sportsharry schrieb: Hallo DM-SGE, dein Ansatz ist interessant und würde weniger Verzerrungen im Wettbewerb zur Folge haben. Und versteh mich nicht falsch, ich habe durchaus Sympathien mit deiner Haltung und deinen Vorschlägen. In gewisser Hinsicht kommt nun aber die Frage mit der Henne und dem Ei auf. War zuerst der Wettbewerb oder zuerst die Verzerrung? Und das soll jetzt kein Witz sein. Es könnte doch sein, dass zuerst die Verzerrung vorhanden ist und dann der Wettbewerb, der ja nur das Konkurrenzprinzip auf sportlicher Ebene ist. Wir leben in einer Welt der Konkurrenz und das ist eigentlich auch mal zu hinterfragen. Dass der Sport im Kapitalismus so durchschlagend erfolgreich wurde und nicht zu Zeiten des Feudalismus liegt nämlich genau hierin begründet. Das System der Konkurrenz fördert Wettbewerb - auch sportlichen. Ich persönlich bin der Ansicht, dass wir Menschen in der Regel unter Konkurrenz leiden. Nun haben wir aber genau daran auch unsere Freude, wenn es um diesen kleinen Ball und seine auslösenden Emotionen geht. Tja, wir haben Freude an etwas, was es - zumindest so - in einer besseren Welt nicht geben würde. Und jetzt soll das auch noch in einer unfairen Welt fair vonstatten gehen. (Hier der Zusammenhang zum Zitat aus der Minima Moralia.)Natürlich wünschen wir uns das und da bin ich ganz bei dir. Aber vielleicht hast du die weniger resignierte Haltung: Vielleicht lohnt es sich doch, sich für ein wenig mehr Fairness (also bei deinem Anliegen würde es der geringeren Wettbewerbsverzerrung zugute kommen) einzusetzen.
Und zu dem Zitieren: Ich hab da regelmäßig Probleme. Es funktioniert oft nicht, wie ich es möchte. Deswegen arbeite ich gelegentlich einfach mit Kopieren. Und wenn beim mehrfachen Zitate anzeigen einmal der Wurm drin ist, dann geht's sowieso nicht mehr.
Habe hier eine interessante Auslegung, die ich durchaus teile:
"[...] Dieses Verfahren lässt sich nirgends besser demonstrieren als an dem berühmtesten, längst sprichwörtlich gewordene Satz der Minima Moralia: "Es gibt kein richtiges Leben im falschen." Er bildet die abschließende Sentenz eines über zwei Seiten langen Aphorismus, der den Schwierigkeiten gewidmet ist, sich in modernen Zeiten irgendwo häuslich einzurichten. Für bare Münze genommen, wäre das ein rein zynischer Satz. Er liefe auf die Ausrede hinaus, da die Möglichkeit richtigen Lebens nun einmal verstellt sei, sei es ganz gleichgültig, wie man sein Leben gestalte. Adorno aber meint das Gegenteil. Anstatt sie aufzuheben, bekräftigt er die Differenz von richtig und falsch. Auch wenn ein im Ganzen richtiges Leben unmöglich ist, so ist es für ein unverblendetes Dasein äußerst wichtig, sich denn Sinn für das Richtige nicht abkaufen zu lassen. Immer wieder überlegt Adorno, wie es am besten wäre, sich in schwieriger Lage zu verhalten. "Einzig listige Verschränkung von Glück und Arbeit läßt unterm Druck der Gesellschaft eigentliche Erfahrung noch offen", heißt es einmal. Adorno ist gewiss fixiert auf die destruktiven Tendenzen der Moderne, aber er gibt darüber den "Traum eines Daseins ohne Schande" nicht auf. [...]"
is mir zu hoch ,-) bin nach wie vor der Meinung das das 1. keine Sau interessiert und 2. so eine Aktion gegen die Hopps und Radkappen und Pillen dieser Liga weitaus wirksamer wäre.Ich mag die Bayern und ihre (auch durch zwielichtige Geschäfte zustandegekommene) Übermacht hierzulande auch nicht,aber die sind in der öffentlichen Wahrnehmung nunmal leider über jeden Zweifel erhaben,da werden Schwerverbrecher zur Lichtgestalt gemacht,Pyromane zu Opfern,Ehebrecher (ich sag jetzt nicht Kinderf*****) zu Vorzeigeprofis,Dopingsünder zu Weltklassetrainer und die Vereinspolitik im Allgemeinen zum non-plus-ultra erklärt.Ich kapier das auch nicht wie man als halbwegs normal intelligenter Mensch das noch unterstützen kann,aber ich muss zugeben,dieser Zug ist abgefahren.Lasst uns lieber zusammenhalten das das nicht mit den "Konstrukten" Leipzig,Wolfsburg,Hoffenhein,Ingolstadt und letzten Endes Leverkusen (die wohl den Anfang machten) den Weg gehen wird,den viele befürchten.Da bleibt kein Platz mehr für uns.Zumal ja Teams wie der HSV oder Hannover einen ähnlichen Weg einschlagen.So ein wenig kotzt mich das schon an
sportsharry schrieb: Hallo DM-SGE, dein Ansatz ist interessant und würde weniger Verzerrungen im Wettbewerb zur Folge haben. Und versteh mich nicht falsch, ich habe durchaus Sympathien mit deiner Haltung und deinen Vorschlägen. In gewisser Hinsicht kommt nun aber die Frage mit der Henne und dem Ei auf. War zuerst der Wettbewerb oder zuerst die Verzerrung? Und das soll jetzt kein Witz sein. Es könnte doch sein, dass zuerst die Verzerrung vorhanden ist und dann der Wettbewerb, der ja nur das Konkurrenzprinzip auf sportlicher Ebene ist. Wir leben in einer Welt der Konkurrenz und das ist eigentlich auch mal zu hinterfragen. Dass der Sport im Kapitalismus so durchschlagend erfolgreich wurde und nicht zu Zeiten des Feudalismus liegt nämlich genau hierin begründet. Das System der Konkurrenz fördert Wettbewerb - auch sportlichen. Ich persönlich bin der Ansicht, dass wir Menschen in der Regel unter Konkurrenz leiden. Nun haben wir aber genau daran auch unsere Freude, wenn es um diesen kleinen Ball und seine auslösenden Emotionen geht. Tja, wir haben Freude an etwas, was es - zumindest so - in einer besseren Welt nicht geben würde. Und jetzt soll das auch noch in einer unfairen Welt fair vonstatten gehen. (Hier der Zusammenhang zum Zitat aus der Minima Moralia.)Natürlich wünschen wir uns das und da bin ich ganz bei dir. Aber vielleicht hast du die weniger resignierte Haltung: Vielleicht lohnt es sich doch, sich für ein wenig mehr Fairness (also bei deinem Anliegen würde es der geringeren Wettbewerbsverzerrung zugute kommen) einzusetzen.
Und zu dem Zitieren: Ich hab da regelmäßig Probleme. Es funktioniert oft nicht, wie ich es möchte. Deswegen arbeite ich gelegentlich einfach mit Kopieren. Und wenn beim mehrfachen Zitate anzeigen einmal der Wurm drin ist, dann geht's sowieso nicht mehr.
Habe hier eine interessante Auslegung, die ich durchaus teile:
"[...] Dieses Verfahren lässt sich nirgends besser demonstrieren als an dem berühmtesten, längst sprichwörtlich gewordene Satz der Minima Moralia: "Es gibt kein richtiges Leben im falschen." Er bildet die abschließende Sentenz eines über zwei Seiten langen Aphorismus, der den Schwierigkeiten gewidmet ist, sich in modernen Zeiten irgendwo häuslich einzurichten. Für bare Münze genommen, wäre das ein rein zynischer Satz. Er liefe auf die Ausrede hinaus, da die Möglichkeit richtigen Lebens nun einmal verstellt sei, sei es ganz gleichgültig, wie man sein Leben gestalte. Adorno aber meint das Gegenteil. Anstatt sie aufzuheben, bekräftigt er die Differenz von richtig und falsch. Auch wenn ein im Ganzen richtiges Leben unmöglich ist, so ist es für ein unverblendetes Dasein äußerst wichtig, sich denn Sinn für das Richtige nicht abkaufen zu lassen. Immer wieder überlegt Adorno, wie es am besten wäre, sich in schwieriger Lage zu verhalten. "Einzig listige Verschränkung von Glück und Arbeit läßt unterm Druck der Gesellschaft eigentliche Erfahrung noch offen", heißt es einmal. Adorno ist gewiss fixiert auf die destruktiven Tendenzen der Moderne, aber er gibt darüber den "Traum eines Daseins ohne Schande" nicht auf. [...]"
