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Offener Brief an die Ultras zum Stimmungsboykott

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WuerzburgerAdler schrieb:

Man kann sich auch immer und überall dem Diktat des Geldes unterwerfen. Ein typisches Phänomen von neoliberaler Wirtschaftshörigkeit.

Nochmal zum Mitschreiben:
1. Das Geld, was hier durch die Aufsplitterung der Spieltage erzielt wird, fließt einzig und allein in die Taschen der Spieler und deren Berater. Nirgendwohin sonst.
2. Es wird trotzdem nicht reichen, den Rückstand zur PL auch nur annähernd zu verkürzen geschweige denn aufzuholen. Das war früher schon so, nur war es da eben Italien, das uneinholbar vorne weg marschierte.
3. Es wird aber reichen, den Amateurvereinen endgültig noch das letzte Wasser abzugraben und die Fans, die gerne ins Stadion gehen, massiv am Stadionbesuch zu hindern.
4. Trotzdem wird weiter versucht, auf Teufel komm raus diese Sinnlos-Spirale, die längst jedes Maß verloren hat, weiterzudrehen. Nur damit jemand wie Aubameyang statt 4 dann 6 400-PS-Wagen in der Garage stehen hat.

Sind wir eigentlich schon derart degeneriert, dass uns gar nicht mehr auffällt, was für ein Wahnsinn da betrieben wird?        


Die Problematik ist nicht ob die Fans das wollen, die meisten haben einen ordentlichen Blick auf die Situation, allerdings leider oft opportunistisch (siehe Ende des Texts).

Das wirkliche Problem ist der europäische Mikrokosmos Fussball der sich in der Funktionärsebene der Vereine und Verbände größtenteils aus denen nährt die mal den Ball für Geld getreten haben oder in diesem Mikrokosmos in Funktionärswürden aufgewachsen sind.

Diese Leute haben zum sehr großen Teil jedes Maß verloren und versuchen immer mehr aus immer neuen Quellen zu erschließen. Da ist es dann auch mal interessant einen vollkommen sinnlosen Bundesligamontag anzusetzen, mit allen negativen Komplikationen und Nebenwirkungen. Es ist die gleiche Diskussion wie die Abschaffung von 50+1, man muss da nur ab und zu dem Herrn Strunz am Sonntagmorgen zuhören, der wird nicht müde das Lied des Investorentums und der Wettbewerbsfähigkeitserreichung über noch mehr Geld zu schwadronieren. So sind die meisten Ex-Kicker, da gibt es unzählige Beispiele. Wir haben mit Bobic und Hellmann noch einigermaßen gute Vorstände die das etwas differenzierter sehen, andere wie Hannover, Bayern, Dortmund usw. sehen das mit Sicherheit nicht so wie wir.

Dann die Sonntagsspiele, diese sind schon immer der Tod des Stadiongängers gewesen der selbst (Amateur)fussballerIn ist. Denn der Sonntag gehörte früher immer schon den Amateuren. Diesen ist jetzt der sonntägliche Stadionbesuch verwehrt oder wenn sie viel Glück haben und in Stadionnähe wohnen nur erschwert (17:30 Uhr Spiele). Aber auch hier ist es egal, hauptsache mehr Werbemöglichkeiten im Fernsehen und damit mehr Geld. Sollen doch die Amateurkicker nicht so kleinlich sein und Sky kaufen, dann können sie zumindest mal ein Spiel am Sonntag live sehen.

Der ganze Fussballzirkus ist gerade dabei sich zu verselbstständigen und die englischen Verhältnisse klopfen an die Tür. Das Problem dabei ist, wer nicht mitmacht fällt hinten runter im Vergleich mit den anderen Ländern. Und ganz ehrlich, wer möchte nicht mitmachen? Ich möchte auch dieses Jahr unser Championsleaguespiel in Glasgow, Manchaster, Barca oder Mailand live sehen. Soviel zum Opportunismus der Fans, ich schließe mich da nicht aus. Um den Kreis nach oben zu schließen,  wir Fans sind auch Schuld denn wir machen den Mist letztendlich mit und bezahlen das auch  noch teuer.

Gruß
tobago
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Bevor es in den falschen Hals kommt: Ansonsten ein sehr guter Beitrag, der auch auf die eigenen "Schwächen" verweist.
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magicv schrieb:

Matzel schrieb:

Der Link funktioniert, daran ist per se nichts falsch. Aber Du scheinst in einer Theorie-Welt zu leben und/oder die Augen vor der Realität zu verschließen - das ist daran falsch.


Ich verschließe die Augen vor der Realität?
HaHaHa

Alles klar, schönen Tag noch.

Du verschließt nicht die Augen vor der Realität, du hast schlicht und ergreifend keine Ahnung.
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propain schrieb:

magicv schrieb:

Matzel schrieb:

Der Link funktioniert, daran ist per se nichts falsch. Aber Du scheinst in einer Theorie-Welt zu leben und/oder die Augen vor der Realität zu verschließen - das ist daran falsch.


Ich verschließe die Augen vor der Realität?
HaHaHa

Alles klar, schönen Tag noch.

Du verschließt nicht die Augen vor der Realität, du hast schlicht und ergreifend keine Ahnung.


Begründest Du fundamental mit oder durch was?
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Ich würde dann andersrum einen offenen Brief an alle Fans schreiben: Bleibt zuhause! Den nur wenn das Spiel und damit die Fernsehübertragung langweilig ist und es keiner schaut hat man überhaupt Chancen darauf erhört zu werden.

Jeder der mal ein Zweitligaspiel mit 5000 Zuschauern gesehen hat weiß welchen Unterschied das schon im TV macht.
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Uwes Bein schrieb:

tobago schrieb:

Wir haben mit Bobic und Hellmann noch einigermaßen gute Vorstände die das etwas differenzierter sehen, andere wie Hannover, Bayern, Dortmund usw. sehen das mit Sicherheit nicht so wie wir.

