>

Ein Plädoyer gegen den Begriff "Spielermaterial"


Thread wurde von Matzel am Mittwoch, 30. August 2017, 15:51 Uhr um 15:51 Uhr verschoben weil:
Der allgemeinen Namensgebung und dem Threadverlauf folgend ist das Thema im D&D besser aufgehoben (Matzel).
#
Da stimme ich dir weitgehend zu. Menschen sind kein Material und diesen Ausdruck sollte man vermeiden.

Ich bin beispielsweise Hobbyimker und viele Imker bezeichnen ihre Bienen auch als „Material“. Ich mag den Ausdruck absolut nicht. Lebewesen soll man Respekt entgegenbringen, egal ob sie auf zwei oder sechs Beinen durch Leben gehen.

Ich muss dir aber auch teilweise widersprechen.

Runggelreube schrieb:

Es ist in letzter Zeit in Mode gekommen - eventuell dadurch gefördert, dass Fußballspieler wie Waren an den Meistbietenden verhökert werden - eine Verdinglichung von Menschen vorzunehmen, die mich an einen Sprachgebrauch aus schlimmen Zeiten der Geschichte denken lässt.

Es wird niemand gezwungen, als Fußballspieler zu arbeiten und kein Fußballspieler wird gezwungen, seinen Verein für noch mehr Geld zu verlassen. Da werden oft die Berater als Sündenböcke hingestellt, aber letztendlich unterschreibt der Spieler den Vertrag. Und damit verantwortet der Spieler auch einen Wechsel.

Runggelreube schrieb:

Es stellt sich doch die Frage, ob man menschlichen Wesen mit Gefühlen und freuen Willen so etwas zumuten möchte. Und dahingehend sollte sich jeder Hinterfragen, bevor er/sie einen solchen Begriff in Bezug auf Individuen nutzt, ob man selbst als Gegenstand, sprich "Material", aufgefasst werden möchte.

Schau dir mal an, welche Strategie unsere Verantwortlichen für die nächsten Jahre ausgegeben haben; die Eintracht soll ein Ausbildungsverein werden. Das ist doch nur eine positive Formulierung von „wir kaufen Spieler, entwickeln sie weiter und verkaufen sie für noch mehr Geld“. Das ist nicht viel anders als eine Börsenspekulation, nur eben mit Menschen. Das ist einer der Punkte, wo ich dir durchaus Recht gebe.
#
manu_1982 schrieb:

Schau dir mal an, welche Strategie unsere Verantwortlichen für die nächsten Jahre ausgegeben haben; die Eintracht soll ein Ausbildungsverein werden. Das ist doch nur eine positive Formulierung von „wir kaufen Spieler, entwickeln sie weiter und verkaufen sie für noch mehr Geld“.

Man kann es auch so sehen, dass den Spielern eine Bühne und Sprungbrett geboten wird.
Win Win Situation eben. Auch ein BWL Begriff
#
Ich finde den Begriff schon immer furchtbar und verwende ihn nie.
Menschen sind für mich kein "Material"; da muss ich mir gar keinen philosophischen Grund dahinter stricken.
#
Da stimme ich dir weitgehend zu. Menschen sind kein Material und diesen Ausdruck sollte man vermeiden.

Ich bin beispielsweise Hobbyimker und viele Imker bezeichnen ihre Bienen auch als „Material“. Ich mag den Ausdruck absolut nicht. Lebewesen soll man Respekt entgegenbringen, egal ob sie auf zwei oder sechs Beinen durch Leben gehen.

Ich muss dir aber auch teilweise widersprechen.

Runggelreube schrieb:

Es ist in letzter Zeit in Mode gekommen - eventuell dadurch gefördert, dass Fußballspieler wie Waren an den Meistbietenden verhökert werden - eine Verdinglichung von Menschen vorzunehmen, die mich an einen Sprachgebrauch aus schlimmen Zeiten der Geschichte denken lässt.

Es wird niemand gezwungen, als Fußballspieler zu arbeiten und kein Fußballspieler wird gezwungen, seinen Verein für noch mehr Geld zu verlassen. Da werden oft die Berater als Sündenböcke hingestellt, aber letztendlich unterschreibt der Spieler den Vertrag. Und damit verantwortet der Spieler auch einen Wechsel.

Runggelreube schrieb:

Es stellt sich doch die Frage, ob man menschlichen Wesen mit Gefühlen und freuen Willen so etwas zumuten möchte. Und dahingehend sollte sich jeder Hinterfragen, bevor er/sie einen solchen Begriff in Bezug auf Individuen nutzt, ob man selbst als Gegenstand, sprich "Material", aufgefasst werden möchte.

