im Herbst findet die Rugby (Union) Weltmeisterschaft in England und Wales statt. Neben der deutschen Rugbyhochburg Heidelberg ist der Sport ja auch in Rhein-Main (insb. durch die Repräsentanten in der höchsten deutschen Spielklasse SC1880 und Heusenstamm) im vergangenen Jahrzehnt ein klein wenig populärer geworden und auch Eurosport will 23 Spiele live zeigen.
Gibt es hier im Forum Leute, die da ebenfalls "mitfiebern" bzw. wie ich die Titelspiele wenigstens mit Interesse verfolgen? Hier wäre die Möglichkeit sich dazu auszutauschen.
sotirios005 schrieb: Mich interessiert dabei weniger der sportliche Inhalt, vielmehr das Drumherum, deshalb schaue ich auch gelegentlich in die Übertragungen rein.
Auch der 6 Nations Cup immer wieder super.....schon mehrere Spiele in Irland gesehen. Früher noch im altehrwürdigen Croke Park. Sensationell vor allen Dingen was sich Stunden vor dem Spiel in den Pubs abspielt
sotirios005 schrieb: Mich interessiert dabei weniger der sportliche Inhalt, vielmehr das Drumherum, deshalb schaue ich auch gelegentlich in die Übertragungen rein.
Jaja, die Engländer. Für gewöhnlich singen sie "swing low sweet chariot" immer zu Beginn der zweiten Halbzeit (so wie sie bei Fußballländerspielen "God save the Queen" singen), hier halt dann ausnahmsweise mal vor dem Spiel. Ich finde das jetzt nicht dramatisch aber schon ein wenig schade und es ist zumindest ungewöhnlich beim Rugby, dass man versucht die Kriegstänze der Südseestaaten zu unterbinden. Hatte das hier neulich schon mal irgendwo gepostet. Ich finde das hat was.
crasher1985 schrieb: Ich mus sganz ehrlich sagen ich inde diese ganze Show lächerlich. Geht es noch um Sport oder um Show?
den Unterschied zwischen Rugby und Football kennst du?
Also wenn der Einwand das Aufführen der Kriegstänze betrifft, kann ich ihn schon irgendwie nachvollziehen, denn das ist nun mal weder die Nationalhymne noch Teil des eigentlichen Spiels. Allerdings führen ja auch nur die Länder einen Tanz auf, die eben traditionell oder immer noch einen großen Anteil "Eingeborener" in ihren Reihen haben. Diente sicher mal der Einschüchterung, ist heute eher mit Wimpeltausch zu vergleichen - es ginge sicher auch ohne aber es stört halt auch nicht und ist weitaus mehr Tradition als Vuvuzela oder was weiß ich. Und die Deutschen würden wohl kaum nen Schuhplattler tanzen nur um sich zu profilieren, die Tänze sind also doch regional begrenzt.
Klasse finde ich, wie sehr der Haka, also der Kriegstanz (bzw. einer der Kriegstänze) der Maori schon zum Neuseeländischen Kulturgut geworden ist. Die Kinder (also auch die britischstämmigen) lernen ihn in der Schule und als vor einigen Jahren die Basketballmannschaft Neuseelands von den USA übel zerpflückt wurde, haben die Spieler sich nach der Begegnung aufgestellt und zur Ehrerbietung den Haka für die Sieger aufgeführt. Ist das Show? Ja, klar. Aber eben eine, die auf Traditionen basiert. Also etwas, was wir in Wolfsburg oder Leipzig noch sehr lange nicht erleben werden.
Und was das gegenseitige "Antanzen" von Samoa und Neuseeland betrifft: nicht wenige Neuseeländer haben ihre Wurzeln in Samoa. Beides sind große Rugbynationen. Aber erst vor Kurzem sind die Allblacks erstmalig in Samoa angetreten. Die Spieler wurden wie Familienmitglieder empfangen, das ganze Land (ist jedenfalls so überliefert und anhand der Bilder auch halbwegs glaubhaft) war in den Farben beider Mannschaften geschmückt. Da fand ich es nur folgerichtig, dass die sich nicht nur 80 Minuten über den Haufen rennen sondern auch ein klein wenig zusammen feiern.
Mein Fazit: kann man mögen, muss man aber nicht. Mir gefällts halt.
Wenn man sich auch nur 5min mit dem Sport beschäftigen würde, bevor man etwas als "Show" bezeichnet, wüsste man, dass dort aber auch wirklich keine Show gemacht wird. Die Tänze sind wohl eher als Einstimmung auf das Spiel gedacht. Haben Ihren Ursprung ja auch als Kriegstanz. Finde ich auch passend, bei einem Sport, bei dem mal eben 100kg Männer in vollem Tempo ohne Schoner oder ähnliches aufeinander krachen.
