Man sucht einen Buhmann, auf den man mit dem Finger zeigen kann. Griechenland wird eben dazu gemacht.
Griechenland ist Buhmann? Ernsthaft? Nun... interessante Interpretation angesichts der Tatsache, wer mit Hakenkreuzbinde in Tageszeitungen abgebildet wurde. Die "Buhmann" Rhetorik seh ich nun wirklich eher ausgehened von Griechenland, nicht andersrum.
die zeit zeichnet für die Vorreferendumszeit ein etwas anderes Bild:
Die Bundesminister verdienen etwas weniger, erhalten aber mit rund 14.638 Euro pro Monat immer noch ein stattliches Salär. Auch ihnen steht eine jährliche steuerfreie Pauschale zu, in Höhe von etwa 3.681 Euro.
pipapo schrieb: @peter Die Ursache heirfür wird sein, dass die "bemerkenswertesten" Karikaturen in der Parteizeitung einer der Regierungsparteien abgedruckt wurden. Das ist dann doch eine andere Hausnummer. Im Vorwärts fand sich jedenfalls nichts adäquates, denke ich.
danke für den hinweis, ich kenne die presselandschaft in griechenland nicht. und du hast recht, das ist schon eine andere nummer.
in der wahrnehmung der bürger hier oder in griechenland wird die presse des jeweilig anderen landes aber wahrscheinlich als extrem aggressiv wahr genommen, egal ob da eine partei dahinter steckt. "die faulen griechen und "die nazi-deutschen".
ich vermute dass es auch in griechenland besonnerene stimmen gibt, wie auch hier, die einfach unter gehen weil sie keine aufreger sind.
Ich hätte ja gern mal eine Quelle für dieses immer wiederkehrende "faule Griechen". In welchem halbwegs seriösen Medium genau wird/wurde das denn kolportiert?
mit faulen griechen kann ich jetzt ad hoc nicht dienen, aber das steht auf der focus-seite aktuell gerade ganz oben.
alleine für "goldene nase" gehört denen ein fünffacher ouzo eingeschenkt. ob sich bis zum focus wohl schon herum gesprochen hat, dass nicht alle deutschen minister ehrenamtlich arbeiten?
da wurde aber auch wieder großzügig vom fokus gerechnet.
22 wochen sind keine 5,5 monate... aber über 31000 euro klingt halt auch besser als irgendwas um die 28800. Die Diskrepanz ist nicht viel, aber passt halt schon wieder...
pipapo schrieb: @peter Die Ursache heirfür wird sein, dass die "bemerkenswertesten" Karikaturen in der Parteizeitung einer der Regierungsparteien abgedruckt wurden. Das ist dann doch eine andere Hausnummer. Im Vorwärts fand sich jedenfalls nichts adäquates, denke ich.
danke für den hinweis, ich kenne die presselandschaft in griechenland nicht. und du hast recht, das ist schon eine andere nummer.
in der wahrnehmung der bürger hier oder in griechenland wird die presse des jeweilig anderen landes aber wahrscheinlich als extrem aggressiv wahr genommen, egal ob da eine partei dahinter steckt. "die faulen griechen und "die nazi-deutschen".
ich vermute dass es auch in griechenland besonnerene stimmen gibt, wie auch hier, die einfach unter gehen weil sie keine aufreger sind.
Ich hätte ja gern mal eine Quelle für dieses immer wiederkehrende "faule Griechen". In welchem halbwegs seriösen Medium genau wird/wurde das denn kolportiert?
Als wirklich aggressiv konnte ich lediglich die BLÖD ausmachen, aber die ist alles andere, nur nicht seriös.
Nunja... der Boulevard. Es mag durchaus gezielte Desinformation über die "fantastischen Bedingungen" im griechischen Arbeitsleben gegeben haben, mit dem Ziel, das griechische System zu diskreditieren. Dabei war sicherlich auch vieles sachlich falsch, zumindest aber ohne Kontext bzw. selektiv dargestellt.
"Der faule Grieche" war mMn dabei lediglich eine zugespitzte Implikation, die sich Gegner des Boulevards zueigen gemacht haben, um diese Desinformation (zurecht) polemisch zu demaskieren. Seitdem ist das als universelle Phrase populär.
Merkel als KZ Aufseherin, Deutschland 2015 als modernes 4.Reich usw. waren tatsächliche, explizite Darstellungen. Ich kann dieses "Deutsche Panzer" Zeug ja im Kontext von Fussball noch einigermassen humorvoll ertragen, aber im Zusammenhang mit Realpolitik würde ich mir durchaus eine etwas sachlichere Auseinandersetzung wünschen.
selbstverständlich fällt der begriff "der faule grieche" wortwörtlich nicht in der presse, du hast natürlich recht, daß es hier um das narrativ geht, den faulen griechen zu beschreiben.
aber hängst du dich jetzt wirklich daran auf, daß es diesen begriff so in der presse nicht gab? die geschichte wurde selbstverständlich in den medien und talkshows erzählt, zuletzt mal wieder mit dem angeblichen renteneintrittsalter, daß ja angeblich soviel niedriger liegen würde als in deutschland.
ich finde es im übrigen deutlich effektiver dieses narrativ zu erzählen, als jemanden im boulevard mit hakenkreuzbinde etc darzustellen. das ist natürlich griffiger und es regt sich leichter drüber auf, weil es augenfälliger ist, als das verdrehen von tatsachen, mit denen hier in deutschland den griechen die schuld in die schuhe geschoben werden soll.
