pelo schrieb: Wenn sie wenigstens Kapitalverkehrskontrollen als erstes eingeführt hätten u. sich an den Steuerhinterziehern einigermassen schadlos gehalten hätten,wiewohl man Ihnen diese wahrlich auf dem Silbertablett präsentiert hatte ,statt denen noch großzügig "Rabatt " einzuräumen,wäre dies jedenfalls ein guter Regierungsstart gewesen.
Völlig unverständlich dass ausgerechnet eine linke Partei die ja nicht gerade Freunde der Großkapitalisten sind , sich diese Chance entgehen lässt.
Hat da jemand eine Erklärung ,abgesehen von Unfähigkeit,warum dies bis jetzt kaum geschehen ist?
Eben. Wenn nicht die Linke, wer dann sollte diese Chance nutzen? Es zeigt doch, dass die Sache nicht ganz so einfach ist.
Monitor gestern gesehen? Da erscheint das Abbrechen der Verhandlungen in Brüssel letzte Woche in einem ganz anderen Licht. Von den angeblichen Zugeständnissen der EU steht nichts in den Protokollen. Im Gegenteil scheint es so zu sein, dass die Bedingungen trotz Griechenlands Einlenken bei der Mwst. noch einmal verschärft wurden, was die Griechen zum Abbruch veranlasste. Uns und den Medien wurde dann etwas ganz anderes erzählt.
Gibt es sicher in irgendeiner Mediathek nochmal zu sehen.
Selbstverständlich hab ich Monitor gesehen, Ist immer Pflicht. Ist wie bei der Russland Ukraine Krise.Man weiss nicht,wem man überhaubt noch was glauben kann /soll.
Weil der rechte Koalitionspartner dies verhindert. Und weil diese Leute GRE beherrschen.
Die Sache ist komplexer als man glaubt. Ist aber kein Problem der GRiechen allein. Geh mal in den Staaten gegen den Industrieadel vor : Viel Spaß
Gerade heute gemeldet: Unterlagen aus dem Kanzleramt zufolge hat es 2013 massiven politischen Einfluss auf den Weiterbau von Stuttgart 21 gegeben.
Gemeldet vom SWR.
Huch?!
S21 hatten wir ja hier in einem anderen Zusammenhang. Ich glaube , wir sind in vielen Dingen nicht besser als GRE.
Unterschied : Hier ist mehr Geld , man kann es besser zukleistern. Oder man macht es geschickter. Es gibt hierzulande wohl keine Grossprojekte , bei denen nichts hochkommt. Die Aufklärung wird ebenfalls systematisch hintertrieben ( hat irgendwer für S21 irgendwelche Konsequenzen zu befürchten ? ) .
Weil der rechte Koalitionspartner dies verhindert. Und weil diese Leute GRE beherrschen.
Die Sache ist komplexer als man glaubt. Ist aber kein Problem der GRiechen allein. Geh mal in den Staaten gegen den Industrieadel vor : Viel Spaß
Gerade heute gemeldet: Unterlagen aus dem Kanzleramt zufolge hat es 2013 massiven politischen Einfluss auf den Weiterbau von Stuttgart 21 gegeben.
Gemeldet vom SWR.
Huch?!
S21 hatten wir ja hier in einem anderen Zusammenhang. Ich glaube , wir sind in vielen Dingen nicht besser als GRE.
Unterschied : Hier ist mehr Geld , man kann es besser zukleistern. Oder man macht es geschickter. Es gibt hierzulande wohl keine Grossprojekte , bei denen nichts hochkommt. Die Aufklärung wird ebenfalls systematisch hintertrieben ( hat irgendwer für S21 irgendwelche Konsequenzen zu befürchten ? ) .
Nuja, es gibt schon noch andere Unterschiede. Weißt du sicher auch.
Trotzdem ist und bleibt es ekelhaft, wie gerade Schäuble den besserwissenden Besserdeutschen verkörpert und noch nicht einmal versucht zu verbergen, dass es ihm und seinen Kameraden lediglich darum geht, eine unliebsame Regierung mit alternativen Wirtschaftsplänen aus dem Weg zu räumen. Und der Sigmar macht fleißig mit. Unterstützt sogar von seinem aus dem Loch gekrochenen Stotterer Edmund. Da sind die richtigen beisammen. Ich kann Georg Schramm, was die SPD betrifft, schon gut verstehen.
Trotzdem ist und bleibt es ekelhaft, wie gerade Schäuble den besserwissenden Besserdeutschen verkörpert und noch nicht einmal versucht zu verbergen, dass es ihm und seinen Kameraden lediglich darum geht, eine unliebsame Regierung mit alternativen Wirtschaftsplänen aus dem Weg zu räumen. Und der Sigmar macht fleißig mit. Unterstützt sogar von seinem aus dem Loch gekrochenen Stotterer Edmund.
Die wollen keinen Dominoeffekt. Portugal und Spanien wählen im Herbst, Irland & Zypern im kommenden Frühjahr.
Trotzdem ist und bleibt es ekelhaft, wie gerade Schäuble den besserwissenden Besserdeutschen verkörpert und noch nicht einmal versucht zu verbergen, dass es ihm und seinen Kameraden lediglich darum geht, eine unliebsame Regierung mit alternativen Wirtschaftsplänen aus dem Weg zu räumen. Und der Sigmar macht fleißig mit. Unterstützt sogar von seinem aus dem Loch gekrochenen Stotterer Edmund.
Die wollen keinen Dominoeffekt. Portugal und Spanien wählen im Herbst, Irland & Zypern im kommenden Frühjahr.
"Genau deshalb ging es von Anfang an einzig und allein darum, diese Regierung zu diskreditieren." Gesine Schwan, SPD
Trotzdem ist und bleibt es ekelhaft, wie gerade Schäuble den besserwissenden Besserdeutschen verkörpert und noch nicht einmal versucht zu verbergen, dass es ihm und seinen Kameraden lediglich darum geht, eine unliebsame Regierung mit alternativen Wirtschaftsplänen aus dem Weg zu räumen. Und der Sigmar macht fleißig mit. Unterstützt sogar von seinem aus dem Loch gekrochenen Stotterer Edmund.
Die wollen keinen Dominoeffekt. Portugal und Spanien wählen im Herbst, Irland & Zypern im kommenden Frühjahr.
"Genau deshalb ging es von Anfang an einzig und allein darum, diese Regierung zu diskreditieren." Gesine Schwan, SPD
Ich bin geneigt, ihr zuzustimmen.
ja genau darum geht es. Und Marieita S., Siegmund G. usw. usw. sind darauf ,in der Berichterstattung , voll eingestielt!
