>

Rechtsbeugung von oben - Der Fall Gustl Mollath

#
Die ARD-Dokumentation:

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=8z99MO8uv2U#!

Erinnert ein wenig an den Fall den wir hier in Frankfurt hatten, als aufgrund falscher psychiatrischer Gutachten eine ganze (erfolgreiche) Abteilung der Steuerfandung in den vorzeitigen Ruhestand geschickt wurde.

Diese Faelle sind nun mal Fakt und man fragt sich, ob unser "Rechtsstaat" nicht auch in anderen Faellen Einfluss genommen hat, um gewisse Dinge zu vertuschen. Mir fallen da die Namen Moellemann, Barschel und sogar aktuell Zschaepe ein. Die Mittel hat er jedenfalls und ganz offensichtlich diese auch genutzt.
#
Witzig... hatte heute Morgen darüber nachgedacht, selbst einen entsprechenden Thread zu starten.

Daher etwas, daß ich direkt mit in den Startpost gepackt hätte:

OpenPetition für G. Mollath

Ein Unding... unwürdig... widerlich.... und wer hat mal wieder seine dreckigen Finger im Spiel? Bayerische Ministerin der CSU... jene, die mit Freuden ihrem Mann beim Anhäufen von Reichtümern unterstützt hat (einige mögen sich erinnern).
#
In diesem Tread finden sich noch mehr Informationen und Verweise:

http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=286502

Uebrigens, hier die Webseite seiner Ex-Frau:

[Edt: Link gelöscht]

Die Redakteure der Dokumentation haben es einem ja auch leicht gemacht, drauf zu kommen....

Anm.: Link können besonders neugierige selbst raussuchen, aber bitte hier keine potentielle Hexenjagd fördern. (URNA)
#
Auf jeden Fall bis zum Ende lesen:

http://gutjahr.biz/2013/06/mollath-polizei/

Weia.
#
Bigbamboo schrieb:
Auf jeden Fall bis zum Ende lesen:

http://gutjahr.biz/2013/06/mollath-polizei/

Weia.  


Hihihihi. Sehr schön, eigene Parteikolleginnen mal gegen sich aufhetzen. Sehr sehr schön.
#
Bigbamboo schrieb:
Auf jeden Fall bis zum Ende lesen:

http://gutjahr.biz/2013/06/mollath-polizei/

Weia.  


Facebook, Twitter und so weiter...alles Teufelszeug.

Können es nicht buchstabieren, nutzen aber diese Medien für Ihren Überwachungswahn.

Vielleicht wollten sie hier aber auch nur üben...

Die Frau twittert, dass die Ministerin in xy öffentlich zum Thema "sicheres Umgehen mit neuen Medien" auftritt, wo ihr Fragen gestellt werden können und erhält darauf Besuch von Sicherheitsbeamten.

Um sich für den Tweet zu bedanken, da die Frau (auch CSU und Gutachterin bei Gericht) Werbung für Ihre Ministerin macht?

Wäre sie mal besser zur Veranstaltung gegangen.

Sicheres Umgehen mit neuen Medien:
In Bayern heisst das: Finger weg von der Tastatur!

Schnell noch ein paar Folgen "königlich bayrisches Amtsgericht" reinziehen, um mich mit der guten alten Zeit zu sedieren...
#
Die können doch machen was sie wollen. Fragt mal irgendjemanden von der Strasse, wer das ist , bzw was da vorgefallen ist.

Der grosse Teil der Bevölkerung ist doch über irgendwelche Vorgänge nicht informiert , bzw ordnet die so ein , wie es vorgegeben wird.

Demo in FFM : Der schwarze Block, draufhauen bitte
Syrien : Die Opposition soll siegen , das sind die guten
usw
#
SGE_Werner schrieb:
Bigbamboo schrieb:
Auf jeden Fall bis zum Ende lesen:

http://gutjahr.biz/2013/06/mollath-polizei/

Weia.  


Hihihihi. Sehr schön, eigene Parteikolleginnen mal gegen sich aufhetzen. Sehr sehr schön.


Mit alten Medien haben sie's da unne auch nicht so:

http://www.sueddeutsche.de/bayern/abmahnung-wegen-leserbrief-csu-attackiert-rentnerin-1.1693304
#
Unfassbar:

Landgericht Bayreuth: Gustl Mollath muss mindestens bis 2014 in Psychiatrie bleiben.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/gustl-mollath-muss-mindestens-bis-2014-in-psychiatrie-bleiben-a-905305.html

....."Umstände, welche die gestellten Wiederaufnahmeanträge bereits jetzt als mit Sicherheit erfolgreich erscheinen lassen würden, vermochte die Kammer nicht zu erkennen".....
#
aber hauptsache guido schreibt dem erdogan vor, wie er mit den demos umzugehen hat  erstmal im eigenen laden kehren, bzw mal der der kollegin schnarrenberger n kleinen tipp geben,was in bayern so abgeht!
#
Dies ist wohl die Grundlage fuer die Verlaengerung der Unterbringung:

http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-BKH-2013-04-16.pdf

Verfasst vom ach so unabhaengingen Dr. Leipziger.
#
Es wäre mal interessant zu prüfen, inwieweit ein gesunder Mensch durch eine langjährige falsche Unterbringung in einer Psychatrie gesundheitlichen Schaden an seiner Psyche nehmen kann.

