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Nachbetrachtungsthread zum Pokaltriumph in Madgeburg

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maobit schrieb:

Kam schon mal vor. Ein Beispiel, auch wenn das sicher nicht alltäglich gewesen ist, beim Heimspiel im UEFA-Cup gegen Galatasaray Istanbul flogen einige Leuchtkugeln von der gegenüberliegenden Seite in die Heimblöcke und mir im G-Block vielleicht 1-2 Meter am Kopf vorbei.

Das war aber schon 90er... und bei türkischen Klubs sowieso Normalität. Ob es immer noch so ist weiß ich nicht, aber im alten Gala-Stadion haben manchmal ganze Tribünen gebrannt, Fans hatten Fackeln in der Hand, Pyro auf's Spielfeld war quasi ein gängiges Ritual, vor allem bei Derbys... da hat man das Spiel kurz unterbrochen und dann ging's einfach weiter
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Klar, das war schon ein Spezialfall. Der Alltag in den 80ern & 90ern brachte normalerweise keine Leuchtkugeln und auch keine 30.000 Zuschauer mit sich.
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reggaetyp schrieb:

Und so weiter und so fort. Dafür gab es in den Stadien mehrfach pro Saison so schwachsinnige Leuchtspursachen wie am letzten Sonntag.

Wurde wirklich mit Raketen in Menschenmengen geschossen? Das es damals auch schon Böller, Rauch, Bengalos gab ist mir absolut klar. Aber direkt in die Menschenmenge?

In die Luft vielleicht, da es damals fast nur Stadien mit Tartanbahnen gab war das wohl auch nicht so dramatisch...

ich bin erst Anfang der 90er das erste mal in einem Stadion gewesen, daher meine Frage...
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Diegito schrieb:  


reggaetyp schrieb:
Und so weiter und so fort. Dafür gab es in den Stadien mehrfach pro Saison so schwachsinnige Leuchtspursachen wie am letzten Sonntag.


Wurde wirklich mit Raketen in Menschenmengen geschossen? Das es damals auch schon Böller, Rauch, Bengalos gab ist mir absolut klar. Aber direkt in die Menschenmenge?


In die Luft vielleicht, da es damals fast nur Stadien mit Tartanbahnen gab war das wohl auch nicht so dramatisch...


ich bin erst Anfang der 90er das erste mal in einem Stadion gewesen, daher meine Frage...

Auswärts in Lautern in den Achtzigern, direkt auf's Spielfeld aus dem Block, Charly Körbel konnte gerade noch zur Seite springen.

Die Stimmung früher war auf jeden Fall mehr Spielbezogen. Mit spontanen Applaus und Anfeuerung, aber auch kollektiven schweigen und rumnölen. Leider geht die Tendenz heute viel mehr zu spielunabhängigen Support, was ich persönlich sehr bedauere.
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reggaetyp schrieb:

Ich könnte Seiten füllen mit Spielen, bei denen kaum mehr als 12.000 Zuschauern da waren, selbst wenn es, wie im Frühsomer 1979 um die UEFA-Cup Quali ging.
Oft genug auch vor 8000 Hanseln.
Oder Pokalhalbfinale 1981: Keine 30.000 Zuschauer.

da ist richtig, die zeiten kenne ich auch noch. allerdings war das nicht nur in frankfurt so, damals war der allgemeine zuschauerschnitt in der liga noch deutlich niedriger. dafür konnte man aber davon ausgehen, dass die leute die da waren wegen fußball kamen und nicht wegen der feierstimmung. fußball war damals noch kein event, fußball war fußball.

reggaetyp schrieb:

Und so weiter und so fort. Dafür gab es in den Stadien mehrfach pro Saison so schwachsinnige Leuchtspursachen wie am letzten Sonntag.

wirklich mehrfach? es gab es, aber es war eher die ausnahme. was es gab, bis in die 80er, war blocksturm und sich gegenseitiges auf die fresse hauen. das fand ich aber damals auch schon schice, sowohl die leuchtspur als auch die körperliche gewalt. dass leuchtspur in gegnerische blocks gefeuert wurde habe ich allerdings nicht im gedächtnis.

reggaetyp schrieb:

Verklärung der Vergangenheit bitte sofort einstellen.

man verklärt nicht wenn man schreibt dass es anders war. und ich habe mich mit 10.000, die kollektiv aufstöhnten wenn der ball verloren wurde, und das wurde er damals auch schon oft, deutlich näher gefühlt als denjenigen die, völlig unbeeindruckt, weiter pippi langstumpf singen. und das, finde ich, unterscheidet den klassischen fußball vom event.
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peter schrieb:

man verklärt nicht wenn man schreibt dass es anders war. und ich habe mich mit 10.000, die kollektiv aufstöhnten wenn der ball verloren wurde, und das wurde er damals auch schon oft, deutlich näher gefühlt als denjenigen die, völlig unbeeindruckt, weiter pippi langstumpf singen. und das, finde ich, unterscheidet den klassischen fußball vom event.

Das ist es, was ich schon Anfang der Woche meinte, dass es ohne Ultras nicht unbedingt schlechter ist.
Ich bin zu jung, um die Zeit vor 1997 groß miterlebt zu haben, aber ein bisschen was habe ich noch miterlebt, bzw. auch noch die End90er.

Wir alle kritisieren doch, dass Fußball zu einem Event gemacht worden ist.

DFB macht fette Choreos und feiert sich selbst
Ultras machen fette Choreos und feiern sich selbst

Über den Stadionsprecher werden Fans zu Gesängen animiert und koordiniert
emand mit Megafon animiert Fans zu Gesängen und koordiniert diese

Die Medien interessieren sich nicht mehr für das Spiel, sondern, wie das neue Tattoo von Ribery aussieht
Die Ultras interessieren sich nicht mehr für das Spiel, sondern, wie geil ihr einheitlich schwarzer Block im TV rüber kommt (alles schon in Diskussionen gehört!)

Der Verband und die Medien reden ständig von Hochrisiko-Spielen und erregen damit Aufmerksamkeit
Die Ultra-Szenen machen dazu die passenden Akündigungen und erregen damit Aufmerksamkeit

Die Ultras sind, wie ich schon seit vier Jahren hier schreibe, Teil des Events Fußball geworden. Beide Seiten brauchen einander und bilden eine Symbiose. Ohne Ultras müssten die Verbände und Vereine selbst für das Imagefördernde Drumherum (Optisch wie akustisch) sorgen, also etwa so, wie beim DFB (Choreos) oder in Hoffenheim (Beschallung). Und ohne diesen Faktor wären die Ultras schon m.E. längst viel mehr aus den Stadien rausgeworfen worden. Kurzum: Ich halte die Ultra-Szenen mittlerweile für nützliche Idioten des kommerziellen modernen Fußballs, die auch noch behaupten, einen traditionellen Fußball zu verteidigen, den sie a) nicht leben und b) gar nicht mehr kennen. Und man muss sich dann noch von 18-Jährigen sagen lassen, dass man kein richtiger Fan ist, weil man nicht bei einem 10-minütigen Singsang am vorletzten Spieltag im Abstiegskampf bei 0:1 Zwischenstand mitmacht.

Die Ultra-Bewegung war etwas sehr Gutes, aber sie erstickt an ihrer eigenen Selbstzufriedenheit, der fehlenden Selbstreflektion und den Gegebenheiten der heutigen Zeit, an der sie nicht einmal unschuldig ist, auch wenn sie das Gegenteil behauptet. Ich mache der Ultra-Bewegung nicht mal einen Vorwurf, so ziemlich jede "Bewegung" hat sich irgendwann überlebt, politisch, gesellschaftlich etc. , dass sie in Deutschland knapp 2 Jahrzehnte schon durchgehalten hat, ist ein Erfolg.