Schau dir mal an, welche Strategie unsere Verantwortlichen für die nächsten Jahre ausgegeben haben; die Eintracht soll ein Ausbildungsverein werden. Das ist doch nur eine positive Formulierung von „wir kaufen Spieler, entwickeln sie weiter und verkaufen sie für noch mehr Geld“. Das ist nicht viel anders als eine Börsenspekulation, nur eben mit Menschen. Das ist einer der Punkte, wo ich dir durchaus Recht gebe.
#
manu_1982 schrieb:


Es wird niemand gezwungen, als Fußballspieler zu arbeiten und kein Fußballspieler wird gezwungen, seinen Verein für noch mehr Geld zu verlassen. Da werden oft die Berater als Sündenböcke hingestellt, aber letztendlich unterschreibt der Spieler den Vertrag. Und damit verantwortet der Spieler auch einen Wechsel.



Diesen Punkt finde ich interessant, weil ich mir darüber auch schon Gedanken gemacht habe. Ich stelle mal die nicht ganz unpopulistische These auf, dass es weitaus weniger Wechsel geben würde, wenn Spieler nicht permanent von "dem System Profifußball" und seiner als unveränderlich hingenommenen Logik kirre gemacht würden. Sportliche Weiterentwicklung ist das Eine, wenn diese gegeben ist, würde ich auch jemandem einen Wechselwunsch nicht üblich nehmen. Ich würde auch einen Wunsch aus finanziellen Gründen nicht übel nehmen, wenn denn endlich mal einer dazu stehen würde.
Wenn jemand aus der Premier League, der schon da mit Geld zugeschissen wird, soviel, dass vermutlich seine Enkel nicht mal mehr arbeiten müssten, nach China wechselt (und von Neymar haben wir hier noch gar nicht angefangen), dann reduziert er sich selber zu Material, zu einer Maschine, der man irgendwann mal einprogrammiert hat "Mehr Geld ist gut". Von daher mag ich den Begriff eigentlich auch nicht, vor allem nicht, wenn sich die Vereine dieses Konzept zu eigen machen (und in der "normalen" Arbeitswelt finde ich ihn sogar vollständig unangebracht). Es gibt aber einige Charaktere in der Branche, die reduzieren sich aus eigenem Antrieb dazu.
#
ich geh mal einen schritt weiter. ich hatte mal mit meiner religionslehrerin ein streit darüber das es heutzutage keinen sklaven oder menschenhandel (legal) mehr gibt. und den gibt es doch, und nennt sich transfermarkt. da werden quasi menschen wie dinge hin und her geschoben, für einen gewissen preis. mal mehr mal weniger. so ganz grob gesagt. manche werden denken das ist schwachsinn, aber freie meinungsäußerung und so.

und das ist der knackpunkt, den vereinen ist der mensch an sich egal, er muss funktionieren. nicht mehr, nicht weniger. und das finde ich fast respektlos. was würde passieren, wenn ronaldo von heute auf morgen gelähmt wäre? was wäre, wenn messi morgen ein bein abfallen würde? danach würde sich keiner mehr für die beiden interessieren. im fußball sind die spieler quasi wie früher vieh. die dickste kuh mit den dicksten eutern bringt den meisten gewinn, ist aber auch am teuersten. so ist es beim fußball auch. auch hier wieder: freie meinungsäußerung.

ob ich das gut finde, das menschen wie dinge (siehe oben) behandelt werden? nein. aber das ist das geschäft, und das wird sich leider nie ändern. außer, der fußball wird irgendwann unattraktiv, und mäzen, scheichs, usw verschwinden wieder. also kann ich verstehen was der TE meint, aber man kann nichts dagegen tun, egal was man sagt, es ist einfach so, und man muss es akzeptieren. fertig.
#
Jojo1994 schrieb:

ich hatte mal mit meiner religionslehrerin ein streit darüber das es heutzutage keinen sklaven oder menschenhandel (legal) mehr gibt. und den gibt es doch, und nennt sich transfermarkt. da werden quasi menschen wie dinge hin und her geschoben, für einen gewissen preis.

War mir jetzt völlig neu, dass Sklaven mitbestimmen durften wo sie arbeiten und dass die Besitzer das Gehalt zahlen mussten, welches die Sklaven gefordert haben. Aber wenn das seinerzeit wirklich so war, hast Du natürlich Recht.