Vielen Dank für den Link zu dieser interessanten Rezension einer Neuauflage. Eine eher optimistische Interpretation - das finde ich gut. Insofern ist es eine Bestätigung deiner Bemühungen, im Kleinen etwas anzustoßen. Es wäre - um es auf unser Thema zu bringen - das Mögliche im Unmöglichen. Du hast hier eine Diskussion eröffnet und weitergeführt. Schon das allein war richtig. Ein paar wenige werden am Samstag nicht dabei sein - es ist ein Anfang. Was mich betrifft: Ich hatte schon vor diesem Thread aus ähnlichen und doch nicht ganz den gleichen Gründen überlegt fernzubleiben. Dies werde ich aber nicht tun, da ich in einer Gruppe hingehe und jetzt nicht absagen möchte. Aber dein Anstoß war keinesfalls umsonst!
sportsharry schrieb: Hallo DM-SGE, dein Ansatz ist interessant und würde weniger Verzerrungen im Wettbewerb zur Folge haben. Und versteh mich nicht falsch, ich habe durchaus Sympathien mit deiner Haltung und deinen Vorschlägen. In gewisser Hinsicht kommt nun aber die Frage mit der Henne und dem Ei auf. War zuerst der Wettbewerb oder zuerst die Verzerrung? Und das soll jetzt kein Witz sein. Es könnte doch sein, dass zuerst die Verzerrung vorhanden ist und dann der Wettbewerb, der ja nur das Konkurrenzprinzip auf sportlicher Ebene ist. Wir leben in einer Welt der Konkurrenz und das ist eigentlich auch mal zu hinterfragen. Dass der Sport im Kapitalismus so durchschlagend erfolgreich wurde und nicht zu Zeiten des Feudalismus liegt nämlich genau hierin begründet. Das System der Konkurrenz fördert Wettbewerb - auch sportlichen. Ich persönlich bin der Ansicht, dass wir Menschen in der Regel unter Konkurrenz leiden. Nun haben wir aber genau daran auch unsere Freude, wenn es um diesen kleinen Ball und seine auslösenden Emotionen geht. Tja, wir haben Freude an etwas, was es - zumindest so - in einer besseren Welt nicht geben würde. Und jetzt soll das auch noch in einer unfairen Welt fair vonstatten gehen. (Hier der Zusammenhang zum Zitat aus der Minima Moralia.)Natürlich wünschen wir uns das und da bin ich ganz bei dir. Aber vielleicht hast du die weniger resignierte Haltung: Vielleicht lohnt es sich doch, sich für ein wenig mehr Fairness (also bei deinem Anliegen würde es der geringeren Wettbewerbsverzerrung zugute kommen) einzusetzen.
Und zu dem Zitieren: Ich hab da regelmäßig Probleme. Es funktioniert oft nicht, wie ich es möchte. Deswegen arbeite ich gelegentlich einfach mit Kopieren. Und wenn beim mehrfachen Zitate anzeigen einmal der Wurm drin ist, dann geht's sowieso nicht mehr.
Habe hier eine interessante Auslegung, die ich durchaus teile:
"[...] Dieses Verfahren lässt sich nirgends besser demonstrieren als an dem berühmtesten, längst sprichwörtlich gewordene Satz der Minima Moralia: "Es gibt kein richtiges Leben im falschen." Er bildet die abschließende Sentenz eines über zwei Seiten langen Aphorismus, der den Schwierigkeiten gewidmet ist, sich in modernen Zeiten irgendwo häuslich einzurichten. Für bare Münze genommen, wäre das ein rein zynischer Satz. Er liefe auf die Ausrede hinaus, da die Möglichkeit richtigen Lebens nun einmal verstellt sei, sei es ganz gleichgültig, wie man sein Leben gestalte. Adorno aber meint das Gegenteil. Anstatt sie aufzuheben, bekräftigt er die Differenz von richtig und falsch. Auch wenn ein im Ganzen richtiges Leben unmöglich ist, so ist es für ein unverblendetes Dasein äußerst wichtig, sich denn Sinn für das Richtige nicht abkaufen zu lassen. Immer wieder überlegt Adorno, wie es am besten wäre, sich in schwieriger Lage zu verhalten. "Einzig listige Verschränkung von Glück und Arbeit läßt unterm Druck der Gesellschaft eigentliche Erfahrung noch offen", heißt es einmal. Adorno ist gewiss fixiert auf die destruktiven Tendenzen der Moderne, aber er gibt darüber den "Traum eines Daseins ohne Schande" nicht auf. [...]"
is mir zu hoch ,-) bin nach wie vor der Meinung das das 1. keine Sau interessiert und 2. so eine Aktion gegen die Hopps und Radkappen und Pillen dieser Liga weitaus wirksamer wäre.Ich mag die Bayern und ihre (auch durch zwielichtige Geschäfte zustandegekommene) Übermacht hierzulande auch nicht,aber die sind in der öffentlichen Wahrnehmung nunmal leider über jeden Zweifel erhaben,da werden Schwerverbrecher zur Lichtgestalt gemacht,Pyromane zu Opfern,Ehebrecher (ich sag jetzt nicht Kinderf*****) zu Vorzeigeprofis,Dopingsünder zu Weltklassetrainer und die Vereinspolitik im Allgemeinen zum non-plus-ultra erklärt.Ich kapier das auch nicht wie man als halbwegs normal intelligenter Mensch das noch unterstützen kann,aber ich muss zugeben,dieser Zug ist abgefahren.Lasst uns lieber zusammenhalten das das nicht mit den "Konstrukten" Leipzig,Wolfsburg,Hoffenhein,Ingolstadt und letzten Endes Leverkusen (die wohl den Anfang machten) den Weg gehen wird,den viele befürchten.Da bleibt kein Platz mehr für uns.Zumal ja Teams wie der HSV oder Hannover einen ähnlichen Weg einschlagen.So ein wenig kotzt mich das schon an
Natürlich sind Hoppenheim, Leipzig, Wolfsburg etc. so symphatisch wie Fusspilz und es ist ja auch nicht so, dass es gegen diese Vereine (speziell RB ) im Moment keine Proteste gibt, aber nochmal: Es geht hier um die wettbewerbsverzerrende Überlegenheit der Bayern und um eine Änderung dieses Zustands - zumindest aber darum nicht bei so einem Schauspiel kritikloser Pausenclown für das Etablishment derEvent Fans zu sein.
Sorry, respektiere jeden der die Eintracht unterstützen will, nur dieses insgeheime Bayern Bewundern einiger und das Bayern-Arschkriechen der Medien ist unerträglich
Im Fall des FC Bayern dürfte selbst bei unbedarften Beobachtern langsam das Gefühl hochkommen, dass da was gehörig schief läuft mit unsrer Bundesliga ( im übrigen auch schon mit der CL - siehe die letzten Wochen) und genau aus diesem grund könnte ein Boykot auf Verständnis stoßen. Wahrscheinlich mehr als ein Boykott gegen VW weil die einfach mehr Kohle haben.
SGE-URNA schrieb: Ich finde diese Diskussion ja ganz spannend und ehrenwert, aber wenn man schon den Bayern-Kommerz anprangert, muss man sich (leider) auch mal mit der Realität beschäftigen, anstatt romantischen Träumereien hinterher zu rennen.
