seventh_son schrieb: Geht wirklich noch jemand davon aus, dass es bei solchen Interventionen um Menschenrechte geht?
Es geht wie immer um Einflusssphären, Rohstoffe, Geopolitik... Frankreich spekuliert auf malisches Uran, zugleich kann man keine Flüchtlingswelle gebrauchen (die richtig sich aufgrund der Frankophonie dann auf Frankreich) und natürlich braucht man auch keine nicht kontrollierbare islamistische Macht vor der Haustür des Mittelmeeres bzw. vor den durch den arabischen Frühling ohnehin instabilen Maghreb-Staaten (ebenfalls französische Interessensgebiete), die dann auch noch Zugang zu Uran bekommen kann.
Man könnte ja aufgrund der islamistischen Gefahr noch Sympathie für den Einsatz hegen, wenn man nicht gleichzeitig die Islamisten in Syrien supporten würde...
Also ich halte den Einsatz im Sinne der Menschenrechte. Ansonsten hast du sicher nicht unrecht.
Ich würde anders an die Begutachtung herangehen, als dies an Auflage gebundene Medien tun. Da wird meist irgendein marxistischer Hippie vorgeführt, der die Auflage steigert oder für Applaus sorgen soll.
Die NATO ist weltweit in viele Missionen eingebunden, die in erster Linie die Menschenrechte der dortigen Bevölkerung verteidigen und natürlich auch örtliche Wirtschaftsbetriebe. Natürlich steht nicht jede Menschenrechtsverletzung der ganzen Welt im Vordergrund, sondern eine Schutzrolle möglichst vieler Menschen.
Warlords und Islamisten sind oftmals örtlich wesentlich erfahrener als eine "lockere Berufsarmee", die in ihrem Heimatland teilweise statt Unterstützung einen auf den Deckel bekommt, womit ich jetzt vor allem die Bundeswehr meine. Außerdem sind die militärischen Ressourcen vieler westlichen Staaten, insbesondere Deutschlands, gering. In einem assymetrischen Krieg über auch flächenmäßig große Regionen - es geht ja grundsätzlich nicht nur um Mali - sind die Terroristen oft einfach im Vorteil. Warum? Verkürzt, weil die Nato-Kräfte keinen wirklichen Krieg führen. Ich würde deshalb in Europa - insbesondere Deutschland - aufrüsten.
In Afrika sind viele Rohstoffe, die fair im Welthandel angeboten werden. Den Leuten dort Arbeit und Lohn&Brot geben und nicht für islamistische Zwecke missbraucht werden sollten. Aber in Zeiten weltweiter Verschuldung sind Rohstoffe auch entscheidend dafür, ob man sich Breitenwohlstand leisten kann. Und um Schuldverschreibungen eine Basis zu geben. In Afrika sind vor allem die Brasilianer vertreten, die man eigentlich als Europäer sehen kann, wenn man sich deren aktuelle (private) Elitenstruktur anschaut, die aber so nicht bleiben muss, wenn Brasilien tatsächlich Europa Marktanteile abgreift und sich dort nationale, statt europäische Politik durchsetzt.
Vor allem aber steht China Gewehr bei Fuß. Die scheissen rigoros auf Menschenrechte und sind brutal am Aufrüsten. So gehen die USA von 200 Mrd. US-Dollar Budget pro Jahr aus, wobei die Truppenkontigente ein wesentlich besseres Preis/Leistungsverhältnis als Europäische Mächte haben.
Außerdem gibts natürlich noch Russland.
Meine Aussage ist: Man verliert hier nicht nur langsam etwas Wohlstand und (gesellschaftlichen, ethischen) Einfluss. Sondern es kann auch Schlag auf Schlag gehen, und der Wohlstand auch absolut weit zurückgehen, denn dieser fällt ja nicht vom Himmel. Denn die EU ist bzw. deren Staaten hoch verschuldet (wenn man sich die Sozialausgabekosten anschaut, die in der näheren Zukunft drohen), abhängig von Importen außerhalb Europas und zudem tendenziell handlungsunfähig. Außer in reinen wirtschaftlichen Prozessen, also dem Privatsektor.
Ich wuensche Dir von Herzen,dass Du aus Deiner Traumwelt nicht erwachst.....
.....und nein, ich werde das Thema hier nicht weiter diskutieren.
