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Im Wahljahr 2017 - Wie geht es mit der AfD weiter?


Thread wurde von SGE_Werner am Montag, 01. Januar 2018, 20:30 Uhr um 20:30 Uhr gesperrt weil:
Genug diskutiert. Zeit für einen neuen!
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AdlerBonn schrieb:

Unser Widerstand sollte also Aufklärung sein.


Jau, kannst ja mal in Tannenbusch oder Godesberg aufklären. Traust du dich dort erkennbar (verkleidet oder nicht) als Homosexueller oder Jude rumzulaufen? Oder auch als junges Mädel in der Dunkelheit mit Minirock?
Klär nur weiter auf, für die ganzen "Einzelfälle" an Vergewaltigungen und Morden ist euer fröhliches Multikultigeschrei ja Wasser auf die Mühlen. Aber solange es einen selbst ja nicht betrifft, warum was an der Situation ändern wollen? Zum Glücl ist der arme 15 jährige afghanische unbegleitete Minderjährige ja jetzt in Sicherheit. Eine Familie hat dadurch eine Tochter weniger, aber was solls, der Flüchtling ist sicher! Grenzdebil.
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Gude Tom,.

ich glaube nicht, dass unter uns jemand ist, der Vergewaltigungen, Überfälle, Körperverletzungsdelikte oder andere Straftaten auch nur ansatzweise auf die leichte Schulter nimmt.
Du nicht, ich nicht und sicher kein klar denkender Mensch hier im Forum.
Es ist halt nur verdammt wichtig, dass wir nicht wieder einen "Schuldigen" ausmachen, der dann das Synonym für Straftaten dieser Art sein soll.
Deshalb halte ich es auch für richtig, dass der Präsident von unserem Verein sich gegen Rassismus u. ä. ausspricht. Dir werde ich es nicht erzählen müssen - in unserem Museum ist unter dem Jahresband bei 1936 aufgelistet wie Eintracht Frankfurt zwar mit Bedauern aber konsequent jüdische Mitglieder aus dem Verein warf.
Also ich halte die Diskussion, die Herr Fischer losgetreten hat für richtig und wichtig und es hat ein jeder die Möglichkeit sich dazu zu äußern. Auch auf der Mitgliederversammlung am 28.01.2018.
Vielleicht schaffen wir es - trotz aller unterschiedlichen Auffassungen - einträchtlich miteinander umzugehen (nee, ich bin kein Gutmensch, den Anlauf dazu habe ich um Jahrzehnte verpasst).

In diesem Sinne wünsche ich Dir und allen anderen Forumsmitgliedern einen guten Rutsch in ein gesundes, glückliches und hoffentlich friedvolles neues Jahr.

Klaus
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audioTom schrieb:

Jau, kannst ja mal in Tannenbusch oder Godesberg aufklären. Traust du dich dort erkennbar (verkleidet oder nicht) als Homosexueller oder Jude rumzulaufen? Oder auch als junges Mädel in der Dunkelheit mit Minirock?
Klär nur weiter auf, für die ganzen "Einzelfälle" an Vergewaltigungen und Morden ist euer fröhliches Multikultigeschrei ja Wasser auf die Mühlen. Aber solange es einen selbst ja nicht betrifft, warum was an der Situation ändern wollen? Zum Glücl ist der arme 15 jährige afghanische unbegleitete Minderjährige ja jetzt in Sicherheit. Eine Familie hat dadurch eine Tochter weniger, aber was solls, der Flüchtling ist sicher! Grenzdebil.        


Dein Gedankengut ist rechtsradikal. Ich muss Dich nicht in eine rechte Schublade stecken, Du sitzt da tief drin und zeigst das allen mit solchen Beiträgen. Auch wenn es überhaupt keinen Sinn macht, mit jemanden wie Dir zu diskutieren, weil Du gar nicht auf Gegenargumente eingehst und Dich einer Diskussion gar nicht stellst, werde ich einen kleinen Versuch starten, Deinen Beitrag aufzubröseln.

Zunächst einmal zu den zitierten No-Go-Areas. Ich streite nicht ab, dass es da Probleme gibt. Die sind allen bekannt. Viele wurden auch zu gerne ausgeblendet von Seiten der Politik. Man darf sich aber schon fragen, ob Du die selbe Frage bzgl. Dunkelhäutigen für Freital oder Bautzen Dir auch stellst.

Auch wenn Du das gerne ausblendest, im Jahr 2016 gab es 23.500 politische Straftaten von rechts. In den letzten 27 Jahren sind je nach Statistik zwischen 75 und 200 Menschen durch rechte Gewalt gestorben. Das, was Du anderen vorwirfst, dass sie nur einseitig eine Sache betrachten, machst Du hier durchweg. Du hast hier kein Anrecht, den moralischen Finger über andere zu erheben bzgl. Verhaltensweisen, die Du jeden hier permanent an den Tag legst.

Zu der Sache mit dem 15-Jährigen Afghanen und seiner Ex-Freundin ist erstmal den Angehörigen viel Kraft zu wünschen. Hier sind wir generell bei dem Problem, wenn viele junge Männer mit einer anderen Erziehung und Lebenserfahrung bzgl. Gewalt, Ehre, Frauenbild in einem Land auftauchen, ohne Halt und ohne Familie. Dieses Problem sehe ich genauso, aber ich instrumentalisiere nicht ein 15-Jähriges Opfer für meine politische Ideologie.
Maria, Mia, die Opfer am Domplatz sind doch Dir oder anderen völlig egal. Es geht Dir einzig darum, dass es ein Flüchtling war.
Und dann wählst Du eine Partei, die sich aufregt, dass der Mord an Oury Jalloh von Linken instrumentalisiert wird, selbiges aber jeden Tag bei Opfern durch Flüchtlinge tut.

Ehrlich gesagt, verlogener geht es nicht. Das ist kein rechtes Gedankengut mehr, das ist rechtsradikal. Denn nur Radikale würden Opfer dermaßen instrumentalisieren.

Gestern ist übrigens in Halle/Saale in einem Supermarkt eine 40-Jährige Frau von einem 49-Jährigen umgebracht worden. Wohl eine Beziehungstat. Diese Frau hat auch Familie. Diese Frau wurde auch in einem Supermarkt umgebracht. Diese Frau wurde aber nicht durch einen Flüchtling umgebracht. Deswegen steht der Artikel bei der Bild nicht an erster Stelle, sondern irgendwo weiter unten. Deswegen erwähnst Du den Fall auch nicht. Es geht Dir nicht um das Opfer, es geht Dir um die Nationalität des Täters. Es geht Dir nicht um die tiefergehenden Probleme, es geht Dir nur um pauschalisierendes Dreckwerfen.

Und dann laufen hier noch andere User herum, die sich darüber beklagen, dass sie "Stasi-mäßig" bzgl. ihrer früher mal geäußerten Aussagen bewertet werden. Für die User ist es dann aber gleichermaßen ok, alte Zitate von Claudia Roth etc. herauszusuchen, um diese anzugreifen. Gleichzeitig wollen sie aber, dass mal Schluss ist mit der Erinnerung an Dinge von früher (so 33-45 etwa). Auch das nennt man... verlogen.