Dem allgegenwärtigen Bayern-Hass steht eine enorme (wachsende) "Fan"-Schar dieses Vereins gegenüber, und zwar mittlerweile international. Wer glaubt, bald geht wegen Langeweile keiner mehr ins Stadion oder guckt kein TV mehr, braucht sich doch nur mal die Zahlen ansehen. Das Geschäft mit Fussball, vor allem CL und Top-Clubs, boomt. Der langjährige Forist und Fan von EF ist NICHT repräsentativ für die wachsende Gemeinde an Fussball-"Sympathisanten", dem Klientel, auf die die zunehmende Vermarktung abzielt und wird somit, wie ja schon oft hier gesagt, rein gar nichts bewirken, ausser sich selbst womöglich besser zu fühlen. Wenn man keinen Bock mehr auf CL hat (was ich absolut nachvollziehen kann), geht man halt anderen Aktivitäten nach. Dass man damit in einen Trend setzt oder bald in einer Mehrheitsposition ist, ist ein Irrglaube.
Lieber SGE-URNA, nochmal: Es geht doch gar nicht vorrangig um den Kommerz, von den Bayern oder von sonst wem. Es geht um die herrschende Wettbewerbsverzerrung, die natürlich auch eine logische Folge des Kommerzes ist. Und wie man, ohne gleich den ganzen Kommerz abschaffen zu wollen, dieser absurden Verzerrung Herr werden und wieder eine möglichst große Chancengleichheit einführen kann. Meinetwegen sollen die Bayern oder andere kommerzen wie sie wollen, kann man wohl eh nicht so mir nix dir nix umkehren, höchstens für sich ganz privat. Aber doch bitte so, daß der Wettbewerb spannend bleibt, nicht nur hinsichtlich Klassenerhalt oder EP-Quali.
Ansonsten ist deine Argumentation stark und kaum zu widerlegen, denn die Zahlen sprechen im Großen und Ganzen tatsächlich noch für dich. Betonung auf "noch". Das ist es ja, was erreicht werden soll mit so einer Diskussion. Nicht, daß am WE mal ausnahmsweise die Kurve leer bleibt (Dazu habe ich schon weiter oben was geschrieben. Solche Aktionen sind kaum zu realisieren und bringen auch nicht viel), um demonstrativ zwar ein starkes, aber doch flüchtiges Zeichen zu setzen, sondern daß sich immer mehr Leute darüber bewußt werden, wie extrem sie eigentlich verarscht werden, weil sie ja immerhin zum Fußball und nicht in den Zirkus oder zu Holiday On Ice gehen. Und wer sich darüber wirklich bewußt ist, läßt sich auch nicht weiter verarschen. Ergebnisse wie zuletzt von den Bayern oder Meisterschaften schon zu Weihnachten tun ein Übriges und beschleunigen den Bewußtwerdungsprozeß nur. Dann, erst dann kann ich deine Argumentation widerlegen. Das würde ich, wie gesagt, ja u.A. hiermit gerne erreichen.
Wie du ja völlig richtig anmerkst, ist die Wettbewerbsverzerrung eine völlig logische Konsequenz der Kommerzialisierung. Letzteres ist idR ein abstrakter Begriff, deswegen lass es uns doch beim Namen nennen. Es geht um Vermarktung, von jedem Winkel des Stadions, des Trikots, und vor allem des Namens. Fernsehgelder, also das, worauf die DFL Einfluss hat, spielen dabei für wahrscheinlich alle Vereine eine wesentliche Rolle, für die Bayern jedoch nur eine von vielen Rollen. Wie ich einem früheren Beitrag schon beschrieb, verdienen eine Handvoll internationaler Top-Vereine (zu denen nunmal auch der FCB gehört) Unmengen durch Merchandising, Showauftritte etc. Auszug aus dem von mir dazu verlinktem Artikel:
"Grosse Teams wie Real Madrid, die AC Milan, Bayern München oder Manchester United veranstalten im Sommer und Winter jeweils aufwendige Reisen quer über den Globus, weil dort Antrittsgelder in Millionenhöhe bezahlt werden. Real Madrid, um bei diesem Beispiel zu bleiben, verlangt mit Ronaldo und Kaká inzwischen fünf Millionen Dollar pro Spiel"
5 Mio pro "Testspiel". 5 Spiele und du hast die Ablöse eines Reus zusammen, nur als Beispiel. Auf solche Entwicklungen hat kein Verband der Welt einen Einfluss. Zum Glück hat dieses Vermarktungspotential tatsächlich nur eine sehr geringe Anzahl an Vereinen, u.a. Bayern. Die restlichen Vereine der BuLi sind wesentlich abhängiger von Fernsehgeldern + die immer voranschreitende Aufweichung des 50+1 durch die Hintertür (immer mehr Ausnahmeregelungen, Mäzenentum, usw) stellen die wesentlich grössere Gefahr für den Wettbewerb dar. "Marken" wie ManU, Real, Bayern folgen ihren eigenen Marktgesetzen, die weitgehend autonom von Verbandseinfluss sind. Deswegen müsstest du mMn konsequenterweise bei mind. 4-5 Spielen zu Hause bleiben, und nicht unbedingt bei den Bayern.
SGE-URNA schrieb: Ich finde diese Diskussion ja ganz spannend und ehrenwert, aber wenn man schon den Bayern-Kommerz anprangert, muss man sich (leider) auch mal mit der Realität beschäftigen, anstatt romantischen Träumereien hinterher zu rennen.
Dem allgegenwärtigen Bayern-Hass steht eine enorme (wachsende) "Fan"-Schar dieses Vereins gegenüber, und zwar mittlerweile international. Wer glaubt, bald geht wegen Langeweile keiner mehr ins Stadion oder guckt kein TV mehr, braucht sich doch nur mal die Zahlen ansehen. Das Geschäft mit Fussball, vor allem CL und Top-Clubs, boomt. Der langjährige Forist und Fan von EF ist NICHT repräsentativ für die wachsende Gemeinde an Fussball-"Sympathisanten", dem Klientel, auf die die zunehmende Vermarktung abzielt und wird somit, wie ja schon oft hier gesagt, rein gar nichts bewirken, ausser sich selbst womöglich besser zu fühlen. Wenn man keinen Bock mehr auf CL hat (was ich absolut nachvollziehen kann), geht man halt anderen Aktivitäten nach. Dass man damit in einen Trend setzt oder bald in einer Mehrheitsposition ist, ist ein Irrglaube.
Lieber SGE-URNA, nochmal: Es geht doch gar nicht vorrangig um den Kommerz, von den Bayern oder von sonst wem. Es geht um die herrschende Wettbewerbsverzerrung, die natürlich auch eine logische Folge des Kommerzes ist. Und wie man, ohne gleich den ganzen Kommerz abschaffen zu wollen, dieser absurden Verzerrung Herr werden und wieder eine möglichst große Chancengleichheit einführen kann. Meinetwegen sollen die Bayern oder andere kommerzen wie sie wollen, kann man wohl eh nicht so mir nix dir nix umkehren, höchstens für sich ganz privat. Aber doch bitte so, daß der Wettbewerb spannend bleibt, nicht nur hinsichtlich Klassenerhalt oder EP-Quali.
Ansonsten ist deine Argumentation stark und kaum zu widerlegen, denn die Zahlen sprechen im Großen und Ganzen tatsächlich noch für dich. Betonung auf "noch". Das ist es ja, was erreicht werden soll mit so einer Diskussion. Nicht, daß am WE mal ausnahmsweise die Kurve leer bleibt (Dazu habe ich schon weiter oben was geschrieben. Solche Aktionen sind kaum zu realisieren und bringen auch nicht viel), um demonstrativ zwar ein starkes, aber doch flüchtiges Zeichen zu setzen, sondern daß sich immer mehr Leute darüber bewußt werden, wie extrem sie eigentlich verarscht werden, weil sie ja immerhin zum Fußball und nicht in den Zirkus oder zu Holiday On Ice gehen. Und wer sich darüber wirklich bewußt ist, läßt sich auch nicht weiter verarschen. Ergebnisse wie zuletzt von den Bayern oder Meisterschaften schon zu Weihnachten tun ein Übriges und beschleunigen den Bewußtwerdungsprozeß nur. Dann, erst dann kann ich deine Argumentation widerlegen. Das würde ich, wie gesagt, ja u.A. hiermit gerne erreichen.
