Streik -diesmal nervts!
Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:04 Uhr um 16:04 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Nun, so ganz richtig ist das nicht. Lies mal beispielsweise die Stellungnahme der Transdev zum Tarifabschluß. Es hat von Oktober bis Januar mehrere Streikrunden bei Transdev gegeben.
"Durchaus positiv" klingt das nicht.
"Nach langen und harten Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) über Monate hinweg haben die Verhandlungspartner für die Unternehmen der Transdev-Gruppe einen Abschluss erzielt. Somit können weitere Streikmaßnahmen abgewendet werden, und die Fahrgäste und Mitarbeitenden der Transdev-Betriebe können endlich zur Ruhe kommen.
Die Transdev-Gruppe bleibt bei ihrer Sichtweise, dass die Forderungen der GDL in der aktuellen, schwierigen wirtschaftlichen Lage insgesamt überzogen und unverhältnismäßig waren. Die Arbeitskampfmaßnahmen haben die Unternehmen der Transdev-Gruppe zusätzlich wirtschaftlich stark belastet, dem Vertrauen der Fahrgäste in den Bahnverkehr in Deutschland geschadet und somit auch die Mobilitätswende in Gefahr gebracht. Mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen für die Transdev-Betriebe und auch im Interesse der Fahrgäste, konnten keine weiteren Streiks riskiert werden."
https://www.transdev.de/de/neuigkeiten/unternehmen-der-transdev-gruppe-erzielen-tarifabschluss-mit-gdl
Wie diese Abschlüsse zu werten sind, ist natürlich eine andere Frage und jedem selbst überlassen.
https://www.abellio.de/news/abellio-deutschland-und-gdl-erzielen-tarifabschluss
Wie diese Abschlüsse zu werten sind, ist natürlich eine andere Frage und jedem selbst überlassen.
https://www.abellio.de/news/abellio-deutschland-und-gdl-erzielen-tarifabschluss
Man könnte auf die Idee kommen über den Vorschlag der Moderatoren verhandeln. Die Bahn hat dem bereits zugestimmt. Da steht die 36 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich. Aber nein, es muss 35 sein. Und da wird nicht verhandelt, da wird gestreikt.
Die GDL steht in Wirklichkeit mit dem Rücken an der Wand. Warum, hatte ich schon geschrieben. Es gibt dann nämlich keine 35 Std. bei den bereits vereinbarten Tarifverträgen mit den 26 kleinen Bahnunternehmen.
Wie wäre es denn mit 35 Stunden und 45 Minuten? Dann kann Weselsky sagen 35 steht vor dem Komma.
Man könnte auf die Idee kommen über den Vorschlag der Moderatoren verhandeln. Die Bahn hat dem bereits zugestimmt. Da steht die 36 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich. Aber nein, es muss 35 sein. Und da wird nicht verhandelt, da wird gestreikt.
Die GDL steht in Wirklichkeit mit dem Rücken an der Wand. Warum, hatte ich schon geschrieben. Es gibt dann nämlich keine 35 Std. bei den bereits vereinbarten Tarifverträgen mit den 26 kleinen Bahnunternehmen.
Wie wäre es denn mit 35 Stunden und 45 Minuten? Dann kann Weselsky sagen 35 steht vor dem Komma.
Das hatte die ZEIT letzte Woche schön dargestellt:
Die kleinen Bahnunternehmen stehen unter einem größeren wirtschaftlichen Druck als die DB. Die Hessische Landesbahn (keine Ahnung, ob die jetzt konkret eines der Unternehmen sind, die schon einen Vertrag abgeschlossen haben) wird vom RMV nur bezahlt, wenn sie fährt. Fährt sie nicht, gibt's nicht nur keine Bezahlung, sondern zusätzlich wird eine Strafzahlung an den RMV fällig. Entsprechend war es bei den rein privaten Unternehmen die Frage: Streik riskieren samt oben genannter Folgen oder auf die Forderung der GDL eingehen? Ein Großteil hat sich zähneknirschend für Variante 2 entschieden - aber eben folgenden Passus einbauen lassen: Steht im Tarifvertrag mit der Bahn eine andere Stundenzahl als 35, werden die Verträge entsprechend angepasst.
