozialismus machen will.
Aufhören. Man hätte aufhören können mit diesem Unsinn. Von mir aus kann ja jeder anfangen den " Sozialismus" - was immer das sein mag - aufzubauen. Aber er sollte doch diejenigen die da partout nicht mitmachen wollen , nicht zu ihrem Glück zwingen.
HeinzGründel schrieb: Aufhören. Man hätte aufhören können mit diesem Unsinn. Von mir aus kann ja jeder anfangen den " Sozialismus" - was immer das sein mag - aufzubauen. Aber er sollte doch diejenigen die da partout nicht mitmachen wollen , nicht zu ihrem Glück zwingen.
Das jeder gehen kann, wohin es ihm beliebt, gehört zu der Planwirtschaftslösung selbstverständlich dazu.
ich war politisch noch nie ein freund von dogmen. panta rhei.
als mir der freund einer freundin (dkp-anhänger) in den späten 70ern versucht hat zu erklären, warum es legitim ist leute zu erschießen, die versuchen ein land zu verlassen, weil sie gerne anderswo leben möchten, war ich fassungslos.
genau so fassungslos war ich, wenn meine eltern der verwadschaft im osten ein paket geschickt haben, mit lebensmitteln und diesem oder jenem schnickschnack, und ein pampiger brief kam, dass man doch bitte beim nächsten mal kaffee der marke xyz schicken solle.
meine erinnerung an den fall der mauer ist ambivalent.
ich war froh, dass die menschen jetzt nicht mehr eingesperrt sind und "nordkorea light" leben müssen. mir war aber auch klar, dass viele jetzt davon ausgehen würden ins schlaraffenland zu kommen. dabei gab es auch hier schon reichlich verlierer. die sah man von drüben aber nicht.
peter schrieb: ich war politisch noch nie ein freund von dogmen. panta rhei.
als mir der freund einer freundin (dkp-anhänger) in den späten 70ern versucht hat zu erklären, warum es legitim ist leute zu erschießen, die versuchen ein land zu verlassen, weil sie gerne anderswo leben möchten, war ich fassungslos.
genau so fassungslos war ich, wenn meine eltern der verwadschaft im osten ein paket geschickt haben, mit lebensmitteln und diesem oder jenem schnickschnack, und ein pampiger brief kam, dass man doch bitte beim nächsten mal kaffee der marke xyz schicken solle.
meine erinnerung an den fall der mauer ist ambivalent.
ich war froh, dass die menschen jetzt nicht mehr eingesperrt sind und "nordkorea light" leben müssen. mir war aber auch klar, dass viele jetzt davon ausgehen würden ins schlaraffenland zu kommen. dabei gab es auch hier schon reichlich verlierer. die sah man von drüben aber nicht.
....und ich dachte schon, das wäre bei uns ein Einzelfall gewesen, aber es haben sich also noch mehr Leute beschwert über die West Pakete
Gut, dass sie weg ist, dass wir wieder eine Nation sind. Ohne WurstBlinker, Mirscho und co. wäre es hier um einiges leerer.
Das klingt wie ein Outing !
Ich oute mich hier auch mal.
Bin in Nordhessen nahe der ehemaligen Grenze aufgewachsen. Nicht die allseits bekannte Mauer in Berlin - aber auch bemerkenswerte Grenzbilder (Philippstal-Vacha, die Grenze ging mitten durch ein Haus - der westliche Teil war bewohnt!.)
Wohne jetzt seit 12 Jahren in Thüringen - sozusagen ein Wossi.
Wer die Zeit vor dem Mauerfall nicht bewußt erlebte, ebenso wie die Zeit zwischen Mauerfall und Beitritt zur Bundesrepublik, der hat vieles verpasst.
Gleichwohl erlaube ich mir an dieser Stelle nach all der notwendigen und wichtigen Nachdenklichkeit hier im thread mal etwas Lustiges (nicht ohne nachdenkenswertem Hintergedanken):
Gruß an Mirscho, Wurstblinker und alle Anderen Eintracht - Ossis!
