>

(Wann) soll die Türkei in die EU?

#
edmund schrieb:
Meine Herren, in gebotener Kürze: Keine Frage, dass der Völkermord thematisiert und aufgearbeitet werden muss.

Mein "Einwand" zielt nur darauf, dass ich es hilfreich fände, wenn die Türkei nicht belehrt, sondern in ihrem ansatzweisen Bemühen, der Geschichte ins Auge zu sehen, sie zu reflektieren und eine kritische Haltung dem Jahr 1915 ggü. zu begründen, unterstützt wird.

Also: Nicht wir sollten auf der Ebene nationaler Gesetze agieren, sondern wir sollten alles dafür tun, dass der türkischen Regierung das Ausspielen der nationalistischen Karte nicht mehr gelingen mag, da die türkische demokratische Öffentlichkeit zunehmend sensibel für ihre eigene Geschichte wird.

Diesen Prozess kann die EU vielfältig unterstützen. Wichtig erscheint mir, dass es einen türkischen Selbstklärungsprozess gibt.
Selbstverständlich darf und soll die Öffentlichkeit hier und in Frankreich klare Positionen vertreten, gerne auch informell-diplomatisch. Den Weg über solche Gesetze zu nehmen, halte ich für wenig zielführend.
Zurück zu Quod licet iovi...

Die türkische Regierung, das türkische Parlament sollte in die Lage versetzt werden, als erste ein Gesetz zu verabschieden, indem die Leugnung des Völkermords an den Armeniern unter Strafe gestellt wird.

Diese Reihenfolge sieht m.E. weniger oberlehrerhaft aus - so wie jetzt die französische Geste, die ich natürlich emotional sehr gut nachvollziehen kann.



Durchaus in diesem Sinne:
http://taz.de/Kommentar-Genozid-Gesetz-Frankreich/!86275/
#
"Türken feiern Erdogan als größten Führer der Welt"
"Erdogan verfolgt Großmachtträume jetzt mit Härte"


Scheint als würde die Welt mit einem neuen Gröfaz beschert.

Im Syrienkonflikt (hier sollten im Falle der Türkei besonders die Kurdengebiete von Interesse sein) scheint Erdogan auszuloten, wie weit man gehen kann. Der Granatenbeschuss durch die syrische "Opposition" kommt da gerade recht.

Das Thema EU sollte damit endgültig durch sein.

http://www.welt.de/politik/ausland/article109573517/Tuerken-feiern-Erdogan-als-groessten-Fuehrer-der-Welt.html
http://www.welt.de/politik/ausland/article109667134/Erdogan-verfolgt-Grossmachttraeume-jetzt-mit-Haerte.html
#
adler1807 schrieb:
Der Granatenbeschuss durch die syrische "Opposition" kommt da gerade recht.
Mir ist ja klar, dass das für die gesammelten USA-Hasser, Links-Ideologen und rechten Verschwörungstheoretiker eine sehr verführerische These ist und die ganze Querfront jubelt.
Aber bewiesen ist da gar nix. Also stell es doch bitte nicht als Fakt da!
#
yeboah1981 schrieb:
adler1807 schrieb:
Der Granatenbeschuss durch die syrische "Opposition" kommt da gerade recht.
Mir ist ja klar, dass das für die gesammelten USA-Hasser, Links-Ideologen und rechten Verschwörungstheoretiker eine sehr verführerische These ist und die ganze Querfront jubelt.
Aber bewiesen ist da gar nix. Also stell es doch bitte nicht als Fakt da!  


Israelische Medien meldeten die Tage das es sich bei den eingeschlagenen Granaten um Nato-Granaten gehandelt haben soll. Schwer zu glauben das die syrische Armee die verschossen haben soll.
#
adler1807 schrieb:
yeboah1981 schrieb:
adler1807 schrieb:
Der Granatenbeschuss durch die syrische "Opposition" kommt da gerade recht.
Mir ist ja klar, dass das für die gesammelten USA-Hasser, Links-Ideologen und rechten Verschwörungstheoretiker eine sehr verführerische These ist und die ganze Querfront jubelt.
Aber bewiesen ist da gar nix. Also stell es doch bitte nicht als Fakt da!  