Fallstudien dürfte es genug geben - in der Geschichte der DDR und der UdSSR wimmelt es von unliebsamen Geistern, die vom Staat nicht strafrechtlich belangt werden konnten und stattdessen in derartige Anstalten verbracht wurden.
#
Schaedelharry63 schrieb:
Es wäre mal interessant zu prüfen, inwieweit ein gesunder Mensch durch eine langjährige falsche Unterbringung in einer Psychatrie gesundheitlichen Schaden an seiner Psyche nehmen kann.

Fallstudien dürfte es genug geben - in der Geschichte der DDR und der UdSSR wimmelt es von unliebsamen Geistern, die vom Staat nicht strafrechtlich belangt werden konnten und stattdessen in derartige Anstalten verbracht wurden.


.....one flew east one flew west one flew over the cuckoo's nest.....
#
Schaedelharry63 schrieb:
Es wäre mal interessant zu prüfen, inwieweit ein gesunder Mensch durch eine langjährige falsche Unterbringung in einer Psychatrie gesundheitlichen Schaden an seiner Psyche nehmen kann.

Fallstudien dürfte es genug geben - in der Geschichte der DDR und der UdSSR wimmelt es von unliebsamen Geistern, die vom Staat nicht strafrechtlich belangt werden konnten und stattdessen in derartige Anstalten verbracht wurden.


Die CSU hat sich wohl neue Vorbilder gesucht... KP, SED, CSU... glaub, ich würde lieber an den Südpol ziehen als nach Bayern.
#
miraculix250 schrieb:

Die CSU hat sich wohl neue Vorbilder gesucht... KP, SED, CSU... glaub, ich würde lieber an den Südpol ziehen als nach Bayern.  


Bitte nicht mißverstehen.  Mir geht es wirklich nur um  mögliche psychische
Folgen aus einer möglicherweise ungerechtfertigten Unterbringung. So weit zu gehen, hier systematischen staatlichen Mißbrauch unterstellen zu wollen, ist  m.E. nicht angebracht.

Wenn überhaupt, handelt es sich um eine lokalen Skandal an diesem Gerichtsstandort; einander Bekannte und Betroffene könnten hier durchaus eigennützig überreagiert haben. Zumindest scheint es fehlt es an einem Kontrollsystem zur Überprüfung derartiger Fälle zu mangeln; es ist augenscheinlich fatal, einmal in diese Mühlen zu geraten. Gutachter neigen dazu, einmal getroffene Diagnosen beizubehalten. Wer will sich schon Fehler eingestehen.

Allgemein ist die Geschichte der Handhabung psychatrischer Diagnosen und deren Mißbrauch interessant. Hier ein etwas längerer Auszug aus einer Tagung der Internationalen Vereinigung gegen die (politische) Verwendung der Psychatrie aus 1988 in München:

Helmut Bieber

Zur Geschichte des politischen Mißbrauchs der Psychiatrie - Phantasie und Wirklichkeit

Dr. med. H. Bieber ist frei praktizierender Neurologe und Psychiater Nervenarzt)in München. Außer seiner Mitarbeit in der DVpMP als 2. Vorsitzender gilt sein besonderes Engagement dem Ausbau sozialpsychiatrischer Hilfen zur Wiedereingliederung psychisch Kranker und Behinderter. Dr. Bieber ist Mitbegründer und konsultierender Arzt des Sozialpsychiatrischen Zentrums des DPWV in München. Im Folgenden sein Vortrag auf der Tagung "Psychiatrie und Glasnost"  

Seit es psychiatrische Krankenhäuser gibt, taucht immer wieder der Vorwurf auf, gesunde Menschen würden zu Unrecht in ihnen interniert. Dieser Vorwurf mag in Einzelfällen berechtigt (gewesen) sein; in aller Regel ergab rechtsstaatliche Nachprüfung seine Haltlosigkeit. Umgekehrt stieß jedoch die Behauptung, daß nunmehr in einem Staat systematisch gesunde Dissidenten, Andersdenkende zwangsweise in Nervenkrankenhäuser gesperrt würden, bei vielen Menschen auf Skepsis. Wir wissen heute, daß diese Praxis Tatsache ist. Ist sie nun aber Kennzeichen nur unserer Zeit, oder hat es sie, und sei es nur in Ansätzen, schon früher gegeben? Bedroht sie nur Menschen, die etwa der kommunistischen Staatsdoktrin ausgeliefert sind, oder stellt sie auch in westlichen Ländern eine Gefahr dar? Läßt sich hier gar ein Denkmuster für künftigen Umgang mit Andersdenkenden ablesen? Eine Befragung der Kulturgeschichte kann einige Antworten auf diese Frage geben und das Verständnis des ganzen  Phänomens erleichtern.

