>

Gesundheitsminister einigen sich bei Organspende

#
stefank schrieb:
propain schrieb:
Ich wäre ja für die Widerspruchslösung, denn eigentlich ist doch egal ob man in der Erde verschimmelt oder noch was von sich abgibt und dann verschimmelt. Passiert ja eh nix mehr nach dem Tod, auch wenn einige glauben es gäbe da die grosse Party.


Wenn es aber doch so ist, wäre es doch ganz schön bescheuert, wenn man da ohne Leber erscheinen würde...


vor allem würde nix mehr zwischen Leber und Milz passen
#
Also ich bin auch für die Lösung, das alle erstmal Organspender sein sollten, solange kein aktiver Widerspruch eingelegt wird.

Also ich kann mit bestem Gewissen sagen, das ich meine Nierenspende nach über 3 Jahre in keinster Weise bereut habe. Mein Organspendeausweis habe ich zusätzlich in meiner Tasche.

Durch meine ganzen Kontrollen vor der OP habe ich mit sehr vielen Personen gesprochen und zu tun gehabt, die an einer Dialyse hängen. Das sollte sich alle mal antun um ein Gefühl zu bekommen, wie schlecht es diesen Menschen geht. Und diesen Leuten kann nicht geholfen werden, weil die Leute schlichtweg zu wenig informiert sind und so ganz viele Ängste und Einwände gegen eine Transplantation haben.

Leider ist es wie immer im Leben so, das erst bei akutem Bedarf sich mit dem Thema beschäftigt wird. So nach dem Motto: Was mich nicht betrifft, geht mich ach nix an.  

Glaube kaum, das mit der Lösung des "einmaligen Nachfragens" das Bewusstsein der Menschen geweckt wird. Man sagt wohl eher nein wie ja und dann ist das Kreuz erstmal gesetzt. Passiert kurze Zeit später ein tragischer Unfall, können die Organe nicht gespendet werden. Für mich sehr bedenklich.

Generell sind wir hier in Deutschland viel zu sehr auf "uns" bezogen, daher auch die niedrige Quote der freiwilligen Organspender.

Also ganz klar pro "alle sind Spender", ob aktuell mit dem Gesetz vereinbar oder nicht.

Und Leben mit einer Niere, das geht sehrrrrr gut.  
#
Wehrheimer_Adler schrieb:

Mir persönlich ist es sch.. egal, ob nah meinem Ableben, vor der Bestattung meine Organe gegen Holzwolle, meine Augen gegen Glasmurmeln oder meine Knochen gegen Eisenträger vertauscht werden.


Und wann bist du Tod?

Wann ist ein Mensch gestorben?
Man sagte früher mal, wenn das Herz-kreislauf System versagt.
Heute spricht man vom sogenannten Gehirntod.

Die "Regeln" für Organspenden sehen einen Gehirntod als Veraussetzung. Das Herz-Kreislaufsystem ist beim optimalen Spender noch am arbeiten.
2 Ärzte, sollen das ganze unabhändig von einander bestätigen, und eh nach Art der Verltzung zwischen 12 und 72 Stunden müssen gewisse Untersuchunsergebnisse übereinstimmen.

Tja und dann ist man Gehirntod und einem können die Organe entnommen werden, was ist wenn man aber wenn die Ärzte sich irren? Dann werden die Organe einem lebenden Menschen entnommen. Keine angenehme Art zu sterben.

Ich bin nicht gegen das Organspenden, allerdings wollte ich mal einen zusätzlichen Gesichtspunkt einbringen, dass es mit unter sehr schwierig sein kann, in diesem Bereich schnelle Entscheidungen zu fällen.

Es geht hier ums Leben, um das Überleben. Es geht um die Frage, jemanden die Organe zu entnehmen, der mit Maschienen am Leben erhalten werden könnte, um das Leben von jemanden anderen zu retten.
Das Gehirn ist bei weitem noch nicht so gut erforscht, dass man manchmal nicht mit absoluter Sicherheit sagen kann, wer wirklich verstorben ist.

