Streik -diesmal nervts!
Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:04 Uhr um 16:04 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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Was mir ferner grad mächtig aufgestossen ist, ist die Tatsache, dass ich meine Nachtschicht extra ein paar Minuten früher beendet hab, um einen Zug um kurz nach 7 zu bekommen. Der fur aber auch schon nicht mehr. Dachte man fängt mit den Streikmassnahmen um 8 UIhr an !!??
Im Morgenmagazin hieß es, dass nur im Nahverkehr und Regionalverkehr gestreikt wird. Da ab 8 Uhr.
Allerdings sei es schon vorher zu Ausfällen gekommen, da die Bahn schon seit Betriebsbeginn nach Notfahrplan fahren lässt.
Aha. Deswegen also.
Naja wie dem auch sei. Streikrecht ist wichtig. Aber ich finde, die Lokführer sollen doch mal die Kirche im Dorf lassen. Wer hat denn in den letzten Jahren eine Lohnerhöhung von 10% angeboten bekommen ...
Ist zwar immer noch das falsche Forum, aber man muss die Prozentzahl mal mit dem Gehalt in Relation setzen. Soweit ich das mitbekommen habe, verdient ein Lokführer um die 2300 € brutto im Monat. Was sind da bitteschön 10 % für einen Beruf wo er mit 200 Sachen und der Verantwortung für hunderter Fahrgäste sowie x - tausend Menschen am Rand der Strecke durch die Gegend fährt? Es gibt Berufe da stimmen die Relationen überhaupt nicht, Lokführer gehört für mich dazu.
tobago
Was haben die denn groß an Verantwortung? Die sitzen in ihrem Führerhaus und müssen nur beschleunigen und bremsen. Die können nicht -wie Busfahrer- von der Straße abkommen oder wie Piloten abstürzen oder Fehler bei der Landung machen. Zudem haben die auch noch Notbremssysteme....
Wo bitte haben die Lokführer also große Verantwortung, die 30% Gehaltszuschlag rechtfertigt? Wieso wird man Lokführer, wenn man weiß, dass die Verantwortung im Vergleich zur Bezahlung zu groß ist? Und welche Drogen muss man als Gewerkschaftsvorsitzender nehmen, wenn man Lokführer in einem Zug mit Piloten nennt?
Die 10% sind mehr als ich je erwartet hätte und mehr sollte die Bahn nicht aus sich herauspressen lassen. Leidtragender wird eh der Kunde sein!
Gut, dass ich nicht auf die Bahn angewiesen bin, allerdings leide ich auch unter die schei. Streiekenden, weil die Verbrecher von Mineralölkonzernen sich aus gegebenem Anlass genötit fühlen, kräftig an der Preisschraube zu drehen!
Würd da auch streiken.....
Die haben Anfang des Jahres erhöht, werden in diesem Jahr nochmal wegen gestiegener Energiekosten erhöhen und den Kunden im nächsten Jahr die gestiegenen Personalkosten weitergeben...
Sorry, 1200 Euro...
Die 2300€ waren vermutlich Brutto... Wieviel sollte denn ein Lokführer Deiner Meinung nach verdienen? 10.000, 15.000 € oder mehr, ggf. zuzüglich Prämien - natürlich Netto?
Hast Du Dir mal überlegt, was ein Handwerker im ländlichen Bereich verdient? Der macht mehr Stunden und muss wirklich arbeiten.....
Darf ich mir den mal leihen...? Ich wohne im Ausland und koennte einen ICE gut fuer die nervigen Auswaertsspiele in Rostock, Cotzbus etc nutzen. Auf den Preis kann man sich per PN einigen......
