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Jetzt ist es passiert: Vorverurteilung durch die Medien

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Ich kann die Bild-Zeitung ja überhaupt nicht leiden und hasse sie wie die Pest, aber was wird ihr in diesem Fall eigentlich konkret vorgeworfen, was nicht andere Medien auch gemacht hätten? Mal davon abgesehen, dass sie den Eindruck erzeugte, der 17-Jährige wird es wohl schon gewesen sein. Was so ziemlich jedes Medium inkl. die Staatsanwaltschaft suggeriert hat.

Ich kann mich nicht an großartige Namensverkündung und "Hier wohnt das Monster" erinnern.
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Über dieses Drecksblatt hier auch nur ein Wort zu verlieren
erübrigt sich.

Was mich viel mehr ankotzt ist die Art und Weise wie der Junge von der deutschen Justiz behandelt wurde.
Da brauche ich kein Hellseher sein um zu wissen was da abgelaufen ist.
1. Ernormer Fahndungsdruck der Ermittlungsbehörden.
2. Festnahmje des 17-jährigen nach vorheriger angeblicher Identifizierung eines "sogenannten" Zeugen
3. 24 Stunden oder längeres Guantanomo Verhör durch die ermittelnden Stellen, vermutlich ohne Gewährung der Ihm zustehenden Rechte.
4. Angeblicher Ermittlungserfolg durch angebliche Wiedersprüchliche Aussage des Verdächtigen.

Was hatten Die denn sonst für Beweise?
Gar keine, wie sich mittlerweile herausstellte.

Besonders erschütternd ist für mich die Tatsache das dann dort auch noch ein Ermittlungsrichter gesessen hat, der anscheinend ohne die geringsten Beweise einen Haftbefehl erlassen hat.

Normalerweise gehört den Polizisten ein gehöriges Dientsaufsichtsverfahren an die Backe gehängt.
Aber diesen Typen kann man ja nix anhängen.

Wichtiger wäre es, den Ermittlungsrichter sofort in den Ruhestand zu versetzen und ein Ermittlungsverfahren gegen Ihm wegen Freiheitsberaubung ins laufen zu bringen.

Der Junge tut mir echt leid.
Will gar nicht wissen, wie viele dieser Justizofper hier in Deutschland unschuldig im Knast sitzen, nur weil Sie aufgrund solcher Ermittlungsmethoden zusammengebrochen sind und irgend etwas gestanden haben, was Sie vieleicht gar nicht gemacht haben.

Hut ab, vor dem 17-jährigen, Der bis zum Schluss seine Unschuld beteuert hat.

Und gut, das nun anscheinend wirklich der Richtige gefast worden ist.
Hoffentlich ist die DNA auch der Tat klar zu zu ordnen und nicht das der neue Verdächtige durch Zufall in die Parkhausecke uriniert hat und so seine Daten zum Verdacht geführt haben.
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P.S.

Was ich noch vergessen habe anzuregen ist die Tatsache das der Junge jetzt dringend einen guten RA braucht der das Beste für Ihn rausholt.

Aufgrund der gesamten Umstände wird Er dort oben in Emden kein normales Leben mehr führen können.

Der gehört in ein Zeugenschutzprogramm, sofern das aus familiären Gründen überhaupt möglich ist.
Ein Neuanfang irgendwo anders in Deutschland wird seine einzige Alternative sein.
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Pfalzadler schrieb:
P.S.

Was ich noch vergessen habe anzuregen ist die Tatsache das der Junge jetzt dringend einen guten RA braucht der das Beste für Ihn rausholt.

Aufgrund der gesamten Umstände wird Er dort oben in Emden kein normales Leben mehr führen können.

Der gehört in ein Zeugenschutzprogramm, sofern das aus familiären Gründen überhaupt möglich ist.
Ein Neuanfang irgendwo anders in Deutschland wird seine einzige Alternative sein.


Dem gehört der Rücken gestärkt, wenn nicht sogar solidarisch von den dortigen Personen persönlich in Empfang genommen und mit einem dicken Entschuldigung versehen. Ihn kennt man nun offensichtlich, also kann sich jeder bei ihm entschuldigen. In Isolation muss er ganz gewiss nicht.