Wie du ja völlig richtig anmerkst, ist die Wettbewerbsverzerrung eine völlig logische Konsequenz der Kommerzialisierung. Letzteres ist idR ein abstrakter Begriff, deswegen lass es uns doch beim Namen nennen. Es geht um Vermarktung, von jedem Winkel des Stadions, des Trikots, und vor allem des Namens. Fernsehgelder, also das, worauf die DFL Einfluss hat, spielen dabei für wahrscheinlich alle Vereine eine wesentliche Rolle, für die Bayern jedoch nur eine von vielen Rollen. Wie ich einem früheren Beitrag schon beschrieb, verdienen eine Handvoll internationaler Top-Vereine (zu denen nunmal auch der FCB gehört) Unmengen durch Merchandising, Showauftritte etc. Auszug aus dem von mir dazu verlinktem Artikel:
"Grosse Teams wie Real Madrid, die AC Milan, Bayern München oder Manchester United veranstalten im Sommer und Winter jeweils aufwendige Reisen quer über den Globus, weil dort Antrittsgelder in Millionenhöhe bezahlt werden. Real Madrid, um bei diesem Beispiel zu bleiben, verlangt mit Ronaldo und Kaká inzwischen fünf Millionen Dollar pro Spiel"
5 Mio pro "Testspiel". 5 Spiele und du hast die Ablöse eines Reus zusammen, nur als Beispiel. Auf solche Entwicklungen hat kein Verband der Welt einen Einfluss. Zum Glück hat dieses Vermarktungspotential tatsächlich nur eine sehr geringe Anzahl an Vereinen, u.a. Bayern. Die restlichen Vereine der BuLi sind wesentlich abhängiger von Fernsehgeldern + die immer voranschreitende Aufweichung des 50+1 durch die Hintertür (immer mehr Ausnahmeregelungen, Mäzenentum, usw) stellen die wesentlich grössere Gefahr für den Wettbewerb dar. "Marken" wie ManU, Real, Bayern folgen ihren eigenen Marktgesetzen, die weitgehend autonom von Verbandseinfluss sind. Deswegen müsstest du mMn konsequenterweise bei mind. 4-5 Spielen zu Hause bleiben, und nicht unbedingt bei den Bayern.
Das stimmt ja (fast) alles, was du schreibst. Umso mehr Grund, hier dringend was zu ändern. Eine ganz einfache Regelung als erste Maßnahme wäre eine andere Verteilung der TV-Gelder über die DFL als Zentralvermarkter und der CL-Gelder über die UEFA. Das wäre schnell und leicht umzusetzen, nur müßten sich die Vereine endlich mal einig sein und sich nicht mehr von Drohungen der Bayern einschüchtern lassen. Also etwa derart, daß sie hier ihre Zelte abbrechen und irgendwo nach Italien oder Asien gehen, weil ihr Produkt ja standortunabhängig sei, wie es der Suppenkasper mal vor einiger Zeit formulierte. Sollen sie doch machen. Machen sie aber nicht. Wetten?
Da Showspiele, Merchandising etc. allein Sache der Vereine sind, aber Erträge daraus auch nur über die Solidargemeinschaft überhaupt erst generiert werden können, ist noch eine zweite Sofortmaßnahme möglich, nämlich die Forderung von Antrittsgeldern in der Liga, abhängig vom Umsatz. Diese Gelder werden ebenfalls nach einem bestimmten Schlüssel verteilt, der die kleinen Vereine besonders berücksichtigt.
SGE-URNA schrieb: Ich finde diese Diskussion ja ganz spannend und ehrenwert, aber wenn man schon den Bayern-Kommerz anprangert, muss man sich (leider) auch mal mit der Realität beschäftigen, anstatt romantischen Träumereien hinterher zu rennen.
Dem allgegenwärtigen Bayern-Hass steht eine enorme (wachsende) "Fan"-Schar dieses Vereins gegenüber, und zwar mittlerweile international. Wer glaubt, bald geht wegen Langeweile keiner mehr ins Stadion oder guckt kein TV mehr, braucht sich doch nur mal die Zahlen ansehen. Das Geschäft mit Fussball, vor allem CL und Top-Clubs, boomt. Der langjährige Forist und Fan von EF ist NICHT repräsentativ für die wachsende Gemeinde an Fussball-"Sympathisanten", dem Klientel, auf die die zunehmende Vermarktung abzielt und wird somit, wie ja schon oft hier gesagt, rein gar nichts bewirken, ausser sich selbst womöglich besser zu fühlen. Wenn man keinen Bock mehr auf CL hat (was ich absolut nachvollziehen kann), geht man halt anderen Aktivitäten nach. Dass man damit in einen Trend setzt oder bald in einer Mehrheitsposition ist, ist ein Irrglaube.
Lieber SGE-URNA, nochmal: Es geht doch gar nicht vorrangig um den Kommerz, von den Bayern oder von sonst wem. Es geht um die herrschende Wettbewerbsverzerrung, die natürlich auch eine logische Folge des Kommerzes ist. Und wie man, ohne gleich den ganzen Kommerz abschaffen zu wollen, dieser absurden Verzerrung Herr werden und wieder eine möglichst große Chancengleichheit einführen kann. Meinetwegen sollen die Bayern oder andere kommerzen wie sie wollen, kann man wohl eh nicht so mir nix dir nix umkehren, höchstens für sich ganz privat. Aber doch bitte so, daß der Wettbewerb spannend bleibt, nicht nur hinsichtlich Klassenerhalt oder EP-Quali.
Ansonsten ist deine Argumentation stark und kaum zu widerlegen, denn die Zahlen sprechen im Großen und Ganzen tatsächlich noch für dich. Betonung auf "noch". Das ist es ja, was erreicht werden soll mit so einer Diskussion. Nicht, daß am WE mal ausnahmsweise die Kurve leer bleibt (Dazu habe ich schon weiter oben was geschrieben. Solche Aktionen sind kaum zu realisieren und bringen auch nicht viel), um demonstrativ zwar ein starkes, aber doch flüchtiges Zeichen zu setzen, sondern daß sich immer mehr Leute darüber bewußt werden, wie extrem sie eigentlich verarscht werden, weil sie ja immerhin zum Fußball und nicht in den Zirkus oder zu Holiday On Ice gehen. Und wer sich darüber wirklich bewußt ist, läßt sich auch nicht weiter verarschen. Ergebnisse wie zuletzt von den Bayern oder Meisterschaften schon zu Weihnachten tun ein Übriges und beschleunigen den Bewußtwerdungsprozeß nur. Dann, erst dann kann ich deine Argumentation widerlegen. Das würde ich, wie gesagt, ja u.A. hiermit gerne erreichen.