Ich war, nach der Wahl von Syriza, wirklich sehr gespannt und hoffnungsvoll, dass da vielleicht ein neuer Weg eingeschlagen werden würde, von Enthusiasmus beflügelt und alternativ zu der im übrigen Europa weitestgehend ziemlich langweilig gewordenen "Politik". Natürlich ist das im Rahmen eines neoliberalen Umfelds alles andere als einfach. Aber es kam von der Regierung Tsipras an neuen Ideen, so weit ich es feststellen kann: nichts. Sie haben die in der Schweiz abgeschöpften Steuersünder-Daten übermittelt bekommen. Sie kennen zweifellos Namen, Adressen und Telefonnummern jener Schwerreichen, die ihr Geld ins Ausland transferiert haben. Es gab konkrete Angebote zur Unterstützung beim Aufbau einer effektiven (nicht zuletzt: Steuer-) Verwaltung. Was wurde davon aufgegriffen, auf den Weg gebracht? Soweit ich es mitbekomme: nichts. Nimmt man noch die Widersprüchlichkeit und Unberechenbarkeit führender Regierungsmitglieder hinzu, finde ich das summa summarum außerordentlich enttäuschend.
adlerkadabra schrieb: Ich war, nach der Wahl von Syriza, wirklich sehr gespannt und hoffnungsvoll, dass da vielleicht ein neuer Weg eingeschlagen werden würde, von Enthusiasmus beflügelt und alternativ zu der im übrigen Europa weitestgehend ziemlich langweilig gewordenen "Politik". Natürlich ist das im Rahmen eines neoliberalen Umfelds alles andere als einfach. Aber es kam von der Regierung Tsipras an neuen Ideen, so weit ich es feststellen kann: nichts. Sie haben die in der Schweiz abgeschöpften Steuersünder-Daten übermittelt bekommen. Sie kennen zweifellos Namen, Adressen und Telefonnummern jener Schwerreichen, die ihr Geld ins Ausland transferiert haben. Es gab konkrete Angebote zur Unterstützung beim Aufbau einer effektiven (nicht zuletzt: Steuer-) Verwaltung. Was wurde davon aufgegriffen, auf den Weg gebracht? Soweit ich es mitbekomme: nichts. Nimmt man noch die Widersprüchlichkeit und Unberechenbarkeit führender Regierungsmitglieder hinzu, finde ich das summa summarum außerordentlich enttäuschend.
Nur zwei Anmerkungen in aller Kürze: Die Liste wurde 2010 (!) von Christine Lagarde an den damaligen griechischen Finanzminister übergeben. Den schwarzen Peter kann man der jetzigen Regierung nicht alleine zuschieben.
Und: Die Reduzierung der Beamten der Steuerfahndung fand auf Geheiß der Insitutionen statt.
Ich möchte beileibe nicht die griechische Regierung (die ja immer noch gerade mal erst ein halbes Jahr im Amt ist) frei von Schuld sprechen. Aber ganz so einfach sollte man sich die Sache nicht.
Weil der rechte Koalitionspartner dies verhindert. Und weil diese Leute GRE beherrschen.
Die Sache ist komplexer als man glaubt. Ist aber kein Problem der GRiechen allein. Geh mal in den Staaten gegen den Industrieadel vor : Viel Spaß
Gerade heute gemeldet: Unterlagen aus dem Kanzleramt zufolge hat es 2013 massiven politischen Einfluss auf den Weiterbau von Stuttgart 21 gegeben.
Gemeldet vom SWR.
Huch?!
S21 hatten wir ja hier in einem anderen Zusammenhang. Ich glaube , wir sind in vielen Dingen nicht besser als GRE.
Unterschied : Hier ist mehr Geld , man kann es besser zukleistern. Oder man macht es geschickter. Es gibt hierzulande wohl keine Grossprojekte , bei denen nichts hochkommt. Die Aufklärung wird ebenfalls systematisch hintertrieben ( hat irgendwer für S21 irgendwelche Konsequenzen zu befürchten ? ) .
Nuja, es gibt schon noch andere Unterschiede. Weißt du sicher auch.
Trotzdem ist und bleibt es ekelhaft, wie gerade Schäuble den besserwissenden Besserdeutschen verkörpert und noch nicht einmal versucht zu verbergen, dass es ihm und seinen Kameraden lediglich darum geht, eine unliebsame Regierung mit alternativen Wirtschaftsplänen aus dem Weg zu räumen. Und der Sigmar macht fleißig mit. Unterstützt sogar von seinem aus dem Loch gekrochenen Stotterer Edmund. Da sind die richtigen beisammen. Ich kann Georg Schramm, was die SPD betrifft, schon gut verstehen.
Solange der Lobbysiggi... der Lügensiggi... von mir aus auch Lutschersiggi das Sagen hat, solange wünsche ich der SPD <10%. Aber gut, selbst das würde ihn wohl nicht bocken, seinen Listenplatz hat er ja sicher. Und nach der Politikerkarriere warten dann eh lukrativere Posten und Pöstchen in diversen Aufsichtsräten und so, sollte es Hart auf Hart kommen.
adlerkadabra schrieb: Ich war, nach der Wahl von Syriza, wirklich sehr gespannt und hoffnungsvoll, dass da vielleicht ein neuer Weg eingeschlagen werden würde, von Enthusiasmus beflügelt und alternativ zu der im übrigen Europa weitestgehend ziemlich langweilig gewordenen "Politik". Natürlich ist das im Rahmen eines neoliberalen Umfelds alles andere als einfach. Aber es kam von der Regierung Tsipras an neuen Ideen, so weit ich es feststellen kann: nichts. Sie haben die in der Schweiz abgeschöpften Steuersünder-Daten übermittelt bekommen. Sie kennen zweifellos Namen, Adressen und Telefonnummern jener Schwerreichen, die ihr Geld ins Ausland transferiert haben. Es gab konkrete Angebote zur Unterstützung beim Aufbau einer effektiven (nicht zuletzt: Steuer-) Verwaltung. Was wurde davon aufgegriffen, auf den Weg gebracht? Soweit ich es mitbekomme: nichts. Nimmt man noch die Widersprüchlichkeit und Unberechenbarkeit führender Regierungsmitglieder hinzu, finde ich das summa summarum außerordentlich enttäuschend.
Nur zwei Anmerkungen in aller Kürze: Die Liste wurde 2010 (!) von Christine Lagarde an den damaligen griechischen Finanzminister übergeben. Den schwarzen Peter kann man der jetzigen Regierung nicht alleine zuschieben.
Und: Die Reduzierung der Beamten der Steuerfahndung fand auf Geheiß der Insitutionen statt.
Ich möchte beileibe nicht die griechische Regierung (die ja immer noch gerade mal erst ein halbes Jahr im Amt ist) frei von Schuld sprechen. Aber ganz so einfach sollte man sich die Sache nicht.