Und die Pöbelmeister der Stadt dürfen mit dem Lynchmob ein ernstes Wort reden und denen den Kopf waschen.
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Pfalzadler schrieb:
vermutlich ohne Gewährung der Ihm zustehenden Rechte.


Wenn dem so wäre, würde es schon in den Medien behandelt werden. Die Eltern oder der Anwalt hätten das längst als Kanonenfutter gewissen Medien zugespielt. Punkte 1, 2 und 4 gebe ich aber recht, so wird es sein.

Ich kenn Dich gar nicht so aggro. Mit Beleidigungen gegenüber Polizeibeamten sollte man im öff. Raum vorsichtig sein. Und angesichts Deiner nun vorgeschlagenen Vorgehensweise gegen die besagten Leute der Justiz und Polizei, wird diesen Beruf bald keiner mehr machen wollen, weil niemand so perfekt ist, dass er 30-40 Jahre packt, ohne eben in so ein Fettnäpfchen zu tappen.

Letztlich stellst Du gerade diese Leute genauso an die Wand, wie die Medien und gewisse Leute bei Polizei und Justiz den 17-Jährigen. Also kein Stück besser. Wir wissen nichts von den Indizien, wir wissen nichts von den Gedanken der Handelnden, legen aber fest, was sie wussten und dachten, so wie es uns recht ist. Nein, damit würden wir uns auf ein Niveau begeben, was wir gleichzeitig von anderer Seite verteufeln.

Wir wissen nicht, wie sich der Junge, unter welchem emotionalen Stress auch immer, verheddert hat in den Aussagen und wie groß die Indizienkette war, über die Haftrichter etc. urteilen mussten. Daher steht uns da auch kein Urteil zu ohne nähere Infos.

Was zu kritisieren bleibt, ist die Informationspolitik der entsprechenden Stellen und die Medienwirksamkeit von Festnahmen. Zusätzlich noch der Umgang nach der Unschuldsfeststellung, dass sich da ein Staatsanwalt hinstellt und sagt, es war alles richtig, was sie gemacht haben ohne ein Wort des Bedauerns und des pers. Mitleids mit dem Unschuldigen, als wäre es ein Freispruch 2. Klasse.
Somit bleibt tatsächlich die Frage, ob die handelnden Personen auf der Stelle, die sie begleiten, die richtigen Leute sind. Angesichts dessen, was wir bewusst jedenfalls warnehmen können, ohne spekulieren zu müssen.

P.S. Ich tippe mal darauf, dass die Entlastung des 17-Jährigen durch DNA-Beweis geschah (z.B. durch Sperma). Man kann froh sein, dass die Gerichtsmedizin solche Mittel hat. Der Mensch ist fehlbar. Auch Richter und Polizisten. Wichtig wäre aber, zu dieser Fehlbarkeit stehen zu können.
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Am Ende wird der Jung noch für Widerstand gegend die Staatsgewalt und Beamtenbeleidigung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt und muss noch die Kosten für die 3 Tage im Knast erstatten.
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Pfalzadler schrieb:
Über dieses Drecksblatt hier auch nur ein Wort zu verlieren
erübrigt sich.

Was mich viel mehr ankotzt ist die Art und Weise wie der Junge von der deutschen Justiz behandelt wurde.
Da brauche ich kein Hellseher sein um zu wissen was da abgelaufen ist.
1. Ernormer Fahndungsdruck der Ermittlungsbehörden.
2. Festnahmje des 17-jährigen nach vorheriger angeblicher Identifizierung eines "sogenannten" Zeugen
3. 24 Stunden oder längeres Guantanomo Verhör durch die ermittelnden Stellen, vermutlich ohne Gewährung der Ihm zustehenden Rechte.
4. Angeblicher Ermittlungserfolg durch angebliche Wiedersprüchliche Aussage des Verdächtigen.

Was hatten Die denn sonst für Beweise?
Gar keine, wie sich mittlerweile herausstellte.