Wenn wir ein Stück vom alten Fußballgefühl wieder haben wollen, dann müssten, so hart es klingen mag, die Ultras abtreten oder sich neu erfinden.
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Wo wir gerade bei der Vergangenheit sind... wenn ich mich recht entsinne, landeten im Derby 2007 auch ein, zwei Leuchtkugeln aus unserem Block im Block der Kackers.
Weiß da noch jemand, wie der DFB reagierte?
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Maabootsche schrieb:

Wo wir gerade bei der Vergangenheit sind... wenn ich mich recht entsinne, landeten im Derby 2007 auch ein, zwei Leuchtkugeln aus unserem Block im Block der Kackers.
Weiß da noch jemand, wie der DFB reagierte?

Das weiß ich nicht mehr, dass das so war und wenn ja, wie der DFB reagierte.
Das letzte mal an eine Aktion dieser Art unserer Leute, die ich erinnere, war 2002 in Hannover.
Die waren damals schon aufgestiegen, wir gewannen dort 2:1, und es flogen Raketen in den Familienblock.
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peter schrieb:

man verklärt nicht wenn man schreibt dass es anders war. und ich habe mich mit 10.000, die kollektiv aufstöhnten wenn der ball verloren wurde, und das wurde er damals auch schon oft, deutlich näher gefühlt als denjenigen die, völlig unbeeindruckt, weiter pippi langstumpf singen. und das, finde ich, unterscheidet den klassischen fußball vom event.

Das ist es, was ich schon Anfang der Woche meinte, dass es ohne Ultras nicht unbedingt schlechter ist.
Ich bin zu jung, um die Zeit vor 1997 groß miterlebt zu haben, aber ein bisschen was habe ich noch miterlebt, bzw. auch noch die End90er.

Wir alle kritisieren doch, dass Fußball zu einem Event gemacht worden ist.

DFB macht fette Choreos und feiert sich selbst
Ultras machen fette Choreos und feiern sich selbst

Über den Stadionsprecher werden Fans zu Gesängen animiert und koordiniert
emand mit Megafon animiert Fans zu Gesängen und koordiniert diese

Die Medien interessieren sich nicht mehr für das Spiel, sondern, wie das neue Tattoo von Ribery aussieht
Die Ultras interessieren sich nicht mehr für das Spiel, sondern, wie geil ihr einheitlich schwarzer Block im TV rüber kommt (alles schon in Diskussionen gehört!)

Der Verband und die Medien reden ständig von Hochrisiko-Spielen und erregen damit Aufmerksamkeit
Die Ultra-Szenen machen dazu die passenden Akündigungen und erregen damit Aufmerksamkeit

Die Ultras sind, wie ich schon seit vier Jahren hier schreibe, Teil des Events Fußball geworden. Beide Seiten brauchen einander und bilden eine Symbiose. Ohne Ultras müssten die Verbände und Vereine selbst für das Imagefördernde Drumherum (Optisch wie akustisch) sorgen, also etwa so, wie beim DFB (Choreos) oder in Hoffenheim (Beschallung). Und ohne diesen Faktor wären die Ultras schon m.E. längst viel mehr aus den Stadien rausgeworfen worden. Kurzum: Ich halte die Ultra-Szenen mittlerweile für nützliche Idioten des kommerziellen modernen Fußballs, die auch noch behaupten, einen traditionellen Fußball zu verteidigen, den sie a) nicht leben und b) gar nicht mehr kennen. Und man muss sich dann noch von 18-Jährigen sagen lassen, dass man kein richtiger Fan ist, weil man nicht bei einem 10-minütigen Singsang am vorletzten Spieltag im Abstiegskampf bei 0:1 Zwischenstand mitmacht.

Die Ultra-Bewegung war etwas sehr Gutes, aber sie erstickt an ihrer eigenen Selbstzufriedenheit, der fehlenden Selbstreflektion und den Gegebenheiten der heutigen Zeit, an der sie nicht einmal unschuldig ist, auch wenn sie das Gegenteil behauptet. Ich mache der Ultra-Bewegung nicht mal einen Vorwurf, so ziemlich jede "Bewegung" hat sich irgendwann überlebt, politisch, gesellschaftlich etc. , dass sie in Deutschland knapp 2 Jahrzehnte schon durchgehalten hat, ist ein Erfolg.

Wenn wir ein Stück vom alten Fußballgefühl wieder haben wollen, dann müssten, so hart es klingen mag, die Ultras abtreten oder sich neu erfinden.
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SGE_Werner schrieb:  


peter schrieb:
man verklärt nicht wenn man schreibt dass es anders war. und ich habe mich mit 10.000, die kollektiv aufstöhnten wenn der ball verloren wurde, und das wurde er damals auch schon oft, deutlich näher gefühlt als denjenigen die, völlig unbeeindruckt, weiter pippi langstumpf singen. und das, finde ich, unterscheidet den klassischen fußball vom event.


Das ist es, was ich schon Anfang der Woche meinte, dass es ohne Ultras nicht unbedingt schlechter ist.
Ich bin zu jung, um die Zeit vor 1997 groß miterlebt zu haben, aber ein bisschen was habe ich noch miterlebt, bzw. auch noch die End90er.


Wir alle kritisieren doch, dass Fußball zu einem Event gemacht worden ist.


DFB macht fette Choreos und feiert sich selbst
Ultras machen fette Choreos und feiern sich selbst


Über den Stadionsprecher werden Fans zu Gesängen animiert und koordiniert
emand mit Megafon animiert Fans zu Gesängen und koordiniert diese


Die Medien interessieren sich nicht mehr für das Spiel, sondern, wie das neue Tattoo von Ribery aussieht
Die Ultras interessieren sich nicht mehr für das Spiel, sondern, wie geil ihr einheitlich schwarzer Block im TV rüber kommt (alles schon in Diskussionen gehört!)


Der Verband und die Medien reden ständig von Hochrisiko-Spielen und erregen damit Aufmerksamkeit
Die Ultra-Szenen machen dazu die passenden Akündigungen und erregen damit Aufmerksamkeit


Die Ultras sind, wie ich schon seit vier Jahren hier schreibe, Teil des Events Fußball geworden. Beide Seiten brauchen einander und bilden eine Symbiose. Ohne Ultras müssten die Verbände und Vereine selbst für das Imagefördernde Drumherum (Optisch wie akustisch) sorgen, also etwa so, wie beim DFB (Choreos) oder in Hoffenheim (Beschallung). Und ohne diesen Faktor wären die Ultras schon m.E. längst viel mehr aus den Stadien rausgeworfen worden. Kurzum: Ich halte die Ultra-Szenen mittlerweile für nützliche Idioten des kommerziellen modernen Fußballs, die auch noch behaupten, einen traditionellen Fußball zu verteidigen, den sie a) nicht leben und b) gar nicht mehr kennen. Und man muss sich dann noch von 18-Jährigen sagen lassen, dass man kein richtiger Fan ist, weil man nicht bei einem 10-minütigen Singsang am vorletzten Spieltag im Abstiegskampf bei 0:1 Zwischenstand mitmacht.


Die Ultra-Bewegung war etwas sehr Gutes, aber sie erstickt an ihrer eigenen Selbstzufriedenheit, der fehlenden Selbstreflektion und den Gegebenheiten der heutigen Zeit, an der sie nicht einmal unschuldig ist, auch wenn sie das Gegenteil behauptet. Ich mache der Ultra-Bewegung nicht mal einen Vorwurf, so ziemlich jede "Bewegung" hat sich irgendwann überlebt, politisch, gesellschaftlich etc. , dass sie in Deutschland knapp 2 Jahrzehnte schon durchgehalten hat, ist ein Erfolg.


Wenn wir ein Stück vom alten Fußballgefühl wieder haben wollen, dann müssten, so hart es klingen mag, die Ultras abtreten oder sich neu erfinden.