Israelische Medien meldeten die Tage das es sich bei den eingeschlagenen Granaten um Nato-Granaten gehandelt haben soll. Schwer zu glauben das die syrische Armee die verschossen haben soll.
Ja, davon habe ich auch schon gehört. Aber ich empfinde das nicht als gesicherten Beweis, dass es die FSA gewesen ist. Es kann ja auch die PKK gewesen sein oder der Mossad, oder die CIA, oder der Iran mit alten Beständen aus der Schah-Zeit oder eine private Söldnerarmee im Auftrag von Mitt Romney oder die Türkei selbst, oder die syrische Armee hat die Granaten der FSA abgenommen oder es war die Hisbollah, die diese Granaten irgendwo auf dem Schwarzmarkt gekauft hat oder es war die Bundeswehr im Auftrag der CDU, um die Türkei aus der EU zu halten oder von Markus Lanz, um die Aufmerksamkeit von seinem verpatzten Wetten-Dass-Debut zu lenken.
Cui bono und so. Wir werden es nie wirklich wissen. Was ich weiß, ist dass Menschenfreund Assad bisher noch nicht groß aufgeschrien hat, in Interviews mit beispielsweise CNN die FSA dafür verantwortlich gemacht hat und Beweise vorgelegt hat, wie man es doch vermuten würde, wenn dies sicher eine False-Flag-Operation gewesen war.
#
Und es kann natürlich auch sein, dass diese israelischen Zeitungen einfach Mist geschrieben haben.
Kann auch sein, dass ich hier Mist geschrieben habe, aber ich sage ja nichts definitives. Ich weiß nur, dass ich nichts weiß.
#
yeboah1981 schrieb:
...


Das schlimme ist ja, dass man heutzutage derart misstrauisch sein muss und das alle von dir aufgezählten Möglichgkeiten stimmen könnten.

Es muss aber  bedacht werden, dass nicht nur auf türkischem Gebiet Granaten eingeschlagen sind, sondern auch auf israelischem Gebiet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Assad ein Interesse daran hat, sich während des Bürgerkrieges zusätzlich mit der Türkei und Israel anzulegen.

Die Berichterstattung über Kriegsverbrechen beider Konfliktparteien hat die syrische Opposition in einem anderen Licht erscheinen lassen. Und das Verhalten und Auftreten von Erdogan sprechen leider auch nicht für eine Türkei, die ein Interesse an einem sofortigen Frieden hat.
#
adler1807 schrieb:
Das schlimme ist ja, dass man heutzutage derart misstrauisch sein muss und das alle von dir aufgezählten Möglichgkeiten stimmen könnten.
Das stimmt, ich glaube, dass das aber immer so war, nur gab es früher nicht die weite Welt des Internets.
Das Ding ist doch, dass es zu viele Leute gibt, die den Mainstream-Medien gar nix mehr glauben (ist ja okay), aber dann dafür jedem Blog, der irgendwie die eigenen Vermutungen stützt. Da reicht eine "Cui bono"-These und dann stimmt das so.
Nur "wem nützt es", hat in der Geschichte nicht immer gegriffen.
Georgien hat die ersten Schüsse gegen Russland abgegeben, hat es Georgien genutzt? Wer hat aus dem 2.Weltkrieg am meisten profitiert? Hat die USA deswegen den 2.Weltkrieg inszeniert und initiiert?
War Breivik ein Multi-Kulti-Fan, der wollte, dass die Islamhasserseiten diskreditiert werden?
#
Die Türkei entwickelt sich hin zu einem System "Mubarrak". Natürlich moderner und viiiiel toller.

Den Türken, also dem Volk, scheint dieser Mann zu gefallen. Alle Sachen wofür früher gekämpft wurde um Religion aus dem öffentlichen Leben zu verbannen (Schulen usw.) all das um einem Land die Chance zu geben sich in alle Richtungen zu entwickeln wurden seit dem Amtsantritt Erdogans stück für stück auseinandergenommen.

