>

Schulden

#
Ich muss es gleich vorweg nehmen, diese Fragen sind ernst gemeint.

Der Staat hat so der Bund der Steuerzahler eine Verschuldung von ca. 1.611.000.000.000 Euro.

Nur wem schuldet er das Geld

a) den Banken? Also den Banken, denen der Staat Geld leiht und Bürgschaften gibt???

b) dem Bürger? Sind den nicht 80 Mio Deutsche der Staat???

c) Ausländische Investoren? Ist Deutschland vielleicht schon gar nicht mehr "Deutsch", sondern befindet sich schon im Besitz der Russen oder Chinesen?


Mich würde das wirklich mal interessieren, weil ich's nicht so richtig verstehe.

Gruß Afrigaaner
#
Wikipedia ist schlau:

"Die Verschuldung des Staates verteilt sich auf inländische und ausländische Gläubiger. Die Verschuldung gegenüber diesen beiden Gläubigergruppen ist unterschiedlich zu beurteilen. Während Inlandsschulden zu einer Vermögensumverteilung innerhalb der Volkswirtschaft führen (siehe Umverteilungs- und Generationenproblematik in diesem Artikel), fließt bei Zins- und Tilgungszahlungen bei Auslandsschulden Liquidität in eine andere Volkswirtschaft ab. Der deutsche Staat ist zu ca. 60 % bei inländischen Gläubigern verschuldet, der Rest (also ungefähr 40 %) der deutschen Verschuldung sind Auslandsschulden. Ihre Rückzahlung wird der Volkswirtschaft in der Zukunft liquide Mittel zwar entziehen, jedoch lässt sich hier argumentieren, dass Deutschland (der deutsche Staat und die deutschen Haushalte zusammen) in globaler Sicht Netto-Gläubiger ist, weswegen ein weltweiter Schuldenabbau zu einem Zufluss an liquiden Mitteln beitragen dürfte. Die nachvollziehbaren Argumente der Steuererhöhung/Verteilungsproblematik und die wirtschaftstheoretisch abgestützte Warnung vor einer zu hohen Auslandsverschuldung von Netto-Schuldnerländern ist somit sachlich von dem Argument der Belastung von Generationen zu trennen. Die 60 % der inländischen Schulden werden zu ca. zwei Dritteln von inländischen Kreditinstituten und zu einem Drittel von Nichtbanken (Versicherungen, Unternehmen, aber auch Privatpersonen) bereitgestellt."
#
stefank schrieb:
Wikipedia ist schlau:

"Die Verschuldung des Staates verteilt sich auf inländische und ausländische Gläubiger. Die Verschuldung gegenüber diesen beiden Gläubigergruppen ist unterschiedlich zu beurteilen. Während Inlandsschulden zu einer Vermögensumverteilung innerhalb der Volkswirtschaft führen (siehe Umverteilungs- und Generationenproblematik in diesem Artikel), fließt bei Zins- und Tilgungszahlungen bei Auslandsschulden Liquidität in eine andere Volkswirtschaft ab. Der deutsche Staat ist zu ca. 60 % bei inländischen Gläubigern verschuldet, der Rest (also ungefähr 40 %) der deutschen Verschuldung sind Auslandsschulden. Ihre Rückzahlung wird der Volkswirtschaft in der Zukunft liquide Mittel zwar entziehen, jedoch lässt sich hier argumentieren, dass Deutschland (der deutsche Staat und die deutschen Haushalte zusammen) in globaler Sicht Netto-Gläubiger ist, weswegen ein weltweiter Schuldenabbau zu einem Zufluss an liquiden Mitteln beitragen dürfte. Die nachvollziehbaren Argumente der Steuererhöhung/Verteilungsproblematik und die wirtschaftstheoretisch abgestützte Warnung vor einer zu hohen Auslandsverschuldung von Netto-Schuldnerländern ist somit sachlich von dem Argument der Belastung von Generationen zu trennen. Die 60 % der inländischen Schulden werden zu ca. zwei Dritteln von inländischen Kreditinstituten und zu einem Drittel von Nichtbanken (Versicherungen, Unternehmen, aber auch Privatpersonen) bereitgestellt."



Also leiht sich der Staat Geld um das Geld wieder an den Verleiher zu verleihen.

"Stefan kannst du mir 100 Euro zu 5% Zins auf 5 Jahre leihen". "Klar Ralf. Fuer was brauchst du es?" "Ich hab dir doch versprochen, dass ich dir 100 Euro Zinslos zur Verfuegung stelle, damit du liquide bleibst"

Etwas überspitzt - zugegeben.
#
Die Banken, Versicherungen, Investmenthäuser haben doch Gelder produziert, die es so gar nicht gab. Billionen sind vernichtet worden.