Das wird immer gerne so dargestellt und insbesondere Hellmann weiß, dass er mit den Fans der Eintracht nicht alles machen kann. Bobic formuliert auch entsprechend vorsichtig. Fakt ist aber auch, dass die Eintracht den Weg ohne Widerspruch mitgegangen ist. Daher sollte man mit solchen Beurteilungen vorsichtig sein.

Fakt ist aber auch, dass ich noch keine kritische Stimme zu den Montagsspielen von Funktionären gehört habe mit Ausnahme von unserem Verein.
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reggaetyp schrieb:

Uwes Bein schrieb:

tobago schrieb:

Wir haben mit Bobic und Hellmann noch einigermaßen gute Vorstände die das etwas differenzierter sehen, andere wie Hannover, Bayern, Dortmund usw. sehen das mit Sicherheit nicht so wie wir.

Das wird immer gerne so dargestellt und insbesondere Hellmann weiß, dass er mit den Fans der Eintracht nicht alles machen kann. Bobic formuliert auch entsprechend vorsichtig. Fakt ist aber auch, dass die Eintracht den Weg ohne Widerspruch mitgegangen ist. Daher sollte man mit solchen Beurteilungen vorsichtig sein.

Fakt ist aber auch, dass ich noch keine kritische Stimme zu den Montagsspielen von Funktionären gehört habe mit Ausnahme von unserem Verein.

der Mainzer Rouwen irgendwas hat ebenfalls mal in die Kerbe geschlagen und natürlich der Freiburger Trainer Streich, von denen habe ich es selbst mitbekommen. Ansonsten sieht es in der Liga eher mau aus, nach außen halten sich alle möglichen Leute zurück und intern in den Gremien bei dfb und dfl wird dann schnell die Hand in Richtung Geldgier gehoben.

Gruß
tobago
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reggaetyp schrieb:

Uwes Bein schrieb:

tobago schrieb:

Wir haben mit Bobic und Hellmann noch einigermaßen gute Vorstände die das etwas differenzierter sehen, andere wie Hannover, Bayern, Dortmund usw. sehen das mit Sicherheit nicht so wie wir.

Das wird immer gerne so dargestellt und insbesondere Hellmann weiß, dass er mit den Fans der Eintracht nicht alles machen kann. Bobic formuliert auch entsprechend vorsichtig. Fakt ist aber auch, dass die Eintracht den Weg ohne Widerspruch mitgegangen ist. Daher sollte man mit solchen Beurteilungen vorsichtig sein.

Fakt ist aber auch, dass ich noch keine kritische Stimme zu den Montagsspielen von Funktionären gehört habe mit Ausnahme von unserem Verein.

der Mainzer Rouwen irgendwas hat ebenfalls mal in die Kerbe geschlagen und natürlich der Freiburger Trainer Streich, von denen habe ich es selbst mitbekommen. Ansonsten sieht es in der Liga eher mau aus, nach außen halten sich alle möglichen Leute zurück und intern in den Gremien bei dfb und dfl wird dann schnell die Hand in Richtung Geldgier gehoben.

Gruß
tobago
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tobago schrieb:

der Mainzer Rouwen irgendwas hat ebenfalls mal in die Kerbe geschlagen und natürlich der Freiburger Trainer Streich, von denen habe ich es selbst mitbekommen.

Ah okay, danke.
Wusste ich nicht.
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Uwes Bein schrieb:

tobago schrieb:

Wir haben mit Bobic und Hellmann noch einigermaßen gute Vorstände die das etwas differenzierter sehen, andere wie Hannover, Bayern, Dortmund usw. sehen das mit Sicherheit nicht so wie wir.

Das wird immer gerne so dargestellt und insbesondere Hellmann weiß, dass er mit den Fans der Eintracht nicht alles machen kann. Bobic formuliert auch entsprechend vorsichtig. Fakt ist aber auch, dass die Eintracht den Weg ohne Widerspruch mitgegangen ist. Daher sollte man mit solchen Beurteilungen vorsichtig sein.

Fakt ist aber auch, dass ich noch keine kritische Stimme zu den Montagsspielen von Funktionären gehört habe mit Ausnahme von unserem Verein.
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Ganz alleine sind sie nicht. Aber egal.

Mir geht es darum, dass man jetzt, da das Thema für die Fans akut wird und sich Widerstand offenbart, den Montag zur Diskussion stellt.  Als das Ganze entschieden wurde, hat man schön zugestimmt und sich nicht weiter geäußert. Auch da war klar, dass die Fans das nicht wollen. Hat schon was von gut dastehen wollen. Und es funktioniert ja auch!

Sollte sich die Eintracht in Zukunft vehement für die Rückführung der Spieltag-Zerstückelung einsetzen, wunderbar! Aber das bleibt abzuwarten. Entsprechender Protest / Boykott wird helfen!
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Ganz alleine sind sie nicht. Aber egal.

Mir geht es darum, dass man jetzt, da das Thema für die Fans akut wird und sich Widerstand offenbart, den Montag zur Diskussion stellt.  Als das Ganze entschieden wurde, hat man schön zugestimmt und sich nicht weiter geäußert. Auch da war klar, dass die Fans das nicht wollen. Hat schon was von gut dastehen wollen. Und es funktioniert ja auch!

Sollte sich die Eintracht in Zukunft vehement für die Rückführung der Spieltag-Zerstückelung einsetzen, wunderbar! Aber das bleibt abzuwarten. Entsprechender Protest / Boykott wird helfen!
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Uwes Bein schrieb:

Mir geht es darum, dass man jetzt, da das Thema für die Fans akut wird und sich Widerstand offenbart, den Montag zur Diskussion stellt.  Als das Ganze entschieden wurde, hat man schön zugestimmt und sich nicht weiter geäußert. Auch da war klar, dass die Fans das nicht wollen. Hat schon was von gut dastehen wollen. Und es funktioniert ja auch!

So ist es. Bei der Eintracht wusste man ganz genau was wir von Montagsspielen halten, haben uns ja zu Zweitligazeiten oft genug gegen Montagsspiele geäussert. Deshalb bin ich schon ein wenig angepisst das die Eintracht dem zugestimmt hat.
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Ich würde dann andersrum einen offenen Brief an alle Fans schreiben: Bleibt zuhause! Den nur wenn das Spiel und damit die Fernsehübertragung langweilig ist und es keiner schaut hat man überhaupt Chancen darauf erhört zu werden.