Das Land wurde stetig "ismalischer", der einst beispielhafte säkulare Staat der natürlich seine Fehler hatte aber auf einem gute Weg war, entwickelt sich  absichtlich nur in eine Richtung. Weg von Europa.

Ich persönlich gebe auch Europa die Schuld für diese Misere da jahrzehntelanges hinhalten in Sachen Europa viele Türken auch sauer und enttäuscht hat. Viele wollen einfach nicht mehr in die EU.

Diese Entwicklung in der Türkei kann nun nur eines bedeutet und damit zitiere ich einfach mal meinen Vater: " Entweder aus dieser Sache wird die Türkei als stärkste Nation der islamischen Welt rausgehen, oder untergehen. Die PKK und das ist das traurigste an der Geschichte, ist das einzige was diese Regierung stürzen kann."
#
yeboah1981 schrieb:
adler1807 schrieb:
Das schlimme ist ja, dass man heutzutage derart misstrauisch sein muss und das alle von dir aufgezählten Möglichgkeiten stimmen könnten.
Das stimmt, ich glaube, dass das aber immer so war, nur gab es früher nicht die weite Welt des Internets.
Das Ding ist doch, dass es zu viele Leute gibt, die den Mainstream-Medien gar nix mehr glauben (ist ja okay), aber dann dafür jedem Blog, der irgendwie die eigenen Vermutungen stützt. Da reicht eine "Cui bono"-These und dann stimmt das so.
Nur "wem nützt es", hat in der Geschichte nicht immer gegriffen.
Georgien hat die ersten Schüsse gegen Russland abgegeben, hat es Georgien genutzt? Wer hat aus dem 2.Weltkrieg am meisten profitiert? Hat die USA deswegen den 2.Weltkrieg inszeniert und initiiert?
War Breivik ein Multi-Kulti-Fan, der wollte, dass die Islamhasserseiten diskreditiert werden?


Danke, das kann ich nur so unterschreiben.

GxOffmodd schrieb:
Die Türkei entwickelt sich hin zu einem System "Mubarrak". Natürlich moderner und viiiiel toller.

Den Türken, also dem Volk, scheint dieser Mann zu gefallen. Alle Sachen wofür früher gekämpft wurde um Religion aus dem öffentlichen Leben zu verbannen (Schulen usw.) all das um einem Land die Chance zu geben sich in alle Richtungen zu entwickeln wurden seit dem Amtsantritt Erdogans stück für stück auseinandergenommen.

Das Land wurde stetig "ismalischer", der einst beispielhafte säkulare Staat der natürlich seine Fehler hatte aber auf einem gute Weg war, entwickelt sich  absichtlich nur in eine Richtung. Weg von Europa.

Ich persönlich gebe auch Europa die Schuld für diese Misere da jahrzehntelanges hinhalten in Sachen Europa viele Türken auch sauer und enttäuscht hat. Viele wollen einfach nicht mehr in die EU.

Diese Entwicklung in der Türkei kann nun nur eines bedeutet und damit zitiere ich einfach mal meinen Vater: " Entweder aus dieser Sache wird die Türkei als stärkste Nation der islamischen Welt rausgehen, oder untergehen. Die PKK und das ist das traurigste an der Geschichte, ist das einzige was diese Regierung stürzen kann."  


Ebenfalls volle Zustimmung. Die Turkvölker reichen ja bis in die GUS.
#
GxOffmodd schrieb:
Die Türkei entwickelt sich hin zu einem System "Mubarrak". Natürlich moderner und viiiiel toller.

Den Türken, also dem Volk, scheint dieser Mann zu gefallen. Alle Sachen wofür früher gekämpft wurde um Religion aus dem öffentlichen Leben zu verbannen (Schulen usw.) all das um einem Land die Chance zu geben sich in alle Richtungen zu entwickeln wurden seit dem Amtsantritt Erdogans stück für stück auseinandergenommen.

Das Land wurde stetig "ismalischer", der einst beispielhafte säkulare Staat der natürlich seine Fehler hatte aber auf einem gute Weg war, entwickelt sich  absichtlich nur in eine Richtung. Weg von Europa.