Ich höre von vielen AfDlern immer "Man wird doch mal sagen dürfen". Wenn Ihr an der Macht sein würdet, würdet ihr allen hier, die sich gegen Euch stellen, den Mund verbieten. Wie es die Gedankenbrüder vor gut 80 Jahren auch schon getan haben.
Ich habe die Briefe von meinem Großonkel (Waffen-SS, zuvor Hitlerjugend, NSDAP-Mitglied) gelesen, Ausgaben vom Stürmer, Teile von Mein Kampf, Reden von Goebbels mir angehört, Gespräche von Menschen, warum sie Hitler gewählt haben. Und dann lese ich Deine Beiträge und sehe einfach kaum noch einen Unterschied.

Übrigens: Bzgl. Schutz von Homosexuellen und Juden ist es natürlich besonders lustig, die Partei zu präferieren, die gegen die Homo-Ehe klagen will und die jemanden wie Gedeon weiterhin trotz Fraktionsausschluss hofiert. Das ist so, als hätte die NSDAP behauptet, sie wolle die SPD-Mitglieder vor Angriffen durch die KPD schützen. Absurd.
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Respekt Werner!
Ich unterschreibe jedes Wort. Jeder Satz, jedes Argument, jeder Vergleich trifft es genau auf den Punkt!
Und wer es nach dem Lesen Deines Beitrages immer noch nicht kapiert hat, warum die AfD keine Alternative ist, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.
Danke für Deinen kompetenten und objektiven Text.
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Jemand der AFD wählt  automatisch in die Rassistenschublade zu stecken
macht es sich zu einfach.
Das Thema ist etwas komplexer.
Da unsere Regierung viele Dinge nicht gebacken bekommt,
wird von unzufriedenen Leuten AFD gewählt
in der Hoffnung auf Besserung.



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Respekt Werner!
Ich unterschreibe jedes Wort. Jeder Satz, jedes Argument, jeder Vergleich trifft es genau auf den Punkt!
Und wer es nach dem Lesen Deines Beitrages immer noch nicht kapiert hat, warum die AfD keine Alternative ist, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.
Danke für Deinen kompetenten und objektiven Text.
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AdlerBonn schrieb:

Respekt Werner!
Ich unterschreibe jedes Wort. Jeder Satz, jedes Argument, jeder Vergleich trifft es genau auf den Punkt!
Und wer es nach dem Lesen Deines Beitrages immer noch nicht kapiert hat, warum die AfD keine Alternative ist, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.
Danke für Deinen kompetenten und objektiven Text.


Da schließe ich mich gerne an.
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Jemand der AFD wählt  automatisch in die Rassistenschublade zu stecken
macht es sich zu einfach.
Das Thema ist etwas komplexer.
Da unsere Regierung viele Dinge nicht gebacken bekommt,
wird von unzufriedenen Leuten AFD gewählt
in der Hoffnung auf Besserung.



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petersch schrieb:

Jemand der AFD wählt  automatisch in die Rassistenschublade zu stecken
macht es sich zu einfach.
Das Thema ist etwas komplexer.
Da unsere Regierung viele Dinge nicht gebacken bekommt,
wird von unzufriedenen Leuten AFD gewählt
in der Hoffnung auf Besserung.

Besserung inwiefern? Versuch doch mal, die Komplexität ein wenig aufzudröseln. Was genau bekommt unsere Regierung nicht gebacken und wird von der AfD besser gemacht?
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Übrigens mal für Tom...

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/wehrhafte-demokratie-kommentar-zur-tat-von-kandel-15362596.html

Das ist doch etwas, was Du unterschreiben könntest. Sachliche und kritische Beiträge. Darüber kann man dann streiten, anderer Meinung sein, aber auf einer ganz anderen vernünftigeren Ebene.

Warum kommt von Dir nichts an Lösungsvorschlägen oder an sachlichen Diskussionen, sondern nur wiederholtes Auskotzen, nachdem man sich die Wut reingefuttert hat? Sozusagen rechte Bulimie.
Die Situation ist jetzt, wie sie ist. Und damit müssen wir fertig werden. Bei jeder Folgeerscheinung jetzt wieder die üblichen Tiraden abzulassen, soll das Problem lösen?
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Jemand der AFD wählt  automatisch in die Rassistenschublade zu stecken
macht es sich zu einfach.
Das Thema ist etwas komplexer.
Da unsere Regierung viele Dinge nicht gebacken bekommt,
wird von unzufriedenen Leuten AFD gewählt
in der Hoffnung auf Besserung.



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petersch schrieb:

Da unsere Regierung viele Dinge nicht gebacken bekommt,
wird von unzufriedenen Leuten AFD gewählt
in der Hoffnung auf Besserung.

Auch das ist zu einfach. Wie bei jeder anderen Partei auch, sind die Gründe sicher sehr vielfältig. Über die Gründe lässt sich sicher streiten und man muss sie sicher nicht gut heißen aber es gibt nie nur einen.
Und so mancher, der heute Partei X wählt, sieht schon morgen genug Gründe, ihr Kreuz der Partei Y zu geben.
Wer allerdings nicht mal weiß, warum er X oder Y wählt, der braucht vielleicht ein wenig Aufklärung oder ihm ist vielleicht nicht zu helfen, je nach Einzelfall.
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Jemand der AFD wählt  automatisch in die Rassistenschublade zu stecken
macht es sich zu einfach.
Das Thema ist etwas komplexer.
Da unsere Regierung viele Dinge nicht gebacken bekommt,
wird von unzufriedenen Leuten AFD gewählt
in der Hoffnung auf Besserung.



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petersch schrieb:

Da unsere Regierung viele Dinge nicht gebacken bekommt,
wird von unzufriedenen Leuten AFD gewählt
in der Hoffnung auf Besserung.


Natürlich wählen viele AfD (auch) aus Protest. Oder als Abstrafen von z.B. Merkels Flüchtlingspolitik.
Aber dann muss man sich auch gefallen lassen, dass man darauf aufmerksam gemacht wird, dass die AfD in nicht unerheblichen Teilen ein geschlossenes rechtes, teils rechtsradikales Weltbild pflegt. Wer die AfD wählt, wählt zum Teil Rassisten, Nationalisten und Rechtsradikale in Bundestag und Landestag.
Man kann sich doch nicht bei aller verständlichen Kritik an der Regierungspolitik Leute wie Höcke "schönreden".

Hier gibt es User, die haben geschrieben, dass sie die AfD nicht mehr wählen würden, wenn Leute wie Höcke, Gauland und Co. das Zepter übernehmen, wenn die Partei weiter nach rechts driftet. Heute verteidigen sie diese Personen, relativieren ihre Aussagen oder wählen die AfD trotz dieser Personen.
Das erinnert dann doch wieder an die Anfänge der 30er Jahre. Alle anderen haben versagt, jetzt wähle ich mal aus Protest die NSDAP.
Dumm nur, wenn die Menschen danach nicht mehr die freie Wahl haben, diese Partei auch wieder loszuwerden. Man sieht ja, wie rechtspopulistische Parteien, wenn sie an der Macht sind, Justiz, Medien etc. beeinflussen und einschränken. Parteien, die Jahre zuvor sich noch darüber beklagt haben, dass diese nicht neutral handeln und sie benachteiligen... Dass die Konkurrenz korrupt wäre, sich die Ämter zuschachert usw.

Das ist ja das Absurde an Rechtspopulisten wie z.B. der AfD. Wasser predigen und Wein trinken.
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Übrigens mal für Tom...