Hier geht´s um die Urängste der möglichen Spender, du selbst schreibst: "....ob nah meinem Ableben..." ("nah" vermutlich "nach").
Was aber wenn man nur denkt du bist gestorben, du selbst aber alles miterleben kannst.

Ich empfinde dabei eine sehr unangenehme Vorstellung.

Ich hänge nochmal 2 Links, in denen so etwas wirklich passiert ist, damit nicht jeder denkt ich erfinde hier Geschichten. Hier sind 2 Menschen, die bereits als hirntod erklärt wurden, wieder "aufgewacht". In dem Fall hat die "nicht Spende" deren Leben gerettet. Ob deswegen eventuell andere sterben mußte kann ich leider nicht sagen.

Bis auf den Grund des Ozeans. "Sechs Jahre galt ich als hirntot. Aber ich bekam alles mit."

http://www.amazon.de/Grund-Ozeans-Sechs-Jahre-hirntot/dp/3451048639

Deutscher Bundestag - Ausschuß für Gesundheit. Bonn, 05. Juli 1995
Stellungnahme zum Thema Hirntod von Jan Kerkhoffs
http://www.transplantation-information.de/gesetze_organspende_transplantation/stellungnahme_transplantation/drucksache_jan_kerkhoffs_1995.html


Das ist kein Angriff gegen Wehheimer Adler, oder das Organspenden an sich.
Ich habe sehr großes Verständniss für seine Position.
Ich wollte nur aufzeigen, dass es auch Situationen geben kann, in denen vielleicht Unrecht geschieht, im Glauben gutes zu tun.
Wenn erstmal die Organe entnommen sind, ist der Spender unwiederbringlich gestorben und wir werden nicht erfahren, ob er vielleicht wieder aufgewacht wäre.

Deshalb finde ich die jetztigen Lösungsansatz durchaus richtig. Man zwingt die Leute sich damit auseinander zu setzen und eine Entscheidung zu fällen.
#
Mal ganz interessant zu lesen, was da bei einer Organentnahme so vor sich gehen kann, wäre auch dies:

http://www.blogigo.de/Ryan/Scheiss-Tag/4968/

Die Thematik "Hirntod" ist sicher neben allgemeinen ethischen Gründen für informierte Leute mit der relevanteste Ablehnungsgrund (außer der Bequemlichkeit).

Wer im Dilemma steckt über die Organentnahme eines Angehörigen entscheiden zu müssen muß quasi zwischen Todesurteil und unterlassener Hilfeleistung abwägen. Das kann auch nachträglich noch Schuldkomplexe  hervorbringen.

Deswegen sollte man immer im Familienkreis die Thematik besprechen und wissen, wie die Angehörigen selbst darüber zu Lebzeiten gedacht haben. Das macht die zu treffende Entscheidung einfacher.
#
Mit "informierte Leute" meine ich in dem Satz nur die ablehnenden Leute. Die begründen ihre Ablehnung damit.

Natürlich haben sich auch die Spender kundig gemacht und sind informiert, sie entscheiden nur anders. Nur um es klarzustellen damit niemand meint , ich würde Spender als unwissend und nicht-informiert abqualifizieren. Natürlich nicht. Nur kan ich den obigen Text leider nachträglich nicht mehr anders formulieren.
#
emjott schrieb:
Ich hätte gerne einen soliden Organspendeausweis.

Derzeit ist das ein Pappkärtchen, dass man handschriftlich ausfüllt. Fast wie ein Teilnahmekärtchen für ein Gewinnspiel.
Wenn man das Ding beispielsweise im Portemonnaie immer dabei hat, leidet es ganz schön mit der Zeit. Dabei ist das ein wichtiges Dokument.

Einen entsprechenden Eintrag auf dem Perso statt des bisherigen "Ausweises" fände ich deshalb sinnvoll.  


Laminieren dauert 1 Minute....

Hoffe aber auch auf Eintrag auf dem Perso und Führerschein.
#
SemperFi schrieb:
emjott schrieb:
Ich hätte gerne einen soliden Organspendeausweis.