Jeder der mal ein Zweitligaspiel mit 5000 Zuschauern gesehen hat weiß welchen Unterschied das schon im TV macht.
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crasher1985 schrieb:

Ich würde dann andersrum einen offenen Brief an alle Fans schreiben: Bleibt zuhause! Den nur wenn das Spiel und damit die Fernsehübertragung langweilig ist und es keiner schaut hat man überhaupt Chancen darauf erhört zu werden.

Jeder der mal ein Zweitligaspiel mit 5000 Zuschauern gesehen hat weiß welchen Unterschied das schon im TV macht.

Das sehe ich ähnlich. Ein volles Stadion, was aber schweigt, wird kaum eine Entfaltung zeigen, vermutlich nicht mal groß auffallen. In München oder Wolfsburg ist das ja bei jedem Heimspiel so. Ein leeres Stadion oder zumindest eine Leere NWK wäre ein deutlicheres Zeichen, dass auch mehr beachtung finden würde. Aber für mich kommt dieses heimspiel eh nicht in Frage, daher will ich mir nicht anmaßen, den Leuten irgendwelche Ratschläge zu geben, was sie zu tun oder zu lassen haben.

Ansonsten finde ich die Diskussion hier ganz gut, da zwar etwas rau, aber immerhin meist argumentativ unterlegt, diskutiert wird.
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crasher1985 schrieb:

Ich würde dann andersrum einen offenen Brief an alle Fans schreiben: Bleibt zuhause! Den nur wenn das Spiel und damit die Fernsehübertragung langweilig ist und es keiner schaut hat man überhaupt Chancen darauf erhört zu werden.

Jeder der mal ein Zweitligaspiel mit 5000 Zuschauern gesehen hat weiß welchen Unterschied das schon im TV macht.

Das sehe ich ähnlich. Ein volles Stadion, was aber schweigt, wird kaum eine Entfaltung zeigen, vermutlich nicht mal groß auffallen. In München oder Wolfsburg ist das ja bei jedem Heimspiel so. Ein leeres Stadion oder zumindest eine Leere NWK wäre ein deutlicheres Zeichen, dass auch mehr beachtung finden würde. Aber für mich kommt dieses heimspiel eh nicht in Frage, daher will ich mir nicht anmaßen, den Leuten irgendwelche Ratschläge zu geben, was sie zu tun oder zu lassen haben.

Ansonsten finde ich die Diskussion hier ganz gut, da zwar etwas rau, aber immerhin meist argumentativ unterlegt, diskutiert wird.
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Brodowin schrieb:

Ein volles Stadion, was aber schweigt, wird kaum eine Entfaltung zeigen, vermutlich nicht mal groß auffallen. In München oder Wolfsburg ist das ja bei jedem Heimspiel so.


Richtig - und die Leute vom Ton sind sehr einfallsreich...
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Brodowin schrieb:

Ein volles Stadion, was aber schweigt, wird kaum eine Entfaltung zeigen, vermutlich nicht mal groß auffallen. In München oder Wolfsburg ist das ja bei jedem Heimspiel so.


Richtig - und die Leute vom Ton sind sehr einfallsreich...
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Matzel schrieb:

Brodowin schrieb:

Ein volles Stadion, was aber schweigt, wird kaum eine Entfaltung zeigen, vermutlich nicht mal groß auffallen. In München oder Wolfsburg ist das ja bei jedem Heimspiel so.


Richtig - und die Leute vom Ton sind sehr einfallsreich...

Damit kennen wir uns seit dem letzten Endspiel ja bestens aus. Ich finde es peinlich "Liveübertragungen" zu verfälschen. Das Wort ist deshalb in Anführungszeichen, denn man muss nur mal Fussball an einem Ort gucken wo auch ein Wettautomat steht. Da sieht man das die Übertragungen zeitversetzt sind, denn es dauert gefühlt ca. eine Minute bis das Tor im Fernsehen zu sehen ist, da hat der Wettautomat das schon lange gebracht. Da hat DFB/DFL immer genug Zeit die Sachen zu überarbeiten und in ihrem Sinne anzupassen.
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crasher1985 schrieb:

Ich würde dann andersrum einen offenen Brief an alle Fans schreiben: Bleibt zuhause! Den nur wenn das Spiel und damit die Fernsehübertragung langweilig ist und es keiner schaut hat man überhaupt Chancen darauf erhört zu werden.

Jeder der mal ein Zweitligaspiel mit 5000 Zuschauern gesehen hat weiß welchen Unterschied das schon im TV macht.

Das sehe ich ähnlich. Ein volles Stadion, was aber schweigt, wird kaum eine Entfaltung zeigen, vermutlich nicht mal groß auffallen. In München oder Wolfsburg ist das ja bei jedem Heimspiel so. Ein leeres Stadion oder zumindest eine Leere NWK wäre ein deutlicheres Zeichen, dass auch mehr beachtung finden würde. Aber für mich kommt dieses heimspiel eh nicht in Frage, daher will ich mir nicht anmaßen, den Leuten irgendwelche Ratschläge zu geben, was sie zu tun oder zu lassen haben.

Ansonsten finde ich die Diskussion hier ganz gut, da zwar etwas rau, aber immerhin meist argumentativ unterlegt, diskutiert wird.
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Brodowin schrieb:

In München oder Wolfsburg ist das ja bei jedem Heimspiel so.

In KdF Stadt ist in aller Regel noch nicht einmal das Stadion voll. Und trotzdem werden im TV dann nur die gut gefüllten Teile eingeblendet.
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Matzel schrieb:

Brodowin schrieb:

Ein volles Stadion, was aber schweigt, wird kaum eine Entfaltung zeigen, vermutlich nicht mal groß auffallen. In München oder Wolfsburg ist das ja bei jedem Heimspiel so.


Richtig - und die Leute vom Ton sind sehr einfallsreich...