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/wehrhafte-demokratie-kommentar-zur-tat-von-kandel-15362596.html

Das ist doch etwas, was Du unterschreiben könntest. Sachliche und kritische Beiträge. Darüber kann man dann streiten, anderer Meinung sein, aber auf einer ganz anderen vernünftigeren Ebene.

Warum kommt von Dir nichts an Lösungsvorschlägen oder an sachlichen Diskussionen, sondern nur wiederholtes Auskotzen, nachdem man sich die Wut reingefuttert hat? Sozusagen rechte Bulimie.
Die Situation ist jetzt, wie sie ist. Und damit müssen wir fertig werden. Bei jeder Folgeerscheinung jetzt wieder die üblichen Tiraden abzulassen, soll das Problem lösen?
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Jepp, über so etwas kann  man diskutieren.
Mit eigener einschlägiger Erfahrung meine bescheidene Meinung dazu:

1. Trotz miserabelster Grundvoraussetzungen (Traumatisiert, ohne Sprachkenntnisse, ohne Familien, ohne Aussicht auf Familien wegen Aussetzen des Nachzugs) sowie teilweise kontraproduktiver Behandlung (Rassismus, Bedrohungen, Unterbringung, Gängelung durch Behörden etc.) ist statistisch gesehen das Verhalten der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in Deutschland nahezu vorbildlich. An dieser Tatsache ändert auch Kandel nichts.

2. Trotzdem ist jeder blauäugig, der sich ausmalt, dass diese Menschen hierher kommen, sich durch die Bank gesittet benehmen, von heute auf morgen problemlos die Kultur wechseln, all die oben geschilderten Umstände einfach so wegstecken und sich brav in der Schlange hinten anstellen. Wer dies erwartet ist naiv und sollte sich fragen, wie er selbst in einer solchen Situation mit dem Leben zurecht käme.

Meine Erfahrung: eine gewisse Vorsicht und eine gewisse Distanz schadet einem gedeihlichen Zusammenleben nicht, schützt aber vor Komplikationen. Nur wer bereit ist, sich sowohl die Historie als auch den Ist-Zustand eines Flüchtlings zu vergegenwärtigen und sich damit auseinanderzusetzen, wird die richtige Balance im Umgang mit ihm finden und dann auch wissen, ob er sich über ein normales Maß hinaus annähern kann und will.
98 % aller Flüchtlinge, die ich kennengelernt habe, sind diesbezüglich absolut kooperativ und problemlos. Aber warum sollte es unter Flüchtlingen nicht auch die 2 % geben, die es bei Deutschen auch gibt und die dann Probleme bereiten können?
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Jepp, über so etwas kann  man diskutieren.
Mit eigener einschlägiger Erfahrung meine bescheidene Meinung dazu:

1. Trotz miserabelster Grundvoraussetzungen (Traumatisiert, ohne Sprachkenntnisse, ohne Familien, ohne Aussicht auf Familien wegen Aussetzen des Nachzugs) sowie teilweise kontraproduktiver Behandlung (Rassismus, Bedrohungen, Unterbringung, Gängelung durch Behörden etc.) ist statistisch gesehen das Verhalten der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in Deutschland nahezu vorbildlich. An dieser Tatsache ändert auch Kandel nichts.

2. Trotzdem ist jeder blauäugig, der sich ausmalt, dass diese Menschen hierher kommen, sich durch die Bank gesittet benehmen, von heute auf morgen problemlos die Kultur wechseln, all die oben geschilderten Umstände einfach so wegstecken und sich brav in der Schlange hinten anstellen. Wer dies erwartet ist naiv und sollte sich fragen, wie er selbst in einer solchen Situation mit dem Leben zurecht käme.

Meine Erfahrung: eine gewisse Vorsicht und eine gewisse Distanz schadet einem gedeihlichen Zusammenleben nicht, schützt aber vor Komplikationen. Nur wer bereit ist, sich sowohl die Historie als auch den Ist-Zustand eines Flüchtlings zu vergegenwärtigen und sich damit auseinanderzusetzen, wird die richtige Balance im Umgang mit ihm finden und dann auch wissen, ob er sich über ein normales Maß hinaus annähern kann und will.
98 % aller Flüchtlinge, die ich kennengelernt habe, sind diesbezüglich absolut kooperativ und problemlos. Aber warum sollte es unter Flüchtlingen nicht auch die 2 % geben, die es bei Deutschen auch gibt und die dann Probleme bereiten können?
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WuerzburgerAdler schrieb:

98 % aller Flüchtlinge, die ich kennengelernt habe, sind diesbezüglich absolut kooperativ und problemlos. Aber warum sollte es unter Flüchtlingen nicht auch die 2 % geben, die es bei Deutschen auch gibt und die dann Probleme bereiten können?        


Korrekt. Die 2 % gibt es überall. Bei den Flüchtlingen kommt halt noch dazu, dass sie andere Gewalterfahrungen gemacht haben.

Wie Menschen, vor allem junge Männer agieren, wenn sie ohne Perspektive, nicht in ihrer Heimat, teils ohne Familie, ohne Perspektive auf Job und Wohnung, zusammengepfercht oder untergebracht mit vielen anderen, denen es genauso geht, sieht man ab Minute 3 hier:

https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video654860.html

Ich habe das Video schon mal hier irgendwann gepostet, aber ich finde es immer wieder wertvoll.
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petersch schrieb:

Da unsere Regierung viele Dinge nicht gebacken bekommt,
wird von unzufriedenen Leuten AFD gewählt
in der Hoffnung auf Besserung.

Auch das ist zu einfach. Wie bei jeder anderen Partei auch, sind die Gründe sicher sehr vielfältig. Über die Gründe lässt sich sicher streiten und man muss sie sicher nicht gut heißen aber es gibt nie nur einen.
Und so mancher, der heute Partei X wählt, sieht schon morgen genug Gründe, ihr Kreuz der Partei Y zu geben.
Wer allerdings nicht mal weiß, warum er X oder Y wählt, der braucht vielleicht ein wenig Aufklärung oder ihm ist vielleicht nicht zu helfen, je nach Einzelfall.
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Ich behaupte einfach mal ins Blaue hinein, die AfD wird nicht aus vorrangig aus Protest gewählt, sondern aufgrund ihrer Inhalte, auch wenn die Wählerbefragungen etwas anderes besagen. Denn die sagen einfach nur dann reflexartig "ja, aus Protest gegen die anderen", aber in Wirklichkeit Protest aufgrund dessen, was die Partei vertritt.

Denn die Frage, warum ausgerechnet die AfD auf rechter Seite den Durchbruch erzielte, aber die vielen anderen vor ihnen nicht, die kann mir bis dato keiner beantworten.
Denn die 6 Mio., die sich heute der AfD anschließen, sei es als Mitglied oder Wähler hätten ja rein theoretisch auch vorher eine andere rechts stehende oder rechtsextreme Partei wählen können, um ihren Protest auszudrücken.
Die NPD gab es schon immer, die DVU gab es bis hin zu Gruppierungen wie proKöln/proDeutschland, Die Republikaner und Die Freiheit und noch so zwei, drei andere.
Die kamen aber oft nicht mal über die Wahlkampfkostenerstattung. Während die AfD aus dem Stand 6 Monate nach der Gründung knapp den Einzug in den Bundestag verpasste und es sie danach in quasi jedes Parlament regelrecht spülte.
Warum das so ist, dazu konnte mir bislang noch niemand plausible Erklärungen oder auch nur Ansätze dafür liefern.