Zum Eingangsbeitrag:
Schön und respektvoll ist der Begriff sicher nicht, aber im meinen Augen nicht so dramatisch. In Zeiten, wo normale Arbeitnehmer als human resources bezeichnet werden, sollten die gut bezahlten Herren damit leben können, wenn die als Spielermaterial bezeichnet werden.
#
Jojo1994 schrieb:

ich hatte mal mit meiner religionslehrerin ein streit darüber das es heutzutage keinen sklaven oder menschenhandel (legal) mehr gibt. und den gibt es doch, und nennt sich transfermarkt. da werden quasi menschen wie dinge hin und her geschoben, für einen gewissen preis.

War mir jetzt völlig neu, dass Sklaven mitbestimmen durften wo sie arbeiten und dass die Besitzer das Gehalt zahlen mussten, welches die Sklaven gefordert haben. Aber wenn das seinerzeit wirklich so war, hast Du natürlich Recht.

Zum Eingangsbeitrag:
Schön und respektvoll ist der Begriff sicher nicht, aber im meinen Augen nicht so dramatisch. In Zeiten, wo normale Arbeitnehmer als human resources bezeichnet werden, sollten die gut bezahlten Herren damit leben können, wenn die als Spielermaterial bezeichnet werden.
#
Basaltkopp schrieb:

In Zeiten, wo normale Arbeitnehmer als human resources bezeichnet werden...


Und das hört sich im Englischen ja noch geschliffen an, übersetzt mit "Humankapital" wird es noch deutlicher.
#
Basaltkopp schrieb:

In Zeiten, wo normale Arbeitnehmer als human resources bezeichnet werden...


Und das hört sich im Englischen ja noch geschliffen an, übersetzt mit "Humankapital" wird es noch deutlicher.
#
Matzel schrieb:

Und das hört sich im Englischen ja noch geschliffen an, übersetzt mit "Humankapital" wird es noch deutlicher.


Material das ausgenutzt und verbrannt wird um die Gier zu befriedigen,Aber ich sollte nicht zu kritisch damit umgehen schließlich ernährt es mich und gibt mir ein Dach über den Kopf.Danke
#
Matzel schrieb:

Und das hört sich im Englischen ja noch geschliffen an, übersetzt mit "Humankapital" wird es noch deutlicher.


Material das ausgenutzt und verbrannt wird um die Gier zu befriedigen,Aber ich sollte nicht zu kritisch damit umgehen schließlich ernährt es mich und gibt mir ein Dach über den Kopf.Danke
#
Vlaimir, bist Du's?
#
Vlaimir, bist Du's?
#
Vladimir
#
Ich finde diese Begrifflichkeiten nur noch abartig, es geht immer noch um Menschen.....arbeitende Menschen als "Humankapital" zu titulieren, die möglichst viel Geld einbringen sollen, aber nur wenig kosten dürfen, ist an Asozialität nicht mehr zu überbieten....mit Humanismus im ursprünglichen Sinne hat das nichts mehr zu tun..
#
Ich sehe das überhaupt nicht kritisch. Spielermaterial vs. Legionärstum. Mittlerweile ist es doch Gang und Gäbe wenn Trainer (letztens auch Kovac) davon sprechen Spieler einzukaufen oder zu verkaufen. Und natürlich hört sich der Begriff Spielermaterial erst einmal grauselig an. Am Ende des Tages ist es aber so, dass die Spieler das Vorgehen genauso mitmachen und angenommen haben, sie sind die Hauptakteure in diesem Spiel um Ein- und Verkäufe. Das geht in Auswüchsen sogar so weit, dass sie ihre Vereine erpressen (Beispiele: heute bei den Bienen Dembele, bei uns damals Albert Streit und viele andere).

Daher glaube ich im Bereich Fussball ist es weder mit der Moral/Ethik noch mit den Begrifflichkeiten sehr weit her. Ich persönlich habe weder ein Problem mit dem Begriff Spielermaterial noch mit Ressourcen oder anderen ähnlichen Begriffen. Fussball ist schon lange zu etwas geworden was nichts mehr mit dem Sport zu tun hat den ich damals ausübte oder den die Profis in den 70 oder 80ern spielten. Fussball ist ein unmoralisches Geschäft, da können aus meiner Sicht dann auch unmoralische oder unethische Begriffe genutzt werden, die benennen es wenigstens beim Namen.