Ich persönlich gebe auch Europa die Schuld für diese Misere da jahrzehntelanges hinhalten in Sachen Europa viele Türken auch sauer und enttäuscht hat. Viele wollen einfach nicht mehr in die EU.

Diese Entwicklung in der Türkei kann nun nur eines bedeutet und damit zitiere ich einfach mal meinen Vater: " Entweder aus dieser Sache wird die Türkei als stärkste Nation der islamischen Welt rausgehen, oder untergehen. Die PKK und das ist das traurigste an der Geschichte, ist das einzige was diese Regierung stürzen kann."  


Meine Sicht auf die Türkei ist ganz anders. Eher würde ich die Türkei vor der Regierung Erdogans mit dem "System Mubarrak" vergleichen.
Eine kleine Elite, kemalistisch ausgerichtet und hauptsächlich ansässig in Ankara und Istanbul, hat alle wichtigen Positionen in der Politik, im Militär und in der Wirtschaft kontrolliert. Die Landbevölkerung hatte gar nichts zu melden. Zugänge zu einer angemessenen Bildung und wirtschaftlichen Teilhabe waren versperrt. Das hat die Türkei  über Jahrzehnte hinweg völlig gelähmt - zusätzlich zu der unsäglichen Politik gegenüber den Kurden, die der in erster Linie so "beispielhafte säkulare Staat" zu verantworten hat. Seine Haltung zu den Kurden war nämlich nur von Verachtung und Ausgrenzung geprägt, ebenso wie für den Rest der anatolischen Bevölkerung.
Das hat sich zwischenzeitlich geändert. Nicht umsonst wird Erdogan von mehr als der Hälfte der wahlberechtigten Bevölkerung gewählt, besonders hoch war bei den letzten Wahlen die Zustimmung in den ländlichen, bisher so vernachlässigten Gebieten, auch in den kurdisch geprägten Landesteilen.

Ich möchte damit die Regierung Erdogans nicht schönreden. Einige Entwicklungen sagen mir gar nicht zu - in bezug auf die Kurden macht er in letzer Zeit ziemliche Rückschritte.  

Allerdings kann ich an der jahrzehntelangen völlig verkrusteten Herrschaft der Kemalisten, gelenkt durch das Militär, noch weniger Positives entdecken.

Das z.B. haben sie in all den Jahren nicht geschafft:

http://www.focus.de/politik/ausland/ex-praesident-evren-prozess-gegen-tuerkische-putschisten-begonnen_aid_733013.html





#
Jede Regierung hat ihre Macken und jede Richtung kann auch die vermeintlich falsche sein. Was jedoch das eigentliche Problem der ganzen Sache für mich persönlich ist, dass Religion nicht mit einem Staat vermischt werden sollte. Niemals ! Religion ist nicht immer der Heilsbringer den alle sich wünschen ebenso sehe ich das in Deutschland auch. Christliche Werte sind auch nicht anders als die normalen Werte die einem vom Elternhaus oder der allgemeinen Erziehung mitgegeben werden.

Religion soll jeder für sich ausüben können wie er es möchte ohne dabei andere Menschen zu beeinträchtigen. Das bedeutet nicht dass ich Abneigungen oder Hass empfinde beispielsweise auf Frauen die Kopftücher tragen (denn dann müsste ich fast alle Frauen meiner Familie die in der Türkei leben quasi hassen), sondern dieses andauernd auferlegte und dahingeschobene. Geh doch mal in die Moschee, lies dir doch mal den Koran durch, alles andere als der Islam ist Mist.

Für mich ist der Kinderpornoring-Vatikan sowie die oft Antisemitische Haltung der Moslems und dem sich immer zu verteidigen versuchende Jüdische "Staat" ein Dorn im Auge.

Religion hat immer für Ärger gesorgt.