Wie du ja völlig richtig anmerkst, ist die Wettbewerbsverzerrung eine völlig logische Konsequenz der Kommerzialisierung. Letzteres ist idR ein abstrakter Begriff, deswegen lass es uns doch beim Namen nennen. Es geht um Vermarktung, von jedem Winkel des Stadions, des Trikots, und vor allem des Namens. Fernsehgelder, also das, worauf die DFL Einfluss hat, spielen dabei für wahrscheinlich alle Vereine eine wesentliche Rolle, für die Bayern jedoch nur eine von vielen Rollen. Wie ich einem früheren Beitrag schon beschrieb, verdienen eine Handvoll internationaler Top-Vereine (zu denen nunmal auch der FCB gehört) Unmengen durch Merchandising, Showauftritte etc. Auszug aus dem von mir dazu verlinktem Artikel:
"Grosse Teams wie Real Madrid, die AC Milan, Bayern München oder Manchester United veranstalten im Sommer und Winter jeweils aufwendige Reisen quer über den Globus, weil dort Antrittsgelder in Millionenhöhe bezahlt werden. Real Madrid, um bei diesem Beispiel zu bleiben, verlangt mit Ronaldo und Kaká inzwischen fünf Millionen Dollar pro Spiel"
5 Mio pro "Testspiel". 5 Spiele und du hast die Ablöse eines Reus zusammen, nur als Beispiel. Auf solche Entwicklungen hat kein Verband der Welt einen Einfluss. Zum Glück hat dieses Vermarktungspotential tatsächlich nur eine sehr geringe Anzahl an Vereinen, u.a. Bayern. Die restlichen Vereine der BuLi sind wesentlich abhängiger von Fernsehgeldern + die immer voranschreitende Aufweichung des 50+1 durch die Hintertür (immer mehr Ausnahmeregelungen, Mäzenentum, usw) stellen die wesentlich grössere Gefahr für den Wettbewerb dar. "Marken" wie ManU, Real, Bayern folgen ihren eigenen Marktgesetzen, die weitgehend autonom von Verbandseinfluss sind. Deswegen müsstest du mMn konsequenterweise bei mind. 4-5 Spielen zu Hause bleiben, und nicht unbedingt bei den Bayern.
Noch was, habe ich vergessen: Die Forderung nach Abschaffung der 50+1-Regelung ist ja mMn logische Konsequenz aus der Tatsache, daß die Bayern aufgrund ihrer wirtschaftlichen Überlegenheit auch sportlich eine derart übermächtige Rolle spielen und mit bisherigen Möglichkeiten einfach nicht mehr einzuholen sind. Da überlegt sich natürlich jeder, wie man das ändern könnte. Aber statt tatsächlich mal anzufangen, den freien Markt zumindest im Sport zu regulieren, wovor sich offenbar jeder, außer Bruchhagen, aus unverständlichen Gründen scheut, werden abenteuerlichste Finanzierungsmodelle ausgedacht, vom Börsengang der Dortmunder über Verkauf der Namensrechte bis eben hin zum Kippen der 50+1. Würde die Übermacht der Bayern gebrochen, wäre auch 50-1 kein Thema mehr.
DM-SGE schrieb: , ist noch eine zweite Sofortmaßnahme möglich, nämlich die Forderung von Antrittsgeldern in der Liga, abhängig vom Umsatz. Diese Gelder werden ebenfalls nach einem bestimmten Schlüssel verteilt, der die kleinen Vereine besonders berücksichtigt.
Also mir driften die Idee fast schon ein wenig zu sehr in Richtung Phantasiewelt ab. Man darf auch nicht andersrum vergessen das nicht nur die Bayern von der Liga, sondern auch die Liga von Bayern profitiert. Wenn du mit den Ideen kommst werden die Bayern als erstes die Zentralvermarktung der TV-Rechte anzweifeln, wie es ja in Spanien üblich ist und dann schaun wir mal was der „Rest“ der Liga noch für sich bekommt. Dann zahlen die Bayern bestimmt auch gerne ein Antrittsgeld.
Es ist ja auch immer leicht auf der einen Seite nur als von den Reichen zu fordern und selber nix dafür tun zu wollen und das alles unter dem Deckmantel der "Gleichberechtigung".
DM-SGE schrieb: , ist noch eine zweite Sofortmaßnahme möglich, nämlich die Forderung von Antrittsgeldern in der Liga, abhängig vom Umsatz. Diese Gelder werden ebenfalls nach einem bestimmten Schlüssel verteilt, der die kleinen Vereine besonders berücksichtigt.
Also mir driften die Idee fast schon ein wenig zu sehr in Richtung Phantasiewelt ab. Man darf auch nicht andersrum vergessen das nicht nur die Bayern von der Liga, sondern auch die Liga von Bayern profitiert. Wenn du mit den Ideen kommst werden die Bayern als erstes die Zentralvermarktung der TV-Rechte anzweifeln, wie es ja in Spanien üblich ist und dann schaun wir mal was der „Rest“ der Liga noch für sich bekommt. Dann zahlen die Bayern bestimmt auch gerne ein Antrittsgeld.
Es ist ja auch immer leicht auf der einen Seite nur als von den Reichen zu fordern und selber nix dafür tun zu wollen und das alles unter dem Deckmantel der "Gleichberechtigung".
Das sind sicherlich alles interessante Ansätze... allerdings setzt automatisch ein klassischer Umverteilungs-Effekt ein... wozu sich die Mühe machen, Sponsoren finden, sportlichen Erfolg haben, gute Vertragspolitik, etc., wenn ich als Konsequenz dann mehr Nachteile habe und Mainz, Augsburg und Freiburg subventioniere. Das sage ich aus Perspektive der Eintracht.
Ich prophezeie auch mal ganz frech, dass die Bayern die nächsten 5 Jahre nicht jedes Jahr Meister werden (so, wie in den letzten 3 Jahrzehneten auch nicht, trotz Dominanz). Sie werden Krisen haben, Trainer entlassen, Theater veranstalten und der Rest der Fussballnation wird sich kaputt lachen (inkl. mir).
Ich seh das Problem, wie viele anderen auch, eben nicht in der Causa Bayern (die mMn über Jahrzehnte ordentlicher Arbeit kombiniert mit etwas Glück, richtige Zeit, richtiger Ort, usw. sich diesen Markenstatus erarbeitet haben), sondern eher in der Chancenungleichheit dahinter. Die unterschiedlichen nationalen Standards sind eine Sache, das Phänomen Sportclub (e.V.) gegen Grosskonzerne innerhalb der Liga eine andere. WOB und andere müssen nicht strikt haushalten. Sie können gut und gern, ich nenne es mal, Transferspam begehen, ergo Spieler überteuert kaufen, erfolglos sein, ohne dadurch negative Konsequenzen zu tragen. FCK, SGE, FCN u.a. können das nicht.
Die Bayern haben schon öfter mal über die Zentralvermarktung gejammert und wollten sie abschaffen, haben aber immer wieder einen Rückzieher gemacht. Hatten sicher gute Gründe. Na gut, dafür haben sie sich mit den Kirch-Millionen in gewisser Weise selbst vermarktet.
Endgegner schrieb: Es ist ja auch immer leicht auf der einen Seite nur als von den Reichen zu fordern und selber nix dafür tun zu wollen und das alles unter dem Deckmantel der "Gleichberechtigung".
Ich glaube, du verstehst da einige Zusammenhänge nicht so ganz. Von "nix dafür tun zu wollen" kann überhaupt keine Rede sein, es sei denn du beziehst das auf die Bayern.
Anstatt erneut Wikilinks zu posten würde ich mal genauer über Basaltkopps Frage nach denken.
Ums mal kurz zu fassen : man kanns treiben aber auch übertreiben ... und du tendierst ganz klar zu zweiterem.
Du wirfst das Wort Zivilcourage ein .. mag ja per definition sogar passen ... aber der gemeine Durchschnittsbürger versteht darunter nunmal was anderes. Menschen in Not zur Hilfe eilen ... die Augen aufmachen und helfend Einwirken wenn Menschen unrecht geschieht ... aber hier von Zivilcourage sprechen ? Sorry.
Endgegner schrieb: Es ist ja auch immer leicht auf der einen Seite nur als von den Reichen zu fordern und selber nix dafür tun zu wollen und das alles unter dem Deckmantel der "Gleichberechtigung".
