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Das Ende der Frankfurter Rundschau? [Insolvenz angemeldet ab #97]

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Mir tut's gerade auch um das Feuilleton leid, etwa um die lesenwerten und non-mainstreammäßigen Beiträge von Arno Widmann.
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Je älter ich werde, desto mehr um mich herum stirbt unwiederbringlich.

Ist dies "normal"? Zumindest ist es schade.

Zu oft wird mir im Nachhinein klar, daß ich etwas verloren habe, an dem ich mich positiv gerieben habe, obgleich ich jahrelang dachte, ich würde mich wund scheuern.

Rundschau ist und bleibt für mich Frankfurt, Eintracht, Rocksau.
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Dortelweil-Adler schrieb:
Weiß jemand, wieviel Auflage hat die FR und wieviele davon sind Abonnenten? Wer kann deren E-Mail-Adressen besorgen?

DA


Durchzählen? Eins!
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Naja, noch ist sie nicht gestorben und totgesagte leben länger.

Trotzallem wäre es tatsächlich ein großer Verlust, wenn die FR weite Teile ihrer Redaktion verlagern sollte. Gerade erst umgezogen, in ihre innovativen Redaktionsräume in Sachsenhausen, ich kanns nicht glauben. Eigentlich.


Irgendjemand sagte, daß ein Ende der Rundschau wie ein Ende der Eintracht wirkt. Mir ginge es ebenso, wenns denn so wäre.

Wer soll die Rundschau- Leser auffangen? Die FNP? Nä! die FAZ? nur bedingt, manchmal ist die schrecklich konservativ. Die annere, mit den 4 Buchstaben? Gottbewahre!

Am ehesten könnt ich mir eine regionale TAZ vorstellen, die dann die leserschaft der Rundschau abdecken soll. Aber, ick wees nich.

Die Frankfurter Rundschau darf nicht sterben!

Wir sind stark!
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superstitious schrieb:
Dortelweil-Adler schrieb:
Weiß jemand, wieviel Auflage hat die FR und wieviele davon sind Abonnenten? Wer kann deren E-Mail-Adressen besorgen?

DA


http://daten.ivw.eu/index.php?menuid=1&u=&p=&20104=ON&20103=ON&detail=true&titelnrliste=1058;&alle=[Details]


http://daten.ivw.eu/index.php?menuid=1&u=&p=&20104=ON&20103=ON&detail=true&titelnrliste=1058;&alle=%5BDetails%5D
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edmund schrieb:
Die FR gehört zu unserer Stadt wie die Eintracht.
Es wär ein unersetzlicher Verlust für die Stadt und ihre Lebensqualität.



Das dachte man seinerzeit beim Abgesang der Nachtausgabe auch - und deren Berichterstattung über die Eintracht war vergleichsweise um Längen besser.

Dennoch: Pressewüste allez.
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r.adler schrieb:
Naja, noch ist sie nicht gestorben und totgesagte leben länger.

Trotzallem wäre es tatsächlich ein großer Verlust, wenn die FR weite Teile ihrer Redaktion verlagern sollte. Gerade erst umgezogen, in ihre innovativen Redaktionsräume in Sachsenhausen, ich kanns nicht glauben. Eigentlich.


Irgendjemand sagte, daß ein Ende der Rundschau wie ein Ende der Eintracht wirkt. Mir ginge es ebenso, wenns denn so wäre.

Wer soll die Rundschau- Leser auffangen? Die FNP? Nä! die FAZ? nur bedingt, manchmal ist die schrecklich konservativ. Die annere, mit den 4 Buchstaben? Gottbewahre!

Am ehesten könnt ich mir eine regionale TAZ vorstellen, die dann die leserschaft der Rundschau abdecken soll. Aber, ick wees nich.

Die Frankfurter Rundschau darf nicht sterben!

Wir sind stark!


Die FR braucht nicht mehr sterben, das ist sie IMHO schon vor einigen Jahren. Ich hab das Blatt als nicht Frankfurter über 10 Jahre gelesen, hab dann nach der Formatumstellung (eigentlich muss man schreiben: nach dem Formatverlust) noch ein knappes Jahr durchgehalten und mich dann der SZ zugewandt.
Das war schon damals nicht mehr auszuhalten, wenn man an die gute alte FR denkt, an den genialen und preisgekrönten Wochenendteil und die tatsächlich nicht dem Mainstream entsprechende Berichterstattung.

Jetzt hab ich mir das Blättchen vor ein paar Monaten mal in Berlin gekauft und hab es (traurig) Kopfschüttelnd dabei belassen.

Um DIESE FR tut es mir wahrlich nicht mehr leid. Das ist jetzt schon nur noch ein Zombie!
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Das wäre wirklich schade. Was soll man da noch lesen?
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Morphium schrieb:
Das wäre wirklich schade. Was soll man da noch lesen?


Jepp, kaufe mir die FR häufig für die Zugfahrt zur Uni. Das handliche Format ist da sehr günstig. Die FAZ oder Zeit kommt für mich so gut wie nicht in Frage, da ich damit nur den Leuten im Gesicht hänge und ständig drehen und wenden muss.
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stefank schrieb:
Diese Entwickung im Zeitungsmarkt wird leider weitergehen, und das halte ich für bedenklich.


Und damit auch immer mehr die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Entwicklungen. Alles wird immer gleicher gepolt...

