Erdbeben/Tsunami/Explosion und Kernschmelze in AKW in Japan
Thread wurde von SGE_Werner am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:00 Uhr um 16:00 Uhr gesperrt weil:
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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Vor allem wenn man sich die Masse der eindeutigen Kommentare ansieht. Gibt in diesem Land anscheinend doch eine ganze Menge Leute die solche Statements hinterfragen und nicht auf billige Propaganda reinfallen. Das macht doch Hoffnung.
https://www.facebook.com/Roth
meine auch nicht, aber vielleicht teilst du uns mit, wessen ansicht das war
Jetzt drehen wir uns langsam im Kreis - dies war augenscheinlich die Ansicht der hiesigen Medien, die über nichts anderes berichteten als über Fukushima.
Und vermutlich werden viele Menschen daran erkranken und Spätfolgen davon tragen.
Von den Langzeitfolgen für nachfolgende Generationen nicht zu sprechen.
Das IPPNW hält die Gefährdung für bedeutend größer als die WHO. Von Tepco und der japanischen Regierung ganz zu schweigen.
Inzwischen ist übrigens ein Bau eines neuen AKW in Japan genehmigt worden. Der erste seit zwei Jahren.
Ich zitiere mal aus einem Artikel eines Wissenschaftsmagazins namens scinexx (ist ein Onlinezine aus dem Hause Springer (in Heidelberg, Wissenschaftsverlag):
Selbst die Betreiberfirma Tepco kennt daher bis heute nicht den genauen Zustand der Reaktorkerne. Welche Brennstäbe wo und wie weit geschmolzen sind - darüber kann nur spekuliert werden. Vermutet wird, dass Teile der Reaktorkerne geschmolzen und auf den Boden der Sicherheitsbehälter getropft sind. Ob dem aber so ist, wird sich erst zeigen, wenn in vielleicht 22 Jahren mit der Bergung begonnen werden kann. Bis dahin werden die unsicheren Brennstäbe mit Wasser gekühlt, das über mobile Pumpen immer wieder ausgetauscht wird. Nur im Reaktor 4 von Fukushima Daiichi
sieht die Lage etwas hoffnungsvoller aus. Dort sind die Arbeiter bereits damit beschäftigt, einen Schutzmantel um das beschädigte Abklingbecken zu ziehen. Bald soll mit der Bergung einiger der darin gelagerten Brennstäbe begonnen werden.
Noch immer weitgehend ungelöst ist allerdings das Problem, dass ein Teil des Kühlwassers unten wieder aus den Ruinen heraussickert und droht, das Grundwasser zu kontaminieren. Bisher wird dieses Wasser soweit es geht abgepumpt und in Tanks auf dem Gelände gelagert. Eine Wand aus Stahlrohren soll dafür sorgen, dass auch kein verseuchtes Wasser mehr ins Meer fließen kann - sie wird aber nach Angaben der Betreiber erst demnächst installiert. Die angeschlagenen Reaktorgebäude sollen nach Angaben von Tepco immerhin gegen ein erneutes Erdbeben abgesichert sein. Gegen einen Tsunami schützt das Gelände bisher nur ein provisorischer Wall aus mit Steinen gefüllten Drahtsäcken.
Laut Tepco sollen das Entfernen der Brennstäbe sowie das endgültige Abschalten der Daiichi- Reaktoren erst in 30 bis 40 Jahren abgeschlossen sein - nach Meinung unabhängiger Experten eine optimistische Einschätzung. Dann, so der Konzern, könne mit der Endlagerung des radioaktiven Mülls begonnen werden. Wo diese Endlagerung allerdings stattfinden soll, das weiß noch keiner so genau. Geplant ist zunächst eine Lagerung auf dem Reaktorgelände - über den Reaktoren zum Beispiel - allerdings dürfte es angesichts von insgesamt 11.417 Brennstäben große Platzprobleme geben. Denn auf dem Gelände lagern bereits Unmengen verseuchter Trümmer, Holz und Wasser - keine japanische Präfektur will die radioaktiven Abfälle haben.
Hier der komplette Artikel.
zwar ist es richtig, daß die berichterstattung über den supergau in fukushima in den vordergrund gerückt ist, aber so zynisch das klingt, da ist irgendwann einfach mehr passiert (im sinne von für die presse berichtenswert), und ich denke nicht, daß ich dir die mechanismen der presse erklären müsste.
ich kann deine wahrnehmung von damals, daß es in der deutschen presse keine berichte über den tsunami gab sobald das unglück in fukushima seinen lauf nahm, nicht nachvollziehen, denn fukushima war vom allerersten tag mit in der presse.
ich habe damals in der presse artikel (ohne zu suchen) gefunden und gelesen und kann es jetzt auch mit wenig aufwand nachvollziehen:
spiegel 17.3.
http://www.spiegel.de/panorama/einsatzleiter-im-tsunami-gebiet-schlamm-bis-ins-dritte-stockwerk-a-751499.html
taz/faz/spiegel-tv 20.3.
http://www.taz.de/!67682/
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/ungluecke/japan-nach-dem-erdbeben-80-jaehrige-und-schueler-aus-truemmern-gerettet-1607873-b4.html
http://www.spiegel.de/video/reportage-aus-tsunamigebiet-rikuzentakata-die-weggespuelte-stadt-video-1116893.html
ich weiss nicht, wie du die halbwertszeit von katastrophen ansetzen würdest, haiti hat auch nicht solange gebraucht um aus dem bewusstsein zu verschwinden. daß die berichterstattung über fukushima weiterging ist ja wohl wenig verwunderlich, in anbetracht des langsamen verlaufs des supergaus (und in anbetracht der tatsache, wieviel "glück" wir in fukushima im endeffekt noch hatten).