Nur weil ich sage, dass die Menschenrechte und die dortige Bevölkerung sowohl über die NATO, als auch UN, geschützt werden, lebe ich in einer Traumwelt? Wenn du jetzt Diktator von Hessen wärst, und die Hessen-Korps das Land übernehmen, dann sichern die NATO und die UN bei einem "Rettungseinsatz" trotzdem die normalen Bewohner Hessens, und damit natürlich im freien Welthandel antretende Unternehmen, die ebenso wichtig sind wie Ressourcen in Afrika. Das ist schlicht die Realität.
SGE_Werner schrieb: Dass Frankreich da sicherlich auch wirtschaftliche Interessen hat, ist doch ohne Zweifel. Kein Land geht nur aus humanitären Gründen in einen Krieg. Bzw. sehr selten.
Aber es ist scheinbar so, dass die malische Bevölkerung nicht gerade unglücklich ist, dass die alte Kolonialmacht jetzt mit der Armee da ist.
Klar. Es geht ja eben auch darum, dass dem Weltmarkt geöffnete Rohstoff-Quellen nicht diesem entzogen werden. Hierbei geht es schlicht um Arbeitsplätze und Sicherheit. Al-Qaida ist ja auch in erster Linie globalisierungsfeindlich, neben ihrer persönlichen Agenda.
Ich kenne kein Land dieser Erde, wo NATO-Truppen drin stehen, was nicht um Hilfe gerufen hat. Selbst Afghanistan tat dies, jedoch ging man erst nach den Terroranschlägen und einer Taliban-Regierung im Amt darauf ein.
S-G-Eintracht schrieb: Ich kenne kein Land dieser Erde, wo NATO-Truppen drin stehen, was nicht um Hilfe gerufen hat. Selbst Afghanistan tat dies, jedoch ging man erst nach den Terroranschlägen und einer Taliban-Regierung im Amt darauf ein.
Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du es unterlassen würdest, hier ständig in einer unsäglich oberlehrerhaften Art Lügen zu verbreiten.
Ich habe keine Lust, freitags Abends mit Dir über Afghanistan zu diskutieren. Aber denke bitte nochmal nach: Welches Afghanistan soll die USA um Intervention gebeten haben?
Die offizielle Regierung kann es kaum gewesen sein - die bestand seit 1996 aus Taliban (und die haben die Amis wohl nicht ins eigene Land gerufen). Wenn Du allerdings mit 'Afghanistan' die Nordallianz meinst, beweist Du Dein einseitiges Weltbild. Die Nordallianz mag in Deinen Augen (mit Deiner pro-westlichen Sicht) der einzig wahre Repräsentant Afghanistans gewesen sein - dies jedoch als Fakt hinzustellen, ist naiv.
Ich bin mitnichten ein Freund der Taliban und über das Land und seine Bewohner brauchst Du mir sicher nichts zu erzählen. Aber Afghanistan hat definitiv nicht die Amerikaner um Unterstützung und den Einmarsch gebeten.
S-G-Eintracht schrieb: Ich kenne kein Land dieser Erde, wo NATO-Truppen drin stehen, was nicht um Hilfe gerufen hat. Selbst Afghanistan tat dies, jedoch ging man erst nach den Terroranschlägen und einer Taliban-Regierung im Amt darauf ein.
Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du es unterlassen würdest, hier ständig in einer unsäglich oberlehrerhaften Art Lügen zu verbreiten.
Ich habe keine Lust, freitags Abends mit Dir über Afghanistan zu diskutieren. Aber denke bitte nochmal nach: Welches Afghanistan soll die USA um Intervention gebeten haben?
Die offizielle Regierung kann es kaum gewesen sein - die bestand seit 1996 aus Taliban (und die haben die Amis wohl nicht ins eigene Land gerufen). Wenn Du allerdings mit 'Afghanistan' die Nordallianz meinst, beweist Du Dein einseitiges Weltbild. Die Nordallianz mag in Deinen Augen (mit Deiner pro-westlichen Sicht) der einzig wahre Repräsentant Afghanistans gewesen sein - dies jedoch als Fakt hinzustellen, ist naiv.
Ich bin mitnichten ein Freund der Taliban und über das Land und seine Bewohner brauchst Du mir sicher nichts zu erzählen. Aber Afghanistan hat definitiv nicht die Amerikaner um Unterstützung und den Einmarsch gebeten.