Für die konkreten Voraussetzungen, die ursächlich weit zurückreichen, kann man eine erst kurz im Amt befindliche Regierung natürlich nicht exklusive verantwortlich machen. Aber man darf neue Lösungswege erwarten, dass erste Impulse gesetzt werden - nochmals, ich sehe sie nicht. Dabei wären sie schon aus psychologischen Gründen entscheidend wichtig, um die Bevölkerung mitzunehmen auf den Weg. Immerhin war man ja mit dem Anspruch angetreten, es um einiges anders und besser zu machen als die Vorgänger.
Reduzierung von Steuerbeamten sagt an und für sich noch überhaupt nichts aus, im Gegenteil. Der griechische Beamtenapparat galt und gilt leider noch immer als aufgebläht und ineffizient. Da wäre eine Reduktion bei gleichzeitiger besserer Ausbildung, Struktur und Organisation sogar begrüßenswert. Zur Umsetzung gab es, nochmals, konkrete Hilfsangebote namentlich auch von deutscher Seite, sie wurden aber meines Wissens nicht aufgegriffen.
adlerkadabra schrieb: Ich war, nach der Wahl von Syriza, wirklich sehr gespannt und hoffnungsvoll, dass da vielleicht ein neuer Weg eingeschlagen werden würde, von Enthusiasmus beflügelt und alternativ zu der im übrigen Europa weitestgehend ziemlich langweilig gewordenen "Politik". Natürlich ist das im Rahmen eines neoliberalen Umfelds alles andere als einfach. Aber es kam von der Regierung Tsipras an neuen Ideen, so weit ich es feststellen kann: nichts. Sie haben die in der Schweiz abgeschöpften Steuersünder-Daten übermittelt bekommen. Sie kennen zweifellos Namen, Adressen und Telefonnummern jener Schwerreichen, die ihr Geld ins Ausland transferiert haben. Es gab konkrete Angebote zur Unterstützung beim Aufbau einer effektiven (nicht zuletzt: Steuer-) Verwaltung. Was wurde davon aufgegriffen, auf den Weg gebracht? Soweit ich es mitbekomme: nichts. Nimmt man noch die Widersprüchlichkeit und Unberechenbarkeit führender Regierungsmitglieder hinzu, finde ich das summa summarum außerordentlich enttäuschend.
Nur zwei Anmerkungen in aller Kürze: Die Liste wurde 2010 (!) von Christine Lagarde an den damaligen griechischen Finanzminister übergeben. Den schwarzen Peter kann man der jetzigen Regierung nicht alleine zuschieben.
Und: Die Reduzierung der Beamten der Steuerfahndung fand auf Geheiß der Insitutionen statt.
Ich möchte beileibe nicht die griechische Regierung (die ja immer noch gerade mal erst ein halbes Jahr im Amt ist) frei von Schuld sprechen. Aber ganz so einfach sollte man sich die Sache nicht.
Eben.
Bin irgendwie zwar auch ein wenig enttäuscht und hätte mir mehr Elan versprochen, aber die meisten Schweinereien sind schon laaaange vor Syriza am laufen gewesen.
Hoffe auf ein Nein, und daß Griechenland dann schnellstens sein Ding alternativ durchbekommt. Auch wenn es schwer ist. Gerade in einem solchen Umfeld. Aber die Alternative ist noch viel beschissener.
Griechenlands Verteidigungsminister von der rechten ANEL-Partei sorgt mit einem Satz für Unruhe: Berichten zufolge sagte er: "Das Militär stellt die Stabilität im Land sicher". Weitere Ausführungen machte er nicht.
Läuft.
Könntest du freundlicherweise erläutern, was du damit meinst?
Die Grexit-Wahrscheinlichkeit steigt mMn mit dem "Maß an Chaos". Die zitierte Aussage deutet darauf hin, dass ein Mehr an Chaos tatsächlich noch möglich ist, wodurch der von mir erwünschte Grexit also noch wahrscheinlicher wird.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Radikalen Linken natürlich total unschuldig sind.
adlerkadabra schrieb: Ich war, nach der Wahl von Syriza, wirklich sehr gespannt und hoffnungsvoll, dass da vielleicht ein neuer Weg eingeschlagen werden würde, von Enthusiasmus beflügelt und alternativ zu der im übrigen Europa weitestgehend ziemlich langweilig gewordenen "Politik". Natürlich ist das im Rahmen eines neoliberalen Umfelds alles andere als einfach. Aber es kam von der Regierung Tsipras an neuen Ideen, so weit ich es feststellen kann: nichts. Sie haben die in der Schweiz abgeschöpften Steuersünder-Daten übermittelt bekommen. Sie kennen zweifellos Namen, Adressen und Telefonnummern jener Schwerreichen, die ihr Geld ins Ausland transferiert haben. Es gab konkrete Angebote zur Unterstützung beim Aufbau einer effektiven (nicht zuletzt: Steuer-) Verwaltung. Was wurde davon aufgegriffen, auf den Weg gebracht? Soweit ich es mitbekomme: nichts. Nimmt man noch die Widersprüchlichkeit und Unberechenbarkeit führender Regierungsmitglieder hinzu, finde ich das summa summarum außerordentlich enttäuschend.
Nur zwei Anmerkungen in aller Kürze: Die Liste wurde 2010 (!) von Christine Lagarde an den damaligen griechischen Finanzminister übergeben. Den schwarzen Peter kann man der jetzigen Regierung nicht alleine zuschieben.
Und: Die Reduzierung der Beamten der Steuerfahndung fand auf Geheiß der Insitutionen statt.
Ich möchte beileibe nicht die griechische Regierung (die ja immer noch gerade mal erst ein halbes Jahr im Amt ist) frei von Schuld sprechen. Aber ganz so einfach sollte man sich die Sache nicht.
Für die konkreten Voraussetzungen, die ursächlich weit zurückreichen, kann man eine erst kurz im Amt befindliche Regierung natürlich nicht exklusive verantwortlich machen. Aber man darf neue Lösungswege erwarten, dass erste Impulse gesetzt werden - nochmals, ich sehe sie nicht. Dabei wären sie schon aus psychologischen Gründen entscheidend wichtig, um die Bevölkerung mitzunehmen auf den Weg. Immerhin war man ja mit dem Anspruch angetreten, es um einiges anders und besser zu machen als die Vorgänger.
Reduzierung von Steuerbeamten sagt an und für sich noch überhaupt nichts aus, im Gegenteil. Der griechische Beamtenapparat galt und gilt leider noch immer als aufgebläht und ineffizient. Da wäre eine Reduktion bei gleichzeitiger besserer Ausbildung, Struktur und Organisation sogar begrüßenswert. Zur Umsetzung gab es, nochmals, konkrete Hilfsangebote namentlich auch von deutscher Seite, sie wurden aber meines Wissens nicht aufgegriffen.
Du sagst genau das, was hierzulande "verlautbart" wird: die Griechen tun nix, sie sind bockig, unberechenbar und widerborstig. Dabei könnten wir ihnen sogar helfen und vor allem sagen, wie es geht.
