Zumindest ganz schön kaputt, das Land. Die kriminellen Kartelle haben das Land im Griff, die allermeisten Politiker sind eingeschüchtert oder gekauft oder beides. Der Tourismus kommt mehr und mehr zum Erliegen, kein Wunder: Massenexekutionen und brutalste Folterungen/Morde sind völlig normal.
In Mexiko kommt man am schnellsten zu Geld, wenn man Narco wird, also Kleindealer, Auftragsmörder, Schmieresteher oder sonstwie für eines der Kartelle arbeitet. Allerdings läuft man dann Gefahr, von Narcos anderer Kartelle das Gesicht weggeschossen zu bekommen, die Hände abgebrannt oder enthauptet zu werden. Oder alles auf ein mal.
Die Kartelle investieren längst nicht mehr nur in Drogen. Sie stellen sie her, vertreiben sie, waschen das Geld in legalen Firmen weltweit, handeln mit Menschen, Waffen, Bodenschätzen - egal, Hauptsache Profit.
Die Gewalt und Brutalität ist ebenso allgegenwärtig wie die Korruption in weiten Teilen des Landes. Die Regierung hat schon vielerorts die Kontrolle über das Land verloren. Und auch wenn sich jetzt vermehrt Proteste bilden und organisieren, sieht es sehr mies aus für das Land.
So liest man jedenfalls in der Zeitung, im Internet, sieht Berichte im Fernsehen oder hört es im Radio.
Sehr schade. War jemand in letzter Zeit mal dort und kann mehr berichten?
Hier ein Link zu einem Beitrag aus dem Weltspiegel vom letzten Sonntag.
Hier ein Interview mit einer Expertin der Heinrich-Böll-Stiftung.
Ich bin erst im kommenden Jahr im Januar für 2 Wochen dort. Jedoch werde ich (zum Glück) davon weniger mitbekommen da die Gegend um Cancun dort sicher sein soll. Meine Arbeitskollegelin war erst vor 2 Monaten vor Ort und konnte mir bestätigen das die Mexikaner sehr viel tun um ihre Touristen in der Gegend schützen weils eben ne Einnahmequelle ist. Soweit ich weiß betrifft es den Norden der doch arg unsicher ist ?!
Yucatan ist absolut sicher. Wir waren 2013 in Playa del Carmen (direkt in der Stadt, nicht in der "Hotelmeile") Dort sieht man auch immer wieder schwer bewaffnete Polizisten auf Patrouille.
Wir haben uns zu keiner Sekunde unsicher gefühlt. Sind dort mit dem ADO Bus sowie auch den Collectivos (u.a. nach Tulum) gefahren. War alles völlig problemlos.
Ich habe letztes Jahr ein Auslandssemester in Mexiko-Stadt gemacht und bin ein bisschen herumgereist (auch Cancun, Playa del Carmen). Ich kann nicht bestätigen, dass es dort drunter und drüber ging. Da war alles relativ ruhig, außer dass die Polizei teilweise bestechlich ist.
Aber das kann sich natürlich jetzt auch gravierend geändert haben, das mag sein. Mir hat eine Bekannte aus Mexiko auch bestätigt, dass es momentan wohl nicht so toll in Mexiko-Stadt sein soll.
ist ein bisschen zu ange her, dass ich da gewohnt habe, kann also zur aktuellen Situation herzlich wenig beitragen, wenn ich es auch vielleicht aufmerksamer verfolge als gänzlich Unbetroffene. In der FAZ gibts aber einen aufschlussreichen Artikel zum Thema
Hab auch ein Semeser in Mexico - Stadt studiert (daher auch mein Name), Is halt alles ein bissi her. Einfach nur ein traumhaftes Land muss ich sagen. So und jetzt zu der aktuellen Thematik: Die touristischen Ecken Mexikos sind sicher bis auf wenige Ausnamen, schon alleine aufgrund der Tatsache dass die Kartelle ordentlich daran mitverdienen. Und eben nicht nur an den Drogen sondern einfach an Allem. Die Problematik liegt darin, dass so lange Nachfrage nach Drogen besteht (und die wird es wohl immer geben) diese auch an die Konsumenten gebracht werden. Zum Anderen sind Politiker und Polizei dort so extrem korrupt, dass auch leider der "Aufstand" der Bevölkerung dort nichts bewegen wird. Peña (der aktuelle Präsident) verdient ordentlich mit und wird nichts gegen die Kartelle tun. Wenn er irgendwann abgelöst wird kommt der nächste korrupte Politiker. Vicente Fox (der vorherige Präsident) hat den Kampf gegen die Kartelle begonnen was ich für gut halte. Nur ist das ein Kampf der nur gewonnen werden kann wenn die komplette Polizei und Politik ausgetauscht würden. Das kann und wird nicht geschehen. Also, Mexico wird immer ein tolles Land mit super Essen na Mega geilen Leuten sein. Entronnen: Mexico lindooooo y queridooooo.... Viva Mexico Cabrones!!!!!
