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Ein ernsthafte Diskussion über die HBsche Zementtheorie

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Ich mag den bruchhagen sehr. Vieles von dem, was er gesagt hat, hat gut zu unserem Verein gepasst und damit konnte ich mich identifizieren. Mit seiner Zement Theorie hat er uns aber keinen gefallen getan. Das gleiche bei dem Thema Visionen.
Unterm Strich braucht man sich dann nicht zu wundern, wenn es keinen Fortschritt gibt. Wenn in der Wirtschaft so gedacht wird, dann gibt es keine neue Entwicklung, dann gibt es keinen Fortschritt. Aber gerade da sieht man, wie schnell es geht.
Ich könnte darüber jetzt einen langen Text schreiben, da ich mich sehr damit beschäftigt habe, wie man Mitbewerber, wo angreift. In Anbetracht der Arroganz und Überheblichkeit unserer verantwortlichen erspare ich mir jeglichen Kommentar hier.
Möchte nur mal 2 Summen gegenüberstellen und Fragen, was bei uns schief läuft. Warum spielen die einen, mit 10 Mio weniger um den Einzug in das Viertel finale der cl und die anderen gegen den Abstieg in der Bundesliga?

Lt Transfermarkt hat Gent einen Kader von 66 Mio in wir von 76 Mio.
Mehr ist zur hirnlosen Zement Theorie nicht zu sagen.
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Grundsätzlich ist die Bruchhagen'sche Zementheorie durchaus plausibel und auch immer noch zutreffend. Ja, die finanziellen Verteilungssysteme sorgen dafür, dass die reichen Clubs immer reicher und die armen immer ärmer werden und das führt dazu, dass die Möglichkeiten für die kleinen Clubs sehr arg eingeschränkt sind, in der Hierarchie aufzusteigen.
Fakt ist aber auch, dass es immernoch ein relativ unberechenbarer Sport ist, der auch Fenster öffnet und wer heute gut ist, muss das in der nächsten Saison nicht mehr sein. Und wer einen Lauf bekommt, der kann auch noch groß rauskommen. Siehe Gladbach, Hertha und Darmstadt, in ihren jeweiligen Umständen.
Das heisst, in der Sprache Bruchhagens zu bleiben, dass es ein sehr brüchiger Zement ist und dass die Herausforderung darin besteht, die Risse für sich zu nutzen. Hellwach sein und der Konkurrenz immer wieder einen Schritt voraus sein.
Leider führt die Zementtheorie hier eher dazu, dass man sich dahinter versteckt, dass ja eh keine Sprünge drin sind. Das erschwert zumindest innovativere Ideen, als den Meistertrainer zurückzuholen.
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Im Grunde bin ich da bei peter, wobei es Nuancen gibt.

Wer Schulden fordert, kennt die Eintrachthistorie nicht. Angesichts der derzeitigen Dimensionen, in denen sich ein Schulden-machen auszahlen würde, kann solch eine Forderung nur als vollkommen realitätsfern bezeichnet werden.

Insofern bin ich glühender HB-Anhänger und ebenfalls davon überzeugt, dass man sich bei der Eintracht noch die HB-Zeiten zurückwünschen wird.

Was ich ihm jedoch vorwerfe, ist Folgendes:
Nach der erfolgten Konsolidierung wurde vergessen, dass es für eine Weiterentwicklung auch noch andere Ressourcen als Schulden oder milliardenschwere Scheichs gibt. Ich nenne mal die Stichworte sportliches Konzept, Scouting, Talententwicklung und Transfererlöse, sportliche Leitung und deren Kontrolle, Trainer und dessen Kontrolle, Arbeit. Auf all diesen Gebieten wurde mehr oder weniger geschlafen und verwaltet. Und deshalb gab es seit Funkel eigentlich auch überhaupt keine nennenswerte Entwicklung bei Eintracht Frankfurt.

Aufgewacht ist man lediglich kurz nach dem Abstieg 2011. Der sofortige Wiederaufstieg und wie er angegangen wurde war eine gute Leistung, das muss man auch mal anerkennen. Danach ist man allerdings sofort wieder eingenickt.