In punkto Demagogik findest du es tatsächlich schlimmer, wenn (teilweise) selektiv über bestimmte Sachverhalte in Griechenland berichtet wird, als explizite Verunglimpfungen wie die "deutschen Nazis" wollen Griechen geisseln wie Volksfeinde früher im KZ? Ehrlich? Entschuldige, ersteres mag unsachlich sein und wurde im übrigen zur Genüge auch in mannigfaltigen deutschen Medien widerlegt, aber letzteres ist doch völlig daneben, geradezu indiskutabel. Das macht man einfach nicht.
Und was deinen letzten Satz angeht... mir scheint, es wird mittlerweile versucht, selbst die Causa Staatspleite der EU oder sonstwem in die Schuhe zu schieben. Das ist doch absurd. Die Chronologie der Ereignisse wird völlig grotesk verdreht. An den Folgen der Austeritätspolitik ist die EU sicherlich unzweifelhaft mitverantwortlich. Diese Sparauflagen hat sich aber niemand als Aprilscherz ausgedacht, um die Griechen mal bisschen zu ärgern. Ob richtig oder falsch (darüber kann man durchaus streiten), sind sie das Resultat einer drohenden Zahlungsunfähigkeit verantwortet durch die zuständigen Politiker/Regierungen, die damals in Griechenland am Ruder waren.
Ich kann selbst in meinen wildesten Fantasien nicht nachvollziehen, warum jemand ein strategisches Interesse an einem verarmten Griechenland haben sollte. Und die Anstrengungen, Verhandlungen und dutzende Kompromisse der letzten Jahre weisen auch nicht darauf hin, dass das griechische Wohlergehen und eine Zukunftsperspektive den handelneden Akteuren der EU scheissegal wäre.
Aragorn schrieb: Alle sonstigen Bezüge, werden hier auch noch genannt. Bei unseren Politikern kann man wohl eher von einer "Komplettvergoldung" sprechen...
pipapo schrieb: @peter Die Ursache heirfür wird sein, dass die "bemerkenswertesten" Karikaturen in der Parteizeitung einer der Regierungsparteien abgedruckt wurden. Das ist dann doch eine andere Hausnummer. Im Vorwärts fand sich jedenfalls nichts adäquates, denke ich.
danke für den hinweis, ich kenne die presselandschaft in griechenland nicht. und du hast recht, das ist schon eine andere nummer.
in der wahrnehmung der bürger hier oder in griechenland wird die presse des jeweilig anderen landes aber wahrscheinlich als extrem aggressiv wahr genommen, egal ob da eine partei dahinter steckt. "die faulen griechen und "die nazi-deutschen".
ich vermute dass es auch in griechenland besonnerene stimmen gibt, wie auch hier, die einfach unter gehen weil sie keine aufreger sind.
Ich hätte ja gern mal eine Quelle für dieses immer wiederkehrende "faule Griechen". In welchem halbwegs seriösen Medium genau wird/wurde das denn kolportiert?
mit faulen griechen kann ich jetzt ad hoc nicht dienen, aber das steht auf der focus-seite aktuell gerade ganz oben.
alleine für "goldene nase" gehört denen ein fünffacher ouzo eingeschenkt. ob sich bis zum focus wohl schon herum gesprochen hat, dass nicht alle deutschen minister ehrenamtlich arbeiten?
da wurde aber auch wieder großzügig vom fokus gerechnet.
22 wochen sind keine 5,5 monate... aber über 31000 euro klingt halt auch besser als irgendwas um die 28800. Die Diskrepanz ist nicht viel, aber passt halt schon wieder...
schlagzeile welt-online
EX-EHRENBOTSCHAFTER "Varoufakis kriegt jetzt 25.000 Euro pro Vorlesung"
den link lasse ich weg weil es ein videolink mit vorgeschalteter werbung ist.
abkassiert und den eigenen marktwert auf kosten des eigenen volkes gesteigert. was für ein satan.
und was bei bild-online gerade los ist möchte ich gar nicht wissen, das kann ich mir auch so vorstellen, das reicht wahrscheinlich ein kurzer blick auf die titelseite, morgen am kiosk.
Aragorn schrieb: Alle sonstigen Bezüge, werden hier auch noch genannt. Bei unseren Politikern kann man wohl eher von einer "Komplettvergoldung" sprechen...
pipapo schrieb: @peter Die Ursache heirfür wird sein, dass die "bemerkenswertesten" Karikaturen in der Parteizeitung einer der Regierungsparteien abgedruckt wurden. Das ist dann doch eine andere Hausnummer. Im Vorwärts fand sich jedenfalls nichts adäquates, denke ich.
danke für den hinweis, ich kenne die presselandschaft in griechenland nicht. und du hast recht, das ist schon eine andere nummer.
in der wahrnehmung der bürger hier oder in griechenland wird die presse des jeweilig anderen landes aber wahrscheinlich als extrem aggressiv wahr genommen, egal ob da eine partei dahinter steckt. "die faulen griechen und "die nazi-deutschen".
ich vermute dass es auch in griechenland besonnerene stimmen gibt, wie auch hier, die einfach unter gehen weil sie keine aufreger sind.