Und jetzt pls. back to Mali...
Also der Übergang zu Mali ist, dass hier - oh wunder - die malische Regierung und Bevölkerung - und nicht die islamistischen Terroristen - um Hilfe gerufen haben. Das ist doch tatsächlich naiv, dass dem die Franzosen (mit ihrer westlichen Weltsicht) nachgekommen sind.
seventh_son schrieb: Geht wirklich noch jemand davon aus, dass es bei solchen Interventionen um Menschenrechte geht?
Es geht wie immer um Einflusssphären, Rohstoffe, Geopolitik... Frankreich spekuliert auf malisches Uran, zugleich kann man keine Flüchtlingswelle gebrauchen (die richtig sich aufgrund der Frankophonie dann auf Frankreich) und natürlich braucht man auch keine nicht kontrollierbare islamistische Macht vor der Haustür des Mittelmeeres bzw. vor den durch den arabischen Frühling ohnehin instabilen Maghreb-Staaten (ebenfalls französische Interessensgebiete), die dann auch noch Zugang zu Uran bekommen kann.
Man könnte ja aufgrund der islamistischen Gefahr noch Sympathie für den Einsatz hegen, wenn man nicht gleichzeitig die Islamisten in Syrien supporten würde...
Also ich halte den Einsatz im Sinne der Menschenrechte. Ansonsten hast du sicher nicht unrecht.
Ich würde anders an die Begutachtung herangehen, als dies an Auflage gebundene Medien tun. Da wird meist irgendein marxistischer Hippie vorgeführt, der die Auflage steigert oder für Applaus sorgen soll.
Die NATO ist weltweit in viele Missionen eingebunden, die in erster Linie die Menschenrechte der dortigen Bevölkerung verteidigen und natürlich auch örtliche Wirtschaftsbetriebe. Natürlich steht nicht jede Menschenrechtsverletzung der ganzen Welt im Vordergrund, sondern eine Schutzrolle möglichst vieler Menschen. .
Sorry, das kann ich nun überhaupt nicht sehen. Grade die NATO hat als westliches Militärbündnis ganz klare Interessen und wenn sie eingreift, dann weil diese Interessen gefährdet sind. Natürlich spielen da auch Menschenrechtsthemen mit rein - der Jugoslawien-Einsatz war zu einem guten Teil natürlich auch den ethnischen Säuberungen und Menschenrechtsverletzungen geschuldet - erstens weil die Bevölkerungen der westlichen Staaten durch die umfassenden Berichte einbezogen waren und sich eine entsprechende Stimmung breit machte, aber auch weil es eben im Interesse der EU-Staaten war, einen aufziehenden Völkermord mitten in Europa zu unterbinden aus ihrem Selbstverständnis heraus. Aber auch hier spielten geopolitische Interessen genauso eine Rolle - Stichwort Stabilisierung des Pulverfasses Balkan.
Und die UN - die greift ja sowieso erst ein, wenn sich nach jahrelangen Verhandlungen alle Großmächte soweit geeinigt haben, dass niemand seine Interessen verletzt sieht oder sein Gesicht verliert.
S-G-Eintracht schrieb: Ich kenne kein Land dieser Erde, wo NATO-Truppen drin stehen, was nicht um Hilfe gerufen hat. Selbst Afghanistan tat dies, jedoch ging man erst nach den Terroranschlägen und einer Taliban-Regierung im Amt darauf ein.
Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du es unterlassen würdest, hier ständig in einer unsäglich oberlehrerhaften Art Lügen zu verbreiten.
Ich habe keine Lust, freitags Abends mit Dir über Afghanistan zu diskutieren. Aber denke bitte nochmal nach: Welches Afghanistan soll die USA um Intervention gebeten haben?
Die offizielle Regierung kann es kaum gewesen sein - die bestand seit 1996 aus Taliban (und die haben die Amis wohl nicht ins eigene Land gerufen). Wenn Du allerdings mit 'Afghanistan' die Nordallianz meinst, beweist Du Dein einseitiges Weltbild. Die Nordallianz mag in Deinen Augen (mit Deiner pro-westlichen Sicht) der einzig wahre Repräsentant Afghanistans gewesen sein - dies jedoch als Fakt hinzustellen, ist naiv.