Gruß
tobago
#
Ich finde diese Begrifflichkeiten nur noch abartig, es geht immer noch um Menschen.....arbeitende Menschen als "Humankapital" zu titulieren, die möglichst viel Geld einbringen sollen, aber nur wenig kosten dürfen, ist an Asozialität nicht mehr zu überbieten....mit Humanismus im ursprünglichen Sinne hat das nichts mehr zu tun..
#
cm47 schrieb:

Ich finde diese Begrifflichkeiten nur noch abartig, es geht immer noch um Menschen.....arbeitende Menschen als "Humankapital" zu titulieren, die möglichst viel Geld einbringen sollen, aber nur wenig kosten dürfen, ist an Asozialität nicht mehr zu überbieten....mit Humanismus im ursprünglichen Sinne hat das nichts mehr zu tun..

als ich damals in der schule aufgepasst habe, kam der begriff humankapital aus der volkswirtschaftslehre.
#
Ich sehe das überhaupt nicht kritisch. Spielermaterial vs. Legionärstum. Mittlerweile ist es doch Gang und Gäbe wenn Trainer (letztens auch Kovac) davon sprechen Spieler einzukaufen oder zu verkaufen. Und natürlich hört sich der Begriff Spielermaterial erst einmal grauselig an. Am Ende des Tages ist es aber so, dass die Spieler das Vorgehen genauso mitmachen und angenommen haben, sie sind die Hauptakteure in diesem Spiel um Ein- und Verkäufe. Das geht in Auswüchsen sogar so weit, dass sie ihre Vereine erpressen (Beispiele: heute bei den Bienen Dembele, bei uns damals Albert Streit und viele andere).

Daher glaube ich im Bereich Fussball ist es weder mit der Moral/Ethik noch mit den Begrifflichkeiten sehr weit her. Ich persönlich habe weder ein Problem mit dem Begriff Spielermaterial noch mit Ressourcen oder anderen ähnlichen Begriffen. Fussball ist schon lange zu etwas geworden was nichts mehr mit dem Sport zu tun hat den ich damals ausübte oder den die Profis in den 70 oder 80ern spielten. Fussball ist ein unmoralisches Geschäft, da können aus meiner Sicht dann auch unmoralische oder unethische Begriffe genutzt werden, die benennen es wenigstens beim Namen.

Gruß
tobago
#
Ja, natürlich befeuern diese Fälle den Eindruck, die Spieler seien damit zufrieden, als Ware gesehen zu werden. Und dein Gedankengang ist keineswegs unschlüssig.

Was für mich wichtig ist: Man solle diese Begriffe - sei es nun Spielermaterial, HR, Humankapital oder sonstige Auswürfe - nicht unreflektiert nutzen. Wenn sich so ein Ethos erst einmal in der Breite ein schleift, übernimmt man vielleicht auch das Konzept dahinter, ohne es zu hinterfragen.

Menschen sind Menschen, Material/Ressourcen/Kapital Dinge, bzw. Halbdinge im phänomenologischen Sinne. Es wäre schön, wenn dieser Unterschied sprachlich herausgestellt würde.
#
cm47 schrieb:

Ich finde diese Begrifflichkeiten nur noch abartig, es geht immer noch um Menschen.....arbeitende Menschen als "Humankapital" zu titulieren, die möglichst viel Geld einbringen sollen, aber nur wenig kosten dürfen, ist an Asozialität nicht mehr zu überbieten....mit Humanismus im ursprünglichen Sinne hat das nichts mehr zu tun..

als ich damals in der schule aufgepasst habe, kam der begriff humankapital aus der volkswirtschaftslehre.
#
Stimmt. Leider wird häufig einfach quantifiziert, was nicht quantifiziert werden kann/darf. Ein Mensch hat jedoch individuelle Qualitäten, die im volkswirtschaftlichen Sinne eben verdeckt werden. Stichwort homo individualis.
#
Ja, natürlich befeuern diese Fälle den Eindruck, die Spieler seien damit zufrieden, als Ware gesehen zu werden. Und dein Gedankengang ist keineswegs unschlüssig.

Was für mich wichtig ist: Man solle diese Begriffe - sei es nun Spielermaterial, HR, Humankapital oder sonstige Auswürfe - nicht unreflektiert nutzen. Wenn sich so ein Ethos erst einmal in der Breite ein schleift, übernimmt man vielleicht auch das Konzept dahinter, ohne es zu hinterfragen.

Menschen sind Menschen, Material/Ressourcen/Kapital Dinge, bzw. Halbdinge im phänomenologischen Sinne. Es wäre schön, wenn dieser Unterschied sprachlich herausgestellt würde.
#
Runggelreube schrieb:

Was für mich wichtig ist: Man solle diese Begriffe - sei es nun Spielermaterial, HR, Humankapital oder sonstige Auswürfe - nicht unreflektiert nutzen. Wenn sich so ein Ethos erst einmal in der Breite ein schleift, übernimmt man vielleicht auch das Konzept dahinter, ohne es zu hinterfragen.