reggaetyp schrieb: Zumindest ganz schön kaputt, das Land. Die kriminellen Kartelle haben das Land im Griff, die allermeisten Politiker sind eingeschüchtert oder gekauft oder beides. Der Tourismus kommt mehr und mehr zum Erliegen, kein Wunder:
So war es schon "immer"...
und...bis auf Acapulco blüht der Tourismus...
...und was auf Mex. gilt für dutzende weitere Länder...
...und Korruption...da muss man bei uns doch nur vor die Türe schaun...
reggaetyp schrieb: Zumindest ganz schön kaputt, das Land. Die kriminellen Kartelle haben das Land im Griff, die allermeisten Politiker sind eingeschüchtert oder gekauft oder beides. Der Tourismus kommt mehr und mehr zum Erliegen, kein Wunder:
So war es schon "immer"...
und...bis auf Acapulco blüht der Tourismus...
...und was auf Mex. gilt für dutzende weitere Länder...
...und Korruption...da muss man bei uns doch nur vor die Türe schaun...
Das stimmt so nicht. Es war eben nicht immer so. Früher wurde das Land fast ein Jahrhundert lang von der "Partei der institutionalisierten Revolution" (PRI) regiert, wobei regieren nicht im uns bekannten Sinne verstanden werden darf.
Mexiko drohte wie so viele Länder Lateinamerikas ein Spielball nordamerikanischer Interessen zu werden und um Militärputsches vorzugreifen, wurde das Militär faktisch abgeschafft. Damit fuhr man jahrzehntelang recht gut. Nebeneffekt war allerdings, dass die Macht des Staates zwar in den Ballungsräumen noch irgendwie, nicht aber in entlegenen Regionen aufrecht erhalten werden konnte. Vielleicht wollte man das ach gar nicht, wer weiß. Aber im Hinterland haben die Leute sich früh damit abgefunden, dass vom Staat keinerlei Leistungen zu erwarten sein würden. Straßenbau etc. war eher eine regionale Herausforderung und lokale Größen (auch Kriminelle, Drogenkartelle etc.) waren den Leuten näher als die öffentlichen Einrichtungen. Denn die kümmerten sich um Infrastruktur. Das wird auch ein Grund sein, warum anders als etwa in Brasilien, das ja in puncto Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum in Lateinamerika am ehesten mit Mexiko vergleichbar ist, wo die Drogenkartelle sich eher auch Inseln innerhalb der Ballungsräume (den Favelas) tummeln, in Mexiko eine viel breitere Akzeptanz besteht. Aber auch, warum die Kartelle eben seit jeher weit mehr gemacht haben und in allen wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Bereichen viel besser verzahnt waren.
Hinzu kam, dass wegen der jahrzehntelangen Alleinregierung der PRI eine Art Erbfolge eingetreten ist, sich also Politikerkasten und Kriminelle wunderbar arrangiert haben. Es war dann auch so lange friedlich, wie niemand sich einmischte. Für einen souveränen Staat ist so etwas natürlich untragbar, so dass man dann begonnen hat, gegen die Macht der Kartelle vorzugehen ... allerdings auch erst als Mitte der Neunziger in den wirtschaftlich stärkeren Regionen wie Mexiko Stadt oder dem Norden eine politische Emanzipation stattfand und plötzlich die PRI Boden an PAN und PRD verloren hat. Damals war das mit großen Hoffnungen verbunden (vgl. das Lied "Gimme tha Power" von Molotov) und zunächst schien es ja auch so, als würde entfilzt werden können. Aber in den entlegenen Regionen war der Verbund zu stark und die Strukturen zu verkrustet, sprich alle Ämter quasi mit Erbposten versehen, so dass sich schlichtweg nichts änderte.