Vorausgesetzt seien einige grundsätzliche Bemerkungen. Wie keine andere Disziplin der Heilkunde ist die Psychiatrie - als eine relativ junge Wissenschaft - für Mißbräuche anfällig geblieben. Ihr Elend begann schon damit, daß es sie lange Zeit nicht gab. Bis dahin war psychisches Kranksein als "Besessenheit", "Lasterhaftigkeit", "Strafe Gottes oder der Götter" angesehen und entsprechend grausam geahndet worden. Aber auch als sich die Psychiatrie als Wissenschaft konstituiert hatte, zeigten sich Schwierigkeiten, die bis heute ihre erfolgreiche Ausübung zum Wohle der Kranken behindern:

1. Gegenstand der Psychiatrie sind die Störungen des Seelenlebens. Den Begriff "Seele" muß sie jedoch mit anderen Disziplinen - der Rechtswissenschaft, Psychologie, Theologie - teilen, die diesen Begriff zum Teil völlig anders definieren.

Dieser Sachverhalt erschwert für weite Kreise das Verständnis für die Eigentümlichkeiten der Psychiatrie.



2. Aber auch innerhalb des Faches besteht keineswegs Einigkeit über die Natur der psychischen Krankheiten. Ursprung und Entstehung dieser Krankheiten liegen tatsächlich vielfach noch im Dunklen. Wie jede andere Wissenschaft kann die Psychiatrie nur auf dem Boden gesicherter Forschung eine Kompetenz gewinnen, die überzeugt und willkürliche Manipulierbarkeit verhindert. Da aber selbst in Grundfragen und -begriffen der Psychiatrie erhebliche Unsicherheiten persistieren, können in ihr mehr wohl als anderswo immer wieder Spekulation und Manipulation Platz greifen.

3. Die Notwendigkeit, schwerer psychisch Kranke vor sich selbst und die Allgemeinheit vor ihnen zu schützen, hat den Psychiater mit einer (gewiß . beschränkten) Macht ausgestattet. In besonders schweren Fällen kann er Kranke mit Zwangsmaßnahmen belegen. Damit steht der Psychiater in einem Loyalitätskonflikt zwischen seinem Patienten und dem Staat, der ihn mitunter bedrängt, bestimmte, die staatliche Ruhe störende Verhaltensweisen des Individuums als "anomal" festzulegen.

4. Der Psychiater ist immer wieder mit der Tatsache konfrontiert, daß es eine archaische Verhaltensweise des Menschen gibt, die darauf abzielt, eine, mißliebige, nonkonformistische und starrsinnig bei ihrer Eigenart beharrende Person durch das Votum der psychischen Krankheit oder der geistigen Unzurechnungsfähigkeit auszuschalten. Zweifellos ist diese Form der Aggressionsabfuhr "eleganter", "sauberer" und endgültiger als physisches Abstrafen. Wir wissen ja selbst nur allzu gut, wie schnell uns bei einem Menschen, dessen Motive wir nicht recht verstehen, das Wort "verrückt" über die Lippen kommt!

Die Punkte 3 und 4 stehen in engem Zusammenhang. Jede Kultur und Ideologie schafft durch die ihr innewohnenden Werte auch Verhaltensnormen des Angepaßt- seins, bei deren Überschreiten leicht auf "Anomalie" und damit Krankheit oder Besessenheit erkannt wird. Alexander Mitscherlich sagt: "Das Signal einer abstoßend empfundenen Fremdheit macht die Projektion von Vernichtungsaggression auf diese Fremdgruppen möglich, schaltet das neugierige Interesse aus und schläfert das aggessionshemmende Gewissen ein." Das will heißen: Ausgeschaltet wird das Faszinosum psychischen Andersseins, das ja, wie viele Grunderfahrungen des Menschlichen, ambivalent ist. "Du bist verrückt" ist zweifellos eine negative Wertung, aber eine neue Sache für "toll" oder "irre" zu halten, verrät ihre Attraktivität.

Eine kulturgeschichtliche Betrachtung verrät nun, daß es gerade die Verbindung von rigider Normsetzung mit archaischer Aggressionsabfuhr war, die in der Vergangenheit immer wieder normale, unbequeme, "dissidente" Menschen, eigen- ständige Denker und Pioniere des Neuen in den Ruf psychischer Abartigkeit und Krankheit brachte. Die Existenz dieser unheiligen Allianz hatte schon lange ihren Niederschlag in der Phantasie prophetischer Dichter gefunden, ehe sie in den sowjetischen Spezialnervenkrankenhäusern traurige Wirklichkeit wurde.

Erstmals institutionalisiert tritt uns, soweit ich sehe, die politische Verwendung des Verrückten bzw. für verrückt Erklärten im Mittelalter in der Gestalt des Hofnarren entgegen. Seine wirkliche oder vorgebliche Narrheit wird vordergründig zur Unterhaltung ausgenützt. Seine Faszination besteht aber nicht nur in der Absurdität seiner Äußerungen, sondern ganz wesentlich auch darin, daß sich in einem intoleranten Umfeld seine Absurdität als die eigentliche Wahrheit erweist, die nur von ihm, der keinen Status hat, gefahrlos geäußert werden kann. Die Erkenntnis, daß Wahrheit oft im Mantel der Narrheit erscheint, ja, daß der Narr der eigentliche Verkünder der Wahrheit ist, daß man aber auch: dem, der Wahrheit sagt, ungestraft diesen Mantel umhängen darf, hat einerseits die Phantasie der Dichter von Shakespeare bis Cervantes beflügelt, andererseits aber auch Jahrhunderte später wohl ein Motiv für die Perversion einer Disziplin der Heilkunde geliefert. Don Quijote verkörpert den Prototyp jener Art von Narrheit, die einem Menschen von seiner Umgebung allzu gern als Brandstempel eingedrückt wird, wenn er sich in kompromißloser Wahrhaftigkeit vermißt, gegen menschliche Falschheit und Unterdrückung anzurennen.

