Wenn die Leute in die Kirche gehen wollen, sollen sie in die Kirche gehen. Wenn sie tanzen wollen, sollen sie tanzen. Ich sitze sowieso zu Hause am Schreibtisch und arbeite. Sofern die Leute nicht direkt vor meinem Fenster tanzen oder beten und mich stören – welchen Grund habe ich mich darüber aufzuregen? Zumal: Was geht es mich an?
Schwieriges Thema. Dass der Staat hier ein Verbot ausspricht, misfällt mir auch. Ein Verbot bedeutet mehr oder weniger immer, dass man Leute von irgendetwas abhalten will was diese aber gerne tun würden. Wenn dann das corpus delicti das Tanzen und Feiern ist, mutet das übertrieben an angesichts unserer heutigen recht individualistisch geprägter Gesellschaft und des sinkenden Einflusses der Kirchen.
Aber: Ich habe mich heute selbst dabei ertappt, dass ich bei einem Interview im Fernsehen contra Tanzverbot irgendwie Magengrummeln hatte. Ich war heute zwar nicht im Gottesdienst, aber irgendwie gehört es für mich seit meiner KIndheit dazu, dass heute ein Tag der Stille ist. Und ich finde solche Traditionen, solche Rituale an die sich ein Großteil der Bevölkerung hält, einfach gut. Das sind noch ein paar Pfeiler der Gemeinschaft in einer sich in Richtung Individiualismus bewegenden Gesellschaft. Dazu gehört z.B. das "Homecoming" zu Weihnachten (nicht der Kaufrausch davor...). Ich fühle mich einfach wohl, wenn sich die Leute daran halten, ob sie gläubige Christen sind oder nicht, was für mich auch ein Zeichen von Respekt gegenüber eben jenem Teil der Gesellschaft ist.
Ok, dennoch dünkt mir, dass ein staatlich verordnetes Verbot nicht mehr zeitgemäß ist. Die Leute können ja auch zu Hause feiern, wenn sie damit nicht grade ihren Nachbarn belästigen. Und ich kann auch verstehen, dass man nicht darauf verzichten will weil für einen Karfreitag genauso ein Feiertag ist wie der 1. Mai oder 3. Oktober und man einfach den freien Tag nutzen und Spaß haben will. Man akzeptiert staatliche Gängelung ja auch in anderen Lebensbereichen immer weniger.
Um zum Verständnis beizutragen: Viele argumentieren ja, dass die Christen ja ruhig in die Kirche gehen, beten und einen ruhigen Tag verleben können, aber man die anderen dann eben auch tanzen lassen soll. Es geht aber IMHO gar nicht darum, dass sich Christen in ihrem Kirchgang eingeschränkt fühlen könnten, sondern eher um ein Gefühl von Pietät, von Respekt gegenüber dem Tag und seiner Bedeutung für viele Menschen. Ähnlich wie bei einer Beerdigung, wo man es einfach unpassend findet wenn in der Nähe Party gemacht wird. Nur dass es sich hier nicht um einen lokalen Vorgang an einem bestimmten Ort handelt, sondern (für Christen) um ein religiöses, die ganze Welt betreffendes Ereignis.
Eine Aufhebung dieses Verbots wird aber IMHO irgendwann kommen. Dann wäre es an den Party-Gängern, die selbe Toleranz zu zeigen, die sie einfordern. Also Party ja, aber eben so dass man niemanden belästigt. Und vielleicht an diesem Tag mal nicht ganz so über die Stränge schlagen. Nicht als Verbot gedacht, sondern einfach als Respektbezeugung. Samstag, Sonntag und Montag kann man das ja dann immer noch nachholen
Schon lustig. Ich habe gestern Nachmittag noch etwas in unserem (Vor-) Garten gebuddelt, weil ich da einfach weiter kommen muss. Nur einen kleinen Graben mit dem Spaten ausgehoben, also keinen Krach gemacht. Ich durfte mir in den 2 Stunden drei oder vier mal -mehr oder weniger vorwurfsvoll- anhören, dass doch Karfreitag sei.
Auf meine Frage, ob die Leute mir stattdessen dann nächste Woche den Garten machen, wenn ich wieder arbeiten muss, kam dann nix mehr...