Viel Hoffnung, dass sich dies ändert, habe ich nicht. Diejenigen, die offenbar künftig das Sagen haben, sehen die Zukunft des Vereins auch in irgendwelchen Luftschlössern begründet, die da heißen Stadionausbau, rohstofforientierte Dingens, Genussscheine und  was dergleichen mehr ist. Den Glückstreffer Trappverkauf wollte man uns sogar als "neues Konzept" verkaufen. Da lachen ja die Hühner.

Ein richtiges, tragfähiges Konzept sieht anders aus.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Im Grunde bin ich da bei peter, wobei es Nuancen gibt.


Wer Schulden fordert, kennt die Eintrachthistorie nicht. Angesichts der derzeitigen Dimensionen, in denen sich ein Schulden-machen auszahlen würde, kann solch eine Forderung nur als vollkommen realitätsfern bezeichnet werden.


Insofern bin ich glühender HB-Anhänger und ebenfalls davon überzeugt, dass man sich bei der Eintracht noch die HB-Zeiten zurückwünschen wird.


Was ich ihm jedoch vorwerfe, ist Folgendes:
Nach der erfolgten Konsolidierung wurde vergessen, dass es für eine Weiterentwicklung auch noch andere Ressourcen als Schulden oder milliardenschwere Scheichs gibt. Ich nenne mal die Stichworte sportliches Konzept, Scouting, Talententwicklung und Transfererlöse, sportliche Leitung und deren Kontrolle, Trainer und dessen Kontrolle, Arbeit. Auf all diesen Gebieten wurde mehr oder weniger geschlafen und verwaltet. Und deshalb gab es seit Funkel eigentlich auch überhaupt keine nennenswerte Entwicklung bei Eintracht Frankfurt.


Aufgewacht ist man lediglich kurz nach dem Abstieg 2011. Der sofortige Wiederaufstieg und wie er angegangen wurde war eine gute Leistung, das muss man auch mal anerkennen. Danach ist man allerdings sofort wieder eingenickt.


Viel Hoffnung, dass sich dies ändert, habe ich nicht. Diejenigen, die offenbar künftig das Sagen haben, sehen die Zukunft des Vereins auch in irgendwelchen Luftschlössern begründet, die da heißen Stadionausbau, rohstofforientierte Dingens, Genussscheine und  was dergleichen mehr ist. Den Glückstreffer Trappverkauf wollte man uns sogar als "neues Konzept" verkaufen. Da lachen ja die Hühner.


Ein richtiges, tragfähiges Konzept sieht anders aus.