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SGE_Werner schrieb:  


peter schrieb:
man verklärt nicht wenn man schreibt dass es anders war. und ich habe mich mit 10.000, die kollektiv aufstöhnten wenn der ball verloren wurde, und das wurde er damals auch schon oft, deutlich näher gefühlt als denjenigen die, völlig unbeeindruckt, weiter pippi langstumpf singen. und das, finde ich, unterscheidet den klassischen fußball vom event.


Das ist es, was ich schon Anfang der Woche meinte, dass es ohne Ultras nicht unbedingt schlechter ist.
Ich bin zu jung, um die Zeit vor 1997 groß miterlebt zu haben, aber ein bisschen was habe ich noch miterlebt, bzw. auch noch die End90er.


Wir alle kritisieren doch, dass Fußball zu einem Event gemacht worden ist.


DFB macht fette Choreos und feiert sich selbst
Ultras machen fette Choreos und feiern sich selbst


Über den Stadionsprecher werden Fans zu Gesängen animiert und koordiniert
emand mit Megafon animiert Fans zu Gesängen und koordiniert diese


Die Medien interessieren sich nicht mehr für das Spiel, sondern, wie das neue Tattoo von Ribery aussieht
Die Ultras interessieren sich nicht mehr für das Spiel, sondern, wie geil ihr einheitlich schwarzer Block im TV rüber kommt (alles schon in Diskussionen gehört!)


Der Verband und die Medien reden ständig von Hochrisiko-Spielen und erregen damit Aufmerksamkeit
Die Ultra-Szenen machen dazu die passenden Akündigungen und erregen damit Aufmerksamkeit


Die Ultras sind, wie ich schon seit vier Jahren hier schreibe, Teil des Events Fußball geworden. Beide Seiten brauchen einander und bilden eine Symbiose. Ohne Ultras müssten die Verbände und Vereine selbst für das Imagefördernde Drumherum (Optisch wie akustisch) sorgen, also etwa so, wie beim DFB (Choreos) oder in Hoffenheim (Beschallung). Und ohne diesen Faktor wären die Ultras schon m.E. längst viel mehr aus den Stadien rausgeworfen worden. Kurzum: Ich halte die Ultra-Szenen mittlerweile für nützliche Idioten des kommerziellen modernen Fußballs, die auch noch behaupten, einen traditionellen Fußball zu verteidigen, den sie a) nicht leben und b) gar nicht mehr kennen. Und man muss sich dann noch von 18-Jährigen sagen lassen, dass man kein richtiger Fan ist, weil man nicht bei einem 10-minütigen Singsang am vorletzten Spieltag im Abstiegskampf bei 0:1 Zwischenstand mitmacht.


Die Ultra-Bewegung war etwas sehr Gutes, aber sie erstickt an ihrer eigenen Selbstzufriedenheit, der fehlenden Selbstreflektion und den Gegebenheiten der heutigen Zeit, an der sie nicht einmal unschuldig ist, auch wenn sie das Gegenteil behauptet. Ich mache der Ultra-Bewegung nicht mal einen Vorwurf, so ziemlich jede "Bewegung" hat sich irgendwann überlebt, politisch, gesellschaftlich etc. , dass sie in Deutschland knapp 2 Jahrzehnte schon durchgehalten hat, ist ein Erfolg.


Wenn wir ein Stück vom alten Fußballgefühl wieder haben wollen, dann müssten, so hart es klingen mag, die Ultras abtreten oder sich neu erfinden.

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Wedge schrieb:  


SGE_Werner schrieb:  


peter schrieb:
man verklärt nicht wenn man schreibt dass es anders war. und ich habe mich mit 10.000, die kollektiv aufstöhnten wenn der ball verloren wurde, und das wurde er damals auch schon oft, deutlich näher gefühlt als denjenigen die, völlig unbeeindruckt, weiter pippi langstumpf singen. und das, finde ich, unterscheidet den klassischen fußball vom event.


Das ist es, was ich schon Anfang der Woche meinte, dass es ohne Ultras nicht unbedingt schlechter ist.
Ich bin zu jung, um die Zeit vor 1997 groß miterlebt zu haben, aber ein bisschen was habe ich noch miterlebt, bzw. auch noch die End90er.


Wir alle kritisieren doch, dass Fußball zu einem Event gemacht worden ist.


DFB macht fette Choreos und feiert sich selbst
Ultras machen fette Choreos und feiern sich selbst


Über den Stadionsprecher werden Fans zu Gesängen animiert und koordiniert
emand mit Megafon animiert Fans zu Gesängen und koordiniert diese


Die Medien interessieren sich nicht mehr für das Spiel, sondern, wie das neue Tattoo von Ribery aussieht
Die Ultras interessieren sich nicht mehr für das Spiel, sondern, wie geil ihr einheitlich schwarzer Block im TV rüber kommt (alles schon in Diskussionen gehört!)


Der Verband und die Medien reden ständig von Hochrisiko-Spielen und erregen damit Aufmerksamkeit
Die Ultra-Szenen machen dazu die passenden Akündigungen und erregen damit Aufmerksamkeit


Die Ultras sind, wie ich schon seit vier Jahren hier schreibe, Teil des Events Fußball geworden. Beide Seiten brauchen einander und bilden eine Symbiose. Ohne Ultras müssten die Verbände und Vereine selbst für das Imagefördernde Drumherum (Optisch wie akustisch) sorgen, also etwa so, wie beim DFB (Choreos) oder in Hoffenheim (Beschallung). Und ohne diesen Faktor wären die Ultras schon m.E. längst viel mehr aus den Stadien rausgeworfen worden. Kurzum: Ich halte die Ultra-Szenen mittlerweile für nützliche Idioten des kommerziellen modernen Fußballs, die auch noch behaupten, einen traditionellen Fußball zu verteidigen, den sie a) nicht leben und b) gar nicht mehr kennen. Und man muss sich dann noch von 18-Jährigen sagen lassen, dass man kein richtiger Fan ist, weil man nicht bei einem 10-minütigen Singsang am vorletzten Spieltag im Abstiegskampf bei 0:1 Zwischenstand mitmacht.


Die Ultra-Bewegung war etwas sehr Gutes, aber sie erstickt an ihrer eigenen Selbstzufriedenheit, der fehlenden Selbstreflektion und den Gegebenheiten der heutigen Zeit, an der sie nicht einmal unschuldig ist, auch wenn sie das Gegenteil behauptet. Ich mache der Ultra-Bewegung nicht mal einen Vorwurf, so ziemlich jede "Bewegung" hat sich irgendwann überlebt, politisch, gesellschaftlich etc. , dass sie in Deutschland knapp 2 Jahrzehnte schon durchgehalten hat, ist ein Erfolg.


Wenn wir ein Stück vom alten Fußballgefühl wieder haben wollen, dann müssten, so hart es klingen mag, die Ultras abtreten oder sich neu erfinden.

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peter schrieb:

man verklärt nicht wenn man schreibt dass es anders war. und ich habe mich mit 10.000, die kollektiv aufstöhnten wenn der ball verloren wurde, und das wurde er damals auch schon oft, deutlich näher gefühlt als denjenigen die, völlig unbeeindruckt, weiter pippi langstumpf singen. und das, finde ich, unterscheidet den klassischen fußball vom event.

Richtig, da konnte man schon am Aufstöhnen merken, dass etwas schief läuft. Ein Pass nicht angekommen, den falschen Spieler angespielt, eine Chance vertan ...
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Ja da sind dann auch wieder die Pfiffe gegen Alex Meier, gegen das Team oder sonst wen besser zu hören. Pfiffe und Verunsicherung der Spieler und Mannschaft, war das  nicht mal Thema? Bzw. mehrfach?

Und diese kamen gerne aus dem Oberrang und nicht aus den Stehplätzen. Und durch, wie hier es oft ausgedrückt wird sing sang, kann das gekonnt übertönt werden.