Die ZEIT kam dann zu dem Schluss: Die kleinen Unternehmen lassen die große DB nun für ihre Interessen kämpfen.
"Da der DB-Vorstand seit dem 19. Januar 2024 bis einschließlich heute kein neues Angebot unterbreitet hat, führt dies unweigerlich in den Arbeitskampf. Dies ist für die GDL das letzte Mittel, denn „Tarifautonomie ohne Streikrecht ist nichts Anderes als kollektives Betteln“ wie es das Bundesarbeitsgericht bereits im Jahr 1980 zutreffend gesagt hat.“
https://www.gdl.de/aktuelles/news/kein-angebot-db-setzt-provokation-fort/
Also die GdL schriftlich, die Bahn schriftlich.
Dann können doch auch Schlichter*innen zu Einsatz kommen.
So etwas ist ja schon für sich gesehen sehr verwunderlich, Ausführungen zu einen Kernpunkt der eigenen Forderungen in einem Schlichtungspapier nicht sehr aufmerksam zu lesen und zu verstehen. Aber nehmen wir einmal an es war wirklich so und er hat es schlicht nicht verstanden - schlimm genug.
Aber dann gibt es niemanden mit dem er spricht?
Die unterhalten sich nicht, Chef Claus sagt "Sauerei, die schlagen nur 37 Stunden vor + 30 Minuten Wahlfreiheit" und einer der anderen bei der GDL sagt "Ne, lies noch einmal, die schlagen am Ende 36 Stunden vor"?
Da gibt es keinen Austausch?
Oder es gibt niemanden der den Mut hat Weselsky zu widersprechen?
Würde halt auch eine Menge erklären.
Die GDL sagt beispielsweise, dass es zwar den Moderatorenvorschlag gab, aber dass die Bahn selber kein Angebot vorgelegt habe, in dem eine Arbeitszeitverkürzung auf 36h bei vollem Lohnausgleich vorgesehen sei. Also ursächlich für Streiks ist nicht der Denkfehler (der sich auf die Darstellung bezieht und nicht auf die inhaltliche Behandlung), sondern das vorliegende oder fehlende Angebot der Bahn.
Es geht zudem wohl auch noch um verschiedene andere nicht unerhebliche Punkte, wie Geltungsbereich des Vertrages und beispielsweise die Tstsache, dass es einmal im Monat eine mind 60 stündige Ruhepause am Wochenende geben müsse.
Die GDL möchte diese Ruhepause am Freitag um 22 Uhr beginnen lassen, die DB möchte (wegen evtl. Zugverspätungen), dass an diesem Wochenende, die Arbeitszeit erst Samstag um 2 Uhr enden kann. Wieviel dann noch von diesem WE bleibt, kann man sich an 5 Fingern abzählen
Stellungnahme der GDL:
https://www.gdl.de/aktuelles/news/moderatorenvorschlag-ist-kein-angebot/
Man könnte auf die Idee kommen über den Vorschlag der Moderatoren verhandeln. Die Bahn hat dem bereits zugestimmt. Da steht die 36 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich. Aber nein, es muss 35 sein. Und da wird nicht verhandelt, da wird gestreikt.
Die GDL steht in Wirklichkeit mit dem Rücken an der Wand. Warum, hatte ich schon geschrieben. Es gibt dann nämlich keine 35 Std. bei den bereits vereinbarten Tarifverträgen mit den 26 kleinen Bahnunternehmen.
Wie wäre es denn mit 35 Stunden und 45 Minuten? Dann kann Weselsky sagen 35 steht vor dem Komma.
