Im Wahljahr 2017 - Wie geht es mit der AfD weiter?

Ein bisschen mehr geht immer.
In der Chatgruppe der JA Niedersachsen gibt's Vorschläge, Tierversuche zu stoppen. Und dafür Flüchtlinge zu nehmen.
Außerdem wird angeregt, über "eine Endlösung für Musels in Deutschland" nachzudenken.

Quelle ist das Göttinger Tageblatt.

Ich gehe davon aus, dass die AfD weiter und weiter nach rechts driftet (teilweise ja kaum noch möglich), nicht zuletzt, weil einigermaßen klar Denkende die Partei verlassen oder entmachtet werden.

Du hast vergessen den passenden Link anzuführen, denn dieser lässt deine Behauptung in einem ganz anderen Licht erscheinen. Was du hier mit deinem Beitrag zeigst, ist nichts anderes als billige Stimmungsmache gepaart mit Halbwahrheiten und Unterstellungen.

http://m.goettinger-tageblatt.de/Goettingen/Uebersicht/AfD-Landesvorsitzender-Hampel-kuendigt-Ende-der-Zusammenarbeit-mit-der-Jungen-Alternative-an

Spielmacher71 schrieb:

Du hast vergessen den passenden Link anzuführen, denn dieser lässt deine Behauptung in einem ganz anderen Licht erscheinen. Was du hier mit deinem Beitrag zeigst, ist nichts anderes als billige Stimmungsmache gepaart mit Halbwahrheiten und Unterstellungen.

http://m.goettinger-tageblatt.de/Goettingen/Uebersicht/AfD-Landesvorsitzender-Hampel-kuendigt-Ende-der-Zusammenarbeit-mit-der-Jungen-Alternative-an

Bis auf die Tatsache, dass Steinke die Zitate weder bestätigt noch dementiert, steht doch nix anderes drin als ich schrieb.
Nebenbei sieht man sehr schön die Schnittmenge aus AfD und IB.

Nein, steht es nicht! Du hast nämlich den Hauptaspekt diesen Artikels geflissentlich unter den Tisch fallen lassen, dass die AfD Niedersachsen die Zusammenarbeit mit der JA aufkündigen will. Wie ich schon schrieb nur Halbwahrheiten und Unterstellungen. Wahrscheinlich hast du den Artikel deshalb erst gar nicht verlinkt. Fast genauso unverfroren, wie du hier im Wunschkonzert einem User "Deutschtümelei" unterstellst, nur weil er eine andere Meinung zur aktuellen Kaderzusammenstellung hat und diese Entwicklung mit kaum noch deutschen Spielern kritisch sieht. War die damalige Philosophie der Eintracht unter Bruchhagen, mit jungen Spielern aus der Region, auch "Deutschtümelei"? Und wie gesagt, in dem Bericht geht es nicht um die AfD und schon gar nicht um die Bundespartei, sondern lediglich um einige Mitglieder der JA in Niedersachsen.

Du wählst die immer noch, gell?

losgelöst davon, dass sich die Niedersachsen AfD sich von dieser skandalösen WhatsApp JA Gruppe distanziert hat -muss sie ja- fallen diese permanenten Entgleisungen auf. Wenn man die alle aufsummiert, sind es eben keine Einzelfälle. Ich finde es erschreckend!

Ach ich liebe politische Diskussionen. Zwei politische Seiten, die oftmals nur einen Teil eines Artikels wiedergeben (der, der ihnen in den Kram passt) und der anderen Seite vorwerfen, nicht die ganze Wahrheit wiederzugeben und sich selbst moralisch über den anderen stellen wollen. Wenn man Kontra gibt, ist man wahlweise ein Nazi oder im besten Fall "Du wählst bestimmt die AfD" oder umgekehrt ein Linksradikaler, der Autos anzündet. Die alte George-W-Bush-Strategie. Entweder seid Ihr für oder gegen mich. Grautöne darf es nicht geben, Alle zwischen den Stühlen werden durch permanenten Druck beider Seiten dazu gebracht, entweder Stellung für ein Lager zu beziehen oder sich zurückzuziehen und die Klappe zu halten. Und wenn es eskaliert und die Ordnungsmacht eingreift, ist diese Ordnungsmacht wahlweise linksfaschistisch oder rechtsfaschistisch.

Mensch, ist das langweilig. Soll man virtuell noch mal die Weimarer Republik nacherleben dürfen? Mit dem Kampf um die Hoheit über Meinung, Macht und Straße?

Öde. Was waren das noch für schöne Zeiten, in denen im D&D noch politisch in der Mitte befindliche Personen diskutieren konnten, ohne von den Außen in die andere Ecke geschubst zu werden.

Zum Artikel: Was sich in der AfD zum Teil oder im Dunstkreis der AfD bewegt, ist wirklich rechts oder sogar rechtsradikal. Da gibt es nichts daran zu deuteln. Die AfD versucht natürlich, sich zu distanzieren, aber gleichzeitig gibt es ein Verdrängungswettkampf zwischen AfD-Realos und AfD-Fundis und die Partei versucht, irgendwie beide Lager gleichzeitig bei Laune zu halten. Das kann auf Dauer nicht funktionieren. Konservative Sonst-Union-Wähler schreckt sowohl diese Unstimmigkeit ab, als auch jeder Anschein, dass die Partei zu weit nach rechts abdriftet.