Besonders erschütternd ist für mich die Tatsache das dann dort auch noch ein Ermittlungsrichter gesessen hat, der anscheinend ohne die geringsten Beweise einen Haftbefehl erlassen hat.

Normalerweise gehört den Bullen ein gehöriges Dientsaufsichtsverfahren an die Backe gehängt.
Aber diesen Vollspacken kann man ja nix anhängen.

Wichtiger wäre es, den Ermittlungsrichter sofort in den Ruhestand zu versetzen und ein Ermittlungsverfahren gegen Ihm wegen Freiheitsberaubung ins laufen zu bringen.

Der Junge tut mir echt leid.
Will gar nicht wissen, wie viele dieser Justizofper hier in Deutschland unschuldig im Knast sitzen, nur weil Sie aufgrund solcher Ermittlungsmethoden zusammengebrochen sind und irgend etwas gestanden haben, was Sie vieleicht gar nicht gemacht haben.

Hut ab, vor dem 17-jährigen, Der bis zum Schluss seine Unschuld beteuert hat.

Und gut, das nun anscheinend wirklich der Richtige gefast worden ist.
Hoffentlich ist die DNA auch der Tat klar zu zu ordnen und nicht das der neue Verdächtige durch Zufall in die Parkhausecke uriniert hat und so seine Daten zum Verdacht geführt haben.


Hallo Pfalzadler, jetzt benimmst Du Dich aber wie ein Hellseher. "Guantanamo"??? "Vermutlich ohne Gewährung der Ihm zustehenden Rechte"???
Wenn es so bei uns funktionierte, wäre der Junge nicht wieder freigelassen worden.
Was wirklich schlecht gelaufen ist: Die Festnahme vor aller Augen. Da wirst Du auch Recht haben, der Erfolgsdruck wird in solchen Fällen sehr hoch sein. Aber daraus zu schließen, dass es x Justizopfer gibt - nö.

Was ich in dieser ganzen Diskussion nicht nachvollziehen kann, ist die immer wiederkehrende Idee, der 17-Jährige müsse jetzt die Stadt verlassen, bekäme kein Bein mehr an den Boden.
Er ist nachweislich unschuldig. Wie würdest Du, wie würden Deine Vorredner mit jemanden umgehen, der solchen Vorwürfen ausgesetzt war? Den unterstützt man doch und hilft, wo es geht .
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Miso schrieb:

Was ich in dieser ganzen Diskussion nicht nachvollziehen kann, ist die immer wiederkehrende Idee, der 17-Jährige müsse jetzt die Stadt verlassen, bekäme kein Bein mehr an den Boden.
Er ist nachweislich unschuldig. Wie würdest Du, wie würden Deine Vorredner mit jemanden umgehen, der solchen Vorwürfen ausgesetzt war? Den unterstützt man doch und hilft, wo es geht .


Das ist das was ich in einem vorherigen Beitrag schon angedeutet habe. Wenn er wegzieht, ganz weit weg, versaut er sich seine ganze Identität und seine Wurzeln. Gottgegebenes Schicksal. Sofern er keinen Freundeskreis und keine Verwandtschaft dort hat, mag das ne Option sein.

Ansonsten müssen ihm jetzt Familie und Freunde den Rücken stärken. Er muss Stärke zeigen und gestärkt werden, in einer gewählten Opferrolle wird er nunmal auch weiter ein Opfer bleiben. Leichter gesagt als getan. Schon klar.

Letztlich hängt es am eigenen Fundament, auf dem der Junge steht, an seinem direkten Umfeld und der psychologischen Betreuung, die dies unterstützt.

Dass er jetzt, sagen wir mal über die Osterferien, ein wenig Abstand gewinnt und das verarbeitet und wartet, bis der Rauch verzogen ist, ist klar. Aber länger sollte er vllt echt nicht warten. Und dann hängt es an seinem Umfeld, dass es ihm zeigt, dass er immer noch dazu gehört, so wie früher.
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SGE_Werner schrieb:

Letztlich hängt es am eigenen Fundament, auf dem der Junge steht, an seinem direkten Umfeld und der psychologischen Betreuung, die dies unterstützt.


