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Heute, Birma (Burma/Myanmar)[TV Tipp 02.11. - Free Zarganar#218]

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Ich brauche hier wohl niemanden an Rostock im Mai 1992 zu erinnern. Lange her, nicht wahr? Und schlimm. Schlimm? Auf seine Weise.


Aung San Suu Kyi (Bild Wikipedia)

Zu jenem Zeitpunkt befand sich in Rangun, Birma, Aung San Suu Kyi bereits seit zwei Jahren unter striktestem Hausarrest, verfügt durch die Militärdiktatur des Landes. Bereits ein Jahr zuvor hatte ihre Partei die demokratischen Wahlen in Birma gewonnen. Doch die Generäle traten das Votum des Volks mit Stiefeln.

44 Jahre alt war Aung San Suu Kyi zur Zeit ihres demokratischen Wahlerfolges. 62 Jahre alt ist sie heute. Die 18 Jahre dazwischen hat sie fast ununterbrochen in der Isolation des Hausarrestes oder im Gefängnis verbracht. Dabei stand sie permanent unter unausgesprochener Todesdrohung.

Die einzigen Mittel, die ihr, nach eigenem Verständnis, gegen die Machtwillkür der Militärs zur Verfügung standen und stehen: Gewaltfreier Widerstand und Hungerstreik.

1991 wurde ihr der Friedensnobelpreis zuerkannt. 1999 starb in England ihr Ehemann – es war ihr nicht möglich, bei ihm zu sein.

Jetzt ist es soweit: das burmesische Volk erhebt sich und geht, angeführt von den buddhistischen Mönchen des Landes, gegen die Diktatur der Generäle auf die Straße. Möge der Wille des Volkes sich durchsetzen. Mögen die Militärs besonnen genug sein und auf den Einsatz von militärischer Gewalt gegen ihr eigenes Volk verzichten. Mögen unsere westlichen Regierungen alles in ihrer Macht Stehende tun, um einen gewaltfreien Wandel in Birma zu unterstützen und das arme Land in der Folge zu fördern - die Menschen leiden dort schwer unter den Folgen von internationalen, gegen die Diktatur gerichteten Boykotts. Möge nun, nach 18 langen Jahren, Aung San Suu Kyi endlich die demokratisch legitimierte Präsidentin ihres Landes werden. Lasst uns in diesen Tagen hin und wieder daran denken.



Die Geschehnisse in Birma heute bei SPON:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,507622,00.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,507650,00.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,507700,00.html

Zu Aung San Suu Kyi:

http://de.wikipedia.org/wiki/Aung_San_Suu_Kyi
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Das Niederknüppeln der Bewegung hat wohl leider schon begonnen:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,507935,00.html

Hoffentlich endet es nicht in einer Katastrophe wie beim Niederschlagen der Proteste 1988 mit tausenden Toten.
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Das ist aber zu befürchten und im Grunde wäre es wenig überraschend.
Wie sonst will die Junta ihre Macht behalten wenn nicht durch Gewalt.

Allerdings denke ich, dass es in einem solchen Fall zu weiteren Aufständen in immer kürzeren Intervallen (also keine erneuten 18 Jahre) kommen wird.
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Und in 2 Wochen interessiert sich kein Schwein mehr dafür . Ist eben kein "Schurkenstaat" von der "Achse des Bösen"... Da ließt George dabbeljuu lieber den Sportteil und gähnt leise vor sich hin...
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Was erwartest du denn ?

 Soll jetzt die 101. Airborne über Rangoon abspringen?
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igorpamic schrieb:
Da ließt George dabbeljuu lieber den Sportteil und gähnt leise vor sich hin...

FAZ.net schrieb:
Bush wünscht schärfere Sanktionen
Protest in Yangon

Schon am Montag hatte der amerikanische Präsident Bush verschärfte Sanktionen angekündigt. Bush werde die Strafmaßnahmen am Dienstag vor der UN-Vollversammlung bekannt geben, erklärte Sicherheitsberater Stephen Hadley. %uFFFDUnsere Hoffnung ist es, den internen Druck mit dem äußeren Druck Amerikas, der UN und aller Länder, die sich der Freiheit verpflichtet fühlen, zu kombinieren%uFFFD, sagte Hadley. Geplant seien finanzielle Sanktionen gegen Mitglieder des Regimes und ihre Unterstützer. Anscheinend hofft Bush, dass auch andere Staaten ihre Maßnahmen gegen Burma ausdehnen werden. (Siehe auch: Video: Bush unterstützt Proteste in Burma)

Die Vereinigten Staaten bemühen sich, die Junta wirtschaftlich zu isolieren; vor vier Jahren verhängte Washington einen Import-Stopp für Waren aus Burma. Die bisherigen Sanktionen der EU gehen Washington nicht weit genug.


