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Landtagswahl NRW 2010 [und 2012]

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Gerade bei N24 klingt es so als würden Gabriel und Kraft doch gerne mit der FDP über die Ampel reden.

FDP hat heute allerdings wieder einen auf Hessen gemacht und will lieber darüber pöbeln, dass "Extremisten" in die Regierung kommen anstatt tatsächlich was zu tun um das zu verhindern. Dabei hatte Pinkwart sich vorher noch gegen klares Ausschließen ausgesprochen hat.
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Exil-Adler-NRW schrieb:
peter schrieb:
Exil-Adler-NRW schrieb:
Eigentlich könnte die SPD doch bis zur Ministerwahl warten, Kraft gegen Rüttgers antreten lassen und nachdem Kraft von SPD, Grünen und Linken gewählt wurde sich mit der CDU zusammentun und die Ministerposten gleich groß aufteilen.


in einem solchen szenario würden grüne und linke sicherlich nicht geschlossen (wenn überhaupt) für kraft votieren. warum sollten sie?


Denn für Rüttgers?


Die Linke würde sich vermutlich bei einer Wahl von Kraft enthalten, solange sie nicht politisch eingebunden wird. Wenn sie es doch tun würden, sie zu wählen, wäre das ja mehr oder weniger eine Mehrheit unter Duldung der Linken. Damit wären wir bei dem Modell Ypsilanti.

Es würde letztlich keiner eine Mehrheit erhalten. Sehr verfahren.

Ich bin auch für rot-rot-grün , man sollte es einfach mal versuchen. Große Koalitionen haben vor allem zu einer Sache geführt: Stimmverluste für die Volksparteien. Insbesondere für die SPD. Und das weiß auch Frau Kraft.
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SGE_Werner schrieb:
sgevolker schrieb:
Es gibt nur einen Wahlsieger und der hat 40,7 % der Stimmen.
Das sind die Nichtwähler. Die sollten nun so langsam aber sicher
auch mal Verantwortung übernehmen.

Als Politiker würd ich mich schämen und langsam mal fragen warum das so ist.


Absolut. Als Bürger würde ich mich aber auch schämen und langsam mal fragen, warum 40,7 % den radikalen Parteien ermöglichen, höhere Prozentwerte zu erhalten, indem man gar nicht wählt. Wenn ich bewusst sage, ich bin demokratisch, bin aber von allen Parteien enttäuscht, dann geh ich hin und mach die Stimme ungültig.

Selbstverständlich müssen die Politiker sich mal hinterfragen, woher das rührt und das ernst nehmen. Andererseits müssen sich mal die Nichtwähler fragen, ob ihr Verhalten in einer Demokratie nicht genauso peinlich ist. Vor allem sind das dann die Leute, die später darüber meckern, was die Regierung macht. Wer nicht wählt, darf auch nicht meckern.



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Das Wahlvolk taugt einfach nichts!

Das ist nicht Fisch noch Fleisch.

Mann, man, mann, so paar Stimmen mehr für die SPD und für die Grünen und wir hätten den ganzen Kack nicht.

Oder halt weniger für die CDU und die SPD, dafür mehr für die Linke und die sogenannten Anderen, dabei aber 0.1% mehr für die SPD und die Große wäre klar gewesen.

Was bilden sich die Wähler eigentlich ein?

Ist es wirklich so schwierig?
Fassen wir doch mal zusammen

a) vor der Wahl klare Aussage der FDP mit Rote und Grüne wird keine Regierung gebildet
b) vor der Wahl klare Aussage der CDU und der FDP sie wollen zusammen arbeiten
c) vor der Wahl klare Aussage der SPD und der Grüne wir wollen zusammen arbeiten
d) 46.6% der Menschen haben Rot-Grün gewählt - und 6.5% sonstige, was auch ohne die "verhassten Linke" deutlich mehr als 50% sind.
e) Weder die SPD noch die Grünen haben zu den Linken nein gesagt.