Ich hätte ja gern mal eine Quelle für dieses immer wiederkehrende "faule Griechen". In welchem halbwegs seriösen Medium genau wird/wurde das denn kolportiert?
Als wirklich aggressiv konnte ich lediglich die BLÖD ausmachen, aber die ist alles andere, nur nicht seriös.
Nunja... der Boulevard. Es mag durchaus gezielte Desinformation über die "fantastischen Bedingungen" im griechischen Arbeitsleben gegeben haben, mit dem Ziel, das griechische System zu diskreditieren. Dabei war sicherlich auch vieles sachlich falsch, zumindest aber ohne Kontext bzw. selektiv dargestellt.
"Der faule Grieche" war mMn dabei lediglich eine zugespitzte Implikation, die sich Gegner des Boulevards zueigen gemacht haben, um diese Desinformation (zurecht) polemisch zu demaskieren. Seitdem ist das als universelle Phrase populär.
Merkel als KZ Aufseherin, Deutschland 2015 als modernes 4.Reich usw. waren tatsächliche, explizite Darstellungen. Ich kann dieses "Deutsche Panzer" Zeug ja im Kontext von Fussball noch einigermassen humorvoll ertragen, aber im Zusammenhang mit Realpolitik würde ich mir durchaus eine etwas sachlichere Auseinandersetzung wünschen.
selbstverständlich fällt der begriff "der faule grieche" wortwörtlich nicht in der presse, du hast natürlich recht, daß es hier um das narrativ geht, den faulen griechen zu beschreiben.
aber hängst du dich jetzt wirklich daran auf, daß es diesen begriff so in der presse nicht gab? die geschichte wurde selbstverständlich in den medien und talkshows erzählt, zuletzt mal wieder mit dem angeblichen renteneintrittsalter, daß ja angeblich soviel niedriger liegen würde als in deutschland.
ich finde es im übrigen deutlich effektiver dieses narrativ zu erzählen, als jemanden im boulevard mit hakenkreuzbinde etc darzustellen. das ist natürlich griffiger und es regt sich leichter drüber auf, weil es augenfälliger ist, als das verdrehen von tatsachen, mit denen hier in deutschland den griechen die schuld in die schuhe geschoben werden soll.
In punkto Demagogik findest du es tatsächlich schlimmer, wenn (teilweise) selektiv über bestimmte Sachverhalte in Griechenland berichtet wird, als explizite Verunglimpfungen wie die "deutschen Nazis" wollen Griechen geisseln wie Volksfeinde früher im KZ? Ehrlich? Entschuldige, ersteres mag unsachlich sein und wurde im übrigen zur Genüge auch in mannigfaltigen deutschen Medien widerlegt, aber letzteres ist doch völlig daneben, geradezu indiskutabel. Das macht man einfach nicht.
vorneweg, nazivergleiche dieser kategorie (ob griechen oder briten) finde ich induskutabel. ich kann damit so gar nichts anfangen.
aber wie definierst du schlimm bei demagogie?
wenn tatsachen verdreht werden oder schlichtweg gelogen wird, um von einem volk ein bestimmtes bild zu zeichnen, stößt mir das schon ziemlich übel auf. was jetzt schlimmer ist, habe ich im übrigen nicht bewertet, ich bin lediglich der meinung, daß das verdrehen der tatsachen, wie es teilweise in der deutschen presse passiert, stärker im bewusstsein verankert wird, als die primitive und abstoßende holzhammer methode mit nazivergleichen.
aktuelles beispiel: der von peter verlinkte focusartikel.
SGE-URNA schrieb:
Und was deinen letzten Satz angeht... mir scheint, es wird mittlerweile versucht, selbst die Causa Staatspleite der EU oder sonstwem in die Schuhe zu schieben. Das ist doch absurd. Die Chronologie der Ereignisse wird völlig grotesk verdreht. An den Folgen der Austeritätspolitik ist die EU sicherlich unzweifelhaft mitverantwortlich. Diese Sparauflagen hat sich aber niemand als Aprilscherz ausgedacht, um die Griechen mal bisschen zu ärgern. Ob richtig oder falsch (darüber kann man durchaus streiten), sind sie das Resultat einer drohenden Zahlungsunfähigkeit verantwortet durch die zuständigen Politiker/Regierungen, die damals in Griechenland am Ruder waren.