Mal ganz einfach ausgedrückt, so wie ich es verstehe.

Im Umlauf waren sagen wir 1000 Einheiten durch Spekulation wurden daraus auf den den Papier 1500 Einheiten (ohne real zu existieren). Die Krise hat von den 1000 real existierenden Einheiten 100 vernichtete + 500 nicht existierender Einheiten.

Jetzt frage ich mich natürlich, wenn man sich doch an die 1500 Einheiten gewöhnt hat, jetzt aber nur noch 900 bestehen, warum stellt man dann nicht 600 Einheiten zur Verfügung.

Man tilgt die Schulden zuerst im Ausland, dann die Langläufer. Step by step. Monat für Monat.

Zugegeben einfach dargestellt.

Gruß Afrigaaner
#
Das Beispiel ist nicht überspitzt, sondern zu weit simplifiziert, weil es grundlegende Aspekte ausblendet.

Es gibt ja nicht "die Banken", sondern viele Banken, die unterschiedliche Geschäftsfelder beackern. Die Deutsche Bank z.B. hat bekanntlich keinerlei Bürgschaften benötigt, und macht gerade in der Krise mit Risikozinsaufschlägen glänzende Geschäfte.

Hier der ganze Wiki-Artikel zum Thema, dann ist man schon etwas schlauer:

  http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsverschuldung
#
Danke Stefan für den Hinweis.
Also Gelddrucken wäre da ja nicht die schlechteste Idee.

Bevor ich abhängig werde von Geldinstitute.

Mal ganz ehrlich verstehe ich es nicht so richtig.

Bank A, B, C haben sich übernommen und brauchen Geld.
Meine Logik wäre, die gehen zur Bank D um sich zu leihen oder sie werden von Bank D übernommen.

Es sind aber in der Realität anscheinend so aus, das Bank A - C Mordio und Gezeter schreien, den Staat anscheinend um Unterstützung erpressen. Der Staat sich Geld leihen muss - und zwar unter anderem von Bank D - um die Bank A - C zu retten. Bezahlen darf das dann der Steuerzahler.

Habe ich das richtig verstanden,
die Konkurrenten von Bank D werden vom Staat gerettet, dabei wird Bank D immer reicher, da sie die Kredite vergibt. Der Staat wird immer abhängiger von Bank D (kein Wunder, dass man den Geburtstag mit organisiert).

Das ist doch alles krank.
Werft die Druckmaschinen an.

Gruß Afrigaaner
#
Ohne den Thread durchgelesen zu haben. Vorweg, ich bin kein Experte auf dem Gebiet, ich sag mal wie ich es verstanden habe bzw. was ich dazu denke. Korrigiert mich :

bei jeder (natürlichen oder juristischen) Person die Staatsanleihen gekauft hat. Kaufst Du dir ein paar Bundesschatzbriefe bist du Gläubiger der BRD.

Keine so schlechte Idee übrigens.. die hat nämlich ein "AAA"-Rating

Deshalb war/ist eine Verschuldung in Zeiten der Finanzkrise ebenfalls keine so schlechte Idee. Wenn überall bei den Banken die Zinsen sinken, kann der Staat sich mehr Kapital mit niedrigeren Zinsen (als vorher) besorgen.

Ich fand schon immer, dass über die Staatsverschuldung im allgemeinen viel zu viel aufheben gemacht wird. Sicher ist eine hohe Verschuldung nicht wünschenswert.
Aber 1) Gibt es riesige Sicherheiten 2) Sind wir netto Schuldner.
M.E. war die jetzt (auch noch) im GG festgeschriebene Schuldenbremse eine totale Schnaps-Idee.
#
sacki schrieb:
2) Sind wir netto Schuldner.