Unbedingt. Zu wissen, dass einen Leute haben wollten (der kranke Lnchmob), ist sicher keine angenehme Erfahrung. Aber das gibt hoffentlich Aufschluss auf die Gesellschaft und nicht auf Emden.
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SGE_Werner schrieb:
Ich kann die Bild-Zeitung ja überhaupt nicht leiden und hasse sie wie die Pest, aber was wird ihr in diesem Fall eigentlich konkret vorgeworfen, was nicht andere Medien auch gemacht hätten? Mal davon abgesehen, dass sie den Eindruck erzeugte, der 17-Jährige wird es wohl schon gewesen sein. Was so ziemlich jedes Medium inkl. die Staatsanwaltschaft suggeriert hat.


Die Unterschiede darfst du dir gern selber raus suchen.
Kleiner Tip: In welchem Machwerk kommt ein ganz bestimmtes Wort   *nicht* vor?

GROSSEBUCHSTABENZEITUNG:

"Der miese Kindermörder von Emden (Niedersachsen): Er missbrauchte die kleine Lena († 11), tötete sie und ließ ihre Leiche in einer Blutlache im Parkhaus liegen!

Die Kripo ist sicher: DER KILLER IST EIN SCHÜLER (17)!

Es wurde Haftbefehl erlassen, der mutmaßliche Killer sitzt in U-Haft.

Das Verbrechen soll der 17-Jährige zur Vertuschung einer Sexualstraftat begangen haben, so die Ermittler bei einer Pressekonferenz."
http://www.bild.de/news/inland/news-inland/polizei-verhaftet-schueler-23385338.bild.html

Sueddeutsche nach der PK vom 29.03.:

"Zugleich wies Staatsanwalt Bernard Südbeck ausdrücklich darauf hin, dass weiter die Unschuldsvermutung gelte. Er warnte vor einer Vorverurteilung des inhaftierten Berufsschülers. In sozialen Netzwerken sei dies schon geschehen: "Daran haben wir uns sehr gestört." Auch Unschuldige seien im Internet der Tat bezichtigt worden, was "die Arbeit der Mordkommission erheblich erschwert" habe. Brandt betonte in diesem Zusammenhang, die Ermittlungen würden in alle Richtungen weitergeführt - nicht nur in Richtung des Tatverdächtigen."

FAZ nach der PK vom 29.03.:

"Staatsanwalt Bernard Südbeck wies ausdrücklich darauf hin, dass weiter die Unschuldsvermutung gelte. Er warnte vor einer Vorverurteilung.

Das Material werde vom Landeskriminalamt in Hannover ausgewertet. Die Ermittlungen würden aber mit aller Macht in alle Richtungen weitergeführt werden, nicht nur in Richtung des Tatverdächtigen, sagte Brandt."



Welt nach der PK vom 29.03.

"Staatsanwalt Südbeck wies ausdrücklich darauf hin, dass weiter die Unschuldsvermutung gelte. Er warnte vor einer Vorverurteilung des Jungen."
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Miso schrieb:
Pfalzadler schrieb:
Über dieses Drecksblatt hier auch nur ein Wort zu verlieren
erübrigt sich.

Was mich viel mehr ankotzt ist die Art und Weise wie der Junge von der deutschen Justiz behandelt wurde.
Da brauche ich kein Hellseher sein um zu wissen was da abgelaufen ist.
1. Ernormer Fahndungsdruck der Ermittlungsbehörden.
2. Festnahmje des 17-jährigen nach vorheriger angeblicher Identifizierung eines "sogenannten" Zeugen
3. 24 Stunden oder längeres Guantanomo Verhör durch die ermittelnden Stellen, vermutlich ohne Gewährung der Ihm zustehenden Rechte.
4. Angeblicher Ermittlungserfolg durch angebliche Wiedersprüchliche Aussage des Verdächtigen.

Was hatten Die denn sonst für Beweise?
Gar keine, wie sich mittlerweile herausstellte.

Besonders erschütternd ist für mich die Tatsache das dann dort auch noch ein Ermittlungsrichter gesessen hat, der anscheinend ohne die geringsten Beweise einen Haftbefehl erlassen hat.