Haliaeetus schrieb: im Herbst findet die Rugby (Union) Weltmeisterschaft in England und Wales statt. Neben der deutschen Rugbyhochburg Heidelberg ist der Sport ja auch in Rhein-Main (insb. durch die Repräsentanten in der höchsten deutschen Spielklasse SC1880 und Heusenstamm) im vergangenen Jahrzehnt ein klein wenig populärer geworden und auch Eurosport will 23 Spiele live zeigen.
Gibt es hier im Forum Leute, die da ebenfalls "mitfiebern" bzw. wie ich die Titelspiele wenigstens mit Interesse verfolgen? Hier wäre die Möglichkeit sich dazu auszutauschen.
Muss zugeben, dass es nicht meine Lieblingssportart ist, aber ab dem Viertelfinale werde ich sicher die ein oder andere Partie verfolgen.
wiener63 schrieb: Auch der 6 Nations Cup immer wieder super.....schon mehrere Spiele in Irland gesehen. Früher noch im altehrwürdigen Croke Park. ...
Der Croke Park freilich ist ein Stadion mit einer ganz besonderen Geschichte. In ihm werden wichtige (End-)Spiele der gaelischen Sportarten Hurling, Gaelic Fotball u. ä. ausgetragen. Bekanntlich war ja Irland eine englische Kolonie und wurde von Engländern unterdrückt und ausgebeutet bis zur Unabhängigkeit der Republik Irland. Zum Croke Park heißt es in diesem Zusammenhang in wikipedia: "Im Jahr 1917 wurden am Railway End die Trümmer des Osteraufstands von 1916 zu einem Hügel aufgeschüttet. Er wurde schnell als Hill 16 bekannt und ist heute wahrscheinlich eine der bekanntesten Tribünen der Welt. Am 21. November 1920 kam es während eines Gaelic Football-Spiels zwischen Dublin und Tipperary zu einem blutigen Massaker, das als erster Bloody Sunday in die Geschichte einging. Als Vergeltung für die Ermordung britischer Agenten feuerten britische Truppen in die Zuschauermenge und auf die Spieler. Unter den 14 Toten befand sich auch Michael Hogan, der Mannschaftskapitän von Tipperary. Nach ihm wurde 1924 der neu erbaute Hogan Stand benannt."
Als vor ein paar Jahren das Stadion an der Landsdowne Road abgerissen und neu gebaut wurde, öffnete man den Croke Park erstmals und ausnahmsweise für die "englischen" Sportarten Rugby und Fussball (u. a. DFB-Elf gegen Irland), auch wurde ein "historisches" Rugbyspiel Irland - England dort ausgetragen. Wenn man die Geschichte des Croke Park ein wenig kennt: Das war eine große Geste der Iren zur Versöhnung mit England, wie ich finde.
Gibt es hier im Forum Leute, die da ebenfalls "mitfiebern" bzw. wie ich die Titelspiele wenigstens mit Interesse verfolgen? Hier wäre die Möglichkeit sich dazu auszutauschen.
Die WM wird übrigens von Eurosport übertragen:
http://www.rugby-verband.de/eurosport-ubertragt-die-rugby-wm-2015-in-deutschland/
Ich sag Dir jetzt nicht, was mir ein Engländer in dem Zusammenhang mal "vorgeworfen" hat
Hier schon mal eine kleine Einstimmung:
https://www.youtube.com/watch?v=NOlpiDYRTDE
Meine Fresse, da stehen mir ja alle Körperhaare senkrecht ab!
http://www.rbs6nations.com/en/matchcentre/index.php?includeref=428&season=2015-2016#2kJxC1Ahw3pcfKA6.97
Jaja, die Engländer. Für gewöhnlich singen sie "swing low sweet chariot" immer zu Beginn der zweiten Halbzeit (so wie sie bei Fußballländerspielen "God save the Queen" singen), hier halt dann ausnahmsweise mal vor dem Spiel.
Ich finde das jetzt nicht dramatisch aber schon ein wenig schade und es ist zumindest ungewöhnlich beim Rugby, dass man versucht die Kriegstänze der Südseestaaten zu unterbinden. Hatte das hier neulich schon mal irgendwo gepostet. Ich finde das hat was.
https://www.youtube.com/watch?v=88a2L9hoLIo
https://www.youtube.com/watch?v=7vkYiCdn834
"Ganz ehrlich" sag ich lieber nichts weiter.
Überall wo sexy Männer dabei sind, bin ich dabei.