Ich kann selbst in meinen wildesten Fantasien nicht nachvollziehen, warum jemand ein strategisches Interesse an einem verarmten Griechenland haben sollte. Und die Anstrengungen, Verhandlungen und dutzende Kompromisse der letzten Jahre weisen auch nicht darauf hin, dass das griechische Wohlergehen und eine Zukunftsperspektive den handelneden Akteuren der EU scheissegal wäre.
du hast ja durchaus in betracht gezogen, daß tsipras ein verarmtes griechenland in kauf nimmt, nur um seine bzw. die macht der partei zu retten, zumind. hast du den kommentar, der dieses szenario entwarf mit einer zustimmenden wertung gepostet.
warum ist es dann nicht vorstellbar, daß das handelnde personal der eu es nicht wahrhaben will, daß ihre politik nicht mehr tragfähig ist und (das muß noch nicht mal bewusst geschehen) deshalb nicht fähig ist, ihren kurs zu ändern? denn einen wille zu einer kurskorrektur ist bei der eu beim besten willen nicht zu erkennen.
die aktuelle situation ist nun nicht wirklich überraschend, ich glaube in der zeit hat ein ökonom zu beginn der austeritätspolitik gegenüber griechenland genau dieses bild entworfen, was wir aktuell dort vorfinden, inkl. des erstarkens von extremistischen parteien.
daß natürlich die primären ursachen deutlich früher zu suchen sind und selbstverständlich nicht ausschließlich deutschland daran schuld ist, denke ich sicher nicht und habe ich auch nirgends geschrieben... lass mal stecken
ich sehe nur nicht die schuld primär bei syriza, wie man es die letzten wochen in der presse und im forum häufiger lesen konnten.
EX-EHRENBOTSCHAFTER "Varoufakis kriegt jetzt 25.000 Euro pro Vorlesung"
den link lasse ich weg weil es ein videolink mit vorgeschalteter werbung ist.
abkassiert und den eigenen marktwert auf kosten des eigenen volkes gesteigert. was für ein satan.
empörst dich auch über die taz?
Um seine Zukunft muss sich Varoufakis keine Sorgen machen: Die fünf Monate als griechischer Finanzminister haben seinen „Marktwert“ als Vortragsredner enorm gesteigert. Außerdem hat er genug Stoff für ein neues Buch, das schon angekündigt ist und garantiert ein Bestseller wird. Für Varoufakis war sein Gastspiel als Finanzminister eine Win-Win-Situation.
EX-EHRENBOTSCHAFTER "Varoufakis kriegt jetzt 25.000 Euro pro Vorlesung"
den link lasse ich weg weil es ein videolink mit vorgeschalteter werbung ist.
abkassiert und den eigenen marktwert auf kosten des eigenen volkes gesteigert. was für ein satan.
empörst dich auch über die taz?
Um seine Zukunft muss sich Varoufakis keine Sorgen machen: Die fünf Monate als griechischer Finanzminister haben seinen „Marktwert“ als Vortragsredner enorm gesteigert. Außerdem hat er genug Stoff für ein neues Buch, das schon angekündigt ist und garantiert ein Bestseller wird. Für Varoufakis war sein Gastspiel als Finanzminister eine Win-Win-Situation.
auf der taz war ich heute noch gar nicht, das habe ich jetzt nachgeholt. zumindest machen die keine schlagzeile daraus sondern lediglich eine subline mit dem satz "um seine zukunft muss er sich nicht sorgen" als blickfänger.
das ist aber auch gar nicht der punkt. wenn du die welt oder focus anklickst bekommst du das thema direkt volle breitseite präsentiert. als wäre es ein skandal, dass ein politiker geld verdient. und, noch subtiler die welt, seinen marktwert gesteigert hat. dass dem so ist wissen wir doch eigentlich alle, das tun nämlich alle politiker, mit jedem talkshowauftritt.
ist das das aktuelle problem der griechenlandkrise oder einfach nur nachtreten und zündeln? nichts anderes passiert mit solchen aufmachern nämlich, es geht nur darum eine person zu demontieren.
pipapo schrieb: @peter Die Ursache heirfür wird sein, dass die "bemerkenswertesten" Karikaturen in der Parteizeitung einer der Regierungsparteien abgedruckt wurden. Das ist dann doch eine andere Hausnummer. Im Vorwärts fand sich jedenfalls nichts adäquates, denke ich.
danke für den hinweis, ich kenne die presselandschaft in griechenland nicht. und du hast recht, das ist schon eine andere nummer.
in der wahrnehmung der bürger hier oder in griechenland wird die presse des jeweilig anderen landes aber wahrscheinlich als extrem aggressiv wahr genommen, egal ob da eine partei dahinter steckt. "die faulen griechen und "die nazi-deutschen".
ich vermute dass es auch in griechenland besonnerene stimmen gibt, wie auch hier, die einfach unter gehen weil sie keine aufreger sind.
Ich hätte ja gern mal eine Quelle für dieses immer wiederkehrende "faule Griechen". In welchem halbwegs seriösen Medium genau wird/wurde das denn kolportiert?
Als wirklich aggressiv konnte ich lediglich die BLÖD ausmachen, aber die ist alles andere, nur nicht seriös.
Nunja... der Boulevard. Es mag durchaus gezielte Desinformation über die "fantastischen Bedingungen" im griechischen Arbeitsleben gegeben haben, mit dem Ziel, das griechische System zu diskreditieren. Dabei war sicherlich auch vieles sachlich falsch, zumindest aber ohne Kontext bzw. selektiv dargestellt.
