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Wasser und sanitäre Grundversorgung sind ein Menschenrecht! Wasser ist öffentliches Gut und keine Handelsware!

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jona_m schrieb:
Thriceguy schrieb:

Najanaja. Ein Geschmäckle gibt's auch hier:

Mit Veolia und GDF Suez haben dort [in Frankreich] zwei der weltweit größten privaten Wasserkonzerne ihren Sitz. Beide haben großes Interesse daran, auch in den Nachbarländern ins Geschäft zu kommen. Da sei es schon merkwürdig, dass ausgerechnet ein französischer Binnenmarktkommissar das künftig mithilfe der EU noch erleichtern wolle.


Womit der Kreis zur Arte Doku wieder geschlossen wäre. Aber die hat ja nichts mit dem Thema hier zu tun.

Ich finde es übrigens interessant zu sehen, dass man in Frankreich privatisiert hat und davon wieder abgekommen ist, weil der Zustand dann so desolat war. Dumm finde ich allerdings das man daraus wohl nicht lernen möchte. Soll doch Veolia alles bei uns übernehmen. Jippie!


Nicht nur in Frankreich auch in England. Da hatte in London ein "Privater" das Wassernetz so runtergewirtschaftet, dass nach Ende seines Engagements 40% des Wasser flöten ging. Wer die Sanierungskosten dafür tragen musste liegt ja nahe...
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Thriceguy schrieb:
jona_m schrieb:
Thriceguy schrieb:

Najanaja. Ein Geschmäckle gibt's auch hier:

Mit Veolia und GDF Suez haben dort [in Frankreich] zwei der weltweit größten privaten Wasserkonzerne ihren Sitz. Beide haben großes Interesse daran, auch in den Nachbarländern ins Geschäft zu kommen. Da sei es schon merkwürdig, dass ausgerechnet ein französischer Binnenmarktkommissar das künftig mithilfe der EU noch erleichtern wolle.


Womit der Kreis zur Arte Doku wieder geschlossen wäre. Aber die hat ja nichts mit dem Thema hier zu tun.

Ich finde es übrigens interessant zu sehen, dass man in Frankreich privatisiert hat und davon wieder abgekommen ist, weil der Zustand dann so desolat war. Dumm finde ich allerdings das man daraus wohl nicht lernen möchte. Soll doch Veolia alles bei uns übernehmen. Jippie!


Es ist wohl schlicht keine sehr gute Idee, ein staatliches Monopol in ein privates (Fast-)Monopol umzuwandeln. Der vielbeschworene, positive Effekt von Wettbewerb bleibt dann nämlich nach erfolgreicher Ausschreibung schlicht aus. In Berlin bescheert man sich imho zumindest nicht über die Qualität des Wassers, die ja gesetzlich geregelt ist, sondern "lediglich" über steigende Preise.


Das gleiche Problem haben wir beim Strom doch auch. Mir wäre es lieber wenn die Atomkraftwerke in staatlicher Hand wären, auch dazu gibt es verstörende Dokumentationen von Arte.  Aber das ist OT.

Allerdings find ich den Ansatz, wenn ausschreiben dann EU weit nicht wirklich schlecht. Obwohl es dann wohl wieder 3-5 große Unternehmen gibt, die das abgreifen werden.
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jona_m schrieb:
Thriceguy schrieb:
jona_m schrieb:
Thriceguy schrieb:

Najanaja. Ein Geschmäckle gibt's auch hier:

Mit Veolia und GDF Suez haben dort [in Frankreich] zwei der weltweit größten privaten Wasserkonzerne ihren Sitz. Beide haben großes Interesse daran, auch in den Nachbarländern ins Geschäft zu kommen. Da sei es schon merkwürdig, dass ausgerechnet ein französischer Binnenmarktkommissar das künftig mithilfe der EU noch erleichtern wolle.


Womit der Kreis zur Arte Doku wieder geschlossen wäre. Aber die hat ja nichts mit dem Thema hier zu tun.

Ich finde es übrigens interessant zu sehen, dass man in Frankreich privatisiert hat und davon wieder abgekommen ist, weil der Zustand dann so desolat war. Dumm finde ich allerdings das man daraus wohl nicht lernen möchte. Soll doch Veolia alles bei uns übernehmen. Jippie!


Es ist wohl schlicht keine sehr gute Idee, ein staatliches Monopol in ein privates (Fast-)Monopol umzuwandeln. Der vielbeschworene, positive Effekt von Wettbewerb bleibt dann nämlich nach erfolgreicher Ausschreibung schlicht aus. In Berlin bescheert man sich imho zumindest nicht über die Qualität des Wassers, die ja gesetzlich geregelt ist, sondern "lediglich" über steigende Preise.