1. Da kennst du den Griechen schlecht. Man stelle sich vor, Amerikaner würden ihre Hilfe bei der Durchführung von Großprojekten hierzulande anbieten, etwas, was wir offensichtlich nicht können. Die Reaktion darauf hierzulande nimmst du in GR in etwa mal fünf. Und das mit Recht.
2. Wie es geht und wie es richtig gemacht wird weiß wer genau? Schäuble? Gabriel? In ihrem Interesse vielleicht. Im griechischen sicherlich nicht. Und wertneutral gesehen auch nicht. Spätestens nach dem Echauffieren des Stotterers am Sonntag war klar, wohin die Reise geht.
3. Hauptschuldiger an der Nichtverfolgung der Lagarde-Liste war Venizelos, nicht Varoufakis. Ebenjener Venizelos, der sogar Namen von der Liste verschwinden ließ.
4. Hier wird immer nur aufgeführt, was die Griechen nicht gemacht haben. Was sie in den letzten fünf Jahren auf den Weg gebracht haben, fällt grundsätzlich unter den Tisch. Dass trotz aller Maßnahmen diese Krise entstanden ist und gleichzeitig das BIP um ein Drittel abgeschmolzen ist, die Arbeitslosenzahl aber vervierfacht wurde, ist der eigentliche Grund für Syrizas Wahlsieg.
5. Nach dem Monitorbericht von gestern muss man zu dem Schluss kommen, dass Tsipras mit seiner Aussage "Erpressung" recht hat. Man fiebert in der EU geradezu auf das Referendum am Sonntag, um die Spinner endlich los zu werden. Was mMn von Anfang an das Ziel war.
6. Die Regierung Tsipras wurde von Anfang an und sofort mit Einstellung der Zahlungen bedroht. Bis jetzt hatte diese Regierung alle Hände voll zu tun, das Schlimmste zu verhindern. Ihre Spitzen waren öfter in Brüssel als in Athen. Eine schöne Hilfe, die ihnen da von ihren EU-Partnern bislang zuteil wurde.
Fazit meinerseits: was man den Griechen unbedingt vorwerfen muss, ist:
1. Sie haben jahrelang über ihre Verhältnisse gelebt 2. Korruption und Misswirtschaft haben sich weiter manifestiert
Was man ihnen nicht vorwerfen kann, ist:
1. Sie tun nichts, um aus der Krise zu kommen 2. Sie brauchen Luft und Zeit, um strukturelle Reformen anzugehen (mal zum Vergleich: wie lange dauert bei uns perfekten Besserdeutschen eine simple Gesundheitsreform? Und wie lange hält die?) 3. Sie haben die Interessen ihres Volkes im Blick, nicht die von besserwissenden Oberlehrern wie Schäuble
Unter diesen Prämissen sollte man überlegen, wie man den Griechen auf sinnvolle Weise helfen kann. Da die Regierung zurzeit aber eine Linke ist, wird das nicht passieren.
adlerkadabra schrieb: Ich war, nach der Wahl von Syriza, wirklich sehr gespannt und hoffnungsvoll, dass da vielleicht ein neuer Weg eingeschlagen werden würde, von Enthusiasmus beflügelt und alternativ zu der im übrigen Europa weitestgehend ziemlich langweilig gewordenen "Politik". Natürlich ist das im Rahmen eines neoliberalen Umfelds alles andere als einfach. Aber es kam von der Regierung Tsipras an neuen Ideen, so weit ich es feststellen kann: nichts. Sie haben die in der Schweiz abgeschöpften Steuersünder-Daten übermittelt bekommen. Sie kennen zweifellos Namen, Adressen und Telefonnummern jener Schwerreichen, die ihr Geld ins Ausland transferiert haben. Es gab konkrete Angebote zur Unterstützung beim Aufbau einer effektiven (nicht zuletzt: Steuer-) Verwaltung. Was wurde davon aufgegriffen, auf den Weg gebracht? Soweit ich es mitbekomme: nichts. Nimmt man noch die Widersprüchlichkeit und Unberechenbarkeit führender Regierungsmitglieder hinzu, finde ich das summa summarum außerordentlich enttäuschend.
Nur zwei Anmerkungen in aller Kürze: Die Liste wurde 2010 (!) von Christine Lagarde an den damaligen griechischen Finanzminister übergeben. Den schwarzen Peter kann man der jetzigen Regierung nicht alleine zuschieben.
Und: Die Reduzierung der Beamten der Steuerfahndung fand auf Geheiß der Insitutionen statt.
Ich möchte beileibe nicht die griechische Regierung (die ja immer noch gerade mal erst ein halbes Jahr im Amt ist) frei von Schuld sprechen. Aber ganz so einfach sollte man sich die Sache nicht.
Für die konkreten Voraussetzungen, die ursächlich weit zurückreichen, kann man eine erst kurz im Amt befindliche Regierung natürlich nicht exklusive verantwortlich machen. Aber man darf neue Lösungswege erwarten, dass erste Impulse gesetzt werden - nochmals, ich sehe sie nicht. Dabei wären sie schon aus psychologischen Gründen entscheidend wichtig, um die Bevölkerung mitzunehmen auf den Weg. Immerhin war man ja mit dem Anspruch angetreten, es um einiges anders und besser zu machen als die Vorgänger.
Reduzierung von Steuerbeamten sagt an und für sich noch überhaupt nichts aus, im Gegenteil. Der griechische Beamtenapparat galt und gilt leider noch immer als aufgebläht und ineffizient. Da wäre eine Reduktion bei gleichzeitiger besserer Ausbildung, Struktur und Organisation sogar begrüßenswert. Zur Umsetzung gab es, nochmals, konkrete Hilfsangebote namentlich auch von deutscher Seite, sie wurden aber meines Wissens nicht aufgegriffen.
Du sagst genau das, was hierzulande "verlautbart" wird: die Griechen tun nix, sie sind bockig, unberechenbar und widerborstig. Dabei könnten wir ihnen sogar helfen und vor allem sagen, wie es geht.
1. Da kennst du den Griechen schlecht. Man stelle sich vor, Amerikaner würden ihre Hilfe bei der Durchführung von Großprojekten hierzulande anbieten, etwas, was wir offensichtlich nicht können. Die Reaktion darauf hierzulande nimmst du in GR in etwa mal fünf. Und das mit Recht.
2. Wie es geht und wie es richtig gemacht wird weiß wer genau? Schäuble? Gabriel? In ihrem Interesse vielleicht. Im griechischen sicherlich nicht. Und wertneutral gesehen auch nicht. Spätestens nach dem Echauffieren des Stotterers am Sonntag war klar, wohin die Reise geht.
3. Hauptschuldiger an der Nichtverfolgung der Lagarde-Liste war Venizelos, nicht Varoufakis. Ebenjener Venizelos, der sogar Namen von der Liste verschwinden ließ.