"Moderner" noch ist Hamlets vorgeblicher Wahnsinn, in dem sich der Zusammen- prall von Wahrheit und Staatsräson offenbart. Hamlet, mit einer Wahrheit konfrontiert, die für sein Gegenüber, den König, tödlich ist, zieht es vor, selbst das Narrenkleid anzulegen, bevor er des Wahnsinns bezichtigt wird. Der König durchschaut das Spiel: "Was er sprach, obwohl ein wenig wüst, war nicht wie Wahnsinn!" sagt er und gesteht noch: "Ich mag ihn nicht, auch steht's um uns nicht sicher, wenn frei sein Wahnsinn schwärmt." Nach außen jedoch bekräftigt er die scheinbare Verrücktheit, die ihm den Vorwand liefert, den gefährlichen Gegner auszuschalten. Karl Jaspers schreibt über Hamlet: "Er ist einzig als der adlige Mensch, unbeirrbar im Wollen zur Wahrheit und menschlicher Höhe. Er spielt die Rolle des Wahnsinnigen. Wahnsinn ist in der falschen Welt die Maske, die ihm erlaubt, nicht mit seiner Gesinnung zu heucheln, nicht Respekt zu bezeugen, wo er keinen hat."

Mit der Aufklärung werden längst bekannte Erkenntnisse über Verursachung des Wahnsinns durch Krankheiten des Gehirns und des Nervensystems wissenschaftliches Allgemeingut. Nach der Befreiung der Geisteskrankheit von ihren Ketten 1792 durch Pinel etabliert sich die neue Wissenschaft Psychiatrie. Erste Therapien finden in eigens geschaffenen Irrenhäusern Anwendung. Dabei bietet sich Potentaten die Möglichkeit, das Spiel der psychiatrischen Diffamierung im Tarnkleid einer vermeintlich fortschrittlichen Humanität zu verfeinern. Im 19. Jahrhundert häuften sich auch die Fälle der öffentlichen Attestierung von Verrücktheit an unliebsame Gegner aller Art. Gleichzeitig erheben sich erstmals und zukunft- weisend die Umrisse eines totalitären Staates, der jede Deviation mit Psychiatrisierung und Gehirnwäsche bestraft. Eine sozusagen reaktive Richtung der Psychiatrie, als deren Hauptvertreter die deutschen Psychiker Friedrich Gross und.Johann Christian Heinroth zeichnen, fassen Geisteskrankheiten als Fehlleistung auf, die durch moralische Verfehlung, Mangel an Weisheit und Leidenschaften erzeugt werden. In diesem Fahrwasser taucht auch die Zukunftsvision des Frühsozialisten Wilhelm Weitling auf, eines Vorläufers und Lehrers von Karl Marx, der eine Zukunftsgesellschaft "von Freiheit und Harmonie" fordert, in der es keine Gerichtsverfahren und keine Prozesse mehr gäbe, in der vielmehr alle von schlechten Leidenschaften "Besessenen" in Hospitäler geschickt und die "Unheilbaren" in speziellen Inselkolonien festgehalten würden.



Die Wirklichkeit zeigt auch schon erste Ansätze zur Realisierung. 1803 wird der Marquis de Sade, nachdem er wegen der Veröffentlichung eines Schlüsselromans, in dem er Kaiserin Josefine und ihren engsten Freundeskreis lächerlich gemacht hatte, ins Gefängnis gekommen war, ohne Verhandlung für unzurechnungsfähig erklärt und in das Irrenhaus von Charenton gebracht. Dies scheint kein Einzelfall gewesen zu sein. Geoffrey Gorer, der den Fall berichtete, schreibt: "Dies war eine beliebte Methode Napoleons, denn de Sade war nicht geisteskrank." 1836 verfaßte der russische Philosoph Pjotr Tschaadajew einen Brief, in dem er Kritik am zaristischen System übt. Er wird daraufhin von Zar Nikolaus I. öffentlich für verrückt erklärt und auf sein Geheiß bei unentgeltlicher medizinischer Betreuung ein Jahr lang unter Hausarrest gehalten.

Im Westen wird insgesamt mehr die verbale "Psychiatrisierung" gepflegt. Im Streit mit dem dänischen Magazin "Der Korsar" wird der Philosoph Kierkegaard als Sonderling bezeichnet und mit Ausdrücken wie "verrückt" und "übergeschnappt" belegt. Richard Wagner wirft seinem musikalischen Konkurrenten Giacomo Meyerbeer in einer öffentlichen Schrift 1851 "Züge des Wahnsinns" vor und läßt ihn, ganz in der Pose des exkulpierenden Psychiaters, dadurch "bedauernswürdig , nicht aber verachtenswert erscheinen", Reaktion möglicherweise auf den Umstand, daß die frühen Werke Wagners ebenfalls für "verrückt" erklärt worden waren.