Damit kennen wir uns seit dem letzten Endspiel ja bestens aus. Ich finde es peinlich "Liveübertragungen" zu verfälschen. Das Wort ist deshalb in Anführungszeichen, denn man muss nur mal Fussball an einem Ort gucken wo auch ein Wettautomat steht. Da sieht man das die Übertragungen zeitversetzt sind, denn es dauert gefühlt ca. eine Minute bis das Tor im Fernsehen zu sehen ist, da hat der Wettautomat das schon lange gebracht. Da hat DFB/DFL immer genug Zeit die Sachen zu überarbeiten und in ihrem Sinne anzupassen.
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propain schrieb:

Da hat DFB/DFL immer genug Zeit die Sachen zu überarbeiten und in ihrem Sinne anzupassen.
       

DFB und DFL können dem übertragenden Sender nicht reinpfuschen.
Das ist ein Mythos.
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Brodowin schrieb:

In München oder Wolfsburg ist das ja bei jedem Heimspiel so.

In KdF Stadt ist in aller Regel noch nicht einmal das Stadion voll. Und trotzdem werden im TV dann nur die gut gefüllten Teile eingeblendet.
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Hierzu fällt mir auch ein Knaller vom Wochenende ein: 10 Minute vor Schluss erzählt der Reporter in der Sky-Konferenz beim Spiel Leipzig - Hamburg von der "pickepackevollen Arena in Leipzig" und im Hintergrund sind doppelt so viele grüne und blaue Sitze zu sehen wie Zuschauer.

Merke: Mach dir die Welt, wie sie dir gefällt.

Gedanken zu der restlichen Situation: Haben wir überhaupt ein Interesse daran, den "Rückstand" zu den Ligen in Spanien und England aufzuholen? Ohne es jetzt noch einmal verifiziert zu haben, sind uns zumindest die Engländer, was Titel in den internationalen Wettbewerben angeht, nicht gerade meilenweit voraus. Natürlich, die Spanier sind durch Real und Barca in der CL eine Macht. Aber die beiden Vereine würden auch ohne TV-Gelder genau da stehen wo sie jetzt stehen und müssten keinen Deut sparsamer leben (Persönliche Meinung). Die schlechte Bilanz in der Europa League würde ich zu einem großen Teil auch auf die wirklich schlechten Auftritte der deutschen Vertreter in diesem Wettbewerb schieben. Dortmund, Leverkusen und Schalke hätten unzweifelhaft die Qualität dazu, diesen Wettbewerb zu gewinnen.
Außerdem finde ich es persönlich viel spannender und interessanter mit dem erwirtschafteten Geld schlaue Dinge machen zu müssen um zum Erfolg zu kommen. Hätte unser Verein jedes Transferfenster 200/300 Millionen zur Verfügung, dann würden wir uns nur noch darüber aufregen, warum nicht der 5. Topstar geholt wird, der sich dann doch nicht mit unserem Verein identifiziert und könnten uns nicht über gelungene und intelligente Transfers freuen, die sonst niemand auf der Welt vorher entdeckt hat.

Abschließend: Geld und Erfolg führen immer dazu, die Basis und grundlegenden Werte zu vernachlässigen. Das geht eine Zeit lang gut, aber wird irgendwann mal nach hinten losgehen. Deshalb, lasst uns für das einstehen, was den Fußball in Deutschland auszeichnet und stark macht, auch wenn man vielleicht mal das ein oder andere Spiel die Mannschaft nicht unterstützen kann. Die Jungs werden es überleben und trotzdem ihre Leistung abrufen.
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Hierzu fällt mir auch ein Knaller vom Wochenende ein: 10 Minute vor Schluss erzählt der Reporter in der Sky-Konferenz beim Spiel Leipzig - Hamburg von der "pickepackevollen Arena in Leipzig" und im Hintergrund sind doppelt so viele grüne und blaue Sitze zu sehen wie Zuschauer.

Merke: Mach dir die Welt, wie sie dir gefällt.

Gedanken zu der restlichen Situation: Haben wir überhaupt ein Interesse daran, den "Rückstand" zu den Ligen in Spanien und England aufzuholen? Ohne es jetzt noch einmal verifiziert zu haben, sind uns zumindest die Engländer, was Titel in den internationalen Wettbewerben angeht, nicht gerade meilenweit voraus. Natürlich, die Spanier sind durch Real und Barca in der CL eine Macht. Aber die beiden Vereine würden auch ohne TV-Gelder genau da stehen wo sie jetzt stehen und müssten keinen Deut sparsamer leben (Persönliche Meinung). Die schlechte Bilanz in der Europa League würde ich zu einem großen Teil auch auf die wirklich schlechten Auftritte der deutschen Vertreter in diesem Wettbewerb schieben. Dortmund, Leverkusen und Schalke hätten unzweifelhaft die Qualität dazu, diesen Wettbewerb zu gewinnen.
Außerdem finde ich es persönlich viel spannender und interessanter mit dem erwirtschafteten Geld schlaue Dinge machen zu müssen um zum Erfolg zu kommen. Hätte unser Verein jedes Transferfenster 200/300 Millionen zur Verfügung, dann würden wir uns nur noch darüber aufregen, warum nicht der 5. Topstar geholt wird, der sich dann doch nicht mit unserem Verein identifiziert und könnten uns nicht über gelungene und intelligente Transfers freuen, die sonst niemand auf der Welt vorher entdeckt hat.

Abschließend: Geld und Erfolg führen immer dazu, die Basis und grundlegenden Werte zu vernachlässigen. Das geht eine Zeit lang gut, aber wird irgendwann mal nach hinten losgehen. Deshalb, lasst uns für das einstehen, was den Fußball in Deutschland auszeichnet und stark macht, auch wenn man vielleicht mal das ein oder andere Spiel die Mannschaft nicht unterstützen kann. Die Jungs werden es überleben und trotzdem ihre Leistung abrufen.
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Grabi1991 schrieb:

Natürlich, die Spanier sind durch Real und Barca in der CL eine Macht. Aber die beiden Vereine würden auch ohne TV-Gelder genau da stehen wo sie jetzt stehen und müssten keinen Deut sparsamer leben (Persönliche Meinung).