Bin gespannt, wann dann die oben erwähnte Disskusion um die "Verunsicherung der Mannschaft" wieder anfängt.

fastmeister92 schrieb:

Richtig, da konnte man schon am Aufstöhnen merken, dass etwas schief läuft. Ein Pass nicht angekommen, den falschen Spieler angespielt, eine Chance vertan ...

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peter schrieb:

man verklärt nicht wenn man schreibt dass es anders war. und ich habe mich mit 10.000, die kollektiv aufstöhnten wenn der ball verloren wurde, und das wurde er damals auch schon oft, deutlich näher gefühlt als denjenigen die, völlig unbeeindruckt, weiter pippi langstumpf singen. und das, finde ich, unterscheidet den klassischen fußball vom event.

Das ist es, was ich schon Anfang der Woche meinte, dass es ohne Ultras nicht unbedingt schlechter ist.
Ich bin zu jung, um die Zeit vor 1997 groß miterlebt zu haben, aber ein bisschen was habe ich noch miterlebt, bzw. auch noch die End90er.

Wir alle kritisieren doch, dass Fußball zu einem Event gemacht worden ist.

DFB macht fette Choreos und feiert sich selbst
Ultras machen fette Choreos und feiern sich selbst

Über den Stadionsprecher werden Fans zu Gesängen animiert und koordiniert
emand mit Megafon animiert Fans zu Gesängen und koordiniert diese

Die Medien interessieren sich nicht mehr für das Spiel, sondern, wie das neue Tattoo von Ribery aussieht
Die Ultras interessieren sich nicht mehr für das Spiel, sondern, wie geil ihr einheitlich schwarzer Block im TV rüber kommt (alles schon in Diskussionen gehört!)

Der Verband und die Medien reden ständig von Hochrisiko-Spielen und erregen damit Aufmerksamkeit
Die Ultra-Szenen machen dazu die passenden Akündigungen und erregen damit Aufmerksamkeit

Die Ultras sind, wie ich schon seit vier Jahren hier schreibe, Teil des Events Fußball geworden. Beide Seiten brauchen einander und bilden eine Symbiose. Ohne Ultras müssten die Verbände und Vereine selbst für das Imagefördernde Drumherum (Optisch wie akustisch) sorgen, also etwa so, wie beim DFB (Choreos) oder in Hoffenheim (Beschallung). Und ohne diesen Faktor wären die Ultras schon m.E. längst viel mehr aus den Stadien rausgeworfen worden. Kurzum: Ich halte die Ultra-Szenen mittlerweile für nützliche Idioten des kommerziellen modernen Fußballs, die auch noch behaupten, einen traditionellen Fußball zu verteidigen, den sie a) nicht leben und b) gar nicht mehr kennen. Und man muss sich dann noch von 18-Jährigen sagen lassen, dass man kein richtiger Fan ist, weil man nicht bei einem 10-minütigen Singsang am vorletzten Spieltag im Abstiegskampf bei 0:1 Zwischenstand mitmacht.

Die Ultra-Bewegung war etwas sehr Gutes, aber sie erstickt an ihrer eigenen Selbstzufriedenheit, der fehlenden Selbstreflektion und den Gegebenheiten der heutigen Zeit, an der sie nicht einmal unschuldig ist, auch wenn sie das Gegenteil behauptet. Ich mache der Ultra-Bewegung nicht mal einen Vorwurf, so ziemlich jede "Bewegung" hat sich irgendwann überlebt, politisch, gesellschaftlich etc. , dass sie in Deutschland knapp 2 Jahrzehnte schon durchgehalten hat, ist ein Erfolg.

Wenn wir ein Stück vom alten Fußballgefühl wieder haben wollen, dann müssten, so hart es klingen mag, die Ultras abtreten oder sich neu erfinden.
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prima Werner
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Ja da sind dann auch wieder die Pfiffe gegen Alex Meier, gegen das Team oder sonst wen besser zu hören. Pfiffe und Verunsicherung der Spieler und Mannschaft, war das  nicht mal Thema? Bzw. mehrfach?

Und diese kamen gerne aus dem Oberrang und nicht aus den Stehplätzen. Und durch, wie hier es oft ausgedrückt wird sing sang, kann das gekonnt übertönt werden.

Bin gespannt, wann dann die oben erwähnte Disskusion um die "Verunsicherung der Mannschaft" wieder anfängt.

fastmeister92 schrieb:

Richtig, da konnte man schon am Aufstöhnen merken, dass etwas schief läuft. Ein Pass nicht angekommen, den falschen Spieler angespielt, eine Chance vertan ...

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Larruso schrieb:

Ja da sind dann auch wieder die Pfiffe gegen Alex Meier, gegen das Team oder sonst wen besser zu hören. Pfiffe und Verunsicherung der Spieler und Mannschaft, war das  nicht mal Thema? Bzw. mehrfach?


Und diese kamen gerne aus dem Oberrang und nicht aus den Stehplätzen. Und durch, wie hier es oft ausgedrückt wird sing sang, kann das gekonnt übertönt werden.


Bin gespannt, wann dann die oben erwähnte Disskusion um die "Verunsicherung der Mannschaft" wieder anfängt.


fastmeister92 schrieb:
Richtig, da konnte man schon am Aufstöhnen merken, dass etwas schief läuft. Ein Pass nicht angekommen, den falschen Spieler angespielt, eine Chance vertan ...

Damals wurde weniger gepfiffen als heute, mal in der HZ oder zum Spielende. Insgesamt waren die Zuschauer emotional wesentlich näher an der Mannschaft als heute, obwohl wir jetzt räumlich näher sind.

Das Aufstöhnen hat einen Spieler sicherlich nicht verunsichert, da doch lediglich z.B. bei einem Fehlpass sein innerliches "Mist" bestätigt wurde. Auch das situationsbedinge Anfeuern hat den Spieler bestimmt mehr angespornt als der heute Singsang.
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für diejenigen die meinen Pyro und Böller wären gar nicht so gefährlich -aber falsche Zielgruppe hier im Forum, da Konsens besteht?!- anbei eine Geschichte die in Frankfurt passiert ist, losgelöst dass es keine Frankfurter Fans waren, macht es nicht besser oder schlechter

http://www.welt.de/sport/fussball/article111899208/Pyrotechnik-zerstoerte-das-Leben-dieses-Mannes.html

SGE-Nürnberg im Jahre 2008
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peter schrieb:

man verklärt nicht wenn man schreibt dass es anders war. und ich habe mich mit 10.000, die kollektiv aufstöhnten wenn der ball verloren wurde, und das wurde er damals auch schon oft, deutlich näher gefühlt als denjenigen die, völlig unbeeindruckt, weiter pippi langstumpf singen. und das, finde ich, unterscheidet den klassischen fußball vom event.

Das ist es, was ich schon Anfang der Woche meinte, dass es ohne Ultras nicht unbedingt schlechter ist.
Ich bin zu jung, um die Zeit vor 1997 groß miterlebt zu haben, aber ein bisschen was habe ich noch miterlebt, bzw. auch noch die End90er.

Wir alle kritisieren doch, dass Fußball zu einem Event gemacht worden ist.

DFB macht fette Choreos und feiert sich selbst
Ultras machen fette Choreos und feiern sich selbst

Über den Stadionsprecher werden Fans zu Gesängen animiert und koordiniert
emand mit Megafon animiert Fans zu Gesängen und koordiniert diese

Die Medien interessieren sich nicht mehr für das Spiel, sondern, wie das neue Tattoo von Ribery aussieht
Die Ultras interessieren sich nicht mehr für das Spiel, sondern, wie geil ihr einheitlich schwarzer Block im TV rüber kommt (alles schon in Diskussionen gehört!)