Das hatte die ZEIT letzte Woche schön dargestellt:
Die kleinen Bahnunternehmen stehen unter einem größeren wirtschaftlichen Druck als die DB. Die Hessische Landesbahn (keine Ahnung, ob die jetzt konkret eines der Unternehmen sind, die schon einen Vertrag abgeschlossen haben) wird vom RMV nur bezahlt, wenn sie fährt. Fährt sie nicht, gibt's nicht nur keine Bezahlung, sondern zusätzlich wird eine Strafzahlung an den RMV fällig. Entsprechend war es bei den rein privaten Unternehmen die Frage: Streik riskieren samt oben genannter Folgen oder auf die Forderung der GDL eingehen? Ein Großteil hat sich zähneknirschend für Variante 2 entschieden - aber eben folgenden Passus einbauen lassen: Steht im Tarifvertrag mit der Bahn eine andere Stundenzahl als 35, werden die Verträge entsprechend angepasst.
Die ZEIT kam dann zu dem Schluss: Die kleinen Unternehmen lassen die große DB nun für ihre Interessen kämpfen.
Habe mir schon gedacht, dass die kleinen Unternehmen einfach auch erpressbarer sind. Wenn bei der DB mal ein Verlust ist, wird der auch eher ausgeglichen werden können als bei nem kleineren privaten Unternehmen, das entsprechende Zwänge wirtschaftlicher Natur hat.
Das hatte die ZEIT letzte Woche schön dargestellt:
Die kleinen Bahnunternehmen stehen unter einem größeren wirtschaftlichen Druck als die DB. Die Hessische Landesbahn (keine Ahnung, ob die jetzt konkret eines der Unternehmen sind, die schon einen Vertrag abgeschlossen haben) wird vom RMV nur bezahlt, wenn sie fährt. Fährt sie nicht, gibt's nicht nur keine Bezahlung, sondern zusätzlich wird eine Strafzahlung an den RMV fällig. Entsprechend war es bei den rein privaten Unternehmen die Frage: Streik riskieren samt oben genannter Folgen oder auf die Forderung der GDL eingehen? Ein Großteil hat sich zähneknirschend für Variante 2 entschieden - aber eben folgenden Passus einbauen lassen: Steht im Tarifvertrag mit der Bahn eine andere Stundenzahl als 35, werden die Verträge entsprechend angepasst.
Die ZEIT kam dann zu dem Schluss: Die kleinen Unternehmen lassen die große DB nun für ihre Interessen kämpfen.
Habe mir schon gedacht, dass die kleinen Unternehmen einfach auch erpressbarer sind. Wenn bei der DB mal ein Verlust ist, wird der auch eher ausgeglichen werden können als bei nem kleineren privaten Unternehmen, das entsprechende Zwänge wirtschaftlicher Natur hat.
So etwas ist ja schon für sich gesehen sehr verwunderlich, Ausführungen zu einen Kernpunkt der eigenen Forderungen in einem Schlichtungspapier nicht sehr aufmerksam zu lesen und zu verstehen. Aber nehmen wir einmal an es war wirklich so und er hat es schlicht nicht verstanden - schlimm genug.
Aber dann gibt es niemanden mit dem er spricht?
Die unterhalten sich nicht, Chef Claus sagt "Sauerei, die schlagen nur 37 Stunden vor + 30 Minuten Wahlfreiheit" und einer der anderen bei der GDL sagt "Ne, lies noch einmal, die schlagen am Ende 36 Stunden vor"?
Da gibt es keinen Austausch?
Oder es gibt niemanden der den Mut hat Weselsky zu widersprechen?
Würde halt auch eine Menge erklären.
Die GDL sagt beispielsweise, dass es zwar den Moderatorenvorschlag gab, aber dass die Bahn selber kein Angebot vorgelegt habe, in dem eine Arbeitszeitverkürzung auf 36h bei vollem Lohnausgleich vorgesehen sei. Also ursächlich für Streiks ist nicht der Denkfehler (der sich auf die Darstellung bezieht und nicht auf die inhaltliche Behandlung), sondern das vorliegende oder fehlende Angebot der Bahn.