Hierzu auch ne interessante Umfrage von T-Online

Welche Koalition in NRW würden Sie befürworten?
Es haben 16653 Besucher abgestimmt
Eine Große Koalition
31.2%
(5193 Stimmen)
Rot-Rot-Grün
41.7%

(6936 Stimmen)
Schwarz-Grün-Gelb (Jamaika)
9.5%
(1576 Stimmen)
Rot-Gelb-Grün (Ampel)
2.9%
(478 Stimmen)
Eine andere Kombination
1.6%
(287 Stimmen)
Ich bin für Neuwahlen
13.1%
(2183 Stimmen)

Gruß Afrigaaner
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HGGaudino schrieb:
Ihr solltet nicht unterschätzen, dass Hannelore Kraft nach diesem auch persönlichen Erfolg und dem anfänglichen Spott, den sie über sich ergehen lassen musste, Ministerpräsidentin werden möchte. In Bezug auf die Linke hat gestern jemand gemeint, dass die Aussicht auf Posten manche Menschen in ihrer Kompromissbereitschaft beeinflussen würde. Das stimmt natürlich und das gilt umso mehr, wenn es um den höchsten zu verteilenden Posten geht. Darüber sollte sich niemand Illusionen machen.

Die SPD braucht Rot-Rot-Grün nicht zuletzt auf Dauer als Alternative. Das hat man bei so ziemlich jeder der letzten Wahlen gesehen. Spätestens jetzt, wo es Schwarz-Grün und Jamaika auf Landesebene gibt, wäre es ein entscheidender Nachteil, wenn man diese zusätzliche Machtoption verschenken würde. Dass sich das 5-Parteiensystem in Deutschland etabliert hat, müsste spätestens seit gestern auch dem letzten Träumer klar geworden sein. Die Linke ist keine Protestpartei, die in absehbarer Zeit wieder von der politischen Bildfläche verschwinden wird. Für mich ist das keine Neuigkeit. So langsam sollten diese Realität aber auch die letzten akzeptieren. Wenn die SPD Rot-Rot-Grün trotzdem weiterhin als Teufelszeug verdammt, beraubt sie sich auf Dauer und vor allem mit Sicht auf die nächste Bundestagswahl einer wichtigen (ihrer realistischsten) Machtoption. Hier scheinen das viele noch zu verleugnen, aber im Willy-Brandt-Haus wird man sich dessen schon bewusst sein.

Sowohl Hannelore Kraft als auch die Bundes-SPD haben also ein reges Interesse an Rot-Rot-Grün. Wann könnte man es besser umsetzen als jetzt? Es gibt momentan so viele andere große Themen, die die Nachrichten beherrschen, dass die NRW-Landespolitik kaum ein allzu großes Thema bleiben dürfte und auch die nächsten Landtagswahlen sind noch eine ganze Weile hin. Am Anfang würde es vielleicht die eine oder andere böse Enthüllung über einen Parlamentarier der Linken geben (liest nachts heimlich Marx, hat daheim einen Lenin-Schrein, ...), aber man hätte trotzdem genügend Zeit, gute Politik zu machen. In jedem Fall würde man den Beweis antreten, dass selbst bei einer Regierungsbeteiligung des "schlimmsten Landesverbandes der Linken" nicht Chaos und Anarchie ausbrechen würden. Oder rechnet damit tatsächlich jemand?

Ich bin für meinen Teil sehr sicher, dass momentan keine verschiedenen Alternativen ausgelotet werden, sondern dass man sich in erster Linie darum Gedanken macht, wie man den Leuten Rot-Rot-Grün jetzt am besten verkauft.  


Sorry, aber in NRW will niemand Rot-Rot-Grün! Die Umfragen sind da völlig eindeutig. Im Saarland hätte man das evtl. noch machen können, weil Oscar da eben sehr beliebt war und sich dann auch 40% der Menschen dafür ausgesprochen hatten. Wenn aber wie in NRW sogart 75% der SPD-Wähler ein solches Rot-Rotes-Bündnis nicht wollen, muss die SPD sich auch danach richten. Ich bleibe dabei, die SPD könnte bei so einem Bündnis nur verlieren..

Und was wäre denn, wenn diese Verhandlungen wie in Hessen damals scheitern würden? Wenn die Linken Forderungen stellen, die SPD/Grüne gar nicht umsetzen können? Oder wenn der Widerstand in SPD oder Grüne so groß wäre, dass es daran scheitern würde? Das Risiko ist nach dem Debakel in Hessen viel zu groß...
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SGE_Werner schrieb:

Absolut. Als Bürger würde ich mich aber auch schämen und langsam mal fragen, warum 40,7 % den radikalen Parteien ermöglichen, höhere Prozentwerte zu erhalten, indem man gar nicht wählt. Wenn ich bewusst sage, ich bin demokratisch, bin aber von allen Parteien enttäuscht, dann geh ich hin und mach die Stimme ungültig.