Der Verband und die Medien reden ständig von Hochrisiko-Spielen und erregen damit Aufmerksamkeit
Die Ultra-Szenen machen dazu die passenden Akündigungen und erregen damit Aufmerksamkeit

Die Ultras sind, wie ich schon seit vier Jahren hier schreibe, Teil des Events Fußball geworden. Beide Seiten brauchen einander und bilden eine Symbiose. Ohne Ultras müssten die Verbände und Vereine selbst für das Imagefördernde Drumherum (Optisch wie akustisch) sorgen, also etwa so, wie beim DFB (Choreos) oder in Hoffenheim (Beschallung). Und ohne diesen Faktor wären die Ultras schon m.E. längst viel mehr aus den Stadien rausgeworfen worden. Kurzum: Ich halte die Ultra-Szenen mittlerweile für nützliche Idioten des kommerziellen modernen Fußballs, die auch noch behaupten, einen traditionellen Fußball zu verteidigen, den sie a) nicht leben und b) gar nicht mehr kennen. Und man muss sich dann noch von 18-Jährigen sagen lassen, dass man kein richtiger Fan ist, weil man nicht bei einem 10-minütigen Singsang am vorletzten Spieltag im Abstiegskampf bei 0:1 Zwischenstand mitmacht.

Die Ultra-Bewegung war etwas sehr Gutes, aber sie erstickt an ihrer eigenen Selbstzufriedenheit, der fehlenden Selbstreflektion und den Gegebenheiten der heutigen Zeit, an der sie nicht einmal unschuldig ist, auch wenn sie das Gegenteil behauptet. Ich mache der Ultra-Bewegung nicht mal einen Vorwurf, so ziemlich jede "Bewegung" hat sich irgendwann überlebt, politisch, gesellschaftlich etc. , dass sie in Deutschland knapp 2 Jahrzehnte schon durchgehalten hat, ist ein Erfolg.

Wenn wir ein Stück vom alten Fußballgefühl wieder haben wollen, dann müssten, so hart es klingen mag, die Ultras abtreten oder sich neu erfinden.
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Also ich kann, mit allem Respekt vor deinen bis dato geschriebenen Zeilen als auch vor deiner Fähigkeit Zahlen in Worte zu packen oder verständlich zu machen, deine Sichtweise nur begrenzt teilen.

Ich fange mal an.

SGE_Werner schrieb:

Die Ultras interessieren sich nicht mehr für das Spiel, sondern, wie geil ihr einheitlich schwarzer Block im TV rüber kommt (alles schon in Diskussionen gehört!)

Die Ultras starten einen Aufruf und jeder kann diesem folgen oder nicht. Keiner ist gezwungen das mitzumachen. Ich habe noch nicht erlebt, dass jemand angegangen wird, wenn er diesem Aufruf nicht folgt. Also alles freiwillig und im Ermessen jedes einzelnen, ob er das mitmacht oder nicht.
Und das Ultras sich nicht für das Spiel interessieren, ist ebenfalls eine Behauptung, die einfach nicht stimmt. UF besteht nicht nur aus Martin und Dino. Man kann sehr wohl singen und gleichzeitig das Spiel verfolgen und das traue ich jedem hier zu.

SGE_Werner schrieb:

Kurzum: Ich halte die Ultra-Szenen mittlerweile für nützliche Idioten des kommerziellen modernen Fußballs, die auch noch behaupten, einen traditionellen Fußball zu verteidigen, den sie a) nicht leben und b) gar nicht mehr kennen. Und man muss sich dann noch von 18-Jährigen sagen lassen, dass man kein richtiger Fan ist, weil man nicht bei einem 10-minütigen Singsang am vorletzten Spieltag im Abstiegskampf bei 0:1 Zwischenstand mitmacht.

Du müsstes eigentlich wissen, dass die Ultrabewegung in Italien beheimatet war/ist. Diese glänzte in der Vergangenheit, wie von zig Reportern, Besuchern etc bestätigt und immer wieder in allen Medien erwähnt, mit Lautstärke in den Gesängen, fanatisches Anfeuern, Spruchbänder, Choreos sowie bunten Kurven. Und dazu gehört auch melodischen Gesänge.
Fussball und Stimmung in Deutschland war gänzlich eine andere. Obwohl hier viele das Gegenteil behaupten, die Stimmung war mies, das Stadion nur bei Highlight Spielen (soviel zum Thema Event) voll und das Gewaltpotenzial aus meiner Sicht noch höher als heute. Schlägereien wurde in den Stadion ausgetragen, nicht so wie heute, auf dem Acker oder mal in der Stadt.
Und das wünschen sich hier ein Großteil zurück? Im Leben nicht. Ganz zu schweigen von der poltischen Einstellung sowie das präsentieren von diversen eindeutigen Zeichen, Symbole und Schriftzüge.

Und früher hätte ein Bengel, der einem "Großen" was erzählen wollte, mal schön eine gefeuert bekommen. Wer sich  in der heutigen Zeit nicht mal verbal gegen so einen durchsezten kann und ihm die Meinung geigt, dem ist echt nicht zu helfen. Meine Erfahrung, wer hier klare Worte findet, wird von einem 18-jährigen ganz schnell in Ruhe gelassen.

SGE_Werner schrieb:

Wenn wir ein Stück vom alten Fußballgefühl wieder haben wollen, dann müssten, so hart es klingen mag, die Ultras abtreten oder sich neu erfinden.

Du meinst das Gefühl um 1997 oder was meinst du, wenn du sagst, du hast vorher keine Erinnerung, wie es war. Bitte schildere mir nochmal, was du genau zurück wünschst.
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für diejenigen die meinen Pyro und Böller wären gar nicht so gefährlich -aber falsche Zielgruppe hier im Forum, da Konsens besteht?!- anbei eine Geschichte die in Frankfurt passiert ist, losgelöst dass es keine Frankfurter Fans waren, macht es nicht besser oder schlechter

http://www.welt.de/sport/fussball/article111899208/Pyrotechnik-zerstoerte-das-Leben-dieses-Mannes.html

SGE-Nürnberg im Jahre 2008
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Tafelberg schrieb:

für diejenigen die meinen Pyro und Böller wären gar nicht so gefährlich -aber falsche Zielgruppe hier im Forum, da Konsens besteht?!- anbei eine Geschichte die in Frankfurt passiert ist, losgelöst dass es keine Frankfurter Fans waren, macht es nicht besser oder schlechter


http://www.welt.de/sport/fussball/article111899208/Pyrotechnik-zerstoerte-das-Leben-dieses-Mannes.html


SGE-Nürnberg im Jahre 2008

Böller sind scheiße. Punktum.
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Ja da sind dann auch wieder die Pfiffe gegen Alex Meier, gegen das Team oder sonst wen besser zu hören. Pfiffe und Verunsicherung der Spieler und Mannschaft, war das  nicht mal Thema? Bzw. mehrfach?

Und diese kamen gerne aus dem Oberrang und nicht aus den Stehplätzen. Und durch, wie hier es oft ausgedrückt wird sing sang, kann das gekonnt übertönt werden.

Bin gespannt, wann dann die oben erwähnte Disskusion um die "Verunsicherung der Mannschaft" wieder anfängt.

fastmeister92 schrieb:

Richtig, da konnte man schon am Aufstöhnen merken, dass etwas schief läuft. Ein Pass nicht angekommen, den falschen Spieler angespielt, eine Chance vertan ...

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Also alles in allem hat die Mannschaft damit zu leben, dass die Fans ihren Unmut kund tun, wenn über eine komplette Serie hinweg gar nichts zusammen läuft. Da müssen sie auch mal Pfiffe verknusen können. systematisch gegen Einzelne sollte es natürlich nicht gehen, versteht sich wohl von selbst.
Aber was das mit AMFG und dem Oberrang zu Vor-Ultra-Zeiten heißen soll, kapiere ich nicht. Das passt dann zeitlich nicht ganz zusammen. Oder meinst Du, dass Ultras Meier nicht geschmäht hätten? Und wo hing denn dieses unselige Buckel-Plakat?