Mit dem Kampf Kolumbiens gegen die dortigen Kartelle gewannen die Kriminellen in Mexiko dann massiv ein Einfluss und wo sie früher nur am Transit in die USA verdient haben, ist das gesamte Drogen- und Menschenhandelgeschäft nun in Mexiko selbst exorbitant gewachsen.
Alleine kann Mexiko das nicht gewinnen. Sie können sich zum Wohle des Tourismus mit der Mafia arrangieren (die dann ja auch wieder mit verdient) aber eben auch nur fleckchenweise. An Brückenköpfen und exponierten Orten (Acapulco wurde besipielhaft für Hafenstädte genannt und in den Grenzorten zu den USA) bleibt trotzdem kein Raum für Tourismus, weil die verfeindeten Kartelle da um Boden kämpfen, jeder potenziell beim Widersacher mitmischt und willkürlich und gnadenlos getötet, gefoltert und entführt wird.
Gilt das für dutzende weitere Länder? Mit Abstrichen vielleicht. Aber Mexiko bildet eine über 2000 km lange Landbrücke von Südamerika in die USA. Es ist der einzige Weg. Die Grenze zu den USA ist per se nicht zu überwachen, das ganze Land wegen seiner Topografie und Größe ohnehin nicht.
Helfen würde vielleicht, wenn Drogen in den USA legalisiert würden und/oder wenn der Staat Mexiko in Eigenregie produziert. Aber in Mexiko ist das eben nur ein Standbein der Kartelle - ein Jammer, denn wie Mexikoadler schon andeutete, ist Mexiko ein faszinierendes Land voller Kulturen, kulinarisch abwechslungsreich und voll mit sympathischen, lebensbejahenden Menschen.
Wollte ja erst nicht so viel schreiben, weil ich zu lange nicht da war, um eine Innenansicht auf die aktuelle Situation zu wagen. Aber da waren mir jetzt einfach zu viele vereinfachende Schlagwörter, die ich nicht unwidersprochen stehen lassen wollte.
OK...sorry...hätte mehr in die Tiefe gehen sollen! müsste ich jetzt nun auch um einiges zu korrigieren, jedoch kommt nun Eintracht vlt. finde ich morgen die Muße dazu.
Ach so...war etliche Jahre in Mexiko-Stadt zu Hause...
reggaetyp schrieb: Zumindest ganz schön kaputt, das Land. Die kriminellen Kartelle haben das Land im Griff, die allermeisten Politiker sind eingeschüchtert oder gekauft oder beides. Der Tourismus kommt mehr und mehr zum Erliegen, kein Wunder:
So war es schon "immer"...
und...bis auf Acapulco blüht der Tourismus...
...und was auf Mex. gilt für dutzende weitere Länder...
...und Korruption...da muss man bei uns doch nur vor die Türe schaun...
Hast gerade allen Ernstes die Korruption, die in Mexiko herrscht, mit der in Deutschland verglichen bzw. auf die gleiche Stufe gestellt?
Komm schon. Also Alltagskorruption, v.a. im Sinne von "ich mach meine normale Arbeit erst, wenn du mir Cash gibst", ist hier nun wirklich selten zu sehen. Ich würde mal dreist behaupten, die Lokalpolizei ist um Einiges ehrliches als in Mexiko. Sind zumindest meine subjektiven Eindrücke.
Auch in Mexiko werden Koepfe geschnitten, wahlweise sogar mit Kettensaegen, doch im Gegensatz zu den Barbaren des IS, sind die Jungs aus Mexiko keine Muselmannen sondern fromme Christen. Der Herr ist schließlich auch fuer ihre Suenden gestorben, er wird ihnen schon vergeben.
Doch das ist nur einer der Gruende warum der Krieg in Mexiko keine Sau juckt, viel wichtiger ist die Rolle der Presstituierten. Die bezahlten Hunde arbeiten fuer die Interessen einiger weniger, und fuer sie ist der nahe Osten mit seiner Lage und seinen Schaetzen interessanter. Also muss der Hanswurst oder der Oesi von nebenan irgendwie Appetit auf diesen hausgemachten Konflikt bekommen. Ein Ehrenmord hier, ein Salafistenbart dort und voila, die Leute sind aufgebracht und sind eher bereit ein militaerisches Eingreifen zu dulden.