Erst informieren, dann in der Vorurteilsschublade wühlen.

Ob (nicht nur) die USA nicht auch mehr tun könnten steht auf einem anderen Blatt, aber interessieren tut es wohl.
Immer diese plumpe Amerikahetze. Wenn wenigstens Argumente vorgebracht würden.  :neutral-face
Dann müsste man sich auch nicht dazu durchringen und diesen unsäglichen Präsidenten hier "verteidigen"
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pipapo schrieb:
Immer diese plumpe Amerikahetze. Wenn wenigstens Argumente vorgebracht würden.  :neutral-face


Wenn die USA echtes Interesse hätten, müssten sie mit den Chinesen reden.
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Die Frage ist ob das nicht schon geschieht und wenn ja ob das in jeder Zeitung steht.
Eine reine Vermutung natürlich, die genauso richtig wie falsch sein kann.
Dass die bislang beschlossenen Maßnahmen letztlich zu einer Veränderung der Lage führen bezweifle ich selbst stark.
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HeinzGründel schrieb:
Was erwartest du denn ?

 Soll jetzt die 101. Airborne über Rangoon abspringen?


Hab ich das behauptet?????  

Ich machte nur eine Randnotiz, daß das Thema in 2 Wochen aus den Medien verschwunden ist, sowie Dafur, Swasiland,Simbawe,Jemen,Nigeria,demnächst auch wieder Nordkorea.Die werden ja auch von der Liste getrichen. Warum soll, was seit 1962 bestand hat, auch nicht auf ewig weiter exestieren dürfen, solange es nicht die Welt weiter stört...

O.K. verstanden!
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Aus einem Interview von SPON mit dem Asienexperten Marco Bünte, zur Frage nach der Wirksamkeit international verhängter Boykotts:

"Der weitreichende Wirtschaftsboykott der USA von Importen aus Myanmar, das Waffenembargo und die Finanzsanktionen haben bisher eher die einfache Bevölkerung getroffen. Als die USA die Sanktionen vor vier Jahren verhängt haben, haben rund 40.000 burmesische Textilarbeiter ihren Job verloren, weil die Exporte in die USA gingen. Auch die leichten Sanktionen der EU, die Kontensperrungen und das Besuchsverbot, haben bislang nichts gebracht, weil sie durch Indien und China unterlaufen werden. Myanmar kann durch Verkäufe von Erdöl und Erdgas an Indien seinen Militärapparat weiter konsolidieren."

Es sieht also traurigerweise ähnlich aus wie im Saddam-Irak, wo ebenfalls die Bevölkerung Hauptleidtragender der Sanktionen war. Einzig erfolgversprechend wäre es, wenn alle, wirklich alle irgendwie mit Birma verbundenen Staaten, v.a. aber China und Indien untereinander einig wären, mit dem Militärregime nicht länger zu kooperieren. Eine Utopie, leider, ich weiß ...
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pipapo schrieb:
igorpamic schrieb:
Da ließt George dabbeljuu lieber den Sportteil und gähnt leise vor sich hin...

FAZ.net schrieb:
Bush wünscht schärfere Sanktionen
Protest in Yangon

Schon am Montag hatte der amerikanische Präsident Bush verschärfte Sanktionen angekündigt. Bush werde die Strafmaßnahmen am Dienstag vor der UN-Vollversammlung bekannt geben, erklärte Sicherheitsberater Stephen Hadley. %uFFFDUnsere Hoffnung ist es, den internen Druck mit dem äußeren Druck Amerikas, der UN und aller Länder, die sich der Freiheit verpflichtet fühlen, zu kombinieren%uFFFD, sagte Hadley. Geplant seien finanzielle Sanktionen gegen Mitglieder des Regimes und ihre Unterstützer. Anscheinend hofft Bush, dass auch andere Staaten ihre Maßnahmen gegen Burma ausdehnen werden. (Siehe auch: Video: Bush unterstützt Proteste in Burma)

Die Vereinigten Staaten bemühen sich, die Junta wirtschaftlich zu isolieren; vor vier Jahren verhängte Washington einen Import-Stopp für Waren aus Burma. Die bisherigen Sanktionen der EU gehen Washington nicht weit genug.