Derzeit ist das ein Pappkärtchen, dass man handschriftlich ausfüllt. Fast wie ein Teilnahmekärtchen für ein Gewinnspiel.
Wenn man das Ding beispielsweise im Portemonnaie immer dabei hat, leidet es ganz schön mit der Zeit. Dabei ist das ein wichtiges Dokument.

Einen entsprechenden Eintrag auf dem Perso statt des bisherigen "Ausweises" fände ich deshalb sinnvoll.  


Laminieren dauert 1 Minute....

Hoffe aber auch auf Eintrag auf dem Perso und Führerschein.


Wenn dann Perso, Führerschein hat nicht jeder. Ich finde auch ein Eintrag im Perso langt, die Info muss nicht überall stehen.
#
Dirty-Harry schrieb:

Schau mich an: mit Sicherheit sozial und hilfsbereit eingestellt...... aber ich hab es nie geschafft, mich als  Spender registrieren zu lassen. Ich kann es rational nicht erklären.... aber ich möchte,besser gesagt, "kann" es nicht.

... damit bist Du der klassische Fall für eine Widerspruchslösung. Hätten wir die, würdest Du dich zum Widerspruch aufraffen und hättest damit Fakten geschaffen.
Die ICH wiedrum akzeptiere. Denn Du hast dich dann klar mit dem Thema auseinandergesetzt.
EFCB schrieb:

Deswegen sollte man immer im Familienkreis die Thematik besprechen und wissen, wie die Angehörigen selbst darüber zu Lebzeiten gedacht haben. Das macht die zu treffende Entscheidung einfacher.

Im Prinzip gebe ich Dir Recht. Doch ist es im Allgemeinen so, dass sich der "gesunde" Deutsche (im Sinne des Wortes) in der Regel nicht mit seinem Tod auseinandersetzt. Das ist ein Thema, das immer schön verdrängt wird, so lange man nicht mittelbar (z.B. Tod/schwere Krankheit eines Freundes/Angehörigen) oder unmittelbar (eigene schwere Krankheit/Unfall) damit konfrontiert wird.
NDA schrieb:

Und wann bist du Tod?
...
Es geht hier ums Leben, um das Überleben. Es geht um die Frage, jemanden die Organe zu entnehmen, der mit Maschienen am Leben erhalten werden könnte, um das Leben von jemanden anderen zu retten.
...
Ich hänge nochmal 2 Links, in denen so etwas wirklich passiert ist, damit nicht jeder denkt ich erfinde hier Geschichten. Hier sind 2 Menschen, die bereits als hirntod erklärt wurden, wieder "aufgewacht".  

Zuerst einmal Sorry, dass ich deinen Beitrag hier so zerstückelt wiedergebe.
Natürlich sind solche Einzelschiksale erfreulich, aber doch die extreme Ausnahme.
Der Normalfall ist jedoch der körperliche Tod nachh dem Hirntod. Oftmals ist dieser Tod dann ein sehr kostenintensives Unterfangen, weil die Angehörigen es einfach nicht wahr haben wollen.
Meines Erachtens ist die Einführung der Widerspruchslösung die einzige Möglichkeit, die breite Masse zum nachdenken zu bewegen.
Ansonsten sterben einfach viel zu Viele nur aus dem Grund, weil jeder nur an sich, nicht aber an die Anderen denkt.
Diese Gleichgültigkeit könnte man über die Widerspruchslösung auf einfachste Art und Weise aushebeln.
#
PS: die vielen Hirntoten die gestorben sind können selbstverständlich nicht mehr darüber berichten.
#
Wehrheimer_Adler schrieb:
PS: die vielen Hirntoten die gestorben sind können selbstverständlich nicht mehr darüber berichten.


Na ja, aber genug von denen posten immer noch hier....

(Den konnte ich mir nicht entgehen lassen smile:
#
SemperFi schrieb:
Wehrheimer_Adler schrieb:
PS: die vielen Hirntoten die gestorben sind können selbstverständlich nicht mehr darüber berichten.


Na ja, aber genug von denen posten immer noch hier....