Dabei ist gerade der Krieg in Mexiko, ueber 100.000 Tote, viel intensiver und groeßer als die Bartraeger in Syrien. Doch wem erzaehl ich das.
Der Unterschied ist vielleicht, dass man in Deutschland korrupt sein kann und in Mexiko korrupt sein muss.
Grundsätzlich ist die Situation in Mexiko aber spätestens schon seit den späten 90ern ausweglos und dieses Thema kommt aktuell nur durch den spektakulären Fall der toten Studenten überhaupt wieder ins allgemeine Bewusstsein. In weniger öffentlichkeitswirksamen aber nicht weniger grausamen Ausartungen findet dort aber die ganze Zeit schon ein unfassbarer Krieg statt, den man als Unbeteiligter zwar kaum mitbekommt, in dem Betroffene aber längst resigniert haben. Hätte man vor 10 Jahren radikal reagiert, was auch für mich die konsequente Legalisierung des Drogenhandels beinhaltet, hätten vielleicht viele Tote vermieden werden können. Mittlerweile haben die Kartelle aber in jedem denkbaren Wirtschaftszweig ihre Finger drin, so dass eine Legalisierung in diesem Fall wohl auch nur noch einzelne Symptome lindern würde.
Leider wurden die Leute, die das Problem damals erkannt haben, nicht ernst genommen. Wieder einmal...
Dabei ist gerade der Krieg in Mexiko, ueber 100.000 Tote, viel intensiver und groeßer als die Bartraeger in Syrien. Doch wem erzaehl ich das.
Dann beweis mir mal, warum der Krieg in Mexiko mit über 100000 Toten viel intensiver und größer ist als der Krieg in Syrien mit über 200000 Toten. Belege es mir bitte.
Und erkläre uns doch mal allen, warum Du jeden Mist, den der Westen begeht oder seine Vebündeten, zum Thema machst, den Mist, den aber die IS oder andere machen, praktisch nie zum Thema machst oder relativierst. Und streite nicht ab, dass Du relativierst. Du tust es. Permanent.
Man kann mit Dir doch überhaupt nicht diskutieren. Du bist überzeugt von Deiner Meinung, schreibst sie hier rein, stellst es als Fakt hin und schreibst dann noch, dass andere das ja nicht hören wollen oder blind sind oder "wem erzähl ich das". Diese Rhetorik führt dazu, dass dies auch der letzte Kommentar von mir ist zu einem Beitrag von Dir und ich mich auch die nä. Jahre nicht mehr im D&D tummeln werde. Wenn es wenigstens nur um das Finger in die Wunde legen gehen würde und nicht um die eigene Selbstbestätigung der Meinung.
Der IS macht das scheinbar aus blinder Überzeugung aufgrund irgendwas Höherem. Die Kartelle morden des Geldes bzw. der Macht wegen. Und ja, die Brutalität dürfte in Mexiko nicht minder brutal sein. Ich persönlich hätte ja nix gegen, den Kartellen eine Deadline zu geben ala "in 30 Tagen ist nur noch einer von euch am Leben, womit ich als Staat zunächst sehr gut klarkomm". Die Frist würde ich den Los Zetas allerdings nicht geben; angefangen hat der Kartell mit Mitgliedern einer Spezialeinheit. Schlimm genug, dass lokale Polizisten durch und durch korrumpiert sind. DA muss meiner Meinung nach ein Exempel statuieren. Wobei, es dürften nur noch wenige ex-Elitesoldaten in dem Kartell drin sein.
Außerdem würde ich zu gern die Anzahl der zivilen Opfer sehen. Ich glaub, in Mexiko ist diese Zahl geringer, weil die Kartelle sich oft gegenseitig kaputtmachen. Und der Typ, der mit der Kettensäge plattgemacht werden soll, war ein Mitglied des Kartells, das ihn kaltgemacht hat. Er hat halt mit der Polizei zusammengearbeitet und das Video soll der Abschreckung an potenzielle Verräter dienen. Das so nebenbei.
Dabei ist gerade der Krieg in Mexiko, ueber 100.000 Tote, viel intensiver und groeßer als die Bartraeger in Syrien. Doch wem erzaehl ich das.
Dann beweis mir mal, warum der Krieg in Mexiko mit über 100000 Toten viel intensiver und größer ist als der Krieg in Syrien mit über 200000 Toten. Belege es mir bitte.