Wow. ich habe selten einen Text hier gelesen, dem ich dermaßen zustimmen kann. Das könnte schon fast von mir sein, teilweise hatte ich gewisse Punkte auch schon angesprochen. Insbesondere die Passage:
Den Glückstreffer Trappverkauf wollte man uns sogar als "neues Konzept" verkaufen.
Dies stößt immer noch auf Unverständnis bei mir. Weil ein englischer Club mal auf einen Spieler von uns aufmerksam geworden ist und auch mal eine höhere Summe angeboten hat, ist das ein Finanzierungskonzept? Das ist ja wie Lotto. Das Konzept wäre: langfrisitig gezielt Perspektivspieler einkaufen, diese fördern (ich möchte nochmal betonen: diese fördern!) und für höher stehende Clubs oder ausländische Clubs interessant machen. Bisher kaufen wir nur teuer ein und lassen vergammeln.
Eine kurze Anmerkung aber noch zu dieser Passage:
Aufgewacht ist man lediglich kurz nach dem Abstieg 2011. Der sofortige Wiederaufstieg und wie er angegangen wurde war eine gute Leistung, das muss man auch mal anerkennen. Danach ist man allerdings sofort wieder eingenickt.
Ich glaube, im Moment hat dies nichts mit einnicken zu tun. Man hat den Schritt wieder zurück in das Oberhaus getan und weiß zumindest, dass es nicht mehr wie vor 2011 laufen kann. Genauso, wie man zu Beginn der Bruchhagen-Zeit realisierte, dass es nicht mehr so wie in der Phase Heller/Jedlicki/etc. laufen kann. Man weiß im Moment nur nicht, WIE man es machen soll. Stadionausbau und Genussscheine sind da 2 Stichworte. Was man mit Jugend-und Konzeptspielern anfangen soll, weiß man auch noch nicht so ganz... nur dass man wie Gladbach werden möchte. Na feini. Es fehlt ja aber überhaupt auch ein sportliches Konzept. Kleiner Kloppo und so. Und weil man einfach nicht weiß, wo man hin will und wie man da überhaupt hinkommt, orientiert man sich doch wieder zurück an Punkte, wo es mal funktioniert hatte. Rückholaktion von Veh und Rode und Jung als Wunschspieler. Wenn Stillstand Rückschritt ist, was ist dann Rückorientierung?
Auch wenn das Experiment Veh hoffentlich bald und ohne große Schäden überwunden ist, sollten sich die Verantwortlichen langsam fragen, wie genau sie die Eintracht aufbauen wollen.  
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Grundsätzlich ist die Bruchhagen'sche Zementheorie durchaus plausibel und auch immer noch zutreffend. Ja, die finanziellen Verteilungssysteme sorgen dafür, dass die reichen Clubs immer reicher und die armen immer ärmer werden und das führt dazu, dass die Möglichkeiten für die kleinen Clubs sehr arg eingeschränkt sind, in der Hierarchie aufzusteigen.
Fakt ist aber auch, dass es immernoch ein relativ unberechenbarer Sport ist, der auch Fenster öffnet und wer heute gut ist, muss das in der nächsten Saison nicht mehr sein. Und wer einen Lauf bekommt, der kann auch noch groß rauskommen. Siehe Gladbach, Hertha und Darmstadt, in ihren jeweiligen Umständen.
Das heisst, in der Sprache Bruchhagens zu bleiben, dass es ein sehr brüchiger Zement ist und dass die Herausforderung darin besteht, die Risse für sich zu nutzen. Hellwach sein und der Konkurrenz immer wieder einen Schritt voraus sein.
Leider führt die Zementtheorie hier eher dazu, dass man sich dahinter versteckt, dass ja eh keine Sprünge drin sind. Das erschwert zumindest innovativere Ideen, als den Meistertrainer zurückzuholen.
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Raggamuffin schrieb:

Grundsätzlich ist die Bruchhagen'sche Zementheorie durchaus plausibel und auch immer noch zutreffend. Ja, die finanziellen Verteilungssysteme sorgen dafür, dass die reichen Clubs immer reicher und die armen immer ärmer werden und das führt dazu, dass die Möglichkeiten für die kleinen Clubs sehr arg eingeschränkt sind, in der Hierarchie aufzusteigen.
Fakt ist aber auch, dass es immernoch ein relativ unberechenbarer Sport ist, der auch Fenster öffnet und wer heute gut ist, muss das in der nächsten Saison nicht mehr sein. Und wer einen Lauf bekommt, der kann auch noch groß rauskommen. Siehe Gladbach, Hertha und Darmstadt, in ihren jeweiligen Umständen.
Das heisst, in der Sprache Bruchhagens zu bleiben, dass es ein sehr brüchiger Zement ist und dass die Herausforderung darin besteht, die Risse für sich zu nutzen. Hellwach sein und der Konkurrenz immer wieder einen Schritt voraus sein.
Leider führt die Zementtheorie hier eher dazu, dass man sich dahinter versteckt, dass ja eh keine Sprünge drin sind. Das erschwert zumindest innovativere Ideen, als den Meistertrainer zurückzuholen.

Ich halte von der Zement-Theorie nur bedingt etwas. Wo fängt denn der Zement an? Letzte Saison wurden wir Neunter. Quasi muss der Zement wohl schon mit Platz 8 anfangen. Jetzt dümpeln wir auf Platz 15 rum, also muss die Zementschicht wohl tiefer liegen. Das ist für mich einfach nur ein Vorwands-Spruch...eine Entschuldigung für eine vorhandene Situation. Darin sind mittlerweile alle Eintracht-Verantortlichen Weltmeister geworden.