(Den konnte ich mir nicht entgehen lassen smile:


.. die, die du meinst sind nicht hirntot sondern nur hirnleer...
#
Die Widerspruchslösung hätte ich auch als die beste empfunden, aber nun gut, jetzt hat man diesen Kompromiss gefunden.

Aber immerhin hat man ihn gefunden! Immer noch besser als das ewige Diskutieren darüber.

Bei der nächsten Persovergabe einfach mit aufnehmen und gut ist.
Und ansonsten immer bei der 2. Persovergabe nachfragen (die müsste mit 21 sein, denn beim 1. Perso mit 16 finde ich es zu früh).

Wie gesagt, ich finde es nicht den besten Weg, aber man geht endlich mal einen Weg.

Die Widerspruchslösung hätte übrigens einen entscheidenden Nachteil, es läge an den Bürgern selbst, zu widersprechen und wir kennen doch alle die Bürger und ihre Müdigkeit was Behörden etc. angeht, was natürlich den Vorteil hätte in diesem Fall, dass es dann viel mehr potenzielle Organspender gebe, genauso wie die Faulheit jetzt zu viel weniger Organspende-Ausweisen führte.

P.S. Hab seit 3 Jahren nen Spender-Ausweis. Falls was passiert, kann ich vllt. noch im Tod was Gutes leisten.
#
Der ganze Prozess des Organspendens ist mehr als suboptimal.

Ich begreife ein kaputtes Organ wie ein Teil eines funktionierenden Ganzen, das dann ausgetauscht werden muss, damit der Organismus (also das Ganze) wieder läuft.

Bei jedem technischen Produkt, das man produziert, ob Auto oder Waschmaschine, stellt man nicht nur eine limitierte Anzahl an Geräten her, sondern eben auch Ersatzteile dafür.
Sonst müssten die Besitzer der Geräte sich immer auf die Suche nach anderen Gerätebesitzern begeben und danach recherchieren, bei wem ist genau das Gerät defekt und bietet sich als Spendergerät für das Ersatzteil an.

Es müssten Adresskataloge geführt werden, wer hat welches Gerät und Modell und wo wohnt die Person, usw. Die Adresskataloge müssten immer auf dem neuesten Stand sein, usw. Alles seeehr aufwendig.

Deswegen lässt man bei technischen Geräten das erst gar nicht so weit kommen und produziert eine Menge Ersatzteile.
Geräte sind immer genormt und es werden hunderttausende gleicher Stückzahl hergestellt. Beim Mensch ist jeder ein Unikat. Das sollte aber trotzdem kein Hindernis sein, das Organspenden zunehmend mehr als Ersatzteilaustausch zu begreifen und entsprechend zu technisieren.

Die Forschung muss dahinkommen, Organe künstlich/synthetisch herzustellen und es müssen Fabriken aufgebaut werden, die auf Bestellung ein Herz oder eine Niere auf die DNA zugeschnitten produzieren.

Die Visionen dafür sind auf jeden Fall vorhanden:

Organe aus dem 3-D-Drucker:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,511220,00.html

http://www.trendsderzukunft.de/menschliches-organ-mit-3d-bio-drucker-hergestellt/2011/02/22/

Herz nach Maß:
http://wissen.dradio.de/kuenstliche-organe-herz-nach-mass.35.de.html?dram:article_id=7562&sid=

Es ist jedoch wie mit den Substituten von fossilem Öl - Organspenden, Blutspenden etc. ist einfach ein zu lukratives Geschäft, als dass man der Forschung einfach freie Bahn lässt.

Man sieht es ja schon bei den Diskussionen um sogenannten Biosprit. Erst hat man etliche Biosprit-Hersteller aufgebaut (Verbio, CropEnergies, EOP, usw.) und jetzt wo die Kapazitäten ausgeweitet werden und fossiles Öl auch nur leicht verdrängt wird, macht sich erheblicher Widerstand dagegen breit. Vor allem kommt ständig das Argument, man würde Lebensmittel vertanken und das sei aus ethischer Sicht bedenklich.