Ich freue mich, gemeinsam mit Euch Eintracht-Fan sein zu dürfen und gestehe, dass einiges, was Uwe Steimle hier zum Besten gibt (nervige Kaffe-Auswahl a la Starbuck) meine vollste Unterstützung findet!
Ich bin mit meinen Eltern jedes Jahr mehrfach in der DDR gewesen, weil meine Eltern die einzigen aus der Verwandschaft waren die abgehauen sind. Ziemlich dramatisch am 12 August 61.
Gestern war ich mal wieder im Harz die Familie besuchen und es ist auch 20 Jahre nach dem Mauerfall immer noch faszinierend einfach so hinfahren zu können. Ohne Schikane an der Grenze, das war jedes Mal so gruselig.
Ein historisches Menschheitsverbrechen, was immer in Erinnerung bleibt und in allen Geschichtsbüchern stehen wird. Doch wir bauen wieder Mauern, diesmal damit niemand reinkommen kann, und diesmal ohne großen Aufschrei. Zu den Mauertoten wurden auch immer die in Elbe und Spree ertrunkenen gezählt, völlig zu Recht. In den letzten zehn Jahren sind im Mittelmeer Zehntausende von Menschen ertrunken, viele ungezählt und anonym, die nichts anderes wollten als die Flüchtlinge aus der DDR, ein besseres Leben frei von Unterdrückung. Deshalb sehe ich von diesem Datum vor allem eine Warnung ausgehen.
Was ist eigentlich mit der Mauer in Palästina, die vom Knesset-Regime immer noch erweitert wird? Gabs dazu eigentlich ein Statement der Regierung? Oder kann man diese Mauer mit unserer Mauer gar nicht vergleichen?! Fragen über Fragen...
Morphium schrieb: Was ist eigentlich mit der Mauer in Palästina, die vom Knesset-Regime immer noch erweitert wird? Gabs dazu eigentlich ein Statement der Regierung? Oder kann man diese Mauer mit unserer Mauer gar nicht vergleichen?! Fragen über Fragen...
Gedenktage haben den Zweck, daß die Bürger nicht vergessen.
Und viele Bürger haben ein feines Gespür,ob es um die Sache,oder eine polit. Inszenierung geht.
Von daher hatte ich nie ein Problem,wenn die Staaten oder Regierungen dieser Welt an ihren eigenen Feiertagen,Gedenktagen-zu Zeiten der Mauer- nie auch noch ein Wort über die deutsche Zwangsteilung verloren haben.
Interessante, Nachdenkliche, aber auch Lustige Anekdoten und Berichte! Es hätten gerne ein paar mehr sein dürfen! Stellvertretend picke ich mal ein paar raus, die einzelnen Links lese ich zu einem späteren Zeitpunkt.
KroateAusFfm schrieb:
Nicht auf der Welt zu sein, ist noch lange kein Grund, kein Eintracht-Fan zu sein!
Das ist ja wohl der Hammerspruch!
HansVanBreukelen schrieb:
peter schrieb: ich war politisch noch nie ein freund von dogmen. panta rhei.
als mir der freund einer freundin (dkp-anhänger) in den späten 70ern versucht hat zu erklären, warum es legitim ist leute zu erschießen, die versuchen ein land zu verlassen, weil sie gerne anderswo leben möchten, war ich fassungslos.
genau so fassungslos war ich, wenn meine eltern der verwadschaft im osten ein paket geschickt haben, mit lebensmitteln und diesem oder jenem schnickschnack, und ein pampiger brief kam, dass man doch bitte beim nächsten mal kaffee der marke xyz schicken solle.
meine erinnerung an den fall der mauer ist ambivalent.
ich war froh, dass die menschen jetzt nicht mehr eingesperrt sind und "nordkorea light" leben müssen. mir war aber auch klar, dass viele jetzt davon ausgehen würden ins schlaraffenland zu kommen. dabei gab es auch hier schon reichlich verlierer. die sah man von drüben aber nicht.