Für mich wirkt es so, als schauten die Wähler sehr genau hin, weshalb sich jemand/eine Organisation zur Wahl stellt und welche Ziele er/sie vertritt.
These: Die NPD/DVU wurde nicht gewählt, weil sie echtes rechtsradikales Gedankengut pflegt und mit aktuellen politischen Forderungen vermischt. Sie vertraten Austritt aus der EU, Wiedereinführung einer eigenen Währung, Kindergeld nur für Deutsche, etc. und gleichzeitig pflegten sie die politische Tradition bzw. Politik der NSDAP mit Wehrmachtssymbolik, Hess-Gedenk-Aufmärschen, Sonnenwendfeiern, bis hin zur Betreibung von Gutshöfen in Schweden zur Züchtung reinrassiger Deutscher.
Natürlich immer an der Grenze zu diversen StGB-§ oder darüber hinaus. Die hielten den Verfassungsschutz im Alleingang auf Trab, so dass man irgendwann nicht mehr wusste, ob die NPD der Verfassungsschutz ist oder der Verfassungsschutz die NPD.
Auch an Geld hat es diesen Parteien nie gemangelt, weil Leute wie Gerhard Frey, Jürgen Rieger und noch ein paar andere Millionensummen zur Verfügung stellten.
Genützt hat es ihnen nichts, sie schafften es nicht, die Wähler zu überzeugen. Evtl. hatten die geglaubt "All PR is good PR" und wenn man mit provokativen/strafbaren Aktionen nur genug Bambule macht und den Bekanntheitsgrad erhöht, dann interessieren sich die Wähler auch für die bundespolitisch-konservativen Inhalte.
Doch Pustekuchen! Die Wähler schauten wohl doch genauer hin und hinterfragten, was sie da tun, wenn sie die NPD ankreuzen und nahmen dann i.d.R. davon Abstand. Weil sie wussten, dass sie dann eine Partei wählen, die nicht nur Politikfragen des aktuell gegenwärtigen Zeitgeschehens aufwirft, sondern stark einer rechtsradikalen NSDAP-Ideologie verhaftet ist.

Wenn jetzt die AfDler als Rechtsradikale, Rechtsextreme oder Nazis bezeichnet werden oder mit dem Gedankengut von 1933-1945 in Verbindung gebracht werden, dann bleibt immer noch die Frage offen, warum die jetzt ausgerechnet in der AfD in Erscheinung treten und vorher nicht?
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Ich behaupte einfach mal ins Blaue hinein, die AfD wird nicht aus vorrangig aus Protest gewählt, sondern aufgrund ihrer Inhalte, auch wenn die Wählerbefragungen etwas anderes besagen. Denn die sagen einfach nur dann reflexartig "ja, aus Protest gegen die anderen", aber in Wirklichkeit Protest aufgrund dessen, was die Partei vertritt.

Denn die Frage, warum ausgerechnet die AfD auf rechter Seite den Durchbruch erzielte, aber die vielen anderen vor ihnen nicht, die kann mir bis dato keiner beantworten.
Denn die 6 Mio., die sich heute der AfD anschließen, sei es als Mitglied oder Wähler hätten ja rein theoretisch auch vorher eine andere rechts stehende oder rechtsextreme Partei wählen können, um ihren Protest auszudrücken.
Die NPD gab es schon immer, die DVU gab es bis hin zu Gruppierungen wie proKöln/proDeutschland, Die Republikaner und Die Freiheit und noch so zwei, drei andere.
Die kamen aber oft nicht mal über die Wahlkampfkostenerstattung. Während die AfD aus dem Stand 6 Monate nach der Gründung knapp den Einzug in den Bundestag verpasste und es sie danach in quasi jedes Parlament regelrecht spülte.
Warum das so ist, dazu konnte mir bislang noch niemand plausible Erklärungen oder auch nur Ansätze dafür liefern.

Für mich wirkt es so, als schauten die Wähler sehr genau hin, weshalb sich jemand/eine Organisation zur Wahl stellt und welche Ziele er/sie vertritt.
These: Die NPD/DVU wurde nicht gewählt, weil sie echtes rechtsradikales Gedankengut pflegt und mit aktuellen politischen Forderungen vermischt. Sie vertraten Austritt aus der EU, Wiedereinführung einer eigenen Währung, Kindergeld nur für Deutsche, etc. und gleichzeitig pflegten sie die politische Tradition bzw. Politik der NSDAP mit Wehrmachtssymbolik, Hess-Gedenk-Aufmärschen, Sonnenwendfeiern, bis hin zur Betreibung von Gutshöfen in Schweden zur Züchtung reinrassiger Deutscher.
Natürlich immer an der Grenze zu diversen StGB-§ oder darüber hinaus. Die hielten den Verfassungsschutz im Alleingang auf Trab, so dass man irgendwann nicht mehr wusste, ob die NPD der Verfassungsschutz ist oder der Verfassungsschutz die NPD.
Auch an Geld hat es diesen Parteien nie gemangelt, weil Leute wie Gerhard Frey, Jürgen Rieger und noch ein paar andere Millionensummen zur Verfügung stellten.
Genützt hat es ihnen nichts, sie schafften es nicht, die Wähler zu überzeugen. Evtl. hatten die geglaubt "All PR is good PR" und wenn man mit provokativen/strafbaren Aktionen nur genug Bambule macht und den Bekanntheitsgrad erhöht, dann interessieren sich die Wähler auch für die bundespolitisch-konservativen Inhalte.
Doch Pustekuchen! Die Wähler schauten wohl doch genauer hin und hinterfragten, was sie da tun, wenn sie die NPD ankreuzen und nahmen dann i.d.R. davon Abstand. Weil sie wussten, dass sie dann eine Partei wählen, die nicht nur Politikfragen des aktuell gegenwärtigen Zeitgeschehens aufwirft, sondern stark einer rechtsradikalen NSDAP-Ideologie verhaftet ist.

Wenn jetzt die AfDler als Rechtsradikale, Rechtsextreme oder Nazis bezeichnet werden oder mit dem Gedankengut von 1933-1945 in Verbindung gebracht werden, dann bleibt immer noch die Frage offen, warum die jetzt ausgerechnet in der AfD in Erscheinung treten und vorher nicht?
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eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

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Was möchtest du mit dem Posting bezwecken? Möchtest du zeigen, dass AFD Wähler keine, ich zitiere dich, "Rechtsradikale, Rechtsextreme, Nazis oder Leute, die mit dem Gedankengut von 1933-1945 in Verbindung gebracht werden", sonst hätten sie ja auch vorher NPD gewählt?
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Ich behaupte einfach mal ins Blaue hinein, die AfD wird nicht aus vorrangig aus Protest gewählt, sondern aufgrund ihrer Inhalte, auch wenn die Wählerbefragungen etwas anderes besagen. Denn die sagen einfach nur dann reflexartig "ja, aus Protest gegen die anderen", aber in Wirklichkeit Protest aufgrund dessen, was die Partei vertritt.