Und erkläre uns doch mal allen, warum Du jeden Mist, den der Westen begeht oder seine Vebündeten, zum Thema machst, den Mist, den aber die IS oder andere machen, praktisch nie zum Thema machst oder relativierst. Und streite nicht ab, dass Du relativierst. Du tust es. Permanent.
Man kann mit Dir doch überhaupt nicht diskutieren. Du bist überzeugt von Deiner Meinung, schreibst sie hier rein, stellst es als Fakt hin und schreibst dann noch, dass andere das ja nicht hören wollen oder blind sind oder "wem erzähl ich das". Diese Rhetorik führt dazu, dass dies auch der letzte Kommentar von mir ist zu einem Beitrag von Dir und ich mich auch die nä. Jahre nicht mehr im D&D tummeln werde. Wenn es wenigstens nur um das Finger in die Wunde legen gehen würde und nicht um die eigene Selbstbestätigung der Meinung.
Leb wohl D&D
Soll ich dir eigentlich ueberhaupt antworten da du eh nicht mehr hier rein schauen wirst? Ich machs einfach mal.
Der Krieg in Mexiko tobt seit 15 Jahren, sie umfasst ein Gebiet das zig mal groesser ist Syrien und co. - Richtig, die Zahl der Toten ist in Syrien offensichtlich viel extremer, dort kommen aber auch andere Waffen zum Einsatz.
Warum ich den Syrien Krieg nicht als eine groessere Bedrohung wahrnehme? Ganz einfach, dieser Krieg haette niemals diese Dimension erreicht ohne das Zutun der Westmaechte und ihren Nahost-Verbuendeten. Das ist also ein gewollter Konflikt.
In Mexiko sieht die Sache anders aus.
Und was soll eigentlich der Shice mit ich wuerde IS relativieren? Glaubst du ernsthaft ich stehe auf abgeschnittene Koepfe und Steinzeit? Ich relativiere nichts, ich sage nur da draussen existieren ein paar Deppen die von uns fuer unsere Interessen erst dahin gebracht werden, wo sie dann Koepfe abschneiden und sie dann uns praesentieren. Diese Lutscher waeren ohne uns nichts, nur eine Randnotiz der Geschichte. Aber schenke du denen weiter Beachtung.
Die Lutscher, die aus dem Syrienkrieg nach Europa zurückkommen, könnten zu einem Sicherheitsproblem werden. Der Mexiko-Krieg ist höchstens ein Sicherheitsproblem für die USA, wenn überhaupt. Von daher nicht weiter relevant und geografisch erst recht komplett unwichtig.
Dennoch sei die Frage erlaubt, wieso hier bedeutend weniger Leute empört sind über die Greueltaten und Massenmorde in Mexiko.
Ich kann mir übrigens vorstellen, dass die mexikanischen Kartelle schon längst ihre Finger in europäischen Geschäften drin haben. Legalen und illegalen.
Die kriminellen Kartelle haben das Land im Griff, die allermeisten Politiker sind eingeschüchtert oder gekauft oder beides.
Der Tourismus kommt mehr und mehr zum Erliegen, kein Wunder: Massenexekutionen und brutalste Folterungen/Morde sind völlig normal.
In Mexiko kommt man am schnellsten zu Geld, wenn man Narco wird, also Kleindealer, Auftragsmörder, Schmieresteher oder sonstwie für eines der Kartelle arbeitet.
Allerdings läuft man dann Gefahr, von Narcos anderer Kartelle das Gesicht weggeschossen zu bekommen, die Hände abgebrannt oder enthauptet zu werden. Oder alles auf ein mal.
Die Kartelle investieren längst nicht mehr nur in Drogen.
Sie stellen sie her, vertreiben sie, waschen das Geld in legalen Firmen weltweit, handeln mit Menschen, Waffen, Bodenschätzen - egal, Hauptsache Profit.
Die Gewalt und Brutalität ist ebenso allgegenwärtig wie die Korruption in weiten Teilen des Landes.
Die Regierung hat schon vielerorts die Kontrolle über das Land verloren.
Und auch wenn sich jetzt vermehrt Proteste bilden und organisieren, sieht es sehr mies aus für das Land.
So liest man jedenfalls in der Zeitung, im Internet, sieht Berichte im Fernsehen oder hört es im Radio.