Normalerweise gehört den Bullen ein gehöriges Dientsaufsichtsverfahren an die Backe gehängt.
Aber diesen Vollspacken kann man ja nix anhängen.

Wichtiger wäre es, den Ermittlungsrichter sofort in den Ruhestand zu versetzen und ein Ermittlungsverfahren gegen Ihm wegen Freiheitsberaubung ins laufen zu bringen.

Der Junge tut mir echt leid.
Will gar nicht wissen, wie viele dieser Justizofper hier in Deutschland unschuldig im Knast sitzen, nur weil Sie aufgrund solcher Ermittlungsmethoden zusammengebrochen sind und irgend etwas gestanden haben, was Sie vieleicht gar nicht gemacht haben.

Hut ab, vor dem 17-jährigen, Der bis zum Schluss seine Unschuld beteuert hat.

Und gut, das nun anscheinend wirklich der Richtige gefast worden ist.
Hoffentlich ist die DNA auch der Tat klar zu zu ordnen und nicht das der neue Verdächtige durch Zufall in die Parkhausecke uriniert hat und so seine Daten zum Verdacht geführt haben.


Hallo Pfalzadler, jetzt benimmst Du Dich aber wie ein Hellseher. "Guantanamo"??? "Vermutlich ohne Gewährung der Ihm zustehenden Rechte"???
Wenn es so bei uns funktionierte, wäre der Junge nicht wieder freigelassen worden.
Was wirklich schlecht gelaufen ist: Die Festnahme vor aller Augen. Da wirst Du auch Recht haben, der Erfolgsdruck wird in solchen Fällen sehr hoch sein. Aber daraus zu schließen, dass es x Justizopfer gibt - nö.

Was ich in dieser ganzen Diskussion nicht nachvollziehen kann, ist die immer wiederkehrende Idee, der 17-Jährige müsse jetzt die Stadt verlassen, bekäme kein Bein mehr an den Boden.
Er ist nachweislich unschuldig. Wie würdest Du, wie würden Deine Vorredner mit jemanden umgehen, der solchen Vorwürfen ausgesetzt war? Den unterstützt man doch und hilft, wo es geht .


Hi Miso,
normalerweise gebe ich Dir da absolut Recht.
Aber wenn ich lese das der Junge nach seiner Entlassung unter Polizeischutz gestellt wurde, kann es mit der Unterstützung die Du für Ihn einforderst nicht so weit bestellt sein.

Gruß
PfA
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SGE_Werner schrieb:
Pfalzadler schrieb:
vermutlich ohne Gewährung der Ihm zustehenden Rechte.


Wenn dem so wäre, würde es schon in den Medien behandelt werden. Die Eltern oder der Anwalt hätten das längst als Kanonenfutter gewissen Medien zugespielt. Punkte 1, 2 und 4 gebe ich aber recht, so wird es sein.

Ich kenn Dich gar nicht so aggro. Mit Beleidigungen gegenüber Polizeibeamten sollte man im öff. Raum vorsichtig sein. Und angesichts Deiner nun vorgeschlagenen Vorgehensweise gegen die besagten Leute der Justiz und Polizei, wird diesen Beruf bald keiner mehr machen wollen, weil niemand so perfekt ist, dass er 30-40 Jahre packt, ohne eben in so ein Fettnäpfchen zu tappen.

Letztlich stellst Du gerade diese Leute genauso an die Wand, wie die Medien und gewisse Leute bei Polizei und Justiz den 17-Jährigen. Also kein Stück besser. Wir wissen nichts von den Indizien, wir wissen nichts von den Gedanken der Handelnden, legen aber fest, was sie wussten und dachten, so wie es uns recht ist. Nein, damit würden wir uns auf ein Niveau begeben, was wir gleichzeitig von anderer Seite verteufeln.

Wir wissen nicht, wie sich der Junge, unter welchem emotionalen Stress auch immer, verheddert hat in den Aussagen und wie groß die Indizienkette war, über die Haftrichter etc. urteilen mussten. Daher steht uns da auch kein Urteil zu ohne nähere Infos.