In Wirklichkeit ist es jedoch so, dass die Lebensmittelüberschüsse bisher nie in andere Länder verfrachtet wurden und aufgrund von Handelsbarrieren und Zollschranken gar keine Ausfuhr bzw. Einfuhr von Überschüssen möglich wäre. Die einzige Alternative ist demnach: Man bringt das Zeug auf den Feldern wieder als Dünger aus und das geschieht im Spätsommer quer durch Deutschland tausendfach und da regt sich keiner auf, weil es keine Lobby gibt, die den Widerstand dagegen organisiert. Der industriellen Lobby, die argumentiert man würde Lebensmittel vertanken, geht es ja primär nicht darum eine mögliche Lebensmittelvertankung anzuprangern, sondern oft nur darum zu verhindern, das fossiles Öl substituiert wird.
Für die Karotten, Gurken und Maiskolben die auf dem Feld vergammeln, weil sie keine Abnehmer fanden, interessiert sich dieselbe Gruppe komischerweise nicht.

Ich bin mal gespannt, wie die Diskussion um das synthetische Herstellen von Organen in den kommenden Jahren seinen Lauf nimmt. Ich wage zumindest die Prognose, dass es sich ähnlich verhält, wie beim künstlich hergestellten Sprit: Lobbyverbände, die heute von Blutspenden und Organspenden erheblich profitieren, werden Ethikverbände und -kommissionen auf ihre Seite versuchen zu ziehen in der Argumentation, dass man nicht Schöpfer spielen darf, usw.
In Wirklichkeit geht es aber unterschwellig dann darum, ein etabliertes Geschäft beizubehalten.

Ich persönlich hoffe, dass in den nächsten 10-15 Jahren sich in dieser Richtung erheblich tut und sich mit synthetisch hergestellten Organen nicht mehr die Frage stellt, ob man ein Organ bekommt, sondern nur noch, wie schnell die Fabrik es liefern kann.
#
Nachzuchtorgane: wird es nur für Reiche geben (wenn di mal so weit sind).
Kauforgane (International) gibt es heute auch schon (für Reiche)

Bis die Nachzuchtgeschichte so weit ist sterben unsinnigerweise noch Tausende zu viel bei der angestrebten Entscheidungslösung.
#
Wehrheimer_Adler schrieb:
Nachzuchtorgane: wird es nur für Reiche geben (wenn di mal so weit sind).
Kauforgane (International) gibt es heute auch schon (für Reiche)

Bis die Nachzuchtgeschichte so weit ist sterben unsinnigerweise noch Tausende zu viel bei der angestrebten Entscheidungslösung.


Das denk ich nicht. Am Anfang möglicherweise, aber das ist bei vielen neuen Behandlungsmethoden so. Mit der Zeit aber wird es für die Masse verfügbar sein, weil sich sonst die Forschungskosten gar nicht rechnen würden.

Ich hoffe, dass die synthetische Herstellung in bereits 10 Jahren einsatzbereit ist, zumindest für bestimmte Organe.
Natürlich ist das für alle zu spät, die heute bereits ein Organ brauchen. Aber wichtig ist, dass der Anfang gemacht ist und mit Hochdruck daran gearbeitet wird.

Ich hab ja nichts gegen das Organspenden an sich, aber es muss eine bessere, effizientere Methode her. Die Crux ist: Die Forschung arbeitet nur dann mit Hochdruck, wenn die Ressourcen knapp sind, um möglichst schnell ein Substitut zu finden.

Vor 30/40 Jahren, als in Norwegen neue Ölquellen entdeckt wurden und selbst in der Zeit der Ölkrise hat überhaupt niemand darüber nachgedacht, fossiles Öl durch Biosprit zu ersetzen.
Dagegen in den 1930er Jahren als Deutschland durch Embargos vom internationalen Handel abgeschnitten und Öl knapp wurde, blieb dem Hitler-Regime nichts anderes übrig als eine Alternative zu finden, weil ihnen sonst die Panzer und Flugzeuge nichts nützten.
Erst als die Ressource knapp wurde, besann man sich der Fischer-Tropsch-Synthese und stellte Öl für die Rüstungsgüter ähnlich her, wie heute Biosprit produziert wird.