Im Bereich Fussball ist der Zug doch schon lange aus dem Bahnhof, da braucht man nur Doppelpass oder die Interviews vor und nach den Spielen zu schauen. Es geht doch ausschließlich darum wie am sein Konto weiter vergoldet und zwar genau mit diesem Vokabular, Spieler kaufen, Spieler verkaufen, Spielermaterial usw. Ganz eloquente wie unser Sportvorstand sprechen von Weiterentwicklung des Vereins zum Ausbildungsverein, ist aber das Gleiche.

Das Konzept dahinter wird doch schon gar nicht mehr hinterfragt sondern von den Fussballfans als gegeben hingenommen. Du musst doch nur hier im Forum schauen, was ist am Ende des Tages das wichtigste bei neuen und bestehenden Spielern? Richtig, dass sie Geld einbringen und zwar möglichst viel. Das Beispiel Hradecky ist ein sehr gutes, auf der einen Seite der angeblich "Abzocker" der das System voll mitmacht und hier im Forum die andere Seite, vertreten durch Fans die lautstark und beleidigend seinen Abgang für möglichst viel Geld fordern. Uund das mit einer Selbstverständlichkeit und Vehemenz, dass einem ganz anders wird und als wäre es vollkommen selbstvertändlich, dass Spieler nur dazu da sind uns reich zu machen.

Du brauchst dir keinen Kopf mehr um Begrifflichkeiten zu machen, das System wird von allen Beteiligten schon so gelebt.

Gruß
tobago
#
Runggelreube schrieb:

Was für mich wichtig ist: Man solle diese Begriffe - sei es nun Spielermaterial, HR, Humankapital oder sonstige Auswürfe - nicht unreflektiert nutzen. Wenn sich so ein Ethos erst einmal in der Breite ein schleift, übernimmt man vielleicht auch das Konzept dahinter, ohne es zu hinterfragen.

Im Bereich Fussball ist der Zug doch schon lange aus dem Bahnhof, da braucht man nur Doppelpass oder die Interviews vor und nach den Spielen zu schauen. Es geht doch ausschließlich darum wie am sein Konto weiter vergoldet und zwar genau mit diesem Vokabular, Spieler kaufen, Spieler verkaufen, Spielermaterial usw. Ganz eloquente wie unser Sportvorstand sprechen von Weiterentwicklung des Vereins zum Ausbildungsverein, ist aber das Gleiche.

Das Konzept dahinter wird doch schon gar nicht mehr hinterfragt sondern von den Fussballfans als gegeben hingenommen. Du musst doch nur hier im Forum schauen, was ist am Ende des Tages das wichtigste bei neuen und bestehenden Spielern? Richtig, dass sie Geld einbringen und zwar möglichst viel. Das Beispiel Hradecky ist ein sehr gutes, auf der einen Seite der angeblich "Abzocker" der das System voll mitmacht und hier im Forum die andere Seite, vertreten durch Fans die lautstark und beleidigend seinen Abgang für möglichst viel Geld fordern. Uund das mit einer Selbstverständlichkeit und Vehemenz, dass einem ganz anders wird und als wäre es vollkommen selbstvertändlich, dass Spieler nur dazu da sind uns reich zu machen.

Du brauchst dir keinen Kopf mehr um Begrifflichkeiten zu machen, das System wird von allen Beteiligten schon so gelebt.

Gruß
tobago
#
tobago schrieb:

Runggelreube schrieb:

Was für mich wichtig ist: Man solle diese Begriffe - sei es nun Spielermaterial, HR, Humankapital oder sonstige Auswürfe - nicht unreflektiert nutzen. Wenn sich so ein Ethos erst einmal in der Breite ein schleift, übernimmt man vielleicht auch das Konzept dahinter, ohne es zu hinterfragen.

Im Bereich Fussball ist der Zug doch schon lange aus dem Bahnhof, da braucht man nur Doppelpass oder die Interviews vor und nach den Spielen zu schauen. Es geht doch ausschließlich darum wie am sein Konto weiter vergoldet und zwar genau mit diesem Vokabular, Spieler kaufen, Spieler verkaufen, Spielermaterial usw. Ganz eloquente wie unser Sportvorstand sprechen von Weiterentwicklung des Vereins zum Ausbildungsverein, ist aber das Gleiche.

Das Konzept dahinter wird doch schon gar nicht mehr hinterfragt sondern von den Fussballfans als gegeben hingenommen. Du musst doch nur hier im Forum schauen, was ist am Ende des Tages das wichtigste bei neuen und bestehenden Spielern? Richtig, dass sie Geld einbringen und zwar möglichst viel. Das Beispiel Hradecky ist ein sehr gutes, auf der einen Seite der angeblich "Abzocker" der das System voll mitmacht und hier im Forum die andere Seite, vertreten durch Fans die lautstark und beleidigend seinen Abgang für möglichst viel Geld fordern. Uund das mit einer Selbstverständlichkeit und Vehemenz, dass einem ganz anders wird und als wäre es vollkommen selbstvertändlich, dass Spieler nur dazu da sind uns reich zu machen.