Das Internet ist da auch nur bedingt ein Ersatz, denn es erreicht zwar theoretisch jeden, praktisch muss man jedoch selbst suchen, um unabhängige, kritische und vor allem auch authentische Informationen zu erlangen - und auch wissen, wo man diese findet.

Eine investigative Zeitung hingegen liefert dies alles auf einmal.
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mir tut das nicht mehr weh oder leid, für mich ist der laden schon vor vielen jahren gestorben. hab sehr nahe bindungen zu ehemaligen verlags- wie auch redaktionsmenschen und auch selbst zu schul- und studentenzeiten dort gejobt.
insofern hab ich in dem laden noch die massiven geldverschwendungen der "guten alten zeiten" hautnah erlebt, wie auch in meinen augen katastrophale fehlentscheidungen als die krise das alt-ehrwürdigen haus erwischt hat.

however, die FR erst der anfang. das klassische tageszeitungsmodell hat sich überholt oder ist gerade dabei, überholt zu werden. und es wirkt in der tat etwas anachronistisch, wenn berge von papierrollen quer durch europa geschafft werden, damit sie durch riesige maschinen rattern, wieder quer durch land gekarrt werden, um veraltete informationen zu verbreiten.

sicherlich ist es ein hohes gut, dass kompetente meinungsvielfalt verbreitet wird. die frage ist nur, welche zukunftsmodelle sich dabei herausbilden (können).
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Auf der einen Seite ist es nicht verwunderlich, dass man sich im Eintracht-Forum Gedanken über die Eintracht-Berichterstattung macht, wenn eine Frankfurter Zeitung "umgebaut" werden soll.

Auf der anderen Seite ist es aber irgendwie auch bezeichnend, dass viele/einige/manche(?) (inklusive mir) zunächst an den auf die Region bezogenen Sportteil denken, wenn sie von dem FR-Umbau hören. Die Zeitung war mal viel mehr als bloß ihr Sportteil. Wem sag ich das? Meine Eltern haben noch ein Abo. Aus Gewohnheit?
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Ich bin ein großer Fan der FR, sauge jeden Morgen die Eintracht Berichte in mich. Das handliche Format finde ich klasse! Regionalteil, TV Programm, Aktuelles bis hin zu DVD und Kinotips ... Hab selbstverständlich ein Abo und jeden Morgen die Zeitung im Briefkasten. Einfach nicht vorstellbar, wenn das Alles zu Ende wäre.

Ich hab den Untergang der Abendpost damals miterlebt und bin in ein großes Loch gefallen! Irgendwie vermisse ich die Zeitung, besonders die Eintracht Berichterstattung, noch heute sehr. Das waren tägliche Highlights! Wenn ich heute so eine alte Zeitung auf dem Flohmarkt entdecke, bekomme ich feuchte Finger und wässrige Augen. Unsere Relegationsspiele gg. Saarbrücken und der Pokalsieg 1988 mit dem Weg damals nach Berlin verbinde ich in meiner Erinnerung auch heute noch mit der Abendpost.
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ghostinthemachine schrieb:
edmund schrieb:
Die FR gehört zu unserer Stadt wie die Eintracht.
Es wär ein unersetzlicher Verlust für die Stadt und ihre Lebensqualität.



Das dachte man seinerzeit beim Abgesang der Nachtausgabe auch - und deren Berichterstattung über die Eintracht war vergleichsweise um Längen besser.

Dennoch: Pressewüste allez.


Die AN kann man nicht mit der FR vergleichen.
Da klaffen schon Welten dazwischen.
Es war geil, die Nachtausgabe samstags abends am Kiosk zu holen und über die Eintracht zu lesen.
Den rest konnte man in den Mülleimer werfen.
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dyna schrieb:
Davon ist wohl auszugehen wenn der Bereich Sport nach Berlin geht...


Vielleicht bleibt die Eintrachtberichterstattung als "Lokalsport" im Lokalteil erhalten und nur der restliche Sport wandert ab?
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Eine Zeitung, an der die SPD Anteilseigener ist kann nicht überleben.  
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Cassiopeia1981 schrieb:

Durchzählen? Eins!


Zwei. Das ist ja nicht die Welt bis jetzt.

DA
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Dortelweil-Adler schrieb:
Cassiopeia1981 schrieb:

Durchzählen? Eins!


Zwei. Das ist ja nicht die Welt bis jetzt.

DA


Würde erklären, warum die defizitär sind.  
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Dortelweil-Adler schrieb:
Cassiopeia1981 schrieb:

Durchzählen? Eins!


Zwei. Das ist ja nicht die Welt bis jetzt.

DA


Drei.
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Schmidti.82 schrieb:

Vielleicht bleibt die Eintrachtberichterstattung als "Lokalsport" im Lokalteil erhalten und nur der restliche Sport wandert ab?

Der Sportteil wäre für mich tatsächlich der geringste Grund die FR zu lesen.

Die FR ist ein Stück Frankfurt. Klar. Aber Internet und das was Kreuzbürger geschrieben hat sind Gründe. Und andere wird es auch noch geben.

Dir FR galt mal in der alten BRD als das überregionale Gegenstück zur FAZ. Kann mich noch an das Westberlin der 80er erinnern, als in S- und U-Bahn nicht wenige die FR auf dem Weg zur Arbeit in den Händen hielten. Kein Wunder, die Medienwelt des Westteils war (bis auf Tagesspiegel und TAZ) in Springers Hand und man konnte mit der FR auch außerhalb Frankfurts wunderbar seine politische Überzeugung ausdrücken.

Vorbei.


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