4. Hier wird immer nur aufgeführt, was die Griechen nicht gemacht haben. Was sie in den letzten fünf Jahren auf den Weg gebracht haben, fällt grundsätzlich unter den Tisch. Dass trotz aller Maßnahmen diese Krise entstanden ist und gleichzeitig das BIP um ein Drittel abgeschmolzen ist, die Arbeitslosenzahl aber vervierfacht wurde, ist der eigentliche Grund für Syrizas Wahlsieg.
5. Nach dem Monitorbericht von gestern muss man zu dem Schluss kommen, dass Tsipras mit seiner Aussage "Erpressung" recht hat. Man fiebert in der EU geradezu auf das Referendum am Sonntag, um die Spinner endlich los zu werden. Was mMn von Anfang an das Ziel war.
6. Die Regierung Tsipras wurde von Anfang an und sofort mit Einstellung der Zahlungen bedroht. Bis jetzt hatte diese Regierung alle Hände voll zu tun, das Schlimmste zu verhindern. Ihre Spitzen waren öfter in Brüssel als in Athen. Eine schöne Hilfe, die ihnen da von ihren EU-Partnern bislang zuteil wurde.
Fazit meinerseits: was man den Griechen unbedingt vorwerfen muss, ist:
1. Sie haben jahrelang über ihre Verhältnisse gelebt 2. Korruption und Misswirtschaft haben sich weiter manifestiert
Was man ihnen nicht vorwerfen kann, ist:
1. Sie tun nichts, um aus der Krise zu kommen 2. Sie brauchen Luft und Zeit, um strukturelle Reformen anzugehen (mal zum Vergleich: wie lange dauert bei uns perfekten Besserdeutschen eine simple Gesundheitsreform? Und wie lange hält die?) 3. Sie haben die Interessen ihres Volkes im Blick, nicht die von besserwissenden Oberlehrern wie Schäuble
Unter diesen Prämissen sollte man überlegen, wie man den Griechen auf sinnvolle Weise helfen kann. Da die Regierung zurzeit aber eine Linke ist, wird das nicht passieren.
Ich versuche, werter Kollege WA, mir ein Bild zu machen auch mithilfe außerdeutscher Quellen, wobei ich leider des Neugriechischen nicht mächtig bin.
zu 3. Venizelos oder Varoufakis, egal, Hauptsache W Im Ernst, das ist mir bekannt, dass sich indessen Varoufakis an die Verfolgung der Liste gemacht oder dies zumindest auf die Agenda genommen hätte, davon habe ich bislang nichts vernommen. Wäre aber ganz gut, nicht wahr?
zu 4. Im Einzelnen entzieht sich das, um aufrichtig zu sein, meiner Kenntnis. Ich höre aber immer wieder Griechen selbst darüber klagen, dass man in ihrem Land in den letzten Jahren wenig bis nichts positiv auf den Weg gebracht und dass sich daran auch in jüngerer Zeit nicht geändert hat. Mangel an Professionalität, könnte man zusammenfassen. An den traurigen empirischen Daten ist nicht zu zweifeln.
zu 5. Das würde ja fast den Gedanken nahelegen, man hätte Tsipras das Referendum aufgeschwatzt. Hat man nicht, war seine eigene Idee - ob klug oder nicht, wird sich zeigen.
zu 6. Das mag gut sein - scheint mir auch so, dass von Anfang von EU-Seite fast nur von Verpflichtungen die Rede war, so gut wie nicht von von konstruktiven Vorschlägen, einem groß angelegten Plan, etwa, wie man die Misere angehen könnte. Letzteres fehlt mir allerdings, wie schon gesagt, gleichermaßen von Seiten der griechischen Regierung. Natürlich braucht das zur Durchführung Luft und Zeit. Aber so dürfte Syriza vom Wahlerfolg nicht überrascht worden sein, als dass sie nicht im Vorfeld mal perspektivisch die wichtigsten Linien gezogen hätten und die Skizze ihres Plans nach Wahlgewinn öffentlich und stark kommuniziert hätten. Damit hätte man Kräfte freisetzen können, vor allem natürlich im eigenen Volk, aber auch mit Außenwirkung. Habe davon nichts bemerkt, lasse mich aber gern eines Besseren belehren.
Glaube nicht, dass wir so weit auseinanderliegen in der Einschätzung wie das vielleicht scheinen mag. Wie bereits gesagt: ich habe den Start dieser Regierung mit Sympathie und Neugierde verfolgt und darauf gehofft, dass es gelingen möge, einen anderen als die heutzutage üblichen Wege einzuschlagen. Ich räume ein, man macht es ihnen nicht leicht. Dennoch sehe ich mit Ernüchterung, dass dieser andere Weg von griechischer Seite, soweit ich es zu erkennen vermag, nicht kraftvoll eingeschlagen wird oder auch nur überzeugend zur Darstellung kommt.
adlerkadabra schrieb: Ich war, nach der Wahl von Syriza, wirklich sehr gespannt und hoffnungsvoll, dass da vielleicht ein neuer Weg eingeschlagen werden würde, von Enthusiasmus beflügelt und alternativ zu der im übrigen Europa weitestgehend ziemlich langweilig gewordenen "Politik". Natürlich ist das im Rahmen eines neoliberalen Umfelds alles andere als einfach. Aber es kam von der Regierung Tsipras an neuen Ideen, so weit ich es feststellen kann: nichts. Sie haben die in der Schweiz abgeschöpften Steuersünder-Daten übermittelt bekommen. Sie kennen zweifellos Namen, Adressen und Telefonnummern jener Schwerreichen, die ihr Geld ins Ausland transferiert haben. Es gab konkrete Angebote zur Unterstützung beim Aufbau einer effektiven (nicht zuletzt: Steuer-) Verwaltung. Was wurde davon aufgegriffen, auf den Weg gebracht? Soweit ich es mitbekomme: nichts. Nimmt man noch die Widersprüchlichkeit und Unberechenbarkeit führender Regierungsmitglieder hinzu, finde ich das summa summarum außerordentlich enttäuschend.
Nur zwei Anmerkungen in aller Kürze: Die Liste wurde 2010 (!) von Christine Lagarde an den damaligen griechischen Finanzminister übergeben. Den schwarzen Peter kann man der jetzigen Regierung nicht alleine zuschieben.
Und: Die Reduzierung der Beamten der Steuerfahndung fand auf Geheiß der Insitutionen statt.
Ich möchte beileibe nicht die griechische Regierung (die ja immer noch gerade mal erst ein halbes Jahr im Amt ist) frei von Schuld sprechen. Aber ganz so einfach sollte man sich die Sache nicht.