1866 ist dann Bismarck an der Reihe; er muß es sich gefallen lassen, in der Allgemeinen Wiener Medizinischen Zeitung als psychiatrischer Fall abgehandelt zu werden ("Graf Bismarck und sein Wahnsinn"). Mit Schmunzeln erfährt man: "Hervorragende Psychiatriker Berlins betrachten ihn längst als ein ihrer Behandlung bedürftiges Individuum." Auch die öffentliche Meinung sage, er sei ver- rückt. Ein pubertärer Selbstmordversuch wegen einer Liebesaffäre, eine Relegation vom Gymnasium, weil er einen Professor einen "bürgerlichen Esel" genannt hatte, und die stolze, in Paris gemachte Äußerung "La Prusse - c'est moi“ rechtfertigen flugs die Diagnose: Manie mit Größenwahnsinn.

Es darf angenommen werden, daß es sich bei den angeführten Beispielen nur um die Spitze eines Eisberges handelt. Gegen Ende des Jahrhunderts schlagen sich solche offenbar vielfach geübten Praktiken nun in literarischen Gestaltungen nieder. In seiner Erzählung "Krankheitsstation 6" aus dem Jahr 1892 schildert Anton Tschechow das Schicksal des Arztes Andrej Jefimytsch, dem die Leitung eines verwahrlosten Krankenhauses einer kleinen Provinzstadt übertragen wurde. Unfähig, die triste Realität zu ändern, versucht er sich mit stoischen Philosophemen über die stumpfsinnige Monotonie des Alltags hinwegzutrösten. Einzig in Iwan Gromow, einem Paranoiker, der auf der psychiatrischen Abteilung Nr. 6 des Krankenhauses lebt, findet er einen adäquaten und faszinierenden Gesprächspartner und über ihn Zugang zur Welt des psychisch Kranken. Die täglichen Gespräche und die fast freundschaftliche Beziehung zu dem Kranken tragen ihm bei seinen Mitbürgern rasch den Ruf ein, selbst geisteskrank zu sein. Er wird pensioniert und verarmt in kurzer Zeit. Als er auf die dümmliche Zudringlichkeit seiner Bekannten und Kollegen aggressiv reagiert, wird er nach einer fragwürdigen "Untersuchung" ohne richterliches Urteil nun selbst als "Geisteskranker" auf die Station 6 gebracht. Tschechow zeigt hier beklemmend eindringlich, wie ein Individualist, weil er ein unkonventionelles Verhalten zeigt und eine kritisch-philosophische Befragung der Wirklichkeit wagt, als Andersdenkender ins psychiatrische Abseits gerät.

Eine pseudowissenschaftliche Satire auf unser Thema, wie sie luzider, drastischer, beißender nicht geschrieben werden kann, veröffentlicht Oskar Panizza. Hier ist eine staatliche Mentalität vorweggenommen, die den politischen Gegner zum Träger einer speziellen Geisteskrankheit macht, von Panizza "Psychopathia criminalis" genannt, und die ihn durch Einweisung in ein Irrenhaus als politische Kraft ausschaltet. Die Ähnlichkeit dieses visionären Gedankenspiels mit den heutigen Praktiken der sowjetischen Staatspsychiatrie ist so erschreckend, daß uns das Lachen, zum dem die groteske Komik dieser Vorstellung reizt, im Munde gefriert.

"Gerade jetzt", schreibt Panizza 1898, "wo die 50jährige Erinnerung an die traurigen Vorkommnisse der Jahre 1848 und 1849 wieder eine Menge von Gedenkschriften... auf den Markt wirft, wird uns... klar, was damals hätte vermieden wer- den können, wenn die Kenntnis der Psychopathia criminalis schon im Bereich Psychiatrischer Forschung gelegen hätte... Ein mäßig großes Irrenhaus zwischen Neckar und Rhein, etwa von der Größe der Pfalz... hätte über Nacht... die kriminelle Bewegung, ich wollte sagen: die epidemische Psychose, im Keime er- sticken und unserm Vaterland viel Leids erspart. Die Heilung geht überraschend schnell vor sich. Die milde Behandlung, richtig temperierte Wannenbäder. .. ein bißchen Hyoscyamin und ein bißchen Bromkali... und die politische Einsicht all dieser Internierten wäre bedeutend gewachsen."

Wie in Pest und Cholera sieht Panizza in der Psychopathia criminalis eine Menschheitsgeißel, die lange schon am Werk ist. Sie "zieht sich wie ein roter Faden durch alle revolutionären Bewegungen des Altertums. Sie steckte in Harmodius und Aristogeiton, in Kleon, dem Gerber, sie wühlte in dem jeder sittlichen Basis entbehrenden Aristophanes, und sie ward in dem von einem fabelhaften Ehrgeiz getriebenen Sokrates manifest. Alle diese falschen Idealisten sind kriminelle Psychopathiker."