Erst informieren, dann in der Vorurteilsschublade wühlen.

Ob (nicht nur) die USA nicht auch mehr tun könnten steht auf einem anderen Blatt, aber interessieren tut es wohl.
Immer diese plumpe Amerikahetze. Wenn wenigstens Argumente vorgebracht würden.  :neutral-face
Dann müsste man sich auch nicht dazu durchringen und diesen unsäglichen Präsidenten hier "verteidigen"



Eine Frechheit, mir "Amerikahetze" vorzuwerfen. Seltsame Ableitung meiner 3 Zeilen. Antwort zu dem Thema oben drüber.
Ansonsten darf auch zu diesem Thema ja wohl etwas Ironie gestattet sein. Aber  man wird ja selbst von den "Gelehrten" hier gleich missverstanden.
Das Bush jetzt Partei für die Opposition in Birma nehmen muß, ist ja wohl logisch, sonst würde sein "Kampf" für die Freiheit aller Länder nicht unglaubwürdig erscheinen.
@pipapo wie naiv muss du sein, zu glauben, daß dies unter dem Gesichtspunkt der Menschenrechte und Freiheit geschieht, gerade in einer Zeit, wo die USA um Glaubwürdigkeit in der ganzen Welt kämpft. Und das bei einem Land, daß seit 45 Jahren von einer Millitär-Junta geprügelt wird.
P.S.: Ich habe die Rede von Bush gestern gesehen, nur schade daß er so schnell gehen musste, weil ein kleiner Mann mit Vollbart gerade vorgefahren ist.
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igorpamic schrieb:

@pipapo wie naiv muss du sein, zu glauben, daß dies unter dem Gesichtspunkt der Menschenrechte und Freiheit geschieht,[...]

1. Sag mir wie naiv ich sein muss.
2. Wo habe ich derartiges geschrieben?
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FAZ.net schrieb:
Bush wünscht schärfere Sanktionen
Protest in Yangon

Schon am Montag hatte der amerikanische Präsident Bush verschärfte Sanktionen angekündigt. Bush werde die Strafmaßnahmen am Dienstag vor der UN-Vollversammlung bekannt geben, erklärte Sicherheitsberater Stephen Hadley. %uFFFDUnsere Hoffnung ist es, den internen Druck mit dem äußeren Druck Amerikas, der UN und aller Länder, die sich der Freiheit verpflichtet fühlen, zu kombinieren%uFFFD, sagte Hadley. Geplant seien finanzielle Sanktionen gegen Mitglieder des Regimes und ihre Unterstützer. Anscheinend hofft Bush, dass auch andere Staaten ihre Maßnahmen gegen Burma ausdehnen werden. (Siehe auch: Video: Bush unterstützt Proteste in Burma)

Die Vereinigten Staaten bemühen sich, die Junta wirtschaftlich zu isolieren; vor vier Jahren verhängte Washington einen Import-Stopp für Waren aus Burma. Die bisherigen Sanktionen der EU gehen Washington nicht weit genug.



@pipapo:

1. Ich rede von der in dem Text geschwärzten Freiheit. Einen Text
   mir präsentieren, welche eine Art offizielle amerikanische Erklärung
   wiederspiegelt, sonst aber nichts. die Freiheit der Bushregierung definiere ich
  eben anders als die Freiheit der Allgemeinheit. Für mich sind Maßnahmen gegen
  dieses Land eben nichts anderes, als das Zugeständnis der USA wegen der
  ständigen Missachtung des UN-Sicherheitsrates "Sanktionen" gegen Burma zu
  verhängen, um wieder Glaubwürdigkeit in Sachen Bekämpfung von
  Diktatoren, Schurkenstaaten und Undemokratischen Ländern zu wahren.
  Für mich ist das Scheinheiligkeit pur!

2. Den Grad deiner Naivität überlaß ich dir selber...
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Du erkennst aber schon, dass es sich um einen zitierten Zeitungsartikel handelt in dem du ein Wort hervorhebst das wiederum in einem wörtlichen Zitat (als solches auch kenntlich gemacht) des US Sicherheitsberaters vorkommt?