Um zurück zum Thema zu kommen, die Türkei hat eine wirtschaftliche Entwicklung gemacht die den Menschen eine Art Hoffnung gibt. Ich sehe das aktuell noch eher als Seifenblase die irgendwann zu platzen droht. Ebenso entwickelt sie sich nicht hin zu einer Demokratie wie sie auch nicht unbedingt von den Kemalisten so praktiziert wurde aber ebenso erreichen nur noch Menschen hohe Ämter und stellen wenn sie streng gläubig sind und sich verschiedenen Sekten und Gruppierungen zusammenschließen.

Die Türkei entwickelt sich in Richtung Afrikanischer sowie anderen muslimischen Ländern wo CLANS an der Macht sind und bleiben biss sie ermordet werden.
#
Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir uns in den Hintern beißen werden, wenn wir die Türkei nicht in die EU aufnehmen und ihr dort einen tendenziell bedeutsamen Platz zubilligen.
Wenn die Türkei die Wahl hat, sich Richtung Europa zu orientieren oder Richtung Iran/Irak/Afghanistan/Syrien etc. mit entsprechender regionaler Ausstrahlung, würde sie heute noch für Europa votieren.
Mir ist nicht klar, wie das in zehn Jahren aussieht, wenn sie eine regionale Mittelmacht mit großem geostrategischen und ökonomischen Potential geworden ist.
Aus friedenspolitischen Gründen befürworte ich eine klare Beitrittsperspektive der Türkei ebenso wie eine solche für das ökonomisch eher schwache Serbien. (Auch hier argumentiere ich europäisch-historisch und friedenspolitisch: um einen ggf. verheerenden Panslawismus abzuwenden)
PS: Europa ist unsere Zukunft.  
#
edmund schrieb:
Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir uns in den Hintern beißen werden, wenn wir die Türkei nicht in die EU aufnehmen und ihr dort einen tendenziell bedeutsamen Platz zubilligen.
Wenn die Türkei die Wahl hat, sich Richtung Europa zu orientieren oder Richtung Iran/Irak/Afghanistan/Syrien etc. mit entsprechender regionaler Ausstrahlung, würde sie heute noch für Europa votieren.
Mir ist nicht klar, wie das in zehn Jahren aussieht, wenn sie eine regionale Mittelmacht mit großem geostrategischen und ökonomischen Potential geworden ist.
Aus friedenspolitischen Gründen befürworte ich eine klare Beitrittsperspektive der Türkei ebenso wie eine solche für das ökonomisch eher schwache Serbien. (Auch hier argumentiere ich europäisch-historisch und friedenspolitisch: um einen ggf. verheerenden Panslawismus abzuwenden)
PS: Europa ist unsere Zukunft.    


nur sehe ich Serbien in Europa und die Türkei eben nicht - weder geographisch noch kulturell.

Und Serbien in der EU wird sehr heikel und die Lösungsfindung noch weiter verschärfen, man darf nicht vergessen, dass Serbien mit seinen Nachbarn vor 15 Jahren noch in einen grausamen Krieg verwickelt war. Bin da eher gespalten.
#
FredSchaub schrieb:
edmund schrieb:
Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir uns in den Hintern beißen werden, wenn wir die Türkei nicht in die EU aufnehmen und ihr dort einen tendenziell bedeutsamen Platz zubilligen.
Wenn die Türkei die Wahl hat, sich Richtung Europa zu orientieren oder Richtung Iran/Irak/Afghanistan/Syrien etc. mit entsprechender regionaler Ausstrahlung, würde sie heute noch für Europa votieren.
Mir ist nicht klar, wie das in zehn Jahren aussieht, wenn sie eine regionale Mittelmacht mit großem geostrategischen und ökonomischen Potential geworden ist.
Aus friedenspolitischen Gründen befürworte ich eine klare Beitrittsperspektive der Türkei ebenso wie eine solche für das ökonomisch eher schwache Serbien. (Auch hier argumentiere ich europäisch-historisch und friedenspolitisch: um einen ggf. verheerenden Panslawismus abzuwenden)
PS: Europa ist unsere Zukunft.    


nur sehe ich Serbien in Europa und die Türkei eben nicht - weder geographisch noch kulturell.