Ich will versuchen, das mal zu präzisieren, denn meine vorherige Anwort klingt ein bißchen flappsig, war aber sicher nicht so gemeint. Das Produkt Bayern für sich selbst genommen ist überhaupt nichts wert. Es existiert praktisch nicht. Es kann seinen Vermarktungswert immer nur aus Gemeinschaft mit anderen sportlichen Konkurrenten beziehen. Das liegt nun mal in der Natur des sportlichen Wettbewerbs. Je größer und stärker die Konkurrenz, desto wertvoller das Produkt Bayern. Und umgekehrt. Das eigentliche Produkt ist nämlich die Liga und die Bayern sind nur ein Zubehörartikel. D.h., jeder Konkurrent, der gegen die Bayern im Wettbewerb antritt, tut automatisch alles für die Bayern, um deren Marktwert zu erhöhen. Wenn er dazu noch stark ist, tut er sogar mehr dafür als die Bayern selbst. Denn a) investiert er in eigene Stärke und lässt b) die Bayern auch noch davon profitieren, weil sie eben dadurch auch den Wert des eigenen Produkts steigern. Und die Bayern profitieren dabei sogar doppelt, wenn sie, wie im Fall BVB und anderen, anschließend auch noch die stärksten Spieler wegschnappen. Soviel zum Thema Deckmantel und Gleichberechtigung.
Ich meine, ich will ja nicht ausschließen, daß ich vielleicht irre bin, vollkommen abstruse Gedankengänge (altersbedingt) verfolge und irgendwie den Durchblick verliere, ohne das zu merken, aber ich meine, das ist doch eine durchaus nachvollziehbare Logik, oder!?
Wenn das Spiel abgesagt wird, ist Deine Boykottaktion zur Rettung der bedrohten Sportwelt übermorgen nicht nur für den ******, sondern dann sogar völlig für den ******.
Bitter für Dich, wo Du so viel Leidenschaft, Herzblut und Planungsarbeit in diese unglaublich ausgefeilte Aktion gelegt hast
DM-SGE schrieb: , ist noch eine zweite Sofortmaßnahme möglich, nämlich die Forderung von Antrittsgeldern in der Liga, abhängig vom Umsatz. Diese Gelder werden ebenfalls nach einem bestimmten Schlüssel verteilt, der die kleinen Vereine besonders berücksichtigt.
Also mir driften die Idee fast schon ein wenig zu sehr in Richtung Phantasiewelt ab. Man darf auch nicht andersrum vergessen das nicht nur die Bayern von der Liga, sondern auch die Liga von Bayern profitiert. Wenn du mit den Ideen kommst werden die Bayern als erstes die Zentralvermarktung der TV-Rechte anzweifeln, wie es ja in Spanien üblich ist und dann schaun wir mal was der „Rest“ der Liga noch für sich bekommt. Dann zahlen die Bayern bestimmt auch gerne ein Antrittsgeld.
Es ist ja auch immer leicht auf der einen Seite nur als von den Reichen zu fordern und selber nix dafür tun zu wollen und das alles unter dem Deckmantel der "Gleichberechtigung".
Das sind sicherlich alles interessante Ansätze... allerdings setzt automatisch ein klassischer Umverteilungs-Effekt ein... wozu sich die Mühe machen, Sponsoren finden, sportlichen Erfolg haben, gute Vertragspolitik, etc., wenn ich als Konsequenz dann mehr Nachteile habe und Mainz, Augsburg und Freiburg subventioniere. Das sage ich aus Perspektive der Eintracht.
Ich prophezeie auch mal ganz frech, dass die Bayern die nächsten 5 Jahre nicht jedes Jahr Meister werden (so, wie in den letzten 3 Jahrzehneten auch nicht, trotz Dominanz). Sie werden Krisen haben, Trainer entlassen, Theater veranstalten und der Rest der Fussballnation wird sich kaputt lachen (inkl. mir).
Ich seh das Problem, wie viele anderen auch, eben nicht in der Causa Bayern (die mMn über Jahrzehnte ordentlicher Arbeit kombiniert mit etwas Glück, richtige Zeit, richtiger Ort, usw. sich diesen Markenstatus erarbeitet haben), sondern eher in der Chancenungleichheit dahinter. Die unterschiedlichen nationalen Standards sind eine Sache, das Phänomen Sportclub (e.V.) gegen Grosskonzerne innerhalb der Liga eine andere. WOB und andere müssen nicht strikt haushalten. Sie können gut und gern, ich nenne es mal, Transferspam begehen, ergo Spieler überteuert kaufen, erfolglos sein, ohne dadurch negative Konsequenzen zu tragen. FCK, SGE, FCN u.a. können das nicht.
Wunderbar gesagt. Du wirst im Grunde für deinen sportlichen Erfolg und die erwirtschaftete Leistung bestraft. Bei Bayern ist es ja nicht so dass sie allen von selbst bekommen haben. Ein Haufen Vereine (auch die Eintracht), der auch von Anfang an dabei war, hätte wenn sie nicht zu blöd gewesen wären, ähnlich gute Bedingungen haben können. Nur haben alle diese Vereine es nicht hinbekommen sich konstant oben, zum Teil geschweige denn in der 1. Liga, zu halten. Und nun soll der einzige Verein, der das hinbekommen hat, dafür bluten unter dem Deckmantel der „Chancengleichheit“ in der Liga. Sorry, das hat schon fast was von Kapitalismus.
Und wie gesagt, im Gegenzug profitiert auch die Liga, gerade im Ausland, von einem starken FCB. In Spanien juckt doch kaum jemanden das Duell Frankfurt-Freiburg, genau so wenig wie in Deutschland jemanden Spiele wie Sunderland-Everton oder Celta de Vigo-Granada jucken. Real, Barca, ManU, deshalb schaut man sich diese Ligen an, deshalb zahlen Sender aus dem Ausland Geld um die Liga zu zeigen. Und ich kann es noch mal sagen, die Liga ist in ihrer Gesamtheit, auch mit dem dominanten FCB, NICHT langweilig. Zumindest nicht in meinen Augen. Hier kann jeder jeden schlagen außer eben die Bayern. Man muss sie nicht mögen (gab ja ne Menge Leute die sogar Wolfsburg als DM zugejubelt haben ) aber man muss sich damit abfinden das ein Verein, der über jahrzehnte an der Spitze ist andere Möglichkeiten hat als die (sorry) Fahrstuhlmannschaft Eintracht Frankfurt. Und nun Regel schaffen zu wollen, die es ermöglich das jede Mannschaft die Bayern schlagen könnte ist einfach absolute Traumvorstellung. Dafür müsste man den Verein so weit beschneiden, das selbst der letzte merkt das es dann NICHT mehr gerecht zugehen würde.
Was die Meisterschaften angeht bin ich bei dir. Die Bayern waren in der Vergangenheit oben und hatten immer mal ein Jahr wo ein anderer Meister wurde und das wird auch in Zukunft so sein. Das ganze „Drama“, was im Moment veranstaltet wird, seh ich noch nicht wirklich so akut. Das angesprochene Problem der Werksclubs hab ich auch schon genannt, nur wurde mir dann gesagt das die Bayern noch schlimmer sind.
Inzwischen ist es doch in Nordösterreich auch schon eine Tragödie, wenn nicht jede Saison der Punkte- oder Torrekord verbessert wird oder man die Meisterschaft nicht noch früher feststeht. Auch ein Fluch des Erfolges, mit dem sich aber natürlich besser leben lässt als mit dem Fluch des Misserfolges.
Basaltkopp schrieb: Wenn das Spiel abgesagt wird, ist Deine Boykottaktion zur Rettung der bedrohten Sportwelt übermorgen nicht nur für den ******, sondern dann sogar völlig für den ******.