Denn die Frage, warum ausgerechnet die AfD auf rechter Seite den Durchbruch erzielte, aber die vielen anderen vor ihnen nicht, die kann mir bis dato keiner beantworten.
Denn die 6 Mio., die sich heute der AfD anschließen, sei es als Mitglied oder Wähler hätten ja rein theoretisch auch vorher eine andere rechts stehende oder rechtsextreme Partei wählen können, um ihren Protest auszudrücken.
Die NPD gab es schon immer, die DVU gab es bis hin zu Gruppierungen wie proKöln/proDeutschland, Die Republikaner und Die Freiheit und noch so zwei, drei andere.
Die kamen aber oft nicht mal über die Wahlkampfkostenerstattung. Während die AfD aus dem Stand 6 Monate nach der Gründung knapp den Einzug in den Bundestag verpasste und es sie danach in quasi jedes Parlament regelrecht spülte.
Warum das so ist, dazu konnte mir bislang noch niemand plausible Erklärungen oder auch nur Ansätze dafür liefern.

Für mich wirkt es so, als schauten die Wähler sehr genau hin, weshalb sich jemand/eine Organisation zur Wahl stellt und welche Ziele er/sie vertritt.
These: Die NPD/DVU wurde nicht gewählt, weil sie echtes rechtsradikales Gedankengut pflegt und mit aktuellen politischen Forderungen vermischt. Sie vertraten Austritt aus der EU, Wiedereinführung einer eigenen Währung, Kindergeld nur für Deutsche, etc. und gleichzeitig pflegten sie die politische Tradition bzw. Politik der NSDAP mit Wehrmachtssymbolik, Hess-Gedenk-Aufmärschen, Sonnenwendfeiern, bis hin zur Betreibung von Gutshöfen in Schweden zur Züchtung reinrassiger Deutscher.
Natürlich immer an der Grenze zu diversen StGB-§ oder darüber hinaus. Die hielten den Verfassungsschutz im Alleingang auf Trab, so dass man irgendwann nicht mehr wusste, ob die NPD der Verfassungsschutz ist oder der Verfassungsschutz die NPD.
Auch an Geld hat es diesen Parteien nie gemangelt, weil Leute wie Gerhard Frey, Jürgen Rieger und noch ein paar andere Millionensummen zur Verfügung stellten.
Genützt hat es ihnen nichts, sie schafften es nicht, die Wähler zu überzeugen. Evtl. hatten die geglaubt "All PR is good PR" und wenn man mit provokativen/strafbaren Aktionen nur genug Bambule macht und den Bekanntheitsgrad erhöht, dann interessieren sich die Wähler auch für die bundespolitisch-konservativen Inhalte.
Doch Pustekuchen! Die Wähler schauten wohl doch genauer hin und hinterfragten, was sie da tun, wenn sie die NPD ankreuzen und nahmen dann i.d.R. davon Abstand. Weil sie wussten, dass sie dann eine Partei wählen, die nicht nur Politikfragen des aktuell gegenwärtigen Zeitgeschehens aufwirft, sondern stark einer rechtsradikalen NSDAP-Ideologie verhaftet ist.

Wenn jetzt die AfDler als Rechtsradikale, Rechtsextreme oder Nazis bezeichnet werden oder mit dem Gedankengut von 1933-1945 in Verbindung gebracht werden, dann bleibt immer noch die Frage offen, warum die jetzt ausgerechnet in der AfD in Erscheinung treten und vorher nicht?
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eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

Wenn jetzt die AfDler als Rechtsradikale, Rechtsextreme oder Nazis bezeichnet werden oder mit dem Gedankengut von 1933-1945 in Verbindung gebracht werden, dann bleibt immer noch die Frage offen, warum die jetzt ausgerechnet in der AfD in Erscheinung treten und vorher nicht?


Schöne Frage, da hilft dann aber die repräsentative Wahlstatistik und der Blick in die Vergangenheit. Letzterer zeigt z.B. , dass 1992 in Baden-Württemberg die Reps knapp 11 % geholt haben, die rechtspopulistische Schill-Partei hat 2001 gute 19 % in Hamburg geholt. Es ist also nicht so, dass das Potenzial nicht früher schon abgerufen wurde. Ich glaube auch nicht, dass die Gesellschaft sich grundsätzlich verändert hat. Es gab wohl schon immer 5 % bekennende Nazis und dann noch weitere 10-15 % "Rechte" , dazu Protestwählerpotenzial (das schwankt je nach Thema mal nach links , mal nach rechts).

Beide genannten Wahlen hatten etwas gemein. Es gab eine bereits lange Regierungszeit der Parteien in der Regierung, die Alternativen schwächelten, es gab zeitaktuelle Themen, die die Rechtspopulisten bedienen konnten und damit Mobilisierungspotenzial abriefen (2001: Anschläge USA, Sicherheitsprobleme in Hamburg / 1992: Asylfrage) und ganz wichtig... Es trat eigentlich nur eine rechte Partei an. Gerne splitterten sich die Rechten auf in DVU, NPD, Reps, Pro DM und so weiter, so dass niemandem der Sprung in die Parlamente zugetraut wurden.

Aktuell haben potenzielle und tatsächliche AfD-Wähler halt all das. Eine Partei, irgendwo zwischen CSU und NPD, die genug Spektrum abdeckt, um über 5 % zu kommen, keine Konkurrenz, Amtsmüdigkeit von Merkel und ein Riesenthema seit 2015. Dazu das Gefühl, dass man mit einer Stimme für die Partei das "Establishment" in Berlin und sonstwo aufmischen kann (Siehe Reaktionen über hohe AfD-Wahlergebnisse , sprich "Denen haben wir es mal gezeigt").

Die AfD war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und sie hatte eben auch Glück. Sie war 2014/15 eigentlich fast schon tot. Am Tag, als Frau Merkel "Wir schaffen das" gesagt hat, war die AfD in Umfragen im Schnitt bei 3 %.

Die Schill-Partei hat sich selbst zersetzt, nachdem von Beust sie in der Regierung zudem klein gehalten hat und Schill eine zu "schillernde" (Wortwitz) Persönlichkeit war. Die Reps ähnlich, da fiel zudem das Thema der Asylbewerber dann irgendwann weg (Deutlich sinkende Zahlen, ein paar Gesetzesverschärfungen, Law and Order Geschwätz).

Eigentlich ist immer die Union enorm nach rechts gerückt, wenn eine rechtspopulistische Partei aufgetaucht ist und hat sie damit wieder aufgefressen. Ich habe nicht das Gefühl, dass die Union das diesmal rechtzeitig gemacht hat, um diesen "Trick" wieder anzuwenden. Zudem ist auch die Frage, ob der Trick noch funktioniert, wenn die Wählerklientel permanent mit nach rechts wandert. Irgendwann wählt sie halt das "frischere" Original.
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eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

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Was möchtest du mit dem Posting bezwecken? Möchtest du zeigen, dass AFD Wähler keine, ich zitiere dich, "Rechtsradikale, Rechtsextreme, Nazis oder Leute, die mit dem Gedankengut von 1933-1945 in Verbindung gebracht werden", sonst hätten sie ja auch vorher NPD gewählt?
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Hab ich doch klar geschrieben - ich suche eine Antwort darauf, warum jene 6 Mio. AfD-Wähler einer Partei 13-14% brachten, obwohl vorher alle anderen rechten Gruppierungen, gleich welcher Art, nicht mal über die Wahlkampfkostenerstattung kamen. Wo ist der Unterschied bzw. die Ursache?
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eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

Wenn jetzt die AfDler als Rechtsradikale, Rechtsextreme oder Nazis bezeichnet werden oder mit dem Gedankengut von 1933-1945 in Verbindung gebracht werden, dann bleibt immer noch die Frage offen, warum die jetzt ausgerechnet in der AfD in Erscheinung treten und vorher nicht?