s. mein letzter beitrag, ich habe da eine andere erinnerung als du
Ich bin da eben mal mit der SPON-Suchfunktion durch, schon am zweiten Tag gewinnen die Berichte über die Reaktoren langsam die Oberhand, im Anschluß würde ich -samt den Berichten über Reaktionen rund um den Globus- die Quote auf vielleicht 10-20:1 zugunsten der Reaktorberichte setzen (habe das dann aber auch irgendwann nur noch überflogen).
An TV-Berichten habe ich hingegen eigentlich nur noch Erinnerung an AKW-Berichterstattung, ich meine auch, daß ich hier mal im Thread nachgefragt hätte, ob man den über die sonstigen Folgen des Erdbebens was erfahren könne, und keine Antwort bekam.
Die Berichterstattung über die Auswirkungen jenseits von Fukushima ist daher in meinen Augen immer noch verschwindend gering, da helfen auch 2-3 Links nicht weiter...
Kann sein, daß mein Eindruck gerade über die im I-Net zu findenden Sachen auch noch getrübt wurde durch die ständige Platzierung der Neuigkeiten über das AKW überhalb etwaiger Berichte über die sonstigen Folgen, das kann ich jetzt auch einfach nicht mehr genau sagen...
Nur weil die Serien international ausgezeichnet wurden heißt das nicht, dass sie nicht in Deutschland publiziert wurden.
Ich stimme dir zu, dass es natürlich in all den Brennpunkten und Sondersendungen hauptsächlich um die Kernschmelze ging. Aber wie schon geschrieben, war dies das aktuelle Nachrichtenereignis. Ich wollte mit den links nur aufzeigen, dass deine Wahrnehmung eher subjektiv ist. Es wurde sehr viel über die Auswirkungen des Tsunamis berichtet.
Ist halt die Frage, ob man auf seinem Standpunkt verharren oder die eigene Sicht in einen Wahrheitsfindungsprozess einbringen will.
Welche Meinung ich so allgemeinhin vertrete, ist jetzt nicht mal eben schnell niedergeschrieben. Aber zum Thema ganz vereinfacht gesagt:
Ich möchte Atomkraftwerke weder so
http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2010/29324757_serie_historische_debatten10/galerie/tschernobyl_475.jpg
noch so
http://leakspinner.files.wordpress.com/2011/04/fukushima-nuclear-plant.jpg
sehen.
Sorry, sollte nicht welche, sondern wessen heissen.
Was die Nachvollziehbarkeit der damaligen Berichterstattung angeht, geb ich dir sogar recht.
Nun, jedenfalls stehe ich mit meiner Meinung über die Gewichtung der entsprechenden Berichterstattung nicht allzu alleine da:
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/1414866/
http://www.handelsblatt.com/technologie/forschung-medizin/forschung-innovation/risikowahrnehmung-fukushima-und-die-german-angst/4029788.html
Sorry, aber beim ersten Absatz des dradio-Artikels musste ich mich schon so sehr aufregen, dass ich nicht weiterlesen, sondern nach dem Autor recherchieren wollte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Burkhard_M%C3%BCller-Ullrich
Also einer aus der Riege Broder, die gerne auch von P I genutzt werden.
Jener erste Absatz lautet:
Journalismus ist ein zynisches Geschäft. Es ist dem Unheil verbunden und niederen Trieben verpflichtet. Nachrichten sind meistens Schreckensnachrichten. Gemeldet wird nicht, was alles gut geht, sondern was schlecht endet. Selten sind die Nachrichten von großem Nutzen für das Publikum: all diese Kriege, Katastrophen und Unfälle dienen in der Regel dem niederen Trieb des Gefühlskitzels. Dafür werden die Journalisten bezahlt.
Wenn man sich in diesem Zusammenhang die aktuelle Kampagne "a day without a news"
http://lightbox.time.com/2013/02/22/a-day-without-news-raising-awareness-of-the-perils-of-reporting/#1
anschaut, die auf den massiven Anstieg getöteter Pressefotografen in Krisengebieten aufmerksam macht, muss man den Spielball "Zynismus" direkt an Burkhard Müller-Ullrich zurück werfen.
Aber ich befürchte, das Thema entgleitet gerade
http://collateralmurder.com/
Da wir eh schon OT sind, was is eigentlich dein richtiger Nick?
Die sind doch alle von der Kernkraft-Lobby....
Du nimmst mir heute eine Menge Schreibkram ab.
Tja, und dann war er auch bei der Rundschau, der SZ, Weltwoche, Focus im Deutschlandfunk,beim SWR und sonst noch viel unterwegs...
Und nun?
Nichts inhaltsbezogenes?
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Unf%C3%A4llen_in_kerntechnischen_Anlagen
http://de.wikipedia.org/wiki/Naturkatastrophe#Liste_historischer_Katastrophen
Ich würde auch unbedingt Naturkatastrophen mit Unfällen und Störfällen in Kernkraftwerken vergleichen. Manchmal frage ich mich wie hohl man sein muss um sowas hier einzustellen.