Bitter für Dich, wo Du so viel Leidenschaft, Herzblut und Planungsarbeit in diese unglaublich ausgefeilte Aktion gelegt hast
Andererseits ist es auch irgendwie ein Erfolg. Immerhin gehen nicht nur 10 oder 15 Leute nicht hin, was eh nicht aufgefallen wäre, sondern 51.500. Das sind 100% - solche Ergebnisse gab es nicht einmal bei DDR-Staatsratswahlen!
is mir zu hoch ,-) bin nach wie vor der Meinung das das 1. keine Sau interessiert und 2. so eine Aktion gegen die Hopps und Radkappen und Pillen dieser Liga weitaus wirksamer wäre.Ich mag die Bayern und ihre (auch durch zwielichtige Geschäfte zustandegekommene) Übermacht hierzulande auch nicht,aber die sind in der öffentlichen Wahrnehmung nunmal leider über jeden Zweifel erhaben,da werden Schwerverbrecher zur Lichtgestalt gemacht,Pyromane zu Opfern,Ehebrecher (ich sag jetzt nicht Kinderf*****) zu Vorzeigeprofis,Dopingsünder zu Weltklassetrainer und die Vereinspolitik im Allgemeinen zum non-plus-ultra erklärt.Ich kapier das auch nicht wie man als halbwegs normal intelligenter Mensch das noch unterstützen kann,aber ich muss zugeben,dieser Zug ist abgefahren.Lasst uns lieber zusammenhalten das das nicht mit den "Konstrukten" Leipzig,Wolfsburg,Hoffenhein,Ingolstadt und letzten Endes Leverkusen (die wohl den Anfang machten) den Weg gehen wird,den viele befürchten.Da bleibt kein Platz mehr für uns.Zumal ja Teams wie der HSV oder Hannover einen ähnlichen Weg einschlagen.So ein wenig kotzt mich das schon an
Vielen Dank für den Link zu dieser interessanten Rezension einer Neuauflage. Eine eher optimistische Interpretation - das finde ich gut.
Insofern ist es eine Bestätigung deiner Bemühungen, im Kleinen etwas anzustoßen. Es wäre - um es auf unser Thema zu bringen - das Mögliche im Unmöglichen. Du hast hier eine Diskussion eröffnet und weitergeführt. Schon das allein war richtig. Ein paar wenige werden am Samstag nicht dabei sein - es ist ein Anfang.
Was mich betrifft: Ich hatte schon vor diesem Thread aus ähnlichen und doch nicht ganz den gleichen Gründen überlegt fernzubleiben. Dies werde ich aber nicht tun, da ich in einer Gruppe hingehe und jetzt nicht absagen möchte. Aber dein Anstoß war keinesfalls umsonst!
Natürlich sind Hoppenheim, Leipzig, Wolfsburg etc. so symphatisch wie Fusspilz und es ist ja auch nicht so, dass es gegen diese Vereine
(speziell RB ) im Moment keine Proteste gibt, aber nochmal:
Es geht hier um die wettbewerbsverzerrende Überlegenheit der Bayern und um eine Änderung dieses Zustands - zumindest aber darum nicht bei so einem Schauspiel kritikloser Pausenclown für das Etablishment derEvent Fans zu sein.
Sorry, respektiere jeden der die Eintracht unterstützen will, nur dieses insgeheime Bayern Bewundern einiger und das Bayern-Arschkriechen der Medien ist unerträglich
Im Fall des FC Bayern dürfte selbst bei unbedarften Beobachtern langsam das Gefühl hochkommen, dass da was gehörig schief läuft mit unsrer Bundesliga ( im übrigen auch schon mit der CL - siehe die letzten Wochen) und genau aus diesem grund könnte ein Boykot auf Verständnis stoßen. Wahrscheinlich mehr als ein Boykott gegen VW weil die einfach mehr Kohle haben.
Wie du ja völlig richtig anmerkst, ist die Wettbewerbsverzerrung eine völlig logische Konsequenz der Kommerzialisierung. Letzteres ist idR ein abstrakter Begriff, deswegen lass es uns doch beim Namen nennen. Es geht um Vermarktung, von jedem Winkel des Stadions, des Trikots, und vor allem des Namens. Fernsehgelder, also das, worauf die DFL Einfluss hat, spielen dabei für wahrscheinlich alle Vereine eine wesentliche Rolle, für die Bayern jedoch nur eine von vielen Rollen. Wie ich einem früheren Beitrag schon beschrieb, verdienen eine Handvoll internationaler Top-Vereine (zu denen nunmal auch der FCB gehört) Unmengen durch Merchandising, Showauftritte etc. Auszug aus dem von mir dazu verlinktem Artikel:
"Grosse Teams wie Real Madrid, die AC Milan, Bayern München oder Manchester United veranstalten im Sommer und Winter jeweils aufwendige Reisen quer über den Globus, weil dort Antrittsgelder in Millionenhöhe bezahlt werden. Real Madrid, um bei diesem Beispiel zu bleiben, verlangt mit Ronaldo und Kaká inzwischen fünf Millionen Dollar pro Spiel"
5 Mio pro "Testspiel". 5 Spiele und du hast die Ablöse eines Reus zusammen, nur als Beispiel. Auf solche Entwicklungen hat kein Verband der Welt einen Einfluss. Zum Glück hat dieses Vermarktungspotential tatsächlich nur eine sehr geringe Anzahl an Vereinen, u.a. Bayern. Die restlichen Vereine der BuLi sind wesentlich abhängiger von Fernsehgeldern + die immer voranschreitende Aufweichung des 50+1 durch die Hintertür (immer mehr Ausnahmeregelungen, Mäzenentum, usw) stellen die wesentlich grössere Gefahr für den Wettbewerb dar. "Marken" wie ManU, Real, Bayern folgen ihren eigenen Marktgesetzen, die weitgehend autonom von Verbandseinfluss sind. Deswegen müsstest du mMn konsequenterweise bei mind. 4-5 Spielen zu Hause bleiben, und nicht unbedingt bei den Bayern.
Die Eintracht muss externe Kohle reinlassen, um halbwegs sportlich mithalten zu können.
Oder alternativ: Wir kicken unter dem Label Eintracht im Ostpark gegen Seckbach und eine Unmenge an Leuten kommt als Zuschauer.
Das stimmt ja (fast) alles, was du schreibst.
Umso mehr Grund, hier dringend was zu ändern.
Eine ganz einfache Regelung als erste Maßnahme wäre eine andere Verteilung der TV-Gelder über die DFL als Zentralvermarkter und der CL-Gelder über die UEFA.
Das wäre schnell und leicht umzusetzen, nur müßten sich die Vereine endlich mal einig sein und sich nicht mehr von Drohungen der Bayern einschüchtern lassen. Also etwa derart, daß sie hier ihre Zelte abbrechen und irgendwo nach Italien oder Asien gehen, weil ihr Produkt ja standortunabhängig sei, wie es der Suppenkasper mal vor einiger Zeit formulierte.
Sollen sie doch machen. Machen sie aber nicht. Wetten?
Da Showspiele, Merchandising etc. allein Sache der Vereine sind, aber Erträge daraus auch nur über die Solidargemeinschaft überhaupt erst generiert werden können, ist noch eine zweite Sofortmaßnahme möglich, nämlich die Forderung von Antrittsgeldern in der Liga, abhängig vom Umsatz.
Diese Gelder werden ebenfalls nach einem bestimmten Schlüssel verteilt, der die kleinen Vereine besonders berücksichtigt.
Noch was, habe ich vergessen:
Die Forderung nach Abschaffung der 50+1-Regelung ist ja mMn logische Konsequenz aus der Tatsache, daß die Bayern aufgrund ihrer wirtschaftlichen Überlegenheit auch sportlich eine derart übermächtige Rolle spielen und mit bisherigen Möglichkeiten einfach nicht mehr einzuholen sind.
Da überlegt sich natürlich jeder, wie man das ändern könnte.
Aber statt tatsächlich mal anzufangen, den freien Markt zumindest im Sport zu regulieren, wovor sich offenbar jeder, außer Bruchhagen, aus unverständlichen Gründen scheut, werden abenteuerlichste Finanzierungsmodelle ausgedacht, vom Börsengang der Dortmunder über Verkauf der Namensrechte bis eben hin zum Kippen der 50+1.
Würde die Übermacht der Bayern gebrochen, wäre auch 50-1 kein Thema mehr.
Also mir driften die Idee fast schon ein wenig zu sehr in Richtung Phantasiewelt ab. Man darf auch nicht andersrum vergessen das nicht nur die Bayern von der Liga, sondern auch die Liga von Bayern profitiert. Wenn du mit den Ideen kommst werden die Bayern als erstes die Zentralvermarktung der TV-Rechte anzweifeln, wie es ja in Spanien üblich ist und dann schaun wir mal was der „Rest“ der Liga noch für sich bekommt. Dann zahlen die Bayern bestimmt auch gerne ein Antrittsgeld.