Das gleiche Problem haben wir beim Strom doch auch. Mir wäre es lieber wenn die Atomkraftwerke in staatlicher Hand wären, auch dazu gibt es verstörende Dokumentationen von Arte.  Aber das ist OT.

Allerdings find ich den Ansatz, wenn ausschreiben dann EU weit nicht wirklich schlecht. Obwohl es dann wohl wieder 3-5 große Unternehmen gibt, die das abgreifen werden.  


Hm, ein Teil der Empörung kommt ja vielleicht auch daher, dass Wasser ein "Gut" anderer Qualität als z.B. Strom ist. Europaweite Ausschreibungen sind ja z.B. im Baugewerbe gang und gäbe. Der Unterschied hierzu (und ggf. zu Strom) und ein Teilgrund für die Empörung findet sich ja dann schon im Fred-Titel. Ich bin allerdings nach wie vor der Meinung, dass die EU-Richtlinie getrennt von der Frage zu diskutieren ist, ob eine Privatisierung der Wasserversorgung erlaubt sein sollte oder nicht - dazu sagt die EU-Richtlinie nämlich eher gar nichts, im Gegenteil, eigentlich vergrößert sie zunächst mal den Aufwand für die Kommune.
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Thriceguy schrieb:

Was davon nun stimmt und was der tatsächliche Auslöser dieser Protestwelle ist...Keine Ahnung. Vermutlich eine Mischung aus Halbwahrheit und Angst vor der Privatisierung eines Grundgutes. So oder so, ich hoffe, dass dieses Beispiel bald eines von vielen sein wird, die zeigen, dass die EU so undemokratisch vlt. doch nicht sein muss.


Die Kampagne ist eine Ausschreibung des öffentlichen Dienstes, die rigoros gegen eine Europa-Politik vorgeht, welche nicht in ihrem Interesse ist. Wenn das Geklüngel durch einen europäischen Standard aufhört, ist dies positiv für den europäischen Steuerzahler und schlecht für Behörden und Politiker aus Gründen der Bestechlichkeit und aus Gründen der Erpressung. Daran wird sich nichts verändern, außer es genügend Leute, die diese Zustände aufrecht erhalten möchten.
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greg schrieb:

Ob man deshalb gleich eine europaweite Ausschreibung machen müssen sollte, bei der am Ende dann auch noch der günstigste Anbieter den Zuschlag bekommt, darüber streiten sich die Geister. Meiner Meinung nach müsste das dann halt mit sehr strikten Vorgaben verbunden sein, die zur Instandhaltung der Infrastruktur usw. verpflichten. Ob es dann aber für private noch besonders lukrativ wäre, wage ich zu bezweifeln, da ja kommunale Unternehmen nicht auf Gewinnerwirtschaftung ausgelegt sind.


Ne. Die Einnahmen fließen lediglich der Kommune zugute. Die Gewinnabsichten sind die gleichen und gerade hierbei sichern sich Politiker ihre Pfründe. Wenn jedoch die Kommune Mehrheitseigner ist, dann kann sie natürlich politisch planwirtschaftlich bestimmen, ob diese Leitung gebaut/gewartet wird und damit marktwirtschaftliche Ansätze überstimmen.

Diese Richtlinie hilft deshalb vor allem Südeuropäischen Ländern, eine Richtlinie zu setzen, dass Korruptionsmöglichkeiten ausgeschlossen werden, die im Zuge einer Privatisierung drohen. In Frankreich können z.B. die Kosten gestiegen sein, ja, aber ob die Qualität schlechter wurde, wird nirgends erwähnt.

Hier wird in üblicher Manier versucht, Wählerstimmen einzuheimsen. Mach ich da mit? Nööö...

Entscheidend ist für mich daher, ob diese Richtlinie dafür sorgt, dass Kommunen z.B. trotzdem problemfrei neue Leitungen setzen können (neue Gebiete) oder ob dies dann in einem relativen Fiasko endet (wie Berliner Flughafen & Nürburgring), weil die Politik trotzdem baut, obwohl es wirtschaftlich Bullshit ist.
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S-G-Eintracht schrieb:

In Frankreich können z.B. die Kosten gestiegen sein, ja, aber ob die Qualität schlechter wurde, wird nirgends erwähnt.