Die Liga ist für mich evtl. zementiert, es gibt für mich aber nur 2 Zementpunkte, die für uns sowieso zu hoch liegen.
Punkt 1) Bayern München
...und danach erst einmal lange nix.
Punkt 2) CL-Plätze
Der finanzielle Abstand zwischen CL und EL-Einnahmen ist nun einmal zu hoch.

Aber ob nun eine Mannschaft 18., 12, oder 8. wird hat sie doch ein ganzes Stück weit selbst in der Hand. Und wenn dann ein HB etwas babbelt wie "Viele Traditionsclubs werden noch um den Abstieg kämpfen", dann muss man sagen: "Ja, weil sie schlecht gemanaget werden."
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Raggamuffin schrieb:

Grundsätzlich ist die Bruchhagen'sche Zementheorie durchaus plausibel und auch immer noch zutreffend. Ja, die finanziellen Verteilungssysteme sorgen dafür, dass die reichen Clubs immer reicher und die armen immer ärmer werden und das führt dazu, dass die Möglichkeiten für die kleinen Clubs sehr arg eingeschränkt sind, in der Hierarchie aufzusteigen.
Fakt ist aber auch, dass es immernoch ein relativ unberechenbarer Sport ist, der auch Fenster öffnet und wer heute gut ist, muss das in der nächsten Saison nicht mehr sein. Und wer einen Lauf bekommt, der kann auch noch groß rauskommen. Siehe Gladbach, Hertha und Darmstadt, in ihren jeweiligen Umständen.
Das heisst, in der Sprache Bruchhagens zu bleiben, dass es ein sehr brüchiger Zement ist und dass die Herausforderung darin besteht, die Risse für sich zu nutzen. Hellwach sein und der Konkurrenz immer wieder einen Schritt voraus sein.
Leider führt die Zementtheorie hier eher dazu, dass man sich dahinter versteckt, dass ja eh keine Sprünge drin sind. Das erschwert zumindest innovativere Ideen, als den Meistertrainer zurückzuholen.

Ich halte von der Zement-Theorie nur bedingt etwas. Wo fängt denn der Zement an? Letzte Saison wurden wir Neunter. Quasi muss der Zement wohl schon mit Platz 8 anfangen. Jetzt dümpeln wir auf Platz 15 rum, also muss die Zementschicht wohl tiefer liegen. Das ist für mich einfach nur ein Vorwands-Spruch...eine Entschuldigung für eine vorhandene Situation. Darin sind mittlerweile alle Eintracht-Verantortlichen Weltmeister geworden.

Die Liga ist für mich evtl. zementiert, es gibt für mich aber nur 2 Zementpunkte, die für uns sowieso zu hoch liegen.
Punkt 1) Bayern München
...und danach erst einmal lange nix.
Punkt 2) CL-Plätze
Der finanzielle Abstand zwischen CL und EL-Einnahmen ist nun einmal zu hoch.

Aber ob nun eine Mannschaft 18., 12, oder 8. wird hat sie doch ein ganzes Stück weit selbst in der Hand. Und wenn dann ein HB etwas babbelt wie "Viele Traditionsclubs werden noch um den Abstieg kämpfen", dann muss man sagen: "Ja, weil sie schlecht gemanaget werden."
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Adler_Steigflug schrieb:

Letzte Saison wurden wir Neunter. Quasi muss der Zement wohl schon mit Platz 8 anfangen. Jetzt dümpeln wir auf Platz 15 rum, also muss die Zementschicht wohl tiefer liegen.

ich glaube das muss man ein bisschen längerfristig sehen. wenn du sieben oder acht jahre nimmst, dann ergibt sich da ein anderes bild. bis auf einmalige ausreißer sind es immer die gleichen mannschaften die international spielen. das sind die mannschaften, die auch in dieser saison wieder oben stehen, letztes jahr durfte augsburg ein bisschen mitmischen, dieses jahr die hertha, das sind aber ausreißer. etabliert hat sich dort oben zuletzt nur gladbach.