Es geht zudem wohl auch noch um verschiedene andere nicht unerhebliche Punkte, wie Geltungsbereich des Vertrages und beispielsweise die Tstsache, dass es einmal im Monat eine mind 60 stündige Ruhepause am Wochenende geben müsse.
Die GDL möchte diese Ruhepause am Freitag um 22 Uhr beginnen lassen, die DB möchte (wegen evtl. Zugverspätungen), dass an diesem Wochenende, die Arbeitszeit erst Samstag um 2 Uhr enden kann. Wieviel dann noch von diesem WE bleibt, kann man sich an 5 Fingern abzählen
Stellungnahme der GDL:
https://www.gdl.de/aktuelles/news/moderatorenvorschlag-ist-kein-angebot/
Der Teil bei dem Weselsky einen "Denkfehler" hatte war es aber nicht, es ging um eine Stundenzahl (36) die er nicht richtig wiedergeben wollte oder konnte. So sehr ich Deinen Versuch verstehe diesen "Fehler" durch ein in den Vordergrund stellen sonstiger Komplexität kleiner erscheinen zu lassen - dies war nicht die Ursache.
Und wie geschrieben, man fragt sich wieso niemand in der Lage oder mutig genug war ihn vorher darauf anzusprechen. Kein gutes Indiz für die inneren Verhältnisse innerhalb der GDL.
Und was die Stellungnahme angeht, sie beginnt mit:
"Liebe Kolleginnen und Kollegen,
der Einigungsvorschlag der Moderatoren im Tarifkonflikt zwischen GDL und Deutscher Bahn AG wurde nun von diesen veröffentlicht. Wir haben diesen Vorschlag bisher nicht veröffentlicht, da Stillschweigen vereinbart worden ist...."
Weselsky hat einen existenziellen Bestandteil falsch dargestellt, am Ende sahen sich die Schlichter dazu gezwungen den Text zu veröffentlichen. Und er stellt sich als Unschuldslamm hin a la "Es war Stillschweigen vereinbart und WIR haben den Vorschlag nicht..." ich denke dies spricht für sich.
Die GDL sagt beispielsweise, dass es zwar den Moderatorenvorschlag gab, aber dass die Bahn selber kein Angebot vorgelegt habe, in dem eine Arbeitszeitverkürzung auf 36h bei vollem Lohnausgleich vorgesehen sei. Also ursächlich für Streiks ist nicht der Denkfehler (der sich auf die Darstellung bezieht und nicht auf die inhaltliche Behandlung), sondern das vorliegende oder fehlende Angebot der Bahn.
Es geht zudem wohl auch noch um verschiedene andere nicht unerhebliche Punkte, wie Geltungsbereich des Vertrages und beispielsweise die Tstsache, dass es einmal im Monat eine mind 60 stündige Ruhepause am Wochenende geben müsse.
Die GDL möchte diese Ruhepause am Freitag um 22 Uhr beginnen lassen, die DB möchte (wegen evtl. Zugverspätungen), dass an diesem Wochenende, die Arbeitszeit erst Samstag um 2 Uhr enden kann. Wieviel dann noch von diesem WE bleibt, kann man sich an 5 Fingern abzählen
Stellungnahme der GDL:
https://www.gdl.de/aktuelles/news/moderatorenvorschlag-ist-kein-angebot/
Der Teil bei dem Weselsky einen "Denkfehler" hatte war es aber nicht, es ging um eine Stundenzahl (36) die er nicht richtig wiedergeben wollte oder konnte. So sehr ich Deinen Versuch verstehe diesen "Fehler" durch ein in den Vordergrund stellen sonstiger Komplexität kleiner erscheinen zu lassen - dies war nicht die Ursache.