Im einzelnen unterscheidet Panizza vier verschiedene Krankheitsformen: eine paralytische, eine manische, eine melancholische und eine paranoide Form. Eine Untersuchung, ob vielleicht die Syphilis die Ursache der ersten Form sei, will der Autor nicht anstellen: "Ganz im Gegenteil führt jene andere Franzosenkrankheit, an der die Franzosen selbst 1789... litten, viel sicherer zu Erweichung des Gehirns." Die häufigste Form aber ist die manische: "Es ist die stille Wut, das geheime, unruhige Konspirieren, das innere freche Denken, was die Leute auszeichnet. . . Das geht schon mit Schiller an. Es sind die' Räuber', die frechen Phrasen dieses unreifen Halbgenies..., die den jungen Leuten die Köpfe verrücken... Die Räuber müßten immer und unter allen Umständen verboten werden! Nein, das kann nicht so weiter geduldet werden. Diese Leute kommen später alle zur Raserei."



Die melancholische Form erkennt der Verfasser gar als "eine echte deutsche Krankheit:" „Bis in die süßesten Geheimnisse des Herzens dringt diese Psychose und offenbart all' eure Sehnsucht... und weil ihr dann das Sehnen nicht lassen könnt, sehnt ihr euch nach anderen politischen Zuständen!" Und an anderer Stelle: "Alles, was die Leute damals auf ihren Schützen- und Turnfesten zusammensehnten, war melancholisches Gewäsch Diese Leute wollten die Einheit Deutschlands, aber sie wollten das alles ohne die deutschen Fürsten. 'Fürsten, gebt die großen / Purpurmäntel her / daraus macht man Hosen / für das Freiheitsheer. ' Das ist Irrenhaus-Poesie. Ein mäßig großes Irrenhaus... hätte diese ganze jammervolle Bewegung... im Keime erstickt." Als Kern der letzten Erscheinungsform der Krankheit, der Paranoia, erkennt Panizza "eine krankhafte Aufblähung des Ichs".

"Was wollen die Leute mit ihrem Ich? Da werden in Landtagen und Volksversammlungen immer diese Iche gefördert..., ins Unendliche getrieben... und schließlich können diese Leute nicht mehr richtig perzipieren... konstruieren total falsche Allegorien vom 'souveränen Ich', vom 'souveränen Volk'... Was bleibt übrig, als die schwer Entgleisten möglichst frühzeitig einem Asyl zu übergeben."

Das Schicksal des Oskar Panizza ist tragisch zu nennen. Mit seinen antiklerikalen und antiautoritären Schriften handelte er sich öffentliche Empörung, später sogar eine Gefängnishaft ein. Schließlich endete er hinter den Mauern einer Heil- und Pflegeanstalt. Wüßten wir heute nicht, daß er später wirklich an einer Psychose litt, so wären wir versucht, in ihm den Fleisch und Blut gewordenen Arzt Andrej Jefimytsch aus Tschechows "Krankenstation 6" zu sehen. Wir sollten uns aber hüten, vorschnell einen Zusammenhang zwischen seinen Schriften und seiner späteren Krankheit zu konstruieren. Angesichts von Diagnosen wie der "schleichenden Schizophrenie mit Reformwahn" aus der Schule des  russischen Professors Sneschnewski im 20. Jahrhundert müssen wir in Panizzas Satire eine glänzende Prophetie erblicken.

Von den Phantasien des 19. jetzt zur Wirklichkeit des 20. Jahrhunderts. Aus der Frühzeit der russischen Revolution sind zwei Fälle tatsächlicher oder zumindest versuchter Psychiatrisierung bekannt. Als es dem neuen Machthaber nicht gelang, Maria Spiridinowa, eine führende Gestalt der Sozialrevolutionären Partei, durch Gefängnishaft zu entmachten, bedienten sie sich der medizinischen Methode und ließen die erneut zu politischem Einfluß Gekommene 1918 durch das Moskauer

Revolutionstribunal in ein Sanatorium einweisen. Ähnlich erging es Angelika Balabanoff, einer einflußreichen Persönlichkeit der Bolschewikenpartei. Auf Ihre 1920 Lenin gegenüber geäußerte Kritik an der Revolutionsführung erteilte ihr das Zentralkomitee Weisung, sich in ein Sanatorium zu verfügen, eine Weisung, der sie sich damals noch widersetzen konnte.

Im Deutschland der 30er und 40er Jahre hatte es die nationalsozialistische Diktatur offensichtlich nicht nötig, sich der Psychiatrisierung zur Ausschaltung politischer Gegner zu bedienen. Trotzdem liebäugelten auch braune Machthaber

mit der Methode der eleganten Ausschaltung, zumindest verbal. Hitler selbst gibt in seinen "Tischgesprächen" Kostproben: So sagte er von Roosevelt, er besorge seine politischen Geschäfte mit einer Niedertracht, die "die eines geisteskranken Narren" sei. Aber auch vor seinen eigenen Paladinen machte er nicht halt. Überliefert ist sein Kommentar zu dem Alleinflug von Heß nach England, wonach er dessen Rückkehr ausschloß, da es für ihn nur die Alternative "Irrenhaus oder Erschießung" gäbe. Ein anderes Mal merkt er an, daß ein Gauleiter, der seinen Gau vernachlässige, ins Irrenhaus gehöre. Grundsätzlicher ist schließlich die folgende Überlegung: Dadurch, daß die Bibel Allgemeingut geworden sei, seien einer Fülle von Menschen "religiös aufgemachte Gedankengänge" nahegekommen, die sie in Verbindung mit der typischen deutschen Eigenschaft des Grübelns zu einem Großteil... in religiösen Wahn hätten verfallen lassen. Als Abhilfe wollte Hitler "in allen großen Städten Sternwarten errichten lassen", da diese das beste Mittel darstellten, einer geistigen Verkümmerung vorzubeugen!