Mal ne Frage....wer sagt eigentlich das wenn die 40,7% gewählt hätten...nicht vielleicht 10% für die NPD dabei raus gesprungen wäre? Am Ende wären vielleicht die NPD und die Linken die zwei stärksten Parteien gewesen...
Vielleicht sind unter den 40% mehr radikale "Wähler" als angenommen wird...die gehn aber nicht zur Wahl...weil sie von vorherein wissen...das "ihre" Partei nix reissen wird...

Und wo bitte haben die radikalen PArteien dank der Nichtwähler höhere Prozentwerte erhalten? Sind die radikalen Parteien dank der Nichtwähler jetzt im Landtag vertreten?
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Brady schrieb:
Sind die radikalen Parteien dank der Nichtwähler jetzt im Landtag vertreten?
Linke 5,6% und FDP 6,7% also ja!
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Mainhattan00 schrieb:

Sorry, aber in NRW will niemand Rot-Rot-Grün! Die Umfragen sind da völlig eindeutig.  


Die Umfragen waren dahingehend eindeutig, dass Rot-Grün deutlich vor allen anderen Optionen war. Dann folgte der Rest mit 20 % etwa. Darunter rot-rot-grün und schwarz-gelb und große Koalition etwa gleich stark.
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yeboah1981 schrieb:
Brady schrieb:
Sind die radikalen Parteien dank der Nichtwähler jetzt im Landtag vertreten?
Linke 5,6% und FDP 6,7% also ja!



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Brady schrieb:
SGE_Werner schrieb:

Absolut. Als Bürger würde ich mich aber auch schämen und langsam mal fragen, warum 40,7 % den radikalen Parteien ermöglichen, höhere Prozentwerte zu erhalten, indem man gar nicht wählt. Wenn ich bewusst sage, ich bin demokratisch, bin aber von allen Parteien enttäuscht, dann geh ich hin und mach die Stimme ungültig.

Mal ne Frage....wer sagt eigentlich das wenn die 40,7% gewählt hätten...nicht vielleicht 10% für die NPD dabei raus gesprungen wäre? Am Ende wären vielleicht die NPD und die Linken die zwei stärksten Parteien gewesen...
Vielleicht sind unter den 40% mehr radikale "Wähler" als angenommen wird...die gehn aber nicht zur Wahl...weil sie von vorherein wissen...das "ihre" Partei nix reissen wird...

Und wo bitte haben die radikalen PArteien dank der Nichtwähler höhere Prozentwerte erhalten? Sind die radikalen Parteien dank der Nichtwähler jetzt im Landtag vertreten?


Gute Frage. Natürlich hätten von denen keine 10 % NPD gewählt. Die Frage ist, welche Parteien würden profitieren von höherer Wahlbeteiligung.

Für mich ganz klar die Volksparteien. Es gibt einen generellen Abwärtstrend , das ist klar, aber die beiden Volksparteien haben in NRW etwa 40,5 % ihrer Wähler in absoluten Zahlen verloren. Die restlichen Parteien haben nun drei Mal so viele Wähler. Die Wahlbeteiligung sank von 80 auf etwa 60 %.

Es fehlen die alten Stammwähler, die a) immer wählen gingen und b) die Volksparteien wählten. Sie sind einfach... größtenteils... weggestorben.
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Mainhattan00 schrieb:

Dir ist aber schon klar, dass die SPD die Wähler der Linken gar nicht mehr einsammeln kann? Wenn die SPD die Forderungen der Linken (Verstaatlichung von Unternehmen, Erhöhung von Hartz 4 Sätzen und andere Geschenke für Rentner und Co...) auf ihren Wahlplakaten übernehmen würden, würde die SPD kaum noch 20% der Stimmen bekommen, weil diese populistischen Forderungen nicht Mehrheitsfähig sind. Die SPD würde zwar die Stimmen der paar Protestwähler bekommen, dafür aber jede Menge Stimmen der Mitte unserer Landes verlieren...



Ich denke nicht dass alle Linke-Wähler so dumm sind den Wahlplakaten 100% zu trauen.
Klar kann die SPD nicht 100% dieser Wähler einsammeln, aber sich mal fragen was die Leute von ihrer Partei zu den Linken getrieben hat.
Es geht doch nicht um die Option "Wir übernehmen die Punkte der Limken und schwupps sind die Wähler bei uns".
Gibt doch immer noch Nuancen in der Politik.
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SGE_Werner schrieb:

Gute Frage. Natürlich hätten von denen keine 10 % NPD gewählt. Die Frage ist, welche Parteien würden profitieren von höherer Wahlbeteiligung.