Sehr schade. War jemand in letzter Zeit mal dort und kann mehr berichten?
Hier ein Link zu einem Beitrag aus dem Weltspiegel vom letzten Sonntag.
Hier ein Interview mit einer Expertin der Heinrich-Böll-Stiftung.
Soweit ich weiß betrifft es den Norden der doch arg unsicher ist ?!
Wir waren 2013 in Playa del Carmen (direkt in der Stadt, nicht in der "Hotelmeile") Dort sieht man auch immer wieder schwer bewaffnete Polizisten auf Patrouille.
Wir haben uns zu keiner Sekunde unsicher gefühlt. Sind dort mit dem ADO Bus sowie auch den Collectivos (u.a. nach Tulum) gefahren. War alles völlig problemlos.
Aber das kann sich natürlich jetzt auch gravierend geändert haben, das mag sein. Mir hat eine Bekannte aus Mexiko auch bestätigt, dass es momentan wohl nicht so toll in Mexiko-Stadt sein soll.
Die Problematik liegt darin, dass so lange Nachfrage nach Drogen besteht (und die wird es wohl immer geben) diese auch an die Konsumenten gebracht werden. Zum Anderen sind Politiker und Polizei dort so extrem korrupt, dass auch leider der "Aufstand" der Bevölkerung dort nichts bewegen wird. Peña (der aktuelle Präsident) verdient ordentlich mit und wird nichts gegen die Kartelle tun. Wenn er irgendwann abgelöst wird kommt der nächste korrupte Politiker. Vicente Fox (der vorherige Präsident) hat den Kampf gegen die Kartelle begonnen was ich für gut halte. Nur ist das ein Kampf der nur gewonnen werden kann wenn die komplette Polizei und Politik ausgetauscht würden. Das kann und wird nicht geschehen.
Also, Mexico wird immer ein tolles Land mit super Essen na Mega geilen Leuten sein. Entronnen: Mexico lindooooo y queridooooo.... Viva Mexico Cabrones!!!!!
So war es schon "immer"...
und...bis auf Acapulco blüht der Tourismus...
...und was auf Mex. gilt für dutzende weitere Länder...
...und Korruption...da muss man bei uns doch nur vor die Türe schaun...
Das stimmt so nicht. Es war eben nicht immer so. Früher wurde das Land fast ein Jahrhundert lang von der "Partei der institutionalisierten Revolution" (PRI) regiert, wobei regieren nicht im uns bekannten Sinne verstanden werden darf.
Mexiko drohte wie so viele Länder Lateinamerikas ein Spielball nordamerikanischer Interessen zu werden und um Militärputsches vorzugreifen, wurde das Militär faktisch abgeschafft. Damit fuhr man jahrzehntelang recht gut. Nebeneffekt war allerdings, dass die Macht des Staates zwar in den Ballungsräumen noch irgendwie, nicht aber in entlegenen Regionen aufrecht erhalten werden konnte. Vielleicht wollte man das ach gar nicht, wer weiß. Aber im Hinterland haben die Leute sich früh damit abgefunden, dass vom Staat keinerlei Leistungen zu erwarten sein würden. Straßenbau etc. war eher eine regionale Herausforderung und lokale Größen (auch Kriminelle, Drogenkartelle etc.) waren den Leuten näher als die öffentlichen Einrichtungen. Denn die kümmerten sich um Infrastruktur. Das wird auch ein Grund sein, warum anders als etwa in Brasilien, das ja in puncto Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum in Lateinamerika am ehesten mit Mexiko vergleichbar ist, wo die Drogenkartelle sich eher auch Inseln innerhalb der Ballungsräume (den Favelas) tummeln, in Mexiko eine viel breitere Akzeptanz besteht. Aber auch, warum die Kartelle eben seit jeher weit mehr gemacht haben und in allen wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Bereichen viel besser verzahnt waren.