Du brauchst dir keinen Kopf mehr um Begrifflichkeiten zu machen, das System wird von allen Beteiligten schon so gelebt.

Gruß
tobago



Morsche

tobago schrieb:

Das Konzept dahinter wird doch schon gar nicht mehr hinterfragt


Und ob es das wird. Bestimmt nicht von allen und sehr wahrscheinlich auch nur von wenigen und einem klitzekleinen Promille-wert der Bevölkerung aber wie du siehst, gibt es auch hier Menschen die nicht alles Blindlings übernehmen sondern in der Lage sind auch mal über den Tellerrand hinaus zu schauen.

Ich vermute mal das es dem Threaderöffner nicht darum ging hier jetzt eine Revolution zu starten mit dem Ziel das ab Morgen alle damit anfangen ihren Wortschatz zu Hinterfragen, sondern es ging ihm wahrscheinlich darum hin und wieder mal inne zu halten und nach zu Denken was hat es mit diesem oder jenem Wort so auf sich wenn ich z.B. "SpielerMaterial" verwende.

Für mich persönlich sind solche Threads hinsichtlich dieser "Ökonomischen Vernunft" gesteuerten Welt da draußen ein wenn auch nur kleiner Lichtblick das noch nicht alle von diesem System überrannt wurden, sondern wenn auch nur im kleinen darauf hinweist das wir alle Menschen sind und kein Ding.

#
tobago schrieb:

Runggelreube schrieb:

Was für mich wichtig ist: Man solle diese Begriffe - sei es nun Spielermaterial, HR, Humankapital oder sonstige Auswürfe - nicht unreflektiert nutzen. Wenn sich so ein Ethos erst einmal in der Breite ein schleift, übernimmt man vielleicht auch das Konzept dahinter, ohne es zu hinterfragen.

Im Bereich Fussball ist der Zug doch schon lange aus dem Bahnhof, da braucht man nur Doppelpass oder die Interviews vor und nach den Spielen zu schauen. Es geht doch ausschließlich darum wie am sein Konto weiter vergoldet und zwar genau mit diesem Vokabular, Spieler kaufen, Spieler verkaufen, Spielermaterial usw. Ganz eloquente wie unser Sportvorstand sprechen von Weiterentwicklung des Vereins zum Ausbildungsverein, ist aber das Gleiche.

Das Konzept dahinter wird doch schon gar nicht mehr hinterfragt sondern von den Fussballfans als gegeben hingenommen. Du musst doch nur hier im Forum schauen, was ist am Ende des Tages das wichtigste bei neuen und bestehenden Spielern? Richtig, dass sie Geld einbringen und zwar möglichst viel. Das Beispiel Hradecky ist ein sehr gutes, auf der einen Seite der angeblich "Abzocker" der das System voll mitmacht und hier im Forum die andere Seite, vertreten durch Fans die lautstark und beleidigend seinen Abgang für möglichst viel Geld fordern. Uund das mit einer Selbstverständlichkeit und Vehemenz, dass einem ganz anders wird und als wäre es vollkommen selbstvertändlich, dass Spieler nur dazu da sind uns reich zu machen.

Du brauchst dir keinen Kopf mehr um Begrifflichkeiten zu machen, das System wird von allen Beteiligten schon so gelebt.

Gruß
tobago



Morsche

tobago schrieb:

Das Konzept dahinter wird doch schon gar nicht mehr hinterfragt


Und ob es das wird. Bestimmt nicht von allen und sehr wahrscheinlich auch nur von wenigen und einem klitzekleinen Promille-wert der Bevölkerung aber wie du siehst, gibt es auch hier Menschen die nicht alles Blindlings übernehmen sondern in der Lage sind auch mal über den Tellerrand hinaus zu schauen.

Ich vermute mal das es dem Threaderöffner nicht darum ging hier jetzt eine Revolution zu starten mit dem Ziel das ab Morgen alle damit anfangen ihren Wortschatz zu Hinterfragen, sondern es ging ihm wahrscheinlich darum hin und wieder mal inne zu halten und nach zu Denken was hat es mit diesem oder jenem Wort so auf sich wenn ich z.B. "SpielerMaterial" verwende.

Für mich persönlich sind solche Threads hinsichtlich dieser "Ökonomischen Vernunft" gesteuerten Welt da draußen ein wenn auch nur kleiner Lichtblick das noch nicht alle von diesem System überrannt wurden, sondern wenn auch nur im kleinen darauf hinweist das wir alle Menschen sind und kein Ding.