Wollte schon lange mal zu einem Spiel gehen, aber ich verstehe das Spiel einfach nicht. Jemand könnte mal Rugby für dumme hier für mich schreiben.
Geil, danke!
den Unterschied zwischen Rugby und Football kennst du?
Also wenn der Einwand das Aufführen der Kriegstänze betrifft, kann ich ihn schon irgendwie nachvollziehen, denn das ist nun mal weder die Nationalhymne noch Teil des eigentlichen Spiels. Allerdings führen ja auch nur die Länder einen Tanz auf, die eben traditionell oder immer noch einen großen Anteil "Eingeborener" in ihren Reihen haben. Diente sicher mal der Einschüchterung, ist heute eher mit Wimpeltausch zu vergleichen - es ginge sicher auch ohne aber es stört halt auch nicht und ist weitaus mehr Tradition als Vuvuzela oder was weiß ich. Und die Deutschen würden wohl kaum nen Schuhplattler tanzen nur um sich zu profilieren, die Tänze sind also doch regional begrenzt.
Klasse finde ich, wie sehr der Haka, also der Kriegstanz (bzw. einer der Kriegstänze) der Maori schon zum Neuseeländischen Kulturgut geworden ist. Die Kinder (also auch die britischstämmigen) lernen ihn in der Schule und als vor einigen Jahren die Basketballmannschaft Neuseelands von den USA übel zerpflückt wurde, haben die Spieler sich nach der Begegnung aufgestellt und zur Ehrerbietung den Haka für die Sieger aufgeführt. Ist das Show? Ja, klar. Aber eben eine, die auf Traditionen basiert. Also etwas, was wir in Wolfsburg oder Leipzig noch sehr lange nicht erleben werden.
Und was das gegenseitige "Antanzen" von Samoa und Neuseeland betrifft: nicht wenige Neuseeländer haben ihre Wurzeln in Samoa. Beides sind große Rugbynationen. Aber erst vor Kurzem sind die Allblacks erstmalig in Samoa angetreten. Die Spieler wurden wie Familienmitglieder empfangen, das ganze Land (ist jedenfalls so überliefert und anhand der Bilder auch halbwegs glaubhaft) war in den Farben beider Mannschaften geschmückt. Da fand ich es nur folgerichtig, dass die sich nicht nur 80 Minuten über den Haufen rennen sondern auch ein klein wenig zusammen feiern.
Mein Fazit: kann man mögen, muss man aber nicht. Mir gefällts halt.
https://www.youtube.com/watch?v=SWT5I-oAVjY
Als ich angefangen habe Rugby zu schauen, hat der mich einfach nur fasziniert. Ein unfassbarer Athlet.
Muss zugeben, dass es nicht meine Lieblingssportart ist, aber ab dem Viertelfinale werde ich sicher die ein oder andere Partie verfolgen.
Der Croke Park freilich ist ein Stadion mit einer ganz besonderen Geschichte.
In ihm werden wichtige (End-)Spiele der gaelischen Sportarten Hurling, Gaelic Fotball u. ä. ausgetragen. Bekanntlich war ja Irland eine englische Kolonie und wurde von Engländern unterdrückt und ausgebeutet bis zur Unabhängigkeit der Republik Irland.
Zum Croke Park heißt es in diesem Zusammenhang in wikipedia:
"Im Jahr 1917 wurden am Railway End die Trümmer des Osteraufstands von 1916 zu einem Hügel aufgeschüttet. Er wurde schnell als Hill 16 bekannt und ist heute wahrscheinlich eine der bekanntesten Tribünen der Welt. Am 21. November 1920 kam es während eines Gaelic Football-Spiels zwischen Dublin und Tipperary zu einem blutigen Massaker, das als erster Bloody Sunday in die Geschichte einging. Als Vergeltung für die Ermordung britischer Agenten feuerten britische Truppen in die Zuschauermenge und auf die Spieler. Unter den 14 Toten befand sich auch Michael Hogan, der Mannschaftskapitän von Tipperary. Nach ihm wurde 1924 der neu erbaute Hogan Stand benannt."
Als vor ein paar Jahren das Stadion an der Landsdowne Road abgerissen und neu gebaut wurde, öffnete man den Croke Park erstmals und ausnahmsweise für die "englischen" Sportarten Rugby und Fussball (u. a. DFB-Elf gegen Irland), auch wurde ein "historisches" Rugbyspiel Irland - England dort ausgetragen. Wenn man die Geschichte des Croke Park ein wenig kennt: Das war eine große Geste der Iren zur Versöhnung mit England, wie ich finde.
... oder mit anderen Worten: "Push!" (OK, genau genommen - singular- in einem anderen Wort)