und der rest kann mal siebter oder achter werden, auch mal dreizehnter oder sogar absteigen. hertha war vor ein paar jahren abgestiegen und dümpelte zuletzt meist im unteren drittel herum. mal schauen wie die in der nächsten saison da stehen. wir waren letztes jahr neunter, hätten aber auch siebter oder zwölfter werden können. die unterschiede sind nicht so riesig.

das bedeutet natürlich nicht, dass in frankfurt optimal gearbeitet wurde, dem war ganz sicher nicht so. aber um mittelfristig oben mit zu spielen, und das ist der wunsch, gehört im normalfall ein polster. klar werden und können wir uns auf dauer mit mainz, dem hsv und stuttgart um die plätze im mittelfeld rangeln. und an einem guten tag jeden mal schlagen. die möglichkeit über jahre oben mit zu mischen sehe ich aktuell nicht.

übrigens, die mannschaft mit der wir in den frühen 90ern die liga gerockt haben war extrem teuer, nicht die ablösen, aber die gehälter. da waren wir in der spitze der liga. das sollte man auch im hinterkopf behalten.
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Die Krise

Ein Fußballclub kam in die Krise,
des Glaubens, bald schon ende diese.
Doch Krisen, wenn man sie nur lässt,
setzen sich gern für länger fest.
Und so verliert man Spiel um Spiel,
zum Abstieg fehlt bald nicht mehr viel.

Liegt’s am falschen Spielerkader?
Kaputtem Knie, an Leiste, Wade?
Oder weiß der Übungsleiter
mit der Taktik nicht mehr weiter?
Lässt die falsche Elf auflaufen
bis sich die Fans die Haare raufen.

Angst geht allen an die Nieren,
Neid und Missgunst triumphieren,
und von den Rängen tönt verstärkt es:
Wir steigen ab, und keiner merkt es!“
So sah es aus, und viele meinten,
es läge an den Rotweinfreunden.

Da revoltiert der Trainerstab:
„Wir geben jetzt die Führung ab!
Wir lassen allem seinen Lauf,
die Mannschaft stell‘ sich selber auf.
Wer schuld am ersten Gegentor
den werfen wir der Presse vor.
Wer vorn hingegen eins erzielt
sei sicher, dass er wieder spielt.“

Die Mannschaft ist schnell aufgestellt,
jedoch es fehlt das Mittelfeld
und auch die Abwehr ist verwaist
weil nur das Stürmen Ruhm verheißt.
Das nächste Spiel bleibt unvergesslich:
Erlebnis toll, Ergebnis grässlich,
denn 15 Tore sind zwar an sich
sehr viel, doch fing man hinten zwanzig.

Oh weh, das lief wohl ziemlich dumm,
drum macht man es nun andersrum:
der eigne Strafraum wird vermauert,
jedoch je länger dieses dauert
desto lauter wird das Krächzen
der Fans, die bald nach Toren lechzen.

Danach wird alles ausprobiert
was den modernen Fußball ziert
Von Doppelsechs bis Tannenbaum,
allein: geholfen hat es kaum,
und auch mit lupenreiner Raute
herrscht im Sturm totale Flaute.

Der Boss erklärt es schließlich: seht,
es fehlt uns an der Qualität.
Spieler haben wir in Masse,
doch fehlt uns die gehob‘ne Klasse.
Ich hab schon lange resigniert:
Die Liga, die ist betoniert.

Vielleicht ist es in Liga zwei
mit dem Verlieren mal vorbei.
Dort spielen Traditionsmannschaften
an denen keine Makel haften.
Ich kann beruhigt aufs Sofa sinken
und friedlich meinen Rotwein trinken.
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keiflersisu schrieb:

Die Krise


Ein Fußballclub kam in die Krise,
des Glaubens, bald schon ende diese.
Doch Krisen, wenn man sie nur lässt,
setzen sich gern für länger fest.
Und so verliert man Spiel um Spiel,
zum Abstieg fehlt bald nicht mehr viel.


Liegt’s am falschen Spielerkader?
Kaputtem Knie, an Leiste, Wade?
Oder weiß der Übungsleiter
mit der Taktik nicht mehr weiter?
Lässt die falsche Elf auflaufen
bis sich die Fans die Haare raufen.