Nein Fakt! Und warum? Weil die schon seit Jahrzehnten mit den Finanzen machen können, was sie wollen. 500 Mio. Euro Verbindlichkeiten? Na und, der Verein ist 1 Mrd. wert, so funktioniert das da. Und da das oben von einem User angesprochene Financial Fairplay reine, billige Fassade ist, würde sich das auch ohne die TV-Millionen nicht ändern - da hast Du völlig recht.
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Ich möchte den Beitrag mal mit einem Titel eines Blogbeitrags von Beve von vor ziemlich genau einem Jahr einleiten: "Mein Fussball ist im Ars.ch"

Letztlich kann ich mit all dem dort geschriebenen herrlich identifizieren. Vor allem aber mit der Schlussfolgerung, die in dem schönen Titel kulminiert. Die Montagsspiele sind ja lediglich ein weiterer Schritt, den Fussball in die Vermarktungsrealitäten zu pressen, ohne das Rückgrat des Fussballs, die Kultur, die Tradition, die Nostalgie und ganz pragmatische Fanaspekte zu berücksichtigen. Deswegen darf man das ruhig in einem breiteren Kontext diskutieren.

Zunächst halte ich es für nicht zulässig, die Entwicklungen der letzten 30 Jahre im Fussball einfach so isoliert zu betrachten, nach dem Motto der DfB + willfährige Kapitalisten haben einfach so am runden Tisch entschieden, den Fussball zu kommerzialsieren und die Fankultur zu korrumpieren. Um das klarzustellen, sie sind zwar mMn dabei, genau dies zu tun, allerdings nicht, weil sie das als neues neoliberales Dogma verstehen, sondern weil sich die globale Realität geändert hat... und vor allem, weil es funktioniert (sowohl finanziell, als auch in punkto Akzeptanz einer Mehrheit fussballaffiner Mitbürger). Ich versuch das, zu begründen

Wir sind uns hoffentlich insofern einig, dass sich die Realität des Fussballs massgeblich seit der privaten Fernsehvermarktung inklusive exorbitant inflationärer Geldflüsse verändert hat. Wie konnte es überhaupt soweit kommen? Nun, vor 30 Jahren gab es kein Privatfernsehen, erst recht kein Pay TV. Grosse attraktive "Märkte" wie China waren keine Märkte. Russische Oligarchen, welche Vereine aufkaufen, gab es in dieser Form nicht. Ohne den ganzen Medienhype war Fussball schlicht und ergreifend ein Randgruppenphänomen. Ergo, vor 30 Jahren hat man nicht einfach auf das Geldmachen verzichtet, sondern die Rahmenbedingungen haben den ganzen neumodischen Kram gar nicht zugelassen. Durch eine sich selbst verstärkende Spirale aus gesteigerter Medienpräsenz, die ein breiteres Interesse am Fussball durch alle Gesellschaftsschichten gefördert hat, was wiederum zu mehr medialer Präsenz führt usw. ist überhaupt erst dieser Kreislauf der "Kommerzialisierung" entstanden mit all seinen Verwerfungen für uns Nostalgiker und Traditionalisten.

Das Problem ist, und das muss ich mir selbst auch immer wieder einreden, der Fussball gehört entgegen der Meinung vieler aktiver Kurven eben nicht uns. Solange es einen Markt gibt für Eventfussball und das "antiseptische Kasperletheater" (Zitat Beve), solange wird es auch RBs, Montagsspiele, WMs mit 180 Mannschaften (in der Wüste & im Winter) und dergleichen geben. Da können wir protestieren, solang wir wollen. Das bremst diese Entwicklung vielleicht ein bisschen, aufhalten wird es sie nicht. Was wurde nicht alles gegen RB protestiert, teils kreativ, teils aggressiv, aber mit einer ziemlich konsistenten Message... und? In spätestens 2 Jahren wird man es als leidiges Zubehör verdaut haben, bis zum nächsten Eklat.

Ich hab ehrlich gesagt resigniert... ich hab gelernt zu akzeptieren, dass eine offenbar grosse Anzahl an Fussballinteressierten a) Klatschpappen ganz dufte findet, b) Strafen wegen "unsportlicher" Banner oder Che Guevara Fahnen sich offenbar einer breiten medialen Zustimmung erfreut und c) die Frage, mit wieviel Punkten Vorsprung Bayern dieses Jahr Meister wird, ganz spannend ist. Leider sind wir Traditionalisten und Fankultur-Schätzenden nicht der Nabel der Welt. So ehrlich muss dann halt auch sein.

Im breiteren Kontext hab ich auch akzeptiert, dass meine Kinder anstatt Boybands vermutlich verblödete, dicke Kinder, die auf Waschmittelkapseln beissen, als sensationelle Youtuber feiern werden. So ändert sich die Welt halt.

Wenn die Stadien gegen RB eben genauso voll sind wie sonst und die Quoten am Montag stimmen (weil es ja schliesslich um unsere Eintracht geht, bei der ich im übrigen immer noch nicht ohne nachzufragen weiss, wer gerade den Ball hat, weil innert eines Jahres 10-12 neue Spielernamen zu lernen sind... gehört auch zum neuen Fussballmodell), dann müssen wir letztlich die schleichende, feindliche Übernahme akzeptieren, so traurig das ist.  

Meine Schlussfolgerung für mich deckt sich dann eben mit der von Beve: Mein Fussball ist im Ars.ch
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Ich möchte den Beitrag mal mit einem Titel eines Blogbeitrags von Beve von vor ziemlich genau einem Jahr einleiten: "Mein Fussball ist im Ars.ch"

Letztlich kann ich mit all dem dort geschriebenen herrlich identifizieren. Vor allem aber mit der Schlussfolgerung, die in dem schönen Titel kulminiert. Die Montagsspiele sind ja lediglich ein weiterer Schritt, den Fussball in die Vermarktungsrealitäten zu pressen, ohne das Rückgrat des Fussballs, die Kultur, die Tradition, die Nostalgie und ganz pragmatische Fanaspekte zu berücksichtigen. Deswegen darf man das ruhig in einem breiteren Kontext diskutieren.