Gestern hier in einem "Tanzlokal", in dem zwar Musik lief, aber eben nicht getanzt werden durfte, war es lustig zu beobachten, was passiert, wenn doch mal jemand in Tanzflächennähe den Kopf im Takt mitwippt. Erst stand die Thekenkraft direkt bei Fuß, einer wurde nach mehrmaliger Aufforderung vom Türsteher dann rauskomplimentiert. War echt skurril.
Die gleiche Diskussion hatten wir exakt vor einem Jahr -wie immer gehaltvoll, anspruchsvoll und mit Nivea -geführt.
Also da denke ich mal das es in einem Jahr wieder soweit sein wird. Aber man könnte ja mal zur Abwechslung über denn Sinn und Unsinn von Weihnachten diskutieren... ist ja net mehr ganz so lange hin. ,-)
Nicht gerüttelt wird! Mir ists übringens recht so.
Danke Tarek, Volker und all die anderen...
"Hessen will nicht an Tanzverbot über Ostern rütteln "
...aber was steht den da geschrieben?
"Nach dem hessischen Feiertagsgesetz gilt das Tanzverbot von Gründonnerstag, 4.00 Uhr, bis einschließlich Karsamstag. Ostersonntag und -montag sind öffentliche Tanzveranstaltungen von 4.00 Uhr bis 12.00 Uhr verboten."
Die gleiche Diskussion hatten wir exakt vor einem Jahr -wie immer gehaltvoll, anspruchsvoll und mit Nivea -geführt.
Also da denke ich mal das es in einem Jahr wieder soweit sein wird. Aber man könnte ja mal zur Abwechslung über denn Sinn und Unsinn von Weihnachten diskutieren... ist ja net mehr ganz so lange hin. ,-)
Nicht gerüttelt wird! Mir ists übringens recht so.
Danke Tarek, Volker und all die anderen...
"Hessen will nicht an Tanzverbot über Ostern rütteln "
...aber was steht den da geschrieben?
"Nach dem hessischen Feiertagsgesetz gilt das Tanzverbot von Gründonnerstag, 4.00 Uhr, bis einschließlich Karsamstag. Ostersonntag und -montag sind öffentliche Tanzveranstaltungen von 4.00 Uhr bis 12.00 Uhr verboten."
Lese das so das du ab Karfreitag Beginn 0:00 Uhr bis Samstag 0:00 nicht Tanzen darfst. Dann darfst du alles geben bis 4:00 Uhr. Ruhepause bis Osterlamm. Danach Attacke bis 4:00 Uhr am Ostermontag morgen
Das Hüpfen bei der Pipi am Samstag zählt aber nicht als Tanz oder? Könnte sonst teuer werden ,-)
Lese das so das du ab Karfreitag Beginn 0:00 Uhr bis Samstag 0:00 nicht Tanzen darfst. Dann darfst du alles geben bis 4:00 Uhr. Ruhepause bis Osterlamm. Danach Attacke bis 4:00 Uhr am Ostermontag morgen
Das Hüpfen bei der Pipi am Samstag zählt aber nicht als Tanz oder? Könnte sonst teuer werden ,-)
"Der christliche Teil der Bevölkerung habe dabei keinen Anspruch, an solchen Tagen nicht mit anderen Religionen oder Weltanschauungen konfrontiert zu werden."
naja jetzt erst ist es amtlich, also für Bayern das wird, so die TAZ, ein Heidenspaß Tanzen als politischer Protest muss möglich sein. Es darf am Karfreitag nicht grundsätzlich verboten sein, urteilt das Bundesverfassungsgericht. "Bayern muss den strengen Schutz des Karfreitags etwas lockern. Politisch und weltanschaulich motivierte Tanz- und Unterhaltungsveranstaltungen müssen auch am Karfreitag möglich sein, entschied jetzt das Bundesverfassungsgericht."
und weiter
"Der christliche Teil der Bevölkerung habe dabei keinen Anspruch, an solchen Tagen nicht mit anderen Religionen oder Weltanschauungen konfrontiert zu werden."
(Az. 1 BvR 458/10)
Jep, war klar das dieser Unsinn irgend wann mal obsolet wird. Religionsfreiheit ist die eine Sache, und Kirche und Staatstrennung die andere, ergo ist so ein Verbot mindestens gegen eine der beiden Sachen.