Also die Verantwortung mit über 200 Sachen so ein Stahlding zu fahren, halte ich schon für ziemlich groß. Ausserdem sollte man die Forderungen nicht vergleichen mit seinem eigenen Job, denn das geht in den seltensten Fällen. Bevor ich mich über die Lokführer aufrege kann ich 100 andere Beispiele von Verschwendung von Steuergeldern für sinnfreie Verwaltungsgehaltskosten und zu hohe Bezahlungen für alle möglichen Amtsinhaber nennen. Da braucht man nur bei uns in der Stadtverwaltung anfangen. Daher mein Fazit, sollen sie aushandeln was immer sie wollen ob 5 oder 80%, jeder ist seines Glückes Schmied. Über die Streiksache kann man diskutieren, denn ob man sein Gehalt über die Einschränkung der Bewegungsfreiheit anderer erzwingt ist zumindest fragwürdig. Das Gehalt aber ist eine Sache zwischen Lokführern und Bahn. Bei mir regt sich auch keiner auf, wenn ich bei meiner Chefetage x% mehr Gehalt erziele, das ist ganz alleine meine Sache und geht noch nicht einmal meine Kollegen etwas an, die den gleichen Job ausüben und weniger verdienen. Und was die Lokführer aushandeln geht mich nichts an und interessiert mich zusätzlich noch nicht einmal.
tobago
Wenn im Vergleich dazu der Beamtenkollege, der dieselbe Arbeit macht, bis zu 40% mehr bekommt, dazu die Vorzüge der privaten Krankenkasse genießt und eine höhere Pension, da würdest Du natürlich brav weiterhin in Dein Führerhaus steigen und fröhlich pfeifend durch die Gegend fahren. Ganz abgesehen davon sucht die Bahn händeringend Lokführer...
When Knappheit of Angebot meets steigende Nachfrage, ein herzliches Welcome to steigende Preise und Marktwirtschaft!
So ein Verhalten, welches hier einige an den Tag legen, kenne ich sonst nur von ganz kleinen Kindern. Wenn ich was will sollen andere stramm stehen, nur wenn andere was wollen kann das doch erstmal warten oder ist das total nervig.... .
PS: Bei Stammtischgeseier wie "schau die mal an,die müssen richtig arbeiten" dreht sich mir ziemlich der Magen um.
Wenn man von Gehalt spricht, dann grundsätzlich vom brutto. Denn das Nettogehalt hängt von zu vielen Faktoren ab, wie Steuerklasse, Freibeträge, Vergünstigungen usw.
tobago
Wenn die wirklich 30% durchbekommen, könnt ihr euch die preiserhöhungen bei der bahn leicht ausrechnen, mit der Konsequenz, dass viele (u.a. ich) dann endgültig auf auto oder Flieger umsteigen und dann viele von denen ihren Arbeitsplatz wieder verlieren.
Überzogene Tarifforderungen klingen gut sind aber meist nur kurzfristig gedacht.
Mag schon sein das jeder seines Glückes Schmied ist, die Auswirkungen eines Streikes auf die Allgemeinheit sind aber unterschiedlich.
Streiken zum Beispiel die Tretbootverleiher im Palmengarten oder die Schiffschaukelbremser im Phantasialand trifft dieser Streik nicht allzu viele. Als Verbraucher kann ich mich darauf einstellen und meine Freizeit anders planen.
Streiken die Lokführer bei einem Monopolisten ist definitiv die Funktionsfähigkeit eines ganzen Landes betroffen . Es erscheint mir in Anbetracht der relativen kleinen Gruppe von Lokführern ( ich meine ich habe eine Zahl von 8500 Leuten gehört) mehr als unverhältnismäßig wie hier relativ egoistisch Einzelinteressen durchgedrückt werden. Wir erleben doch derzeit eine Zersplitterung der Gewerkschaften. Der Trend geht hin zu Spartengewerkschaft. Erfolgreich sind die , die auf neuralgische Punkte drücken können, und seien sie sonst auch noch so klein.
Klinikärzte, Lokführer, Piloten sind die Gewinner.
Krankenschwestern, Zug und Kabinenpersonal haben die Arschkarte, da leicht ersetzbar.
Solidarität sieht für mich anders aus.
Das Dilemma hat neben den aufgeblasenen Egoismen der Verhandlungsführer Schell und Mehdorn wohl auch noch eine andere Ursache.Hier zeigt sich die Kehrseite der Privatisierung ,einerseits die Abkehr vom "braven Bahnbeamten " hin zu einem den Kräften des Marktes unterworfenem Angestellten, dies jedoch ohne eine wirkliche Konkurrenz auf der Schiene zuzulassen. Man erntet jetzt was man gesät hat.
Ach es war nicht alles schlecht in der alten Bundesrepublik, als die Züge noch pünktlich fuhren, die Post regelmäßig zugestellt wurde und die Einheit am Telefon 20 Pfennige kostete....