Und Serbien in der EU wird sehr heikel und die Lösungsfindung noch weiter verschärfen, man darf nicht vergessen, dass Serbien mit seinen Nachbarn vor 15 Jahren noch in einen grausamen Krieg verwickelt war. Bin da eher gespalten.  


Genau deshalb bin ich ein großer Freund dieses einzigartigen Friedensprojektes.
Mir fällt nicht ein Nachbarland von Deutschland ein, mit dem wir im vergangenen Jahrhundert nicht in einem grausamen Krieg verwickelt waren.
Heute sind wir von Freunden umzingelt.  
#
edmund schrieb:
FredSchaub schrieb:
edmund schrieb:
Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir uns in den Hintern beißen werden, wenn wir die Türkei nicht in die EU aufnehmen und ihr dort einen tendenziell bedeutsamen Platz zubilligen.
Wenn die Türkei die Wahl hat, sich Richtung Europa zu orientieren oder Richtung Iran/Irak/Afghanistan/Syrien etc. mit entsprechender regionaler Ausstrahlung, würde sie heute noch für Europa votieren.
Mir ist nicht klar, wie das in zehn Jahren aussieht, wenn sie eine regionale Mittelmacht mit großem geostrategischen und ökonomischen Potential geworden ist.
Aus friedenspolitischen Gründen befürworte ich eine klare Beitrittsperspektive der Türkei ebenso wie eine solche für das ökonomisch eher schwache Serbien. (Auch hier argumentiere ich europäisch-historisch und friedenspolitisch: um einen ggf. verheerenden Panslawismus abzuwenden)
PS: Europa ist unsere Zukunft.    


nur sehe ich Serbien in Europa und die Türkei eben nicht - weder geographisch noch kulturell.

Und Serbien in der EU wird sehr heikel und die Lösungsfindung noch weiter verschärfen, man darf nicht vergessen, dass Serbien mit seinen Nachbarn vor 15 Jahren noch in einen grausamen Krieg verwickelt war. Bin da eher gespalten.  


Genau deshalb bin ich ein großer Freund dieses einzigartigen Friedensprojektes.
Mir fällt nicht ein Nachbarland von Deutschland ein, mit dem wir im vergangenen Jahrhundert nicht in einem grausamen Krieg verwickelt waren.
Heute sind wir von Freunden umzingelt.    


sagen wir so - bis 1945 (den grausamen Jugoslawienkrieg außen vor gelassen) war Europa seit den Römern das Schlachtfeld der Welt. Können wir uns heute nicht mehr vorstellen, von daher teile ich deine Hoffung.
#
FredSchaub schrieb:
Und Serbien in der EU wird sehr heikel und die Lösungsfindung noch weiter verschärfen, man darf nicht vergessen, dass Serbien mit seinen Nachbarn vor 15 Jahren noch in einen grausamen Krieg verwickelt war. Bin da eher gespalten.  
Wann ist Deutschland denn der EG beigetreten?  
#
yeboah1981 schrieb:
FredSchaub schrieb:
Und Serbien in der EU wird sehr heikel und die Lösungsfindung noch weiter verschärfen, man darf nicht vergessen, dass Serbien mit seinen Nachbarn vor 15 Jahren noch in einen grausamen Krieg verwickelt war. Bin da eher gespalten.  
Wann ist Deutschland denn der EG beigetreten?  



das hatte politische Gründe (siehe Wiederbewaffnung, Westbindung)  . Ich glaube nicht, dass viele Franzosen, Belgier, Italiener sich so darüber gefreut haben und die langfristiegen Folgen absehen konnten.
#
edmund schrieb:
... Mir fällt nicht ein Nachbarland von Deutschland ein, mit dem wir im vergangenen Jahrhundert nicht in einem grausamen Krieg verwickelt waren. ...

Die Schweiz.
#
Bigbamboo schrieb:
edmund schrieb:
... Mir fällt nicht ein Nachbarland von Deutschland ein, mit dem wir im vergangenen Jahrhundert nicht in einem grausamen Krieg verwickelt waren. ...

Die Schweiz.  


und Österreich  


Teilen