Zunächst halte ich es für nicht zulässig, die Entwicklungen der letzten 30 Jahre im Fussball einfach so isoliert zu betrachten, nach dem Motto der DfB + willfährige Kapitalisten haben einfach so am runden Tisch entschieden, den Fussball zu kommerzialsieren und die Fankultur zu korrumpieren. Um das klarzustellen, sie sind zwar mMn dabei, genau dies zu tun, allerdings nicht, weil sie das als neues neoliberales Dogma verstehen, sondern weil sich die globale Realität geändert hat... und vor allem, weil es funktioniert (sowohl finanziell, als auch in punkto Akzeptanz einer Mehrheit fussballaffiner Mitbürger). Ich versuch das, zu begründen

Wir sind uns hoffentlich insofern einig, dass sich die Realität des Fussballs massgeblich seit der privaten Fernsehvermarktung inklusive exorbitant inflationärer Geldflüsse verändert hat. Wie konnte es überhaupt soweit kommen? Nun, vor 30 Jahren gab es kein Privatfernsehen, erst recht kein Pay TV. Grosse attraktive "Märkte" wie China waren keine Märkte. Russische Oligarchen, welche Vereine aufkaufen, gab es in dieser Form nicht. Ohne den ganzen Medienhype war Fussball schlicht und ergreifend ein Randgruppenphänomen. Ergo, vor 30 Jahren hat man nicht einfach auf das Geldmachen verzichtet, sondern die Rahmenbedingungen haben den ganzen neumodischen Kram gar nicht zugelassen. Durch eine sich selbst verstärkende Spirale aus gesteigerter Medienpräsenz, die ein breiteres Interesse am Fussball durch alle Gesellschaftsschichten gefördert hat, was wiederum zu mehr medialer Präsenz führt usw. ist überhaupt erst dieser Kreislauf der "Kommerzialisierung" entstanden mit all seinen Verwerfungen für uns Nostalgiker und Traditionalisten.

Das Problem ist, und das muss ich mir selbst auch immer wieder einreden, der Fussball gehört entgegen der Meinung vieler aktiver Kurven eben nicht uns. Solange es einen Markt gibt für Eventfussball und das "antiseptische Kasperletheater" (Zitat Beve), solange wird es auch RBs, Montagsspiele, WMs mit 180 Mannschaften (in der Wüste & im Winter) und dergleichen geben. Da können wir protestieren, solang wir wollen. Das bremst diese Entwicklung vielleicht ein bisschen, aufhalten wird es sie nicht. Was wurde nicht alles gegen RB protestiert, teils kreativ, teils aggressiv, aber mit einer ziemlich konsistenten Message... und? In spätestens 2 Jahren wird man es als leidiges Zubehör verdaut haben, bis zum nächsten Eklat.

Ich hab ehrlich gesagt resigniert... ich hab gelernt zu akzeptieren, dass eine offenbar grosse Anzahl an Fussballinteressierten a) Klatschpappen ganz dufte findet, b) Strafen wegen "unsportlicher" Banner oder Che Guevara Fahnen sich offenbar einer breiten medialen Zustimmung erfreut und c) die Frage, mit wieviel Punkten Vorsprung Bayern dieses Jahr Meister wird, ganz spannend ist. Leider sind wir Traditionalisten und Fankultur-Schätzenden nicht der Nabel der Welt. So ehrlich muss dann halt auch sein.

Im breiteren Kontext hab ich auch akzeptiert, dass meine Kinder anstatt Boybands vermutlich verblödete, dicke Kinder, die auf Waschmittelkapseln beissen, als sensationelle Youtuber feiern werden. So ändert sich die Welt halt.

Wenn die Stadien gegen RB eben genauso voll sind wie sonst und die Quoten am Montag stimmen (weil es ja schliesslich um unsere Eintracht geht, bei der ich im übrigen immer noch nicht ohne nachzufragen weiss, wer gerade den Ball hat, weil innert eines Jahres 10-12 neue Spielernamen zu lernen sind... gehört auch zum neuen Fussballmodell), dann müssen wir letztlich die schleichende, feindliche Übernahme akzeptieren, so traurig das ist.  

Meine Schlussfolgerung für mich deckt sich dann eben mit der von Beve: Mein Fussball ist im Ars.ch
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SGE-URNA schrieb:

Meine Schlussfolgerung für mich deckt sich dann eben mit der von Beve: Mein Fussball ist im Ars.ch

Das kann schon sein, aber was heißt das für dich? Wendest du dich ab? Wirst du gleichgültig? Holst du dir ein 1. Abo oder nicht? Gehst du montags ins Stadion oder nicht?

Ich bin nicht ganz der Meinung von dir und Beve. Sicher - der Fußball, den wir kennen, ist im *****. Aber wie du auch schon gesagt hast: Fußball ist eine demokratische Sportart. Was dem einen nicht gefällt, findet der andere ganz toll. Insofern bin ich persönlich auch zu Kompromissen bereit.

Allerdings hat dies auch Grenzen. Als die Sonntagsspiele und damit der Niedergang des Amateurfußballs begannen, hätte ich diese Grenze schon ziehen müssen. Dann ziehe ich sie halt jetzt. Montagsspiele und ein 2. Abo sind für nicht nicht mehr hinnehmbar. Also: Kompromisse ja, aber Montagsspiele und Eurosport sehen mich nicht. Nie.
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SGE-URNA schrieb:

Meine Schlussfolgerung für mich deckt sich dann eben mit der von Beve: Mein Fussball ist im Ars.ch

Das kann schon sein, aber was heißt das für dich? Wendest du dich ab? Wirst du gleichgültig? Holst du dir ein 1. Abo oder nicht? Gehst du montags ins Stadion oder nicht?

Ich bin nicht ganz der Meinung von dir und Beve. Sicher - der Fußball, den wir kennen, ist im *****. Aber wie du auch schon gesagt hast: Fußball ist eine demokratische Sportart. Was dem einen nicht gefällt, findet der andere ganz toll. Insofern bin ich persönlich auch zu Kompromissen bereit.