"Der faule Grieche" war mMn dabei lediglich eine zugespitzte Implikation, die sich Gegner des Boulevards zueigen gemacht haben, um diese Desinformation (zurecht) polemisch zu demaskieren. Seitdem ist das als universelle Phrase populär.
Merkel als KZ Aufseherin, Deutschland 2015 als modernes 4.Reich usw. waren tatsächliche, explizite Darstellungen. Ich kann dieses "Deutsche Panzer" Zeug ja im Kontext von Fussball noch einigermassen humorvoll ertragen, aber im Zusammenhang mit Realpolitik würde ich mir durchaus eine etwas sachlichere Auseinandersetzung wünschen.
selbstverständlich fällt der begriff "der faule grieche" wortwörtlich nicht in der presse, du hast natürlich recht, daß es hier um das narrativ geht, den faulen griechen zu beschreiben.
aber hängst du dich jetzt wirklich daran auf, daß es diesen begriff so in der presse nicht gab? die geschichte wurde selbstverständlich in den medien und talkshows erzählt, zuletzt mal wieder mit dem angeblichen renteneintrittsalter, daß ja angeblich soviel niedriger liegen würde als in deutschland.
ich finde es im übrigen deutlich effektiver dieses narrativ zu erzählen, als jemanden im boulevard mit hakenkreuzbinde etc darzustellen. das ist natürlich griffiger und es regt sich leichter drüber auf, weil es augenfälliger ist, als das verdrehen von tatsachen, mit denen hier in deutschland den griechen die schuld in die schuhe geschoben werden soll.
In punkto Demagogik findest du es tatsächlich schlimmer, wenn (teilweise) selektiv über bestimmte Sachverhalte in Griechenland berichtet wird, als explizite Verunglimpfungen wie die "deutschen Nazis" wollen Griechen geisseln wie Volksfeinde früher im KZ? Ehrlich? Entschuldige, ersteres mag unsachlich sein und wurde im übrigen zur Genüge auch in mannigfaltigen deutschen Medien widerlegt, aber letzteres ist doch völlig daneben, geradezu indiskutabel. Das macht man einfach nicht.
vorneweg, nazivergleiche dieser kategorie (ob griechen oder briten) finde ich induskutabel. ich kann damit so gar nichts anfangen.
aber wie definierst du schlimm bei demagogie?
wenn tatsachen verdreht werden oder schlichtweg gelogen wird, um von einem volk ein bestimmtes bild zu zeichnen, stößt mir das schon ziemlich übel auf. was jetzt schlimmer ist, habe ich im übrigen nicht bewertet, ich bin lediglich der meinung, daß das verdrehen der tatsachen, wie es teilweise in der deutschen presse passiert, stärker im bewusstsein verankert wird, als die primitive und abstoßende holzhammer methode mit nazivergleichen.
aktuelles beispiel: der von peter verlinkte focusartikel.
SGE-URNA schrieb:
Und was deinen letzten Satz angeht... mir scheint, es wird mittlerweile versucht, selbst die Causa Staatspleite der EU oder sonstwem in die Schuhe zu schieben. Das ist doch absurd. Die Chronologie der Ereignisse wird völlig grotesk verdreht. An den Folgen der Austeritätspolitik ist die EU sicherlich unzweifelhaft mitverantwortlich. Diese Sparauflagen hat sich aber niemand als Aprilscherz ausgedacht, um die Griechen mal bisschen zu ärgern. Ob richtig oder falsch (darüber kann man durchaus streiten), sind sie das Resultat einer drohenden Zahlungsunfähigkeit verantwortet durch die zuständigen Politiker/Regierungen, die damals in Griechenland am Ruder waren.
Ich kann selbst in meinen wildesten Fantasien nicht nachvollziehen, warum jemand ein strategisches Interesse an einem verarmten Griechenland haben sollte. Und die Anstrengungen, Verhandlungen und dutzende Kompromisse der letzten Jahre weisen auch nicht darauf hin, dass das griechische Wohlergehen und eine Zukunftsperspektive den handelneden Akteuren der EU scheissegal wäre.
du hast ja durchaus in betracht gezogen, daß tsipras ein verarmtes griechenland in kauf nimmt, nur um seine bzw. die macht der partei zu retten, zumind. hast du den kommentar, der dieses szenario entwarf mit einer zustimmenden wertung gepostet.
warum ist es dann nicht vorstellbar, daß das handelnde personal der eu es nicht wahrhaben will, daß ihre politik nicht mehr tragfähig ist und (das muß noch nicht mal bewusst geschehen) deshalb nicht fähig ist, ihren kurs zu ändern? denn einen wille zu einer kurskorrektur ist bei der eu beim besten willen nicht zu erkennen.
die aktuelle situation ist nun nicht wirklich überraschend, ich glaube in der zeit hat ein ökonom zu beginn der austeritätspolitik gegenüber griechenland genau dieses bild entworfen, was wir aktuell dort vorfinden, inkl. des erstarkens von extremistischen parteien.
daß natürlich die primären ursachen deutlich früher zu suchen sind und selbstverständlich nicht ausschließlich deutschland daran schuld ist, denke ich sicher nicht und habe ich auch nirgends geschrieben... lass mal stecken
ich sehe nur nicht die schuld primär bei syriza, wie man es die letzten wochen in der presse und im forum häufiger lesen konnten.