Ich finde, hier geht gerade alles irgendwie durch- und viel zu viel gegeneinander. Ich habe "die Ultras" grds. gerne dabei, eben weil es lauter ist und auch mit ihnen ist ja situationsbezogene Unterstützung möglich. Eine Kollegin (Dortmundfan) war hellauf begeistert von der Stimmung im Frühjahr, als wir jeden Befreiungsschlag wie ein Tor gefeiert haben und der Gegner perplex bis eingeschüchtert und ehrfurchtsvoll auf die Südwesttribüne geschaut hat. Aber auf den Teil mit den Böllern und Raketen und inzwischen auch die Pyro würde ich halt gerne verzichten.
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Ja, die "alten Zeiten" waren auch nicht immer toll. Hooligans tobten sich aus, keine ausverkauften Stadien. Nicht, dass ich die Hooligangewalt der 80 er und 90er Jahre gut fände. Tue ich nämlich nicht.

Dennoch hat es mir früher mehr Spaß gemacht. Der Support war spielbezogen. Wenn die Mannschaften auf den Platz kamen, gab es Schnipselregen vom Feinsten. Die Stimmung im G-Block war immere gur, auch wenn oft nur 15.000 Leute in den Stadtwald kamen. Im Vergleich zu heute gefällt mir die Stimmung damals besser.

Die Zeiten der Hools sind vorbei. Die Zeit der Ultras, oder soll ich besser sagen: der Hooltras wird auch vorbei gehen.

Mit Verklärung der Vergangenheit hat das nichts zu tun.

P.S.: Meinen größten Respekt dem EFC Black & White für das Statement
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Also alles in allem hat die Mannschaft damit zu leben, dass die Fans ihren Unmut kund tun, wenn über eine komplette Serie hinweg gar nichts zusammen läuft. Da müssen sie auch mal Pfiffe verknusen können. systematisch gegen Einzelne sollte es natürlich nicht gehen, versteht sich wohl von selbst.
Aber was das mit AMFG und dem Oberrang zu Vor-Ultra-Zeiten heißen soll, kapiere ich nicht. Das passt dann zeitlich nicht ganz zusammen. Oder meinst Du, dass Ultras Meier nicht geschmäht hätten? Und wo hing denn dieses unselige Buckel-Plakat?

Ich finde, hier geht gerade alles irgendwie durch- und viel zu viel gegeneinander. Ich habe "die Ultras" grds. gerne dabei, eben weil es lauter ist und auch mit ihnen ist ja situationsbezogene Unterstützung möglich. Eine Kollegin (Dortmundfan) war hellauf begeistert von der Stimmung im Frühjahr, als wir jeden Befreiungsschlag wie ein Tor gefeiert haben und der Gegner perplex bis eingeschüchtert und ehrfurchtsvoll auf die Südwesttribüne geschaut hat. Aber auf den Teil mit den Böllern und Raketen und inzwischen auch die Pyro würde ich halt gerne verzichten.
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Haliaeetus schrieb:

Eine Kollegin (Dortmundfan) war hellauf begeistert von der Stimmung im Frühjahr, als wir jeden Befreiungsschlag wie ein Tor gefeiert haben und der Gegner perplex bis eingeschüchtert und ehrfurchtsvoll auf die Südwesttribüne geschaut hat. Aber auf den Teil mit den Böllern und Raketen und inzwischen auch die Pyro würde ich halt gerne verzichten.

warum kann es nicht einfach ohne Böller, Raketen etc. gehen?
eine ganz blöde naive Frage, die ich leider wieder im falschen Medium stelle
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Larruso schrieb:

Ja da sind dann auch wieder die Pfiffe gegen Alex Meier, gegen das Team oder sonst wen besser zu hören. Pfiffe und Verunsicherung der Spieler und Mannschaft, war das  nicht mal Thema? Bzw. mehrfach?


Und diese kamen gerne aus dem Oberrang und nicht aus den Stehplätzen. Und durch, wie hier es oft ausgedrückt wird sing sang, kann das gekonnt übertönt werden.


Bin gespannt, wann dann die oben erwähnte Disskusion um die "Verunsicherung der Mannschaft" wieder anfängt.


fastmeister92 schrieb:
Richtig, da konnte man schon am Aufstöhnen merken, dass etwas schief läuft. Ein Pass nicht angekommen, den falschen Spieler angespielt, eine Chance vertan ...

Damals wurde weniger gepfiffen als heute, mal in der HZ oder zum Spielende. Insgesamt waren die Zuschauer emotional wesentlich näher an der Mannschaft als heute, obwohl wir jetzt räumlich näher sind.

Das Aufstöhnen hat einen Spieler sicherlich nicht verunsichert, da doch lediglich z.B. bei einem Fehlpass sein innerliches "Mist" bestätigt wurde. Auch das situationsbedinge Anfeuern hat den Spieler bestimmt mehr angespornt als der heute Singsang.
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Heute wird doch gar nicht mehr gepfiffen. Wenn kommen mal Unmutsäußerungen am Ende des Spiels.

fastmeister92 schrieb:

nsgesamt waren die Zuschauer emotional wesentlich näher an der Mannschaft als heute, obwohl wir jetzt räumlich näher sind.

Das ist aus meiner Sicht der Tatsache geschuldet, dass früher Spieler länger bei einem Verein gewesen sind, ohne es in Zahlen belegen zu können. Heute sind Spieler ein durchlaufender Posten von teilweise weniger als einem Jahr.

Und wie belegst du deine These? Ich bin in erster Linie Fan von Eintracht Frankfurt und nur bedingt von einzelnen Spielern. Wer sich den ***** für seinen Arbeitgeber aufreisst, der wird unterstützt und baut zu diesem eine emotionale Bindung auf. Heute wie früher.

Und man konnte "früher" fast schon riechen, dass Benni Köhler oder Alex Meier, als Beispiel, bei jedem Pass Angst hatten, diesen nicht korrekt zu spielen, weil das Publikum dann gleich wieder "da ist". Also ist gibt durchaus negative wie auch positive Aspekte der verschiedenen Stimmungsformen.
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Also ich kann, mit allem Respekt vor deinen bis dato geschriebenen Zeilen als auch vor deiner Fähigkeit Zahlen in Worte zu packen oder verständlich zu machen, deine Sichtweise nur begrenzt teilen.

Ich fange mal an.

SGE_Werner schrieb:

Die Ultras interessieren sich nicht mehr für das Spiel, sondern, wie geil ihr einheitlich schwarzer Block im TV rüber kommt (alles schon in Diskussionen gehört!)

Die Ultras starten einen Aufruf und jeder kann diesem folgen oder nicht. Keiner ist gezwungen das mitzumachen. Ich habe noch nicht erlebt, dass jemand angegangen wird, wenn er diesem Aufruf nicht folgt. Also alles freiwillig und im Ermessen jedes einzelnen, ob er das mitmacht oder nicht.
Und das Ultras sich nicht für das Spiel interessieren, ist ebenfalls eine Behauptung, die einfach nicht stimmt. UF besteht nicht nur aus Martin und Dino. Man kann sehr wohl singen und gleichzeitig das Spiel verfolgen und das traue ich jedem hier zu.

SGE_Werner schrieb:

Kurzum: Ich halte die Ultra-Szenen mittlerweile für nützliche Idioten des kommerziellen modernen Fußballs, die auch noch behaupten, einen traditionellen Fußball zu verteidigen, den sie a) nicht leben und b) gar nicht mehr kennen. Und man muss sich dann noch von 18-Jährigen sagen lassen, dass man kein richtiger Fan ist, weil man nicht bei einem 10-minütigen Singsang am vorletzten Spieltag im Abstiegskampf bei 0:1 Zwischenstand mitmacht.