Ich bin mitnichten ein Freund der Taliban und über das Land und seine Bewohner brauchst Du mir sicher nichts zu erzählen. Aber Afghanistan hat definitiv nicht die Amerikaner um Unterstützung und den Einmarsch gebeten.
Und jetzt pls. back to Mali...
Die Nordallianz, besser gesagt Ahmad Schah Massood, hat immer wieder uns, den Westen, um Hilfe gebeten gegen die Taliban. Er war auch ein paar Mal Ende der 90er in Frankreich und bat öffentlich um Hilfe. Doch wir taten nichts.
seventh_son schrieb: Geht wirklich noch jemand davon aus, dass es bei solchen Interventionen um Menschenrechte geht?
Es geht wie immer um Einflusssphären, Rohstoffe, Geopolitik... Frankreich spekuliert auf malisches Uran, zugleich kann man keine Flüchtlingswelle gebrauchen (die richtig sich aufgrund der Frankophonie dann auf Frankreich) und natürlich braucht man auch keine nicht kontrollierbare islamistische Macht vor der Haustür des Mittelmeeres bzw. vor den durch den arabischen Frühling ohnehin instabilen Maghreb-Staaten (ebenfalls französische Interessensgebiete), die dann auch noch Zugang zu Uran bekommen kann.
Man könnte ja aufgrund der islamistischen Gefahr noch Sympathie für den Einsatz hegen, wenn man nicht gleichzeitig die Islamisten in Syrien supporten würde...
Also ich halte den Einsatz im Sinne der Menschenrechte. Ansonsten hast du sicher nicht unrecht.
Ich würde anders an die Begutachtung herangehen, als dies an Auflage gebundene Medien tun. Da wird meist irgendein marxistischer Hippie vorgeführt, der die Auflage steigert oder für Applaus sorgen soll.
Die NATO ist weltweit in viele Missionen eingebunden, die in erster Linie die Menschenrechte der dortigen Bevölkerung verteidigen und natürlich auch örtliche Wirtschaftsbetriebe. Natürlich steht nicht jede Menschenrechtsverletzung der ganzen Welt im Vordergrund, sondern eine Schutzrolle möglichst vieler Menschen. .
der Jugoslawien-Einsatz war zu einem guten Teil natürlich auch den ethnischen Säuberungen und Menschenrechtsverletzungen geschuldet - erstens weil die Bevölkerungen der westlichen Staaten durch die umfassenden Berichte einbezogen waren und sich eine entsprechende Stimmung breit machte, aber auch weil es eben im Interesse der EU-Staaten war, einen aufziehenden Völkermord mitten in Europa zu unterbinden aus ihrem Selbstverständnis heraus.
Soll das jetzt ein Widerspruch sein? Ich sprach ja von "umfassenden Berichten". Die natürlich auch gefärbt sein können. Dass ethnische Säuberungen und Menschenrechtsverletzungen stattfanden, wirst du ja nicht bestreiten. Die aufkommende Stimmung wurde sicher durch entsprechende Darstellungen aufgegriffen, eben weil hier Interessen im Spiel waren. Das gehört wohl zur modernen Kriegsführung, grade in der modernen Mediengesellschaft. Tricksen und Täuschen.
Ich versuchte ja grade darzustellen, dass es in keinem Konflikt eben "nur" um Menschenrechte geht.
Soll das jetzt ein Widerspruch sein? Ich sprach ja von "umfassenden Berichten". Die natürlich auch gefärbt sein können. [...] Die aufkommende Stimmung wurde sicher durch entsprechende Darstellungen aufgegriffen, eben weil hier Interessen im Spiel waren. Das gehört wohl zur modernen Kriegsführung, grade in der modernen Mediengesellschaft. Tricksen und Täuschen.
Sorry, das war nicht so böse gemeint, wie es rüberkam. Ich kann Dir diese Reportage nur empfehlen. Vielleicht ändert sich Deine Einschätzung dann ja -
seventh_son schrieb:
Dass ethnische Säuberungen und Menschenrechtsverletzungen stattfanden, wirst du ja nicht bestreiten.
Es geht in der Reportage explizit um das, was vor dem Eingreifen der Nato tatsächlich nachweisbar geschehen ist; im Kontrast zu dem, was in den Medien dargestellt wurde.