Und wie geschrieben, man fragt sich wieso niemand in der Lage oder mutig genug war ihn vorher darauf anzusprechen. Kein gutes Indiz für die inneren Verhältnisse innerhalb der GDL.
Und was die Stellungnahme angeht, sie beginnt mit:
"Liebe Kolleginnen und Kollegen,
der Einigungsvorschlag der Moderatoren im Tarifkonflikt zwischen GDL und Deutscher Bahn AG wurde nun von diesen veröffentlicht. Wir haben diesen Vorschlag bisher nicht veröffentlicht, da Stillschweigen vereinbart worden ist...."
Weselsky hat einen existenziellen Bestandteil falsch dargestellt, am Ende sahen sich die Schlichter dazu gezwungen den Text zu veröffentlichen. Und er stellt sich als Unschuldslamm hin a la "Es war Stillschweigen vereinbart und WIR haben den Vorschlag nicht..." ich denke dies spricht für sich.
😂
Ein Satz wie eine Zustandsbeschreibung für die derzeitige Neigung zur Simplifizierung und Polarisierung.
Wir merken uns:
Nicht etwa die radikale Reduzierung eines komplexen Themas auf DEN einen Fehler eines Protagonisten ist das Problem, nein, das betrachten der Komplexität! Verhüllt es doch DEN FEHLER, der doch auch so herrlich Bildzeitungsschlagzeilenträchtig daher kommt.
Ich mein hey, wer interessiert sich für die komplexen Zusammenhänge, wenn sich alles so schön auf so nen kleinen Ausschnitt reduzieren lässt?
Soooo geil!
Dein Hinweis ist deswegen interessant, da Lokführer bis 1994 Beamte waren. Heute sind von den knapp 20.000 Lokführer der DB noch rund 2.300 verbeamtet, also diese dürfen nicht streiken. Soweit mir bekannt, trifft für diesen Personenkreis auch § 3 der "Verordnung über die Arbeitszeit der Beamtinnen und Beamten des Bundes" zu. Danach wäre die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit 41 Stunden.
Das bedeutet, wäre die Bundesbahn heute noch ein Staatsunternehmen mit verbeamteten Personal, wäre ihnen hinsichtlich der Arbeitszeit und -belastung nichts geholfen. Es gäbe andere Vorteile, wie Unkündbarkeit aus betrieblichen Gründen und Pensionen.
Also beim "Stachel im Fleisch" kommt es auf die Sicht des Betrachters an. Hinsichtlich der Arbeitszeit war die Privatisierung und damit die Möglichkeit von Arbeitskampfmaßnahmen ein Vorteil.
https://www.stern.de/wirtschaft/bahnstreik--so-viele-lokfuehrer-sind-noch-verbeamtet-34526884.html
Dein Hinweis ist deswegen interessant, da Lokführer bis 1994 Beamte waren. Heute sind von den knapp 20.000 Lokführer der DB noch rund 2.300 verbeamtet, also diese dürfen nicht streiken. Soweit mir bekannt, trifft für diesen Personenkreis auch § 3 der "Verordnung über die Arbeitszeit der Beamtinnen und Beamten des Bundes" zu. Danach wäre die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit 41 Stunden.
Das bedeutet, wäre die Bundesbahn heute noch ein Staatsunternehmen mit verbeamteten Personal, wäre ihnen hinsichtlich der Arbeitszeit und -belastung nichts geholfen. Es gäbe andere Vorteile, wie Unkündbarkeit aus betrieblichen Gründen und Pensionen.
Also beim "Stachel im Fleisch" kommt es auf die Sicht des Betrachters an. Hinsichtlich der Arbeitszeit war die Privatisierung und damit die Möglichkeit von Arbeitskampfmaßnahmen ein Vorteil.
https://www.stern.de/wirtschaft/bahnstreik--so-viele-lokfuehrer-sind-noch-verbeamtet-34526884.html
Ja, Schichtarbeit ist bekanntlich die Regel für den Lokführer-Beruf, der den 24/7 - Einsatz der Bahn gewährleisten muss.