Für die konkreten Voraussetzungen, die ursächlich weit zurückreichen, kann man eine erst kurz im Amt befindliche Regierung natürlich nicht exklusive verantwortlich machen. Aber man darf neue Lösungswege erwarten, dass erste Impulse gesetzt werden - nochmals, ich sehe sie nicht. Dabei wären sie schon aus psychologischen Gründen entscheidend wichtig, um die Bevölkerung mitzunehmen auf den Weg. Immerhin war man ja mit dem Anspruch angetreten, es um einiges anders und besser zu machen als die Vorgänger.
Reduzierung von Steuerbeamten sagt an und für sich noch überhaupt nichts aus, im Gegenteil. Der griechische Beamtenapparat galt und gilt leider noch immer als aufgebläht und ineffizient. Da wäre eine Reduktion bei gleichzeitiger besserer Ausbildung, Struktur und Organisation sogar begrüßenswert. Zur Umsetzung gab es, nochmals, konkrete Hilfsangebote namentlich auch von deutscher Seite, sie wurden aber meines Wissens nicht aufgegriffen.
Du sagst genau das, was hierzulande "verlautbart" wird: die Griechen tun nix, sie sind bockig, unberechenbar und widerborstig. Dabei könnten wir ihnen sogar helfen und vor allem sagen, wie es geht.
1. Da kennst du den Griechen schlecht. Man stelle sich vor, Amerikaner würden ihre Hilfe bei der Durchführung von Großprojekten hierzulande anbieten, etwas, was wir offensichtlich nicht können. Die Reaktion darauf hierzulande nimmst du in GR in etwa mal fünf. Und das mit Recht.
2. Wie es geht und wie es richtig gemacht wird weiß wer genau? Schäuble? Gabriel? In ihrem Interesse vielleicht. Im griechischen sicherlich nicht. Und wertneutral gesehen auch nicht. Spätestens nach dem Echauffieren des Stotterers am Sonntag war klar, wohin die Reise geht.
3. Hauptschuldiger an der Nichtverfolgung der Lagarde-Liste war Venizelos, nicht Varoufakis. Ebenjener Venizelos, der sogar Namen von der Liste verschwinden ließ.
4. Hier wird immer nur aufgeführt, was die Griechen nicht gemacht haben. Was sie in den letzten fünf Jahren auf den Weg gebracht haben, fällt grundsätzlich unter den Tisch. Dass trotz aller Maßnahmen diese Krise entstanden ist und gleichzeitig das BIP um ein Drittel abgeschmolzen ist, die Arbeitslosenzahl aber vervierfacht wurde, ist der eigentliche Grund für Syrizas Wahlsieg.
5. Nach dem Monitorbericht von gestern muss man zu dem Schluss kommen, dass Tsipras mit seiner Aussage "Erpressung" recht hat. Man fiebert in der EU geradezu auf das Referendum am Sonntag, um die Spinner endlich los zu werden. Was mMn von Anfang an das Ziel war.
6. Die Regierung Tsipras wurde von Anfang an und sofort mit Einstellung der Zahlungen bedroht. Bis jetzt hatte diese Regierung alle Hände voll zu tun, das Schlimmste zu verhindern. Ihre Spitzen waren öfter in Brüssel als in Athen. Eine schöne Hilfe, die ihnen da von ihren EU-Partnern bislang zuteil wurde.
Fazit meinerseits: was man den Griechen unbedingt vorwerfen muss, ist:
1. Sie haben jahrelang über ihre Verhältnisse gelebt 2. Korruption und Misswirtschaft haben sich weiter manifestiert
Was man ihnen nicht vorwerfen kann, ist:
1. Sie tun nichts, um aus der Krise zu kommen 2. Sie brauchen Luft und Zeit, um strukturelle Reformen anzugehen (mal zum Vergleich: wie lange dauert bei uns perfekten Besserdeutschen eine simple Gesundheitsreform? Und wie lange hält die?) 3. Sie haben die Interessen ihres Volkes im Blick, nicht die von besserwissenden Oberlehrern wie Schäuble
Unter diesen Prämissen sollte man überlegen, wie man den Griechen auf sinnvolle Weise helfen kann. Da die Regierung zurzeit aber eine Linke ist, wird das nicht passieren.
Ich versuche, werter Kollege WA, mir ein Bild zu machen auch mithilfe außerdeutscher Quellen, wobei ich leider des Neugriechischen nicht mächtig bin.
zu 3. Venizelos oder Varoufakis, egal, Hauptsache W Im Ernst, das ist mir bekannt, dass sich indessen Varoufakis an die Verfolgung der Liste gemacht oder dies zumindest auf die Agenda genommen hätte, davon habe ich bislang nichts vernommen. Wäre aber ganz gut, nicht wahr?
zu 4. Im Einzelnen entzieht sich das, um aufrichtig zu sein, meiner Kenntnis. Ich höre aber immer wieder Griechen selbst darüber klagen, dass man in ihrem Land in den letzten Jahren wenig bis nichts positiv auf den Weg gebracht und dass sich daran auch in jüngerer Zeit nicht geändert hat. Mangel an Professionalität, könnte man zusammenfassen. An den traurigen empirischen Daten ist nicht zu zweifeln.
zu 5. Das würde ja fast den Gedanken nahelegen, man hätte Tsipras das Referendum aufgeschwatzt. Hat man nicht, war seine eigene Idee - ob klug oder nicht, wird sich zeigen.
zu 6. Das mag gut sein - scheint mir auch so, dass von Anfang von EU-Seite fast nur von Verpflichtungen die Rede war, so gut wie nicht von von konstruktiven Vorschlägen, einem groß angelegten Plan, etwa, wie man die Misere angehen könnte. Letzteres fehlt mir allerdings, wie schon gesagt, gleichermaßen von Seiten der griechischen Regierung. Natürlich braucht das zur Durchführung Luft und Zeit. Aber so dürfte Syriza vom Wahlerfolg nicht überrascht worden sein, als dass sie nicht im Vorfeld mal perspektivisch die wichtigsten Linien gezogen hätten und die Skizze ihres Plans nach Wahlgewinn öffentlich und stark kommuniziert hätten. Damit hätte man Kräfte freisetzen können, vor allem natürlich im eigenen Volk, aber auch mit Außenwirkung. Habe davon nichts bemerkt, lasse mich aber gern eines Besseren belehren.
Glaube nicht, dass wir so weit auseinanderliegen in der Einschätzung wie das vielleicht scheinen mag. Wie bereits gesagt: ich habe den Start dieser Regierung mit Sympathie und Neugierde verfolgt und darauf gehofft, dass es gelingen möge, einen anderen als die heutzutage üblichen Wege einzuschlagen. Ich räume ein, man macht es ihnen nicht leicht. Dennoch sehe ich mit Ernüchterung, dass dieser andere Weg von griechischer Seite, soweit ich es zu erkennen vermag, nicht kraftvoll eingeschlagen wird oder auch nur überzeugend zur Darstellung kommt.