Allerdings hat dies auch Grenzen. Als die Sonntagsspiele und damit der Niedergang des Amateurfußballs begannen, hätte ich diese Grenze schon ziehen müssen. Dann ziehe ich sie halt jetzt. Montagsspiele und ein 2. Abo sind für nicht nicht mehr hinnehmbar. Also: Kompromisse ja, aber Montagsspiele und Eurosport sehen mich nicht. Nie.
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2. Abo sollte es oben heißen.
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SGE-URNA schrieb:

Meine Schlussfolgerung für mich deckt sich dann eben mit der von Beve: Mein Fussball ist im Ars.ch

Das kann schon sein, aber was heißt das für dich? Wendest du dich ab? Wirst du gleichgültig? Holst du dir ein 1. Abo oder nicht? Gehst du montags ins Stadion oder nicht?

Ich bin nicht ganz der Meinung von dir und Beve. Sicher - der Fußball, den wir kennen, ist im *****. Aber wie du auch schon gesagt hast: Fußball ist eine demokratische Sportart. Was dem einen nicht gefällt, findet der andere ganz toll. Insofern bin ich persönlich auch zu Kompromissen bereit.

Allerdings hat dies auch Grenzen. Als die Sonntagsspiele und damit der Niedergang des Amateurfußballs begannen, hätte ich diese Grenze schon ziehen müssen. Dann ziehe ich sie halt jetzt. Montagsspiele und ein 2. Abo sind für nicht nicht mehr hinnehmbar. Also: Kompromisse ja, aber Montagsspiele und Eurosport sehen mich nicht. Nie.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Das kann schon sein, aber was heißt das für dich? Wendest du dich ab? Wirst du gleichgültig? Holst du dir ein 1. Abo oder nicht? Gehst du montags ins Stadion oder nicht?


Zunehmende Gleichgültigkeit beschreibts wahrscheinlich am besten. Diesen ganzen CL Zirkus nehm ich praktisch gar nicht mehr wahr. Ich weiss gar nicht mehr, wer das überhaupt spielt. Eintracht schau ich, wenns zeitlich passt, bei selektierten Auswärtsspielen (natürlich auch wegen der räumlichen Distanz), ansonsten würde ich mir sicher auch einige Heimspiele ansehen. Rest der Bundesliga verfolge ich nurmehr rudimentär. Das ganze Drumherum, z.B. wer spielt gerade wo, ist verletzt, ist gut oder schlecht, geht zunehmend an mir vorbei. Zu mindestens 3 Spielen geh ich aus Prinzip nicht (mehr), RB, Hoffenheim und München. Letzteres, weil ich diese depressive Mondlandschaft mit Oberrang Gästeblock, in dem man keine Wurst essen darf und mit düster dreinschauenden Polizisten im Block nicht mehr ertragen kann.

Ich werde mir das Montagsspiel vermutlich (wie das Gros der anderen Spiele) in der Kneipe anschauen. Ich hab noch nie irgendein Abo gehabt, hab mir dieses Jahr überlegt, eins zu kaufen, da keinerlei Grundpaket mehr nötig ist und alle Einzelspiele verfügbar wären bei meinem langjährigen Kabelanbieter. Hab mich dann dagegen entschieden, da ich ohnehin lieber mit anderen Leuten in der Kneipe schau und mir im Notfall ein Tagesticket kaufen kann, falls ich doch mal ans Haus gebunden bin. Wäre also reien Geldverschwendung. Als Nicht-Einheimischer betrifft mich diese Spieltagsentzerrung nicht so sehr, kann aber jedes Argument der regelmässigen Besucher nachvollziehen. War ja selbst mal einer und hab erheblichen Aufwand auf mich genommen (An- und Abreise, Urlaub, etc.), aber irgendwie ist es mir das in der Tendenz alles nicht mehr wert.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Das kann schon sein, aber was heißt das für dich? Wendest du dich ab? Wirst du gleichgültig? Holst du dir ein 1. Abo oder nicht? Gehst du montags ins Stadion oder nicht?


Zunehmende Gleichgültigkeit beschreibts wahrscheinlich am besten. Diesen ganzen CL Zirkus nehm ich praktisch gar nicht mehr wahr. Ich weiss gar nicht mehr, wer das überhaupt spielt. Eintracht schau ich, wenns zeitlich passt, bei selektierten Auswärtsspielen (natürlich auch wegen der räumlichen Distanz), ansonsten würde ich mir sicher auch einige Heimspiele ansehen. Rest der Bundesliga verfolge ich nurmehr rudimentär. Das ganze Drumherum, z.B. wer spielt gerade wo, ist verletzt, ist gut oder schlecht, geht zunehmend an mir vorbei. Zu mindestens 3 Spielen geh ich aus Prinzip nicht (mehr), RB, Hoffenheim und München. Letzteres, weil ich diese depressive Mondlandschaft mit Oberrang Gästeblock, in dem man keine Wurst essen darf und mit düster dreinschauenden Polizisten im Block nicht mehr ertragen kann.

Ich werde mir das Montagsspiel vermutlich (wie das Gros der anderen Spiele) in der Kneipe anschauen. Ich hab noch nie irgendein Abo gehabt, hab mir dieses Jahr überlegt, eins zu kaufen, da keinerlei Grundpaket mehr nötig ist und alle Einzelspiele verfügbar wären bei meinem langjährigen Kabelanbieter. Hab mich dann dagegen entschieden, da ich ohnehin lieber mit anderen Leuten in der Kneipe schau und mir im Notfall ein Tagesticket kaufen kann, falls ich doch mal ans Haus gebunden bin. Wäre also reien Geldverschwendung. Als Nicht-Einheimischer betrifft mich diese Spieltagsentzerrung nicht so sehr, kann aber jedes Argument der regelmässigen Besucher nachvollziehen. War ja selbst mal einer und hab erheblichen Aufwand auf mich genommen (An- und Abreise, Urlaub, etc.), aber irgendwie ist es mir das in der Tendenz alles nicht mehr wert.
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Danke für die ausführliche Antwort.
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Ich möchte den Beitrag mal mit einem Titel eines Blogbeitrags von Beve von vor ziemlich genau einem Jahr einleiten: "Mein Fussball ist im Ars.ch"

Letztlich kann ich mit all dem dort geschriebenen herrlich identifizieren. Vor allem aber mit der Schlussfolgerung, die in dem schönen Titel kulminiert. Die Montagsspiele sind ja lediglich ein weiterer Schritt, den Fussball in die Vermarktungsrealitäten zu pressen, ohne das Rückgrat des Fussballs, die Kultur, die Tradition, die Nostalgie und ganz pragmatische Fanaspekte zu berücksichtigen. Deswegen darf man das ruhig in einem breiteren Kontext diskutieren.