....und ich dachte schon, das wäre bei uns ein Einzelfall gewesen, aber es haben sich also noch mehr Leute beschwert über die West Pakete
Schön, dass du das Thema anspricht. Ich denke, man braucht auch nicht nach Links zu suchen, denn die viele Berichte und Dokus im Fernsehen am vergangenen Samstag haben eindeutig für sich gesprochen. Umso glücklicher können wir uns schätzen im hier und jetzt zu leben. prost
So schlimm das ist, so denke ich, dass das Thema "Stasi" ein ganz hochbrisantes Thema ist, das man hier im Forum in seinen schieren Ausmaßen und Ausuferungen nicht behandeln kann/sollte. Was hättest Du getan, wenn man dir angedroht hätte, dass man deine Kinder ins Heim schickt, wenn du nicht fortan ab und an einen Bericht über XY ablieferst? (Rhetorische Frage)
Ich hätte, in so einer Situation, versucht meine Familie zu schützen. ABER, ich hätte auch die Eier gehabt, mich nach der Wende zu Outen und die Situation geklärt.
Ich hab auch nichts gegen Leute die für die Stasi, gegen ihren willen, gearbeitet haben.
Aber wenn ein Arzt, ohne die Androhung von folgen wenn er es nicht tut, als IM ermittelte und damit seinen Beruf missbrauchte, kann ich es nicht verantworten so eine Person weiterhin als Arzt arbeiten zu lassen. Die Straße auf der ich wohnte soll umbenannt werden weil sie nach einem Funktionär der SED benannt ist und er dreck am Stecken hatte und was wieder eine Menge Steuergelder verschlingt, aber ein Arzt der das Vertrauen seiner Patienten missbraucht darf weiter arbeiten, das kann und will ich nicht akzeptieren.
Nicht auf der Welt zu sein, ist noch lange kein Grund, kein Eintracht-Fan zu sein!
Bin zu jung um die Mauer/ den Mauerfall bewusst miterlebt zu haben. Aber ohne den Mauerfall wäre ich heute nicht stolzer Familienvater.
Und das ist schön und sehr sehr gut so
Du bist entscheidend jünger als ich.
Ich hab mein o.g. Beispiel mit der Beziehung ganz bewußt gebracht.
Menschen, die dagegen bis ins Erwachsenenalter dort sozialisiert worden sind, hatten und haben teilw.ihr ganzes Leben lang nicht nur die Freiheit gewonnen,sondern auch leider etwas ihre Wurzeln verloren.
Sie haben z.T. eine hohe Bildung und berufl. Qualifakitation mitgebracht,partizipieren uneingeschränkt wirtschaftl. davon und fühlen sich zeitlebens im Westsystem nicht wirklich wohl.
Die Sozialisation im Osten war eben zu heftig .
Für mich auch ein Übel einer Mauer und eines nur einseitigen Systems ,was nicht wirklich Spielräume gelassen hat.
Natürlich ist dies in der nächsten Generation schon verschwunden.
Glückspilz
ein Thema, bei dem sie sich nur verstecken und hoffen kann, dass das Gedenken schnellstens durch andere Themen überlagert wird.
Wer sowas wählt
Es war bekanntlich zum einen der Abfluss an Menschen, zum anderen aber auch Abfluss von Waren und Schwächung der Währung. Was also hätte die DDR alternativ zum Mauerbau tun können?
Eine mir vernünftig erscheinende Lösung heißt verblüffenderweise Planwirtschaft. Es wäre doch durchaus möglich gewesen, diese Faktoren in den Plan einzubeziehen, statt die Bedingungen gewaltsam so herzustellen, dass sie zum Plan passen. Schwächung der Währung z.B. ist nur solange relevant, wie man einen Plan macht, der auf eine starke Währung angewiesen ist. Auch die DDR war dadurch ein Global Player auf dem Finanzmarkt, allerdings einer mit nur Luschen auf der Hand. Auf kapitalistische Spiele darf man sich nicht einlassen, wenn man Sozialismus machen will.