Netto Gläubiger natürlich..
#
Naja, einfach Geld drucken wird wohl nicht reichen. Im Prinzip ist es so, dass die Menge Geld, die gedruckt im Umlauf ist, nicht alles Geld ist, das vorhanden ist. Ich würde mal vorsichtig vermuten, dass die sogenannten "Sichteinlagen" (Geld auf Konten) die Bargeldmenge sogar um ein vielfaches übersteigt. Das schöne Bild vom Gelddrucken scheint mir daher ein Mythos aus alten Zeiten der Superinflation zu sein.
Trotzdem scheint es nur sinnvoll zu sein, die Geldmenge zu erhöhen, wenn es real existierende Gegenwerte gibt. Das nennt sich dann "Wirtschaftswachstum". Dies ist natürlich nicht dadurch zu erreichen, dass man Fantasiezahlen in Bücher schreibt  
By the way, hab ich es wirklich richtig gesehen, dass man allein mit der Finanzspritze für die HRE die Deutsche Bank AG an der Börse hätte kaufen können?
#
Bei der Staatsverschuldung zeigt sich die Leistungsfähigkeit der Politiker. Sie konnten die Summe auf aktuell 21.025 Euro pro Bürger erhöhen.

Staatsschulden steigen auf 1,72 Billionen Euro
http://www.heise.de/tp/blogs/8/148436
#
Das ist ein sehr interessanter Bericht von panorama:

"Wem gehört Deutschland"

http://www.youtube.com/watch?v=xQB4krhXXSU

Übrigens geistert das Gerücht herum, dass die Öffentlich-rechtlichen die Leute die den Bericht erstellt haben entlassen haben. Aber was da dran ist weiß ich nicht.
#
adler1807 schrieb:


Übrigens geistert das Gerücht herum, dass die Öffentlich-rechtlichen die Leute die den Bericht erstellt haben entlassen haben. Aber was da dran ist weiß ich nicht.


Nichts.
Kannst du ganz leicht selber googlen. Die verantwortlichen Autoren schaffen immer noch beim NDR.
#
adler1807 schrieb:
Das ist ein sehr interessanter Bericht von panorama:

"Wem gehört Deutschland"

http://www.youtube.com/watch?v=xQB4krhXXSU

Übrigens geistert das Gerücht herum, dass die Öffentlich-rechtlichen die Leute die den Bericht erstellt haben entlassen haben. Aber was da dran ist weiß ich nicht.


Echt informativer panorama-Beitrag. Der Umfang der Staatsverschuldung und Zinszahlungen ist dramatisch - vor allem wenn man bedenkt, dass es sich in der Regel nicht um sinnvolle Investitionen für die Zukunft (von denen dann auch Kinder, Auszubildende oder zukünftige Bürger was hätten, die dann Zins & Tilgung bezahlen müssen), sondern Zahlung normaler Ausgaben handelt. (http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2010/06/Foto/2010-06-15-aufteilung-des-bundeshaushaltes-2010-in-prozent,property=poster.jpg).





Quelle: http://www.miprox.de/Wirtschaft_allgemein/BRD-Oeffentliche-Verschuldung2003.htm
#
Der Geldkreislauf momentan ist doch ganz einfach.

- Asien (insbesondere China) produziert Konsumgüter.
- Diese werden nach Europa und USA verkauft.
- Dafür bekommt Asien Euro und Dollar.
- Asien kauft von diesen Devisen wieder Staatsanleihen von USA und Europa.
- Die Staaten geben das Geld in Form von Steuererleichterungen wieder an Unternehmen und Bürger.
- Unternehmen und Bürger kaufen davon wieder Konsumgüter aus Asien und der Kreislauf fängt von vorne an.

Dieser Prozess gilt insbesondere für die USA. Deutschland liefert in diesem Spiel wenigstens noch die Maschinen zur Produktion der Konsumgüter nach Asien.

Das knallt wieder sobald China nicht mehr in Dollar bezahlt werden will.
#
Afrigaaner schrieb:


Das ist doch alles krank.
Werft die Druckmaschinen an.

Gruß Afrigaaner



tja leider bringt das nur Inflation ...
mit diesen filmen kannst du dir mal so richtig das restliche we zu versauen:
http://www.youtube.com/watch?v=8oYNvb1tVmk&feature=related
und noch ein mherteiler
http://www.youtube.com/watch?v=M8JspA6nnl8
#
Hier ist eine besser gemachte deutsche synchro des zweiten Films zum Thema:
http://www.youtube.com/watch?v=Y780J3HFiqI&NR=1&feature=fvwp
#
Krass, was Grossbritannien jetzt durchzieht:

490.000 der sechs Millionen Arbeitsplätze im öffentlichen Sektor werden in den nächsten vier Jahren gestrichen. Die Staatsausgaben werden insgesamt um 83 Milliarden Pfund gekürzt, die Steuern um 29 Milliarden Pfund erhöht.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,724248,00.html