Warum nicht?
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Und da der Schwund Partei > Nichtwähler bei den kleineren Parteien generell kleiner ist, ist es halt für die Linke jetzt einfach mit 26 % weniger Wählern als noch vor 30 Jahren in den Landtag einzuziehen.
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adler1807 schrieb:
YZ schrieb:
adler1807 schrieb:

Klar ist, die CDU hat gewonnen, ...


Achso...    


34,6 sind mehr wie 34,5. Oder etwa nicht?


Gerade spricht die Kanzlerin: "Wir haben eine herbe Niederlage erlitten." Frau Merkel sollte sich bessere Berater zulegen. Beispielsweise adler1807. Der weiß es besser.
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Brady schrieb:
SGE_Werner schrieb:

Gute Frage. Natürlich hätten von denen keine 10 % NPD gewählt. Die Frage ist, welche Parteien würden profitieren von höherer Wahlbeteiligung.

Warum nicht?


minderheitenpartein haben grundsätzlich nicht so ein großes problem, ihre stammwählerschaft zu mobilisieren. sie wissen, dass jede stimme für ihre partei ausschüttung aus dem großen geldtopf bedeutet (bedeuten kann).

selbstverständlich würden die "etablierten" parteien von einer höherer wahlbeteiligung profitieren...

@werner: werden die ungültigen eigentlich den nichtwählern zugerechnet oder verschwiegen oder bekomme ich das nur nie mit?
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kreuzbuerger schrieb:

@werner: werden die ungültigen eigentlich den nichtwählern zugerechnet oder verschwiegen oder bekomme ich das nur nie mit?


Die fließen in die Wahlbeteiligung mit ein und werden im Ergebnis auch ausgewiesen. In NRW waren jetzt 1,4% der abgegebenen Stimmen ungültig:
http://www.im.nrw.de/pm/100510_1817.html
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christus schrieb:
kreuzbuerger schrieb:

@werner: werden die ungültigen eigentlich den nichtwählern zugerechnet oder verschwiegen oder bekomme ich das nur nie mit?


Die fließen in die Wahlbeteiligung mit ein und werden im Ergebnis auch ausgewiesen. In NRW waren jetzt 1,4% der abgegebenen Stimmen ungültig:
http://www.im.nrw.de/pm/100510_1817.html


dazke
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yeboah1981 schrieb:
Brady schrieb:
Sind die radikalen Parteien dank der Nichtwähler jetzt im Landtag vertreten?
Linke 5,6% und FDP 6,7% also ja!



Moment. Die Linke ist keine radikale Partei.
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Also bleibt der Rassist jetzt doch dran oder wie? Bitte nicht.  

Und überhaupt:Hat die CDU in Hamburg nicht auch mal mit der Schillpartei koaliert? Wenn die es mit den Extremen kann, wieso dann nicht die SPD? Kommt doch auf den Inhalt an und da hats Schnittmengen mit den Linken....ach es kotzt nur noch an, am Ende gewinnen die ewig Gestrigen halt doch.Immer dasselbe.
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yeboah1981 schrieb:
kreuzbuerger schrieb:
ich persönlich hab auch weder mit den sozen noch der linken einen richtigen vertrag, für mich sind die ein notwendiges übel, um nicht schwarz-grün oder noch schlimmeres zu haben.
So geht es mir persönlich auch. Allerdings hielte ich Schwarz-Grün politisch für sinnvoll. Wenn die SPD nicht ihre Oskarphobie ablegen kann, müssen einfach mehr Optionen möglich sein.
Also im Endeffekt müssen alle fünf Parteien miteinander koalieren können, bis auf die Linkspartei mit Schwarz-Gelb müsste das auch möglich sein, da diese links-rechts Unterscheidungen ja gar nicht mehr so da sind.
Ansonsten verfällt das politische System in Große Koalitionen.
Hier seh ich aber vor allem die FDP im Zugzwang. Die Grünen sind da ja schon flexibler geworden.


da schwarz-grün für NRW keine option darstellt, mal kurz OT:

mir schwarnt, du bist ein realo :P

mglw ist S-G eine durchaus "vernünftige" option, abder das ist mir persönlich einfach viel zu sehr prenzlauer berg, irgendwie schwäbisch. erst jahrelang kleinkrieg mit dem spießigen papa führen, um dann doch als juniorchef den familienbetrieb auf okölogie umzustellen. für geld und macht die eigenen ideale über bord werfen, um schnittig angepasst mit bioladen-attitüde fair getradeten latte macchiato zu schlürfen...


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