Das jeder gehen kann, wohin es ihm beliebt, gehört zu der Planwirtschaftslösung selbstverständlich dazu.
als mir der freund einer freundin (dkp-anhänger) in den späten 70ern versucht hat zu erklären, warum es legitim ist leute zu erschießen, die versuchen ein land zu verlassen, weil sie gerne anderswo leben möchten, war ich fassungslos.
genau so fassungslos war ich, wenn meine eltern der verwadschaft im osten ein paket geschickt haben, mit lebensmitteln und diesem oder jenem schnickschnack, und ein pampiger brief kam, dass man doch bitte beim nächsten mal kaffee der marke xyz schicken solle.
meine erinnerung an den fall der mauer ist ambivalent.
ich war froh, dass die menschen jetzt nicht mehr eingesperrt sind und "nordkorea light" leben müssen. mir war aber auch klar, dass viele jetzt davon ausgehen würden ins schlaraffenland zu kommen. dabei gab es auch hier schon reichlich verlierer. die sah man von drüben aber nicht.
....und ich dachte schon, das wäre bei uns ein Einzelfall gewesen, aber es haben sich also noch mehr Leute beschwert über die West Pakete
"Wir möchten lieber Milka Schokolade statt Sarotti!"
Das klingt wie ein Outing !
Ich oute mich hier auch mal.
Bin in Nordhessen nahe der ehemaligen Grenze aufgewachsen. Nicht die allseits bekannte Mauer in Berlin - aber auch bemerkenswerte Grenzbilder (Philippstal-Vacha, die Grenze ging mitten durch ein Haus - der westliche Teil war bewohnt!.)
Wohne jetzt seit 12 Jahren in Thüringen - sozusagen ein Wossi.
Wer die Zeit vor dem Mauerfall nicht bewußt erlebte, ebenso wie die Zeit zwischen Mauerfall und Beitritt zur Bundesrepublik, der hat vieles verpasst.
Gleichwohl erlaube ich mir an dieser Stelle nach all der notwendigen und wichtigen Nachdenklichkeit hier im thread mal etwas Lustiges (nicht ohne nachdenkenswertem Hintergedanken):
http://www.youtube.com/watch?v=tl-Cyqwh4MI
Gruß an Mirscho, Wurstblinker und alle Anderen Eintracht - Ossis!
Ich freue mich, gemeinsam mit Euch Eintracht-Fan sein zu dürfen und gestehe, dass einiges, was Uwe Steimle hier zum Besten gibt (nervige Kaffe-Auswahl a la Starbuck) meine vollste Unterstützung findet!
In diesem Sinne:
Eintracht!
Gestern war ich mal wieder im Harz die Familie besuchen und es ist auch 20 Jahre nach dem Mauerfall immer noch faszinierend einfach so hinfahren zu können. Ohne Schikane an der Grenze, das war jedes Mal so gruselig.
Die Doku gestern fand ich übrigens ziemlich gut.
...und das ist auch gut so! ,-)
Doch wir bauen wieder Mauern, diesmal damit niemand reinkommen kann, und diesmal ohne großen Aufschrei.
Zu den Mauertoten wurden auch immer die in Elbe und Spree ertrunkenen gezählt, völlig zu Recht.
In den letzten zehn Jahren sind im Mittelmeer Zehntausende von Menschen ertrunken, viele ungezählt und anonym, die nichts anderes wollten als die Flüchtlinge aus der DDR, ein besseres Leben frei von Unterdrückung.
Deshalb sehe ich von diesem Datum vor allem eine Warnung ausgehen.
Gedenktage haben den Zweck, daß die Bürger nicht vergessen.
Und viele Bürger haben ein feines Gespür,ob es um die Sache,oder eine polit. Inszenierung geht.
Von daher hatte ich nie ein Problem,wenn die Staaten oder Regierungen dieser Welt an ihren eigenen Feiertagen,Gedenktagen-zu Zeiten der Mauer- nie auch noch ein Wort über die deutsche Zwangsteilung verloren haben.
Interessante, Nachdenkliche, aber auch Lustige Anekdoten und Berichte!
Es hätten gerne ein paar mehr sein dürfen!
Stellvertretend picke ich mal ein paar raus, die einzelnen Links lese ich zu einem späteren Zeitpunkt.
Das ist ja wohl der Hammerspruch!
+1 So ähnlich habe ich das auch erlebt!
"Es gibt noch Überlebende der Wende"
Danke an Alle