#
Steinat1975 schrieb:

Ich vermute mal das es dem Threaderöffner nicht darum ging hier jetzt eine Revolution zu starten mit dem Ziel das ab Morgen alle damit anfangen ihren Wortschatz zu Hinterfragen

Da bin ich mir sogar sicher. Ist ja auch völlig OK, manchmal zu erwähnen, wenn man etwas nicht in Ordnung findet, auch wenn man es nicht ändern kann, oder es sich nicht lohnt, dafür zu kämpfen, daß es sich ändert.
#
tobago schrieb:

Runggelreube schrieb:

Was für mich wichtig ist: Man solle diese Begriffe - sei es nun Spielermaterial, HR, Humankapital oder sonstige Auswürfe - nicht unreflektiert nutzen. Wenn sich so ein Ethos erst einmal in der Breite ein schleift, übernimmt man vielleicht auch das Konzept dahinter, ohne es zu hinterfragen.

Im Bereich Fussball ist der Zug doch schon lange aus dem Bahnhof, da braucht man nur Doppelpass oder die Interviews vor und nach den Spielen zu schauen. Es geht doch ausschließlich darum wie am sein Konto weiter vergoldet und zwar genau mit diesem Vokabular, Spieler kaufen, Spieler verkaufen, Spielermaterial usw. Ganz eloquente wie unser Sportvorstand sprechen von Weiterentwicklung des Vereins zum Ausbildungsverein, ist aber das Gleiche.

Das Konzept dahinter wird doch schon gar nicht mehr hinterfragt sondern von den Fussballfans als gegeben hingenommen. Du musst doch nur hier im Forum schauen, was ist am Ende des Tages das wichtigste bei neuen und bestehenden Spielern? Richtig, dass sie Geld einbringen und zwar möglichst viel. Das Beispiel Hradecky ist ein sehr gutes, auf der einen Seite der angeblich "Abzocker" der das System voll mitmacht und hier im Forum die andere Seite, vertreten durch Fans die lautstark und beleidigend seinen Abgang für möglichst viel Geld fordern. Uund das mit einer Selbstverständlichkeit und Vehemenz, dass einem ganz anders wird und als wäre es vollkommen selbstvertändlich, dass Spieler nur dazu da sind uns reich zu machen.

Du brauchst dir keinen Kopf mehr um Begrifflichkeiten zu machen, das System wird von allen Beteiligten schon so gelebt.

Gruß
tobago



Morsche

tobago schrieb:

Das Konzept dahinter wird doch schon gar nicht mehr hinterfragt


Und ob es das wird. Bestimmt nicht von allen und sehr wahrscheinlich auch nur von wenigen und einem klitzekleinen Promille-wert der Bevölkerung aber wie du siehst, gibt es auch hier Menschen die nicht alles Blindlings übernehmen sondern in der Lage sind auch mal über den Tellerrand hinaus zu schauen.

Ich vermute mal das es dem Threaderöffner nicht darum ging hier jetzt eine Revolution zu starten mit dem Ziel das ab Morgen alle damit anfangen ihren Wortschatz zu Hinterfragen, sondern es ging ihm wahrscheinlich darum hin und wieder mal inne zu halten und nach zu Denken was hat es mit diesem oder jenem Wort so auf sich wenn ich z.B. "SpielerMaterial" verwende.

Für mich persönlich sind solche Threads hinsichtlich dieser "Ökonomischen Vernunft" gesteuerten Welt da draußen ein wenn auch nur kleiner Lichtblick das noch nicht alle von diesem System überrannt wurden, sondern wenn auch nur im kleinen darauf hinweist das wir alle Menschen sind und kein Ding.

#
Steinat1975 schrieb:

Für mich persönlich sind solche Threads hinsichtlich dieser "Ökonomischen Vernunft" gesteuerten Welt da draußen ein wenn auch nur kleiner Lichtblick das noch nicht alle von diesem System überrannt wurden, sondern wenn auch nur im kleinen darauf hinweist das wir alle Menschen sind und kein Ding.



Hast ja auch Recht, ich streiche mal den Begriff alle und ersetze ihn durch sehr viele.

Gruß
tobago
#

Das Spielermaterial ist doch dabei nur der Gipfel der Verdinglichungen bzw. Verfremdungen des Fußball-Sprachgebrauches
Begriffe wie "Angreifer", "Verteidiger", "Fliegenfänger", "Tormaschine", "Kopfballungeheuer", "Chancentod", "Ausputzer", "Viererkette", "Abteilung Reservebank" - um nur mal einen Bruchteil zu nennen - welch schreckliche Begriffe.