Der Spiegel hat inzwischen ja Bildqualität erreicht, aber die Kommentare (ewig nicht mehr angeschaut) sind ganz interessant. Da ich selbst noch unschlüssig bin, wie man am erfolgreichsten (und sozialverträglichsten) die massive Verschuldung angeht, habe ich mir mal einige angeschaut:

wir sitzen alle in einem Boot", die Investmentbanker auf dem Sonnendeck
...
Je früher ein Staat eine Regierung bekommt, die unpopuläre Maßnahmen erzwingt statt den Kindern immer weitere Schulden aufzuzwingen, desto besser
...
letzendlich sind die britischen Staatsfinanzen so am *****, das sämtliche "Sparpakete" doch nichts anderes als Insolvenzverschleppung darstellen.
Der Staatsbankrott kommt irgendwann sowieso. Oder eine Hyperinflation.
...
Nach dem Saufen hat man halt einen Kater.
...
allerdings haben die Briten aber auch kaum noch produzierende Industrie. Der Umbau in eine reine Dienstleistungsgesellschaft "man verkauft sich gegenseitig Hamburger (what ever) und steigert damit das BSP" scheint ja auch nicht zu funktionieren.
...
Labour hat den Staat extremst aufgeblaeht. Dieses Aufblaehen wird nun zurueckgenommen.
...
Das Bsp UK zeigt auch, dass der Neoliberalismus auf ganzer Linie gescheitert ist. Trotz flexiblem Arbeitsmarkt, deregulierter (Finanz)maerkte, trotz geringer Steuern und Sozialabgaben, trotz mieser sozialer Absicherung hat es eben keinen nachhaltigen Wohlstandszuwachs fuer die Masse der Bevoelkerung gegeben: Im Gegenteil jetzt geht es erst einmal wieder in die entgegengesetzte Richtung.
...
Andererseits müsste London wirklich auch massiv die Finanzmärkte an der Haushaltssanierung beteiligen, denn die sind maßgeblich für das Fiasko verantwortlich. Und es hilft auch nichts, so zu tun, als hätte es keine Krise gegeben und zu hoffen, man werde mit weiterer Spekulation die Folgen der Krise ausstehen können. Das ist das Verhalten eines Spielers, der in der Spielbank verloren hat und weiterspielt, um den Verlust wieder hereinzuholen.
...
Auch wenn GB's Kreditwürdigkeit auf dem dem Spiel steht, halte ich dieses Sparprogramm für zu radikal, insbesondere in Forschung, Innovation, Bildung Infrastruktur müsste massiv investiert werden, um wieder eine wirtschaftliche Basis zu schaffen.
...
Die mit den USA verbündeten Industrienationen und die USA sind in den Pleite getrieben. Die Sieger und Verlierer des Kapitalismus stehen fest. Die Spitze der Pyramide ist fertig. Alles was vom gemeinen Steuerzahler Jahrzehnte lang über mehrere Generationen verteilt bezahlt und im wahrsten Sinne des Wortes mit aufgebaut wurde, wird privatisiert.
...
bei all unseren privilegien kommenden generationen diesen schuldenbetrag angesichts sinkender wettberwerbsfaehigkeit unserer volkswirtschaft (sowohl im wirtschaftlichen als auch bildungstechnischem bereich)hinterlassen wollen.
der jaehrliche zinsdienst fuer diese spesenrechnung betraegt 38 mrd EUR. Dieses geld gehoert in die zukunft investiert, nicht fuer altlasten verbrannt.
Wohl dem, der von den profiteuren des aufschwungs erben kann. und ein prosit der chancengleichheit!
...
Was kann schon passieren ?
Rente 75 für alle Briten und 'Band Aid' singt 'Nahrung für die Queen' ?


Nun ja, der letzte Kommentar ist am zynischsten.
Vom Verschuldungsgrad steht Deutschland schlechter da als GB:


#
Die US-Staatsverschuldung ist Ende Dezember auf 14 Billionen Dollar gestiegen (=45.000 USD/Einwohner). Deutschland liegt insgesamt bei knapp 1,9 Billionen Euro (knapp 23.000 Euro/Einwohner).

Die staatlichen Schulden der USA haben Ende Dezember die Marke von 14 Billionen US-Dollar überschritten. Für die letzte Billion waren gerade einmal sieben Monate notwendig, im Juni des vergangenen Jahres lag der Schuldenstand noch bei 13 Billionen, Ende 2008 bei 10 Billionen
http://www.heise.de/tp/blogs/8/149023

Europa: http://www.staatsverschuldung.de/ausland.htm

Praktisch die ganze Welt ist zudem mehr oder weniger massiv verschuldet:

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Public_debt_percent_gdp_world_map.svg&filetimestamp=20091209083525

Historisch gesehen wird der enorme Anstieg der Geldmenge zur Inflation führen.