Angst geht allen an die Nieren,
Neid und Missgunst triumphieren,
und von den Rängen tönt verstärkt es:
Wir steigen ab, und keiner merkt es!“
So sah es aus, und viele meinten,
es läge an den Rotweinfreunden.


Da revoltiert der Trainerstab:
„Wir geben jetzt die Führung ab!
Wir lassen allem seinen Lauf,
die Mannschaft stell‘ sich selber auf.
Wer schuld am ersten Gegentor
den werfen wir der Presse vor.
Wer vorn hingegen eins erzielt
sei sicher, dass er wieder spielt.“


Die Mannschaft ist schnell aufgestellt,
jedoch es fehlt das Mittelfeld
und auch die Abwehr ist verwaist
weil nur das Stürmen Ruhm verheißt.
Das nächste Spiel bleibt unvergesslich:
Erlebnis toll, Ergebnis grässlich,
denn 15 Tore sind zwar an sich
sehr viel, doch fing man hinten zwanzig.


Oh weh, das lief wohl ziemlich dumm,
drum macht man es nun andersrum:
der eigne Strafraum wird vermauert,
jedoch je länger dieses dauert
desto lauter wird das Krächzen
der Fans, die bald nach Toren lechzen.


Danach wird alles ausprobiert
was den modernen Fußball ziert
Von Doppelsechs bis Tannenbaum,
allein: geholfen hat es kaum,
und auch mit lupenreiner Raute
herrscht im Sturm totale Flaute.


Der Boss erklärt es schließlich: seht,
es fehlt uns an der Qualität.
Spieler haben wir in Masse,
doch fehlt uns die gehob‘ne Klasse.
Ich hab schon lange resigniert:
Die Liga, die ist betoniert.


Vielleicht ist es in Liga zwei
mit dem Verlieren mal vorbei.
Dort spielen Traditionsmannschaften
an denen keine Makel haften.
Ich kann beruhigt aufs Sofa sinken
und friedlich meinen Rotwein trinken.

Toll!
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Ich mag den bruchhagen sehr. Vieles von dem, was er gesagt hat, hat gut zu unserem Verein gepasst und damit konnte ich mich identifizieren. Mit seiner Zement Theorie hat er uns aber keinen gefallen getan. Das gleiche bei dem Thema Visionen.
Unterm Strich braucht man sich dann nicht zu wundern, wenn es keinen Fortschritt gibt. Wenn in der Wirtschaft so gedacht wird, dann gibt es keine neue Entwicklung, dann gibt es keinen Fortschritt. Aber gerade da sieht man, wie schnell es geht.
Ich könnte darüber jetzt einen langen Text schreiben, da ich mich sehr damit beschäftigt habe, wie man Mitbewerber, wo angreift. In Anbetracht der Arroganz und Überheblichkeit unserer verantwortlichen erspare ich mir jeglichen Kommentar hier.
Möchte nur mal 2 Summen gegenüberstellen und Fragen, was bei uns schief läuft. Warum spielen die einen, mit 10 Mio weniger um den Einzug in das Viertel finale der cl und die anderen gegen den Abstieg in der Bundesliga?

Lt Transfermarkt hat Gent einen Kader von 66 Mio in wir von 76 Mio.
Mehr ist zur hirnlosen Zement Theorie nicht zu sagen.
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magicv schrieb:

Möchte nur mal 2 Summen gegenüberstellen und Fragen, was bei uns schief läuft. Warum spielen die einen, mit 10 Mio weniger um den Einzug in das Viertel finale der cl und die anderen gegen den Abstieg in der Bundesliga?


Lt Transfermarkt hat Gent einen Kader von 66 Mio in wir von 76 Mio.