Ok... die Spitzen in Richtung Varoufakis sind nicht zielführend und zumindest irrelevant in Anbetracht der Gesamtsituation. So einen persönlichen Blödsinn lese ich gar ich erst.
Zum Rest: Ja, ich halte es für wahrscheinlicher, dass eine Regierung aus innenpolitischen Machtinteressen sprichwörtlich über Leichen geht.
Was der IMF oder die Weltbank (oder die EU, ist ja nicht nur Merkel) für Interessen an einem verarmten Griechenland haben sollen, erschliesst sich mir allerdings nicht. Möglicherweise sind sie ja tatsächlich einfach davon überzeugt, dass schmerzhafte Reformen der einzige Weg zu einer potentiellen Zukunft mit Perspektive darstellen (auch wenn du und andere es nicht sind). Und deswegen diese auch als Bedingungen zum weiteren Geldfluss aufrufen. Warum sonst 5 Jahre lang gutes Geld schlechtem hinterher werfen?
Auch das Argument, die Hilfsprogramme hätten Griechenland nur geschadet (wie mehrfach jüngst formuliert), überzeugt mich nicht. Warum verhandelt man dann über neue? Griechenland hätte diese Offerten jederzeit dankend ablehnen können.
Natürlich ist Syriza nicht an dem ganzen Schlamassel Schuld. Ich habe lediglich den Eindruck, dass die jüngste Eskalation recht bewusst herbeigeführt wurde. Mit unabsehbaren Folgen und vor allem, mit gehörigen Einschnitten in das Tischtuch... letzteres hätte ich für vermeidbar gehalten.
Das Geld steckt in Griechenland fest - vollkommen natürlich, dass ein Anbieter seine Dienste einstellt, wenn er für seine Produkte nicht mehr bezahlt werden kann.
Das ist natürlich desaströs für alle Wirtschaftskreisläufe die am Export / Import von Waren in Griechenland beteiligt sind.
EX-EHRENBOTSCHAFTER "Varoufakis kriegt jetzt 25.000 Euro pro Vorlesung"
den link lasse ich weg weil es ein videolink mit vorgeschalteter werbung ist.
abkassiert und den eigenen marktwert auf kosten des eigenen volkes gesteigert. was für ein satan.
empörst dich auch über die taz?
Um seine Zukunft muss sich Varoufakis keine Sorgen machen: Die fünf Monate als griechischer Finanzminister haben seinen „Marktwert“ als Vortragsredner enorm gesteigert. Außerdem hat er genug Stoff für ein neues Buch, das schon angekündigt ist und garantiert ein Bestseller wird. Für Varoufakis war sein Gastspiel als Finanzminister eine Win-Win-Situation.
auf der taz war ich heute noch gar nicht, das habe ich jetzt nachgeholt. zumindest machen die keine schlagzeile daraus sondern lediglich eine subline mit dem satz "um seine zukunft muss er sich nicht sorgen" als blickfänger.
das ist aber auch gar nicht der punkt. wenn du die welt oder focus anklickst bekommst du das thema direkt volle breitseite präsentiert. als wäre es ein skandal, dass ein politiker geld verdient. und, noch subtiler die welt, seinen marktwert gesteigert hat. dass dem so ist wissen wir doch eigentlich alle, das tun nämlich alle politiker, mit jedem talkshowauftritt.
ist das das aktuelle problem der griechenlandkrise oder einfach nur nachtreten und zündeln? nichts anderes passiert mit solchen aufmachern nämlich, es geht nur darum eine person zu demontieren.
man kann sich auch alles so hinbiegen, wie es einem ins Weltbild passt. Weitermachen.
EX-EHRENBOTSCHAFTER "Varoufakis kriegt jetzt 25.000 Euro pro Vorlesung"
den link lasse ich weg weil es ein videolink mit vorgeschalteter werbung ist.
abkassiert und den eigenen marktwert auf kosten des eigenen volkes gesteigert. was für ein satan.
empörst dich auch über die taz?
Um seine Zukunft muss sich Varoufakis keine Sorgen machen: Die fünf Monate als griechischer Finanzminister haben seinen „Marktwert“ als Vortragsredner enorm gesteigert. Außerdem hat er genug Stoff für ein neues Buch, das schon angekündigt ist und garantiert ein Bestseller wird. Für Varoufakis war sein Gastspiel als Finanzminister eine Win-Win-Situation.
auf der taz war ich heute noch gar nicht, das habe ich jetzt nachgeholt. zumindest machen die keine schlagzeile daraus sondern lediglich eine subline mit dem satz "um seine zukunft muss er sich nicht sorgen" als blickfänger.
das ist aber auch gar nicht der punkt. wenn du die welt oder focus anklickst bekommst du das thema direkt volle breitseite präsentiert. als wäre es ein skandal, dass ein politiker geld verdient. und, noch subtiler die welt, seinen marktwert gesteigert hat. dass dem so ist wissen wir doch eigentlich alle, das tun nämlich alle politiker, mit jedem talkshowauftritt.
ist das das aktuelle problem der griechenlandkrise oder einfach nur nachtreten und zündeln? nichts anderes passiert mit solchen aufmachern nämlich, es geht nur darum eine person zu demontieren.
man kann sich auch alles so hinbiegen, wie es einem ins Weltbild passt. Weitermachen.
ich sehe du hast das thema "medienanalyse" voll im griff. respekt.