Ja, Schichtarbeit ist bekanntlich die Regel für den Lokführer-Beruf, der den 24/7 - Einsatz der Bahn gewährleisten muss.
Berufung ist, wie immer möglich
Das Hessische Landarbeitsgericht hat die Berufung der Deutschen Bahn auch in zweiter Instanz abgewiesen.
Der Teil bei dem Weselsky einen "Denkfehler" hatte war es aber nicht, es ging um eine Stundenzahl (36) die er nicht richtig wiedergeben wollte oder konnte. So sehr ich Deinen Versuch verstehe diesen "Fehler" durch ein in den Vordergrund stellen sonstiger Komplexität kleiner erscheinen zu lassen - dies war nicht die Ursache.
Und wie geschrieben, man fragt sich wieso niemand in der Lage oder mutig genug war ihn vorher darauf anzusprechen. Kein gutes Indiz für die inneren Verhältnisse innerhalb der GDL.
Und was die Stellungnahme angeht, sie beginnt mit:
"Liebe Kolleginnen und Kollegen,
der Einigungsvorschlag der Moderatoren im Tarifkonflikt zwischen GDL und Deutscher Bahn AG wurde nun von diesen veröffentlicht. Wir haben diesen Vorschlag bisher nicht veröffentlicht, da Stillschweigen vereinbart worden ist...."
Weselsky hat einen existenziellen Bestandteil falsch dargestellt, am Ende sahen sich die Schlichter dazu gezwungen den Text zu veröffentlichen. Und er stellt sich als Unschuldslamm hin a la "Es war Stillschweigen vereinbart und WIR haben den Vorschlag nicht..." ich denke dies spricht für sich.
😂
Ein Satz wie eine Zustandsbeschreibung für die derzeitige Neigung zur Simplifizierung und Polarisierung.
Wir merken uns:
Nicht etwa die radikale Reduzierung eines komplexen Themas auf DEN einen Fehler eines Protagonisten ist das Problem, nein, das betrachten der Komplexität! Verhüllt es doch DEN FEHLER, der doch auch so herrlich Bildzeitungsschlagzeilenträchtig daher kommt.
Ich mein hey, wer interessiert sich für die komplexen Zusammenhänge, wenn sich alles so schön auf so nen kleinen Ausschnitt reduzieren lässt?
Soooo geil!
Aber mal ernsthaft: DER Fehler ist ja nicht das primäre Problem, sondern (wie ich Dir versucht habe zu erläutern) die vermutete Struktur dahinter. So eine Führermentalität ist halt für einen nötigen Kompromiss selten förderlich.
Aber es gibt auch Stimmen, die vermuten jetzt könnte es bald sehr schnell gehen, mit der Einigung. Das Mittel des Wellenstreikes ist ja vermutlich nicht nur der Tatsache geschuldet, dass man darauf schlecht reagieren kann, sondern scheint auch finanzielle Gründe zu haben (=> weniger Kosten für die GDL). Dazu wird man auch dem Management der bahn zu verstehen geben, dass dies nicht endlos weitergehen kann.
Und auch wenn der Rückhalt in der GDL (vermutlich) weiter groß ist, so ganz losgelöst von der Gesamtgesellschaft agiert auch so eine Nischengewerkschaft nicht.
Bleiben spanende Tage.
https://www.hessenschau.de/wirtschaft/ab-mittwoch-dreitaegiger-nahverkehr-streik-in-frankfurt-wiesbaden-kassel-und-giessen-v2,streik-frankfurt-120.html
Warum scheint es überall unmöglich, sich an einen Tisch zu setzen und gemeinsam eine für alle Seiten tragbare Lösung zu finden? Mir fehlt da zunehmend das Verständnis. Vielleicht auch, weil ich mein gesamtes bisheriges Berufsleben in kleinen Betrieben verbracht habe und alle meine Verträge direkt verhandeln durfte.