Sowas halte ich für echt problematisch. Drum finde ich es gut, denn es wurde Zeit, daß dieses Thema hier endlich mal aufgenommen wurde.

Zudem kommt noch, daß dieser arme und unterbezahlte Personenkreis auch noch in der Öffentlichkeit mit solch unglaublichen Unmenschlichkeiten konfrontiert werden.
#
tobago schrieb:

Runggelreube schrieb:

Was für mich wichtig ist: Man solle diese Begriffe - sei es nun Spielermaterial, HR, Humankapital oder sonstige Auswürfe - nicht unreflektiert nutzen. Wenn sich so ein Ethos erst einmal in der Breite ein schleift, übernimmt man vielleicht auch das Konzept dahinter, ohne es zu hinterfragen.

Im Bereich Fussball ist der Zug doch schon lange aus dem Bahnhof, da braucht man nur Doppelpass oder die Interviews vor und nach den Spielen zu schauen. Es geht doch ausschließlich darum wie am sein Konto weiter vergoldet und zwar genau mit diesem Vokabular, Spieler kaufen, Spieler verkaufen, Spielermaterial usw. Ganz eloquente wie unser Sportvorstand sprechen von Weiterentwicklung des Vereins zum Ausbildungsverein, ist aber das Gleiche.

Das Konzept dahinter wird doch schon gar nicht mehr hinterfragt sondern von den Fussballfans als gegeben hingenommen. Du musst doch nur hier im Forum schauen, was ist am Ende des Tages das wichtigste bei neuen und bestehenden Spielern? Richtig, dass sie Geld einbringen und zwar möglichst viel. Das Beispiel Hradecky ist ein sehr gutes, auf der einen Seite der angeblich "Abzocker" der das System voll mitmacht und hier im Forum die andere Seite, vertreten durch Fans die lautstark und beleidigend seinen Abgang für möglichst viel Geld fordern. Uund das mit einer Selbstverständlichkeit und Vehemenz, dass einem ganz anders wird und als wäre es vollkommen selbstvertändlich, dass Spieler nur dazu da sind uns reich zu machen.

Du brauchst dir keinen Kopf mehr um Begrifflichkeiten zu machen, das System wird von allen Beteiligten schon so gelebt.

Gruß
tobago



Morsche

tobago schrieb:

Das Konzept dahinter wird doch schon gar nicht mehr hinterfragt


Und ob es das wird. Bestimmt nicht von allen und sehr wahrscheinlich auch nur von wenigen und einem klitzekleinen Promille-wert der Bevölkerung aber wie du siehst, gibt es auch hier Menschen die nicht alles Blindlings übernehmen sondern in der Lage sind auch mal über den Tellerrand hinaus zu schauen.

Ich vermute mal das es dem Threaderöffner nicht darum ging hier jetzt eine Revolution zu starten mit dem Ziel das ab Morgen alle damit anfangen ihren Wortschatz zu Hinterfragen, sondern es ging ihm wahrscheinlich darum hin und wieder mal inne zu halten und nach zu Denken was hat es mit diesem oder jenem Wort so auf sich wenn ich z.B. "SpielerMaterial" verwende.

Für mich persönlich sind solche Threads hinsichtlich dieser "Ökonomischen Vernunft" gesteuerten Welt da draußen ein wenn auch nur kleiner Lichtblick das noch nicht alle von diesem System überrannt wurden, sondern wenn auch nur im kleinen darauf hinweist das wir alle Menschen sind und kein Ding.

#
Vielen Dank für den Beitrag. Der gibt das wieder, was mir bei diesem Thread vorschwebte. Wenn sich dadurch Anregungen für andere ergeben oder auch substantielle Kritik an meinen Ausführungen, ist schon viel erreicht.
#
Steinat1975 schrieb:

Ich vermute mal das es dem Threaderöffner nicht darum ging hier jetzt eine Revolution zu starten mit dem Ziel das ab Morgen alle damit anfangen ihren Wortschatz zu Hinterfragen

Da bin ich mir sogar sicher. Ist ja auch völlig OK, manchmal zu erwähnen, wenn man etwas nicht in Ordnung findet, auch wenn man es nicht ändern kann, oder es sich nicht lohnt, dafür zu kämpfen, daß es sich ändert.
#
SamuelMumm schrieb:

Ist ja auch völlig OK, manchmal zu erwähnen, wenn man etwas nicht in Ordnung findet, auch wenn man es nicht ändern kann, oder es sich nicht lohnt, dafür zu kämpfen, daß es sich ändert.
So schaut es aus. Nur weil man es nicht direkt ändern, muss man nicht vor einer Diskussion auf eventuell fruchtbaren Boden zurückschrecken.


Teilen