Hinzu kam, dass wegen der jahrzehntelangen Alleinregierung der PRI eine Art Erbfolge eingetreten ist, sich also Politikerkasten und Kriminelle wunderbar arrangiert haben. Es war dann auch so lange friedlich, wie niemand sich einmischte. Für einen souveränen Staat ist so etwas natürlich untragbar, so dass man dann begonnen hat, gegen die Macht der Kartelle vorzugehen ... allerdings auch erst als Mitte der Neunziger in den wirtschaftlich stärkeren Regionen wie Mexiko Stadt oder dem Norden eine politische Emanzipation stattfand und plötzlich die PRI Boden an PAN und PRD verloren hat. Damals war das mit großen Hoffnungen verbunden (vgl. das Lied "Gimme tha Power" von Molotov) und zunächst schien es ja auch so, als würde entfilzt werden können. Aber in den entlegenen Regionen war der Verbund zu stark und die Strukturen zu verkrustet, sprich alle Ämter quasi mit Erbposten versehen, so dass sich schlichtweg nichts änderte.
Mit dem Kampf Kolumbiens gegen die dortigen Kartelle gewannen die Kriminellen in Mexiko dann massiv ein Einfluss und wo sie früher nur am Transit in die USA verdient haben, ist das gesamte Drogen- und Menschenhandelgeschäft nun in Mexiko selbst exorbitant gewachsen.
Alleine kann Mexiko das nicht gewinnen. Sie können sich zum Wohle des Tourismus mit der Mafia arrangieren (die dann ja auch wieder mit verdient) aber eben auch nur fleckchenweise. An Brückenköpfen und exponierten Orten (Acapulco wurde besipielhaft für Hafenstädte genannt und in den Grenzorten zu den USA) bleibt trotzdem kein Raum für Tourismus, weil die verfeindeten Kartelle da um Boden kämpfen, jeder potenziell beim Widersacher mitmischt und willkürlich und gnadenlos getötet, gefoltert und entführt wird.
Gilt das für dutzende weitere Länder? Mit Abstrichen vielleicht. Aber Mexiko bildet eine über 2000 km lange Landbrücke von Südamerika in die USA. Es ist der einzige Weg. Die Grenze zu den USA ist per se nicht zu überwachen, das ganze Land wegen seiner Topografie und Größe ohnehin nicht.
Helfen würde vielleicht, wenn Drogen in den USA legalisiert würden und/oder wenn der Staat Mexiko in Eigenregie produziert. Aber in Mexiko ist das eben nur ein Standbein der Kartelle - ein Jammer, denn wie Mexikoadler schon andeutete, ist Mexiko ein faszinierendes Land voller Kulturen, kulinarisch abwechslungsreich und voll mit sympathischen, lebensbejahenden Menschen.
Wollte ja erst nicht so viel schreiben, weil ich zu lange nicht da war, um eine Innenansicht auf die aktuelle Situation zu wagen. Aber da waren mir jetzt einfach zu viele vereinfachende Schlagwörter, die ich nicht unwidersprochen stehen lassen wollte.
Ach so...war etliche Jahre in Mexiko-Stadt zu Hause...
Hast gerade allen Ernstes die Korruption, die in Mexiko herrscht, mit der in Deutschland verglichen bzw. auf die gleiche Stufe gestellt?
Sind zumindest meine subjektiven Eindrücke.
Doch das ist nur einer der Gruende warum der Krieg in Mexiko keine Sau juckt, viel wichtiger ist die Rolle der Presstituierten. Die bezahlten Hunde arbeiten fuer die Interessen einiger weniger, und fuer sie ist der nahe Osten mit seiner Lage und seinen Schaetzen interessanter. Also muss der Hanswurst oder der Oesi von nebenan irgendwie Appetit auf diesen hausgemachten Konflikt bekommen. Ein Ehrenmord hier, ein Salafistenbart dort und voila, die Leute sind aufgebracht und sind eher bereit ein militaerisches Eingreifen zu dulden.
Dabei ist gerade der Krieg in Mexiko, ueber 100.000 Tote, viel intensiver und groeßer als die Bartraeger in Syrien. Doch wem erzaehl ich das.
Grundsätzlich ist die Situation in Mexiko aber spätestens schon seit den späten 90ern ausweglos und dieses Thema kommt aktuell nur durch den spektakulären Fall der toten Studenten überhaupt wieder ins allgemeine Bewusstsein. In weniger öffentlichkeitswirksamen aber nicht weniger grausamen Ausartungen findet dort aber die ganze Zeit schon ein unfassbarer Krieg statt, den man als Unbeteiligter zwar kaum mitbekommt, in dem Betroffene aber längst resigniert haben.