Also es ist immer schwierig, die öffentlichen Informationen korrekt einzuschätzen. Jedenfalls glaube ich mitlerweile, dass ich das Standing der Europäer gegenüber den Chinesen in Afrika teilweise überschätzt habe. Ich glaube adler67 war es, der da vor einiger Zeit zu einem ähnlichen Fazit kam, wie der Artikel. Daher bin ich mitlerweile auch eher für entschlossenes Handeln, zumal China sich doch besser schlägt als erwartet.
seventh_son schrieb: Geht wirklich noch jemand davon aus, dass es bei solchen Interventionen um Menschenrechte geht?
Es geht wie immer um Einflusssphären, Rohstoffe, Geopolitik... Frankreich spekuliert auf malisches Uran, zugleich kann man keine Flüchtlingswelle gebrauchen (die richtig sich aufgrund der Frankophonie dann auf Frankreich) und natürlich braucht man auch keine nicht kontrollierbare islamistische Macht vor der Haustür des Mittelmeeres bzw. vor den durch den arabischen Frühling ohnehin instabilen Maghreb-Staaten (ebenfalls französische Interessensgebiete), die dann auch noch Zugang zu Uran bekommen kann.
Man könnte ja aufgrund der islamistischen Gefahr noch Sympathie für den Einsatz hegen, wenn man nicht gleichzeitig die Islamisten in Syrien supporten würde...
Seltenst geht es bei solchen Einsätzen um das menschliche Sein. Weder im Irak, noch in Tschetschenien. Und wenn es in Israel Öl gäbe, dann......
Also es ist immer schwierig, die öffentlichen Informationen korrekt einzuschätzen. Jedenfalls glaube ich mitlerweile, dass ich das Standing der Europäer gegenüber den Chinesen in Afrika teilweise überschätzt habe. Ich glaube adler67 war es, der da vor einiger Zeit zu einem ähnlichen Fazit kam, wie der Artikel. Daher bin ich mitlerweile auch eher für entschlossenes Handeln, zumal China sich doch besser schlägt als erwartet.
Jetzt weiß ich endlich, dass Syrien in Afrika liegt.
Also es ist immer schwierig, die öffentlichen Informationen korrekt einzuschätzen. Jedenfalls glaube ich mitlerweile, dass ich das Standing der Europäer gegenüber den Chinesen in Afrika teilweise überschätzt habe. Ich glaube adler67 war es, der da vor einiger Zeit zu einem ähnlichen Fazit kam, wie der Artikel. Daher bin ich mitlerweile auch eher für entschlossenes Handeln, zumal China sich doch besser schlägt als erwartet.
Jetzt weiß ich endlich, dass Syrien in Afrika liegt.
Nur weil ich sage, dass die Menschenrechte und die dortige Bevölkerung sowohl über die NATO, als auch UN, geschützt werden, lebe ich in einer Traumwelt? Wenn du jetzt Diktator von Hessen wärst, und die Hessen-Korps das Land übernehmen, dann sichern die NATO und die UN bei einem "Rettungseinsatz" trotzdem die normalen Bewohner Hessens, und damit natürlich im freien Welthandel antretende Unternehmen, die ebenso wichtig sind wie Ressourcen in Afrika. Das ist schlicht die Realität.
Klar. Es geht ja eben auch darum, dass dem Weltmarkt geöffnete Rohstoff-Quellen nicht diesem entzogen werden. Hierbei geht es schlicht um Arbeitsplätze und Sicherheit. Al-Qaida ist ja auch in erster Linie globalisierungsfeindlich, neben ihrer persönlichen Agenda.
Ich kenne kein Land dieser Erde, wo NATO-Truppen drin stehen, was nicht um Hilfe gerufen hat. Selbst Afghanistan tat dies, jedoch ging man erst nach den Terroranschlägen und einer Taliban-Regierung im Amt darauf ein.
Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du es unterlassen würdest, hier ständig in einer unsäglich oberlehrerhaften Art Lügen zu verbreiten.
Ich habe keine Lust, freitags Abends mit Dir über Afghanistan zu diskutieren. Aber denke bitte nochmal nach: Welches Afghanistan soll die USA um Intervention gebeten haben?