Interessant ist die Frage, wo so astronomische Kreditsummen überhaupt herkommen können. Nach dem allgemeinen Verständnis müsste das komplette Geld von den Banken bei den Bürgern eingesammelt und an die Kreditnehmer weitergegeben werden. Die Höhe der deutschen Spareinlagen ist etwas umstritten, wurde seitens der Bundesregierung aber 2008 zB auf 511 Milliarden Euro beziffert (http://www.morgenpost.de/wirtschaft/article917228/Deutscher_Staat_buergt_fuer_alle_Sparguthaben.html).
Diese und knapp 1,4 Billionen ausländischer Anleger müssten also ausschliesslich in der deutschen Bundesschuld angelegt sein.

Lustigerweise ist dies aber überhaupt nicht notwendig, da die Privatbanken Geld für Kredite ohne Gegenwert erfinden dürfen (offenbar nur begrenzt durch die Mindestreserve bei der EZB von 2% und der Pflicht zu 8% Eigenkapital bei Risikokrediten). Die fünfzigfache Geldmenge der Zentralbankeinlage kann also seit Durchsetzung der Banking-Theorie (http://de.wikipedia.org/wiki/Banking-Theorie) durch jede Privatbank geschöpft (also per Kreditvergabe geschaffen) und gegen Zinsen verliehen werden - eine sehr clevere Idee und natürlich ein Bombengeschäft sowie überzeugendes Argument bei der Mitgestaltung der Politik (Merkel zur Erpressung: http://www.youtube.com/watch?v=67GZ1s9sdC0).

In der EU gilt ein Mindestreservesatz von 2 %, d. h. Geschäftsbanken können das 50fache ihrer Zentralbankgeldguthaben als Kredite in Form von Buchgeld vergeben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Geldsch%C3%B6pfung

Genauso sieht's in den USA aus:

Der Federal Reserve Act ermöglicht es der Federal Reserve bis heute, Geld ohne Gegenwert zu schaffen und es beispielsweise der amerikanischen Regierung gegen Zinsen zu leihen
http://de.wikipedia.org/wiki/Federal_Reserve_System

Für dieses grösstenteils ohne Gegenwert geschöpfte Geld fallen astronomische Zinsen an - Geld, dass bei Schulen und Hochschulen, im Gesundheitssystem und für die weitere Infrastruktur dringend gebraucht wird.

Bundeshaushalt 2014 drohen 50 Milliarden Euro Zinsen

Der Etat „Bundesschuld“ wachse damit deutlich stärker als der für Bildung und Forschung, für den im Jahr 2014 mit dann 13,3 Milliarden Euro um 2,5 Milliarden Euro höhere Ausgaben vorgesehen sind als in diesem Jahr.

http://www.focus.de/politik/deutschland/bundeshaushalt-2014-drohen-50-milliarden-euro-zinsen_aid_527277.html

Dabei ist natürlich auch klar, dass die Politik sich freiwillig in die Abhängigkeit begeben hat (zB zwecks Finanzierung von Wahlverprechen). Dennoch ist nicht ersichtlich, warum unseriöse Privatbanken, die mit ihrem Spielgeld auf der ganzen Welt zocken (u.a. Verschärfung der Rohstoffpreiese) ein staatlich garantiertes Recht zum Abkassieren haben sollen.

Zwecks Vermeidung der horrenden Zinszahlungen sollte der Staat die Geldschöpfung wieder von den Privatbanken übernehmen:
http://www.youtube.com/watch?v=5-9B3DgxJQc

"Ich befürchte, der Durchschnittsbürger wird es nicht gut finden, wenn er erfährt, dass Banken Geld erschaffen können und dies auch tun... und diejenigen, die über die Geldangebot der Nation bestimmen, kontrollieren damit die politischen Entscheidungen der Regierung und halten so das Schicksal der Menschen in ihren leeren Händen."
http://de.wikipedia.org/wiki/Reginald_McKenna
#
Würden die Menschen das Zinssystem verstehen, würde es zu einer Revolution kommen, noch vor morgen früh. - Henry Ford



Es lebe der Zins! Was würden die Verbrecher dieser Welt nur ohne ihn machen?!
#
Hatte schon seinen Grund, weshalb das Zinssystem damals durch viele Religionen verboten war. Der Kampf um die Zinsen zwingt jede Gesellschaft in die Knie.


Teilen