Es ist ja auch immer leicht auf der einen Seite nur als von den Reichen zu fordern und selber nix dafür tun zu wollen und das alles unter dem Deckmantel der "Gleichberechtigung".
http://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Marktwirtschaft
http://de.wikipedia.org/wiki/Rheinischer_Kapitalismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Ordoliberalismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsinterventionismus
http://www.kas.de/wf/de/71.11514/
Das sind sicherlich alles interessante Ansätze... allerdings setzt automatisch ein klassischer Umverteilungs-Effekt ein... wozu sich die Mühe machen, Sponsoren finden, sportlichen Erfolg haben, gute Vertragspolitik, etc., wenn ich als Konsequenz dann mehr Nachteile habe und Mainz, Augsburg und Freiburg subventioniere. Das sage ich aus Perspektive der Eintracht.
Ich prophezeie auch mal ganz frech, dass die Bayern die nächsten 5 Jahre nicht jedes Jahr Meister werden (so, wie in den letzten 3 Jahrzehneten auch nicht, trotz Dominanz). Sie werden Krisen haben, Trainer entlassen, Theater veranstalten und der Rest der Fussballnation wird sich kaputt lachen (inkl. mir).
Ich seh das Problem, wie viele anderen auch, eben nicht in der Causa Bayern (die mMn über Jahrzehnte ordentlicher Arbeit kombiniert mit etwas Glück, richtige Zeit, richtiger Ort, usw. sich diesen Markenstatus erarbeitet haben), sondern eher in der Chancenungleichheit dahinter. Die unterschiedlichen nationalen Standards sind eine Sache, das Phänomen Sportclub (e.V.) gegen Grosskonzerne innerhalb der Liga eine andere. WOB und andere müssen nicht strikt haushalten. Sie können gut und gern, ich nenne es mal, Transferspam begehen, ergo Spieler überteuert kaufen, erfolglos sein, ohne dadurch negative Konsequenzen zu tragen. FCK, SGE, FCN u.a. können das nicht.
Hatten sicher gute Gründe.
Na gut, dafür haben sie sich mit den Kirch-Millionen in gewisser Weise selbst vermarktet.
Ich glaube, du verstehst da einige Zusammenhänge nicht so ganz.
Von "nix dafür tun zu wollen" kann überhaupt keine Rede sein, es sei denn du beziehst das auf die Bayern.
Anstatt erneut Wikilinks zu posten würde ich mal genauer über Basaltkopps Frage nach denken.
Ums mal kurz zu fassen : man kanns treiben aber auch übertreiben ... und du tendierst ganz klar zu zweiterem.
Du wirfst das Wort Zivilcourage ein .. mag ja per definition sogar passen ... aber der gemeine Durchschnittsbürger versteht darunter nunmal was anderes. Menschen in Not zur Hilfe eilen ... die Augen aufmachen und helfend Einwirken wenn Menschen unrecht geschieht ... aber hier von Zivilcourage sprechen ? Sorry.
Einigen wir uns halt auf unentschieden
Seit wann wird das Stadion von einer U-Bahn-Linie angefahren?
Ich will versuchen, das mal zu präzisieren, denn meine vorherige Anwort klingt ein bißchen flappsig, war aber sicher nicht so gemeint.
Das Produkt Bayern für sich selbst genommen ist überhaupt nichts wert. Es existiert praktisch nicht.
Es kann seinen Vermarktungswert immer nur aus Gemeinschaft mit anderen sportlichen Konkurrenten beziehen. Das liegt nun mal in der Natur des sportlichen Wettbewerbs.
Je größer und stärker die Konkurrenz, desto wertvoller das Produkt Bayern. Und umgekehrt.
Das eigentliche Produkt ist nämlich die Liga und die Bayern sind nur ein Zubehörartikel.
D.h., jeder Konkurrent, der gegen die Bayern im Wettbewerb antritt, tut automatisch alles für die Bayern, um deren Marktwert zu erhöhen.
Wenn er dazu noch stark ist, tut er sogar mehr dafür als die Bayern selbst.
Denn a) investiert er in eigene Stärke und lässt b) die Bayern auch noch davon profitieren, weil sie eben dadurch auch den Wert des eigenen Produkts steigern.
Und die Bayern profitieren dabei sogar doppelt, wenn sie, wie im Fall BVB und anderen, anschließend auch noch die stärksten Spieler wegschnappen.
Soviel zum Thema Deckmantel und Gleichberechtigung.
Ich meine, ich will ja nicht ausschließen, daß ich vielleicht irre bin, vollkommen abstruse Gedankengänge (altersbedingt) verfolge und irgendwie den Durchblick verliere, ohne das zu merken, aber ich meine, das ist doch eine durchaus nachvollziehbare Logik, oder!?
Bitter für Dich, wo Du so viel Leidenschaft, Herzblut und Planungsarbeit in diese unglaublich ausgefeilte Aktion gelegt hast
Wunderbar gesagt. Du wirst im Grunde für deinen sportlichen Erfolg und die erwirtschaftete Leistung bestraft. Bei Bayern ist es ja nicht so dass sie allen von selbst bekommen haben. Ein Haufen Vereine (auch die Eintracht), der auch von Anfang an dabei war, hätte wenn sie nicht zu blöd gewesen wären, ähnlich gute Bedingungen haben können. Nur haben alle diese Vereine es nicht hinbekommen sich konstant oben, zum Teil geschweige denn in der 1. Liga, zu halten. Und nun soll der einzige Verein, der das hinbekommen hat, dafür bluten unter dem Deckmantel der „Chancengleichheit“ in der Liga. Sorry, das hat schon fast was von Kapitalismus.
Und wie gesagt, im Gegenzug profitiert auch die Liga, gerade im Ausland, von einem starken FCB. In Spanien juckt doch kaum jemanden das Duell Frankfurt-Freiburg, genau so wenig wie in Deutschland jemanden Spiele wie Sunderland-Everton oder Celta de Vigo-Granada jucken. Real, Barca, ManU, deshalb schaut man sich diese Ligen an, deshalb zahlen Sender aus dem Ausland Geld um die Liga zu zeigen. Und ich kann es noch mal sagen, die Liga ist in ihrer Gesamtheit, auch mit dem dominanten FCB, NICHT langweilig. Zumindest nicht in meinen Augen. Hier kann jeder jeden schlagen außer eben die Bayern. Man muss sie nicht mögen (gab ja ne Menge Leute die sogar Wolfsburg als DM zugejubelt haben ) aber man muss sich damit abfinden das ein Verein, der über jahrzehnte an der Spitze ist andere Möglichkeiten hat als die (sorry) Fahrstuhlmannschaft Eintracht Frankfurt. Und nun Regel schaffen zu wollen, die es ermöglich das jede Mannschaft die Bayern schlagen könnte ist einfach absolute Traumvorstellung. Dafür müsste man den Verein so weit beschneiden, das selbst der letzte merkt das es dann NICHT mehr gerecht zugehen würde.
Was die Meisterschaften angeht bin ich bei dir. Die Bayern waren in der Vergangenheit oben und hatten immer mal ein Jahr wo ein anderer Meister wurde und das wird auch in Zukunft so sein. Das ganze „Drama“, was im Moment veranstaltet wird, seh ich noch nicht wirklich so akut. Das angesprochene Problem der Werksclubs hab ich auch schon genannt, nur wurde mir dann gesagt das die Bayern noch schlimmer sind.
Auch ein Fluch des Erfolges, mit dem sich aber natürlich besser leben lässt als mit dem Fluch des Misserfolges.
Andererseits ist es auch irgendwie ein Erfolg. Immerhin gehen nicht nur 10 oder 15 Leute nicht hin, was eh nicht aufgefallen wäre, sondern 51.500. Das sind 100% - solche Ergebnisse gab es nicht einmal bei DDR-Staatsratswahlen!