Sprich: Solange die Ressourcen nicht knapp sind, ist der Anreiz gering, Alternativen zu suchen.
Allerdings kann man nicht auf dem Rücken von Organsuchenden eine Ressourcenverknappung austragen, nur damit die Forschung Anreiz findet, den Prozess des Organspendens zu ersetzen.

Es muss also bei gleichbleibend hohen oder steigenden Organspendenzahlen dafür gesorgt sein, dass die Forschung die Ziele mit derselben Vehemenz trotzdem weiterverfolgt.
Das ist allerdings etwas, was ich als Schwierigkeit ansehe, weil man sich oft mit vermeintlich gutfunktionierenden Behelfslösungen einfach zufriedengibt.
#
Die Organspende wirklich ist sicher, ehrlich.

nach Göttingen nun Leipzig.
#
Ffm60ziger schrieb:
Die Organspende wirklich ist sicher, ehrlich.

nach Göttingen nun Leipzig.


Ändert aber nix daran, dass die Organspende richtig und wichtig ist.

Jeder, der jetzt dank dieser Vorfälle "ablehnt" sich als Spender einzutragen bzw. zuzustimmen, verhindert, dass wirklich Bedürftige, die auch von den Spenden mehrheitlich profitieren (einige "reiche" Leute halt noch eher, aber das sind eben nicht alle), jetzt an Organe kommen.

Das ist das Traurige.
#
SGE_Werner schrieb:
Ffm60ziger schrieb:
Die Organspende wirklich ist sicher, ehrlich.

nach Göttingen nun Leipzig.


Ändert aber nix daran, dass die Organspende richtig und wichtig ist.

Jeder, der jetzt dank dieser Vorfälle "ablehnt" sich als Spender einzutragen bzw. zuzustimmen, verhindert, dass wirklich Bedürftige, die auch von den Spenden mehrheitlich profitieren (einige "reiche" Leute halt noch eher, aber das sind eben nicht alle), jetzt an Organe kommen.

Das ist das Traurige.


...um so schlimmer wird es wenn sich eben die "Verantwortlichen" so verhalten, wie sie sich verhalten.
Verteilung nach Gutsherrenart halt, genau das wird wohl viele, mehr und mehr  verunsichern.
Ein guter Freund braucht eine Lunge (Funktion noch 25%). Es wurde klar gemacht wie Chancen dafür sind.
#
jede transplant-klinik ist darauf aus, hohe zuweisungen über euro-transpant zu erhalten, das hat nichts mit persönlicher bereicherung einzelner aerzte zu tun, schön eher damit, das genannte kliniken zahlen vorweisen müssen, um den status eines trans-plant-zentrums zu erhalten,zu bewahren oder auszubauen;

dies vorgehen ist unabhängig von der art des organs, auch wenn leipzig und göttingen durch relativ "einfach" zu erbringende lebendspenden, wie bei der leber der fall, hervortritt...

nicht vergessen darf man dabei allerdings absagen der zu erst berücksichtichtigten klink an eurotransplant, so das es es tagtäglich zu zweit- und drittangeboten an andere kliniken kommt, welche evtl weniger stringente ansprüche an ein zu transplantierendes organ haben, frag halt mal den chef...
#
AssistDevice schrieb:
jede transplant-klinik ist darauf aus, hohe zuweisungen über euro-transpant zu erhalten,
Das glaube ich unbesehen
AssistDevice schrieb:
das hat nichts mit persönlicher bereicherung einzelner aerzte zu tun,
DAS bezweifle ich definitiv.
Wir befinden uns in einem Land, in welchem (Chef-/Ober-)Ärzte zum Grundgehalt zusätzlich Provisionen erhalten, wenn die Abteilung entsprechende OP-Zahlenn beibringt.

Ich stehe zur Organspende. Trotzdem.

Der Film "Fleisch" mit Jutta Speidel und Herbert Herrmann war damals Fiktion, ist heute (hier in DE) Fiktion, enthält aber mit Sicherheit genügend Wahrheit.


Teilen