Ich bin weit davon entfernt, die Griechen für ihre Misere von jeder Mitschuld freizusprechen. Im Gegenteil. Auch stimme ich dir zu, dass man vieles besser, schneller, früher und professioneller hätte angehen können. Damit stehen die Griechen allerdings nicht alleine da. Selbst bei uns könnte man vieles besser, schneller, früher und professioneller angehen. Stimmts?
Hier liegt aber der Hase im Pfeffer. Die Arroganz der - zum Teil ebenfalls erheblich verschuldeten - EU, die besserwisserisch bis erpresserisch (Schäuble: "die Griechen sollen halt sagen, was sie wollen. Wenn sie nicht wollen, sollen sie es ruhig sagen") vorgeht, ist für mich unfassbar überheblich bis dummdreist. Alleine wenn sich die Spekulanten mal Frankreich zuwenden möchte ich nicht in deren Haut stecken. Also in der Franzosenhaut. Und als wir die Schuldengrenze übersprangen, war das schnell und mit einem Federstrich aus der Welt.
Ich dachte immer, die EU, das wäre sowas wie eine Partnerschaft. Stell ich mir irgendwie anders vor. Irgendwie so, wie uns vor 70 Jahren unter die Arme gegriffen wurde. So ähnlich. Und da hatten wir eine größere Mitschuld als heute die Griechen.
Gerade heute gemeldet: Unterlagen aus dem Kanzleramt zufolge hat es 2013 massiven politischen Einfluss auf den Weiterbau von Stuttgart 21 gegeben.
Gemeldet vom SWR.
Huch?!
Selbstverständlich hab ich Monitor gesehen, Ist immer Pflicht. Ist wie bei der Russland Ukraine Krise.Man weiss nicht,wem man überhaubt noch was glauben kann /soll.
https://www.youtube.com/watch?v=nCfj3Ar6t1c
S21 hatten wir ja hier in einem anderen Zusammenhang. Ich glaube , wir sind in vielen Dingen nicht besser als GRE.
Unterschied : Hier ist mehr Geld , man kann es besser zukleistern. Oder man macht es geschickter.
Es gibt hierzulande wohl keine Grossprojekte , bei denen nichts hochkommt. Die Aufklärung wird ebenfalls systematisch hintertrieben ( hat irgendwer für S21 irgendwelche Konsequenzen zu befürchten ? ) .
Nuja, es gibt schon noch andere Unterschiede. Weißt du sicher auch.
Trotzdem ist und bleibt es ekelhaft, wie gerade Schäuble den besserwissenden Besserdeutschen verkörpert und noch nicht einmal versucht zu verbergen, dass es ihm und seinen Kameraden lediglich darum geht, eine unliebsame Regierung mit alternativen Wirtschaftsplänen aus dem Weg zu räumen.
Und der Sigmar macht fleißig mit. Unterstützt sogar von seinem aus dem Loch gekrochenen Stotterer Edmund.
Da sind die richtigen beisammen. Ich kann Georg Schramm, was die SPD betrifft, schon gut verstehen.
Die wollen keinen Dominoeffekt.
Portugal und Spanien wählen im Herbst, Irland & Zypern im kommenden Frühjahr.
"Genau deshalb ging es von Anfang an einzig und allein darum, diese Regierung zu diskreditieren."
Gesine Schwan, SPD
Ich bin geneigt, ihr zuzustimmen.
ja genau darum geht es.
Und Marieita S., Siegmund G. usw. usw. sind darauf ,in der Berichterstattung , voll eingestielt!
Nur zwei Anmerkungen in aller Kürze:
Die Liste wurde 2010 (!) von Christine Lagarde an den damaligen griechischen Finanzminister übergeben.
Den schwarzen Peter kann man der jetzigen Regierung nicht alleine zuschieben.
Und: Die Reduzierung der Beamten der Steuerfahndung fand auf Geheiß der Insitutionen statt.
Ich möchte beileibe nicht die griechische Regierung (die ja immer noch gerade mal erst ein halbes Jahr im Amt ist) frei von Schuld sprechen.
Aber ganz so einfach sollte man sich die Sache nicht.
Solange der Lobbysiggi... der Lügensiggi... von mir aus auch Lutschersiggi das Sagen hat, solange wünsche ich der SPD <10%. Aber gut, selbst das würde ihn wohl nicht bocken, seinen Listenplatz hat er ja sicher. Und nach der Politikerkarriere warten dann eh lukrativere Posten und Pöstchen in diversen Aufsichtsräten und so, sollte es Hart auf Hart kommen.
Für die konkreten Voraussetzungen, die ursächlich weit zurückreichen, kann man eine erst kurz im Amt befindliche Regierung natürlich nicht exklusive verantwortlich machen. Aber man darf neue Lösungswege erwarten, dass erste Impulse gesetzt werden - nochmals, ich sehe sie nicht. Dabei wären sie schon aus psychologischen Gründen entscheidend wichtig, um die Bevölkerung mitzunehmen auf den Weg. Immerhin war man ja mit dem Anspruch angetreten, es um einiges anders und besser zu machen als die Vorgänger.
Reduzierung von Steuerbeamten sagt an und für sich noch überhaupt nichts aus, im Gegenteil. Der griechische Beamtenapparat galt und gilt leider noch immer als aufgebläht und ineffizient. Da wäre eine Reduktion bei gleichzeitiger besserer Ausbildung, Struktur und Organisation sogar begrüßenswert. Zur Umsetzung gab es, nochmals, konkrete Hilfsangebote namentlich auch von deutscher Seite, sie wurden aber meines Wissens nicht aufgegriffen.
Eben.
Bin irgendwie zwar auch ein wenig enttäuscht und hätte mir mehr Elan versprochen, aber die meisten Schweinereien sind schon laaaange vor Syriza am laufen gewesen.
Hoffe auf ein Nein, und daß Griechenland dann schnellstens sein Ding alternativ durchbekommt. Auch wenn es schwer ist. Gerade in einem solchen Umfeld. Aber die Alternative ist noch viel beschissener.
Die Grexit-Wahrscheinlichkeit steigt mMn mit dem "Maß an Chaos".
Die zitierte Aussage deutet darauf hin, dass ein Mehr an Chaos tatsächlich noch möglich ist, wodurch der von mir erwünschte Grexit also noch wahrscheinlicher wird.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Radikalen Linken natürlich total unschuldig sind.
Du sagst genau das, was hierzulande "verlautbart" wird: die Griechen tun nix, sie sind bockig, unberechenbar und widerborstig. Dabei könnten wir ihnen sogar helfen und vor allem sagen, wie es geht.
1. Da kennst du den Griechen schlecht. Man stelle sich vor, Amerikaner würden ihre Hilfe bei der Durchführung von Großprojekten hierzulande anbieten, etwas, was wir offensichtlich nicht können. Die Reaktion darauf hierzulande nimmst du in GR in etwa mal fünf. Und das mit Recht.