Die offizielle Regierung kann es kaum gewesen sein - die bestand seit 1996 aus Taliban (und die haben die Amis wohl nicht ins eigene Land gerufen). Wenn Du allerdings mit 'Afghanistan' die Nordallianz meinst, beweist Du Dein einseitiges Weltbild. Die Nordallianz mag in Deinen Augen (mit Deiner pro-westlichen Sicht) der einzig wahre Repräsentant Afghanistans gewesen sein - dies jedoch als Fakt hinzustellen, ist naiv.
Ich bin mitnichten ein Freund der Taliban und über das Land und seine Bewohner brauchst Du mir sicher nichts zu erzählen. Aber Afghanistan hat definitiv nicht die Amerikaner um Unterstützung und den Einmarsch gebeten.
Und jetzt pls. back to Mali...
Also der Übergang zu Mali ist, dass hier - oh wunder - die malische Regierung und Bevölkerung - und nicht die islamistischen Terroristen - um Hilfe gerufen haben. Das ist doch tatsächlich naiv, dass dem die Franzosen (mit ihrer westlichen Weltsicht) nachgekommen sind.
Sorry, das kann ich nun überhaupt nicht sehen. Grade die NATO hat als westliches Militärbündnis ganz klare Interessen und wenn sie eingreift, dann weil diese Interessen gefährdet sind. Natürlich spielen da auch Menschenrechtsthemen mit rein - der Jugoslawien-Einsatz war zu einem guten Teil natürlich auch den ethnischen Säuberungen und Menschenrechtsverletzungen geschuldet - erstens weil die Bevölkerungen der westlichen Staaten durch die umfassenden Berichte einbezogen waren und sich eine entsprechende Stimmung breit machte, aber auch weil es eben im Interesse der EU-Staaten war, einen aufziehenden Völkermord mitten in Europa zu unterbinden aus ihrem Selbstverständnis heraus. Aber auch hier spielten geopolitische Interessen genauso eine Rolle - Stichwort Stabilisierung des Pulverfasses Balkan.
Und die UN - die greift ja sowieso erst ein, wenn sich nach jahrelangen Verhandlungen alle Großmächte soweit geeinigt haben, dass niemand seine Interessen verletzt sieht oder sein Gesicht verliert.
Die Nordallianz, besser gesagt Ahmad Schah Massood, hat immer wieder uns, den Westen, um Hilfe gebeten gegen die Taliban. Er war auch ein paar Mal Ende der 90er in Frankreich und bat öffentlich um Hilfe. Doch wir taten nichts.
Ach ja?
Es begann mit einer Lüge...
Soll das jetzt ein Widerspruch sein? Ich sprach ja von "umfassenden Berichten". Die natürlich auch gefärbt sein können. Dass ethnische Säuberungen und Menschenrechtsverletzungen stattfanden, wirst du ja nicht bestreiten. Die aufkommende Stimmung wurde sicher durch entsprechende Darstellungen aufgegriffen, eben weil hier Interessen im Spiel waren. Das gehört wohl zur modernen Kriegsführung, grade in der modernen Mediengesellschaft. Tricksen und Täuschen.
Ich versuchte ja grade darzustellen, dass es in keinem Konflikt eben "nur" um Menschenrechte geht.
Sorry, das war nicht so böse gemeint, wie es rüberkam. Ich kann Dir diese Reportage nur empfehlen. Vielleicht ändert sich Deine Einschätzung dann ja -
Es geht in der Reportage explizit um das, was vor dem Eingreifen der Nato tatsächlich nachweisbar geschehen ist; im Kontrast zu dem, was in den Medien dargestellt wurde.
Also es ist immer schwierig, die öffentlichen Informationen korrekt einzuschätzen. Jedenfalls glaube ich mitlerweile, dass ich das Standing der Europäer gegenüber den Chinesen in Afrika teilweise überschätzt habe. Ich glaube adler67 war es, der da vor einiger Zeit zu einem ähnlichen Fazit kam, wie der Artikel. Daher bin ich mitlerweile auch eher für entschlossenes Handeln, zumal China sich doch besser schlägt als erwartet.
Seltenst geht es bei solchen Einsätzen um das menschliche Sein. Weder im Irak, noch in Tschetschenien. Und wenn es in Israel Öl gäbe, dann......
Jetzt weiß ich endlich, dass Syrien in Afrika liegt.
Früher mal...
http://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigte_Arabische_Republik