Du müsstes eigentlich wissen, dass die Ultrabewegung in Italien beheimatet war/ist. Diese glänzte in der Vergangenheit, wie von zig Reportern, Besuchern etc bestätigt und immer wieder in allen Medien erwähnt, mit Lautstärke in den Gesängen, fanatisches Anfeuern, Spruchbänder, Choreos sowie bunten Kurven. Und dazu gehört auch melodischen Gesänge.
Fussball und Stimmung in Deutschland war gänzlich eine andere. Obwohl hier viele das Gegenteil behaupten, die Stimmung war mies, das Stadion nur bei Highlight Spielen (soviel zum Thema Event) voll und das Gewaltpotenzial aus meiner Sicht noch höher als heute. Schlägereien wurde in den Stadion ausgetragen, nicht so wie heute, auf dem Acker oder mal in der Stadt.
Und das wünschen sich hier ein Großteil zurück? Im Leben nicht. Ganz zu schweigen von der poltischen Einstellung sowie das präsentieren von diversen eindeutigen Zeichen, Symbole und Schriftzüge.

Und früher hätte ein Bengel, der einem "Großen" was erzählen wollte, mal schön eine gefeuert bekommen. Wer sich  in der heutigen Zeit nicht mal verbal gegen so einen durchsezten kann und ihm die Meinung geigt, dem ist echt nicht zu helfen. Meine Erfahrung, wer hier klare Worte findet, wird von einem 18-jährigen ganz schnell in Ruhe gelassen.

SGE_Werner schrieb:

Wenn wir ein Stück vom alten Fußballgefühl wieder haben wollen, dann müssten, so hart es klingen mag, die Ultras abtreten oder sich neu erfinden.

Du meinst das Gefühl um 1997 oder was meinst du, wenn du sagst, du hast vorher keine Erinnerung, wie es war. Bitte schildere mir nochmal, was du genau zurück wünschst.
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Larruso schrieb:

Du müsstes eigentlich wissen, dass die Ultrabewegung in Italien beheimatet war/ist. Diese glänzte in der Vergangenheit, wie von zig Reportern, Besuchern etc bestätigt und immer wieder in allen Medien erwähnt, mit Lautstärke in den Gesängen, fanatisches Anfeuern, Spruchbänder, Choreos sowie bunten Kurven. Und dazu gehört auch melodischen Gesänge.

Ja, kommt aus Italien. Aber da und ja auch in anderen Ländern, die stark von Italien beeinflusst wurden, hat sich das halt in eine gewisse, mir nicht immer geheuere Richtung entwickelt. In Italien oder Argentinien (um mal die Barras Bravas aufzuführen) sind da teilweise extrem gewalttätige Vereinigungen am Start, die vielfach ihre Vereine erpressen oder mit Drogen und Waffen handeln und nicht zuletzt an den Ticketverkäufen mit verdienen, weil die Clubs sie fürchten und lieber "teilen" als einen offenen Krieg zu riskieren. Nur weils in Italien früher lauter und kreativer war als bei uns, muss man das ja nicht mit dem Verweis auf die Anfänge der Subkultur ungefragt verherrlichen.

Larruso schrieb:

Fussball und Stimmung in Deutschland war gänzlich eine andere. Obwohl hier viele das Gegenteil behaupten, die Stimmung war mies, das Stadion nur bei Highlight Spielen (soviel zum Thema Event) voll und das Gewaltpotenzial aus meiner Sicht noch höher als heute. Schlägereien wurde in den Stadion ausgetragen, nicht so wie heute, auf dem Acker oder mal in der Stadt.

Stimmt. Aber warum wurde es denn sicherer? Alleine weil heute die Ultras ganz vorne im Stehplatzsegment stehen oder vielleicht auch ein wenig, weil die Stadien besser einsehbar sind, mit Kameras relativ gut überwacht werden, Bereitschaftspolizei für alle Fälle parat steht, weil man nicht mehr mal eben nen Kasten Bier mitbringen kann und vielleicht auch in anderer Hinsicht die Kontrollen aufmerksamer erfolgen als früher?

Versteh mich nicht falsch. Die Bewegung hatte früher und hat immer noch ihre guten Seiten. Aber im Moment läuft einiges aus dem Ruder und wenn wir uns die genannten Italien oder Argentinien angucken, muss das noch nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein und vor dem Hintergrund kann man Missstände gar nicht früh genug ansprechen
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Larruso schrieb:

Du müsstes eigentlich wissen, dass die Ultrabewegung in Italien beheimatet war/ist. Diese glänzte in der Vergangenheit, wie von zig Reportern, Besuchern etc bestätigt und immer wieder in allen Medien erwähnt, mit Lautstärke in den Gesängen, fanatisches Anfeuern, Spruchbänder, Choreos sowie bunten Kurven. Und dazu gehört auch melodischen Gesänge.

Ja, kommt aus Italien. Aber da und ja auch in anderen Ländern, die stark von Italien beeinflusst wurden, hat sich das halt in eine gewisse, mir nicht immer geheuere Richtung entwickelt. In Italien oder Argentinien (um mal die Barras Bravas aufzuführen) sind da teilweise extrem gewalttätige Vereinigungen am Start, die vielfach ihre Vereine erpressen oder mit Drogen und Waffen handeln und nicht zuletzt an den Ticketverkäufen mit verdienen, weil die Clubs sie fürchten und lieber "teilen" als einen offenen Krieg zu riskieren. Nur weils in Italien früher lauter und kreativer war als bei uns, muss man das ja nicht mit dem Verweis auf die Anfänge der Subkultur ungefragt verherrlichen.

Larruso schrieb:

Fussball und Stimmung in Deutschland war gänzlich eine andere. Obwohl hier viele das Gegenteil behaupten, die Stimmung war mies, das Stadion nur bei Highlight Spielen (soviel zum Thema Event) voll und das Gewaltpotenzial aus meiner Sicht noch höher als heute. Schlägereien wurde in den Stadion ausgetragen, nicht so wie heute, auf dem Acker oder mal in der Stadt.

Stimmt. Aber warum wurde es denn sicherer? Alleine weil heute die Ultras ganz vorne im Stehplatzsegment stehen oder vielleicht auch ein wenig, weil die Stadien besser einsehbar sind, mit Kameras relativ gut überwacht werden, Bereitschaftspolizei für alle Fälle parat steht, weil man nicht mehr mal eben nen Kasten Bier mitbringen kann und vielleicht auch in anderer Hinsicht die Kontrollen aufmerksamer erfolgen als früher?

Versteh mich nicht falsch. Die Bewegung hatte früher und hat immer noch ihre guten Seiten. Aber im Moment läuft einiges aus dem Ruder und wenn wir uns die genannten Italien oder Argentinien angucken, muss das noch nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein und vor dem Hintergrund kann man Missstände gar nicht früh genug ansprechen
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Bin ganz bei dir, dass aktuell auf jeden Fall was passieren muss.

Was und wie bleibt allerdings die große Frage.

Weniger dicke Hose und mehr Eintracht (auf beiden Seiten, Ultras wie "normale" Fans) wäre allen zu wünschen.

EINTRACHT
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Also ich kann, mit allem Respekt vor deinen bis dato geschriebenen Zeilen als auch vor deiner Fähigkeit Zahlen in Worte zu packen oder verständlich zu machen, deine Sichtweise nur begrenzt teilen.

Ich fange mal an.

SGE_Werner schrieb:

Die Ultras interessieren sich nicht mehr für das Spiel, sondern, wie geil ihr einheitlich schwarzer Block im TV rüber kommt (alles schon in Diskussionen gehört!)