Wenn die AfD nach rechts driftet, wird es sie im Westen nicht mehr in die Landtage schaffen.

Die AFD und all ihre Beiboote drifteten nicht nach rechts!  Es ist eine vollkommen verharmlosende Schilderung dies so darzustellen. Sie ist in jeder Hinsicht menschenverachtend!  Mehr schreibe ich dazu besser nicht!

Stimmt! Wovon man keine Ahnung hat, sollte man auch besser nichts schreiben.

Ffm60ziger schrieb:

Die AFD und all ihre Beiboote drifteten nicht nach rechts!  Es ist eine vollkommen verharmlosende Schilderung dies so darzustellen.

Und es ist eine vollkommen kontraproduktive Diskussionsführung Deinerseits. Du tust der ehrenwerten Sache, der Du nachgehst (der Kampf gegen rechts), überhaupt keinen Gefallen, wenn Du Dich rhetorisch in Teilen den selben Mitteln bedienst, wie die, die Du bekämpfst.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich kaum einen Unterschied noch sehe zwischen der Rhetorik und Diskussionsführung von AfD-Gegnern und AfD-Mitgliedern / -befürwortern / Pegidisten etc.

Soll Feuer mit Feuer bekämpft werden? Und wenn ja, kann man mir Argumente liefern, dass das jemals schon Erfolg gehabt hätte?

Wahrscheinlich hat das Ignorieren der AfD und das gelegentliche Daran-Erinnern, was diese Partei vertritt, mehr Erfolg, als die direkte Konfrontation, aus der die AfD-Anhänger nur neue Motivation und noch mehr Radikalisierung gewinnen.

So ein- zweizeilige Beiträge mit Unterstellungen ohne Erläuterungen, ein paar Links posten und dann schreiben "mehr schreibe ich dazu besser nicht"... Was soll das bezwecken? Wenn man den Kampf gegen Rechte und Rechtsradikale gewinnen will, muss man die Mitte der Bevölkerung für seine Zwecke gewinnen und diese nicht auch noch verprellen.

Wenn ich hier mal einen kurzen Exkurs wagen darf. Ich versuche einfach mal ins Unreine meine Gedanken um die aktuelle Diskussionskultur zu ordnen: vor einigen Tagen wurde - ich weiß gerade nicht von wem - über Kilchenstein und Durstewitz und deren unreflektierte, teils schon ins komische abdriftende Lobhudeleien und die einseitige Art und Weise der Darstellung gesagt, dass sie damit nur in den seltensten Fällen das eigentlich angestrebte Ziel erreichen sondern vielmehr diejenigen, die keine vorgefestigte Meinung haben, vergrämen. Jetzt bezweifele ich zwar, dass man aufgrund eines (oder auch einer Vielzahl) Beitrags im D&D aus Trotz statt der Mitte plötzlich AfD, NPD, Linke oder Grüne wählt, dennoch wäre der inhaltlichen Auseinandersetzung gedient, wenn man sich bemühen würde, Themen unvoreingenommen darzustellen und nicht jeweils zur Stimmungsmache den anderen Usern einen Teil der Informationen vorenthalten würde.

Solche Verkürzungen bringen eine unnötige Schärfe in derlei Berichte und Aussagen. Ich will da jetzt gar nicht mit der Emser Depesche anfangen, aber wenn man halt einen Teil der Wahrheit ausspart, dann wird der Inhalt doch vielfach verfälscht. Das ist aber nicht nur unnötig sondern im Zweifel auch kontraproduktiv weil bestenfalls der Eindruck entsteht, man würde etwas verbergen. Es wäre also schön, wenn man es mit der inhaltlichen Auseinandersetzung im Gesamtkontext versuchen könnte und nicht nur plump einen Teil wiedergibt, um die andere Seite kurzfristig zu düpieren. Denn bei globaler Betrachtung fällt dieses Kartenhaus dann schnell in sich zusammen oder führt höchstens zu einer entsprechenden Gegenrede und die Aneinander-vorbei-Rede-Spirale nimmt ihren Lauf.

Ich kann rund ums Thema nichts, bzw. gar nichts relativeren. Und schon gar nicht vermeintliche Bürger, aus irgendwelchen "Mitten" abholen! Wer bin denn ich schon, sorry.
Wenns hilft kann/werde ich hier, für eine unbestimmte Zeit, einfach mein Maul halten!

Ffm60ziger schrieb:

Wenns hilft kann/werde ich hier, für eine unbestimmte Zeit, einfach mein Maul halten!

warum? Das ist doch keine Lösung.

Ich finde, es gibt genug Argumente, die AfD für unwählbar zu halten, vllt. sogar für rechtsradikal und menschenverachtend. Man sollte aber solche Aussagen eben auch begründen können mit Argumenten.