Wie du daraus schließt dass dies meine eigene Meinung ist, weißt vermutlich nur du.
Womit wir wieder bei der Naivität wären. Aber lassen wir das....
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Das Land heißt momentan zur Abwechslung wieder mal, aber schon seiD geraumer Zeit, Myanmar. Oder lehnst Du die Umbenennung ab, weil sie unter der Militärjunta erfolgt ist? Ehrenwert, trotzdem sollte man das den jüngeren Lesern nicht unterschlagen, damit sie die Fernsehnachrichten und den Fred in Verbindung bringen können.
@ Mods, kann man den Fredtitel erweitern?

DA

Edit: Titel ergänzt. Falls jemand noch mehr Namen/Schreibweisen weiß, immer her damit  (pipapo)
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Ist okay so.
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pipapo schrieb:
Du erkennst aber schon, dass es sich um einen zitierten Zeitungsartikel handelt in dem du ein Wort hervorhebst das wiederum in einem wörtlichen Zitat (als solches auch kenntlich gemacht) des US Sicherheitsberaters vorkommt?

Wie du daraus schließt dass dies meine eigene Meinung ist, weißt vermutlich nur du.
Womit wir wieder bei der Naivität wären. Aber lassen wir das....


Ich sehe, daß wird nichts mehr.
Du hast mir nicht erklärt, warum ich "plumpe Amerikahetze" betreibe, also überlasse ich dir den Grad deiner Naivität. Ist doch fair oder?
Jetzt überlass dieses schwierige Thema lieber den "Gelehrten", ich konnte ja nicht ahnen,daß eine spitze ironische Bemerkung gleich zu dieser Kontroverse führt.
Forza SGE
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Vielleicht mal Back to Topic...

Hier die letzten News:

http://www.fr-online.de/top_news/?sid=37f44cccb529bb712710300cda1efbfc&em_cnt=1216372

Wenn Ihr mich fragt wird das alles wieder mal nach gewohntem Schema ablaufen, die Junta schlägt solange drauf, bis die Menschen vor Ort genug haben und wieder Ruhe ist. Da kann man nur froh und dankbar sein nicht unter einer solchen Regierung leben zu müssen...

Gruss

Wedge
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igorpamic schrieb:

... Du hast mir nicht erklärt, warum ich "plumpe Amerikahetze" betreibe, ...


Du hast mich zwar nicht direkt angesprochen, aber das reihe ich schon in die Kategorie plumpe Amerikahetze ein:

igorpamic schrieb:
... Ist eben kein "Schurkenstaat" von der "Achse des Bösen"... Da ließt George dabbeljuu lieber den Sportteil und gähnt leise vor sich hin...


Vor allem, wenn man selbst, wie ich auch, lieber seine Meinung in einem Fußballforum, also quasi im Sportteil des Internets, veröffentlicht und nicht für die Freiheit in Burma, Birma, Mynmar oder was auch immer aktiv wird...

Just my two cents.
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Wedge schrieb:
Vielleicht mal Back to Topic...

Hier die letzten News:

http://www.fr-online.de/top_news/?sid=37f44cccb529bb712710300cda1efbfc&em_cnt=1216372

Wenn Ihr mich fragt wird das alles wieder mal nach gewohntem Schema ablaufen, die Junta schlägt solange drauf, bis die Menschen vor Ort genug haben und wieder Ruhe ist. Da kann man nur froh und dankbar sein nicht unter einer solchen Regierung leben zu müssen...

Gruss
Wedge


Ich denke, diesmal ist das wohl etwas ernster zu nehmen.
Ich habe das Land selbst "bereist" und viele Menschen kennengelernt.
Die Mönche haben einen ungeheuren Einfluss in diesem Staat. Das ging ja so weit, dass die Machthaber immer versucht haben, sich durch Opfergaben das Stillschweigen dieser Institution zu erkaufen.
Durch die verordneten enormen Preiserhöhungen ist das Fass übergelaufen.
Buddhistische Mönche haben kein Problem zu Märtyrern zu werden. Die Bevölkerung (ca. 90% tiefgläubig) folgt ihnen blind.

Offensichtlich haben sich jetzt viele Männer als Mönche auf Zeit verpflichtet.
Mir scheint, diese Aktion ist von langer Hand vorbereitet.
Selbst wenn die Burmesen als friedfertige Menschen erscheinen, sie haben doch einen starken Willen und können kämpfen bis zur Selbstaufgabe.
Entscheidend wird sein, wie die Führer der Mönche die Lage einschätzen, bzw. ob sie eine Chance sehen, die Situation zu verändern.

PS: Das verrückte ist ja, dass vor 50 Jahren Burma das reichste Land Asiens war!


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