Schöne Frage, da hilft dann aber die repräsentative Wahlstatistik und der Blick in die Vergangenheit. Letzterer zeigt z.B. , dass 1992 in Baden-Württemberg die Reps knapp 11 % geholt haben, die rechtspopulistische Schill-Partei hat 2001 gute 19 % in Hamburg geholt. Es ist also nicht so, dass das Potenzial nicht früher schon abgerufen wurde. Ich glaube auch nicht, dass die Gesellschaft sich grundsätzlich verändert hat. Es gab wohl schon immer 5 % bekennende Nazis und dann noch weitere 10-15 % "Rechte" , dazu Protestwählerpotenzial (das schwankt je nach Thema mal nach links , mal nach rechts).

Beide genannten Wahlen hatten etwas gemein. Es gab eine bereits lange Regierungszeit der Parteien in der Regierung, die Alternativen schwächelten, es gab zeitaktuelle Themen, die die Rechtspopulisten bedienen konnten und damit Mobilisierungspotenzial abriefen (2001: Anschläge USA, Sicherheitsprobleme in Hamburg / 1992: Asylfrage) und ganz wichtig... Es trat eigentlich nur eine rechte Partei an. Gerne splitterten sich die Rechten auf in DVU, NPD, Reps, Pro DM und so weiter, so dass niemandem der Sprung in die Parlamente zugetraut wurden.

Aktuell haben potenzielle und tatsächliche AfD-Wähler halt all das. Eine Partei, irgendwo zwischen CSU und NPD, die genug Spektrum abdeckt, um über 5 % zu kommen, keine Konkurrenz, Amtsmüdigkeit von Merkel und ein Riesenthema seit 2015. Dazu das Gefühl, dass man mit einer Stimme für die Partei das "Establishment" in Berlin und sonstwo aufmischen kann (Siehe Reaktionen über hohe AfD-Wahlergebnisse , sprich "Denen haben wir es mal gezeigt").

Die AfD war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und sie hatte eben auch Glück. Sie war 2014/15 eigentlich fast schon tot. Am Tag, als Frau Merkel "Wir schaffen das" gesagt hat, war die AfD in Umfragen im Schnitt bei 3 %.

Die Schill-Partei hat sich selbst zersetzt, nachdem von Beust sie in der Regierung zudem klein gehalten hat und Schill eine zu "schillernde" (Wortwitz) Persönlichkeit war. Die Reps ähnlich, da fiel zudem das Thema der Asylbewerber dann irgendwann weg (Deutlich sinkende Zahlen, ein paar Gesetzesverschärfungen, Law and Order Geschwätz).

Eigentlich ist immer die Union enorm nach rechts gerückt, wenn eine rechtspopulistische Partei aufgetaucht ist und hat sie damit wieder aufgefressen. Ich habe nicht das Gefühl, dass die Union das diesmal rechtzeitig gemacht hat, um diesen "Trick" wieder anzuwenden. Zudem ist auch die Frage, ob der Trick noch funktioniert, wenn die Wählerklientel permanent mit nach rechts wandert. Irgendwann wählt sie halt das "frischere" Original.
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SGE_Werner schrieb:

Es gab wohl schon immer 5 % bekennende Nazis und dann noch weitere 10-15 % "Rechte" , dazu Protestwählerpotenzial (das schwankt je nach Thema mal nach links , mal nach rechts).

 sehe ich ähnlich!

Und Roland Koch CDU mit seinen hetzerichen Ausländerwahlkampf Wo kann man hier gegen Ausländer unterschreiben Guckste auch martin Hohmann
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eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

Wenn jetzt die AfDler als Rechtsradikale, Rechtsextreme oder Nazis bezeichnet werden oder mit dem Gedankengut von 1933-1945 in Verbindung gebracht werden, dann bleibt immer noch die Frage offen, warum die jetzt ausgerechnet in der AfD in Erscheinung treten und vorher nicht?


Schöne Frage, da hilft dann aber die repräsentative Wahlstatistik und der Blick in die Vergangenheit. Letzterer zeigt z.B. , dass 1992 in Baden-Württemberg die Reps knapp 11 % geholt haben, die rechtspopulistische Schill-Partei hat 2001 gute 19 % in Hamburg geholt. Es ist also nicht so, dass das Potenzial nicht früher schon abgerufen wurde. Ich glaube auch nicht, dass die Gesellschaft sich grundsätzlich verändert hat. Es gab wohl schon immer 5 % bekennende Nazis und dann noch weitere 10-15 % "Rechte" , dazu Protestwählerpotenzial (das schwankt je nach Thema mal nach links , mal nach rechts).

Beide genannten Wahlen hatten etwas gemein. Es gab eine bereits lange Regierungszeit der Parteien in der Regierung, die Alternativen schwächelten, es gab zeitaktuelle Themen, die die Rechtspopulisten bedienen konnten und damit Mobilisierungspotenzial abriefen (2001: Anschläge USA, Sicherheitsprobleme in Hamburg / 1992: Asylfrage) und ganz wichtig... Es trat eigentlich nur eine rechte Partei an. Gerne splitterten sich die Rechten auf in DVU, NPD, Reps, Pro DM und so weiter, so dass niemandem der Sprung in die Parlamente zugetraut wurden.

Aktuell haben potenzielle und tatsächliche AfD-Wähler halt all das. Eine Partei, irgendwo zwischen CSU und NPD, die genug Spektrum abdeckt, um über 5 % zu kommen, keine Konkurrenz, Amtsmüdigkeit von Merkel und ein Riesenthema seit 2015. Dazu das Gefühl, dass man mit einer Stimme für die Partei das "Establishment" in Berlin und sonstwo aufmischen kann (Siehe Reaktionen über hohe AfD-Wahlergebnisse , sprich "Denen haben wir es mal gezeigt").

Die AfD war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und sie hatte eben auch Glück. Sie war 2014/15 eigentlich fast schon tot. Am Tag, als Frau Merkel "Wir schaffen das" gesagt hat, war die AfD in Umfragen im Schnitt bei 3 %.

Die Schill-Partei hat sich selbst zersetzt, nachdem von Beust sie in der Regierung zudem klein gehalten hat und Schill eine zu "schillernde" (Wortwitz) Persönlichkeit war. Die Reps ähnlich, da fiel zudem das Thema der Asylbewerber dann irgendwann weg (Deutlich sinkende Zahlen, ein paar Gesetzesverschärfungen, Law and Order Geschwätz).