~schließlich sei noch eines prominenten Opfers gedacht, das die moderne psychiatrische Hexenjagd selbst in den USA forderte: des Dichters Ezra Pound. Weil er im zweiten Weltkrieg über Radio Rom gegen Roosevelts Politik zu Felde gezogen war, wurde er von seinen Landsleuten 1943 in Italien verhaftet und nach vier Monaten Straflager in Pisa nach den USA gebracht. Dort wurde seine Dichtung in einer öffentlichen Kampagne als "Werk eines Irrsinnigen" verunglimpft, er selbst, wohl zur Vermeidung eines Landesverratsprozesses, in eine staatliche Anstalt für kriminell veranlagte Irrsinnige gesperrt. Erst auf Betreiben seiner Dichterkollegen wurde er 1958 als "harmlos verrückt" entlassen. 1954 war er gleichzeitig mit Hemingway für den Nobelpreis vorgeschlagen worden. Damals verriet Hemingway Zeitungsreportern, was er bei der Entgegennahme des Preises in Stockholm sagen wolle: "Meiner Ansicht nach hätte der Preis ebensogut an Pound gehen können. Es gibt in Amerika eine Denkweise, die so weit geht zu behaupten, daß ein Mann für das einfache Verbrechen an der Konformität, ein Dichter zu sein, bestraft werden müßte. Nach solchen Maßstäben hätte Dante wegen Verfehlungen des Urteils und des Stolzes wahrscheinlich sein Leben in einer Anstalt verbringen müssen."

Neben diesen Einzelfällen werden nun auch in unserem Jahrhundert Stimmen laut, die eine untergründige geistige Strömung aufgreifen und zunehmend unver- hohlen auf eine systematische staatliche Reglementierung des Andersdenkenden durch psychiatrische Maßnahmen abzielen. Was sich bei Panizza noch als Satire liest, rückt in George Orwells 1949 geschriebenem Roman "1984“ schon in den Bereich der realen Möglichkeit: In der staatlichen Folterkammer erläutert der Funktionär O'Brien seinem Opfer, dem gefangenen Dissidenten Winston, das Prinzip: "Soll ich Ihnen sagen, warum wir Sie hierher gebracht haben? Um Sie zu heilen! Um Sie geistig gesund zu machen! Merken Sie sich, Winston, daß niemals ein Mensch, den wir an diesem Ort bringen, unsere Hände ungeheilt I verläßt." Letztlich geht es aber um die Unterbindung der Entstehung von Dissidenz überhaupt, um Planung statt Korrektur, um einen neuen Massenmenschen, der, von Kindesbeinen an psychologisch zurechtgeschliffen, nur noch zu geistigem Uniformismus taugt. Und wieder ist der Nervenarzt dabei. O'Brien beschreibt das so: "Die Kinder werden ihren Müttern gleich nach der Geburt weggenommen werden, so wie man einer Henne die Eier wegnimmt. Der Geschlechts- trieb wird ausgerottet, die Zeugung wird alljährlich vorgenommene Formalität werden. Unsere Neurologen arbeiten gegenwärtig daran."

Noch zynischer geht der utopische Staat in Aldous Huxleys "Schöner neuer Welt" an die Erzeugung und Bildung neuer Untertanen. In diesem 1932 erschienenen Roman geht es darum, wie man Menschen dahin bringt, ihr Sklaventum zu lieben. Eine Voraussetzung ist dabei die Anwendung der psychologischen Technik des Konditionierens. Dem Abweichler, und das ist prospektiv jedermann, werden schon als Kleinkind alle staatlich unerwünschten Denkmöglichkeiten verhaltenstherapeutisch ausgetrieben.

Es ist nicht bei Phantasien und Utopien geblieben. Es war abzusehen, daß eines Tages eine staatliche Macht die bequeme Möglichkeit, sich mit Hilfe der Psychiatrie unerwünschter politischer Gegner zu entledigen, in systematischer Weise benutzen würde. Im sowjetischen Staat wurden um die Mitte des Jahrhunderts die Weichen für eine solche Entwicklung gestellt.

Konnten in Rußland noch in den 30er Jahren gegen Dissidenten verschiedene außergerichtliche Formen der Unterdrückung erfolgreich angewandt werden, so war um 1950 bereits eine gewisse rechtliche Handhabe erforderlich geworden. Erfahrungen mit der Psychiatrie hatte man bereits, da schon in den 30er und 40er Jahren politische Gegner "psychiatrisiert" wurden, damals allerdings aus humanitären Gründen. Jetzt aber konnte es, wie Bloch und Reddaway in ihrem für unser Thema grundlegenden Buch "Dissident oder geisteskrank?" betonen, "planmäßige Regierungspolitik" werden, ein "reguläres Strafverfahren, das die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregen würde, zu umgehen, die Systemkritiker auf unbestimmte Zeit als Zwangsinternierte in psychiatrischen Kliniken zu sperren und ihre Überzeugungen als die von Geisteskranken zu diskreditieren."