Die Ultras starten einen Aufruf und jeder kann diesem folgen oder nicht. Keiner ist gezwungen das mitzumachen. Ich habe noch nicht erlebt, dass jemand angegangen wird, wenn er diesem Aufruf nicht folgt. Also alles freiwillig und im Ermessen jedes einzelnen, ob er das mitmacht oder nicht.
Und das Ultras sich nicht für das Spiel interessieren, ist ebenfalls eine Behauptung, die einfach nicht stimmt. UF besteht nicht nur aus Martin und Dino. Man kann sehr wohl singen und gleichzeitig das Spiel verfolgen und das traue ich jedem hier zu.

SGE_Werner schrieb:

Kurzum: Ich halte die Ultra-Szenen mittlerweile für nützliche Idioten des kommerziellen modernen Fußballs, die auch noch behaupten, einen traditionellen Fußball zu verteidigen, den sie a) nicht leben und b) gar nicht mehr kennen. Und man muss sich dann noch von 18-Jährigen sagen lassen, dass man kein richtiger Fan ist, weil man nicht bei einem 10-minütigen Singsang am vorletzten Spieltag im Abstiegskampf bei 0:1 Zwischenstand mitmacht.

Du müsstes eigentlich wissen, dass die Ultrabewegung in Italien beheimatet war/ist. Diese glänzte in der Vergangenheit, wie von zig Reportern, Besuchern etc bestätigt und immer wieder in allen Medien erwähnt, mit Lautstärke in den Gesängen, fanatisches Anfeuern, Spruchbänder, Choreos sowie bunten Kurven. Und dazu gehört auch melodischen Gesänge.
Fussball und Stimmung in Deutschland war gänzlich eine andere. Obwohl hier viele das Gegenteil behaupten, die Stimmung war mies, das Stadion nur bei Highlight Spielen (soviel zum Thema Event) voll und das Gewaltpotenzial aus meiner Sicht noch höher als heute. Schlägereien wurde in den Stadion ausgetragen, nicht so wie heute, auf dem Acker oder mal in der Stadt.
Und das wünschen sich hier ein Großteil zurück? Im Leben nicht. Ganz zu schweigen von der poltischen Einstellung sowie das präsentieren von diversen eindeutigen Zeichen, Symbole und Schriftzüge.

Und früher hätte ein Bengel, der einem "Großen" was erzählen wollte, mal schön eine gefeuert bekommen. Wer sich  in der heutigen Zeit nicht mal verbal gegen so einen durchsezten kann und ihm die Meinung geigt, dem ist echt nicht zu helfen. Meine Erfahrung, wer hier klare Worte findet, wird von einem 18-jährigen ganz schnell in Ruhe gelassen.

SGE_Werner schrieb:

Wenn wir ein Stück vom alten Fußballgefühl wieder haben wollen, dann müssten, so hart es klingen mag, die Ultras abtreten oder sich neu erfinden.

Du meinst das Gefühl um 1997 oder was meinst du, wenn du sagst, du hast vorher keine Erinnerung, wie es war. Bitte schildere mir nochmal, was du genau zurück wünschst.
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Larruso schrieb:

Die Ultras starten einen Aufruf und jeder kann diesem folgen oder nicht. Keiner ist gezwungen das mitzumachen. Ich habe noch nicht erlebt, dass jemand angegangen wird, wenn er diesem Aufruf nicht folgt. Also alles freiwillig und im Ermessen jedes einzelnen, ob er das mitmacht oder nicht.

Darum ging es nicht, das habe ich auch nicht behauptet.

Larruso schrieb:

Und das Ultras sich nicht für das Spiel interessieren, ist ebenfalls eine Behauptung, die einfach nicht stimmt. UF besteht nicht nur aus Martin und Dino. Man kann sehr wohl singen und gleichzeitig das Spiel verfolgen und das traue ich jedem hier zu.

Genau darum ging es mir. Ich habe vllt. mich falsch ausgedrückt. Natürlich kann man beides gleichzeitig und natürlich sind nicht alle so. Aber ich habe in den paar Jahren, wo ich regelmäßig im Stadion und auch am GD war, ganz selten erlebt, dass es bei Gesprächen am Container oder im Block um das Spiel ging. Und wenn, dann eher unter den älteren der Szene. Und ich bin nicht der einzige, der diesen Eindruck bestätigen könnte, dass man nach einer klaren Heimniederlage am Container steht und die nur darüber reden, wie geil ihr Support war und dass die gegnerischen Fans nicht das Maul aufbekommen haben. Übrigens ist das generell ein Problem bei der jüngeren Generation, die m.E. gar nicht mehr wegen dem Spiel ins Stadion geht, sondern wegen dem Erlebnis. Kinder des Events.

Larruso schrieb:

Meine Erfahrung, wer hier klare Worte findet, wird von einem 18-jährigen ganz schnell in Ruhe gelassen.

Nicht, wenn man alleine neben einer Gruppe von ca. zehn dieser Sorte steht, die betrunken mit aggressivem Blick und Kapuzenpulli einen anraunzen.

Larruso schrieb:

Bitte schildere mir nochmal, was du genau zurück wünschst.

Ich wünsche mir gar nicht so sehr die Zeiten von früher zurück (ich kann so ab 93/94 beurteilen). Abgesehen von der Individualität. Manchmal fühle ich mich in der Fankurve, als wäre ich in Nordkorea. Dass es damals gewalttätiger zuging, will ich nicht mal bestreiten. Dass die rechten Idioten durch die Ultras rausgeworfen wurden, ist ein riesiger Verdienst.

Und ja, ich weiß über die Ursprünge der Ultra-Bewegung durchaus Bescheid. Ich wünsche mir, dass sich das Selbstverständnis der Ultra-Szene ändert. Aber ganz schnell. Ich scheine nicht der einzige zu sein, der den Eindruck hat, dass diese Szene sich für etwas Besseres hält, sich entsprechend so verhält und damit die Fanszene seit Jahren immer mehr spaltet.

Das, was die Ultra-Szenen in Deutschland betreiben, ist das Ende der Ultra-Szene in Deutschland. Gleichzeitig suchen sie die Schuld an diesem Prozess, an der Spaltung in der Kurve, an den Widerständen in den Medien und der Bevölkerung nur bei der anderen Seite. In der Stellungnahme des Fanclub-Verbands liest man diese Haltung auch raus. Wer sich höher zu stellen scheint als die Sache, für deren Eintreten man angefangen hat, wird untergehen. Die Geschichte hat das oft gezeigt und sie wird mir leider auch hier recht geben. Wir reden gerne noch mal in fünf Jahren darüber. Wenn Du recht hattest, kriegst Du gerne ein Bier von mir.

Ach ja, dazu noch was...

Larruso schrieb:

das Stadion nur bei Highlight Spielen (soviel zum Thema Event) voll

Wieso soviel zum Thema Event? Weil die Leute eher zu den Topspielen gehen? Das war schon damals so und ist heute auch noch so. Hätte unser Stadion mehr Plätze, kämen gegen Wolfsburg 42000 und gegen Bayern 90000. Da sehe ich keinen Unterschied zu den 20000 und 50000 früher. Angebot und Nachfrage.

Aber bei der Frage nach dem "früher oder heute, was ist besser" sollte man im Zusammenhang mit der Ultra-Frage die leeren Stadien mal weglassen, auch wenn Du den vermutlich gar nicht herstellen wolltest. Der Anstieg des Zuschauerschnitts um ca. 20000 / Spiel liegt wohl kaum daran, dass in den Bundesligastadien plötzlich 20000 Ultras pro Spiel sind. Da haben die neuen Stadien, die Kommerzialisierung, die Medialisierung, die WM 2006 usw. ebenfalls ihre Effekte gehabt. Und ehrlich gesagt zur Stimmung... Wenn mir die miese Stimmung von damals wieder lieber wäre als die Stimmung jetzt und einigen anderen auch, dann sollte man sich vllt. mal Gedanken machen, was aktuell so im Argen liegt, dass man überhaupt so denkt.


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