Es geht um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Irland und Griechenland, den Fehlern, die bei der "Gesundung" Irlands gemacht wurden und was daraus für die Griechenlandkrise für Schlussfolgerungen gezogen werden könnten. Wenn man denn wollte.
die zeit zeichnet für die Vorreferendumszeit ein etwas anderes Bild:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-07/referendum-griechenland-medien-berichterstattung
Das klingt nicht so, als würde in der griechischen Presse flächendeckend Merkel/D als Buhmann dargestellt
Die Bundesminister verdienen etwas weniger, erhalten aber mit rund 14.638 Euro pro Monat immer noch ein stattliches Salär. Auch ihnen steht eine jährliche steuerfreie Pauschale zu, in Höhe von etwa 3.681 Euro.
Soviel zum Thema "Goldene Nase".
da wurde aber auch wieder großzügig vom fokus gerechnet.
22 wochen sind keine 5,5 monate... aber über 31000 euro klingt halt auch besser als irgendwas um die 28800. Die Diskrepanz ist nicht viel, aber passt halt schon wieder...
In punkto Demagogik findest du es tatsächlich schlimmer, wenn (teilweise) selektiv über bestimmte Sachverhalte in Griechenland berichtet wird, als explizite Verunglimpfungen wie die "deutschen Nazis" wollen Griechen geisseln wie Volksfeinde früher im KZ? Ehrlich? Entschuldige, ersteres mag unsachlich sein und wurde im übrigen zur Genüge auch in mannigfaltigen deutschen Medien widerlegt, aber letzteres ist doch völlig daneben, geradezu indiskutabel. Das macht man einfach nicht.
Und was deinen letzten Satz angeht... mir scheint, es wird mittlerweile versucht, selbst die Causa Staatspleite der EU oder sonstwem in die Schuhe zu schieben. Das ist doch absurd. Die Chronologie der Ereignisse wird völlig grotesk verdreht. An den Folgen der Austeritätspolitik ist die EU sicherlich unzweifelhaft mitverantwortlich. Diese Sparauflagen hat sich aber niemand als Aprilscherz ausgedacht, um die Griechen mal bisschen zu ärgern. Ob richtig oder falsch (darüber kann man durchaus streiten), sind sie das Resultat einer drohenden Zahlungsunfähigkeit verantwortet durch die zuständigen Politiker/Regierungen, die damals in Griechenland am Ruder waren.
Ich kann selbst in meinen wildesten Fantasien nicht nachvollziehen, warum jemand ein strategisches Interesse an einem verarmten Griechenland haben sollte. Und die Anstrengungen, Verhandlungen und dutzende Kompromisse der letzten Jahre weisen auch nicht darauf hin, dass das griechische Wohlergehen und eine Zukunftsperspektive den handelneden Akteuren der EU scheissegal wäre.
Bund der Steuerzahler
Ich sollte in die Politik gehen.
geh lieber zum zwangsfinanzierten Fernsehen
http://www.wuv.de/medien/mehr_geld_als_merkel_buhrow_loest_piel_als_ard_topverdiener_ab
schlagzeile welt-online
EX-EHRENBOTSCHAFTER
"Varoufakis kriegt jetzt 25.000 Euro pro Vorlesung"
den link lasse ich weg weil es ein videolink mit vorgeschalteter werbung ist.
abkassiert und den eigenen marktwert auf kosten des eigenen volkes gesteigert. was für ein satan.
und was bei bild-online gerade los ist möchte ich gar nicht wissen, das kann ich mir auch so vorstellen, das reicht wahrscheinlich ein kurzer blick auf die titelseite, morgen am kiosk.
OK! Der wird "verplatiniert".
vorneweg, nazivergleiche dieser kategorie (ob griechen oder briten) finde ich induskutabel. ich kann damit so gar nichts anfangen.
aber wie definierst du schlimm bei demagogie?
wenn tatsachen verdreht werden oder schlichtweg gelogen wird, um von einem volk ein bestimmtes bild zu zeichnen, stößt mir das schon ziemlich übel auf.
was jetzt schlimmer ist, habe ich im übrigen nicht bewertet, ich bin lediglich der meinung, daß das verdrehen der tatsachen, wie es teilweise in der deutschen presse passiert, stärker im bewusstsein verankert wird, als die primitive und abstoßende holzhammer methode mit nazivergleichen.
aktuelles beispiel: der von peter verlinkte focusartikel.
du hast ja durchaus in betracht gezogen, daß tsipras ein verarmtes griechenland in kauf nimmt, nur um seine bzw. die macht der partei zu retten, zumind. hast du den kommentar, der dieses szenario entwarf mit einer zustimmenden wertung gepostet.