Ein Moment der Überzeugung kam hinzu, worauf Wladimir Bukowski hingewiesen hat. Laut offizieller marxistischer Diktion wird das Bewußtsein vom Sein geprägt. Ist das Sein sozialistisch, muß es das Bewußtsein auch sein. Anders ausgedrückt: Im sowjetischen Kommunismus "gibt es" keine sozialen Ursachen für strafbare Handlungen. Finden solche trotzdem statt, so sind sie entweder das Ergebnis von Bestechung durch den Kapitalismus, oder das Andersdenken und -handeln wird durch einen krankhaften Prozeß hervorgerufen.

Schließlich hat der russische Denker Igor Schafarewitsch 1978 das Phänomen des Mißbrauchs der Psychiatrie als "das logische Resultat einer tief verwurzelten, kompromißlosen materialistischen Ansicht von der Natur des Menschen" bezeichnet. "Wenn man im Menschen nichts anderes sieht als eine Mischung von ,sozialen oder biologischen Kräften", schreibt er, "dann verlieren die Konzepte von Schuld und Strafe jede Bedeutung, so wie sie bedeutungslos sind, wenn sie gegen eine Maschine angewendet werden. So wie ein kaputter Computer nicht vor Gericht gestellt und nicht bestraft, sondern repariert wird, so ist es notwendig, eine Person zu reparieren, die aufgehört hat, nach dem offiziellen Programm zu funktionieren. Für exakt diesen Zweck gibt es psychiatrische Krankenhäuser."

Psychiater im In- und Ausland, allen voran unsere Kollegen in England und den USA, haben seit fast zwanzig Jahren unermüdlich gegen diesen systematischen Mißbrauch unserer Wissenschaft protestiert und die Angelegenheit im Laufe der Zeit doch mit Erfolg vor höchste fachliche und politische Gremien gebracht. In letzter Zeit haben sich die Zeichen gemehrt, daß die sowjetische Staatsmacht unter dem Druck der öffentlichen Kritik, aber wohl auch im Zeichen von Glasnost und Perestrojka, von dem Mißbrauch abzulassen gewillt ist. Ob es sich dabei um ein Manöver oder um Zeichen eines echten Umdenkens handelt, wissen wir noch nicht. Veranstaltungen wie die heutige werden daher vermutlich auch in naher Zukunft noch nötig sein, um das Augenmerk der Öffentlichkeit auf diese Form der Menschenrechtsverletzung zu lenken.

Auch wenn viele Voraussetzungen die Entstehung des Mißbrauchs in der Sowjetunion begünstigten, war es möglicherweise nur ein Zufall, daß sich ein systematischer Mißbrauch der Psychiatrie erstmals dort manifestierte. Wir sollten, sensibilisiert durch eine Mentalität, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht, daran denken, daß sich das gleiche auch in anderen Ländern, vielleicht auch im Westen, ereignen könnte. Täuschen wir uns nicht: Sozialutopisten träumen auch weiterhin den Traum von der Manipulierbarkeit der Menschen und Gesellschaften. Es war ein amerikanischer Psychiater, der auf eben jenem Weltkongreß der Psychiatrie in Honolulu, auf dem der Mißbrauch der Psychiatrie in der Sowjetunion verurteilt wurde, vorhersagte, daß im Jahre 2000 der Typ des Individualisten abgelöst sein werde durch Gruppen-Menschen. Der Individualist werde sich das Urteil gefallen lassen müssen, er sei reaktionär und "geistig nicht ganz normal"! Lassen Sie uns wachsam sein!
#
Meine Fr....e - jetzt sind die schon so nervös das die Leute wegen einer Twitter Meldung per Polizei besuchen lassen. Ein Glück das die nicht auch gleich eingewiesen wurde... oder so..  

Spielge.de: Twittern, bis die Polizei kommt
"Eine Ärztin aus Bayern bekam kürzlich unerwarteten Besuch von der Polizei. Die Beamten kamen wegen eines Tweets: Die Frau hatte auf eine Veranstaltung mit der bayerischen Justizministerin hingewiesen."

Mag zwar lokal sein - aber dennoch sehr weitreichend dieser Justizskandal (nichts anderes ist das).
#
Bigbamboo schrieb:
Auf jeden Fall bis zum Ende lesen:

http://gutjahr.biz/2013/06/mollath-polizei/

Weia.  


Tja, so ist das in einer Demokratur, jeder darf seine Meinung sagen, nur wenn sie der Regierungspartei nicht passt wird man verfolgt.
#
wenn man in der Psychiatrie ist, dann gibt es zwei Möglichkeiten:

a) man zeigt keine Einsicht in seine psych. Erkrankung:
dann hat man ein derart erhebliches Krankheitsbild, weil man ja nicht mal mehr den eigenen Wahn erkennt

oder

b) man zeigt Einsicht in seine Krankheit: dann muss man genauso bleiben, denn man erkennt ja sogar selbst, dass man krank ist.

Ähnlich soll es beim sog. Idiotentest laufen.
#
achim0815 schrieb:
Ähnlich soll es beim sog. Idiotentest laufen.
Das ist Stammtischgeschwätz.


Teilen