Eigentlich ist immer die Union enorm nach rechts gerückt, wenn eine rechtspopulistische Partei aufgetaucht ist und hat sie damit wieder aufgefressen. Ich habe nicht das Gefühl, dass die Union das diesmal rechtzeitig gemacht hat, um diesen "Trick" wieder anzuwenden. Zudem ist auch die Frage, ob der Trick noch funktioniert, wenn die Wählerklientel permanent mit nach rechts wandert. Irgendwann wählt sie halt das "frischere" Original.
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Es kommt aber noch ein wichtiger Gesichtspunkt hinzu:

Mit ihrer Eurokritik hat die AfD den ersten Aufschwung erlebt. Wie später auch bediente sie das Angstpotenzial der Bürger ("mein Geld geht futsch!"). Hier näherten sich auch Leute dieser Partei, die mit Islamophobie, rechtem Gedankengut oder Ausländerhetze im Prinzip nichts zu tun hatten.

Die Flüchtlingswelle 2015 spülte die AfD dann - mit Pegida-Unterstützung - nach oben. Aus der Erinnerung an die eurokritische Partei erschien sie vielen Wählern, die wieder mit der Angstmasche gefangen wurden (Islamisierung), salonfähig. Die "Auswüchse", die allerdings das wahre Gesicht dieser Partei zeigten, wurden verdrängt.

Und noch etwas fiel der AfD zu: ein Wertewandel in der Gesellschaft. Leistungsdruck, Modernisierungsdruck, Freizeitdruck und verstärkte Unsicherheit über die eigene Zukunft machen die Menschen zunehmend egoistischer. Was interessiert mich ein Kriegsflüchtling, was interessiert mich Solidarität, der europäische Gedanke, fairer Handel - ich habe genug Sorgen. Und die Regierenden sind daran schuld. Also wähle ich die anderen, die kümmern sich wenigstens nicht um Dinge, die nur Geld kosten, sondern um Deutschland.
Ein Phänomen, das auch das Wiedererstarken der FDP sowie den anhaltenden SPD-Wählerschwund zumindest in teilen erklärt.

Die wahrhaft Schuldigen an den zunehmenden auch existentiellen Sorgen der Menschen erkennen sie nicht. Aber zusammen mit den "Ohnehin Rechten", die du erwähnt hast, ist das schon ein ganz schönes Potenzial.
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Es kommt aber noch ein wichtiger Gesichtspunkt hinzu:

Mit ihrer Eurokritik hat die AfD den ersten Aufschwung erlebt. Wie später auch bediente sie das Angstpotenzial der Bürger ("mein Geld geht futsch!"). Hier näherten sich auch Leute dieser Partei, die mit Islamophobie, rechtem Gedankengut oder Ausländerhetze im Prinzip nichts zu tun hatten.

Die Flüchtlingswelle 2015 spülte die AfD dann - mit Pegida-Unterstützung - nach oben. Aus der Erinnerung an die eurokritische Partei erschien sie vielen Wählern, die wieder mit der Angstmasche gefangen wurden (Islamisierung), salonfähig. Die "Auswüchse", die allerdings das wahre Gesicht dieser Partei zeigten, wurden verdrängt.

Und noch etwas fiel der AfD zu: ein Wertewandel in der Gesellschaft. Leistungsdruck, Modernisierungsdruck, Freizeitdruck und verstärkte Unsicherheit über die eigene Zukunft machen die Menschen zunehmend egoistischer. Was interessiert mich ein Kriegsflüchtling, was interessiert mich Solidarität, der europäische Gedanke, fairer Handel - ich habe genug Sorgen. Und die Regierenden sind daran schuld. Also wähle ich die anderen, die kümmern sich wenigstens nicht um Dinge, die nur Geld kosten, sondern um Deutschland.
Ein Phänomen, das auch das Wiedererstarken der FDP sowie den anhaltenden SPD-Wählerschwund zumindest in teilen erklärt.

Die wahrhaft Schuldigen an den zunehmenden auch existentiellen Sorgen der Menschen erkennen sie nicht. Aber zusammen mit den "Ohnehin Rechten", die du erwähnt hast, ist das schon ein ganz schönes Potenzial.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Aber zusammen mit den "Ohnehin Rechten", die du erwähnt hast, ist das schon ein ganz schönes Potenzial.
     


Jup. Ich sehe das Potenzial der rechtspopulistischen Wählerschaft bei 15 % + Protestwählerpotenzial (also ca. 20-25 %).
Siehe FPÖ, die ja praktisch AfD+FDP darstellt, da sind es eben jene 15+10 %.

Ich denke, die Chance, die AfD frühzeitig loszuwerden, hat man verstreichen lassen. Dazu hätte es einen schnellen Schwenk nach rechts gebraucht. Jetzt würde das nur wie ein hinterherhecheln wirken.
Wobei mich wirklich interessieren würde, was passieren würde, wenn Merkel abtreten und z.B. jemand wie Spahn nachfolgen würde... Also bezogen auf Umfragen etc. für AfD.
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Hab ich doch klar geschrieben - ich suche eine Antwort darauf, warum jene 6 Mio. AfD-Wähler einer Partei 13-14% brachten, obwohl vorher alle anderen rechten Gruppierungen, gleich welcher Art, nicht mal über die Wahlkampfkostenerstattung kamen. Wo ist der Unterschied bzw. die Ursache?
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eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

Hab ich doch klar geschrieben - ich suche eine Antwort darauf, warum jene 6 Mio. AfD-Wähler einer Partei 13-14% brachten, obwohl vorher alle anderen rechten Gruppierungen, gleich welcher Art, nicht mal über die Wahlkampfkostenerstattung kamen. Wo ist der Unterschied bzw. die Ursache?


Gut, die anderen haben eigentlich genügend Antwortenmaterial geliefert. Könnte, wenn dir das nicht reicht, noch ein paar Punkte ausführen, wie Internet und social media.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Aber zusammen mit den "Ohnehin Rechten", die du erwähnt hast, ist das schon ein ganz schönes Potenzial.
     


Jup. Ich sehe das Potenzial der rechtspopulistischen Wählerschaft bei 15 % + Protestwählerpotenzial (also ca. 20-25 %).
Siehe FPÖ, die ja praktisch AfD+FDP darstellt, da sind es eben jene 15+10 %.

Ich denke, die Chance, die AfD frühzeitig loszuwerden, hat man verstreichen lassen. Dazu hätte es einen schnellen Schwenk nach rechts gebraucht. Jetzt würde das nur wie ein hinterherhecheln wirken.
Wobei mich wirklich interessieren würde, was passieren würde, wenn Merkel abtreten und z.B. jemand wie Spahn nachfolgen würde... Also bezogen auf Umfragen etc. für AfD.
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Du weißt ja, dass wir in Vielem einig, hier aber verschiedener Meinung sind.
Was eine Kandidatur Spahns als Hoffnungsträger aber bewirken würde, würde mich auch interessieren. Kommt halt sehr darauf an, welche Meinung er bei den "einschlägigen" Themen vertritt.

Was mich wieder zu einer kleinen Reminiszenz an peter veranlasst, der zusammen mit stefank hier mal fragte, was, außer einem besseren Gefühl, die AfD-Politik dem einzelnen Bürger denn überhaupt bringe.
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eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

Wenn jetzt die AfDler als Rechtsradikale, Rechtsextreme oder Nazis bezeichnet werden oder mit dem Gedankengut von 1933-1945 in Verbindung gebracht werden, dann bleibt immer noch die Frage offen, warum die jetzt ausgerechnet in der AfD in Erscheinung treten und vorher nicht?