warum ist es dann nicht vorstellbar, daß das handelnde personal der eu es nicht wahrhaben will, daß ihre politik nicht mehr tragfähig ist und (das muß noch nicht mal bewusst geschehen) deshalb nicht fähig ist, ihren kurs zu ändern?
denn einen wille zu einer kurskorrektur ist bei der eu beim besten willen nicht zu erkennen.
die aktuelle situation ist nun nicht wirklich überraschend, ich glaube in der zeit hat ein ökonom zu beginn der austeritätspolitik gegenüber griechenland genau dieses bild entworfen, was wir aktuell dort vorfinden, inkl. des erstarkens von extremistischen parteien.
daß natürlich die primären ursachen deutlich früher zu suchen sind und selbstverständlich nicht ausschließlich deutschland daran schuld ist, denke ich sicher nicht und habe ich auch nirgends geschrieben... lass mal stecken
ich sehe nur nicht die schuld primär bei syriza, wie man es die letzten wochen in der presse und im forum häufiger lesen konnten.
http://www.der-postillon.com/2015/07/afg-bernd-lucke-grundet-neue-partei-in.html?m=1
empörst dich auch über die taz?
Um seine Zukunft muss sich Varoufakis keine Sorgen machen: Die fünf Monate als griechischer Finanzminister haben seinen „Marktwert“ als Vortragsredner enorm gesteigert. Außerdem hat er genug Stoff für ein neues Buch, das schon angekündigt ist und garantiert ein Bestseller wird. Für Varoufakis war sein Gastspiel als Finanzminister eine Win-Win-Situation.
auf der taz war ich heute noch gar nicht, das habe ich jetzt nachgeholt. zumindest machen die keine schlagzeile daraus sondern lediglich eine subline mit dem satz "um seine zukunft muss er sich nicht sorgen" als blickfänger.
das ist aber auch gar nicht der punkt. wenn du die welt oder focus anklickst bekommst du das thema direkt volle breitseite präsentiert. als wäre es ein skandal, dass ein politiker geld verdient. und, noch subtiler die welt, seinen marktwert gesteigert hat. dass dem so ist wissen wir doch eigentlich alle, das tun nämlich alle politiker, mit jedem talkshowauftritt.
ist das das aktuelle problem der griechenlandkrise oder einfach nur nachtreten und zündeln? nichts anderes passiert mit solchen aufmachern nämlich, es geht nur darum eine person zu demontieren.
Bayern, Baden-Württemberg, Österreich? Was sollen die dazu schon sagen...
Depp
Aber für dich zähle ich sie gerne auf...Spanien, Portugal und Italien. Und das Referendum in England steht ja auch noch bevor.
Ok... die Spitzen in Richtung Varoufakis sind nicht zielführend und zumindest irrelevant in Anbetracht der Gesamtsituation. So einen persönlichen Blödsinn lese ich gar ich erst.
Zum Rest: Ja, ich halte es für wahrscheinlicher, dass eine Regierung aus innenpolitischen Machtinteressen sprichwörtlich über Leichen geht.
Was der IMF oder die Weltbank (oder die EU, ist ja nicht nur Merkel) für Interessen an einem verarmten Griechenland haben sollen, erschliesst sich mir allerdings nicht. Möglicherweise sind sie ja tatsächlich einfach davon überzeugt, dass schmerzhafte Reformen der einzige Weg zu einer potentiellen Zukunft mit Perspektive darstellen (auch wenn du und andere es nicht sind). Und deswegen diese auch als Bedingungen zum weiteren Geldfluss aufrufen. Warum sonst 5 Jahre lang gutes Geld schlechtem hinterher werfen?
Auch das Argument, die Hilfsprogramme hätten Griechenland nur geschadet (wie mehrfach jüngst formuliert), überzeugt mich nicht. Warum verhandelt man dann über neue? Griechenland hätte diese Offerten jederzeit dankend ablehnen können.
Natürlich ist Syriza nicht an dem ganzen Schlamassel Schuld. Ich habe lediglich den Eindruck, dass die jüngste Eskalation recht bewusst herbeigeführt wurde. Mit unabsehbaren Folgen und vor allem, mit gehörigen Einschnitten in das Tischtuch... letzteres hätte ich für vermeidbar gehalten.
Warum sollten sie diese auch noch akzeptieren?
Das Geld steckt in Griechenland fest - vollkommen natürlich, dass ein Anbieter seine Dienste einstellt, wenn er für seine Produkte nicht mehr bezahlt werden kann.
Das ist natürlich desaströs für alle Wirtschaftskreisläufe die am Export / Import von Waren in Griechenland beteiligt sind.
Zeit für Plan B...
man kann sich auch alles so hinbiegen, wie es einem ins Weltbild passt. Weitermachen.
ich sehe du hast das thema "medienanalyse" voll im griff. respekt.
http://www.n-tv.de/politik/Die-Erholung-kam-erst-nach-der-Austeritaet-article15440071.html
Es geht um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Irland und Griechenland, den Fehlern, die bei der "Gesundung" Irlands gemacht wurden und was daraus für die Griechenlandkrise für Schlussfolgerungen gezogen werden könnten. Wenn man denn wollte.