Weil Gent in Belgien liegt und Frankfurt in Deutschland. Ein kleiner aber feiner Unterschied. Und weil Gent einen höchst engagierten und offenbar sehr guten Trainer hat. Haben heute gegen die Radkappen aber trotzdem verloren.
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Adler_Steigflug schrieb:

Letzte Saison wurden wir Neunter. Quasi muss der Zement wohl schon mit Platz 8 anfangen. Jetzt dümpeln wir auf Platz 15 rum, also muss die Zementschicht wohl tiefer liegen.

ich glaube das muss man ein bisschen längerfristig sehen. wenn du sieben oder acht jahre nimmst, dann ergibt sich da ein anderes bild. bis auf einmalige ausreißer sind es immer die gleichen mannschaften die international spielen. das sind die mannschaften, die auch in dieser saison wieder oben stehen, letztes jahr durfte augsburg ein bisschen mitmischen, dieses jahr die hertha, das sind aber ausreißer. etabliert hat sich dort oben zuletzt nur gladbach.

und der rest kann mal siebter oder achter werden, auch mal dreizehnter oder sogar absteigen. hertha war vor ein paar jahren abgestiegen und dümpelte zuletzt meist im unteren drittel herum. mal schauen wie die in der nächsten saison da stehen. wir waren letztes jahr neunter, hätten aber auch siebter oder zwölfter werden können. die unterschiede sind nicht so riesig.

das bedeutet natürlich nicht, dass in frankfurt optimal gearbeitet wurde, dem war ganz sicher nicht so. aber um mittelfristig oben mit zu spielen, und das ist der wunsch, gehört im normalfall ein polster. klar werden und können wir uns auf dauer mit mainz, dem hsv und stuttgart um die plätze im mittelfeld rangeln. und an einem guten tag jeden mal schlagen. die möglichkeit über jahre oben mit zu mischen sehe ich aktuell nicht.

übrigens, die mannschaft mit der wir in den frühen 90ern die liga gerockt haben war extrem teuer, nicht die ablösen, aber die gehälter. da waren wir in der spitze der liga. das sollte man auch im hinterkopf behalten.
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peter schrieb:  


ich glaube das muss man ein bisschen längerfristig sehen. wenn du sieben oder acht jahre nimmst, dann ergibt sich da ein anderes bild. bis auf einmalige ausreißer sind es immer die gleichen mannschaften die international spielen.

Ich hatte ja noch in der weiteren Mail geschrieben, wo ich die Zementpunkte sehe, die ein Verein nur schwer durchbrechen kann.
Die Eintracht folgt einfach einem gewissen Durchschnitt in Liga 1. Unter Funkel war das Platz 12,5 (ich runde mal auf 12). Dieses kurze Sibbe-Experiment mit dramatischen Schluss kann man eigentlich eher außen vor lassen. Es ergäbe sich aber ein Platz 13 gerundet. Unter Veh ist es im übrigen, summieren wir mal die beiden Saisons 12/13 und 13/14 zusammen, ein Platz 9 ... also genau die Platzierung, die auch ein Thomas Schaaf hinbekommen hat.
Ergo: Wir spielen eigentlich immer irgendwo im Bereich 9-12 herum. Dies ist eine realistische Platzierung und der Abstieg in 10/11 ist genauso ein Ausreißer wie der sechste Platz in 12/13. Wer von Europa spricht, der träumt ein wenig,  aber es ist ein Ziel, das man langfristig auch mal ansteuern kann. Und ich möchte immer wieder betonen, dass die Europa-Faselei nicht von uns Fans sondern von den Verantwortlichen am Anfang der Saison getätigt worden ist.
Im übrigen:
Richtig oben gesetzt finde ich nur München, Dortmund und Leverkusen. Ein Schake bröckelt mittlerweile auch. Letzte Saison spielten die gerade mal darum, überhaupt in die EL zu kommen und jetzt hocken die wieder auf Platz 5. Gladbach ist wohl auch nicht so beständig da oben. Und augenfällig: Genau seit dem VW-Skandal trudelt uns so langsam Wolfsburg entgegen. Letzte Saison hätte man mit lächerlichen 46 Punkten in die EL kommen können (der Punkte-Stand, den Skibbe in seiner ersten Saison hinbekam und nur 10. wurde!). Jetzt stehen im Moment nur 3 (!) Punkte zwsichen dem 3.und den 7. Platz.


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