2. Wie es geht und wie es richtig gemacht wird weiß wer genau? Schäuble? Gabriel? In ihrem Interesse vielleicht. Im griechischen sicherlich nicht. Und wertneutral gesehen auch nicht. Spätestens nach dem Echauffieren des Stotterers am Sonntag war klar, wohin die Reise geht.
3. Hauptschuldiger an der Nichtverfolgung der Lagarde-Liste war Venizelos, nicht Varoufakis. Ebenjener Venizelos, der sogar Namen von der Liste verschwinden ließ.
4. Hier wird immer nur aufgeführt, was die Griechen nicht gemacht haben. Was sie in den letzten fünf Jahren auf den Weg gebracht haben, fällt grundsätzlich unter den Tisch. Dass trotz aller Maßnahmen diese Krise entstanden ist und gleichzeitig das BIP um ein Drittel abgeschmolzen ist, die Arbeitslosenzahl aber vervierfacht wurde, ist der eigentliche Grund für Syrizas Wahlsieg.
5. Nach dem Monitorbericht von gestern muss man zu dem Schluss kommen, dass Tsipras mit seiner Aussage "Erpressung" recht hat. Man fiebert in der EU geradezu auf das Referendum am Sonntag, um die Spinner endlich los zu werden. Was mMn von Anfang an das Ziel war.
6. Die Regierung Tsipras wurde von Anfang an und sofort mit Einstellung der Zahlungen bedroht. Bis jetzt hatte diese Regierung alle Hände voll zu tun, das Schlimmste zu verhindern. Ihre Spitzen waren öfter in Brüssel als in Athen. Eine schöne Hilfe, die ihnen da von ihren EU-Partnern bislang zuteil wurde.
Fazit meinerseits: was man den Griechen unbedingt vorwerfen muss, ist:
1. Sie haben jahrelang über ihre Verhältnisse gelebt
2. Korruption und Misswirtschaft haben sich weiter manifestiert
Was man ihnen nicht vorwerfen kann, ist:
1. Sie tun nichts, um aus der Krise zu kommen
2. Sie brauchen Luft und Zeit, um strukturelle Reformen anzugehen (mal zum Vergleich: wie lange dauert bei uns perfekten Besserdeutschen eine simple Gesundheitsreform? Und wie lange hält die?)
3. Sie haben die Interessen ihres Volkes im Blick, nicht die von besserwissenden Oberlehrern wie Schäuble
Unter diesen Prämissen sollte man überlegen, wie man den Griechen auf sinnvolle Weise helfen kann. Da die Regierung zurzeit aber eine Linke ist, wird das nicht passieren.
Ich versuche, werter Kollege WA, mir ein Bild zu machen auch mithilfe außerdeutscher Quellen, wobei ich leider des Neugriechischen nicht mächtig bin.
zu 3. Venizelos oder Varoufakis, egal, Hauptsache W Im Ernst, das ist mir bekannt, dass sich indessen Varoufakis an die Verfolgung der Liste gemacht oder dies zumindest auf die Agenda genommen hätte, davon habe ich bislang nichts vernommen. Wäre aber ganz gut, nicht wahr?
zu 4. Im Einzelnen entzieht sich das, um aufrichtig zu sein, meiner Kenntnis. Ich höre aber immer wieder Griechen selbst darüber klagen, dass man in ihrem Land in den letzten Jahren wenig bis nichts positiv auf den Weg gebracht und dass sich daran auch in jüngerer Zeit nicht geändert hat. Mangel an Professionalität, könnte man zusammenfassen. An den traurigen empirischen Daten ist nicht zu zweifeln.
zu 5. Das würde ja fast den Gedanken nahelegen, man hätte Tsipras das Referendum aufgeschwatzt. Hat man nicht, war seine eigene Idee - ob klug oder nicht, wird sich zeigen.
zu 6. Das mag gut sein - scheint mir auch so, dass von Anfang von EU-Seite fast nur von Verpflichtungen die Rede war, so gut wie nicht von von konstruktiven Vorschlägen, einem groß angelegten Plan, etwa, wie man die Misere angehen könnte. Letzteres fehlt mir allerdings, wie schon gesagt, gleichermaßen von Seiten der griechischen Regierung. Natürlich braucht das zur Durchführung Luft und Zeit. Aber so dürfte Syriza vom Wahlerfolg nicht überrascht worden sein, als dass sie nicht im Vorfeld mal perspektivisch die wichtigsten Linien gezogen hätten und die Skizze ihres Plans nach Wahlgewinn öffentlich und stark kommuniziert hätten. Damit hätte man Kräfte freisetzen können, vor allem natürlich im eigenen Volk, aber auch mit Außenwirkung. Habe davon nichts bemerkt, lasse mich aber gern eines Besseren belehren.
Glaube nicht, dass wir so weit auseinanderliegen in der Einschätzung wie das vielleicht scheinen mag. Wie bereits gesagt: ich habe den Start dieser Regierung mit Sympathie und Neugierde verfolgt und darauf gehofft, dass es gelingen möge, einen anderen als die heutzutage üblichen Wege einzuschlagen. Ich räume ein, man macht es ihnen nicht leicht. Dennoch sehe ich mit Ernüchterung, dass dieser andere Weg von griechischer Seite, soweit ich es zu erkennen vermag, nicht kraftvoll eingeschlagen wird oder auch nur überzeugend zur Darstellung kommt.
Ich bin weit davon entfernt, die Griechen für ihre Misere von jeder Mitschuld freizusprechen. Im Gegenteil.
Auch stimme ich dir zu, dass man vieles besser, schneller, früher und professioneller hätte angehen können.
Damit stehen die Griechen allerdings nicht alleine da. Selbst bei uns könnte man vieles besser, schneller, früher und professioneller angehen. Stimmts?
Hier liegt aber der Hase im Pfeffer. Die Arroganz der - zum Teil ebenfalls erheblich verschuldeten - EU, die besserwisserisch bis erpresserisch (Schäuble: "die Griechen sollen halt sagen, was sie wollen. Wenn sie nicht wollen, sollen sie es ruhig sagen") vorgeht, ist für mich unfassbar überheblich bis dummdreist. Alleine wenn sich die Spekulanten mal Frankreich zuwenden möchte ich nicht in deren Haut stecken. Also in der Franzosenhaut. Und als wir die Schuldengrenze übersprangen, war das schnell und mit einem Federstrich aus der Welt.
Ich dachte immer, die EU, das wäre sowas wie eine Partnerschaft. Stell ich mir irgendwie anders vor. Irgendwie so, wie uns vor 70 Jahren unter die Arme gegriffen wurde. So ähnlich. Und da hatten wir eine größere Mitschuld als heute die Griechen.
Es fehlt noch der Spiegel, aks Dschungler, oder?
Berichterstattung zu Griechenland: Im Dschungelcamp der deutschen Medien
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/berichterstattung-zu-griechenland-dschungelcamp-der-medien-kolumne-a-1042001.html