Schöne Frage, da hilft dann aber die repräsentative Wahlstatistik und der Blick in die Vergangenheit. Letzterer zeigt z.B. , dass 1992 in Baden-Württemberg die Reps knapp 11 % geholt haben, die rechtspopulistische Schill-Partei hat 2001 gute 19 % in Hamburg geholt. Es ist also nicht so, dass das Potenzial nicht früher schon abgerufen wurde. Ich glaube auch nicht, dass die Gesellschaft sich grundsätzlich verändert hat. Es gab wohl schon immer 5 % bekennende Nazis und dann noch weitere 10-15 % "Rechte" , dazu Protestwählerpotenzial (das schwankt je nach Thema mal nach links , mal nach rechts).

Beide genannten Wahlen hatten etwas gemein. Es gab eine bereits lange Regierungszeit der Parteien in der Regierung, die Alternativen schwächelten, es gab zeitaktuelle Themen, die die Rechtspopulisten bedienen konnten und damit Mobilisierungspotenzial abriefen (2001: Anschläge USA, Sicherheitsprobleme in Hamburg / 1992: Asylfrage) und ganz wichtig... Es trat eigentlich nur eine rechte Partei an. Gerne splitterten sich die Rechten auf in DVU, NPD, Reps, Pro DM und so weiter, so dass niemandem der Sprung in die Parlamente zugetraut wurden.

Aktuell haben potenzielle und tatsächliche AfD-Wähler halt all das. Eine Partei, irgendwo zwischen CSU und NPD, die genug Spektrum abdeckt, um über 5 % zu kommen, keine Konkurrenz, Amtsmüdigkeit von Merkel und ein Riesenthema seit 2015. Dazu das Gefühl, dass man mit einer Stimme für die Partei das "Establishment" in Berlin und sonstwo aufmischen kann (Siehe Reaktionen über hohe AfD-Wahlergebnisse , sprich "Denen haben wir es mal gezeigt").

Die AfD war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und sie hatte eben auch Glück. Sie war 2014/15 eigentlich fast schon tot. Am Tag, als Frau Merkel "Wir schaffen das" gesagt hat, war die AfD in Umfragen im Schnitt bei 3 %.

Die Schill-Partei hat sich selbst zersetzt, nachdem von Beust sie in der Regierung zudem klein gehalten hat und Schill eine zu "schillernde" (Wortwitz) Persönlichkeit war. Die Reps ähnlich, da fiel zudem das Thema der Asylbewerber dann irgendwann weg (Deutlich sinkende Zahlen, ein paar Gesetzesverschärfungen, Law and Order Geschwätz).

Eigentlich ist immer die Union enorm nach rechts gerückt, wenn eine rechtspopulistische Partei aufgetaucht ist und hat sie damit wieder aufgefressen. Ich habe nicht das Gefühl, dass die Union das diesmal rechtzeitig gemacht hat, um diesen "Trick" wieder anzuwenden. Zudem ist auch die Frage, ob der Trick noch funktioniert, wenn die Wählerklientel permanent mit nach rechts wandert. Irgendwann wählt sie halt das "frischere" Original.
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SGE_Werner schrieb:
Schöne Frage, da hilft dann aber die repräsentative Wahlstatistik und der Blick in die Vergangenheit. Letzterer zeigt z.B. , dass 1992 in Baden-Württemberg die Reps knapp 11 % geholt haben, die rechtspopulistische Schill-Partei hat 2001 gute 19 % in Hamburg geholt. Es ist also nicht so, dass das Potenzial nicht früher schon abgerufen wurde.


Aber immer nur auf Landesebene. Klar gab es da manchmal Ausreißerwerte, die DVU in Brandenburg, die NPD in Sachsen, usw.
aber bundespolitisch hatten all diese Parteien nie etwas zu sagen. Die hatten nicht mal 2, 3 Länder holen können, das waren rein regionale Erscheinungen.

SGE_Werner schrieb:
Gerne splitterten sich die Rechten auf in DVU, NPD, Reps, Pro DM und so weiter, so dass niemandem der Sprung in die Parlamente zugetraut wurden.


Die Pro DM zählst du ernsthaft direkt als rechte Partei? Die trat wegen eines Einzelinteresses an, so wie die Autofahrerpartei.
Wenn jemand Protest gegen die anderen Parteien wählen will, dann müsste er es unabhängig von der Tatsache, ob sie es ins Parlament schafft oder nicht, diese Partei ankreuzen. Denn es zählen nur die jeweils gültigen Wählerstimmen.

SGE_Werner schrieb:
Aktuell haben potenzielle und tatsächliche AfD-Wähler halt all das. Eine Partei, irgendwo zwischen CSU und NPD, die genug Spektrum abdeckt, um über 5 % zu kommen, keine Konkurrenz,


Im Gegenteil - die Konkurrenz ist nach wie vor groß. Auch wenn Splittergruppen wie Die Freiheit und pro Deutschland ihre Auflösung beschlossen und offiziell eine Wahlempfehlung für die AfD ausgaben, sind allein aus der AfD schon wieder zwei Derivate entstanden (ALFA bzw. LKR und die Blaue Wende). Dann dazu Die Rechte. Gewählt werden die alle trotzdem nicht.

SGE_Werner schrieb:
 Amtsmüdigkeit von Merkel und ein Riesenthema seit 2015. Dazu das Gefühl, dass man mit einer Stimme für die Partei das "Establishment" in Berlin und sonstwo aufmischen kann (Siehe Reaktionen über hohe AfD-Wahlergebnisse , sprich "Denen haben wir es mal gezeigt").


Das ist das Ergebnis gewesen, für mich ist interessant, wie und warum das zustande kam.

SGE_Werner schrieb:
 Die AfD war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und sie hatte eben auch Glück. Sie war 2014/15 eigentlich fast schon tot. Am Tag, als Frau Merkel "Wir schaffen das" gesagt hat, war die AfD in Umfragen im Schnitt bei 3 %.


Sie war massiv angeschlagen, nachdem die Zugpferde Lucke und Henkel von Bord gingen, weil sie gegen Petry verloren und nicht mehr die Spitze waren. Ironie der Geschichte, dass Petry dieselbe Handlung vollzog, nachdem sie nicht mehr die Spitze war.

SGE_Werner schrieb:
 Die Schill-Partei hat sich selbst zersetzt, nachdem von Beust sie in der Regierung zudem klein gehalten hat und Schill eine zu "schillernde" (Wortwitz) Persönlichkeit war.


Auch hier stellt sich für mich weniger die Frage, wie die Partei einbrach, sondern: Wie konnte es die Partei überhaupt auf 19% bringen? Er muss zwingend den Nerv der Wähler getroffen haben.

SGE_Werner schrieb:
Eigentlich ist immer die Union enorm nach rechts gerückt, wenn eine rechtspopulistische Partei aufgetaucht ist und hat sie damit wieder aufgefressen. Ich habe nicht das Gefühl, dass die Union das diesmal rechtzeitig gemacht hat, um diesen "Trick" wieder anzuwenden.


Vermutlich, weil sie eher damit beschäftigt ist, diesen "Trick" auf der anderen Seite anzuwenden, was Schulz in der Elefantenrunde als "Ideenstaubsauger" bezeichnete.

Sorry, aber die Erklärung, dass es schon immer eine rechtsradikale Basis von x% gab und die AfD Glück hatte und das Momentum gerade mal auf ihrer Seite, die ist für mich leider nicht stichhaltig.


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