Was zu kritisieren bleibt, ist die Informationspolitik der entsprechenden Stellen und die Medienwirksamkeit von Festnahmen. Zusätzlich noch der Umgang nach der Unschuldsfeststellung, dass sich da ein Staatsanwalt hinstellt und sagt, es war alles richtig, was sie gemacht haben ohne ein Wort des Bedauerns und des pers. Mitleids mit dem Unschuldigen, als wäre es ein Freispruch 2. Klasse.
Somit bleibt tatsächlich die Frage, ob die handelnden Personen auf der Stelle, die sie begleiten, die richtigen Leute sind. Angesichts dessen, was wir bewusst jedenfalls warnehmen können, ohne spekulieren zu müssen.

P.S. Ich tippe mal darauf, dass die Entlastung des 17-Jährigen durch DNA-Beweis geschah (z.B. durch Sperma). Man kann froh sein, dass die Gerichtsmedizin solche Mittel hat. Der Mensch ist fehlbar. Auch Richter und Polizisten. Wichtig wäre aber, zu dieser Fehlbarkeit stehen zu können.


Hi Werner,

hab Dir mal ne PN geschrieben.
Ist besser als die Sache hier im Forum weiter breit zu treten.

Das Einzige was ich hier Anführen möchte die die Tatsache das es in der Tat und " Gott sei Dank" heute möglich ist, solche Sachen durch DNA bzw. DNS Test weitgehend auf zu klären.
Was aber war vor 20 Jahren, als es diese Tests noch nicht gab?
Was war damals, als die Ermittlungsbehörden so lange auf einen Verdächtigen einschlugen, bis Der etwas gestanden hat, was Er nicht gemacht hatte.
Was war, wenn Ermittlungsrichter aufgrund dieser sogenannten Indizien ebenfalls Haftbefehle ausstellten, die dann eben nicht durch diese Tests entkräftet wurden.?
Allein die 3 Tage U-Haft die der Junge hat absitzen müssen erfüllen für mich der Tatbestand der Freiheitsberaubung.
Gruß
PfA
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Jetzt sollte man mal die kirche im dorf lassen...
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giordani schrieb:
SGE_Werner schrieb:
Ich kann die Bild-Zeitung ja überhaupt nicht leiden und hasse sie wie die Pest, aber was wird ihr in diesem Fall eigentlich konkret vorgeworfen, was nicht andere Medien auch gemacht hätten? Mal davon abgesehen, dass sie den Eindruck erzeugte, der 17-Jährige wird es wohl schon gewesen sein. Was so ziemlich jedes Medium inkl. die Staatsanwaltschaft suggeriert hat.


Die Unterschiede darfst du dir gern selber raus suchen.
Kleiner Tip: In welchem Machwerk kommt ein ganz bestimmtes Wort   *nicht* vor?

GROSSEBUCHSTABENZEITUNG:

"Der miese Kindermörder von Emden (Niedersachsen): Er missbrauchte die kleine Lena († 11), tötete sie und ließ ihre Leiche in einer Blutlache im Parkhaus liegen!

Die Kripo ist sicher: DER KILLER IST EIN SCHÜLER (17)!

Es wurde Haftbefehl erlassen, der mutmaßliche Killer sitzt in U-Haft.

Das Verbrechen soll der 17-Jährige zur Vertuschung einer Sexualstraftat begangen haben, so die Ermittler bei einer Pressekonferenz."
http://www.bild.de/news/inland/news-inland/polizei-verhaftet-schueler-23385338.bild.html

Sueddeutsche nach der PK vom 29.03.:

"Zugleich wies Staatsanwalt Bernard Südbeck ausdrücklich darauf hin, dass weiter die Unschuldsvermutung gelte. Er warnte vor einer Vorverurteilung des inhaftierten Berufsschülers. In sozialen Netzwerken sei dies schon geschehen: "Daran haben wir uns sehr gestört." Auch Unschuldige seien im Internet der Tat bezichtigt worden, was "die Arbeit der Mordkommission erheblich erschwert" habe. Brandt betonte in diesem Zusammenhang, die Ermittlungen würden in alle Richtungen weitergeführt - nicht nur in Richtung des Tatverdächtigen."