"Der christliche Teil der Bevölkerung habe dabei keinen Anspruch, an solchen Tagen nicht mit anderen Religionen oder Weltanschauungen konfrontiert zu werden."
naja jetzt erst ist es amtlich, also für Bayern das wird, so die TAZ, ein Heidenspaß Tanzen als politischer Protest muss möglich sein. Es darf am Karfreitag nicht grundsätzlich verboten sein, urteilt das Bundesverfassungsgericht. "Bayern muss den strengen Schutz des Karfreitags etwas lockern. Politisch und weltanschaulich motivierte Tanz- und Unterhaltungsveranstaltungen müssen auch am Karfreitag möglich sein, entschied jetzt das Bundesverfassungsgericht."
und weiter
"Der christliche Teil der Bevölkerung habe dabei keinen Anspruch, an solchen Tagen nicht mit anderen Religionen oder Weltanschauungen konfrontiert zu werden."
(Az. 1 BvR 458/10)
Jep, war klar das dieser Unsinn irgend wann mal obsolet wird. Religionsfreiheit ist die eine Sache, und Kirche und Staatstrennung die andere, ergo ist so ein Verbot mindestens gegen eine der beiden Sachen.
Das fällt jetzt bestimmt auch unter Islamisierung des Abendlandes. Wo sind die besorgten Bürger die unsere christlichen Werte und Traditionen schützen müssen?
naja jetzt erst ist es amtlich, also für Bayern das wird, so die TAZ, ein Heidenspaß Tanzen als politischer Protest muss möglich sein. Es darf am Karfreitag nicht grundsätzlich verboten sein, urteilt das Bundesverfassungsgericht. "Bayern muss den strengen Schutz des Karfreitags etwas lockern. Politisch und weltanschaulich motivierte Tanz- und Unterhaltungsveranstaltungen müssen auch am Karfreitag möglich sein, entschied jetzt das Bundesverfassungsgericht."
und weiter
"Der christliche Teil der Bevölkerung habe dabei keinen Anspruch, an solchen Tagen nicht mit anderen Religionen oder Weltanschauungen konfrontiert zu werden."
(Az. 1 BvR 458/10)
Jep, war klar das dieser Unsinn irgend wann mal obsolet wird. Religionsfreiheit ist die eine Sache, und Kirche und Staatstrennung die andere, ergo ist so ein Verbot mindestens gegen eine der beiden Sachen.
Das fällt jetzt bestimmt auch unter Islamisierung des Abendlandes. Wo sind die besorgten Bürger die unsere christlichen Werte und Traditionen schützen müssen?
und können es nicht mal
psssssst
Aber: Ich habe mich heute selbst dabei ertappt, dass ich bei einem Interview im Fernsehen contra Tanzverbot irgendwie Magengrummeln hatte. Ich war heute zwar nicht im Gottesdienst, aber irgendwie gehört es für mich seit meiner KIndheit dazu, dass heute ein Tag der Stille ist. Und ich finde solche Traditionen, solche Rituale an die sich ein Großteil der Bevölkerung hält, einfach gut. Das sind noch ein paar Pfeiler der Gemeinschaft in einer sich in Richtung Individiualismus bewegenden Gesellschaft. Dazu gehört z.B. das "Homecoming" zu Weihnachten (nicht der Kaufrausch davor...). Ich fühle mich einfach wohl, wenn sich die Leute daran halten, ob sie gläubige Christen sind oder nicht, was für mich auch ein Zeichen von Respekt gegenüber eben jenem Teil der Gesellschaft ist.
Ok, dennoch dünkt mir, dass ein staatlich verordnetes Verbot nicht mehr zeitgemäß ist. Die Leute können ja auch zu Hause feiern, wenn sie damit nicht grade ihren Nachbarn belästigen. Und ich kann auch verstehen, dass man nicht darauf verzichten will weil für einen Karfreitag genauso ein Feiertag ist wie der 1. Mai oder 3. Oktober und man einfach den freien Tag nutzen und Spaß haben will. Man akzeptiert staatliche Gängelung ja auch in anderen Lebensbereichen immer weniger.