Hätte man vor 10 Jahren radikal reagiert, was auch für mich die konsequente Legalisierung des Drogenhandels beinhaltet, hätten vielleicht viele Tote vermieden werden können. Mittlerweile haben die Kartelle aber in jedem denkbaren Wirtschaftszweig ihre Finger drin, so dass eine Legalisierung in diesem Fall wohl auch nur noch einzelne Symptome lindern würde.
Leider wurden die Leute, die das Problem damals erkannt haben, nicht ernst genommen. Wieder einmal...
Dann beweis mir mal, warum der Krieg in Mexiko mit über 100000 Toten viel intensiver und größer ist als der Krieg in Syrien mit über 200000 Toten. Belege es mir bitte.
Und erkläre uns doch mal allen, warum Du jeden Mist, den der Westen begeht oder seine Vebündeten, zum Thema machst, den Mist, den aber die IS oder andere machen, praktisch nie zum Thema machst oder relativierst. Und streite nicht ab, dass Du relativierst. Du tust es. Permanent.
Man kann mit Dir doch überhaupt nicht diskutieren. Du bist überzeugt von Deiner Meinung, schreibst sie hier rein, stellst es als Fakt hin und schreibst dann noch, dass andere das ja nicht hören wollen oder blind sind oder "wem erzähl ich das". Diese Rhetorik führt dazu, dass dies auch der letzte Kommentar von mir ist zu einem Beitrag von Dir und ich mich auch die nä. Jahre nicht mehr im D&D tummeln werde. Wenn es wenigstens nur um das Finger in die Wunde legen gehen würde und nicht um die eigene Selbstbestätigung der Meinung.
Leb wohl D&D
Und ja, die Brutalität dürfte in Mexiko nicht minder brutal sein.
Ich persönlich hätte ja nix gegen, den Kartellen eine Deadline zu geben ala "in 30 Tagen ist nur noch einer von euch am Leben, womit ich als Staat zunächst sehr gut klarkomm".
Die Frist würde ich den Los Zetas allerdings nicht geben; angefangen hat der Kartell mit Mitgliedern einer Spezialeinheit. Schlimm genug, dass lokale Polizisten durch und durch korrumpiert sind. DA muss meiner Meinung nach ein Exempel statuieren.
Wobei, es dürften nur noch wenige ex-Elitesoldaten in dem Kartell drin sein.
Außerdem würde ich zu gern die Anzahl der zivilen Opfer sehen. Ich glaub, in Mexiko ist diese Zahl geringer, weil die Kartelle sich oft gegenseitig kaputtmachen.
Und der Typ, der mit der Kettensäge plattgemacht werden soll, war ein Mitglied des Kartells, das ihn kaltgemacht hat. Er hat halt mit der Polizei zusammengearbeitet und das Video soll der Abschreckung an potenzielle Verräter dienen. Das so nebenbei.
Soll ich dir eigentlich ueberhaupt antworten da du eh nicht mehr hier rein schauen wirst? Ich machs einfach mal.
Der Krieg in Mexiko tobt seit 15 Jahren, sie umfasst ein Gebiet das zig mal groesser ist Syrien und co. - Richtig, die Zahl der Toten ist in Syrien offensichtlich viel extremer, dort kommen aber auch andere Waffen zum Einsatz.
Warum ich den Syrien Krieg nicht als eine groessere Bedrohung wahrnehme? Ganz einfach, dieser Krieg haette niemals diese Dimension erreicht ohne das Zutun der Westmaechte und ihren Nahost-Verbuendeten. Das ist also ein gewollter Konflikt.
In Mexiko sieht die Sache anders aus.
Und was soll eigentlich der Shice mit ich wuerde IS relativieren? Glaubst du ernsthaft ich stehe auf abgeschnittene Koepfe und Steinzeit? Ich relativiere nichts, ich sage nur da draussen existieren ein paar Deppen die von uns fuer unsere Interessen erst dahin gebracht werden, wo sie dann Koepfe abschneiden und sie dann uns praesentieren. Diese Lutscher waeren ohne uns nichts, nur eine Randnotiz der Geschichte. Aber schenke du denen weiter Beachtung.
Der Mexiko-Krieg ist höchstens ein Sicherheitsproblem für die USA, wenn überhaupt. Von daher nicht weiter relevant und geografisch erst recht komplett unwichtig.
Ich kann mir übrigens vorstellen, dass die mexikanischen Kartelle schon längst ihre Finger in europäischen Geschäften drin haben. Legalen und illegalen.