FAZ nach der PK vom 29.03.:

"Staatsanwalt Bernard Südbeck wies ausdrücklich darauf hin, dass weiter die Unschuldsvermutung gelte. Er warnte vor einer Vorverurteilung.

Das Material werde vom Landeskriminalamt in Hannover ausgewertet. Die Ermittlungen würden aber mit aller Macht in alle Richtungen weitergeführt werden, nicht nur in Richtung des Tatverdächtigen, sagte Brandt."



Welt nach der PK vom 29.03.

"Staatsanwalt Südbeck wies ausdrücklich darauf hin, dass weiter die Unschuldsvermutung gelte. Er warnte vor einer Vorverurteilung des Jungen."



Die PK habe ich gesehen, hatte an dem Tag Urlaub. War zwar schön, dass der Staatsanwalt das gesagt hat, aber durch das vorherige Verhalten eben jener Staatsanwaltschaft wurde so eine Medienpolitik erst möglich. Da sollte man doch das Prozedere der Medien kennen.

Du vergleichst Artikel vor der PK (Bild) mit nach der PK (SZ und FAZ) und diese Medien miteinander zu vergleichen ist wie Apfel und Birnen. SZ und FAZ sind da ein anderes Niveau. Ich habe nie behauptet, dass die Bild mit ihrer Art und Weise recht hat, ich bin es von der Bild eben nicht anders gewohnt. Aber diese Haltung "Der 17-Jährige wird es wohl schon sein" haben auch die Fernsehsender und andere Medien suggeriert. Das meinte ich.
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Diese Staatsanwaltschaft lernt aber auch nicht dazu.
Jetzt soll es ein 18-jähriger sein, der wohl auch schon ein Geständnis abgelegt hat.

Warum halten die solche Meldungen nicht zurück, bis der Beweis zweifelsfrei erbracht ist.

In der Meldung war nicht von "Täterwissen" die Rede, womit die Justiz doch sonst so gerne "prahlt".

Der Blöd wirds egal sein. Die überlegen grad, ob Sie ein größeres Format auflegen, damit die Headlines NOCH größer werden können.
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Zumindest heißt es nicht "18jähriger Dachdecker-Azubi, der bereits wegen mehrerer Drogendelikte polizeibekannt war" oder so ähnlich...

Dieses kleine Wörtchen "mutmaßlich" gehört nicht umsonst eigentlich zur Grundausbildung jedes Journalisten. In der Praxis ists leider auch bei seriösen Medien nicht immer zu finden...
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Wehrheimer_Adler schrieb:
Warum halten die solche Meldungen nicht zurück, bis der Beweis zweifelsfrei erbracht ist.


Also relativ zweifelsfrei wäre es dann etwa Ende des Jahres, wenn ein Gericht ein Urteil fällt.... Moment dann hätte ja der Schnüffelstaat bestimmt was zu verbergen, weil die Sache ja offensichtlich unter den Teppich gekehrt wird...

Und vom Querlesen- Geständnis + DNA + Sexualdelikt(e) in der Vergangenheit... Klingt für mich so als hätte man das Individuum- bis ein Gericht seine Schuld feststellt. Und Emden kann auch wieder ruhiger schlafen, sollte man hierbei auch nicht vergessen.

Und wie es jetzt dem 17 jährigen ergeht liegt einzig und allein an unserer tollen Gesellschaft, da hab ich leider wenig Hoffnung.
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Miso schrieb:
Hoffentlich hat der Junge gute Freunde und nette Mitschüler. Und hoffentlich war niemand von denen an dieser ekelhaften Facebook-Aktion beteiligt. Denn die finde ich schlimmer als die des Drecksblatts.


Das Drecksblatt hat doch mit dazu geführt das es diesen Lynchmob gab. Ohne die ganzen Vorverurteilungen und Veröffentlichung der Daten in der Presse hätte es diesen Lynchmob nicht gegeben. Schade das es hier nicht die Mittel wie z.B. in den USA gibt, da müssten sie alle richtig zahlen die dem Bub sein Leben versaut haben.


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