Ach so, Privatunternehmen müssen also erst die Preise erhöhen und die Qualität verschlechtern, um dein Wohlwollen zu verlieren!? Zum Glück musst du deinen Strom nicht trinken...
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S-G-Eintracht schrieb:

In Frankreich können z.B. die Kosten gestiegen sein, ja, aber ob die Qualität schlechter wurde, wird nirgends erwähnt.


Den Kommentar sehe ich ja jetzt erst dank des Zitats über mir. Wenn du dir die Dokumentationen von Arte z.B. mal angeschaut hättest, die ja hier aber angeblich nichts mit dem Thema zu tun hat, wüsstest du, dass die Qualität erschreckend nachgelassen hat. Es wurden keinerlei Investitionen mehr gemacht, aber die Preise wurden immer mehr angezogen. Man hat ja nicht aus Spaß das ganze wieder selbst übernommen. Gerade Veolia hat sich da nicht mit Ruhm bekleckert.
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jona_m schrieb:

Man hat ja nicht aus Spaß das ganze wieder selbst übernommen.  


Das ist doch eigentlich das stichhaltigste Argument. Wenn die Privaten doch alles so viel besser (oder mindestens gleichwertig) und dazu noch günstiger machen, wieso sollte dann die öffentliche Hand (z.B. auch in London) Milliarden in selbige nehmen, um die ganze Kacke wieder auszubessern? Ach ja, weil sie sich selbst die Taschen vollstopfen wollen, ich vergaß...
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greg schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:

In Frankreich können z.B. die Kosten gestiegen sein, ja, aber ob die Qualität schlechter wurde, wird nirgends erwähnt.


Ach so, Privatunternehmen müssen also erst die Preise erhöhen und die Qualität verschlechtern, um dein Wohlwollen zu verlieren!? Zum Glück musst du deinen Strom nicht trinken...

Die Qualität wurde ebenfalls schlechter. Aber, hey, da hat man halt ein wenig Chlor mehr rein geschüttet - ist ja auch gut für die heimische Chemieindustrie.
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ich habe dieses Fredchen ja mehr zufällig eröffnet
die Dimension dieses Themas war mir eigentlich garnicht so bewußt
aber so langsam gräbt sich da etwas tief ein.......Nestle und Co ..........

WDR -die story- Wem gehört das Wasser? 18.März 2013 22.00

es ist unglaublich, so unglaublich
aber real
leider
erhebt eure Stimme weiter, so geht das nicht ! ! !
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Steinschlag schrieb:
ich habe dieses Fredchen ja mehr zufällig eröffnet
die Dimension dieses Themas war mir eigentlich garnicht so bewußt
aber so langsam gräbt sich da etwas tief ein.......Nestle und Co ..........

WDR -die story- Wem gehört das Wasser? 18.März 2013 22.00

es ist unglaublich, so unglaublich
aber real
leider
erhebt eure Stimme weiter, so geht das nicht ! ! !


Wer noch mehr über die möglichen Folgen des  freien Wettbewerbs im Zusammenhang mit Wasser lesen will, sollte seinen Blick nach Lateinamerika wenden, z.B.

http://www.globalternative.org/de/web/310.htm

http://www.lateinamerika-anders.org/LA2005Nr2.html

http://www.wasser-in-buergerhand.de/untersuchungen/wasserreformen_lateinamerika.htm

(und unzählige andere Links)

Außerdem habe ich diese Reportage gefunden (sorry, wenn sie schon verlinkt wurde).

Wasser unterm Hammer
(Gibt's z.B. bei Youtube in voller Länge)

welche sich vor allem mit den Folgen der Privatisierung in England auseinandersetzt.
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Das passiert in Deutschland, wenn man selbst Wasser aufbereiten will:
http://www.youtube.com/watch?v=yGRiFDJCKHU

Zum Glück wurde diesen Verbrechern, Kapitalistenschweinen und Marktanarchisten das Handwerk gelegt. Schluchz, ist das schön.
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Interessant zu diesem wichtigen Thema:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechen-wollen-wasserprivatisierung-stoppen-a-900604.html

Aktionsbündnis: US-Manager will griechische Wasserprivatisierung stoppen

*In der griechischen Hafenstadt Thessaloniki hat sich ein ungewöhnliches Bündnis gegen die geplante Wasserprivatisierung formiert: Bürger wollen mit Hilfe des US-Geschäftsmanns Bob Apfel den Versorger vergesellschaften - und orientieren sich dabei an Beispielen aus Großbritannien.*


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