Um zum Verständnis beizutragen: Viele argumentieren ja, dass die Christen ja ruhig in die Kirche gehen, beten und einen ruhigen Tag verleben können, aber man die anderen dann eben auch tanzen lassen soll. Es geht aber IMHO gar nicht darum, dass sich Christen in ihrem Kirchgang eingeschränkt fühlen könnten, sondern eher um ein Gefühl von Pietät, von Respekt gegenüber dem Tag und seiner Bedeutung für viele Menschen. Ähnlich wie bei einer Beerdigung, wo man es einfach unpassend findet wenn in der Nähe Party gemacht wird. Nur dass es sich hier nicht um einen lokalen Vorgang an einem bestimmten Ort handelt, sondern (für Christen) um ein religiöses, die ganze Welt betreffendes Ereignis.
Eine Aufhebung dieses Verbots wird aber IMHO irgendwann kommen. Dann wäre es an den Party-Gängern, die selbe Toleranz zu zeigen, die sie einfordern. Also Party ja, aber eben so dass man niemanden belästigt. Und vielleicht an diesem Tag mal nicht ganz so über die Stränge schlagen. Nicht als Verbot gedacht, sondern einfach als Respektbezeugung. Samstag, Sonntag und Montag kann man das ja dann immer noch nachholen
Ja, aber net so laut!
Auf meine Frage, ob die Leute mir stattdessen dann nächste Woche den Garten machen, wenn ich wieder arbeiten muss, kam dann nix mehr...
Nicht gerüttelt wird! Mir ists übringens recht so.
Danke Tarek, Volker und all die anderen...
"Hessen will nicht an Tanzverbot über Ostern rütteln "
...aber was steht den da geschrieben?
"Nach dem hessischen Feiertagsgesetz gilt das Tanzverbot von Gründonnerstag, 4.00 Uhr, bis einschließlich Karsamstag. Ostersonntag und -montag sind öffentliche Tanzveranstaltungen von 4.00 Uhr bis 12.00 Uhr verboten."
http://www.wiesbadener-kurier.de/politik/hessen/hessen-will-nicht-an-tanzverbot-ueber-ostern-ruetteln_15149398.htm
Das es diesen Schwachsinn immer noch gibt, unglaublich. Selbst im schwarzen Bayern hat man das gelockert.
bitte wer erklärt den mal diese "Zeitangaben"
Lese das so das du ab Karfreitag Beginn 0:00 Uhr bis Samstag 0:00 nicht Tanzen darfst. Dann darfst du alles geben bis 4:00 Uhr. Ruhepause bis Osterlamm. Danach Attacke bis 4:00 Uhr am Ostermontag morgen
Das Hüpfen bei der Pipi am Samstag zählt aber nicht als Tanz oder?
Könnte sonst teuer werden ,-)
...pipi, sehr gut hihi.
ein Heidenspaß Tanzen als politischer Protest muss möglich sein. Es darf am Karfreitag nicht grundsätzlich verboten sein, urteilt das Bundesverfassungsgericht.
"Bayern muss den strengen Schutz des Karfreitags etwas lockern. Politisch und weltanschaulich motivierte Tanz- und Unterhaltungsveranstaltungen müssen auch am Karfreitag möglich sein, entschied jetzt das Bundesverfassungsgericht."
und weiter
"Der christliche Teil der Bevölkerung habe dabei keinen Anspruch, an solchen Tagen nicht mit anderen Religionen oder Weltanschauungen konfrontiert zu werden."
(Az. 1 BvR 458/10)
ein Heidenspaß Tanzen als politischer Protest muss möglich sein. Es darf am Karfreitag nicht grundsätzlich verboten sein, urteilt das Bundesverfassungsgericht.
"Bayern muss den strengen Schutz des Karfreitags etwas lockern. Politisch und weltanschaulich motivierte Tanz- und Unterhaltungsveranstaltungen müssen auch am Karfreitag möglich sein, entschied jetzt das Bundesverfassungsgericht."
und weiter
"Der christliche Teil der Bevölkerung habe dabei keinen Anspruch, an solchen Tagen nicht mit anderen Religionen oder Weltanschauungen konfrontiert zu werden."
(Az. 1 BvR 458/10)