Zunächst halte ich es für nicht zulässig, die Entwicklungen der letzten 30 Jahre im Fussball einfach so isoliert zu betrachten, nach dem Motto der DfB + willfährige Kapitalisten haben einfach so am runden Tisch entschieden, den Fussball zu kommerzialsieren und die Fankultur zu korrumpieren. Um das klarzustellen, sie sind zwar mMn dabei, genau dies zu tun, allerdings nicht, weil sie das als neues neoliberales Dogma verstehen, sondern weil sich die globale Realität geändert hat... und vor allem, weil es funktioniert (sowohl finanziell, als auch in punkto Akzeptanz einer Mehrheit fussballaffiner Mitbürger). Ich versuch das, zu begründen

Wir sind uns hoffentlich insofern einig, dass sich die Realität des Fussballs massgeblich seit der privaten Fernsehvermarktung inklusive exorbitant inflationärer Geldflüsse verändert hat. Wie konnte es überhaupt soweit kommen? Nun, vor 30 Jahren gab es kein Privatfernsehen, erst recht kein Pay TV. Grosse attraktive "Märkte" wie China waren keine Märkte. Russische Oligarchen, welche Vereine aufkaufen, gab es in dieser Form nicht. Ohne den ganzen Medienhype war Fussball schlicht und ergreifend ein Randgruppenphänomen. Ergo, vor 30 Jahren hat man nicht einfach auf das Geldmachen verzichtet, sondern die Rahmenbedingungen haben den ganzen neumodischen Kram gar nicht zugelassen. Durch eine sich selbst verstärkende Spirale aus gesteigerter Medienpräsenz, die ein breiteres Interesse am Fussball durch alle Gesellschaftsschichten gefördert hat, was wiederum zu mehr medialer Präsenz führt usw. ist überhaupt erst dieser Kreislauf der "Kommerzialisierung" entstanden mit all seinen Verwerfungen für uns Nostalgiker und Traditionalisten.

Das Problem ist, und das muss ich mir selbst auch immer wieder einreden, der Fussball gehört entgegen der Meinung vieler aktiver Kurven eben nicht uns. Solange es einen Markt gibt für Eventfussball und das "antiseptische Kasperletheater" (Zitat Beve), solange wird es auch RBs, Montagsspiele, WMs mit 180 Mannschaften (in der Wüste & im Winter) und dergleichen geben. Da können wir protestieren, solang wir wollen. Das bremst diese Entwicklung vielleicht ein bisschen, aufhalten wird es sie nicht. Was wurde nicht alles gegen RB protestiert, teils kreativ, teils aggressiv, aber mit einer ziemlich konsistenten Message... und? In spätestens 2 Jahren wird man es als leidiges Zubehör verdaut haben, bis zum nächsten Eklat.

Ich hab ehrlich gesagt resigniert... ich hab gelernt zu akzeptieren, dass eine offenbar grosse Anzahl an Fussballinteressierten a) Klatschpappen ganz dufte findet, b) Strafen wegen "unsportlicher" Banner oder Che Guevara Fahnen sich offenbar einer breiten medialen Zustimmung erfreut und c) die Frage, mit wieviel Punkten Vorsprung Bayern dieses Jahr Meister wird, ganz spannend ist. Leider sind wir Traditionalisten und Fankultur-Schätzenden nicht der Nabel der Welt. So ehrlich muss dann halt auch sein.

Im breiteren Kontext hab ich auch akzeptiert, dass meine Kinder anstatt Boybands vermutlich verblödete, dicke Kinder, die auf Waschmittelkapseln beissen, als sensationelle Youtuber feiern werden. So ändert sich die Welt halt.

Wenn die Stadien gegen RB eben genauso voll sind wie sonst und die Quoten am Montag stimmen (weil es ja schliesslich um unsere Eintracht geht, bei der ich im übrigen immer noch nicht ohne nachzufragen weiss, wer gerade den Ball hat, weil innert eines Jahres 10-12 neue Spielernamen zu lernen sind... gehört auch zum neuen Fussballmodell), dann müssen wir letztlich die schleichende, feindliche Übernahme akzeptieren, so traurig das ist.  

Meine Schlussfolgerung für mich deckt sich dann eben mit der von Beve: Mein Fussball ist im Ars.ch
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SGE-URNA schrieb:

Wir sind uns hoffentlich insofern einig, dass sich die Realität des Fussballs massgeblich seit der privaten Fernsehvermarktung inklusive exorbitant inflationärer Geldflüsse verändert hat. Wie konnte es überhaupt soweit kommen? Nun, vor 30 Jahren gab es kein Privatfernsehen, erst recht kein Pay TV. Grosse attraktive "Märkte" wie China waren keine Märkte.

Volle Zustimmung (auch für Beves hervorragenden und wirklich bewegenden Text).

Ich möchte vielleicht noch einen Punkt zum Thema Geldflüsse ergänzen: das Wettgeschäft!
Früher gab es zwar das gute alte Fußballtoto, aber das war in staatlicher Hand... und im Vergleich zu dem riesigen Markt der heutigen (online-)Wettanbieter mit all seinen Auswüchsen (Geldwäsche, Schiebereien) erscheint mir das Toto im Nachhinein betrachtet wie die Tombola beim Sommerfest der Katholischen Kirchengemeinde.


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