Hatte letztens eine Diskussion mit jemanden, der sozialpolitisch eher links eingestellt ist, aber zuwanderungskritisch, eine Bevölkerungsgruppe, die wohl nicht so klein sein dürfte. Er hat gesagt, dass er die AfD als Option erwägt. Ich hatte jetzt die Wahl, ihm dafür Vorwürfe zu machen und die AfD zu verteufeln oder ihm einfach ein paar Zeilen aus dem Sozialprogramm und Wirtschaftsprogramm vorzulesen. Habe letzteres getan. Antwort von ihm: "Dann kann ich auch die scheiss FDP wählen".

Deinen Ansatz Werner AfD Wähler mit Argumenten zu begegnen und Widersprüche aufzudecken finde ich gut!
Ich habe aber das Gefühl, dass viele in ihrem "Protestwahn" sehr verbohrt sind und Argumenten eben nicht zugänglich sind. Wer immer noch AfD wählt -losgelöst von dieser widerwärtigen Niedersachsen Gruppe- ist wirklich nicht mehr zu helfen und ein Stück weit kann ich Ffm60zigers Emotionen verstehen.

Naja, einigen AfD-Wählern, vor allem die mit festem rechten Weltbild oder Protestwahn, kann ich nicht beikommen mit Argumenten.

Das habe ich längst aufgegeben. Mir geht es um die, die vllt. früher mal ihre Heimat bei der SPD oder CDU hatten und zwar vllt. zuwanderungskritisch, aber nicht gleich rechtsradikal sind. Also die potenzielle Wechselwählerschaft bei der AfD. Wenn wir diese dazu bekommen, die AfD nicht zu wählen, bekommt die AfD im Osten vllt. 6-8 % und im Westen 3 %. Dann ist sie nicht im Bundestag und wird sich ähnlich wie NPD, DVU, Reps etc. selbst zerstören.

Wir müssen aufpassen, dass wir potenzielle AfD-Wähler nicht praktisch durch unsere Art, wie wir mit ihnen umgehen, in die Arme der AfD treiben. Das ist eigentlich alles, auf was ich schon länger hindeute.

Ich meine damit nicht, dass wir ihre Meinung übernehmen sollen, sondern dass wir die AfD entzaubern. Die Nazi-Argumentations-Schiene funktioniert leider nicht mehr, wenn man sie 52789068925 Mal anwendet. Selbst wenn es stimmt.

kurze zwischenfrage: die JA niedersachsen ist teil welcher partei?

was jetzt irgendwelche metadebatten über rechts-links-mitte sollen, erschließt sich mir beim lesen der letzten beiträge nicht wirklich. dass nun im medienskandalfalle im BT-wahlkampf schnell sich mal irgendwer von irgendwem distanziert, ist nicht sonderlich überraschend. es hatte allerdings auch niemand vor, eine mauer zu bauen...

Xbuerger schrieb:

es hatte allerdings auch niemand vor, eine mauer zu bauen...
       

Doch, die AfD. Die will eine notfalls bauen. Und die gibt es sogar offen zu.

Ich habe meinen Beitrag zur JA Niedersachsen hier auf Grundlage meiner Kenntnis eines Artikels des Göttinger Tageblatts über die geleakten und offenbar nicht gefälschten Aussagen in einem Chat geschrieben.
Ich habe den Artikel als Ausriss gelesen, nicht als Link auf der Homepage der Zeitung.

Von dem Folgeartikel, dass die AfD Niedersachsen die JA ihres Landesverbandes die Leute, die diese Aussagen tätigten, und/oder relativierten, ausschließen wollen, hatte ich keine Kenntnis.

Anyway, das sind aber in meinen Augen nur Petitessen. Die Identitären und andere Nazis sind schon längst weit gekommen bei ihrer Zusammenarbeit vor allem in den verschiedensten JA Organisationen, aber auch in vielen AfD-Organisationen, auf Landes- und Kommunalebene.
Es gibt auch genug personelle Schnittmengen.

Die geleakten Nazi-Aussagen sind ja auch nur ein kleiner Teil an nicht endenwollenden rassistischen, volksverhetzenden und menschenverachtenden Aussagen aus Reihen der AfD.
Und dass die AfD sich immer weiter nach rechts bewegt, gemäßigte Kräfte an Einfluss verlieren und von offen Rechtsradikalen bedrängt werden, das kann man nur übersehen, wenn man es auch will.

Ich denke es gibt in der AfD Leute, die nicht damit einverstanden sind wohin sich die Partei entwickelt. Augenscheinlich gelingt es diesen Leuten nicht diese Entwicklung zu verhindern.
Deren Verantwortung ist es sich dazu zu stellen und sich zu überlegen ob sie dementsprechend in dieser Partei richtig sind oder diese Partei weiter wählen können.
Und die die sich dann entscheiden dafür diesen Rechtsruck mit zu tragen, die will ich dann nicht mit meinem Verständnis mitnehmen, die will ich konfrontieren.
Es gibt Grenzen. Mit Faschos marschieren gehört dazu.